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katikatharinenhof

Bewertungen

Insgesamt 998 Bewertungen
Bewertung vom 29.10.2018
Meissner, Tatjana

Die pure Hormonie


ausgezeichnet

Tatjana fehlt nur noch eines im Leben - ein Enkelkind! Und damit genau dieses nun endlich im Kinderwagen und somit in der Familie Meissner Einzug hält, ist sich Tatjana nicht zu schade, das Leben ihrer Tochter auf den Kopf zu stellen, sich gehörig in die Familienplanung einzumischen, damit endlich, endlich ein kleines süßes wesen "Oma" zu ihr sagt.
Dass das nicht ohne Turbulenzen abgehet und Tatjana dann auch noch meint, dass Frau Hippe sie holen will, dass schlägt im wahrsten Sinne des Wortes dem Fass den Boden aus...schöne Bescherung!

"Die pure Hormonie" begeistert durch Schlüsselfigur Tatjana, die es faustdick hinter den Ohren hat. Ihre Aktionen sind brüllend komisch, pfiffig und mit ordentlich Augenzwinkern zu lesen. Die Szenen sind originell und abwechslungsreich angelegt, haben durch ihre lebhaften Akteure viel Tempo und bescheren mir beim Lesen viele Schmunzler und auch Schenkelklopfer.
Das Flair einer Schiffsreise wird sehr schön transportiert und so schwanke ich bei unruhigem Seegang mit über die Schiffsplanken und kann die Seekrankheit nachfühlen, diskutiere mir die Kopf heiß, wenn endlich die lang verschlossenen Mutter-Tochter-Probleme auf den Tisch kommen und leide mit Tatjana mit, wenn diese meint, Frau Hippe kommt gleich um die Ecke und holt sie in ihr Reich.
Und da das Beste sowieso immer zum Schluss kommt, ist die Szene mit der Bescherung für mich einfach runder und gelungener Abschluss des ganzen Romans. Eine wundervolle Erzählung, die der Leserschaft oft den Spiegel des eigenen Verhaltens vorhält, dabei aber nie oberlehrerhaft daherkommt, sondern vor Lebenslust regelrecht sprüht und Lust auf mehr Geschichten der Familie Meissner macht :-)

Bewertung vom 25.10.2018
Conradi, Lydia

Tausend Nächte und ein Tag


ausgezeichnet

"Tausend Nächte und ein Tag" begeistert mich von der ersten Seite an mit Abenteuerlust, Kampfgeit und dem Zauber des Orients.
Lydia Conradi hat einen faszinierenden Roman geschrieben, der durch seine wundervollen Protagonisten glänzt und der durch seine bildliche Sprache meine Lust auf Abenteuer weckt. Ich schlüpfe direkt ins Sentas Rolle und erlebe hautnah mit, wie sie erst gegen die Konventionen ankämpfen muss, halte gebannt den Atem an, wenn sie in Gefangenschaft gerät und schmelze dahin, wenn sie und Fasyl sich ihren Gefühlen hingeben.
Dier anschauliche Schreibstil lässt die Wüste und ihren Zauber direkt vor meinem bildlichen Auge entstehen, die Sonne brennt heiß auf mich herab und ich muss ebenso alle Gefahren durchleben, damit ich am Ende des Buches dieses mit einem Seufzer zur seit legen kann. Die Handlung ist spannend und abwechslungsreich erzählt, lässt den Charme des späten 19. Jahrhunderts aufleben und belegt mich regelrecht mit einem Bann, denn dem Zauber des Orients kann ich nur schlecht erliegen. Die Szenen sind liebevoll ausgestattet, haben viele kleine Details und wirken dadurch sehr plastisch. Die Protagonisten sind facettenreich angelegt, habe ihre Ecken und Kanten, wirken somit authentisch und lebensnah. Eine Geschichte wie aus Tausend und einer Nacht.

Wer Lust auf ein echtes Abenteuer mit Suchtfaktor hat, der sollte unbedingt zu diesem Buch greifen.

Bewertung vom 18.10.2018
Einhorn, Katrin

Paris für Anfänger


weniger gut

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Paul hatte sich seinen 30. Geburtstag ganz anders vorgestellt - er hatte alles so schön geplant. Überhaupt ist in Pauls Leben wenig platz für Spontanität, alles muss nach seinem Schema ablaufen. Als er dann mit der Schwester seiner Freundin durch Paris stiefeln muss, um einen Kontrabass zu verkaufen, dem Geschenk seiner Freundin mehr oder weiniger hinterher rennen muss, fühlt sich Paul wie im Irrgarten...und irgendwie planlos...

"Paris für Anfänger" soll eine lockere und witzig-spritzige Komödie sein, die mich aber leider überhaupt nicht überzeugen kann. Die Autorin hat zwar eine gute Idee, die wirklich viel Potential zum Brüller hat, aber irgendwie springt der Funke nicht über und der nervige Protagonist Paul hat im Verlauf seines Lebens vergessen, den Stock aus dem Hintern zu ziehen. Seine Art geht mir ganz schön auf den Zeiger und ich ertappe mich ganz oft dabei, wie ich die Augen rolle, wenn er in den Szenen seinen Auftritt hat.
Ich frage mich ernsthaft, wie ein Mann von 30 Jahren die ganze Zeit einen Kontrabass durch halb Paris schleppt dann einer Quietscheente hinterher rennt uund dann noch so tut, als wäre das normal. Das passt alles nicht zu seiner sonst so durchgeplanten Lebensweise und seiner oberlehrerhaften Art, die es mir unendlich schwer macht, ihn zu mögen. Seine weibliche Gegenspielerin Jojo hat dafür etwas zu viel Agilität mitbekommen und so wirkt das Buch unausgegoren, gehetzt und mir geht immer mehr der Lesespaß verloren. Zum Glück ist jedes Buch und seine Geschichte Ansichtssache - für mich eher nichts, für andere sicherlich eine wundervolle Unterhaltung.

Bewertung vom 17.10.2018
Schier, Petra

Vier Pfoten für ein Weihnachtswunder / Der Weihnachtshund Bd.12


ausgezeichnet

Bleibt mir bloß mit Weihnachten vom Leib...das sind die Gedanken, die Laura zum immer wiederkehrenden jährlichen Weihnachtstrubel durch den Kopf gehen. Laura ist nämlich bekennende Weihnachtshasserin. Also nichts wie weg vom Adventszauber, Glühweinbuden und Co. Doch Laura hat nicht damit gerechnet, ihr Herz ausgerechnet an eine kleine Hundedame namens Lizzy zu verlieren und irgendwie auch den Sohn ihres Chefs...


Petra Schier ist für mich einfach die Königin der Weihnachtsromane mit viel Herz und Hund :-) In ihrem neusten Roman "Vier Pfoten für ein Weihnachtswunder" lässt sie wieder mein kleines Leserherzchen höher schlagen und verzaubert mich mit ihrer Geschichte.
Laura ist ihr dabei richtig gut gelungen und irgendwie kann man sie ja auch verstehen -dieser aufdiktierte Weihachts-Gute-Laune-Modus kann ja auch einem ganz schön auf den Nerv gehen.
Doch die Autorin weiß selbst den eisernen Nicht-Romantiker mit ihrem Buch zu begeistern. Ihre Zutaten sind dabei denkbar einfach und doch so wirksam. Sie gibt mir die Möglichkeit, mit dem Weihnachtsmann und seinen Elfen zurück in Kindheitserinnerungen zu reisen und vermischt meine Erinnerungen gekonnt mit ihrer Geschichte. Es ist einfach magisch, wenn die kleinen Elfen ins Geschehen mit eingreifen, der Weihnachtsmann im Bild erscheint und so ein wenig am Liebeskarussell dreht. Der Roman hält mich mit seinem Charme gefangen wie in einer Schneekugel...es ist einfach eine rundherum perfekte Geschichte, die eine eigenen kleine Welt ergibt. Schneegestöber, Glitzerstaub und ganz viel Liebe umhüllen die liebevoll gestalteten Protagonisten und ihre Geschichte wärmt das Herz wie eine Tasse Kakao mit Schlagsahne und einer Prise Zimt.
Einfach der perfekte Einstieg für die Vorweihnachtszeit, um abzuschalten von den hektischen Tagen im Büro, vom Einkaufstrubel in den überfüllten Läden. Ein Buch voller Herzenswärme und dem gelungen Einblick in die Gedankenwelt einer kleinen Hundedame - einfach ein Buch mit Herz.

Bewertung vom 16.10.2018
Hornak, Francesca

Sieben Tage wir


sehr gut

"Sieben Tage wir" ist eindeutig ein Weihnachtsroman, der aus der Friede, Freude, Eierkuchen-Materie dieses Genres eindeutig herausfällt. Es wir gezickt und gelästert, die Szenen sind überspitzt und mit einem Augenzwinkern beschrieben. Die Protagonisten sind sehr liebevoll skizziert, glänzen mit ihren Eigenarten und lassen mich durch ihre lebhaften Art an den doch beengten Verhältnissen und ihren daraus ergeben Befindlichkeiten teilhaben.
Die bunte Mischung der Charaktere wirkt glaubhaft und es ist fast so, als würde ich mich als stiller Beobachter auf der Couch befinden und dem illustren Treiben zusehen. Mache Sequenzen sind sehr eindringlich erzählt, regen zum Nachdenken an und berühren mich. Dann gibt es aber auch Szenen, die nur oberflächlich angerissen werden und so wirken sie wie ihre Darsteller - flatterhaft und nachlässig.
Der gesunde Mix macht es schließlich aus, wirkt das Gelesene dadurch doch authentisch und echt.
Für mich ein Weihnachtsroman, der abwechslungsreich geschrieben ist, durch seine Andersartigkeit sich ein wenig aus dem Genre hervorhebt und somit für gute Unterhaltung sorgt.

Bewertung vom 11.10.2018
Popma, Gabriele

Echo des Lebens


ausgezeichnet

Marions Kindheit wird von ihrem Vater, einem Despot, überschattet. Die Lage spitzt sich zu, als sie mit 17 schwanger wird und ihr Vater sie mit Schimpf und Schande vom Hof jagt. Doch Simon, ihre große Liebe , steht zu ihr.
Als Jahre später Simon bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt, zerspringt Marions Leben erneut in tausend Scherben und die Probleme fangen erst richtig an. Marion muss nämlich Entscheidungen treffen, die sie eigentlich nicht treffen will und zu denen sie nicht bereit ist, aber sie nimmt ihr Schicksal in die Hand.

"Echo des Lebens" ist ein wundervoller Roman, auf den man sich mit Haut und Haaren einlassen muss, um ihn wirklich bis zur letzte Seite zu genießen. Gabriele Popma hat mit ihrer Geschichte um Marion einen kraftvollen Roman geschrieben, der mich durch alle Höhen und Tiefen eines Lebens regelrecht schleudert und mich so eins mit dem Buch werden lässt. Atmosphärisch dicht und einfühlsam erzählt sie die Lebens- & Leidensgeschichte von Marion, die mir von Beginn an ans Herz gewachsen ist und so fällt es mir leicht, sie auf ihrem steinigen und harten Weg zu begleiten. Doch auch die lichtvollen Momente, das Glück und die Hoffnung sind in diesem Roman so farbenfroh und lebendig beschrieben, sodass ein konstanter Wechsel zwischen Hoffen und Bangen, Wut und Trauer, Glück und Freude, Liebe und Zuversicht das Buch zu einem echten Pageturner macht und sich immer mehr in mein Herz schleicht. Die Charaktere sind sehr fein skizziert, lassen mich an ihrem Wirken und Handeln teilhaben und auch wenn ich manches nicht verstehen kann und will, wirkt ihr Tun doch immer schlüssig. Der Aufbau der Geschichte ist mit vielen kleine Details angereichert und durch den wundervollen Schreibstil gleite ich durch die Seiten, vergesse Zeit und Raum und werde so eins mit Marion. Vor allen Dingen zeigt die Geschichte auf, dass es für alles eine Zeit des Lassens gibt: Eine Zeit des Loslassens, des Weglassens und des Zulassens.

Für mich ist dieser Roman mein persönliches Highlight 2018 !