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Tara
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Insgesamt 1474 Bewertungen
Bewertung vom 02.01.2021
Goscinny, René;Uderzo, Albert

Asterix - Der Goldene Hinkelstein


ausgezeichnet

Der Kultcomic als Bilderbuch

„Asterix - Der Goldene Hinkelstein“ entstand bereits 1967 und ist somit von den Erfindern - René Goscinny und Albert Uderzo – selbst getextet und gezeichnet.

Es ist eine typische „Asterix & Obelix-Geschichte“ in dem kleinen gallischen Dorf mit den altbekannten Charakteren. In diesem Band spielt Troubadix eine besondere Rolle. Voller Selbstüberschätzung möchte er an dem Gesangswettbewerb für die Barden Galliens teilnehmen. Auf den Weg dorthin sollen ihn Asterix und Obelix vor den Römern schützen.

Die Konflikte zwischen den Galliern und den Römern sind nichts Neues, aber immer wieder amüsant. Anders ist hier die Gestaltung. Es handelt sich nicht um einen Comic, sondern um ein Bilderbuch mit Texten. Das ändert aber nichts am Unterhaltungswert. Ich habe mich wunderbar über Asterix, Obelix und die Römer amüsiert, Idefix habe ich allerdings vermisst.

„Der Goldene Hinkelstein“ ist eine typische Asterix-Story, die einfach einmal anders präsentiert wurde, aber genauso gut unterhält wie die Kult-Comics.

Bewertung vom 30.12.2020
Johnson, Pete

Wie man seine Eltern erzieht / Eltern Bd.1


ausgezeichnet

Wenn Eltern schwierig werden

„Wie man seine Eltern erzieht“ ist der erste Band von dem britischen Filmkritiker, Lehrer und Autor Pete Johnson mit dem zwölfjährigen Protagonisten Luis.

Nachdem Luis mit seiner Familie in die Nähe von London gezogen ist und eine neue Schule besucht, scheint der Spaß aus seinem Leben verschwunden zu sein. In der Schule herrscht ein enormer Leistungsdruck und auch die Veränderung seiner Eltern, die wesentlich mehr als zuvor erwarten, ist einfach anstrengend.

Das Buch ist in Tagebuchform aus Sicht von Luis geschrieben und man begleitet ihn ab dem ersten Tag an seiner neuen Schule über ein halbes Jahr von Anfang Januar bis Anfang Juli. Fast jeden Tag gibt es einen kurzen Eintrag. Oft sind es nur wenige Sätze, aber diese haben es in sich. In kurzen knappen Worten stellt Luis seine Situation amüsant und humorvoll dar. Dabei beschreibt er seine Eltern, Mitschüler und Lehrer auf eine äußerst erfrischende Art und Weise, man kann gar nicht anders als grinsen. Luis selbst ist allerdings ein wenig eigensinnig und seine Ideen sind nicht immer die besten. Die Situationen, in die er durch seine gerade Art unversehens hineingerät, laden zum Lachen ein. Der Wettkampf den sich Luis Eltern mit den Eltern der Mitschülern liefern ist totaler Irrsinn, ein wenig überzogen aber dennoch in groben Zügen nah an der Realität.

An dem Buch wird bestimmt nicht nur die Zielgruppe der 10- bis 14-jähigen ihren Spaß haben, da es einfach zu schön ist, die ein oder andere ehrgeizige Mutter oder den überambitionierten Vater wiederzuentdecken. ;)

Bewertung vom 27.12.2020
Sidhu, Balvinder

Every Day Ayurveda (Audio-CD), m. 1 Buch


ausgezeichnet

Lebenskraft zurückgewinnen

Die Audio-CD gibt einen guten Einblick in die ayurvedische Gesundheitslehre. In einer angenehmen Sprache wird das Jahrtausende alte Konzept der wichtigsten ayurvedischen Methoden vermittelt.
Die Stimme der Sprecherin Monika Eßer-Stahl ist angenehm ruhig, so dass man ihr gut folgen kann.
Nach den wichtigsten Fakten über die Grundlagen, Ursprünge und die Entwicklung des Ayurveda folgt ein Praxisteil, der in einem 7-Tage-Plan verschiedene Achtsamkeits- und Entspannungsübungen, Inspirationen und Tipps gibt. Mir fiel es leicht, den Anweisungen zu folgen und dabei zur Ruhe zu kommen.

Ich habe die Audio-CD ergänzend zu dem entsprechendem Buch „Every Day Ayurveda“ der Autorin und indischen Ayurveda-Therapeutin Balvinder Sidhu gehört, um noch einmal intensiver in das Thema einzutauchen und den Übungen noch konzentrierter folgen zu können.

Sowohl diese CD als auch das Buch bieten einen guten Einblick in die ayurvedische Gesundheitslehre und machen es auch Menschen mit wenig Zeit möglich, sich auf diese einzulassen und für sich zu nutzen.

Bewertung vom 27.12.2020
Sidhu, Balvinder

Every Day Ayurveda. Mit indischem Heilwissen durch die Woche


ausgezeichnet

Ayurveda leben

Etwas weniger Stress, mehr Gesundheit, Ausgeglichenheit und Glück, ist vermutlich das Ziel, das die meisten Menschen vor Augen haben.
Ayurveda ist ein Jahrtausende altes Gesundheitskonzept, das es ermöglicht, diese Ziele zu erreichen.
Allerdings benötigt man ein wenig Hilfe, um es für sich zu nutzen.

In ihrem Ratgeber „Every Day Ayurveda“ hat die Autorin und indische Ayurveda-Therapeutin Balvinder Sidhu mir die ayurvedische Gesundheitslehre so näher gebracht, dass ich sie gut in meinen Tagesablauf integrieren kann.

Im ersten Teil des Buches erhält man interessante Fakten über die wichtigsten Grundlagen, die Ursprünge und die Entwicklung des Ayurveda. Die Bedeutung der Lebensenergien (Doshas), die zentralen Elemente und das Prinzip der Eigenverantwortung werden leicht verständlich erläutert.

Im Anschluss beginnt der Praxisteil. Dafür ist es sinnvoll, den kurzen Dosha-Selbsttest durchzuführen, um einordnen zu können, ob man ein Vata-, Pitta- oder Kapha-Typ ist, um die passenden Tipps zu nutzen.

Es folgt eine Anleitung für sieben Tage, in dem es für jeden Tag Inspirationen, ein persönliches Mantra, eine Achtsamkeitsübung für den Morgen, eine Entspannungsübung für den Abend, einen Tipp und ein Zitat des Tages gibt. Das klingt jetzt erst einmal viel, aber letztendlich sind es nicht mehr als 10 Minuten, die man für die Übungen, das In-sich-kehren und das Sammeln seiner Gedanken benötigt. Wenn man den 7-Tages-Plan einmal gemacht hat, ist es einfach, diese Momente in seinen Tagesablauf zu integrieren und so Augenblicke der Ruhe zu finden und Energie zu sammeln. Zu den Übungen gibt es entsprechende Abbildungen und am Ende des Buches runden ein paar gut erklärte Bonusübungen für jeden Tag die Woche ab, so dass man auch ohne Vorkenntnisse weiß, was zu tun ist.

Balvinder Sidhu ist es mit ihrem Ratgeber gelungen praxistaugliche und lebensnahe Lösungen für typisch westliche Probleme zu finden, um Ruhe, Gelassenheit und Gesundheit einkehren zu lassen.

Ich kann das Buch jedem, der an der ayurvedische Gesundheitslehre interessiert ist und mit wenig Zeitaufwand etwas in seinem Leben verändern möchte, nur empfehlen.

Bewertung vom 25.12.2020
Weiß, Sabine

Krone der Welt


ausgezeichnet

Gut recherchierter historischer Roman - Amsterdam im 16. Jahrhundert

„Krone der Welt“ ist ein gut recherchierter historischer Roman von Sabine Weiß, bei dem man merkt, dass die Autorin Geschichte studiert hat.

Die drei Geschwister Vincent, Ruben und Betje Aardzoon fliehen mit ihrem Vater Wim aus ihrer Heimat Antwerpen nach Amsterdam. Nachdem sie ihren Vater verlieren, wachsen sie im Waisenhaus auf. Obwohl die Zustände dort erschreckend sind, entwickeln sich die drei zu liebenswerten aber auch sehr unterschiedlichen Charakteren. Während Vincent als Architekt Häuser bauen möchte, träumt Ruben davon zur See zu fahren und Betje liegt das Kochen im Blut.

Ich bin direkt in das 16. Jahrhundert eingetaucht. Der Schreibstil der Autorin lässt sich angenehm lesen und fesselt. Sie beschreibt ihre Charaktere, die Umgebung, die Bauten in Amsterdam, den Glaubenskrieg der Katholiken und Calvinisten und die wirtschaftlichen Verhältnisse und Einflüsse aus England und Spanien sehr detailliert. Ich habe während des Lesens eine gute Vorstellung der Protagonisten und ihren Widersachern gehabt. Ebenso hatte ich die örtlichen Gegebenheiten bildhaft vor Augen.
Neben der Geschichte um die drei Geschwister fand ich die Entwicklung von Amsterdam ausgesprochen interessant und mir gefiel die Mischung aus Fiktion und politischem Zeitgeschehen.

Zu Beginn des Buches findet man eine Personenliste, in der die historischen Persönlichkeiten kenntlich gemacht sind. Aufgrund der Anzahl der Charaktere fand ich dies sehr angenehm und hilfreich, dass ich auf darauf zurückgreifen konnte. Auch den Glossar am Ende des Buches - dessen dort erklärte Ausdrücke nochmals für ein tieferes Eintauchen in das damalige Zeitgeschehen gesorgt haben - habe ich gerne genutzt.

Das Ende des Buches ist rund und stimmig, so dass ich es zufrieden zugeklappt habe. Dennoch lässt es Einiges offen, so dass ich auch gerne eine Fortsetzung lesen würde, um noch mehr über das Leben der drei Protagonisten und ihre Familien zu erfahren.

Liebhabern historischer Romane kann ich dieses Buch – in dem ich für mich einiges Neues über die Geschichte Amsterdams gelernt habe - nur empfehlen.

Bewertung vom 19.12.2020
Blum, Antonia

Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1


ausgezeichnet

Historischer Roman über Kinderheilkunde und die erste Liebe

„Zeit der Wunder“ ist der erste Band der „Kinderklinik Weißensee“- Reihe und das gelungene Debüt der Autorin Antonia Blum.

Nachdem die beiden Schwestern Marlene und Emma Lindow viel zu früh erleben müssen, wie ihre Mutter stirbt, wachsen sie in einem Waisenhaus auf. Als sich ihnen im Anschluss die Möglichkeit bietet gemeinsam als Lernschwestern in der Kinderklinik Weißenau anzufangen, können sie ihr Glück kaum fassen. Während Emma voll und ganz in der Betreuung und Pflege der kleinen Patienten aufgeht, ist Marlene wissbegierig und möchte alles bis ins kleinste Detail über Kinderheilkunde erfahren. Gleichzeitig hat sie sich in den Assistenzarzt Doktor Maximilian von Weilert verliebt und auch Emma macht erste Erfahrungen in der Liebe.

Der Schreibstil von Antonia Blum ist angenehm und lässt sich schnell und einfach lesen. Sie beschreibt ihre Charaktere sehr detailliert, sie wirken lebendig und authentisch. Die beiden Schwestern könnten kaum unterschiedlicher sein – Marlene ist offen und geht aus sich heraus, während Emma schüchtern und zurückhaltend ist - und auch die übrigen Personen werden facettenreich und interessant dargestellt. Dabei gibt es – wie im echten Leben – sowohl liebenswerte als auch ausgesprochen unsympathische Charaktere. Während Emma und Marlene es keineswegs immer leicht im Leben hatten, wird anderen alles in die Wiege gelegt, aber es wird deutlich, dass es sich lohnt für seine Träume zu kämpfen.

Die Beschreibung des Klinikalltags hat mich direkt um 100 Jahre zurückversetzt. Die Mischung aus dem Privatleben der Schwestern und den Vorkommnissen im Krankenhaus ist ausgewogen, die medizinischen Details interessant und die Verknüpfung von Fiktion und Realität gut gelungen.

Mir hat dieser erste Band sehr gut gefallen und auch das Ende ist rund und stimmig, so dass die wichtigsten Fragen geklärt wurden, ich nun aber trotzdem gespannt auf die Fortsetzung warte.

Bewertung vom 19.12.2020
Joyce, Rachel

Miss Bensons Reise


ausgezeichnet

Wenn Träume lebendig werden
„Miss Bensons Reise“ ist ein bezaubernder Roman der britischen Autorin und Schauspielerin Rachel Joyce.

Seit Magery Benson zehn Jahre alt war, träumte sie davon, den Goldenen Käfer vom Neukaledonien zu finden. Aber wie das so mit unerfüllten Träumen ist, sie beginnen zu verblassen, genau wie auch Magery Benson im Laufe der Jahre immer blasser und unscheinbarer wurde. Mit Mitte vierzig beschließt sie – nachdem sie in ihrem Unterricht von ihren Schülerinnen lächerlich gemacht wurde - sich auf die Reise nach Neukaledonien zu begeben, um dort den goldenen Käfer zu finden. Enid Pretty soll sie begleiten und mit ihr reisen. Enid ist das krasse Gegenteil von Miss Benson, sowohl äußerlich als vom Charakter her. Aber die beiden haben eines gemeinsam, sie haben beiden einen Traum.

Der Schreibstil von Rachel Joyce ist grandios und ich bin nur so durch die Seiten durchgeflogen. Einiges ist total überzogen, klischeehaft und nicht alles ist realistisch aber gerade dadurch ausgesprochen amüsant. Gemeinsam erleben die Protagonistinnen auf ihrer Reise so einige Abenteuer und man erfährt auch eine Menge aus ihrer Vergangenheit. Das Ganze ergibt eine ausgewogene Mischung aus bewegenden, traurigen, spannenden aber auch lustigen Momenten und Erlebnissen.

Bisher hatte ich keine Vorstellung von Neukaledonien, aber die Natur wurde während des Lesens vor meinen Augen lebendig und ich habe auch einige Fakten über Käfer aus diesem Buch mitgenommen.

Thematisch werden hier zahlreiche Themen angesprochen - Freundschaft, Zusammenhalt, Mut Träume und vieles mehr. Es fordert auf, einfach mal die Perspektive zu wechseln und seine Träume lebendig werden zu lassen.
Mich hat das Buch bestens unterhalten. Ich wurde mehrfach überrascht und kann es nur empfehlen.

Bewertung vom 05.12.2020
MacGabhann, Tim

Der erste Tote


sehr gut

Brutal – aktuell – gesellschaftskritisch

„Der erste Tote“ ist der erste Teil einer Trilogie und das Debüt des in Mexico City lebenden Autors Tim MacGabhann.

Andrew und Carlos arbeiten als Reporter in Mexico, einem Land voller Brutalität und Korruption. Für ihren Job und eine gute Story riskieren sie einiges und als sie einen Toten, auf das Übelste zugerichteten Umweltaktivisten finden, werden sie von der Guardia Civil weggejagt. Damit ist ihre Neugierde geweckt und sie stellen Nachforschungen an, die Carlos mit seinem Leben bezahlt. Zunächst flieht Andrew, kehrt aber schon bald zurück um weitere Recherchen anzustellen und legt sich dadurch mit der dunklen Seite Mexicos an.

Der Schreibstil des Autors ist für einen Thriller eher ungewöhnlich. Die Handlung ist spannend, an vielen Stellen drastisch und sehr brutal, aber es gibt auch poetische Umschreibungen, Sätze, die ein wenig umständlich und ausufernd auf mich wirken und auch durchaus amüsante Passagen. Zahlreiche spanische Einwürfe vermitteln ein authentisches Mexico-Feeling wodurch der Roman atmosphärisch und lebendig wirkt.

Die Charaktere werden gut geschrieben und auch wenn die Anzahl in der Mitte des Buches enorm wächst, lässt sich problemlos der Überblick behalten. Andrew wirkt zu Beginn sehr zurückhaltend, entwickelt sich aber im Verlauf der Handlung weiter. Jeder für sich wirkt authentisch und nachvollziehbar.

Es dürfte jedem bekannt sein, dass Mexico kein friedliches Pflaster ist und genau das wird hier so richtig deutlich. Tim MacGabhann schildert auf das Deutlichste was für ein unsicheres Leben die Bevölkerung in Mexico führt und wie viel Angst im Alltag mitschwingt, da es keinen Schutz durch eine höhere Instanz gibt.

Dem Autor ist es gut gelungen die Zustände in Mexico zu vermitteln, man merkt, dass er weiß wovon er schreibt. Auch wenn es sich um den ersten Band einer Trilogie handelt, habe ich das Buch beendet, ohne das Gefühl zu haben, dass mir etwas fehlt. Die Handlung ist in sich abgeschlossen nur kleine Fragezeichen bleiben, die neugierig darauf machen, wie und wo es für Andrew weitergeht.

Abschließend findet man Informationen über das Buch, wodurch deutlich wird, welche Menge an Recherchearbeit dahinter steckt. „Der erste Tote“ ist ein Buch, das erschreckt und ein Gesicht von Mexico zeigt, welches deutlich macht, dass es dort nicht nur schöne Strände und Urlaubsfeeling gibt. Es ist gesellschaftskritisch und brutal. Wer einen reinen Thriller erwartet, könnte enttäuscht werden, da dieses Buch mehr bietet als nur Spannung.

Bewertung vom 29.11.2020
Gebert, Anke

Wo du nicht bist


ausgezeichnet

Dein ist mein ganzes Herz

„Wo Du nicht bist“ ist ein historischer Roman nach einer wahren Begebenheit von der in Hamburg lebenden Autorin Anke Gebert.

Irmgard – genannt Irma – Weckmüller führt ein einfaches Leben und arbeitet als Verkäuferin in Berlin im KaDeWe. Mit ihrem Einkommen finanziert sie ihr Leben und das ihrer Schwester Martha, die nach einer Vergewaltigung ein Kind bekommen hat. Als Irma Erich Bragenheim – zu dem sie sich direkt hingezogen fühlt und der ihre Gefühle erwidert - kennenlernt, ändert sich ihr Leben. Durch den Arzt lernt sie das Leben in den höheren gesellschaftlichen Kreisen kennen. Aber der Krieg und die Tatsache, dass Erich Jude ist, beendet schon bald ihr Glück. Erich wird ermordet und Irma ist allein. Obwohl Erich tot ist, bleibt Irma fest entschlossen ihr Eheversprechen einzulösen.

Irma ist eine unglaublich starke Frau, die zu ihrer Liebe steht, für ihre Liebe kämpft und ihr Ziel nicht aus den Augen verliert. Ihre Gedanken und Gefühle werden nachvollziehbar beschrieben. Obwohl sich alle um sie herum von ihr abwenden – Freunde, Kollegen und sogar ihre Schwester – steht sie zu Erich. Ihre Energie, die sie an den Tag legt, um Erich nach seinem Tod zu heiraten ist beeindruckend und bewundernswert. Erich ist ein charmanter und liebenswerter Mensch, der dem Naziregime zum Opfer gefallen ist. Martha, für die Irma so viel getan hat, entwickelt sich zu einer egoistischen Frau, die sich dem System / der Gesellschaft unterordnet.

Die Ereignisse der Zeit und wie sich die Menschen durch den Nationalsozialismus haben beeinflussen lassen, sind immer wieder erschreckend und werden hier authentisch und nachvollziehbar geschildert.

Sehr gelungen fand ich den Beginn des Buches mit einem Auszug aus der Operette „Das Land des Lächelns“, dem Text der Arie „Dein ist mein ganzes Herz“. Die Idee einzelne Zeilen des Textes als Kapitelüberschrift zu verwenden, gefiel mir einfach gut.

Mit ihrem Nachwort, historischen Dokumenten, Fotos von Irmgard Weckmüller und Erich Bragenheim hat die Autorin ihr Buch gelungen abgerundet. „Wo Du nicht bist“ ist kein unterhaltsamer Roman, sondern ein historisches Buch, das für mich eines meiner Jahreshighlights war.