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anette1809 - katzemitbuch.de
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Bewertungen

Insgesamt 1038 Bewertungen
Bewertung vom 15.02.2010
Fairchild, Melissa

Himmelsauge / Die Geheimnisse des Brückenorakels Bd.1


ausgezeichnet

Inhalt:
In einem Londoner Krankenhaus kommt ein Junge ohne Gedächtnis zu sich. Irgendetwas an ihm ist rätselhaft: er hat einen Sprung vor die Londoner U-Bahn mit schweren Verletzungen überlebt, die innerhalb weniger Tage heilen. Doch bevor er wieder völlig genesen kann, ist ihm ein unheimlicher Gegner auf der Spur, der ihn bereits an dem Tag gejagt hat, als er vor die U-Bahn sprang: Kellen, ein Goblin aus dem Feenreich!
Auf der Flucht vor ihm bekommt er Hilfe von einem Wächter aus dem Feenreich, der Elfe Brucie, den im Verborgen lebenden magischen Bewohnern von London, und einem ganz normalen menschlichen Mädchen namens Hannah.

Eigene Meinung:
Ich liebe London, und seit ich mit Begeisterung Neil Gaimans Roman "Niemalsland" verschlungen habe, träume ich von einer Welt Londons, die parallel zur Menschenwelt existiert. Nur sind es in Melissa Fairchilds keine Ober- und Unterwelt, die nebeneinander existieren, sondern die Welt der Sterblichen und das Feenreich, die über sogenannte Brücken miteinander verbunden sind. Diese Brücken existieren nur noch vereinzelt und sind nicht alle das ganze Jahr über begehbar. So gibt es im Observatorium von Greenwich eine Brücke, die über eine Maschinerie gestartet werden muss, die Brücke in Shakespeares Globe Theatre kann nur am längsten Tag des Jahres - dem Mittsommertag - genutzt werden, und um die Brücke in Stonehenge nutzen zu können, braucht man eine Kombination, die zwischen den Steinen hindurchführt.
Melissa Fairchild liebt Shakespeare und sein London, und das liest man aus jeder Seite dieses wunderbaren Buches heraus.
Die detaillierten Beschreibungen der zahlreichen fantastischen Figuren und der Stadt haben mich begeistert, auch deshalb, weil ich schon unzählige Male in London war und die Plätze alle wiedererkannt habe.
Neben altbekannten Figuren der Feenwelt wie Elfen, Goblins und Kobolden, hat Melissa Fairchild auch weniger bekannte und neue Charaktere in ihre Geschichte integriert, wie Grimalkins, eine Mischung aus Mensch und Katze, oder Wölfe mit Steinaugen, die der Feenkönigin in einer ganz besonderen Weise zu Dienste stehen.
Das Buch endet zwar nicht komplett offen, dennoch bleiben viele grundlegende Rätsel ungeklärt, so dass ich der Fortsetzung, die im Herbst 2010 erscheinen soll, regelrecht entgegenfiebere. Zum einen möchte ich die Familiengeheimnisse um den Jungen Avi geklärt wissen, zum anderen freue ich mich hauptsächlich auf ein "Wiederlesen" der witzigen Elfe Brucie, die ich richtig liebgewonnen habe.

Fazit:
Ein wirklich zauberhaftes Buch, das sich in eine gänzlich andere und fantastischere Richtung entwickelt hat, als ich es nach den ersten 50 Seiten vermutet hätte. Durch die zwar nicht schlichte, aber etwas "technische" Aufmachung des bedruckten Hardcovers, das das Ziffernblatt des Big Bens zeigt, habe ich mich täuschen lassen, und keine märchenhafte Geschichte aus dem Feenreich erwartet, die als Hommage an Shakespeare mit zahlreichen Zitaten von ihm, dem unsterblichen Barden, gespickt ist. Auf Grund der Covergestaltung hätte ich wohl eher nicht zu diesem Buch gegriffen und hätte mir dadurch eine wundervolle Geschichte entgehen lassen!

0 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.02.2010
Glavinic, Thomas

Das Leben der Wünsche


gut

Du hast 3 Wünsche frei...

So fängt dieser Roman an - Jonas wird von einem unbekannten Mann angesprochen, der ihm 3 Wünsche erfüllen will. Beginnt der Roman noch wirklich vielversprechend mit einem langsam aufbauenden Spannungsbogen der im Tod von Jonas Frau gipfelt, ging es danach leider - für mich - rapide mit diesem Buch bergab.

Meine drei Wünsche wären gewesen: weniger bizarre Traumszenen, ein verständlicherer Ablauf der Geschichte, Anführungszeichen in der wörtlichen Rede. Punkt 1 und 2 führten dazu, das ich mich in der zweiten Hälffte des Buches kaum noch auf die Handlung konzentrieren konnte, unterstützt von Punkt 3. Denn jedesmal, wenn ich den Faden zu verlieren drohte, musste ich mehrfach nachlesen, wer denn jetzt was zu wem gesagt hat, man konnte es kaum erkennen auf den ersten Blick!

Schade, schade, schade... Nach dem guten Beginn dieses Romanes habe ich mir soviel mehr erhofft! Wegen dem guten flüssigen Erzählstil des Autoren, und der eigentlich tollen Idee, gibt es von mir trotzdem noch 2 1/2 Sterne - aufgerundet auf 3. Vielleicht ist es ein Buch, das man nach einiger Zeit ein zweites Mal lesen sollte, damit einem der tiefere Sinn dahinter aufgeht. Mich lässt es auf jeden Fall nach dem Lesen etwas ratlos und unzufrieden zurück.

Bewertung vom 15.02.2010
Schmelzer, Roger

Die besten zehn Sekunden meines Lebens


ausgezeichnet

Was wäre, wenn wir DIE Chance unseres Lebens vertan hätten? Und was wäre, wenn wir nach zig Jahren diese Chance ein zweites Mal bekommen würden?

Mit dieser Fiktion spielt Roger Schmelzer in „Die besten zehn Sekunden meines Lebens“. Chris Mackenbrock vermasselt im Alter von 16 Jahren sein ganzes Leben: hätte er das Angebot seines Mitschülers angenommen mit ihm jeden Morgen zur Schule zu joggen, wäre er dünn, erfolgreich und glücklich geworden, aber so… geht er als Dicker durch sein weiteres Leben, lebt mit einer Frau zusammen, die er zwar gerne mag, aber die nur zweite Wahl war, und trauert immer seiner verpassten Chance hinterher.

Zuerst liest sich das ganze wie ein zwar amüsanter, aber auch recht vorhersehbarer Roman, bis gut zur Hälfte dachte ich, ich wüsste genau, worauf die Geschichte hinausläuft, aber dann zieht Schmelzer alle Register und es offenbarte sich mir ein derart lustiges Lesereignis, wie ich es schon lange nicht mehr hatte! Die zweite Chance des Chris Mackenbrock fährt mit überraschenden Wendungen auf. Wie sein zweites Leben verläuft, ob er mit seiner Traumfrau glücklich wird, und welche Bilanz er nach gut 60 Jahren in zwei Leben zieht, das sollte jeder Leser selbst herausfinden, sonst nimmt es einen den ganzen Lesespaß vorweg. Denn gerade die Überraschungen, die Schmelzer für Chris´ zweite Chance bereithält, machen den größten Spaß und den ganzen Charme dieses Buches aus! Lesen und Spaß haben, von Alltag abschalten, und einfach mal selbst hinterfragen, ob unser eigenes Leben sooo schlecht ist, wie wir es gerade jetzt leben…

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.02.2010
Meltzer, Brad

Das Buch der Lügen


sehr gut

Der erste Mord der Menschheitsgeschichte: Kain tötet Abel, die Tatwaffe fehlt. 1932 wird Mitchell Siegel – der Vater des Superman-Erfinders Jerry Siegel – erschossen, die Tat bleibt ungeklärt. 70 Jahre später stößt Cal Harper auf einen Mann, der mit derselben Waffe verletzt wurde…

Brad Meltzer hat mit „Das Buch der Lügen“ einen richtiggehenden Pageturner geschrieben. Die Mischung aus Geschichte, Rätseljagd und Thriller hat mich so sehr gefesselt, dass ich das Buch, einmal angefangen, kaum noch aus der Hand legen konnte.

Auch die Protagonisten haben mich vollauf überzeugt. Ich habe mit Cal gelitten, gefiebert und gezweifelt. Dem Autoren ist es sehr gut gelungen Cals innere Zerissenheit darzustellen. Und ich wusste bis kurz vor Schluss nicht, worauf die Geschichte hinausläuft und wer wirklich der Böse ist bzw. die Bösen sind. Die Darsteller sind vielschichtig und nicht immer leicht zu durchschauen. Die Bösen waren nicht immer nur böse und die Guten nicht nur gut! Für mich war dieses Buch eine große Überraschung mit einem raffiniert gestrickten Plot!

Bewertung vom 15.02.2010
Reuter, Katja

Welche Farbe hat die Liebe?


sehr gut

In der Beziehung von Jule und Tom ist der Alltag eingekehrt. Nach dreijähriger Dauerverlobung guckt mittlerweile keiner der beiden mehr durch eine rosarote Brille was ihr gemeinsames Leben angeht.

Grund genug für Jule mit dem Geburtstagsgeschenk ihrer Freundin Tina – eine einjährige Mitgliedschaft bei StayFriends – auf die Suche nach ihrer Jugendliebe Erik zu gehen.

Hat sie mit Erik ihren Traumprinzen gefunden? Im Gegensatz zu Tom ist er ordentlich, verdient viel Geld und geht einem geregelten Job nach… Findet Jule hier ihr ersehntes Liebesglück und die Erfüllung ihres Traumes von einer kleinen glücklichen Familie, oder hat Kater Blindfisch den Durchblick mit seiner Abneigung gegen Erik?

Katja Reuter erzählt auf eine erfrischende Art von Liebesirrungen und –wirrungen, von Beziehungen in die der Alltag Einzug gehalten hat, und von Träumereien, ob irgendwo in der Welt da draußen nicht doch noch DER Traumprinz auf einen wartet oder ob man am Ende doch den Traumprinzen bereits zu Hause auf dem Sofa sitzen hat???

Vieles an der Geschichte mag vorhersehbar sein, aber das hat mir trotzdem nicht das Lesevergnügen an diesem Roman genommen!

Den besonderen Reiz des Buches macht es aus, dass man/Frau wahrscheinlich schon ähnliche Phasen wie Jule erlebt hat, und vielleicht ähnliche Schlüsse aus den Erfahrungen gezogen hat, wie sie am Ende des Buches. Aber wie die Geschichte um Jule, Tom und Erik ausgeht, möchte ich natürlich nicht verraten, nur soviel: die Liebe ist gelb!

Bewertung vom 15.02.2010
Nimmo, Jenny

Charlie Bone und der scharlachrote Ritter


ausgezeichnet

Inhalt:
Im letzten Band der Charlie Bone Reihe schweben Charlie und seine Freunde in großer Gefahr. Der finstere Schattenlord Harken will die Stadt unterwerfen und zurück in seine Vergangenheit bringen. Er hat mächtige Verbündete an seiner Seite: die machtgierigen Bloors, Hexen und Magier, einen Schwertkämpfer aus der Vergangenheit, und diejenigen unter den Kindern des Roten Königs, die mit ihren Gaben die dunkle Seite unterstützen. Charlie und seine Freunde sind fest entschlossen den Schattenlord und seine Anhänger zu bekämpfen. Dabei bekommen sie Unterstützung von einem geheimnisvollen Ritter mit einem scharlachroten Umhang.

Eigene Meinung:
Mit dem achten Band um Charlie Bone endet nun leider diese Buchreihe. Definitiv ist es eine Reihe, die auf die Zielgruppe von 10-11 Jahren zugeschnitten ist, die Sprache ist einfacher und die Handlung weniger komplex, als man es von manch anderen Reihen der Jugendfantasy gewöhnt ist.
Trotz allem können auch ältere Jugendliche oder Erwachsene ihren Spaß an dieser Buchreihe finden, da Jenny Nimmo vielfältige Ideen in ihren Romanen verarbeitet, und die Figuren zahlreich und vielschichtig sind. Die Idee, Nachfahren eines vor 900 Jahren lebenden Magiers mit unterschiedlichen Fähigkeiten auszustatten und in Gut und Böse aufzusplitten hat mich durch alle 8 Bände hinweg gut unterhalten. Einige Personen tauchten erst im späteren Verlauf der Reihe auf, nicht immer spielte Charlie Bone die (alleinige) Hauptrolle und bei manchen Charakteren war es nicht direkt offensichtlich, wer besondere Fähigkeiten besaß, oder ob er zur guten oder bösen Seite der Kinder des Roten Königs gehörte.

Fazit:
Für die Zielgruppe ab 10 Jahren uneingeschränkt empfehlenswert. Die Charlie Bone Reihe zeichnet sich vor allem durch ihren Ideenreichtum und die zahlreichen interessanten Charaktere aus.

Reihenfolge der Charlie Bone Serie:
Charlie Bone und...
... das Geheimnis der sprechenden Bilder
... die magische Zeitkugel
... das Geheimnis der blauen Schlange
... das Schloss der tausend Spiegel
... der rote König
... das magische Schwert
... der Schattenlord
... der scharlachrote Ritter
Ursprünglich war die Reihe nur auf 5 Bände ausgelegt. Von daher sind Band 1-5 in sich abgeschlossen. Band 6-8 bauen zwar weiter auf die ursprüngliche Handlung auf, aber Band 5 endet ohne Cliffhanger oder das Gefühl, dass einem etwas fehlt.

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.02.2010
Stiefvater, Maggie

Lamento / Im Bann der Feenkönigin Bd.1


sehr gut

Kurzbeschreibung:
Immer wieder träumt die 16-jährige Deirdre von einem geheimnisvollen Jungen namens Luke. Doch das sind nur Träume, oder? Das Mädchen kann es kaum glauben, als ihr Luke bei einer Schulaufführung plötzlich leibhaftig gegenübersteht. Noch seltsamer wird es, als ihre Großmutter sie eindringlich vor dem Jungen warnt und sie bittet, sich von ihm fernzuhalten. Das ist längst unmöglich für Deirdre: Sie hat sich unsterblich verliebt. Doch Luke ist nicht der, für den sie ihn hält. Als er plötzlich spurlos verschwindet und Deirdre sich auf die Suche nach ihm macht, gerät sie mitten hinein in einen magischen Krieg, der seit Jahrhunderten währt. Und sie erfährt, dass der Junge, den sie liebt, von der rachsüchtigen Feenkönigin mit einem ganz bestimmten Auftrag zu ihr geschickt wurde: Um sie zu töten...

Eigene Meinung:
Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Die Hauptpersonen dieses Romans sind detailliert beschrieben, und durch die Ich-Erzählperspektive aus der Sicht Deirdres kann man sich noch besser in das Geschehen hineinversetzen.
Die Hauptfiguren und Träger der ganzen Story sind außer Deirdre noch der geheimnisvolle Luke und Deirdres bester Freund James. Weitere Menschen, die in der Handlung auftauchen sind Deirdres Eltern, ihre Tante und ihre Großmutter. In einigen Episoden taucht außerdem ihre Arbeitskollegin Sara aus der Eisdiele auf, die mit ihrer naiven Art und ihren dümmlichen Kommentaren für eine Prise Humor in der Geschichte sorgt. Ansonsten spielen vorrangig Wesen aus der Feenwelt eine Rolle. Die Nebencharaktere aus der Welt der Menschen wirken dagegen die meiste Zeit recht blass, detailliert ausgearbeitet sind nur die Hauptprotagonisten.
Stellenweise fand ich das Buch recht brutal für ein Jugendbuch, aber diese brutalen Stellen passten immer in den Handlungsfluss und wirkten nie an den Haaren herbeigezogen.
Obwohl im Juni 2010 ein weiteres Buch aus Maggie Stiefvaters Feenwelt erscheint, ist dieser Band in sich abgeschlossen. Im Roman "Ballade - Der Tanz der Feen" wird Deirdres Freund James die Hauptrolle spielen, was ich sehr gut finde, da mir James von Anfang an sympathisch war, und die Geschichte von Deirdre und Luke in meinen Augen zu Ende erzählt ist.

Aufmachung des Buches:
Ein wunderschöner Schutzumschlag mit grünen Elementen - der irischen Nationalfarbe ;o) Blütenranken in Spotlack setzen schöne Akzente und umrahmen ein großformatiges Mädchengesicht.

Fazit:
Ein schöner Jugendroman, der nur zum Ende hin ein bisschen gehetzt wirkte. So konnte ich mir auf den letzten 50 Seiten kaum vorstellen, dass Maggie Stiefvater noch zu einem so "runden" Ende kommen kann. Hervorheben möchte ich außerdem, dass hier eine Reihe vorliegt, deren ersten Band man sehr gut einzeln lesen kann.

2 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.02.2010
Oppel, Kenneth

Sternenjäger


ausgezeichnet

Inhalt:
"Sternenjäger" ist das das dritte Abenteuer um Matt Cruse und Kate de Vries nach "Wolkenpanther" und "Wolkenpiraten".
Nachdem sie in ihren ersten beiden Abenteuern am Himmel unterwegs waren, führt es sie in "Sternenjäger" nun geradewegs ins All. Kate wird für diese Mission als Spezialistin für Flora und Fauna eingeladen, Matt dagegen muss sich zuerst in einem Trainingslager behaupten, bevor es auch für ihn heißt: Sternenschiffer auf der ersten Mission ins All! Die Starclimber hebt ab und im All macht die Crew eine unglaubliche Entdeckung: auch hier - ohne Sauerstoff und im totalen Vakuum - gibt es Leben! Doch nicht alles läuft reibungslos auf dieser Sternenmission. Matts Nerven liegen blank, denn seine große Liebe Kate trägt den Verlobungsring eines anderen am Finger, und bizzare Wesen aus dem All drohen die Rückkehr zur Erde scheitern zu lassen.

Eigene Meinung:
Kenneth Oppels Bücher sind wie ein großes Überraschungsei in Buchform. Eigentlich ist für Leser fast jeden Genres etwas dabei: Fantasy, Science Fiction, historische Elemente und eine Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten Matt und Kate. Es ist ein Buch für jung und alt, und mit einer männlichen sowie auch weiblichen Hauptperson sicherlich interessant für lesebegeisterte Jungs UND Mädchen. Wenn es eine Schublade für Oppels Bücher geben sollte, dann kann sie nur Oppel heißen, denn seine Bücher sind mit keinen anderen mir bekannten Autoren vergleichbar und lassen sich auch nicht nur einem Genre zuordnen.
Seine Welten sind eine Mischung aus erfundenen und tatsächlich existierenden Orten. So spielt ein Teil der Handlung im erfundenen Löwentorstadt, während sich der Beginn der Geschichte in Paris abspielt. Neben vielen fantastischen Elementen, wie den noch nie dagewesenen Bewusstseinsformen im All, knüpft Oppel auch gerne historische Elemente in seine Geschichten ein, so spielen z.B. in "Sternenjäger" die Sufragetten eine Rolle, eine Frauenbewegung, die am Anfang des 20. Jahrhunderts für das Wahlrecht der Frauen gekämpft hat.
Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Matt, eine Erzählform, die ich persönlich favorisiere, da ich dadurch noch tiefer in das Geschehen eintauchen kann.
Besonders beeindruckend finde ich es immer wieder, dass Kenneth Oppel es schafft, auch seine Nebenfiguren mit viel Leben zu füllen und keine der agierenden Personen blass wirken zu lassen. Meine Favoriten auf dem Weg ins All waren neben Matt und Kate - deren reger verbaler Schlagabtausch ein wichtiges Element in dieser Abenteuerreihe ist - Sir Hugh Snuffler, ein Zoologe, der alle Neuentdeckungen im Tierreich erstmal als Teufelei und Lüge abstempelt, und Miss Evelyn Karr mit ihrem Affen Haiku, der Sir Hugh das Leben auf dem Sternenschiff schwer macht ;o)
Was sicherlich viele Leser freuen wird, die kein Freund von Cliffhangern bei Buchreihen sind oder vielleicht gar keine Buchreihen mögen: Kenneth Oppel hat zwar mit seiner Fledermaussaga und den Abenteuern von Matt und Kate zwei Reihen geschrieben, aber die einzelnen Bände sind weitesgehend in sich abgeschlossen und verweisen höchstens kurz auf die vergangenen Abenteuer. Man braucht aber keine Vorkenntnisse aus "Wolkenpanther" und "Wolkenpiraten", um an "Sternenjäger" Spaß zu haben.
Wer jetzt immer noch nicht davon überzeugt ist, dass man Kenneth Oppel lesen MUSS: wer schon immer wissen wollte, wie die Sphinx wirklich ihre Nase verloren hat, erfährt das in diesem Buch. Wie, das werde ich nicht verraten, dass muss schon jeder selbst herausfinden ;o)

Fazit:
Kenneth Oppel ist für mich ein Ausnahmeschriftsteller. Bisher haben mich alle seine Bücher dermaßen gefesselt, dass ich sie eigenlich nur am Stück lesen konnte, weil ich keine Ruhe hatte, bis die letzte Seite erreicht war und der Buchdeckel darüber zuklappte. Deshalb: falls mich einer beim Lesen eines Kenneth Oppels Buch sehen sollte - pssst, bitte nicht stören! Und wer Oppel noch nicht kennt: Kaufen kaufen kaufen!!!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.02.2010
Gaiman, Neil; Reaves, Michael

Interworld


schlecht

Inhalt:
Joey Harker hat keinerlei Orientierungssinn, dass er sich verläuft, ist bei ihm an der Tagesordnung. Als er jedoch eines Tages für ein Schulprojekt mitten in seiner Heimatstadt Greenville ausgesetzt wird und plötzlich durch einen dicken Nebel in einer anderen Dimension landet ist nichts mehr wie es war: seine Mutter erkennt ihn nicht mehr, sein kleiner Bruder ist nicht mehr da, der Teppich hat ein anderes Muster... Das Schlimmste aber erfährt er von seinem Lehrer Mr. Dimas, der in der anderen Dimension das Orientierungsprojekt gestartet hat: Joey ist vor einem Jahr bei einem Unfall ums Leben gekommen...

Eigene Meinung:
Was sich beim Klappentext noch spannend anhört, scheitert leider kläglich bei der Umsetzung Ursprünglich als Drehbuch für einen Film konzipiert, merkt man das "Interworld" beim Lesen leider nur allzu deutlich an. Viele Stellen im Buch haben solch konfuse Beschreibungen von Gerüchen und Szenerien, die beim Lesen einfach nicht richtig vermittelt werden können, dadurch kommt die Story total konfus beim Leser an und vermag nicht zu fesseln!
Ich bin zwar ein großer Neil Gaiman Fan, und habe mit Begeisterung "Das Graveyard Buch", "Niemalsland" oder "Sternenwanderer" gelesen, aber "Interworld" hätte man meiner Meinung nach - nachdem die filmische Umsetzung gescheitert war - in der Schublade lassen sollen, in der es verschwunden war.
Ich lege gerne jedem Fan fantastischer Literatur die Bücher von Neil Gaiman ans Herz, aber bitte: lasst die Finger von "Interworld", in meinen Augen dient es nur dazu das schriftstellerische Genie von Neil Gaiman herabzusetzen!