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Insgesamt 1259 Bewertungen
Bewertung vom 19.02.2018
Geiss, Heide Marie Karin;Luippold, Dieter

Baedeker Reiseführer Wien


ausgezeichnet

Prächtig - Wien und dieser Stadt-/Reiseführer - am besten beides zusammen

Neues Format, in der Themen- und Kapitelreihenfolge umgestellt, ein paar Farbfotos weniger, aber dafür ausführlichere und natürlich aktualisierte Texte.

Das neue Format ist noch handlicher, praktischer, angenehmer zu halten, zu blättern. Der in einer Kunststofftasche befindliche Stadtplan (1:19.000) samt Straßenverzeichnis ist durch den etwas geänderten Druck und vor allem durch die andere Faltung ebenfalls noch besser geworden. Keine Frage, dass die ziemlich am Anfang des Buches zu findenden vier 'Zu-Fuß-'Tourenvorschläge jeweils einen kommentierten Kartenausschnitt abbekommen haben.

Geblieben sind die Infografiken zur Spanischen Hofreitschule, zum, wie könnte es anders sein, Walzer, zum Opernball oder auch zur Zähmung der Donau mittels der 1988 fertig gestellten Donauinsel. Geblieben sind die Grundrisse diverser historischer Gebäude, Kirchen, Paläste und auch des Zentralfriedhofs.

Das Stichwortverzeichnis ist zwar umfangreich, aber leider nicht so präzise wie es wünschenswert wäre: aufgeführt wird dort der weltberühmte Opernball mit dem Seitenverweis 24. Dass jedoch viel mehr Informationen zum Opernball unter der Überschrift "Schwing das Tanzbein" auf Seite 268f. und 320f. zu lesen sind, das wird im Index leider nicht aufgeführt. Nachdem aber auf Seite 321 die Internetadresse zwecks Reservierung von Karten für die Generalprobe (Stehplatz 15,00 €) angegeben ist, warte ich mal lieber nicht ab, bis 'Mörtel' uns für die Ballnacht in seine Loge (21.000,00 EUR plus Eintrittskarten zu je 290,00 EUR) einlädt...

Eine mehr oder minder sinnlose Aneinanderreihung zahlloser 'absoluter Geheimtipps' darf man von den Baedekers ohnehin nicht erwarten. Es existieren Tipps zu Hotels, Restaurants, Kaffeehäusern (für den Unkundigen natürlich samt der schon in der vorhergehenden Auflage vorhandenen illustrierten Erklärung, was was ist. Einspänner, Kaisermelange, Fiaker oder Überstürzter Neumann...), zum Shoppen, Diese Hinweise halten sich aber vergleichsweise in Grenzen und sind seriöser Natur, keine Eintagsfliegen.

Auch das "Schwarze Kameel", immerhin Lieferant der Köstlichkeiten, die den 5.000 Besuchern und Gästen des grandiosen Opernballs angeboten werden, wird erwähnt. Leider fehlt noch immer der Hinweis, dass das allersagenhafteste Wiener Schnitzel samt frisch geriebenem Kren im Schwarzen Kameel serviert wird und nicht im Figlmüller. Aus dem Satz lässt sich auch einer der wenigen Nachteile des Baedekers Wien ableiten: noch immer fehlt das, was in den meisten anderen Baedekers zu finden ist, im Anhang und im konkreten Fall ein Wörterbuch "Wienerisch - Deutsch"... Denn noch immer gilt: "Österreichisch ist das schönere Deutsch!"

Bewertung vom 18.02.2018
Becker, Kathleen;Sykes, John;Eisenschmid, Rainer

Baedeker Reiseführer London


ausgezeichnet

Nicht quadratisch, aber handlich, praktisch und einfach gut

Der 'Relaunch' der Baedekers, die nach und nach auf den Markt kommen und die bisher angebotene Aufmachung ablösen werden, liegen besser in Hand, haben ein paar mehr an der praktischen Handhabung orientierte 'Features' (unverlierbares Gummiband aussen rum à la Moleskine-Notizbücher, ein paar leere Seiten für handschriftliche Notizen faktisch als Anhang des Anhangs, besser gefalteten in einer Kunststofftasche beigelegten Stadtplan im Massstab 1:15.000 samt Strassenverzeichnis) etc. etc.

Der Inhalt ich wurde in eine andere Reihenfolge gebracht: nach den allgemeinen Infos kommen sechs Touren durch die Mega-City und ein paar Vorschläge für Ausflüge in bis zu 100 km Entfernung wie Ascot, Cambridge oder Oxford. Den umfangreichsten Teil nimmt alles Sehenswerte ein: vom British Museum bis Windsor Castle. Dass hier auch Harrods mit der grandiosen Abteilung für Lebensmittel, besser Delikatessen aus aller Welt nicht fehlt, ist eh klar.

In den neuen Baedekers wurden einige der schönen Farbfotos aus der bisherigen Auflage ersatzlos gestrichen, andere durch aktuellere, noch stimmungsvollere ersetzt. Der Wegfall mancher Fotos geschah zu Gunsten noch informativerer und natürlich auf den neuesten Stand gebrachter Texte.

Die Infografiken, 3D-ähnlichen Zeichnungen, die Grundrisse, die Hintergrundinfos zur Geschichte etc. ihr Übriges, um den Baedeker aus der Masse der angebotenen London-Stadtführer herauszuheben. Es sind auch die weiteren Kleinigkeiten, die die Baedekers zu praktisch machen. Zum Beispiel die mit etwa 2 auf 2 cm nicht gerade riesigen, aber hilfreichen Skizzen der Umrisse des Stadtgebietes mit dem eingezeichneten Punkt, wo sich der beschrieben Stadtteil befindet. Erleichtert die Orientierung doch sehr.

Was von den Baedekers nicht erwartet werden darf ist eine mehr oder minder sinnlose Aneinanderreihung von Hotel-Tipps, Restaurants, Bars oder ähnlichem. Eine kleine Auswahl davon gibt es natürlich. Alle unter Angabe der Kontaktmöglichkeiten, um die ohnehin hohen und zum Zeitpunkt des geplanten Termins gerade aktuellen Preise.

Es lässt sich nicht mehr sagen als 'Ein Baedeker eben..!!'

Bewertung vom 17.02.2018
Leffingwell, Randy

Porsche 70 Jahre


ausgezeichnet

Großformatig - großflächig - großartig

Mit Großformatig ist das Buch, eine gelungene Kombination aus Text- und Bildband, als solches gemeint. Mit großflächig die meisten gelungenen und von der Druckqualität sehr schönen Bilder. Abgezählt habe ich es nicht, aber die Farbaufnahmen und die Schwarz/Weiß-Bilder dürften sich von der Anzahl her die Waage halten. Und mit großartig ist das ganze Buch gemeint.

Angefangen von den allerersten Schritten mit dem Volkswagen Käfer noch ohne Heckscheibe aus dem Jahr 1938 über den im Jahr 1948 gebauten Typ 356 Gmünd Coupé über die ganzen 356er, 911er, 930er 934er, 944er, diverse Formel-Rennwagen, Cayenne, Spider, Boxter, Cayman, Panamera, 918er und wie sie alle hießen oder heißen.

Zu den einzelnen Modellen wird zumindest kurz die Entwicklungsgeschichte erläutert. Unter anderem auch die interessante Erklärung aus welchem Grund der 356 Gmünd Coupé so heiß wie er heißt.

Auch die zum Glück für die Augen das Reißbrett nie verlassenen relativen Mißgeburten (auch die gab es im Hause Porsche, siehe Seite 109) haben ihren Weg in diesen Band gefunden. Ebenso wie die optischen Leckerbissen wie den 986er Boxter oder den 997 turbo s als Cabrio in schwärzestem Schwarz...

Dass weder die Wettkampf-Fahrmaschinen noch diverse Detailaufnahmen von den 10-, 12- oder 16-Zylindermotoren, vereinzelt auch vom Armaturenbrett fehlen und auch der VW-Porsche 914 ("Kohlekasten") sowie ein Ausblick auf den angeblich ab 2020 erhältlichen Mission E Platz gefunden haben, steht bei diesem umfassenden Überblick über die Geschichte von Porsche ausser Frage.

Von einem eigenen Porsche träumt wohl jede(r), einen Porsche sein Eigen nennen können deutlich weniger. Aber jeder, der von einem Porsche träumt, kann seine Träume mit diesem Buch zumindest deutlich untermauern.

Bewertung vom 14.02.2018

Europas schönste Weinrouten


ausgezeichnet

Wer die Routen abfahren und den Wein geniessen will, braucht viel, sehr viel Zeit...

Die auf knapp mehr als 440 Seiten abgedruckten 39 Touren(vorschläge) führen durch ganz Europa. Natürlich

Deutschland mit
Mosel
Rheingau
Deutsche Weinstrasse
Badische Weinstrasse
Fränkische Bockbeutelstrasse
Saale-Unstrut und
Sächsische Weinstrasse

durch die Schweiz, Österreich, Italien, Frankreich, Spanien, Portugal, Ungarn. Und von Istrien (Kroatien) ist es dann nach Epidauros in Griechenland ja auch nur noch runde 2.000 Kilometer...

Es werden nicht nur die einzelnen Rebsorten, deren Besonderheiten, Anbaugebiete, jeweils diverse Weingüter und auch Wochenmärkte vorgestellt. Da man es kaum schaffen kann, von einer Wein-Seligkeit in die nächste zu begeben, bietet das Reisebuch auch genügend Hinweise auf Sehenswürdigkeiten, die zu versäumen schade wäre. Ehe man dann, so der Zeitpunkt passt, auf dem nächsten Weinfest erscheint. Auch diese werden aufgeführt.

Der knappe, aber informative Text ist reich mit schönen Farbfotos bebildert. Zu jedem Routenvorschlag werden die Routenlänge, der mindestens notwendige Zeitaufwand und auch Internetadressen für weitere Informationen angegeben. Wobei bei manchen Routen beispielsweise die Nummer 22 in Spanien von Ribeira nach Vigo mit einer Distanz von 80 Kilometern mit einem Zeitaufwand von 3 bis 4 Tagen veranschlagt wird. Ob das am Wein lag/liegt??

Bei einem bei ähnlichen Werken aus dem Kunth-Verlag üblichen Strassenatlas wurde hier verzichtet. Aber die einzelnen Touren haben eine Kartenübersicht abbekommen, in der die beschriebenen Orte, Sehenswürdigkeiten etc. eingezeichnet sind.

Wer die Zeit (und auch die notwendigen Finanzen) hat, kann seine Weinerlebnistour sehr schön planen.

Bewertung vom 11.02.2018

Unterwegs in Italien


ausgezeichnet

Entweder man ist Italien-Fan. Oder man wird es...

Das Reisebuch, nicht Reiseführer, "Unterwegs in Italien" ist ideal, um sich einen Eindruck der vielfältigen Regionen von einem der schönsten, abwechslungsreichsten Länder Europas zu verschaffen. In dem trotz aller politischen Querelen wohl die lebensfroheste Bevölkerung lebt. Kultur, Kunst, kulinarische Genüsse, beeindruckende Städte und Städtchen, wundervolle Landschaften von den Dolomiten bis hin zu karibikgleichen Stränden an Sardiniens Küsten. Alles da, alles drin.

Tipps zu irgendwelchen Hotels oder ähnlichem gibt es keine. Dafür zwölf Vorschläge für mehrtägige bis Touren durch alle Regionen. Vom Norden (Lombardei, Piemont und Aostatal) bis runter an die Stiefelspitze namens Kalabrien. Weder Sardinen noch Sardinien mit einem kurzen Abstecher zu den Liparischen Inseln fehlen. Was allerdings Malta in Italien zu suchen hat?

An die 200 Seiten umfassenden Tourenvorschläge schliesst sich der Teil an, in dem die 50 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurden. Hier erschliesst sich dann auch, wie Malta den Weg in diesen Bild-/Textband gefunden hat: Weltkulturerbe!

Der letzte Teil des Schwergewichtes gehört einem vom Massstab 1:340.000 her ausreichend gross dimensioniertem Strassenatlas samt über 40-seitigem Ortsregister. Der Atlas ergänzt die in den Tourenbeschreibungen abgedruckten Kartenausschnitte im Grunde sehr gut. Wobei eine zusätzliche Karte des Österreichischen Kartenverlages freytag & berndt, die die bereiste Region noch grösser darstellt, die ideale Ergänzung ist. Zugegebenermassen finde ich sowohl Autoatlas als auch und besonders die Karten aus Österreich schlicht schöner, besser, mehr Vorfreude auslösend als die blöde Elektronik namens Navi. Das Navi führt zwar schnell zum Ziel. Aber bin ich im Urlaub auf der Flucht? Oder will ich die Landschaft auch auf kleinen bis extrem schmalen Landstrassen im Sinne des Wortes erfahren?

Was an dem Reisebuch etwas irritiert ist die Tatsache, dass der Inhalt sowohl von den Bildern als auch vom eigentlich dazugehörenden Text zum Teil schon etwas kreuz und quer von hier nach dort springt. Nur als Beispiel: sowohl Verona als auch Venedig tauchen an verschiedenen Stellen/Seiten auf. Die eigentlich zum Text gehörenden Fotos können durchaus mal auf einer ganz anderen Seite zu finden sein. Und ein geringer Teil der eigentlich sehr schönen Farbfotos ist auf Briefmarkengrösse zusammen geschrumpft worden. Einerseits schade. Andererseits wäre aus dem Reisebuch eine 5kg-Schwarte geworden.

Auch können manche vermeintliche Feststellungen zu Recht in Zweifel gezogen werden. Zum Beispiel, Zitat S. 103, "Ein besonderes Erlebnis am Gardasee ist der der kühnen Straßenführung der Gardesana Occidentale von Riva nach Desenzano mit zahlreichen Tunnels zu folgen." An einem schönen Sommertag mit dem offenen Cabrio von einem in den Fels geschlagenen abgasgeschwängerten in den nächsten der insgesamt 74 Tunnel fahren zu müssen und nur ab und zu einen Blick auf den Gardasee zu erhaschen, das ist schon ein Erlebnis. Der positiven oder eher der negativen Art, muss jeder für sich entscheiden...

Trotzdem das Reisehandbuch ist was für Italien-Liebhaber. Und alle, die es werden wollen.

Bewertung vom 11.02.2018

Unterwegs in Südtirol


ausgezeichnet

Alto Adige - die traumhafte Landschaft zwischen Landeck, Matrei, Tirano und Belluno

Zwischen diesen Ortschaften erstreckt sich in etwa die in diesem Reisebuch geschilderte und mit vielen sowohl qualitativ als auch vom Motiv her sehr guten Farbfotos dargestellte Landschaft. Es ist ein Reisebuch, kein Reiseführer. Was heissen soll, die Texte sind relativ knapp gehalten, verraten aber dennoch das Wesentliche. Dafür überwiegen die Fotos, die ausgesprochene Vorfreude auf Süd-Tirol oder schöne Erinnerungen an Süd-Tirol wach rufen.

Nach vielen Fahrten durch diese Landschaft, an Burgen und imposanten Berggipfeln vorbei, über teils abenteuerliche Passtrassen, durch verpennte Dörfer, ausgedehnten Obstplantagen und auch einigen Kurzurlauben in Süd-Tirol war es Zeit, sich über diese Region ausführlicher zu informieren. Dabei fiel mir dieses Reisebuch, eine Mischung zwischen schönem Bildband, wie erwähnt knappen Erklärungen und Reiseführer in Form dreier Auto- und elf Bergtouren-Vorschlägen, in die Hand. Siehe da: es gibt noch weitaus mehr zu entdecken als in den vergangenen Jahren erlebt. Noch viel mehr von den Dolomiten, versteckte Bergseen, Dörfer, Städtchen und immer wieder Burgen.

Die drei Touren, die zu befahren vorgeschlagen werden:
Franzensfeste - Brixen - Grödner Joch - Bruneck - Terento
Sterzing - Meran - Bozen - Penser Joch - Sterzing
Kastelruth - Bozen - Tramin - Neumarkt

Der Begriff Bergtouren ist wörtlich zu nehmen. Es sind solche und keine Spaziergänge, die in FlipFlops abzulaufen sind!

Als Anhang und Draufgabe ist denn noch ein vier Doppelseiten umfassender Strassenatlas (1.300.000) zu finden, ergänz mit einem Ortsregister. Hinweis: Tipps für Hotels, Lokale oder ähnliches gibt es keine.

Wer sich mit dem Gedanken befasst, die schönste Zeit des Jahres in Süd-Tirol zu verbringen, findet in dem Reisebuch mehr als genug Anregungen. Wer sich noch nicht mit diesem Gedanken befasst hat, kommt darauf, wie schön Süd-Tirol ist.

Bewertung vom 11.02.2018
Wöbcke, Manfred

Baedeker Reiseführer Dubai, VAE


ausgezeichnet

VAE - nicht nur in den Himmel wachsende Hochhäuser, Gold, Glanz, Glitter

Dass die Vereinigten Arabischen Emirate weitaus mehr zu bieten haben als beispielsweise den mit 30.000 m² größten Showroom des italienischen Sportwagenherstellers Lamborghini, Shopping Malls, in denen im Voraus ein Shopping Guide gemietet werden kann, der den betuchten Kunden dann gezielt zu den gewünschten unter den 1.000 und mehr Läden führt, eine Strand-Cabana mit knapp 600,00 € pro Tag berechnet wird etc. etc., das alles erfährt der interessierte Leser und kommende VAE-Fan in diesem neuen BAEDEKER. Kurz Anmerkung: ein Fussballfeld der maximal zugelassenen offiziellen Grösse hat 10.800 m²...

Der Reiseführer erläutert aber auch die geschichtliche Entwicklung der Arabischen Emirate - von Perlentauchern, die durch das Aufkommen japanischer Zuchtperlen ab 1920 ihre Bedeutung verloren hin zu den sagenhaft reichen Öl-Scheichs. Der Reiseführer offeriert sieben Touren durch die VAEs. Abseits von Gold, Glanz, Glamour und Glitter. Es geht 'Mit der Metro durch Dubai' über eine mit mindestens drei Tagen Dauer veranschlagte Tour "von Al Ain nach Muscat in Oman" bis hin zu der mit mindestens einem Tag zu veranschlagenden Bootstour "in die Fjorde von Musandam". Demnach also zum grossen Teil Natur pur.

Das gut zu wissende Hintergrundwissen wird kurzweilig an den Leser gebracht. So zum Beispiel die Unterschiede in der Bedeutung und Stellung eines Emirs, Sultans und Kalifen. Zahlreiche schöne Farbfotos, Infografiken, Auszüge aus Stadtplänen machen den BAEDEKER schon während der Planung einer Reise in die Emirate zum Genuss und zur Vorfreude pur. Die beigelegte Landkarte im Massstab 1:870.000 verdeutlicht, dass die Emirate wahrlich nicht nur gigantische Architektur zu bieten haben. Sondern auch das Glitzern und Funkeln des Sternenhimmels in der Wüste, den atemberaubenden Himmel bei Sonnenauf- oder untergang auf einer Sanddüne der Liwa-Oasen sitzend.

Ob man sich die Übernachtung in der Präsidenten-Suite des Burj Al Arab Jumeirah für 4.900,00 € die Nacht, aber dafür immerhin für zwei Personen und inklusive Frühstück leisten will, für 120,00 € pro Person mit einem der 57 Aufzüge in 60 Sekunden in die 148te Etage bringen lässt oder mit dem gleichen Betrag beginnend im Restaurant "Al-Mahara" im Erdgeschoss des Burj Al Arab ein 3-Gänge-Menu servieren lässt (wobei einem dann die tropischen Fische im raumhohen Aquarium das Seafood vom Teller gucken), das alles liegt dann im Entscheidungsbereich und am Kontostand des glücklichen VAE-Urlaubers...

Bewertung vom 10.02.2018
Bickel, Markus

Die Profiteure des Terrors


ausgezeichnet

Aufrüstung ohne Ende

Wozu? Auch damit die etwa 40 Firmen der Deutschen Rüstungsindustrie mit ihren Round-About 320.000 Mitarbeitern ihre Geschäfte machen können. Mit wem? Vor allem Staaten in der Europa nächstgelegenen Krisenregion der Welt, dem so genannten Nahen Osten und Nord-Afrika.

Dass die wirtschaftlichen Überlegungen wichtiger sind als die öffentlich vorgetragenen Beschwörungen, Kriege in der Welt zu verdammen und zu versuchen, diese einzudämmen, das verdeutlichen die 200 Seiten. Das Ganze hat Markus Bickel, unter anderem Nahost-Korrespondent der FAZ, hervorragend recherchiert. Seine Feststellungen und Zitate können durch die im Anhang aufgeführten Quellenangaben auch überprüft werden. Es sind Fakten, über die M. Bickel berichtet, kein Friseurgschwätz...

Auf den vorletzten zwei Seiten ist eine Landkarte zu finden. Die einen geografischen Überblick über die Konfliktregionen, besser gesagt die Zielorte der Deutschen Rüstungsprodukte ermöglicht.
Der anlässlich vom 9/11 ausgerufene "Krieg gegen den Terror", nahtlos gefolgt vom "Krieg gegen den Islamischen Staat" hat in Konsequenz also jede Menge Profiteure. Auch in Deutschland.

Bewertung vom 10.02.2018
Marr-Bieger, Lore

Kvarner-Bucht Reiseführer


ausgezeichnet

Krk, Mošćenička Draga, Lošinj oder Omišalji - für uns schwer auszusprechen, aber wunderschön

Tja, Kroatisch zu verstehen oder gar zu reden ist schon ein Kapitel für sich. Kroatien zu geniessen hingegen ganz leicht. Wobei die Neuauflage dieses Reiseführers dem Genuss sehr förderlich ist.

Die Auflage Nummer 7 wurde wieder einmal überarbeitet, präzisiert, aktualisiert. Wobei es bei den Preisangaben natürlich schon zu Abweichungen kommen kann. Was insofern kein Problem darstellt, weil bei den Adressen der angeratenen Hotels, Unterkünfte, Restaurants, Konobas, Campingplätze etc. neben der Telefonnummer auch die Internetadresse angegeben ist.

Inhaltlich ist der Reiseführer klar strukturiert. Auf den einleitenden Teil mit allgemeinen Informationen zu Klima, Fauna, Flora, Anreise und Feiertagen, Trinkgeld bis Zoll schliessen sich in drei Teile untergliedert das Küstenland, die Inseln der Kvarner Bucht und als Drittes Zentral-Kroatien an. Lore Marr-Bieger hat einen netten Schreibstil, die zahlreichen Farbfotos vermitteln einen guten Eindruck dessen, was es zu erwarten, zu entdecken gilt.

Michael-Müller-typisch verdeutlichen die zahlreichen Ausschnitte aus Straßenkarten und Stadtplänen, wohin man das Fahrzeug oder die eigenen Füße zu lenken hat. Eine separate Karte fehlt allerdings. Wer mit dem eigenen Fahrzeug die beschriebenen Landschaften, Inseln, Berge, Städte erobern will, dem seien die entsprechenden ausgezeichneten Karten von freytag & berndt, dem Österreichischen Kartenverlag bedingungslos empfohlen. Aus eigener Erfahrung.

Die gelb unterlegten Textkasten verraten Einiges Wissenswerte, was zwar nicht überlebensnotwendig, aber nett zu wissen ist. Die in grün abgesetzten, in den Text eingestreuten 17 Hinweise auf Wanderungen werden am Ende des Buches ausführlich beschrieben.

Das einzig leicht ärgerliche sind fehlende Hinweise auf die mögliche Verkehrssituation auf machen Strassen. So ist zum Beispiel die Strecke vom Fährehafen Brestova an der Ostküste Istriens (von dort geht die Fähre in knapp 30 Minuten rüber nach Porozina ziemlich an der Nordspitze von Lošinj ) nach Opatjia zu bestimmten Zeiten eine Qual. Weil man an den rumzockelnden Wohnwagen-Gespannen und Wohnmobilen kaum vorbei kommt. Und wer von Veli Lošinj im Süden der Insel hoch nach Porozina will, um sich von dort nach Brestova/Istrien übersetzen zu lassen, sollte möglichst, besser spätestens gegen 9:00 Uhr am Fährehafen sein. Andernfalls steht er stundenlang in der Warteschlange.

Alles andere an dem und in dem Reiseführer ist Michael Müller gerecht: bestens