Benutzer
Benutzername: 
Book-addicted
Wohnort: 
www.book-addicted.blogspot.com
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 692 Bewertungen
Bewertung vom 01.02.2023
Naomi Hirahara

Clark & Division


sehr gut

*Meine Meinung*
Gerade weil ich bisher nicht wirklich etwas über japanische Auswanderer in Amerika gelesen habe, fand ich die Lektüre erfrischend anders. Besonders weil man neben der Aufklärung des Kriminalfalls auch viel vom Familienleben der Itos mitbekommt, taucht man viel mehr in deren Familienleben ein, als man es anfangs gedacht hätte.

Die einzelnen Charaktere selbst bleiben einem jedoch eher fremd, denn jeder einzelne von ihnen ist ruhig, zurückhaltend, wenig emotional und eher distanziert. Damit hatte ich ein wenig Schwierigkeiten, denn ich mag gerade Charaktere die Auffallen und sich von der Masse abheben besonders gerne. Familie Ito jedoch verschwindet in der Masse und fällt nicht gerne auf.

Der Schreibstil ist ruhig und klar, gut lesbar und trägt vielleicht sogar wegen der Nüchternheit zur Erhöhung der Spannung bei. Der Plot gefiel mir nämlich wirklich gut, denn er wirkt durchaus realistisch - und damit irgendwie erschütternd.

Obwohl mir das Buch gefallen hat, habe ich immer wieder meine Zeit gebraucht, um wirklich weiterzulesen, was vielleicht auch daran liegen mag, dass ich es mir nicht unbedingt selbst ausgesucht hätte. Dennoch mag ich es, in neue Genre oder Thematiken abzutauchen, weil man jedes Mal eine Menge mitnimmt.

Wertung: 4 von 5 Sterne!

Bewertung vom 29.01.2023
Berg, Ellen

Von Spaß war nie die Rede


ausgezeichnet

*Meine Meinung*
Wenn es jemand schafft, Tragik mit Komik zu verknüpfen und dabei eine Geschichte zu erschaffen die Spaß macht, dann ist es Ellen Berg.

Mit diesem Buch reißt sie uns mit, in Fees turbulenten Alltag als „Ja-sagerin“, denn sie will und muss es immer jedem Recht machen, kommt dabei selbst viel zu kurz und ist permanent im Stress. Ehemann Christian hält Fee an der kurzen Leine und Fee sagt „Ja“ und „Amen“, denn sie will ihre Familie unterstützen so gut es geht. Doch damit ist nach dem verkrachten Urlaub Schluss, denn Fee hat die Schnauze gehörig voll - zu Recht. Ich hätte Christian schon vor Jahren an den Allerwertesten getreten, denn sein arrogantes Macho-Gehabe und seine Forderungen brachten mich schon auf den ersten Seiten zur Weißglut. Klasse fand ich hingegen Fees Kinder, die sich von maulendenden und unzufriedenen Teenagern zu cleveren Verbündeten entwickeln und ihre Mutter mit vielen Kiffen und Tricks unterstützen. Hut ab, vor dieser Entwicklung!

Zumbatrainer Felix und ihre Freundin Cat führen Fee auf den Weg der Selbstfindung, auch wenn es dort einige Stolpersteine und unvorhergesehene Ereignisse gibt. Fee hält durch, reist den bösartigen Kommentaren ihrer Schwiegermutter und der Abneigung ihres Mannes zum Trotz nach Mallorca und erlebt dort das erste Mal wie es ist, etwas für sich selbst zu tun. Auch bei ihrer späteren Bali-Reise findet sie immer mehr zu sich selbst, was mir unglaublich gut gefallen hat.

Fees Briefe an ihr „inneres Kind“, die sie immer schreibt, wenn sie nicht weiterweiß, beinhalten so viele Träume, Wahrheiten und Hoffnungen, dass es einem ganz schwer ums Herz wird und man Ehemann Christian am liebsten meucheln würde… genau wie Fee, die sich einige sehr amüsante Tötungsszenarien mit anschließender Tupperdosen-Verwahrung ausmalt - das gefiel mir wirklich gut und ich freute ich immer, wenn Fee wieder ihre Fantasien auspackte.

Ich konnte das Buch kaum zur Seite legen und freue mich schon wieder auf den nächsten Berg´schen Roman!

*Fazit*
Ein wundervoll amüsanter Roman, der aber auch zum nachdenken anregt und viele Denkanstöße liefert - ich mochte es sehr!

Wertung: 5 von 5 Sterne

Bewertung vom 16.01.2023
Kodiak, Frank

Amissa. Die Vermissten / Kantzius Bd.2


gut

*Meine Meinung*
"Amissa - Die Vermissten" ist der zweite Band der "Amissa" Trilogie von Frank Kodiak. Nachdem ich den ersten Band als Buddyread mit 2 anderen Bloggern gelesen hatte und wir alle absolut nicht begeistert davon waren, wollte ich Band 2 aber dennoch nicht ungelesen im Schrank versauern lassen...
Nachdem mir der erste Band so gar nicht gefallen hatte, ging ich mit einigem an Skepsis an Band 2 heran, kam aber deutlich besser in die Geschichte, als ich es am Anfang erwartet hätte. Auch wenn mir die Charaktere nicht weniger unsympathisch waren, legten sie doch ein paar unliebsame Angewohnheiten aus Band 1 ab, was nicht nur das Lesen angenehmer machte, sondern auch dazu führten, dass ich mich besser auf dem Plot konzentrieren konnte.

Dieser gefiel mir definitiv besser als der aus Band 1, da wir hier mehrere Handlungsstränge verfolgen, die ich dann doch recht interessant fand und deren Auflösung tatsächlich einem roten Faden folgte - der sich in Band 1 noch schmerzlich vermissen ließ. Die vermissten Personen und deren Familien werfen Rätsel auf und ich erwischte mich immer wieder beim Miträtseln und überlegen, was es mit manchem so auf sich hatte.

Zu kritisieren wäre hier aber noch, dass uns dieser Band 2 bei den Ermittlungen rund um die Machenschaften von Amissa dann doch nicht wirklich weiterbringt: es startet deutlich stärker als Band 1, verläuft sich dann aber in der Suche nach den vermissten Personen und dem Hintergrund des Verschwindens... aber wirklich bahnbrechende Erkenntnisse bringt und dieser Band nicht mit - zumindest nichts, was wir nicht schon vorher gewusst hätten.

Das Ende des Buches wartet mit einem Cliffhanger auf, den ich irgendwie mehr unnötig als spannungsfördernd fand und der mich irgendwie dann doch mehr genervt hat, als ich zugeben möchte. Aber da sich Band 2 schon gesteigert hat, besteht ja immerhin die Hoffnung, dass Band 3 richtig gut werden könnte - ich lasse mich mal überraschen.

*Fazit*
Stärker als Band 1 aber immer noch mit deutlichen Schwächen...


Wertung: 3 von 5 Sterne

Bewertung vom 10.01.2023
Sander, Karen

Der Strand - Vermisst / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.1


sehr gut

*Meine Meinung*
"Der Strand - Vermisst" ist der erste Band einer neuen Trilogie von Karen Sander. Für mich war es das erste Buch der Autorin und was ich an diesem Thriller ganz besonders interessant fand, war das offene Ende. Die bisherigen, mehrteiligen, Thriller-Reihen, die ich gelesen habe, waren zwar oft mit denselben Personen, aber irgendwie dann doch in sich abgeschlossen oder der aktuelle Fall zumindest gelöst - das war hier nicht der Fall. Soll aber gar keine Kritik sein, es war einfach mal etwas völlig neues.

Obwohl das Buch stellenweise ein paar Längen hatte, gefiel es mir im Gesamtbild ganz gut, denn sowohl die unterschiedlichen Charaktere brachten Abwechslung in die Geschichte. Sowohl die Ermittler, als auch die Zeugen und Verdächtigen waren durch die Bank weg sehr interessante Persönlichkeiten und das Spekulieren über Tatverdächtige und Tathergänge machte Spaß. Zudem hatte ich zwar den ein oder anderen Ansatz, bin mir aber auch nach Beenden des Buches noch nicht ganz schlüssig, wie falsch oder richtig ich gelegen habe (bis auf eine Sache) - denn so richtig gab es bisher keine Auflösung. Spannend finde ich auch, dass Mascha irgendein Geheimnis zu haben scheint, das zwar immer mal wieder durchblitzt, aber nie so richtig offensichtlich wird, um was es sich handelt.

Der Schreibstil ist gut zu lesen und besonders die kurzen Kapitel gefielen mir gut, denn so konnte ich das Buch auch nach ein paar Kapiteln mal kurz zur Seite legen und fand schnell wieder hinein. Die Örtlichkeiten und die Personen konnte man sich bildlich vorstellen und ich fühlte mich immer Mitten im Geschehen.

*Fazit*
Wirklich guter Thriller mit vielen Wendungen und Überraschungen, interessanten Charakteren und einem unerwarteten Cliffhanger. Nur die paar Längen in der Mitte störten mich etwas, ich mochte es aber dennoch gerne bin gespannt auf Band 2!

Wertung: 4 von 5 Sterne!

Bewertung vom 08.01.2023
Dade, Ayla

Like Ice We Break / Winter Dreams Bd.3


gut

*Meine Meinung*
Dieses Buch ist zwar Teil einer Reihe, kann jedoch völlig unabhängig von den anderen gelesen werden. Band 1 und 2 habe ich geliebt, mitgefiebert, weggeatmet und mich in Aspen wie zuhause gefühlt, weswegen ich mich schon sehr auf Band 3 freute... doch so richtig wollte sich dieses Gefühl bei "Like Ice we break" nicht einstellen. Auch wenn man Gwen bereits aus den ersten beiden Teilen kennt, wirkte sie in den Vorgängerbänden wie eine andere Person und so richtig habe ich sie in diesem Buch nicht wiedererkannt. Versteht mich nicht falsch: sie ist sympathisch, willensstark und hat ihren ganz eigenen Kopf, aber sie hat auch viele unterschiedliche Facetten und Verhaltensweisen, die ich nicht immer nachvollziehen konnte.
Oscar ist mir für seine Vergangenheit fast schon zu aalglatt und zu wenig vorbelastet, auch wenn er das ein oder andere Laster noch mit in die Gegenwart bringt... er wirkt für mich stellenweise einfach zu angepasst, auch wenn ich ihn wirklich mochte.

Auch die Beziehung der beiden war mir zu schnell, zu "intensiv" und im Vergleich zu den Vorgängerbänden viel zu wenig für den Leser spürbar. Man verliebte sich nicht mit den beiden, sondern wurde irgendwie vor vollendete Tatsachen gestellt.. das fand ich sehr schade, gerade weil ich in den Vorgängerbüchern gesehen habe, dass es die Autorin besser kann! Wo ist der Zauber des Schwärmens geblieben, des ersten verliebt seins?

Die Story an sich fand ich wirklich gut, auch wenn es für meinen Geschmack fast ein wenig zu dramatisch war... nicht nur die beiden Protagonisten haben jeweils ein riesiges Päckchen mit sich herumzutragen, auch die iSkate macht es Gwen nicht leicht - und ist dabei stellenweise sehr unentschlossen. Mir kam es vor, wie ein Hü und Hott, was die Entscheidungen der Schule anging - teils mit ziemlich absurden Forderungen, die man ohne große Sanktionen hätte normal besprechen können. Gerade gegen Ende hin wurde es einfach viel zu viel auf einmal und wirkte insgesamt irgendwann einfach nicht mehr glaubwürdig.

Der Schreibstil gefiel mir aber nach wie vor sehr gut und das Buch ließ sich trotz vieler Kritikpunkte wirklich gut lesen. Der Druck eines Hochleistungssportlers wird hierbei sehr deutlich und zeigte mir sehr, dass ich ganz und gar nicht mit Gwen oder Oscar tauschen wollen würde!

*Fazit*
Auch wenn ich den Plot ganz gut fand, war er an vielen Stellen unglaubwürdig, zu viel, zu dramatisch, zu übertrieben. Nur an Gefühlen der Protagonisten füreinander mangelte es mir, zumindest an denen, die für den Leser spürbar waren. Sehr schade, ich hatte viel mehr erwartet!

Wertung: 3 von 5 Sterne!

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.12.2022
Trunzer, Julia

Natürlich Mama


ausgezeichnet

*Meine Meinung*
Ich bin eigentlich von Grund auf ein sehr rationaler Mensch - was sich nicht wissenschaftlich erklären lässt, daran glaube ich nicht. Deshalb bin ich auch ein absoluter Verfechter der Theorie, dass Homöopathie nur auf Placebo-Ebene wirken kann... bei pflanzlichen Geschichten, traditioneller chinesischer Medizin und auch der Welt der Aromen bin ich hingegen alles andere als skeptisch, denn hier habe ich bereits selbst schon gute Erfahrungen gemacht - und es lässt sich wissenschaftlich belegen. Nicht umsonst hat man Kräuterfrauen früher als Hexen verbrannt, denn schon die wussten, dass man mit Pflanzen so einiges bewirken kann. Wie sagte einst Theophrastus Bombastus von Hohenheim, besser bekannt als Paracelsus? "Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift. Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist."

Julia Trunzer nimmt uns in ihrem Buch mit auf eine Reise durch die Welt der Aromen, der Pflanzenöle und der Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit. Bisher hatte ich nicht wirklich viel mit Aromen am Hut, mal hier eine Duftkerze, mal da ein Eukalyptus-Riechstick bei Erkältung... aber nie mehr. Erst durch die Übelkeit in der Schwangerschaft kam ich auf die Idee, mich mehr mit Aromen zu beschäftigen, denn vor allem der Geruch nach Zitrone nahm mir so manches Mal die schlimmste Übelkeit - und das machte mich neugierig.

"Natürlich Mama" bietet nicht nur jede Menge nützlicher Tipps im Umgang mit ätherischen Ölen (Anwendungshinweise, Ellenbeugentest auf Allergie, Dosierungshinweise, was darf nicht verwendet werden in Schwangerschaft, Stillzeit und am Baby, etc.), sondern beschreibt auch ganz genau, welche Aromen in welcher Form unterstützend auf Körper und Geist wirken können. Besonders schön fand ich hierbei die Aufschlüsselung der einzelnen Trimester, eine kurze Beschreibung der jeweiligen Vorgänge im Körper und hilfreiche Tipps und Mischungen hierzu. Besonders interessant war für mich auch das Kapitel der Babypflege, da hier nicht nur Tipps für Aromaöle gegeben werden, sondern auch für die besten Öle zur Hauptpflege des Babys. Gerade wer in der Schwangerschaft (oder auch so) unter sehr trockener Haut leidet und zu Ölen greift, wird wissen, dass es hier enorme Qualitätsunterschiede gibt, die bei der Babypflege meines Erachtens eine mindestens genauso große Rolle spielen. Das Buch berät dahingehend genau, worauf man achten sollte und welche Pflanzenöle sich für die Hautpflege des Babys eignen. Auch Mischungen für den wunden Po, Badezusätze oder Milchschorf werden gegeben und genauestens beschrieben.

Am Ende des Buches werden die einzelnen ätherischen Öle und fetten Pflanzenöle kurz porträtiert, außerdem findet man eine Tabelle mit einer Übersicht der wichtigsten ätherischen Öle, alphabetisch sortiert und für die einzelnen Trimester, Geburt, Babyalter und Anwendungsart, sowie Haltbarkeit dargestellt.

Auch wenn ich nach wie vor keine "Aromatante" bin und es auch ganz sicherlich nicht werde, mag ich dieses Buch sehr gerne und bin nach wie vor von verschiedenen Dingen und ihrer Wirkung überzeugt. Gerade das Kopfschmerzöl (Pfefferminzöl hat sich schon immer bewährt) und der Riechstick bei Übelkeit sind absolut sinn- und wirkungsvoll und ich konnte mich schon mehrmals von der positiven Wirkung überzeugen. Bezüglich der ein oder anderen Mischung werde ich mich definitiv in der nächsten Zeit noch ein bisschen ausprobieren - ich bin sehr gespannt!

*Fazit*
Ein wirklich interessantes Buch mit vielen Infos, das zum ausprobieren einlädt. Sehr informativ und kurz geschrieben, ein tolles Nachschlagewerk!

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 13.12.2022
Delaney, JP

Du gehörst uns


ausgezeichnet

*Meine Meinung*
Du gehörst uns" war für mich der erste Thriller des Autors und die Thematik der vertauschten Kinder fand ich von Anfang an wirklich spannend. Gerade weil ich den Plot außergewöhnlich fand und unbedingt wissen wollte, wie sich alles entwickelt, konnte ich das Buch gefühlt kaum aus der Hand legen - auch wenn es vom üblichen Thriller-Schema mit Mord und Totschlag deutlich abweicht.

Die Geschichte wird rasant erzählt und gerade weil am Anfang alles so friedlich erscheint ist klar: das ist nur die Ruhe vor dem Sturm. Und der Sturm wird heftiger als erwartet, denn Maddie und Pete schlittern von einer unangenehmen Situation in die nächste. Nicht nur die finanziellen Möglichkeiten der Gegenpartei sind deutlich besser, auch die Kaltblütigkeit mit der sie Maddie und Pete immer weiter in die Enge treiben ist erschreckend.

Maddie und Pete stehen unter enormen Druck, die Behörden sitzen ihnen immer mehr im Nacken und als Leser hat man mehr als einmal das Gefühl, dass der eigene Kopf ebenso in der Schlinge steckt. Die Stimmung ist bedrückend, nahezu bedrohlich und es schockiert, wie sehr einen kleine Dinge plötzlich in sehr unangenehme Situationen bringen können.

Erzählt wird die Geschichte aus Maddies und Petes Sichtweise in der Ich-Form. Dies gefiel mir sehr gut, da man einen Einblick in die Gedankenwelt der beiden erhaschen konnte und so das ein oder andere Geheimnis ans Licht kommt. Dazwischen finden sich immer wieder Auszüge aus Fallakten, Chatverläufen und ähnlichem.

Die Charaktere sind realitätsnah und authentisch kreiert und auch wenn ich es zu Beginn des Buches niemals erwartet hätte: am Ende war mir der Charakter der Maddie am sympathischsten. Das Endes des Buches ist fantastisch gewählt und ich bin damit wirklich zufrieden.

*Fazit*
Ein wirklich fesselndes Werk, das nicht nur die Charaktere, sondern auch das Vorgehen von Gerichten, Ämtern und Fachpersonal realistisch darstellt - man muss schon fast sagen "leider". Klare Leseempfehlung!

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 04.12.2022
Klementovic, Roman

Wenn der Nebel schweigt


sehr gut

*Meine Meinung*
Roman Klementovic schreibt fantastische Thriller, mitreißend, düster und dermaßen fesselnd, dass man sie kaum aus der Hand legen kann. Mit diesem Wissen ging ich auch an seinen neuesten Roman "Wenn der Nebel schweigt" heran und tauchte recht schnell ein, in Janas Welt. Jana als Charakter war mir zwar zu keinem Zeitpunkt wirklich sympathisch, ich konnte jedoch viele ihrer Gedanken und auch ihrer Emotionen nachempfinden, denn was sie im Alter von 16 Jahren erleben musste, steckt wohl niemand so leicht weg.

Auch wenn der Plot spannend und durchaus mitreißend war, konnte mich dieser Thriller jedoch nicht ganz so fesseln, wie die anderen Bücher des Autors. Jana bewegt sich immer wieder im Kreis, kommt zu keiner richtigen Erkenntnis und kann - vielleicht auf Grund ihres Alkoholkonsums - aus manchen (für mich) schlüssigen Erlebnissen nicht recht eine Erleuchtung ziehen. Dennoch mochte ich das Buch sehr gerne, denn Klementovic schafft es, mit seiner düsteren Atmosphäre ein stimmiges Bild vom Tal zu kreieren - ich würde mich dort wohl überhaupt nicht wohl fühlen. Nebel flutet sie Szenerie und verschwindet über Tage nicht, es herrscht im Allgemeinen eine eher missgünstige Stimmung und als Leser vertraut man niemandem so wirklich - zu recht, wie sich herausstellt.

*Fazit*
Ein gutes Buch mit beklemmender Atmosphäre und mitreißendem Plot aber auch kleinen Kritikpunkten. Lesen lohnt trotzdem! :)

Wertung: 4 von 5 Sterne!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.11.2022
Borck, Hubertus

Das Profil / Erdmann und Eloglu Bd.1


sehr gut

*Meine Meinung*
Während die Meinungen um dieses Buch so weit auseinandergehen, wie die anhaltenden Debatten um das Fortführen der Atomkraft, war ich erst einmal gespannt, was mich bei diesem Werk erwarten würde und ging ganz unvoreingenommen ans lesen.

Zu Beginn des Buches konnte ich die schlechten Bewertungen nicht ganz nachvollziehen, denn der Plot schien spannend und die Idee dahinter gefiel mir. Bezüglich des Plots konnte ich auch im weiteren Verlauf des Buches nicht ganz nachvollziehen, wieso Kritik geübt wird, denn für mich war der Plot schlüssig, spannend und die Thematik immerhin brandaktuell.

Die Charaktere kann man mögen - oder nicht, ich für meinen Teil fand gerade die sehr spezielle Ermittlerin Franka Erdmann irgendwie erfrischend, auch wenn sie am laufenden Band rauchte und einen Energydrink nach dem anderen in sich hineinschüttete. Von diesen Lastern mal abgesehen stellte sie zwar nicht gerade den Inbegriff der Sympathie dar und zeigte stellenweise ein paar sehr misanthropische Tendenzen, war aber in den richtigen Momenten zu Teamarbeit bereit. Auch wenn sie es ihrem neuen Kollegen Alpay Eloglu nicht gerade einfach macht, so zeigt er doch ein gewisses Durchhaltevermögen und bleibt am Ball - was dann auch irgendwann von Franka honoriert wird.

Großer Kritikpunkt des Buches waren für mich die unvorhergesehen Perspektivenwechsel, die nicht nur relativ häufig vorkamen, sondern auch überhaupt nicht gekennzeichnet waren, sodass man im Lesefluss oft erstmal stoppen musste um sich zu orientieren. Dies hätte durch eine einfache Kennzeichnung zwischen den Absätzen zumindest kenntlich gemacht werden können, alternativ aber auch als Kursivschrift, wenn man aus der Perspektive des Mörders liest. So oder so störte dies meinen Lesefluss erheblich, obwohl ich den Schreibstil ansonsten sehr angenehm fand.

*Fazit*
Für mich ein solider Thriller mit ungewöhnlichen Charakteren - ich mochte es.

Wertung: 4 von 5 Sterne!

Bewertung vom 14.11.2022
Kodiak, Frank

Amissa. Die Verlorenen / Kantzius Bd.1


weniger gut

*Meine Meinung*
„Amissa - Die Verlorenen“ ist der erste Band der Amissa Trilogie von Andreas Winkelmann.

Eigentlich lese ich die Winkelmann‘schen Bücher wirklich gerne, aber Amissa konnte mich leider auf keiner Ebene wirklich abholen. Die Story war unlogisch und für mich fehlte stellenweise der sprichwörtliche rote Faden, der sich durch eine Geschichte ziehen sollte, sodass ich mich manches mal fragte, wo das noch hinführen sollte. Zudem war vieles gefühlt übermäßig dramatisch dargestellt und alle Charaktere hatten eine schlimme Vergangenheit oder sonst ein schwerwiegenderes Problem - normale Charaktere suchte man vergeblich. Trotz der Schicksalsschläge schienen die Charaktere blass und farblos, die Tiefe suchte man vergeblich und am schlimmsten fand ich die häufigen Wiederholungen derselben Sache. So zeigte sich Privatermittler Jan immer als großer, cholerischer Mann, der seine kleine, zierliche und dunkelhäutige Frau Rica (die so unter ihrer Vergangenheit leidet, aber trotzdem versucht stark zu sein) immer beschützen muss. Rica als eigenständige Person trifft man selten, nur Jan kann sein Talent unter Beweis stellen - natürlich als großer Choleriker mit einer dunklen Seele. Das Ende empfand ich als überzogen und viel zu verworren. Positiv zu erwähnen waren sowohl der Schreibstil, als auch die kurzen Kapitel.

Vielen Dank an meine beiden Buddyread-Partner Jan und Dominique, ohne die ich das Buch vermutlich nie (oder nicht so schnell) fertig gelesen hätte… das nächste gemeinsame Buch wird hoffentlich besser! :)

*Fazit*
Mir mich persönlich nicht das Richtige…vielleicht das nächste Mal wieder, Herr Kodiak/Winkelmann?


Wertung: 2 von 5 Sterne