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Elchi130
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Insgesamt 442 Bewertungen
Bewertung vom 19.08.2023
Greenwood, Eliah

Dear Love I Hate You / Easton High Bd.1 (MP3-Download)


sehr gut

Enemies-to-lovers-Story in einer unperfekten Welt

Avena, Xavier und Finn haben als Kinder regelmäßig Zeit miteinander verbracht. Doch im Abschlussjahr der Easton High sind Finn und Xavier die Könige der Schule und des Basketballteams. Avena hingegen ist die unsichtbare, graue Maus. Doch dann vergisst Avena einen Brief, in dem sie anonym ihren ganzen Frust und ihre Wut ausgelassen hat, in einem Gedichtband. Als sie das Buch wieder in die Hände bekommt, hat ihr jemand geantwortet. So beginnt eine anonyme Brieffreundschaft, in der die beiden Schreiber sich gegenseitig die größten Geheimnisse verraten. Doch dann findet Avena heraus, dass Xavier der geheimnisvolle Schreiber ist.

Dreiviertel des Buches haben mich völlig mit sich gerissen. Die Annäherung von Avena und Xavier hatte alles, was ich an einer guten Enemies-to-lovers-Geschichte liebe. Gute Sprüche, intensive Spannung und man spürt beim Lesen, wie die Luft zwischen den beiden brodelt. Zudem hat die Autorin Eliah Greenwood es geschafft, ein paar Liebesszenen zwischen den beiden zu schreiben, die mich absolut elektrisiert haben.

„Dear love I hate you“ wartet mit zahlreichen schwierigen Themen auf. Angenehm fand ich, dass diese nicht alle „pädagogisch wertvoll“ aufgearbeitet wurden. Dadurch kam mir die Szenerie sehr realistisch vor. Auf Parties junger Menschen wird oft zu viel Alkohol getrunken und von manchen Kids werden auch Drogen konsumiert. Wie im Buch sind wir alle auch im „Real Life“ netten und gemeinen Klassenkameraden begegnet. Außerdem gehören wechselnde Beziehungen, bedeutungsloser Sex und Flirtereien zum Ausprobieren von Teenies dazu. Dabei gerät man dann auch schon mal in eine Beziehung, die toxisch ist, oder an einen Typen, der nicht gut mit einem umgeht. Diese Erfahrungen gehören oft leider zum Erwachsen werden dazu.

Doch zum Ende des Buches haben für mich die Dramen zu sehr dominiert. Die Personen, mit denen Avena und Xavier sich auseinandersetzen mussten, waren mir zu manipulativ, verlogen und egozentrisch. Wenn es mal eine Person gibt, die sich so benimmt, okay. Aber wenn es gleich mehrere sind, empfinde ich es als sehr anstrengend.

Gelesen wurde das Hörbuch von Martha Kindermann und Florian Schmidtke. Martha Kindermann könnte ich ewig lauschen. Sie hat eine tolle Stimme und betont perfekt. Für mich hat sie Avena meisterhaft verkörpert. Florian Schmidtke hat mir ebenfalls gut gefallen. Er hat Xavier sehr gut dargestellt. Insgesamt hätte ich mir mehr Szenen aus Xaviers Sicht gewünscht, um ihn und seine Sicht besser verstehen zu können.

Alles im allem hat mir die Geschichte jedoch gut gefallen. Die Autorin konnte mich für die Geschichte von Avena und Xavier begeistern. Ich bin gespannt, ob sie das mit Finn und Dia im zweiten Teil ebenso erreicht.

Bewertung vom 19.08.2023
Dicker, Joël

Die Affäre Alaska Sanders


ausgezeichnet

Wieder ungemein fesselnd

Im April 1999 wird eine junge Frau, Alaska Sanders, in Mount Pleasant ermordet. Einer der polizeilichen Ermittler ist Perry Gahalowood. Gahalowood ist der Polizist, mit dem der Schriftsteller Marcus Goldman 2008 den Fall Harry Quebert gelöst hat. Im Jahr 2010 verdichten sich die Hinweise, dass die Ermittlungen zum Mord an Alaska Sanders nicht gründlich genug getätigt wurden. Marcus Goldman und Gahalowood beginnen daraufhin erneut zu ermitteln.

Ich fand es unglaublich cool, sowohl dem Schriftsteller Marcus Goldman als auch dem Ermittler Gahalowood wieder zu begegnen. Das Buch „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ fand ich vor ein paar Jahren unglaublich toll. Auch, dass immer wieder Bezug auf die damaligen Ermittlungen und Harry Quebert genommen wurden, hat mir sehr gut gefallen.

Der Fall Alaska Sanders hat alles, was ich mir von einem spannenden Kriminalfall wünsche. Besonders beeindruckend habe ich gefunden, wie der Autor Noel Dicker der Geschichte immer wieder eine komplett andere Richtung gegeben hat. Dadurch fand ich das Buch unfassbar fesselnd. Wiederholt habe ich Vermutungen angestellt, was zur Ermordung von Alaska Sanders geführt hat und wer der Täter war. Allerdings habe ich durch die vielen Entwicklungen in den Ermittlungen diese mehrfach korrigieren müssen. Das hat Spaß gemacht, sodass ich gar nicht mehr mit dem Hören pausieren konnte.

Extrem gut gefällt mir auch der Erzählstil des Autors. Marcus Goldman ist wieder der Ich-Erzähler und ich folge ihm ungemein gern. Die Handlung findet hauptsächlich im Jahr 2010 statt. Es gibt jedoch immer wieder Sprünge in die Vergangenheit. Zum einen in die Jahre 1998 und 1999, aber auch in andere Zeiten. Diese Art, uns die Geschichte zu präsentieren, habe ich als sehr lebendig empfunden.

Gelesen wird das Hörbuch von Torben Kessler. Den Sprecher kenne ich bereits von dem Hörbuch „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ und er ist für mich daher fest mit der Figur Marcus Goldman verbunden. Daher war er für mich die perfekte Besetzung für „Die Affäre Alaska Sanders“.

Ich hoffe auf weitere Hörbücher von Noel Dicker mit Marcus Goldman und Perry Gahalowood, die von Torben Kessler gelesen werden. Für mich bedeutet diese Kombination exzellente Unterhaltung.

Bewertung vom 03.08.2023
Gier, Kerstin

Was bisher verloren war / Vergissmeinnicht Bd.2 (2 M3-CDs)


sehr gut

Mir fehlte das gewisse Etwas

Im zweiten Band von Vergissmeinnicht erkundet Quinn den Saum. Zu gern würde Matilda ihn begleiten. Doch Menschen sollen angeblich im Saum sterben – oder doch nicht? Auf die beiden Teenager warten auf jeden Fall erneut viele Abenteuer, Geheimnisse und Intrigen.

Mit Spannung habe ich den zweiten Teil „Was bisher verloren war“ der Vergissmeinnicht-Reihe von Kerstin Gier erwartet. Matilda und Quinn sind zwei tolle Charaktere, die mich auch in diesem Buch wieder für sich einnehmen konnten. Matildas Dickkopf, ihre Intelligenz und ihre coolen Sprüche haben mich erneut begeistert. Genauso wie Quinn mit seiner liebevollen Art und seinem Mut. Dazu kommen noch weitere tolle Figuren, wie z.B. Bax. Seines Zeichens Dämon, Wasserspeiher und Portalwächter.

Die Geschichte bot mir wieder gute Unterhaltung. Sie war humorvoll, voller Spannung, Abenteuer, Geheimnisse, Rätsel. Auf jeden Fall bietet das Buch typische Zerstreuung á la Kerstin Gier. Die Entwicklung, die das Geschehen genommen hat, hat mich zu jeder Zeit gut unterhalten.

Doch trotzdem fehlte mir immer wieder etwas. Die Geschichte entwickelte sich trotz aller Hindernisse zu glatt, zu Kerstin-Gier-typisch. Ich liebe die Figuren, mag die Handlung und wie sie sich entwickelt. Aber an die Edelstein-Trilogie, die ich regelmäßig wieder lese oder höre, kommt die Vergissmeinnicht-Reihe nicht heran.

Gleichwohl freue ich mich auf den dritten Band und bin schon sehr gespannt, was mich als Leserin erwartet. Auch dem Wiedersehen mit Matilda und Quinn fiebere ich entgegen.

Gelesen wurde das Hörbuch von Jasna Fritzi Bauer, Timmo NIesner, Felicity Grist und Michael Schrodt. Es hat mich sehr erstaunt, als ich gelesen habe, dass vier Sprecher*innen das Hörbuch gelesen haben. Ich hätte auf zwei getippt. Wobei ich von der Stimme, die Matilda gesprochen hat, unglaublich begeistert war. Sie passte einfach perfekt. Dazu kommt, dass sie sehr lebendig gelesen hat und damit Matilda mit Leben erfüllt hat. Beim Sprecher für Quinn war mir die männliche Stimme zu erwachsen. Sie hätte zu einem Mann in den 20ern gepasst, aber nicht zu einem Teenager. Gelesen hat er jedoch auch super gut und lebendig. Insgesamt haben die Sprecher das Hörbuch zu einem intensiveren Erlebnis gemacht als wenn ich das Buch selbst gelesen hätte.

Bewertung vom 03.08.2023
Wacker, Florian

Die Spur der Aale / Ein Fall für Greta Vogelsang Bd.1


gut

Die Geschichte hat viel Luft nach oben

Der Zollbeamte Lars Mathissen wird tot aus dem Main geborgen. Er war dafür bekannt, dass er hinter jedem Fund eine große Schmugglerbande witterte. Erst ein paar Tage vor seinem Tod hatte er der Frankfurter Staatsanwältin Greta Vogelsang eine E-Mail mit der dringenden Bitte um ein Gespräch geschickt. War er also tatsächlich einer großen Sache auf der Spur oder ist er beim Angeln im Main ausgerutscht und ertrunken?

Zu Beginn des Krimis werden mehrere Personen ausführlich eingeführt. Auch gibt es bereits zu Beginn den toten Zollbeamten Lars Mathissen, sodass die Ermittlungen umgehend hätten starten können. Doch leider werden das Geschehen und die Figuren so distanziert geschildert, dass ich über weite Teile des Krimis keinerlei Spannung empfunden habe. Die Handlung entwickelt sich unglaublich langsam, sodass ich das Buch immer wieder weggelegt habe, da ich gelangweilt war.

Dazu kommen zudem logische Brüche, bei denen ich mich gewundert habe, dass diese im Lektorat nicht verbessert wurden. Wenn plötzlich Dinge geschehen, die den vorherigen Aufbau der Handlung über den Kopf schmeißen, dann aber auf die weitere Handlung keinen Einfluss haben, ist das irritierend und macht das Geschehen unglaubwürdig.

Etwa ab der Hälfte der Geschichte, nimmt das Erzähltempo zu und es kommt Spannung auf. Die Fäden laufen langsam zusammen. Besonders die Schicksale der einzelnen Personen haben mich so sehr interessiert, dass ich unbedingt weiterlesen musste. Wer überlebt, wer stirbt, wer wird gefasst und wer kommt straffrei davon?

Der Epilog ist für meinen Geschmack wiederum viel zu lang gehalten. Ich habe irgendwann nur noch quergelesen, weil ich diesen über weite Teile wieder nur langweilig fand.

Der Autor hat einen interessanten Fall langatmig präsentiert. Für die nächsten Teile der Reihe hat er noch viel Luft nach oben gelassen.

Bewertung vom 30.07.2023
Lindqvist, John Ajvide

Refugium / Stormland Bd.1


gut

Gut, aber ich hatte mir mehr erhofft

Julia Malmros, Schriftstellerin und Ex-Polizistin, hat den Auftrag bekommen, das siebte Buch der Millenium-Saga zu schreiben. Da sie kein Fachmann in Sachen IT ist, stellt der Verlag ihr Kim Ribbing zur Seite. Kim, ein Computergenie und Hacker mit vielen Traumata, und Julia gehen eine sexuelle Beziehung ein. Als sie sich zu Midsommer in Julias Ferienhaus aufhalten, hören sie Schüsse bei Julias Nachbarn, einem Freund aus Kindertagen. Als sie dort ankommen, sind der Gastgeber und alle Gäste tot. Lediglich Astrid, die Tochter des Gastgebers, hat überlebt. Persönlich betroffen, beginnen Kim und Julia zu ermitteln, warum Olof Helander und seine Gäste sterben mussten.

Zu Beginn werden die beiden Hauptfiguren Julia Malmros und Kim Ribbing ausführlich in die Geschichte eingeführt. Dabei steht bei Julia ihre Schriftstellerei im Vordergrund. Ich mag es sehr gerne, wenn ich als Leserin etwas über das Entstehen von Büchern erfahre und wie es in der Verlagswelt zugeht. Das hat der Autor wirklich gut und spannend ausgearbeitet.

Mit Kim Ribbing hat Lindqvist eine sehr interessante Figur eingeführt, die sich durch viele Brüche in der Persönlichkeit auszeichnet. Ich mag solche Figuren und finde, dass sie die Spannung steigern. Da wir viel aus der Kindheit und Jugend von Kim erfahren, empfinde ich viel Empathie für ihn und fühle mich ihm verbunden. Ich mochte die Szenen, in denen er vorkommt, weil er mich immer wieder überrascht hat und meine Neugierde dadurch konstant hoch war.

Nicht so gut hat mir gefallen, dass der eigentliche Kriminalfall oft beiläufig ins Geschehen eingestrickt wurde. Dazu kommt, dass die brisanten Firmeninterna, über die Julia, Kim und die ermittelnden Polizisten gestolpert sind, nicht so erklärt wurden, dass ich deren Brisanz erkennen konnte. Erst gegen Ende des Buches habe ich verstanden, was eigentlich passiert ist. Ich glaube, das hätte man spannender und verständlicher Schreiben können.

Oft hat der Autor für meinen Geschmack zu viele Klischees bedient. Der traumatisierte Kim, der sein seelisches Gleichgewicht dadurch ein Stück weit wiederfindet, dass er an illegalen Boxkämpfen teilnimmt, ist für mich ein in der Literatur mittlerweile zu oft bemühtes stereotypes Verhalten. Zudem wird mir zu häufig nur angedeutet, was Kim macht, wenn er sich z.B. im Darknet herumtreibt und Pädophile aufspürt. Führt er diese der Polizei zu oder übt er Selbstjustiz?

Ich habe „Refugium“ gerne gelesen. Das Buch hat interessante Figuren, aber dem Kriminalfall fehlte es immer wieder an Spannung. Dennoch bin ich sehr gespannt, ob Band 2 mir beides bietet, ein spannendes Verbrechen und außergewöhnliche Figuren.

Bewertung vom 20.07.2023
Milán, Greta

Dunkelaura / Die Legende des Phönix Bd.1


sehr gut

Solide Romantasy

Eden hat schon immer mehr gesehen als andere Menschen. Als sie in einer Nacht in San Francisco angegriffen wird und ihr vier Personen mit besonderen Kräften zu Hilfe eilen, wird schnell klar, dass Eden auch eine von ihnen ist. Denn die vier sind Phönixkrieger und bekämpfen Menschen, die ihr Licht verloren haben. Eden begleitet die vier Phönixkrieger in ihre Basis, um mehr über sich und ihr Erbe herauszufinden.

Die Autorin Greta Milan hat in ihrem Buch „Die Legende des Phönix – Dunkelaura“ die klassischen Muster aus dem Bereich der Romantasy verwendet. Eine junge Frau, die mehr wahrnimmt, als andere Menschen. Krieger, die gegen das Böse kämpfen. Schnell stellt sich heraus, dass die junge Frau, eine der ihren ist. Nun muss sie ihr Erbe annehmen und trainieren, damit auch sie bald gegen das Böse, das die Menschheit bedroht, kämpfen kann. An ihrer Seite gibt es den schweigsamen Helden, der sie auf Abstand hält, aber trotzdem eine Anziehungskraft ausstrahlt, der sie nicht widerstehen kann. Ich finde es jedoch gar nicht schlimm, dass es ein bewährtes Muster gibt, nachdem Geschichten im Untergenre der Romantikfantasy funktionieren. Denn ich mag diese Mischung aus Fantasy und Liebesgeschichte, in die ich mich mit einem guten Gefühl hineinfallen lassen kann. Und so ist es auch bei diesem Buch. Ich fühlte mich gut unterhalten, und das Buch hat meine Erwartungen erfüllt.

Das Buch bietet Spannung und Kämpfe, es wird gelogen und betrogen, es entstehen Freundschaften, alte Wege brechen auseinander. Die Geschichte beantwortet nach und nach viele Frage. Es kommen jedoch immer wieder neue Fragen auf und am Ende des Buches besteht das Bedürfnis, unbedingt und sofort mit Band 2 weiterzumachen, um alle Antworten präsentiert zu bekommen. Nach meiner Ansicht hat die Autorin alles richtiggemacht.

Bewertung vom 16.07.2023
Benning, Anna

Wie die Dunkelheit befiehlt / Dark Sigils Bd.2


sehr gut

Auch Band 2 hat mich überzeugt

Rayne schließt sich den Rebellen an, um mit ihnen das verschollene achte Sigil zu finden. Hier kann sie endlich wieder mit ihrer besten Freundin Lily und auch mit ihrer Mutter zusammen sein. Doch damit steht sie nicht mehr auf der Seite der sieben Sigelträger und auch ihre große Liebe Adam, der Mirrorlord, ist nicht länger ihr Verbündeter. Wenn sie jedoch die Liebe zu Adam retten will, bleibt ihr keine andere Wahl, sie muss das sagenumwobene achte Sigel finden…

Zu Beginn hatte ich ein wenig Schwierigkeiten, wieder in die Geschichte um Rayne und die Dark Sigils zu finden. Gefühlt drehte sich bei Rayne alles nur um Adam und ihre Liebe zu ihm. Das wirkte auf mich sehr obsessiv und diese Fixierung auf nur eine wichtige Sache in ihrem Leben, ging mir ziemlich auf die Nerven.

Doch als dann die Suche nach dem achten Sigil, der Athame, begann, fand ich das Geschehen wieder sehr spannend. Auch das Spiel mit Verbündeten und Gegnern, bei dem nicht eindeutig war, wer nun wirklich miteinander und wer gegeneinander kämpfte, war sehr gelungen. Es wurden Allianzen geschmiedet, wieder gelöst und neue gegründet. Immer wieder spielten Lug und Trug eine große Rolle. Das führte dazu, dass ich schnell gefesselt war und das Hörbuch am liebsten ohne Pause gehört hätte. Nachdem die Suche begonnen hatte, ging es dann Schlag auf Schlag. Das Tempo ist angenehm hoch und die dramatischen Ereignisse haben mir kaum eine Pause zum Durchatmen gelassen.

Die Entwicklungen und Verwicklungen der Geschichte haben mir bis auf Kleinigkeiten gut gefallen, sodass ich nun Band 3 entgegenfiebere.

Gelesen wird das Hörbuch von Martha Kindermann. Ihre Stimme passt einfach perfekt zu Rayne. Zudem liest sie sehr lebendig, sodass sie einen in die Geschichte zieht.

Bewertung vom 16.07.2023
Harper, Helen

Magic Fire (eBook, ePUB)


sehr gut

Fantasy meets Krimi

Emma Bellamy wird von ihrer Vorgesetzten in ihren Heimatort geschickt. Denn dort hat es einen Mord gegeben und es besteht der Verdacht, dass ein Übernatürlicher ihn begangen hat. Für Emma bedeutet dies eine Reise in die Vergangenheit. Denn sie hat den Ort im Alter von fünf Jahren verlassen, nachdem ihre Eltern dort brutal ermordet wurden.

Ich war sehr gespannt darauf mehr über den Tod von Emmas Eltern zu erfahren. Und ich wurde nicht enttäuscht. Der vierte Teil der Firebrand Reihe von Helen Harper bietet wieder einen gelungenen Mix aus Krimi- und Fantasygeschichte. Dadurch, dass Emma mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird, erfahren wir viel Neues über diese tolle, toughe und mutige Figur.

Sehr gut gefallen hat mir zudem, wie selbstverständlich sich die Beziehung von Emma zum Oberhaupt der Vampire Lord Lukas Horvarth in die Handlung einbettet. Alles wirkt ganz normal, natürlich und kein bisschen verkrampft oder gewollt. Hier ist von meiner Seite ein großes Lob an die Autorin fällig, denn die wenigsten Schriftsteller schaffen es, so eine Liebesgeschichte ganz ungezwungen und selbstverständlich wirken zu lassen.

Gefehlt hat mir ein wenig der Humor, den Helen Harper in ihre Geschichten normalerweise einfließen lässt. Beim Lesen habe ich mich immer wieder gefragt, ob ich mich mittlerweile so sehr an ihren Schreibstil gewöhnt habe, dass ich den Humor gar nicht mehr wahrnehme oder ob er wirklich weniger ausgeprägt vorhanden ist.

Auf jeden Fall macht mir die Firebrand Reihe bei Band 4 noch genauso viel Spaß wie bei Teil 1 und ich hoffe, es folgen noch viele weitere Bücher über Emma Bellamy.

Bewertung vom 16.07.2023
Buckley, Emmy

Of thunder and rain / Färöer-Reihe Bd.1


weniger gut

Deprimierende Grundstimmung

Louay ist erfolgreicher Schriftsteller. Dass seine Bücher nur unter einem Pseudonym veröffentlicht werden, nagt jedoch mehr und mehr an ihm. Denn er würde gerne zu seinem Erfolg stehen. Als ihm in London alles über den Kopf wächst, reist er kurzerhand auf die Färöer-Inseln. Dort trifft er auf Lina, die nach dem Tod ihrer Mutter ein kleines B & B betreibt, um sich und ihren Vater über Wasser zu halten. Dabei würde sie nichts lieber tun, als die Inseln zu verlassen und in London studieren.

Unter dem Buch „Of Thunder & Rain“ von Emmy Buckley habe ich mir eine harmonische Liebesgeschichte vorgestellt. Doch von Anfang an hat mich die Stimmung des Buches eher abgeschreckt, denn von Harmonie war keine Spur zu finden. Aufgrund der verfahrenen Situationen, in denen Louay und Lina stecken, herrschte eine deprimierende, erdrückende und triste Grundstimmung. Diese zog sich leider fast durch das gesamte Buch. Die beiden Personen tragen die Unzufriedenheit mit ihrem Leben und die Machtlosigkeit gegenüber ihren Situationen wie einen dicken Panzer mit sich herum. Das hat mir die Lesefreude an der Geschichte genommen.

In Nebensätzen wird immer mal wieder erwähnt, dass die beiden sich attraktiv finden. Nur dauert es sehr lange, bis sie ihren Gedanken auch Taten folgen lassen. Die Kommunikation zwischen Lina und Louay ist eher spärlich, da sie beide keine guten Erfahrungen in der Liebe gemacht haben und Angst vor Ablehnung haben. Das hat mich schnell ermüdet, denn zwischen ihnen kam keine Spannung auf. Dazu kam, dass Louay lediglich für drei Wochen auf den Färöer-Inseln ist, die beiden gefühlt mehr Zeit damit verbringen, sich aus dem Weg zu gehen oder böse auf den anderen zu sein, als sich kennenzulernen.

Die beiden Protagonisten sind mir bis zum Ende des Buches fremd geblieben. Ich habe weder zu Louay, den ich wenigstens noch sympathisch fand, noch zu Lina, mit der ich gar nichts anfangen konnte, einen Zugang bekommen.

Insgesamt war „Of Thunder and Rain“ für mich eine nichtssagende Geschichte mit blassen Figuren auf einer Insel, auf der es ständig regnete, der Wind blies und es kalt war.

Bewertung vom 27.06.2023
Martin, Tina N.

Apfelmädchen / Kommissarin Lind ermittelt Bd.1


sehr gut

Solider Auftaktband

Kriminalkommissarin Idun Lund und ihr Partner Calle Brandt ermitteln in dem Mordfall an der Lehrerin Eva Vendel. Ihr Ehemann hat sie an einem Haken an der Decke baumelnd und mit zwei Nägeln durch die Hände festgenagelt gefunden, als er von der Arbeit nach Hause gekommen ist. Die beiden Ermittler tappen lange im Dunkeln, da es kein Motiv für den Mord an Eva Vendel zu geben scheint…

Der Krimi „Apfelmädchen“ der Autorin Tina N. Martin ist der erste Band um die Kriminalkommissarin Idun Lund. Die Ermittlerin zeichnet sich durch ihre Hartnäckigkeit, ihre Erfahrung sowie ihre analytischen Fähigkeiten aus.

Erzählt wird die Geschichte um den Mord und weiteren Verbrechen auf zwei Zeitebenen. Das mag ich in der Regel sehr gerne, denn es bringt Abwechslung, Spannung und Cliffhanger in ein Buch. Und auch hier hat es mir gut gefallen, wie die Ereignisse der Vergangenheit und der Gegenwart zusammengeführt werden. Allerdings wird das Geschehen in der Gegenwart durch die Ereignisse in der Vergangenheit leider ein wenig vorhersehbar. Das nimmt dem Buch einen Teil der Spannung.

Zudem fehlte mir gerade zu Beginn Tempo in der Erzählung. Die Szenen hätten gestrafft und stärker auf den Punkt gebracht werden können, sodass das Geschehen schneller gewesen wäre.

Doch insgesamt handelt es sich bei „Apfelmädchen“ um einen soliden ersten Band und ich bin gespannt auf die weiteren Fälle, die Idun Lund im Laufe der Zeit bearbeiten wird.

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