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Leseigel
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Villingen

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Insgesamt 1065 Bewertungen
Bewertung vom 24.11.2017
Stiens, Gisela Maria

Die letzte Fuhre (Kurzgeschichte) (eBook, ePUB)


gut

Späte Sühne
Der Bauer Waldbrunn liefert im Winter 1955 mit seinem Pferdefuhrwerk Kartoffeln die nahe gelegene Stadt. Auf dem Rückweg wird er überfallen, ausgeraubt und getötet. Der Täter wird nicht gefunden.
Die Geschichte erinnert in ihrem Erzählstil an Sagen und Märchen. Es geht um die späte Sühne eines Raubmordes.
Die Atmosphäre des Raubes wird sehr gut getroffen. Fast glaubt man dabei zu sein. Das Ende ist leider sehr vorhersehbar.

Bewertung vom 17.11.2017
Bursch, Loredana

Revenge of the Underworld - Die Erleuchtung (eBook, ePUB)


gut

Dämonen bedrohen die Welt
Elaine zieht mit ihren Eltern und ihrem Bruder von London aufs Land. An der Schule findet sie schnell Anschluss . Schließt Freundschaft mit Carey und verliebt sich in Daikin, der als Aushilfe in einer Bar arbeitet. Alles wäre wundervoll, wenn Elaine nicht von merkwürdigen Halluzinationen heimgesucht würde, die immer bedrohlicher werden. Als ein Angriff auf Elaines Elternhaus erfolgt, wird klar, dass die Kreaturen keine Einbildungen, sondern real sind. Daikin überredet Elaine gemeinsam mit ihm zu fliehen, da sie nur so ihre Eltern schützen kann. Carey besteht als gute Freundin darauf, sie zu begleiten. Sie fliehen nach Norden. Dort treffen sie auf Madame Hotha, die Daikin von früher kennt. Elaine erfährt, dass es sich bei den Geschöpfen um Dämonen handelt, die sie entführen wollen. Um sich gegen sie wehren zu können, benötigen die Freunde ein spezielles Dämonengift, das Mr. Corahona herzustellen weiß.Dieser erklärt sich zur Hilfe bereit, ebenso wie seine beiden Kinder Cyrian und Janay.  Zu ihrem Entsetzen müssen die Jugendlichen feststellen, dass bereits mehr  Dämonen in der Welt sind als erwartet. Und diese töten alles, was ihnen über den Weg läuft. Sie suchen nach 3 Diamanten, deren Besitz unbeschreibliche macht verspricht. da den Freunden die Zeit davon läuft, beschließen sie, sich zu trennen. Daikin und Janay bilden ein Paar und Elaine zusammen mit Cyrian und Carey macht sich auf die Suche nach den Diamanten. Wird es ihnen gelingen, die Dämonen wieder in die Unterwelt zu verbannen ? Und welches Geheimnis umgibt Elaine ? Kann sie sich auf die anderen bedingungslos verlassen ?
Die Geschichte ist angenehm zu lesen und verfügt über einige recht interessante Ansätze. Elaine ist ein normaler Teenager und gerade dabei sich ernsthaft das erste Mal  zu verlieben. Carey ist manchmal etwas nervig mit ihrem sehr mädchenhaften Verhalten, bildet aber einen guten Gegenpol zu der sehr rational handelnden Elaine. Daikin und Cyrian haben offensichtlich Geheimnisse, sind aber trotzdem sympathisch. Man kann gut verstehen, dass Elaine für beide Gefühle entwickelt. Die Auflösung des eigentlichen Handlungsstrangs ging für mich zu schnell und ließ auch in meinen Augen zu viele Fragen offen. Da aber die Geschichte mit einem Cliffhanger, der übrigens absolut gelungen ist, hege ich die Hoffnung, dass im 2. Teil weitere Schleier gelüftet werden.

Bewertung vom 13.11.2017
Söhner, Lea

Vielleicht im Himmel einmal


sehr gut

Frauenschicksale in der Zeit von 1918 bis jetzt in einer Männer dominierten Gemeinschaft

Geschildert wird das Schicksal  der Frauen der Familie über mehrere Jahrzehnte. Seinen Anfang nimmt die Erzählung mit der Heirat des streng pietistischen Heinrichs mit der lebensfrohen Wilhelmine kurz nach Ende des 1. Weltkrieges. Sie führen eine glückliche und sexuell erfüllte Ehe. Sie bekommen 3 Mädchen und einen Sohn. Kurz nach dessen Geburt stirbt Wilhelmine an Krebs. Heinrich bleibt mit den 4 Kindern allein zurück. Die Familie ist durch die Arztkosten völlig überschuldet. Wenige Monate später heiratet er - wie früher üblich -erneut. Die neue Frau - Elfriede wird gebraucht, um die Kinder zu versorgen und auf dem Hof mit zu helfen. Als auch Heinrich an Krebs erkrankt, sucht er seine Heilung bei einem Pfarrer. In langen Gesprächen kommt Heinrich zu der Überzeugung, dass seine Ehe mit Wilhelmine Sünde war und alle folgenden Ereignisse die Strafe Gottes dafür. Endlich versteht er,  warum er mit so viel Unglück geschlagen wurde. Fortan existiert Wilhelmine nicht mehr. Nach seiner überraschenden Gesundung, führt er ein Gottesfürchtiges Leben und achtet bei der Erziehung der Kinder darauf, sie streng religiös zu erziehen. Alles, was nicht Gottes Lob dient, ist des Teufels. Die Mädchen und dazu gehören weitere 6 aus der 2. Ehe helfen auf dem Hof, besuchen die Volksschule und machen nur im Ausnahmefall eine Ausbildung. Und alle neun finden kein persönliches Glück im Leben und scheitern jede auf ihre Weise. Besonders die Mädchen aus der 1. Ehe glauben, dass besondere Schuld auf ihnen lastet. Und als ob sie sich selbst bestrafen müssten, finden sie sich in Ehen wieder, die nicht glücklich werden. Erst in der Generation der Enkelinnen gibt es Versuche gibt es Versuche, sich aus diesen Zwängen zu befreien.
Ich fand das Buch interessant und traurig. Interessant, weil es durch die Schilderung der Lebensumstände der Frauen auch historische Einblicke in das bäuerliche Leben gibt. Viele Geschehnisse sind typisch für die jeweilige Zeit und nicht nur durch eine pietistische Lebenseinstellung bedingt. Aber vor allem war ich traurig zu lesen, wie wenig Einfluss Frauen auf ihre Lebensgestaltung hatten. Pflicht, Gehorsam, Verzicht gepaart mit schwerer Arbeit waren die Lebensinhalte und wurden nicht in Frage gestellt. Wenn dann noch religiöse Zwänge und die Verteufelung des Geschlechtlichen der Frau hin zu kommen, muss das fast zwangsläufig zu seelischen Problemen führen.
Positiv bleibt noch zu erwähnen, dass die sachliche Erzählweise keine Wertungen der Ereignisse vornimmt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.11.2017
Detering, Monika

Mona Lisas Erdbeeren (Kurzgeschichte, Liebe) (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Kopfkino, bitte Film ab !
Jeder, der schon mal mit dem Zug unterwegs war, kennt diese kurzen Begegnungen. Der Zug steht im Bahnhof. Man schaut aus dem Fenster und sieht da diese Person im Zug auf dem anderen Bahnsteig. Vielleicht lächelt man sich zu und schon trennen sich die Wege wieder, weil der Zug weiter fährt.. Und manchmal überlegt man, was wäre wenn. Und genau diese Situation schildert der vorliegende Buchsnack. Nur, dass die Geschichte den Faden weiter spinnt und es nicht bei einem Gedankenspiel belässt. Das Ergebnis fand ich sehr witzig und gibt einen guten Grund, warum man es beim Kopfkino belassen sollte.

Bewertung vom 12.11.2017
Kamal, Sheena

Untiefen / Nora Watts Bd.1


ausgezeichnet

Achtung Skandinavien ! Kanada kann auch sehr gute düstere Krimis
Die trockene Alkoholikerin Nora Watts arbeitet als Mädchen für alles bei einem Privatdetektiv. Sie lebt zusammen mit ihrem Hund im Keller des Bürogebäudes. Sie ist stets darauf bedacht, menschliche Kontakte zu meiden und traut niemanden. Da wendet sich das Ehepaar Walsh an sie mit der Bitte, ihre verschwundene 15jährige Tochter Bonnie wieder zu finden. Bonnie ist Noras Tochter, die diese gleich nach der Geburt zur Adoption frei gegeben hat.. Nach anfänglichem Zögern nimmt Nora die Suche auf. Allzu schnell stellt Nora fest, dass mehr hinter dem vermeintlichen Weglaufen von Bonnie stecken muss. Nora legt sich mit einer mächtigen Verbrecherorganisation an, die vor nichts zurück schreckt. Nora gerät mehrfach in Lebensgefahr und weiß , dass ihr die Zeit davon läuft, wenn sie ihre Tochter lebend retten will.
Die Geschichte kommt ganz langsam in Gang und zuerst hatte ich den Eindruck, es wäre fast langweilig. Wenn man dann etwas darüber nachdenkt, fallen einem erschreckende Details auf: wurde Bonnie misshandelt, ist sie das Kind aus einer Vergewaltigung. Plötzlich stellt man sich ganz viele Fragen . Und auf diese Fragen hätte man gerne Antworten, was dazu führt, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Die Heldin Nora hat auf den ersten Blick so gar nichts liebenswertes, bis auf ihre enge Beziehung zu ihrem Hund. Nach und nach erfährt man ihre ganze Geschichte und beginnt den Überlebenswillen dieser Frau zu bewundern. Traumatisiert durch eine schwierige Vergangenheit und unklare familiäre Verhältnisse, mit bedingt durch indigene Vorfahren haben Nora jedes Vertrauen in ihre Umwelt genommen. Dennoch ist sie die einzige, die sich auf die Suche nach Bonnie macht.
Die Geschichte ist in der Ich-Form erzählt. Sehr positiv fand ich, dass Nora nie in Selbstmitleid zerfließt oder anderen die Schuld an ihrer Situation gibt. Der Erzählstil ist sachlich, was die Geschichte um so eindringlicher macht.

Bewertung vom 01.11.2017
Bomann, Corina

Winterengel


sehr gut

schönes Wintermärchen für heimelige Stunden
Das Cover bringt einen sofort in Weihnachtsstimmung . Rote Beeren, grüne Blätter, ein goldener Engel sind die Klassischen Weihnachtsdekorationen.
Da die Geschichte in der Adventszeit 1895 spielt passt der Rahmen hervorragend.
Die 19jährige Anna versucht nach dem Tod des Vaters , der die Familie in bitterer Armut zurück gelassen hat, ihre kranke Mutter und die 12jährige Schwester Elisabeth mit einer Hilfstätigkeit in einer Glasmacherhütte durch zu bringen. Das Handwerk hat sie von ihrem Vater gelernt. Um das schmale Einkommen aufzubessern, verkauft sie selbst gefertigte Glasengel auf dem Markt. Diese erregen das Interesse eines englischen Lords, der Anna nach London einlädt. Sie soll die Engel Queen Victoria zeigen, die ihren Weihnachtsbaum damit schmücken will. Nach einigem Zögern willigt Anna in die Reise ein. Zum einen wäre die Familie durch das zu erwartende Geld aus dem Verkauf besser versorgt, zum anderen fühlt sie sich zu dem englischen Diener, der sie auf der Reise begleiten soll hingezogen. Das Abenteuer beginnt. Unterwegs werden die Glasengel gestohlen. Ohne die Engel war die Reise umsonst. Die Träume von bescheidenen Wohlstand wären dahin. Verzweifelt versuchen Anna und der Diener John, die Engel wieder zu beschaffen. Wird es gelingen ? Und hat Annas Liebe zu John eine Zukunft ?
Die Geschichte ist wunderbar erzählt. Besonders gut nachvollziehbar ist das Staunen von Anna, die ihre kleine badische Stadt noch nie verlassen hat, als sie zum ersten mal Bahn fährt, große Städte sieht und sogar den Kontinent verlässt. Und dann ihre Verzweiflung, als die Glasengel verschwunden sind und ihre Hoffnung auf etwas Glück zerstört wird. Der Diener John bleibt undurchsichtig. Ich war mir nie sicher, erwidert er Annas Gefühle oder spielt er nur mit ihr.
Das Ende ist märchenhaft und passt in die Adventszeit. So wie das Buch mit "Es war einmal.." hätte beginnen können, wäre auch der Schluss mit "Und wenn sie nicht gestorben sind ..." treffend gewesen.
Auf jeden Fall ein Buch für Romantiker !

Bewertung vom 30.10.2017
Louis, Saskia

Mordsmäßig kaltgemacht / Louisa Manu Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

Wer hat das Maskottchen umgebracht ?
Das Buch gehört zu einer Reihe um die Blumenhändlerin Louisa, genannt Lou und den Kölner Kommissar Rispo. Obwohl ich die vorangegangen Bände nicht kenne, war die Geschichte gut verständlich.
Die Handlung lebt von der ungeklärten Beziehung zwischen Lou und Rispo und den Problemen der etwas ungewöhnlichen Familienmitglieder. Als Dreingabe wird der Mord am Maskottchen der Kölner Haie aufgeklärt. Lou hat die Neigung  zufälligerweise über Leichen  zu stolpern und sich in die polizeilichen Ermittlungen ein zu mischen.. Rispo ist davon nicht begeistert und versucht Lou davon abzuhalten, da er sich Sorgen um sie macht.
Das Buch hat mich sehr gut unterhalten. Die Dialoge sind witzig. Die Ich-Erzählerin Lou beschreibt mit treffender Ironie und Wortwitz das geschehen. Sie ist sehr sympathisch und es macht Spaß, sie dabei zu beobachten, wie sie ungewollt in schwierige Situationen gerät  und nebenher versucht, ihre Beziehung zu Rispo und das Leben ihrer Familienangehörigen in den Griff zu bekommen. Die Krimihandlung kommt dabei nicht zu kurz und es bleibt spannend bis zum Schluss.
Wer eine spannende Lektüre sucht, bei der sie auch mal herzlich lachen kann, sollte unbedingt dieses Buch lesen. 

Bewertung vom 30.10.2017
Fox, Candice

Crimson Lake


ausgezeichnet

Wer sind die wahren Monster ?

Von Lesewunder
Normalerweise fasst man bei einer Rezension gerne zu Beginn den Inhalt der Geschichte kurz zusammen. Da aber der Klappentext eine gute Einführung in die Handlung gibt, erübrigt sich es in diesem Fall.
Hier nun mein Fazit :
Ich habe das Buch regelrecht verschlungen. Auf den ersten Blick sind die beiden Hauptpersonen nicht unbedingt sympathisch : Ted, ein möglicher Kinderschänder und die verurteilte Mörderin Amanda. Aber je mehr man sie kennen lernt, um so mehr möchte man sie schützen. Ted, der verzweifelt versucht , sich ein neues Leben aufzubauen und an den Anfeindungen seiner Umwelt fast zerbricht. Amanda, deren beste Freunde Katzen sind, die es nicht erträgt, wenn man sie berührt und die durch ihr barsches Verhalten ihre Unsicherheit überspielt. Diese Verletzlichkeit der beiden, die von ihrer Umwelt als Monster gebrandmarkt werden, hat mich stark berührt. Im Laufe der Ermittlungen werden jedoch die wahren Monster entlarvt.
Das Ganze ist schnörkellos erzählt. Form und Inhalt der Geschichte entsprechen einander.. Die Spannung steigt bis zur letzten Seite, um durch ein unerwartetes Ende aufgelöst zu werden.
Der Schluss des Buches lässt auf eine Fortsetzung hoffen, auf die ich mich jetzt schon freue.