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Insgesamt 1255 Bewertungen
Bewertung vom 14.02.2018

Europas schönste Weinrouten


ausgezeichnet

Wer die Routen abfahren und den Wein geniessen will, braucht viel, sehr viel Zeit...

Die auf knapp mehr als 440 Seiten abgedruckten 39 Touren(vorschläge) führen durch ganz Europa. Natürlich

Deutschland mit
Mosel
Rheingau
Deutsche Weinstrasse
Badische Weinstrasse
Fränkische Bockbeutelstrasse
Saale-Unstrut und
Sächsische Weinstrasse

durch die Schweiz, Österreich, Italien, Frankreich, Spanien, Portugal, Ungarn. Und von Istrien (Kroatien) ist es dann nach Epidauros in Griechenland ja auch nur noch runde 2.000 Kilometer...

Es werden nicht nur die einzelnen Rebsorten, deren Besonderheiten, Anbaugebiete, jeweils diverse Weingüter und auch Wochenmärkte vorgestellt. Da man es kaum schaffen kann, von einer Wein-Seligkeit in die nächste zu begeben, bietet das Reisebuch auch genügend Hinweise auf Sehenswürdigkeiten, die zu versäumen schade wäre. Ehe man dann, so der Zeitpunkt passt, auf dem nächsten Weinfest erscheint. Auch diese werden aufgeführt.

Der knappe, aber informative Text ist reich mit schönen Farbfotos bebildert. Zu jedem Routenvorschlag werden die Routenlänge, der mindestens notwendige Zeitaufwand und auch Internetadressen für weitere Informationen angegeben. Wobei bei manchen Routen beispielsweise die Nummer 22 in Spanien von Ribeira nach Vigo mit einer Distanz von 80 Kilometern mit einem Zeitaufwand von 3 bis 4 Tagen veranschlagt wird. Ob das am Wein lag/liegt??

Bei einem bei ähnlichen Werken aus dem Kunth-Verlag üblichen Strassenatlas wurde hier verzichtet. Aber die einzelnen Touren haben eine Kartenübersicht abbekommen, in der die beschriebenen Orte, Sehenswürdigkeiten etc. eingezeichnet sind.

Wer die Zeit (und auch die notwendigen Finanzen) hat, kann seine Weinerlebnistour sehr schön planen.

Bewertung vom 11.02.2018

Unterwegs in Italien


ausgezeichnet

Entweder man ist Italien-Fan. Oder man wird es...

Das Reisebuch, nicht Reiseführer, "Unterwegs in Italien" ist ideal, um sich einen Eindruck der vielfältigen Regionen von einem der schönsten, abwechslungsreichsten Länder Europas zu verschaffen. In dem trotz aller politischen Querelen wohl die lebensfroheste Bevölkerung lebt. Kultur, Kunst, kulinarische Genüsse, beeindruckende Städte und Städtchen, wundervolle Landschaften von den Dolomiten bis hin zu karibikgleichen Stränden an Sardiniens Küsten. Alles da, alles drin.

Tipps zu irgendwelchen Hotels oder ähnlichem gibt es keine. Dafür zwölf Vorschläge für mehrtägige bis Touren durch alle Regionen. Vom Norden (Lombardei, Piemont und Aostatal) bis runter an die Stiefelspitze namens Kalabrien. Weder Sardinen noch Sardinien mit einem kurzen Abstecher zu den Liparischen Inseln fehlen. Was allerdings Malta in Italien zu suchen hat?

An die 200 Seiten umfassenden Tourenvorschläge schliesst sich der Teil an, in dem die 50 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurden. Hier erschliesst sich dann auch, wie Malta den Weg in diesen Bild-/Textband gefunden hat: Weltkulturerbe!

Der letzte Teil des Schwergewichtes gehört einem vom Massstab 1:340.000 her ausreichend gross dimensioniertem Strassenatlas samt über 40-seitigem Ortsregister. Der Atlas ergänzt die in den Tourenbeschreibungen abgedruckten Kartenausschnitte im Grunde sehr gut. Wobei eine zusätzliche Karte des Österreichischen Kartenverlages freytag & berndt, die die bereiste Region noch grösser darstellt, die ideale Ergänzung ist. Zugegebenermassen finde ich sowohl Autoatlas als auch und besonders die Karten aus Österreich schlicht schöner, besser, mehr Vorfreude auslösend als die blöde Elektronik namens Navi. Das Navi führt zwar schnell zum Ziel. Aber bin ich im Urlaub auf der Flucht? Oder will ich die Landschaft auch auf kleinen bis extrem schmalen Landstrassen im Sinne des Wortes erfahren?

Was an dem Reisebuch etwas irritiert ist die Tatsache, dass der Inhalt sowohl von den Bildern als auch vom eigentlich dazugehörenden Text zum Teil schon etwas kreuz und quer von hier nach dort springt. Nur als Beispiel: sowohl Verona als auch Venedig tauchen an verschiedenen Stellen/Seiten auf. Die eigentlich zum Text gehörenden Fotos können durchaus mal auf einer ganz anderen Seite zu finden sein. Und ein geringer Teil der eigentlich sehr schönen Farbfotos ist auf Briefmarkengrösse zusammen geschrumpft worden. Einerseits schade. Andererseits wäre aus dem Reisebuch eine 5kg-Schwarte geworden.

Auch können manche vermeintliche Feststellungen zu Recht in Zweifel gezogen werden. Zum Beispiel, Zitat S. 103, "Ein besonderes Erlebnis am Gardasee ist der der kühnen Straßenführung der Gardesana Occidentale von Riva nach Desenzano mit zahlreichen Tunnels zu folgen." An einem schönen Sommertag mit dem offenen Cabrio von einem in den Fels geschlagenen abgasgeschwängerten in den nächsten der insgesamt 74 Tunnel fahren zu müssen und nur ab und zu einen Blick auf den Gardasee zu erhaschen, das ist schon ein Erlebnis. Der positiven oder eher der negativen Art, muss jeder für sich entscheiden...

Trotzdem das Reisehandbuch ist was für Italien-Liebhaber. Und alle, die es werden wollen.

Bewertung vom 11.02.2018
Wöbcke, Manfred

Baedeker Reiseführer Dubai, VAE


ausgezeichnet

VAE - nicht nur in den Himmel wachsende Hochhäuser, Gold, Glanz, Glitter

Dass die Vereinigten Arabischen Emirate weitaus mehr zu bieten haben als beispielsweise den mit 30.000 m² größten Showroom des italienischen Sportwagenherstellers Lamborghini, Shopping Malls, in denen im Voraus ein Shopping Guide gemietet werden kann, der den betuchten Kunden dann gezielt zu den gewünschten unter den 1.000 und mehr Läden führt, eine Strand-Cabana mit knapp 600,00 € pro Tag berechnet wird etc. etc., das alles erfährt der interessierte Leser und kommende VAE-Fan in diesem neuen BAEDEKER. Kurz Anmerkung: ein Fussballfeld der maximal zugelassenen offiziellen Grösse hat 10.800 m²...

Der Reiseführer erläutert aber auch die geschichtliche Entwicklung der Arabischen Emirate - von Perlentauchern, die durch das Aufkommen japanischer Zuchtperlen ab 1920 ihre Bedeutung verloren hin zu den sagenhaft reichen Öl-Scheichs. Der Reiseführer offeriert sieben Touren durch die VAEs. Abseits von Gold, Glanz, Glamour und Glitter. Es geht 'Mit der Metro durch Dubai' über eine mit mindestens drei Tagen Dauer veranschlagte Tour "von Al Ain nach Muscat in Oman" bis hin zu der mit mindestens einem Tag zu veranschlagenden Bootstour "in die Fjorde von Musandam". Demnach also zum grossen Teil Natur pur.

Das gut zu wissende Hintergrundwissen wird kurzweilig an den Leser gebracht. So zum Beispiel die Unterschiede in der Bedeutung und Stellung eines Emirs, Sultans und Kalifen. Zahlreiche schöne Farbfotos, Infografiken, Auszüge aus Stadtplänen machen den BAEDEKER schon während der Planung einer Reise in die Emirate zum Genuss und zur Vorfreude pur. Die beigelegte Landkarte im Massstab 1:870.000 verdeutlicht, dass die Emirate wahrlich nicht nur gigantische Architektur zu bieten haben. Sondern auch das Glitzern und Funkeln des Sternenhimmels in der Wüste, den atemberaubenden Himmel bei Sonnenauf- oder untergang auf einer Sanddüne der Liwa-Oasen sitzend.

Ob man sich die Übernachtung in der Präsidenten-Suite des Burj Al Arab Jumeirah für 4.900,00 € die Nacht, aber dafür immerhin für zwei Personen und inklusive Frühstück leisten will, für 120,00 € pro Person mit einem der 57 Aufzüge in 60 Sekunden in die 148te Etage bringen lässt oder mit dem gleichen Betrag beginnend im Restaurant "Al-Mahara" im Erdgeschoss des Burj Al Arab ein 3-Gänge-Menu servieren lässt (wobei einem dann die tropischen Fische im raumhohen Aquarium das Seafood vom Teller gucken), das alles liegt dann im Entscheidungsbereich und am Kontostand des glücklichen VAE-Urlaubers...

Bewertung vom 10.02.2018
Bickel, Markus

Die Profiteure des Terrors


ausgezeichnet

Aufrüstung ohne Ende

Wozu? Auch damit die etwa 40 Firmen der Deutschen Rüstungsindustrie mit ihren Round-About 320.000 Mitarbeitern ihre Geschäfte machen können. Mit wem? Vor allem Staaten in der Europa nächstgelegenen Krisenregion der Welt, dem so genannten Nahen Osten und Nord-Afrika.

Dass die wirtschaftlichen Überlegungen wichtiger sind als die öffentlich vorgetragenen Beschwörungen, Kriege in der Welt zu verdammen und zu versuchen, diese einzudämmen, das verdeutlichen die 200 Seiten. Das Ganze hat Markus Bickel, unter anderem Nahost-Korrespondent der FAZ, hervorragend recherchiert. Seine Feststellungen und Zitate können durch die im Anhang aufgeführten Quellenangaben auch überprüft werden. Es sind Fakten, über die M. Bickel berichtet, kein Friseurgschwätz...

Auf den vorletzten zwei Seiten ist eine Landkarte zu finden. Die einen geografischen Überblick über die Konfliktregionen, besser gesagt die Zielorte der Deutschen Rüstungsprodukte ermöglicht.
Der anlässlich vom 9/11 ausgerufene "Krieg gegen den Terror", nahtlos gefolgt vom "Krieg gegen den Islamischen Staat" hat in Konsequenz also jede Menge Profiteure. Auch in Deutschland.

Bewertung vom 10.02.2018
Marr-Bieger, Lore

Kvarner-Bucht Reiseführer


ausgezeichnet

Krk, Mošćenička Draga, Lošinj oder Omišalji - für uns schwer auszusprechen, aber wunderschön

Tja, Kroatisch zu verstehen oder gar zu reden ist schon ein Kapitel für sich. Kroatien zu geniessen hingegen ganz leicht. Wobei die Neuauflage dieses Reiseführers dem Genuss sehr förderlich ist.

Die Auflage Nummer 7 wurde wieder einmal überarbeitet, präzisiert, aktualisiert. Wobei es bei den Preisangaben natürlich schon zu Abweichungen kommen kann. Was insofern kein Problem darstellt, weil bei den Adressen der angeratenen Hotels, Unterkünfte, Restaurants, Konobas, Campingplätze etc. neben der Telefonnummer auch die Internetadresse angegeben ist.

Inhaltlich ist der Reiseführer klar strukturiert. Auf den einleitenden Teil mit allgemeinen Informationen zu Klima, Fauna, Flora, Anreise und Feiertagen, Trinkgeld bis Zoll schliessen sich in drei Teile untergliedert das Küstenland, die Inseln der Kvarner Bucht und als Drittes Zentral-Kroatien an. Lore Marr-Bieger hat einen netten Schreibstil, die zahlreichen Farbfotos vermitteln einen guten Eindruck dessen, was es zu erwarten, zu entdecken gilt.

Michael-Müller-typisch verdeutlichen die zahlreichen Ausschnitte aus Straßenkarten und Stadtplänen, wohin man das Fahrzeug oder die eigenen Füße zu lenken hat. Eine separate Karte fehlt allerdings. Wer mit dem eigenen Fahrzeug die beschriebenen Landschaften, Inseln, Berge, Städte erobern will, dem seien die entsprechenden ausgezeichneten Karten von freytag & berndt, dem Österreichischen Kartenverlag bedingungslos empfohlen. Aus eigener Erfahrung.

Die gelb unterlegten Textkasten verraten Einiges Wissenswerte, was zwar nicht überlebensnotwendig, aber nett zu wissen ist. Die in grün abgesetzten, in den Text eingestreuten 17 Hinweise auf Wanderungen werden am Ende des Buches ausführlich beschrieben.

Das einzig leicht ärgerliche sind fehlende Hinweise auf die mögliche Verkehrssituation auf machen Strassen. So ist zum Beispiel die Strecke vom Fährehafen Brestova an der Ostküste Istriens (von dort geht die Fähre in knapp 30 Minuten rüber nach Porozina ziemlich an der Nordspitze von Lošinj ) nach Opatjia zu bestimmten Zeiten eine Qual. Weil man an den rumzockelnden Wohnwagen-Gespannen und Wohnmobilen kaum vorbei kommt. Und wer von Veli Lošinj im Süden der Insel hoch nach Porozina will, um sich von dort nach Brestova/Istrien übersetzen zu lassen, sollte möglichst, besser spätestens gegen 9:00 Uhr am Fährehafen sein. Andernfalls steht er stundenlang in der Warteschlange.

Alles andere an dem und in dem Reiseführer ist Michael Müller gerecht: bestens

Bewertung vom 09.02.2018
Eisenschmid, Rainer;Buddée, Gisela

Baedeker Reiseführer Berlin, Potsdam


ausgezeichnet

Berlins Anziehungskraft auf 360 Seiten zusammengefasst

Der 'Relaunch' der bekannten BAEDEKERS führt dazu, dass die Reiseführer irgendwie handlicher geworden sind, ohne am äusseren Format, an der 'technischen' oder gar inhaltlichen Qualität verloren zu haben.

Die 'technischen' Daten: immer noch sehr stabil gebunden. Dass sich schon nach ein paar Mal blättern Seiten lösen, ist nicht zu erwarten. Ein paar Regentropfen werden den Einband nicht schaden. Er ist zwar nicht mehr wie die Vorgängerserie glänzend plastifiziert, wird aber sich etwas Aushalten. Das Gummiband ist praktisch, um das Buch zugeschlagen zu halten oder als Lesezeichen zu verwenden. Und auf den in den relaunchten BAEDEKERS üblichen leeren Seiten am Ende ermöglichen auch ein paar handschriftliche Notizen.
Der in einer Plastiktasche hinten im Buch eingelegte Stadtplan (1:25.000 - 1:32.000) ist geschickter gefaltet. Der neue Druck macht die Karte leichter lesbar. Auf der Rückseite ist ein umfangreiches Straßenverzeichnis zu finden. Keine Frage: Übersichtskarten des U- und S-Bahnnetzes gibt es auf der Karte und nochmals im rückseitigen einband zu Aufklappen.

Zum Inhalt: gründlich recherchierte, umfangreiche und mit schönen Farbfotos, Grafiken, Grundrissen historischer Gebäude, detaillierten Auszügen aus einem Stadtplan aufgelockerte und illustrierte Texte vermitteln die Kenntnisse, die Wert zu wissen sind. Dass die beschriebenen Ziele natürlich auch aktuelle Tipps und Hinweise zu Restaurants, Hotels, sonstigen Unterkunftsmöglichkeiten, Cafés und Kneipen bietet, ist eh klar. Das Einzige, was am Inhalt mit negativer Kritik auszuzeichnen ist: ein paar Erklärungen fallen dann doch ziemlich dürftig aus. Die Vorgänge um Karl Liebknecht anno 1918 bekommen auf Seite 197 gerade mal neun Worte und im Zusammenhang mit Rosa Luxemburg an anderer Stelle (S. 266) nicht viel informativere zwölf Zeilen ab.

Dabei darf aber nicht vergessen werden: der BAEDEKER ist ein Reiseführer, weder ein ausführliches Geschichtsbuch, in dem alle historischen Hintergründe ausgeleuchtet werden noch ein grossformatiger Bildband.

Zusammengefasst: ich hab zwar keinen Koffer in Berlin wie Marlene Dietrich, Bully Buhlan im Jahr 1951 oder sogar Udo Lindenberg anno 2002. Aber jedes Mal wenn Berlin auf dem Plan steht, geht der Griff beim Koffer packen automatisch zum BAEDEKER.

Bewertung vom 08.02.2018
Reincke, Madeleine;Bourmer, Achim;Strüber, Reinhard

Baedeker Reiseführer Rom


ausgezeichnet

Der (fast) ewigen Reiseführer für die ewige Stadt neu gestaltet

Das bekannte handliche Format hat sich vom Prinzip her nicht geändert. Aber es irgendwie handlicher geworden. Ob es an den minimal abgerundeten Ecken liegt, ob es an der angenehmeren Haptik liegt. ??? Keine Ahnung, es ist schlecht zu festzumachen. Aber es ist zu spüren. Das Moleskine-like Gummiband aussen rum schützt die Seiten des Buches vor versehentlichem Auf- oder Umschlagen und/oder kann als Lesezeichen genutzt werden. Auf den paar Leerseiten am Ende können handschriftliche Notizen eingetragen werden. Auch eine kleine Anlehnung an Moleskine.
Der Einband ist nicht mehr so auffällig plastifiziert und immer noch strapazierfähig, eine solide Bindung, so, dass sich auch nach häufigem Blättern keine von diesen lösen.

Vom Inhalt her hat sich etwas geändert: die bewährten Texte, 2-D-ähnlichen Illustrationen sind prinzipiell geblieben. Auch wenn die Texte stellenweise überarbeitet wurde. Die Anzahl der Farbfotos wurde zu Gunsten von Textergänzungen und Erweiterungen reduziert. Ansonsten ist der BAEDEKER eben ein BAEDEKER. Die Reihe hebt sich von anderen Schnellschüssen im Reiseführer-Markt durch den fundierten, gute recherchierten Informationsgehalt wohltuend ab. Der Leser wird nicht mit Super-Geheim-Super-Tipps bombardiert und findet zum Ausgleich dann keine relevanten Infos zur Geschichte, den Baudenkmäler etc. . In Ergänzung hierzu gibt es natürlich auch solche Hinweise zu Hotels, Restaurants, Bars oder Cafés. Wobei die Angaben aus dem Themenbereich natürlich auf den neuesten Stand gebracht wurden.

Auch die wie immer bei den BAEDEKERS beiliegende Karte ist praktikabler geworden: andere besser zu handhabende Faltung, leicht veränderter und damit besser lesbarer Druck.

Aeterna, die Ewige, das alte und dennoch immer junge Rom ohne den aktuellen BAEDEKER zu besuchen wäre ein vitium, error, damnum, delictum, erratum, malum oder mendum. Zu Deutsch: einfach ein Fehler.

Bewertung vom 08.02.2018
Maunder, Hilke;Reincke, Madeleine

Baedeker Reiseführer Paris


ausgezeichnet

Paris ist Paris, bleibt Paris - und der neue Baedeker bietet mehr als nur ein neues Coverbild

Zunächst zum so genannten 'Relaunch' der Baedekers: das Format, die Seitenzahl, das Gewicht usw. ist weitgehend identisch geblieben. Aber die neuen Baedekers liegen besser in der Hand, das Gummiband im Stil der Moleskine-Notizbücher ist praktisch. die paar leeren Seiten am Ende für eigene handschriftlichen Notizen ebenfalls.

Die ausführlichen beschreibenden Texte werden nicht mehr durch so viele Farbaufnahmen illustriert, teilweise wurden die Texte auch 1:1 aus der vorhergehenden Auflage in der gewohnten Aufmachung übernommen. Was aber kein Fehler ist, denn die Informationen zu Nôtre Dame, zum Eiffelturm, Arc de Triomphe, Sacré Cæur etc. waren hervorragend und sind es demnach weiterhin. Denn an diesen Sehenswürdigkeiten hat sich ja nichts geändert. Auch die Karten für das beschriebene Quartier und die 3D-ähnlichen Illustrationen beispielsweise des Panthéon sind vorhanden.

Dass die Angaben zu Hotels, Restaurants, Cafés aktualisiert wurden, versteht sich bei der neuen Auflage Nr. 19 von selbst. Die beiliegende Faltkarte hat zwar nach wie vor den Massstab 1:15.000, ist aber wegen der geänderten Faltung und auch des geänderten Drucks wegen besser zu handhaben und besser zu lesen.

Ansonsten gilt wirklich noch, was schon bezüglich der 'alten' Auflage fest zu stellen war:

Paris erleben, geniessen, bewundern, staunen mit dem Baedeker. Denn ganz offensichtlich steht derart viel Neues darin, was man noch nicht gesehen, besucht, genossen hat. Angefangen bei den in allen Baedekers üblichen generellen Infos über Stadt, Geschichte, Wirtschaft, Leute (sogar die Situation und die Gründe für die Unruhen in den Banlieues werden erklärt), Kunst, berühmte Persönlichkeiten etc.

Jede Menge Hinweise mit Circa-Preisangaben für Hotels, Restaurants, Cafés und Bistros, für abendliche Vergnügen, Möglichkeiten, die Kids bei Laune zu halten und der begleitenden Herzdame ein außerordentliches Shopping-Vergnügen zu bereiten.

Unter dem Stichwort 'Sehenswertes von A bis Z' werden dann die zahlreichen Sehenswürdigkeiten textlich und bildlich beleuchtet, Vom Arc de Triomphe bis zum Bois de Vincennes mit dem gleichnamigen Château.

Die teilweise ausklappbaren Seiten mit den Infografiken, Grundrissen und Querschnittzeichnungen beispielsweise von Notre-Dame tun ihr Übriges um Paris besser bis sehr gut kennen zu lernen. Einschließlich der zahlreichen Museen.

Die vier Tourenvorschläge mit den Themen 'Königliches Paris', 'Rive Gauche - Künstler und Gelehrte', 'Szenetreffs und Shopping-Glamour' sowie 'Auf den Spuren der Revolution' sind gut beschrieben und zum einen mit zwei entsprechenden und kommentierten Ausschnitten aus dem Stadtplan leicht zu erlaufen. Der beiliegende Stadtplan erleichtert die Orientierung noch weiter.

Demnach heißt es entweder 'Paris je t'aime'. Trotz der aus verständlichen Gründen hohen Polizei und Militärpräsenz. Oder es ließe sich auch sagen: 'Paris - wir kommen. Mit dem Baedeker...'

Bewertung vom 07.02.2018

CURVES Frankreich


ausgezeichnet

soulful driving - gefühlvolles Fahren

Schon beim Betrachten des Bildbandes kommen Gefühle auf, Die können recht unterschiedlich sein. Entweder es wird einem schon beim Betrachten der Fotos von Landschaft, Kurven, Kehren, Pässen schlecht. Zweite Möglichkeit: es steigt eine unheimliche Vorfreude auf, diese Strassen und Strässchen endlich auch mal geniessen zu können. Oder man hat sie bereits genossen und erinnert sich teils voller Wehmut, teils voller Freude an die Pässe.

Das Bildmaterial wiederholt sich zwar an einigen Stellen, die Texte werden keinen Literatur-Nobelpreis bekommen. Und die Wiedergabequalität der Fotos ist der 'Curves'-Reihe entsprechend auch nicht auf gelackten Hochglanzpapier gedruckt.
Aber dafür sind die Fotos vom Motiv her, teils aus der Vogelperspektive, teils scheinbar aus dem fahrenden Auto und teils vom Strassenrand aufgenommen, wirklich schön.

Dass die beschriebenen Passtouren jeweils eine wenn auch vom Massstab her kleine Strassenkarte und auch ein Höhenprofil abbekommen haben, macht das Alles nachvollzieh-, besser gesagt nachfahrbar. Wobei es nicht unbedingt ein Porsche sein muss (auch dieser Band ist schwer Porsche-lastig), um die Strecken geniessen zu können. Ein anderes Fahrzeug, im Idealfall ein Cabrio, im extremen Idealfall ein neuer MX-5 lassen die Landschaft, die Pässe etc. ebenso zum Genuss werden. Nur sollte man beim Befahren je nach Fahrstil die schwarze Augenbinde für eine ängstliche Beifahrerin nicht vergessen - die wird zum Buch leider nicht mitgeliefert...