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KittysKiste

Bewertungen

Insgesamt 111 Bewertungen
Bewertung vom 23.12.2024
Ciseau, Karolyn

Ein Herz aus Eis und Schnee


ausgezeichnet

Mit seinem winterlichen Setting ist dieses Buch genau richtig für die Winterzeit und ein echtes Highlight für mich geworden, obwohl ich aufgrund von wenig Zeit es nicht so schnell geschafft habe, durchzulesen, wie ich es gern gelesen hätte.

Die Geschichte ist eine wunderschöne, wenn auch entfernte Adaption von „Die Schneekönigin“ und einem Touch „Der Bachelor“, mit einem grausamen König, einem Prinzen, der ganz anders ist, als es anfangs scheint und einem Rebellen, der seine Provinz mit allen Mitteln schützen will. Aber vor allem bekommt man hier ein Märchen mit einer sehr starken, selbstbewussten und mutigen Protagonistin, welches sich einfach wahnsinnig schnell weglesen lässt. Dabei fand ich vor allem die Liebesgeschichte richtig toll, bei der sich die Gefühle erst nach und nach einstellen und obwohl Farina sich anfangs noch mit aller Kraft dagegen sträubt, knistert es einfach zwischen ihr und Prinz Eirik. Dies drückt sich besonders durch die vielen humorvollen Dialoge aus, durch die durchaus tiefgründigen und emotionalen Begegnungen der beiden, aber auch durch die Aufmerksamkeit, welche Eirik Farina jederzeit schenkt.

Es gibt hier aber natürlich auch ein bisschen Action, denn es steht für das Volk der Terra Sitienti sehr viel auf dem Spiel, was Rebellen auf den Plan ruft, welche versuchen, ihre Provinz zu schützen, angeführt von deren Fürsten Ardijan. Währenddessen versucht der König ohne Skrupel, seinen Sohn zu retten, den er andererseits nicht gut behandelt. Den Tod von Untergebenen nimmt er dabei einfach hin. Schön finde ich hieran aber, dass dieses ganze Thema eher nebenbei behandelt wird und nicht zu sehr ausgeschlachtet wird, sodass es nicht zu langwierig wird.

Wie bereits angeteasert fand ich auch die Charaktere in diesem Buch richtig gut, denn diese sind, obwohl sie größtenteils noch recht jung sind, einfach großartig geschrieben. Farina ist mir bereits auf den ersten Seiten ans Herz gewachsen, denn sie ist loyal, aber dennoch willig, sich alle Seiten anzuschauen. Ebenso lässt sie sich nicht unterkriegen, ist schlau und schlagfertig. Prinz Eirik scheint anfangs noch ziemlich arrogant, hat aber auch einen gewissen Charme und Witz, weshalb ich ihn einfach nicht nicht mögen konnte. Auch Farinas liebevolle Familie mochte ich super gern, Ihre Konkurrentinnen im Palast fand ich hingegen sehr unterschiedlich und facettenreich geschrieben und es war von jedem Charakter etwas dabei. Großartig ist auch der König ausgearbeitet, denn er ist einfach der perfekte Antagonist, gewissenlos und böse. Und Fürst Ardijan ist ein Typ, den ich nicht so richtig einschätzen konnte. Einerseits kämpft er für das Gute, andererseits sind seine Mittel manchmal nicht ganz so nett.

Alles in allem bekommt man hier eine wirklich wunderschöne, märchenhafte Geschichte, die sich dank des großartigen, bildlichen Schreibstil super gut und schnell lesen lässt, mit großartigen, lebendigen Charakteren und einer super süßen Lovestory. Für mich ist dieses Buch auf jeden Fall ein Highlight in diesem Monat.

Bewertung vom 21.12.2024
Hoch, Jana

All unsere Wahrheiten / The Ruby Circle Bd.3


sehr gut

Dieser Band hat mir wieder um einiges besser gefallen, als der Mittelband und ich war wirklich gefesselt von der Geschichte, denn diese wurde wieder richtig spannend, voller Auflösungen, mit interessanten Wendungen und einem passenden Ende, welches sie perfekt abrundet.

Es passiert hier wieder richtig viel und das perfide Spiel des Masters nimmt immer bösere und skrupellosere Züge an. Dabei müssen Louisa und ihre Freunde mehr und mehr zusammenwachsen und es entspinnt sich ein wahres Detektivspiel, bei welchem Louisa auch Atlas wieder näher kommt und die beiden ein gutes Team bilden, welches dennoch seine Zwistigkeiten hat und erst neues Vertrauen wieder aufgebaut werden muss. Ebenso passiert etwas wirklich Böses mit Louisas Pferd Twister, was sie wieder mit Theo zusammenwachsen lässt und auch, wenn Louisas Vertrauen noch etwas leidet, so fand ich die beiden wirklich süß miteinander. Manchmal wird es sogar etwas sexy, aber weiterhin nicht zu explizit.

Damit, wer sich am Ende dann als Master herausstellte, habe ich absolut nicht gerechnet und ich hatte auch die ganze Zeit keine Ahnung, wer es sein könnte. Insoweit fand ich die Geschichte wirklich intelligent geschrieben, wenn auch ringsherum hier und da etwas unrealistisch, aber nicht schlimm. Außerdem fand ich an manchen Stellen wichtige Themen wie sexuellen Missbrauch zu sehr inszeniert. Wichtig sind sie allerdings auf jeden Fall.

Was die Charaktere angeht, so war es vielleicht ganz gut für die Auflösung des ganzen Spiels rund um den Masters, dass es so viele gab und damit auch einiges an Verwirrung herrschte. Dennoch hätte ich weiterhin weniger Charaktere besser gefunden. Insgesamt mochte ich aber, wie die einzelnen Charaktere geschrieben waren, denn sie sind sehr unterschiedlich und jeder für sich eine ganz eigene Persönlichkeit. Louisa und Theo habe ich obendrein durchaus ins Herz geschlossen und mochte sie als Protagonisten wirklich gern.

Alles in allem hat dieser Band die Reihe zufriedenstellend und rund abgeschlossen, war aber auch kein Highlight für mich. Vielleicht bin ich aber inzwischen auch einfach zu alt für solche Geschichten. Trotzdem hat er mich packen können und gut unterhalten.

Bewertung vom 19.12.2024
Hoch, Jana

All unsere Lügen / The Ruby Circle Bd.2


gut

Für mich war dieser Band der Trilogie ein typischer Zwischenband. Es geschehen zwar einige unerwartete Dinge, es gibt Geheimnisse und Intrigen, aber so richtig ziehen konnte mich die Geschichte dennoch nicht.

Die eigentlich ganz süße Liebesgeschichte zwischen Louisa und Theo steht größtenteils still und statt der Auflösung des Rätsels um den Master näherzukommen, werden immer mehr Rätsel aufgeworfen. Dadurch traut irgendwann keiner mehr dem anderen und es kommt zu einigen schon fast bösen Szenen. Schön finde ich hier auch wieder das luxuriöse Academia Setting, wenn ich dieses auch nicht unbedingt als „dark“ bezeichnen würde. Ebenfalls finde ich schön, dass das Thema Reitsport weiterhin eine größere Rolle spielt. Ansonsten mochte ich noch, dass sich in all dem Trubel und dem gegenseitigen Misstrauen dennoch wirklich schöne Freundschaften entwickeln. Auf jeden Fall hat mich dieser Band ganz gut unterhalten und auch, wenn er mich nicht komplett überzeugen konnte, habe ich mich auf Band drei gefreut.

Was die Charaktere angeht, so sind sie mir hier immerhin etwas näher gekommen und den ein oder anderen kann ich inzwischen viel besser zuordnen, dennoch sind es mir insgesamt noch immer zu viele, die eine größere Rolle spielen. Dennoch spielen Louisa, Theo und auch Atlas wohl die größten Rollen und mit denen komme ich ganz gut klar, finde die ersteren zwei sogar recht sympathisch.

Alles in allem war dieser zweite Band ganz unterhaltsam, hatte einen guten, flüssigen Schreibstil und macht Lust auf den finalen Band. Ein Highlight ist er für mich aber nicht.

Bewertung vom 16.12.2024
Dicker, Joël

Das Geheimnis von Zimmer 622


gut

Ach Mensch, was ist das bloß mit den Büchern von Joël Dicker? Während ich Harry Quebert und die Baltimores geliebt habe, ist dieses hier nun schon das Zweite seiner Bücher, welches mich nicht wirklich vom Hocker reißen konnte.

Eigentlich sagt man ja immer, was lange währt wird gut, aber bevor diese Geschichte richtig gut wird, muss man sich erst einmal durch zig Kapitel quälen, die super langwierig sind, mit ziemlich vielen Perspektiv- und Zeitwechseln, sowie zahlreichen, verschiedenen Charakteren.

Hier geht es in der Vergangenheit vor allem um den Bankier Erben Macaire Ebezner und seinen Kampf um den Präsidentenposten. Dabei gibt es viele Intrigen, Geheimnisse und zum Ende hin sogar einige interessante und vor allem intelligente Wendungen und selbst, wenn man denkt, man hätte endlich die Lösung gefunden, gibt es noch einmal eine neue Überraschung. Ebenfalls gibt es eine kleine, aber für die Geschichte wichtige Liebesgeschichte, ebenfalls Freundschaften und Feindschaften. Bis mit all diesen Themen allerdings erst einmal richtig Spannung aufgebaut wurde, dauerte es mir viel zu lange. Nebenbei wurden nämlich noch sämtliche Nebenstränge aufgezogen, die auch wieder in unterschiedlichen Zeiten spielen. Das war mir leider oftmals zu verwirrend und hin und wieder war ich einfach raus. Gut fand ich aber die Kapitel, die aus der Sicht des Protagonisten erzählt werden, denn diese sind am spannendsten, allerdings auch recht selten. Was ich jedoch davon halten soll, dass Joël Dicker sich selbst als fiktiven Protagonisten bestimmt hat, weiß ich nicht so recht.

Überhaupt finde ich die Charaktere, mal abgesehen davon, dass es wirklich sehr viele gibt, eigentlich ganz gut geschrieben, sehr menschlich und realistisch, ebenso vielschichtig. Nur Macaire fand ich für einen Bankiers Sohn, der reich ist und eigentlich was auf dem Kasten haben sollte, an manchen Stellen schon sehr kindisch und naiv. Sehr interessant ist dagegen Lew Lewowitsch, welcher auch eine große Rolle spielt und das nicht nur als Konkurrent von Macaire. Ihn fand ich sehr charmant und sympathisch, aber auch mysteriös. Im Übrigen gibt es in diesem Roman einige mysteriöse Charaktere geboten, die echt interessant sind.

Alles in allem bekommt man hier schon irgendwie einen typischen Dicker, in dem nichts ist, wie es scheint. Mit einem wirklich guten Schreibstil, aber zu viel Ringsherum. Gerade der Anfang hat mich oftmals sehr gelangweilt und ebenso verwirrt. Und dennoch wurde der Roman hinten heraus wieder super spannend, mit intelligenten Wendungen. Es lohnt sich also, durchzuhalten. Und eins noch: Das Hörbuch lohnt sich ebenfalls, denn dieses ist wirklich gut vertont und erleichtert es etwas, durch die Geschichte zu kommen.

Bewertung vom 13.12.2024
Kruppa, Hans

Valentina sucht das Glück


gut

Bekannt ist Hans Kruppa vor allem für seine romantischen Liebesgedichte und diese finde ich großartig. Als ich dann über diesen Roman von ihm gestolpert bin, dachte ich, ich versuche es mal damit. So richtig überzeugen konnte er mich allerdings nicht, denn trotz recht schlichtem und doch teilweise poetischem Schreibstil, hat mir eine gewisse Tiefe gefehlt.

So wird man eigentlich gleich in die Geschichte gestürzt, als Valentina, im Zug sitzend, auf einen Mann am Bahnsteig aufmerksam wird und sich entschließt, diesen zu suchen. Dabei lernt sie zwei Menschen kennen, die ihr Leben verändern werden. Manche Ereignisse während dieser Suche fand ich hier etwas unrealistisch und manche Zufälle sind einfach zu groß. Ansonsten wird ziemlich viel philosophiert, vor allem über die Liebe. Viel mehr Inhalt gibt es aber nicht. Insgesamt ist die Geschichte, die mit rund 140 Seiten eher kurz geraten ist, schon recht süß und das Ende fand ich auch wirklich romantisch, aber es fehlt halt etwas für eine rundum zufriedenstellenden Roman.

Genauso ist es mit den Charakteren. Außer, dass sie ziemlich romantisch, fast schon kitschig veranlagt sind, erfährt man nicht wirklich viel über sie. Alles wird nur eher angedeutet und auf den wenigen Seiten war es mir nicht möglich, auch nur einen der Drei ins Herz zu schließen. Auch, wenn ich Valentina die meiste Zeit recht sympathisch fand.

Alles in allem bekommt man hier einen kurzen Roman mit einer süßen Liebesgeschichte, aber ohne viel Tiefgang. Vielleicht sollte der Autor lieber bei seinen Gedichten bleiben, denn die kann er, meiner Meinung nach, auf jeden Fall viel besser.

Bewertung vom 09.12.2024
Barclay, Linwood

Weil ich euch liebte


gut

Vor vielen Jahren habe ich schon einmal einen Thriller von diesem Autor gelesen und war absolut begeistert. Leider konnte mich dieser hier nicht mehr ganz so sehr überzeugen, denn er hat sich teilweise schon sehr gezogen und es gab hier und da ein paar Kleinigkeiten, die mich gestört haben.

Gerade am Anfang passiert nicht wirklich viel. Nachdem Sheila umgekommen ist, dauert es tatsächlich ewig, bis es wieder richtig spannend wird, was auch daran liegt, dass viel ringsherum erzählt wird, was am Ende gar nicht so wichtig ist. Außerdem gibt es Aspekte an der Geschichte, die mir einfach zu übertrieben waren, wie zum Beispiel eine Klage gegen den Ehemann, weil seine Ehefrau Mist gebaut hat. Das ist so amerikanisch, dass es für mich zu unlogisch wirkt. Zudem geschehen auch noch andere Dinge, von denen man denken könnte, sie hängen mit Sheilas Unfall zusammen. Am Ende stellt sich aber heraus, dass doch alles anders ist und so kann sich Glen bis zum Ende des Buches nicht sicher sein. Dabei sind die Auflösungen der einzelnen Geschehnisse tatsächlich nachvollziehbar und absolut nicht vorhersehbar, aber für mich im Großen und Ganzen zu übertrieben und zu viel auf einmal.

Was die Charaktere angeht, so fand ich diese wirklich gut geschrieben. Sie alle sind sehr menschlich und ganz unterschiedlich, haben Stärken und Schwächen, sind aber vor allem auch vielschichtig. Glen war dabei für mich der perfekte Protagonist und mich hat seine stoische Ruhe nach außen hin extrem beeindruckt. Dennoch merkt man ihm auch an, dass er mit der Situation überfordert ist und unbedingt wissen will, was es mit dem Tod seiner Frau auf sich hat. Ebenfalls fand ich Kelly wirklich toll geschrieben. Sie ist ein kleines, kluges Mädchen mit einem eigenen Kopf, wirklich stark und selbstbewusst, obwohl so viel Schlimmes um sie herum geschieht. Und trotzdem bleibt sie kindlich, hat Angst und braucht ihren Vater. Überhaupt fand ich die Beziehung zwischen den beiden einfach nur wunderschön,

Alles in allem bekommt man hier einen eher langsam erzählten Thriller, der sich aufgrund des guten, flüssigen Schreibstils, zwar gut weglesen lässt, der mich aber nicht so packen konnte, dass ich hätte unbedingt durchweg daran lesen müssen. Dafür war er nicht vorhersehbar und hatte gut geschriebene Charaktere.

Bewertung vom 04.12.2024
Wells, Benedict

Vom Ende der Einsamkeit


ausgezeichnet

Selten ist es mir so schwergefallen, etwas über ein gelesenes Buch zu schreiben, wie bei diesem hier. Eigentlich hätte ich die Geschichte wahrscheinlich auch nie gelesen, hätte sich mir das Buch durch so viele gute Stimmen darüber nicht förmlich aufgedrängt und was soll ich sagen, irgendwie kann ich verstehen, warum es so hochgelobt wurde und wird.

Erzählt wird hier, eher ruhig und ohne künstlich erzeugte Spannung, die Lebensgeschichte von Jules, wie er bereits in jungen Jahren seine Eltern verliert, wie dies sein Leben beeinflusst, wie er Alva kennenlernt, sich verliebt und dennoch auf der Stelle tritt. Nebenbei erfährt man, wie es mit seinen Geschwistern weitergeht, wie sie sich voneinander entfernen, ihre eigenen Wege gehen, aber auch wieder zusammenwachsen. Dabei geht es ohne jeden Kitsch um das pure Leben, um Verlust, Zusammenhalt und irgendwie auch darum, dass das Leben immer weitergeht. Gerade das Ende des Buches lehrt Jules und damit auch den Leser, dass die tragischen Momente dazu gehören, es aber auch Schönes gibt, auf welches man sich stützen kann.

Was mich so richtig beeindruckt hat, war, dass die Charaktere nicht nur vielschichtig geschrieben sind, sondern zudem wahnsinnig lebendig und realistisch. Für mich fühlten sie sich so real an, als könnte es sie wirklich geben, ich sie einfach googeln könnte und erfahren würde, was aus ihnen geworden ist. So gern wüsste ich, was aus Jules nach Ende des Buches geworden ist, aus seinen Geschwistern und Kindern. Sind sie glücklich?

Auch der Schreibstil ist wirklich gut. Zwar habe ich echt lange für das Buch gebraucht, aber dafür habe ich es umso intensiver gefühlt. Obwohl der Schreibstil nämlich eher nüchtern ist, erzeugte er bei mir beim Lesen eine gewisse Leere, aber auch Mitgefühl und eine gewisse Emotionalität. Zeitgleich beinhaltet dieses Buch so viele schöne und tiefgründige Sätze, dass ich mit dem Markieren kaum hinterherkam.

Alles in allem kann ich verstehen, warum dieses Buch so geliebt wird, denn es ist ein Abbild des ganz normalen Lebens, mit all seinen Höhen und Tiefen. Es ist realistisch, tiefgründig und einnehmend. Außerdem muss man die Charaktere einfach ins Herz schließen, selbst, wenn sie hier und da Wege gehen, von denen man sie gern abhalten möchte. Aber so ist das Leben nun einmal, mit all seinen Unannehmlichkeiten, aber auch Freuden.

Bewertung vom 01.12.2024
Hoch, Jana

All unsere Geheimnisse / The Ruby Circle Bd.1


sehr gut

Ich bin ein Coveropfer, ich gebe es zu! Und deshalb musste ich dieses Buch hier einfach haben, ohne vor dem Lesen wirklich etwas über die Geschichte zu wissen. Dafür hat mich diese dann aber echt gut unterhalten, war spannend und romantisch.

Vor allem das Setting hat mir hier gefallen, denn dieses ist an einer elitären Universität in England angelegt, die mit ihren drei Häusern und dem Ruby Circle echt interessant aufgebaut ist. Dazu kommt, dass es hier sogar ein Reitteam gibt, zu welchem auch die Protagonistin Louisa gehört. Diese hat selbst eine interessante und aufwühlende Hintergrundgeschichte, die im Laufe der Geschichte eine größere Rolle spielt. Ebenfalls fand ich die kleinen und größeren Spiele durchaus erfrischend, mit denen sich die verschiedenen Häuser gegenseitig herausfordern. Bis am Ende ein mysteriöser Spielleiter auf den Plan tritt, der sicher noch für einige böse Spielchen und damit verbundenen Ärger sorgen wird. Außerdem gibt es eine Liebesgeschichte mit einer Menge Anziehung, aber auch den üblichen Problemen. Es gibt viele Geheimnisse und ein bisschen Drama. Dabei hat die Geschichte ein angenehmes Tempo und gehört auch, wenn es dann doch mal etwas mehr zur Sache geht, eher zur leichten Kost, ist also absolut für Jugendliche ab vierzehn Jahren geeignet.

Was die Charaktere angeht, so gibt es hier echt viele, die eine mehr oder weniger große Rolle spielen. Mir persönlich sind das allerdings schon zu viele und bis auf die wichtigsten kann ich mir echt nicht alle merken, noch näher beschreiben. Wichtig ist aber auf jeden Fall Louisa, die sozusagen auf der Flucht ist und sich in der Highclare Academy vor der Außenwelt versteckt. Sie ist in meinen Augen ein typischer Teenager, manchmal unsicher, manchmal etwas naiv, aber auf jeden Fall mag ich sie. Theo ist etwas geheimnisvoller, verrät nicht viel über sich selbst, hat aber einen ganz besonderen Draht zu seinen Pferden. Er ist eher ein Einzelgänger, still, aber hilfsbereit. Wer mir auch im Gedächtnis geblieben ist, ist Jasper, denn er ist irgendwie zuckersüß, offen und für jeden Spaß zu haben. Außerdem gibt es noch Louisas Mentor Atlas, Jeremy, welcher zu ihrem besten Freund mutiert und viele mehr.

Alles in allem bekommt man hier eine unterhaltsame New Adult Geschichte im luxuriösen Universitäts-Setting, wobei mir das angepriesene Dark Academia-Feeling allerdings etwas gefehlt hat. Dennoch ist das Buch super flüssig geschrieben und man merkt auch, dass die Autorin Ahnung hat, wovon sie da schreibt, gerade, wenn es um den Reitsport geht. Mir hat dieser erste Band jedenfalls schon richtig gut gefallen und ich freue mich auf Band zwei.

Bewertung vom 30.11.2024
Kang, Han

Die Vegetarierin


gut

Irgendwie macht die Beschreibung zu diesem Buch schon neugierig auf die Geschichte und dennoch habe ich mich ziemlich lange dagegen gewehrt, es zu lesen. Im Endeffekt hat mich das Buch ziemlich verwirrt zurückgelassen, spielt aber auch auf recht ungewöhnliche, teilweise schon exzessive Art mit einem ernsten Thema.

Die Veränderung von Yong-Hye beginnt schon recht schnell am Anfang des Buches und ist an sich erst einmal nicht unbedingt ungewöhnlich. Was ist schon so schlimm daran, wenn man sich entscheidet, kein Fleisch mehr zu essen? Allerdings sind die Hintergründe zu dieser Entscheidung wirklich verstörend, ebenso die Reaktion ihres Ehemanns und auch ihrer Familie, welche dies absolut nicht verstehen, sie sogar zum Fleischessen zwingen wollen. Und auch die weiteren Entwicklungen sind alles andere als normal und bald wird klar, dass Yong-Hye psychisch krank ist und dringend Hilfe braucht.

Erzählt wird die Geschichte sehr schlicht und emotionslos, ließ sich leicht weglesen. Außerdem gibt es drei verschiedene Perspektiven, angefangen mit der von Yong-Hyes Ehemann, der mich von Anfang an einfach nur wütend gemacht hat, denn dieser ist extrem ignorant und egoistisch. In keiner Minute geht es ihm um seine Frau, sondern nur ums eigene Ansehen. Danach wird die Geschichte aus der Sicht von Yong-Hyes Schwager erzählt, welcher sich von ihrem Mongolenfleck angezogen fühlt und sie aus meiner Sicht für seine schon fast perverse Kunst ausnutzt. Am Ende verfolgt man Yong-Hyes Schwester, welche selbst mit den Auswirkungen derer Veränderungen zu kämpfen hat und sich dennoch als letzte noch um sie kümmert, sich dabei aber schon fast selbst verliert.

Interessant sind dabei die Reaktionen der verschiedenen Charaktere, die mit Yong-Hye Umgang haben und, bis auf ihre Schwester, nicht einmal versuchen, sie zu verstehen, mal ganz abgesehen davon, hinter ihr Verhalten zu schauen. Dabei fällt auf, wie einflussreich das Patriarchat in Korea teilweise noch ist und was mit Frauen in konservativen Familien geschehen kann, wenn sie sich auflehnen, wozu noch die psychischen Erkrankungen kommen, die sich immer mehr in Yong-Hye Bahn brechen.

Insgesamt bekommt man hier alles andere als einen Unterhaltungsroman, nämlich vielmehr eine Aufzeichnung des tragischen Ablaufs eines Verfalls und das ungeschönt, verstörend und teilweise sogar echt ekelhaft geschildert. So etwas muss man auf jeden Fall mögen, ich aber finde den Roman, so interessant er auch ist, echt grenzwertig.

Bewertung vom 29.11.2024
Douglas, Penelope

Kill Switch - Gefährliche Leidenschaft / Devil’s Night Bd.3


gut

Ich weiß ehrlich nicht, warum ich diese Reihe überhaupt noch verfolge, denn die Bände werden gefühlt immer länger und verwirrender. Dennoch weiß ich genau, dass ich nach diesem hier, ganz sicher auch den vierten Band lesen oder hören werde.

Der dritte Band hat sich nämlich zwischendrin mal wieder richtig gezogen und oftmals kam ich mit den Zeitsprüngen hin und her nicht klar, dennoch mochte ich die Liebesgeschichte von Demon und Winter, vor allem, weil Demon hier zeigt, wie viel mehr in ihm steckt als der bösartige, intrigante und skrupellose Kerl, der er immer vorspielt zu sein und manchmal sogar ist. Bei Winter zeigt er nämlich seine beschützende, weiche Seite, obwohl er auch hier natürlich erst einmal wieder den Bad Boy raushängen lassen musste. Allerdings muss man bei allem auch seine schreckliche Hintergrundgeschichte betrachten, denn neben einem kriminellen, lieblosen Vater musste er in seiner Kindheit auch noch mit seiner pädophilen Mutter klarkommen. Winter ist ebenfalls ein sehr interessanter Charakter, denn nach einem Unfall ist sie blind, aber dennoch verfällt sie nicht in Selbstmitleid und auch in die Opferrolle lässt sie sich nicht drängen. Obendrein finde ich toll, dass sie trotz Handicap tanzt und das mit Leidenschaft.

Auch die Hintergrundgeschichte der beiden fand ich durchaus interessant, denn sie wirft einige Fragen auf, die erst nach und nach aufgeklärt werden und trotz der Länge des Buches hier und da dann doch wenigstens für etwas Spannung sorgen. Als diese dann allerdings aufgeklärt sind, versteht man einiges, vor allem auch, warum Winter und Demon solch eine teils hassvolle, gleichzeitig leidenschaftliche Beziehung führen, was mit Winter geschehen ist und warum Demon Rache möchte. Missverständnisse gibt es dabei einige, wirklich böse Machenschaften und sogar Mord. Ebenfalls gibt es echt interessante, prickelnde und sexy geschriebene Sexszenen. Und am Ende bekommt man auch noch eine große Offenbarung aufgetischt, die alles noch einmal auf den Kopf stellt. Das Bonuskapitel fand ich noch einmal richtig süß und vor allem muss ich gerade auch deswegen einfach auch den vierten Band lesen oder hören, sobald er erschienen ist.

Alles in allem beschert mir diese Reihe einerseits unterhaltsame Lese- beziehungsweise Hörstunden, da das Hörbuch ebenfalls gut vertont ist und sich gut weghören lässt. Andererseits sind mir die Bücher einfach nur zu lang, zu ausführlich und teilweise echt verwirrend. Trotzdem haben die gesamte Geschichte und auch die Charaktere etwas an sich, dass ich sie einfach weiter konsumieren muss.