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anette1809 - katzemitbuch.de
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Bewertungen

Insgesamt 1031 Bewertungen
Bewertung vom 14.02.2010
Stiefvater, Maggie

Lamento / Im Bann der Feenkönigin Bd.1


sehr gut

Kurzbeschreibung:
Immer wieder träumt die 16-jährige Deirdre von einem geheimnisvollen Jungen namens Luke. Doch das sind nur Träume, oder? Das Mädchen kann es kaum glauben, als ihr Luke bei einer Schulaufführung plötzlich leibhaftig gegenübersteht. Noch seltsamer wird es, als ihre Großmutter sie eindringlich vor dem Jungen warnt und sie bittet, sich von ihm fernzuhalten. Das ist längst unmöglich für Deirdre: Sie hat sich unsterblich verliebt. Doch Luke ist nicht der, für den sie ihn hält. Als er plötzlich spurlos verschwindet und Deirdre sich auf die Suche nach ihm macht, gerät sie mitten hinein in einen magischen Krieg, der seit Jahrhunderten währt. Und sie erfährt, dass der Junge, den sie liebt, von der rachsüchtigen Feenkönigin mit einem ganz bestimmten Auftrag zu ihr geschickt wurde: Um sie zu töten...

Eigene Meinung:
Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Die Hauptpersonen dieses Romans sind detailliert beschrieben, und durch die Ich-Erzählperspektive aus der Sicht Deirdres kann man sich noch besser in das Geschehen hineinversetzen.
Die Hauptfiguren und Träger der ganzen Story sind außer Deirdre noch der geheimnisvolle Luke und Deirdres bester Freund James. Weitere Menschen, die in der Handlung auftauchen sind Deirdres Eltern, ihre Tante und ihre Großmutter. In einigen Episoden taucht außerdem ihre Arbeitskollegin Sara aus der Eisdiele auf, die mit ihrer naiven Art und ihren dümmlichen Kommentaren für eine Prise Humor in der Geschichte sorgt. Ansonsten spielen vorrangig Wesen aus der Feenwelt eine Rolle. Die Nebencharaktere aus der Welt der Menschen wirken dagegen die meiste Zeit recht blass, detailliert ausgearbeitet sind nur die Hauptprotagonisten.
Stellenweise fand ich das Buch recht brutal für ein Jugendbuch, aber diese brutalen Stellen passten immer in den Handlungsfluss und wirkten nie an den Haaren herbeigezogen.
Obwohl im Juni 2010 ein weiteres Buch aus Maggie Stiefvaters Feenwelt erscheint, ist dieser Band in sich abgeschlossen. Im Roman "Ballade - Der Tanz der Feen" wird Deirdres Freund James die Hauptrolle spielen, was ich sehr gut finde, da mir James von Anfang an sympathisch war, und die Geschichte von Deirdre und Luke in meinen Augen zu Ende erzählt ist.

Aufmachung des Buches:
Ein wunderschöner Schutzumschlag mit grünen Elementen - der irischen Nationalfarbe ;o) Blütenranken in Spotlack setzen schöne Akzente und umrahmen ein großformatiges Mädchengesicht.

Fazit:
Ein schöner Jugendroman, der nur zum Ende hin ein bisschen gehetzt wirkte. So konnte ich mir auf den letzten 50 Seiten kaum vorstellen, dass Maggie Stiefvater noch zu einem so "runden" Ende kommen kann. Hervorheben möchte ich außerdem, dass hier eine Reihe vorliegt, deren ersten Band man sehr gut einzeln lesen kann.

2 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.02.2010
Oppel, Kenneth

Sternenjäger


ausgezeichnet

Inhalt:
"Sternenjäger" ist das das dritte Abenteuer um Matt Cruse und Kate de Vries nach "Wolkenpanther" und "Wolkenpiraten".
Nachdem sie in ihren ersten beiden Abenteuern am Himmel unterwegs waren, führt es sie in "Sternenjäger" nun geradewegs ins All. Kate wird für diese Mission als Spezialistin für Flora und Fauna eingeladen, Matt dagegen muss sich zuerst in einem Trainingslager behaupten, bevor es auch für ihn heißt: Sternenschiffer auf der ersten Mission ins All! Die Starclimber hebt ab und im All macht die Crew eine unglaubliche Entdeckung: auch hier - ohne Sauerstoff und im totalen Vakuum - gibt es Leben! Doch nicht alles läuft reibungslos auf dieser Sternenmission. Matts Nerven liegen blank, denn seine große Liebe Kate trägt den Verlobungsring eines anderen am Finger, und bizzare Wesen aus dem All drohen die Rückkehr zur Erde scheitern zu lassen.

Eigene Meinung:
Kenneth Oppels Bücher sind wie ein großes Überraschungsei in Buchform. Eigentlich ist für Leser fast jeden Genres etwas dabei: Fantasy, Science Fiction, historische Elemente und eine Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten Matt und Kate. Es ist ein Buch für jung und alt, und mit einer männlichen sowie auch weiblichen Hauptperson sicherlich interessant für lesebegeisterte Jungs UND Mädchen. Wenn es eine Schublade für Oppels Bücher geben sollte, dann kann sie nur Oppel heißen, denn seine Bücher sind mit keinen anderen mir bekannten Autoren vergleichbar und lassen sich auch nicht nur einem Genre zuordnen.
Seine Welten sind eine Mischung aus erfundenen und tatsächlich existierenden Orten. So spielt ein Teil der Handlung im erfundenen Löwentorstadt, während sich der Beginn der Geschichte in Paris abspielt. Neben vielen fantastischen Elementen, wie den noch nie dagewesenen Bewusstseinsformen im All, knüpft Oppel auch gerne historische Elemente in seine Geschichten ein, so spielen z.B. in "Sternenjäger" die Sufragetten eine Rolle, eine Frauenbewegung, die am Anfang des 20. Jahrhunderts für das Wahlrecht der Frauen gekämpft hat.
Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Matt, eine Erzählform, die ich persönlich favorisiere, da ich dadurch noch tiefer in das Geschehen eintauchen kann.
Besonders beeindruckend finde ich es immer wieder, dass Kenneth Oppel es schafft, auch seine Nebenfiguren mit viel Leben zu füllen und keine der agierenden Personen blass wirken zu lassen. Meine Favoriten auf dem Weg ins All waren neben Matt und Kate - deren reger verbaler Schlagabtausch ein wichtiges Element in dieser Abenteuerreihe ist - Sir Hugh Snuffler, ein Zoologe, der alle Neuentdeckungen im Tierreich erstmal als Teufelei und Lüge abstempelt, und Miss Evelyn Karr mit ihrem Affen Haiku, der Sir Hugh das Leben auf dem Sternenschiff schwer macht ;o)
Was sicherlich viele Leser freuen wird, die kein Freund von Cliffhangern bei Buchreihen sind oder vielleicht gar keine Buchreihen mögen: Kenneth Oppel hat zwar mit seiner Fledermaussaga und den Abenteuern von Matt und Kate zwei Reihen geschrieben, aber die einzelnen Bände sind weitesgehend in sich abgeschlossen und verweisen höchstens kurz auf die vergangenen Abenteuer. Man braucht aber keine Vorkenntnisse aus "Wolkenpanther" und "Wolkenpiraten", um an "Sternenjäger" Spaß zu haben.
Wer jetzt immer noch nicht davon überzeugt ist, dass man Kenneth Oppel lesen MUSS: wer schon immer wissen wollte, wie die Sphinx wirklich ihre Nase verloren hat, erfährt das in diesem Buch. Wie, das werde ich nicht verraten, dass muss schon jeder selbst herausfinden ;o)

Fazit:
Kenneth Oppel ist für mich ein Ausnahmeschriftsteller. Bisher haben mich alle seine Bücher dermaßen gefesselt, dass ich sie eigenlich nur am Stück lesen konnte, weil ich keine Ruhe hatte, bis die letzte Seite erreicht war und der Buchdeckel darüber zuklappte. Deshalb: falls mich einer beim Lesen eines Kenneth Oppels Buch sehen sollte - pssst, bitte nicht stören! Und wer Oppel noch nicht kennt: Kaufen kaufen kaufen!!!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.02.2010
Gaiman, Neil; Reaves, Michael

Interworld


schlecht

Inhalt:
Joey Harker hat keinerlei Orientierungssinn, dass er sich verläuft, ist bei ihm an der Tagesordnung. Als er jedoch eines Tages für ein Schulprojekt mitten in seiner Heimatstadt Greenville ausgesetzt wird und plötzlich durch einen dicken Nebel in einer anderen Dimension landet ist nichts mehr wie es war: seine Mutter erkennt ihn nicht mehr, sein kleiner Bruder ist nicht mehr da, der Teppich hat ein anderes Muster... Das Schlimmste aber erfährt er von seinem Lehrer Mr. Dimas, der in der anderen Dimension das Orientierungsprojekt gestartet hat: Joey ist vor einem Jahr bei einem Unfall ums Leben gekommen...

Eigene Meinung:
Was sich beim Klappentext noch spannend anhört, scheitert leider kläglich bei der Umsetzung Ursprünglich als Drehbuch für einen Film konzipiert, merkt man das "Interworld" beim Lesen leider nur allzu deutlich an. Viele Stellen im Buch haben solch konfuse Beschreibungen von Gerüchen und Szenerien, die beim Lesen einfach nicht richtig vermittelt werden können, dadurch kommt die Story total konfus beim Leser an und vermag nicht zu fesseln!
Ich bin zwar ein großer Neil Gaiman Fan, und habe mit Begeisterung "Das Graveyard Buch", "Niemalsland" oder "Sternenwanderer" gelesen, aber "Interworld" hätte man meiner Meinung nach - nachdem die filmische Umsetzung gescheitert war - in der Schublade lassen sollen, in der es verschwunden war.
Ich lege gerne jedem Fan fantastischer Literatur die Bücher von Neil Gaiman ans Herz, aber bitte: lasst die Finger von "Interworld", in meinen Augen dient es nur dazu das schriftstellerische Genie von Neil Gaiman herabzusetzen!

Bewertung vom 08.02.2010
Bargmann, Carina

Sayuri


sehr gut

Über die Autorin:
Carina Bargmann, Jahrgang 1991, hat schon als Zehnjährige mit dem Schreiben angefangen. Mit fünfzehn Jahren hatte sie bereits zwei große Fantasyromane verfasst und wurde wenig später von einer der renommiertesten deutschen Literaturagenturen als Nachwuchstalent entdeckt. Neben dem Schreiben hat sie noch zahlreiche andere Hobbies, unter anderem ist sie fasziniert von der asiatischen Kultur und lernte Japanisch. Carina Bargmann lebt mit ihren Eltern und Geschwistern in Braunschweig.

Inhalt:
Der Fluss Shanu droht zu versiegen und die Menschen in der Kaiserstadt sehen dem Tod durch akuten Wassermangel entgegen. Laut einer Prophezeiung bedrohen die Jugendlichen, die vor 16 Jahren geboren wurden, die Gesundheit des Kaisers, der über die Quelle des Shanu gebietet. Stirbt der Kaiser, so versiegt die Quelle. Deshalb veranlasst der herrschende Kaiserbruder, dass alle 16jährigen aus der Stadt verstoßen werden.
Diese Prophezeiung zwingt auch Sayuri und Marje dazu in die Wüste zu fliehen. Ihr Schicksal nimmt jedoch eine unerwartete Wendung, als sie Hilfe von Kiyoshi erhalten, dem Neffen des Kaisers. Denn er deckt auf, dass die Prophezeiung nur eine Erfindung seines Onkels war, in Wirklichkeit sind nicht alle 16jährigen für das Siechtum des Kaisers verantwortlich, sondern nur eine Einzige... Sayuri!

Eigene Meinung:
Das Buch ist untergliedert in drei Teile, wobei der erste Teil eher wie ein historischer Roman im alten Asien anmutet. Er beinhaltet so gut wie keine fantastischen Elemente, beschreibt hauptsächlich das Leben in der Kaiserstadt und stellt die wichtigsten Charaktere des Buches vor.
Mit dem zweiten Teil ändert sich der Inhalt des Buches merklich in Richtung fantastische Literatur. Die Autorin hat viele eigenständige Figuren und Wesen geschaffen, die mir in dieser Form bisher nicht beim Lesen begegnet sind.

Aufmachung des Buches:
Der Schutzumschlag des Buches in Lilatönen und mit Glitzerelementen ist ein richtiger Eyecatcher. Abgerundet wird das Gesamtbild durch die lilafarbenen Vorsatzseiten und das farblich dazu passende Lesebändchen.

Fazit:
Ein außergewöhnliches Debüt einer jungen Autorin. Beeindruckt haben mich vor allem die vielen, in meinen Augen, vorher noch nie dagewesenen Ideen was Figuren und Handlung betrifft.
Ich fand den Einstieg mit dem ersten eher historischen Teil des Buches etwas langatmig, ansonsten hätte ich diesem Buch die volle Sternezahl gegeben!
Erwachsene Leser sollten sich nicht von der Zuordnung in die Kategorie Jugendbuch abschrecken lassen. Carina Bargmann hat mit "Sayuri" ein Buch geschaffen, dass für Leser jeden Alters geeignet ist.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.02.2010
Benning, Sophie

Was, wenn Mr. Right links abbiegt?


sehr gut

Inhalt:
In "Was, wenn Mr. Right links abbiegt?" treffen wir die 4er-WG von Emma, Anso, Kathy und Phillip genau dort wieder, wo wir sie am Ende von "Kann man Hormone dressieren?" verlassen haben.
Emma hat ihren Mr. Right gefunden: Fabian sieht super aus, ist gut im Bett und hat eine große Karriere in der hauseigenen Bank vor sich, WENN da nicht gerade seine Ex in der Stadt wäre... Yolli, ein Topmodell mit langen Beinen, gegen das Emma sich fühlt, als würde sie nur aus Speckröllchen bestehen! Da hilft nur eins: mit Hilfe ihrer Freundinnen Anso und Kathy startet Emma einen Feldzug, Yolli mit allen Mitteln von einem Wiedersehen mit Fabian abzuhalten. Wobei sie da nicht immer mit der Hilfe der beiden rechnen kann, denn auch bei Anso und Kathy spielen die Hormone verrückt und es müssen zwei weitere Missionen in Sachen Liebe gestartet werden: denn Kathys Sicherungen fliegen raus, als sie zum ersten Mal den Mann vom neuen Hausmeisterservice sieht, und Anso verliebt sich auf den ersten Blick in Phillips Kumpel Lennart - nur: wie herausfinden, ob der hetero oder homo ist?

Eigene Meinung:
Genau wie im ersten Teil kommen die WG-Mädels total sympathisch rüber und das Buch macht einfach Spaß und verbreitet gute Laune beim Lesen! Sehr gut gefallen hat mir, dass neben Emma auch Anso und Kathy in Liebesdingen nicht zu kurz kommen, und die parallelen Erzählstränge homogen zu einem Gesamtbild verwoben sind. Sophie Bennings Geschichte fällt wieder durch haufenweise witzige Ideen auf und es gibt eigentlich nur ein Manko: mit nicht mal 200 Seiten ist sie für ein Buch für junge Erwachsene viel zu kurz, und nachdem man die letzte Seite gelesen hat, ist man sich sicher, dass die Geschichte noch lange nicht zu Ende erzählt ist. Emmas und Fabians Beziehung steht vor einer schweren Prüfung und Anso hat gerade erst die Liebe gefunden... Ich bin sehr gespannt, wie es mit der WG weitergehen wird, und freue mich auf eine weitere Fortsetzung!

Aufmachung des Buches:
Genau wie bereits der Vorgängerband "Kann man Hormone dressieren?" besticht dieses Buch durch eine wunderschöne Aufmachung. Der Umschlag ist wieder ein hochwertiges Klappenbroschur in quietschbunten Farben mit integriertem Lesezeichen in der hinteren Klappe. Wer auf schöngestaltete Bücher steht, wird im Programm von script5 auf jeden Fall etwas für sich finden!

Bewertung vom 05.02.2010
Lake, Nick

Im Königreich der Kälte


sehr gut

Nike Lake hat mit "Im Königreich der Kälte" ein ungewöhnliches Buch geschrieben. Die Geschichte basiert auf Mythen der Inuit-Mythologie und spielt in der Akrtis - einem Land so kalt und unbekannt, und in Nick Lakes Buch bevölkert mit sagenhaften und noch nie dagewesenen Gestalten.
Besonders gelungen finde ich die grafische Gestaltung des Buches. Das Cover ist in weiß und blau gehalten, wie das Eis der Arktis. Die Figuren einiger im Buch vorkommenden Personen und Gestalten - Light, der Mann mit dem Haifischkopf, die Raben - sind stilisiert dargestellt in einem weit geöffneten Haifischmaul. Über den einzelnen Kapiteln stehen ebenfalls stilisierte Bilder und in den Text sind desöfteren Warnschilder, Ausschnitte aus Tagebüchern, Zeitungsartikel und andere Sachen in einem anderen Schriftsatz als die fortlaufende Erzählung eingearbeitet.
Zum Inhalt: Zu Beginn der Geschichte wohnt das Mädchen Light des Beisetzung ihres verschollenen Vaters bei, ein Begräbnis "in absendia", in Abwesenheit der Leiche. Doch dann muss sie erfahren, dass ihr Vater weder tot noch verschollen ist, sondern im Königreich der Kälte gefangen gehalten wird von "Frost", der Urkälte. Light macht sich auf den Weg ihn zu retten und bleibt dabei nicht alleine. Auf dem Weg zu Frost und der Rettung ihres Vaters findet sie wahre Freunde, und dabei handelt es sich nicht nur um Menschen...
Nick Lake beschreibt eine fantastische abenteuerliche Welt bei Lights Reise durch die Arktis. Eine Reise in diesem Land lässt sich schwerlich mit einer Kaffeefahrt vergleichen, und so ist es kaum verwunderlich, dass einem während des Lesens dieses Buches viel Grausamkeit und Brutalität begegnen. Das stört aber weder, noch wirkt es übertrieben, es "passt" einfach zu dieser Geschichte und zu diesem Land. Allerdings finde ich es mehr als gerechtfertigt, dass der Verlag das empfohlene Alter auf 14-15 Jahre hochgesetzt hat, denn viele Passagen dieses abenteuerlichen Märchens sind wirklich nicht für zartbesaitete Gemüter geeignet!
Nick Lakes Roman strotzt nur so vor fantastischen Einfällen. Die Wesen, die er geschaffen hat, sind in meinen Augen einmalig. Schwerlich wird sich im Bereich der fantastischen Literatur ein Buch finden, was man mit "Im Königreich der Kälte" vergleichen kann. Ein vielversprechendes Debüt, ich bin gespannt auf weitere Bücher dieses Autoren!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.02.2010
Both, Sabine; Zillgens, Gerlis

Mission: Love


sehr gut

"Mission: Love" ist der erste Band der neuen Mädchen-Serie "SuperGirls" des Autorinnenduos Both und Zillgens.
Der Umschlag ist in einem peppigen schwarz-pink gehalten und zieht so die Aufmerksamkeit des jungen Zielpublikums auf sich.
Die "SuperGirls" sind Anna und Nina - zwei Mädels die kaum unterschiedlicher sein könnten: Anna, die Streberin und Nina, die gruftige Außenseiterin. Eigentlich können sich die beiden auch gar nicht riechen, aber nachdem sie bei einem Klassenausflug in die Sternenwarte von einem kosmischen Blitz getroffen werden und nun dazu auserwählt sind, die Welt zu retten, bleibt ihnen nichts anderes übrig als gemeinsame Sache zu machen, sonst droht der Menschheit eine große Katastrophe!
Das Buch ist in relativ kurze Kapitel untergliedert und die Erzählperspektive wechselt ständig zwischen Anna und Nina. Meiner 10jährigen Nichte war diese Erzählweise zu anstrengend, von daher finde ich das empfohlene Alter ab 13 Jahren ganz angemessen, obwohl es mir vor dem Lesen auf Grund des Inhalts fast zu hoch gegriffen erschien.
Durch die ständigen Wechsel der Ich-Perspektive braucht man zwar ein paar Seiten, um mit der Geschichte warm zu werden, aber dann ist die Story richtig kurzweilig mit viel Pepp und die 208 Seiten lesen sich fast von selbst ;o)
Erwachsenen, die sich beim Lesen gerne mal kringelig lachen, und in eine verrückte Geschichte mit Zeitreisen und kosmischen Missionen abtauchen wollen, empfehle ich dieses Buch aus dem Regal der Tochter zu holen ;o)
Der rote Faden, der durch die ganze Geschichte führt - ein trauriges Kapitel aus Ninas Familiengeschichte - und das relativ offene Ende bezüglich Annas "Schmetterlingen in Bauch" in Gegenwart eines Klassenkameraden, schüren jede Menge Neugierde auf die nächste Mission der SuperGirls: "Mission: Manga" soll im März erscheinen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.02.2010
Williams, Tad;Beale, Deborah

Die Drachen der Tinkerfarm / Tinkerfarm Bd.1


ausgezeichnet

Allgemeine Infos:
Mit "Die Drachen der Tinkerfarm" liegt der erste Band einer neuen Fantasyreihe des Bestsellerautors Tad Williams vor. Im Gegensatz zu seinen anderen Werken "Otherland" oder "Osten Ard" spricht die Tinkerfarmreihe, die er zusammen mit seiner Frau Deborah Beale schreibt, ein deutlich jüngeres Publikum an. Geplant sind 5 Bücher, und die erste Fortsetzung soll in diesem Herbst bei Klett-Cotta erscheinen.
Das Cover zeigt eine wunderschöne in Blautönen gehaltene Nachtszene, auf der ein junges Mädchen auf einem Drachen fliegt. Die Schuppen des Drachen heben sich leicht von der glatten Oberfläche des Umschlags ab, was ich ausgesprochen schön und gelungen finde.

Inhalt:
Die Geschwister Tyler und Lucinda sollen die Sommerferien auf der Farm ihres Onkel Gideon verbringen. Wie langweilig! Weder haben sie jemals zuvor von diesem Onkel gehört, noch gehört für die beiden ein Farmaufenthalt zu ihrer Vorstellung von gelungenen Sommerferien. Sechs Wochen keine Computerspiele, keine Freunde, kein Shopping...
Doch dann kommt es ganz anders als erwartet. Auf der Farm wimmelt es nur so von sagenhaften Gestalten, und dabei sind Drachen und Einhörnern noch die kleinsten Geheimnisse, die auf dieser Farm verborgen sind. Auf der Tinkerfarm lauern Gefahren, die Tyler und Lucinda ihr Leben kosten könnten. Und diese Gefahren kommen nicht nur von außerhalb, nein, auch der Haushälterin Mrs. Needle ist nicht zu trauen.

Eigene Meinung:
Liest sich das Buch zu Anfang noch etwas langatmig - ich hatte das Gefühl Tad Williams braucht die ersten 150-200 Seiten nur dazu alle Protagonisten und Fabelwesen vorzustellen - gewinnt die Geschichte dann richtig an Fahrt. Tyler und Lucinda werden in Geheimnisse und Machenschaften verstrickt, die natürlich nicht alle bis zum Ende der Sommerferien gelöst werden können, so dass der Leser nun mit einer unbändigen Neugierde auf die Fortsetzung zurückbleibt ;o)
Durch die schillernden Figuren und den wissenschaftlichen Aspekt, der in die Erzählung eingebunden ist, ist dieses Buch nicht nur für jüngere Leser interessant, sondern für alle Leser von gut erzählten Geschichten und Märchen. Mir persönlich hat besonders gut die eingebundene Homage auf "Der Zauberer von Oz" gefallen. So vergleichen die Kinder Tyler und Lucinda Personen der Farm mit der Vogelscheuche oder der Hexe des Westens - wen, das muss man schon selbst beim Lesen herausfinden ;o), die Munchkins finden Erwähnung, und mit Zaza gibt es sogar einen geflügelten Affen auf der Farm! Allerdings hat Zaza ein sympathisches Wesen im Gegensatz zu ihren Vorbildern, den geflügelten Affen der bösen Hexe des Westens. Gerade diese Zitate eines berühmten Klassikers der Fantasyliteratur haben dieses Buch für mich als erwachsenen Leser und Fan des Zauberers von Oz besonders lesenswert gemacht.

Fazit:
Wenn der Folgeband der Drachen der Tinkerfarm von Anfang an so mitreißend erzählt ist wie dieses Buch ab der zweiten Hälfte, dann verleihe ich einen ganzen Sternenhimmel ;o)

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.01.2010
McGuire, Seanan

Winterfluch / October Daye Bd.1


gut

Inhalt:
October "Toby" Daye ist ein Wechselbalg, Tochter eines Menschen und einer Faenfrau. Sie hat jahrelang als Privatdetektivin für die Fae gearbeitet, obwohl sie in der Menschenwelt lebt und eine kleine Familie hat vor der sie ihr wirkliches Wesen geheimhält. Bei einem ihrer Aufträge wird sie in eine Falle gelockt und in einen Fisch verwandelt. In der Menschenwelt gilt sie nach einiger Zeit als tot, so verliert sie alles, was ihr lieb und teuer war... Als nach 14 Jahren der Fluch verwirkt ist, zieht sie sich zurück und meidet sowohl Menschen wie auch Fae.
Durch die brutale Ermordung der Faenfürstin Winterrose, die mit ihrem letzten Atemzug eine Bindung erwirkt, die Toby dazu verpflichtet ihren Mörder zu finden oder selbst zu sterben, muss Toby gegen ihren Willen wieder in das Leben und die Welt der Fae eintauchen. Winterroses Fluch stand Pate für den deutschen Titel "Winterfluch", der mir persönlich besser gefällt als der Titel des Originals "Rosemary and Rue".

Eigene Meinung:
Der erste Teil der October Daye Reihe "Winterfluch" ist eine Mischung aus Urban Fantasy und Krimi. Die Idee keltische Mytologie und Elemente der Kriminalliteratur in einem Roman zu kombinieren gefiel mir gut und war für mich neuartig. Zur Einführung steht auf der ersten Vorsatzseite ein Leitfaden zur Aussprache der keltischen Begriffe. An sich eine sehr gute Idee, nur hätte ich mir gewünscht, dass darüberhinaus auch noch die Begriffe aus der keltischen Mytologie erklärt worden wären, da sehr viele spezielle Namen in dem Buch auftauchen, die man entweder kennt oder anderswo nachschlagen muss oder mit Unkenntnis darüber einfach weiterliest.
Obwohl dieses Buch in der von mir bevorzugten Ich-Erzählform aus der Sicht von Toby geschrieben ist, kam ich lange nicht richtig in die Geschichte hinein. Leider plätschert die Erzählung die ersten 200 Seiten nur seicht vor sich hin und die ganzen Faenzeremonien lasen sich zum Teil sehr langatmig. Es kam keine Spannung bei mir auf, so dass ich entgegen meinen sonstigen Gewohnheiten beim Krimi- oder Thrillerlesen gar nicht auf die letzten Seiten spicken wollte, um herauszufinden, wer der Mörder von Winterrose ist ;o) Viele Nebenfiguren der Handlung bleiben farblos und tauchen in der Handlung nur wie eine Abhandlung der keltischen Sagenwelt auf.

Fazit:
Von der Grundidee eine, im wahrsten Sinne des Wortes, fantastische Geschichte, doch leider schwächelt dieser Erstling in der Umsetzung :o( Eine Fortsetzung würde ich neugierdehalber lesen, aber nicht sofort kaufen, sobald sie erschienen ist.

Aufmachung des Buches:
Das Cover ist ein sehr gelungener Eyecatcher. Das zur Hälfte abgebildete Frauengesicht stimmt mit meiner Vorstellung von Toby überein, vor allem die Augen in einem strahlenden Blau, denn im Buch wird einmal erwähnt, dass die Faen Augen in einem strahlenden Blau oder Grün hätten, dass sie es für ihre menschliche Tarnung sogar abschwächen müssten, um nicht aufzufallen.
Der Lyx Verlag ist mir schon häufig mit seiner Covergestaltung ins Auge gestochen, und würde es einen Leserpreis für die Cover von Büchern geben, würde meiner mit Sicherheit an Lyx gehen ;o)

1 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.01.2010
Felten, Monika

Das Vermächtnis der Feuerelfen


sehr gut

Inhalt:
Vor vielen vielen Jahren wurde eine Gruppe Elfen aus ihrer Heimat - dem Zweistromland - verbannt, aufgrund eines Verrats am eigenen Volk. Die Verbannten leben seitdem auf der Feuerinsel, weit draußen auf dem Meer. Die Verbannung kann nur die Hohepriesterin der Elfen lösen, deshalb wurde diese vor 15 Jahren von Verbündeten der Feuerelfen entführt, um sie auf die Feuerinsel zu bringen und den Fluch von den Verbannten zu nehmen. Das Schiff mit der Hohepriesterin an Bord gelangte jedoch nie zu den Feuerinseln, sondern zerschellte vor der Küste einer kleinen Pirateninsel. Wer bei dem Unfall nicht starb, wurde von den Piraten niedergemetzelt. Doch nicht alle an Bord mussten dieses Unglück mit dem Leben bezahlen: Die nur wenige Wochen alte Tochter der Hohepriesterin überlebt. Dieses Mädchen trägt das Erbe ihrer Mutter in sich und 15 Jahre später folgt sie ihrer Bestimmung, dass fortzusetzen, wozu ihre Mutter durch ihren Tod nicht mehr in der Lage war: Das Zweistromland zu retten und vor den abtrünnigen Feuerelfen zu bewahren!

Figuren:
Neben der Hauptfigur von Caiwen, der Tochter der verstorbenen Hohepriesterin, hat Monika Felten weitere Haupt- und Nebenfiguren geschaffen, die der Geschichte erst die eigentliche Würze verleihen. Außer Caiwens Freund Haylon aus Kindertagen, und der Elfenkriegerin Finearfin, sind mir vor allem zwei Figuren ans Herz gewachsen, die außerdem für etwas Humor in der Erzählung gesorgt haben: der Kopfgeldjäger Durin und sein Begleiter Saphrax, ein Wechselwesen, das öfter für einen positiven Weitergang der Geschichte sorgt und das mit der Unbekümmertheit eines kleinen Kindes, das sich um die Folgen seines Tuns nicht schert.

Eigene Meinung:
Monika Felten hat mit "Das Vermächtnis der Feuerelfen" einen Fantasyroman geschrieben, der sowohl Fans bei erwachsenen als auch bei jugendlichen Lesern dieses Genre Anklang finden dürfte.
Die Protagonisten sind allesamt gut herausgearbeitet, dass gilt bis hin zu den Nebenfiguren der Geschichte. Besonders gelungen ist die Umsetzung der Figur des Kopfgeldjägers Durin, er ist kein Superheld und erscheint nie nur rein schwarz oder rein weiß. So war ich mir lange im Unklaren darüber, ob Durin eher auf die gute oder böse Seite gehört.
Sehr gut gefallen hat mir außerdem, dass die Beweggründe für das Handeln sowohl der guten als auch der bösen Seite mit Fakten hinterlegt sind, man Einblick in das Leben von Protagonisten beider Seiten bekommt, und man so durchaus auch für die Bösen in dieser Geschichte Verständnis aufbringen kann.
Ein kleines Manko für mich war der Abschluss der Geschichte. Ich hätte mir gewünscht, dass auf einige Erzählstränge der Rahmenhandlung mehr eingegangen worden wäre. Vermutlich hätte das aber den Umfang des Buches gesprengt, das mit knapp 560 Seiten für ein Jugendbuch recht umfangreich ist.

Aufmachung des Buches:
Der Umschlag in Rottönen und die hervorgehobenen goldfarbenen Buchstaben passen hervorragend zum Titel und Inhalt.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.