Benutzer
Benutzername: 
SummseBee

Bewertungen

Insgesamt 280 Bewertungen
Bewertung vom 19.11.2021
Koenig, Tabea

Die Maskenbildnerin von Paris


ausgezeichnet

Valéries größter Wunsch ist es Kunst in Paris zu studieren. Doch kurz vor ihrer Abreise entdeckt sie die Liebe zu ihrem Jugendfreund Gabriel und die beiden genießen jeden Moment zusammen. Dennoch verlässt Valérie ihren Heimatort und ihre große Liebe für ein Leben in Paris. Die beiden bauen sich getrennt von einander ein neues Leben auf. Doch als der Krieg ausbricht und Gabriel vermisst wird, wird sich Valérie ihrer Gefühle erneut schmerzhaft bewusst...

Wie Valéries Leben als Künstlerin beschrieben wird und auf welche Künstler sie im Paris trifft, fand ich sehr schön beschrieben. Aber Valérie hat im Laufe dieses Buches so einige Kämpfe zu bezwingen und wird gerade in Sachen Liebe und Verlust nicht geschont. Ich habe in jeder Phase ihres Lebens mit ihr mitgelitten und gefühlt und sie für ihre Stärke bewundert.

Gerade die Liebesgeschichte zwischen Gabriel und Valérie, die sich gleich zu Beginn entwickelt und auch so schnell wieder ein Ende finden soll, hat mich emotional sehr bewegt und ich habe natürlich auf ein Happy End zwischen den beiden gehofft. Doch so sehr sich Valéries Leben im Laufe der Geschichte geändert hat, hat sich auch diese Liebe verändert und ich fand diese Entwicklung gefühlvoll und spannend erzählt.

Besonders zum Ende hin, hat die Geschichte Valérie und auch mich als Leserin von einer Gefühlachterbahn in die nächste geschickt und die letzten Kapitel haben an Dramatik und Spannung alles vorherige noch einmal um Längen getoppt. Ich wollte gar nicht mehr aufhören mit dem Lesen und hatte gleichzeitig Angst vor dem Ende.

Sehr spannend fand ich auch das Kennenlernen zwischen Valérie und der Bildhauerin Anna Colemann Ladd. Diese Figur und ihre Ansichten und Arbeiten haben mich sehr beeindruckt. Und auch Valérie arbeitet daraufhin für sie und fertigt Masken aus Kupfer für Kriegsversehrte an, die zum Teil durch Kriegsverletzungen entstellt sind. Wie die Arbeit dieser Frauen den Männern wieder ein Stück Lebensqualität zurück gebracht hat, hat mich sehr bewegt.

Dies ist definitiv ein historischer Roman, der noch lange nach dem Lesen nachhallt und einen nicht sofort los lässt.

Bewertung vom 18.11.2021
Engel, Kristina

Ein Koffer voller Schönheit / Frauen, die die Welt schöner machen Bd.1


ausgezeichnet

Benno und Anne Jensen haben die schwere Zeit des Krieges gemeinsam durchgestanden und eine Familie gegründet. Und während Benno zusammen mit einem Freund ein Möbelhaus eröffnen möchte, ist Anne zu Hause nur Ehefrau und Mutter. Als sie von ihrer Schwiegermutter erfährt, dass der amerikanische Kosmetikhersteller AVON Kundenberaterinnen sucht, sehnt sich Anne nach beruflicher Selbstständigkeit. Doch in den 50er Jahren brauchten die Frauen die Zustimmung ihres Ehemannes um arbeiten zu dürfen und Benno ist alles andere als begeistert von Annes Wunsch...

Anne Jensen als Hauptperson macht in dieser Geschichte eine starke Wandlung durch, die ich sehr interessant fand. Sie ist eher schüchtern und fügt sich den Wünschen ihres Ehemannes. Doch als sie sich ihrer eigenen Bedürfnisse und Wünsche bewusst wird, beginnt sie dafür auch zu kämpfen und gibt trotz einiger Hindernisse nicht auf. Ihre Arbeit als erste AVON-Beraterin und wie sie anderen Frauen wieder mehr Freude, Luxus und Leichtigkeit zurück in ihr Leben bringt, fand ich sehr spannend erzählt.

Bei ihrer neuen Selbstständigkeit wird Anne immer sehr von ihrer Schwiegermutter ermuntert und unterstützt. Margarethe gehört mit ihrer für die damalige Zeit sehr unkonventionelle Art und ihren unermesslichen Glauben an Annes Fähigkeiten definitiv zu meiner Lieblingsfigur in dieser Geschichte.

Anne und Benno verbindet eine große Liebe und dies wird vor allem durch Rückblenden aus ihrer Kennenlernzeit deutlich. Doch die beiden scheinen sich immer mehr zu verlieren und ich war sehr gespannt zu erfahren ob sie ihre Liebe retten können.

Wer gern historische Geschichten liebt, die sowohl wunderbar das Geschehen der damaligen Zeit wiedergeben wie auch alltägliche Probleme behandeln, lege ich dieses Buch sehr ans Herz.

Bewertung vom 27.10.2021
Fadugba, Femi

Ein Hauch Zukunft / The Upper World Bd.1


sehr gut

Esso hat sich bisher bei Gangauseinandersetzungen immer raus gehalten. Doch als er eines Tages zusieht wie ein Gangmitglied zusammen geschlagen wird, muss er um sein Leben fürchten. Als er dann vor ein Auto läuft und bewusstlos wird, entdeckt er das er Zugang zu einer anderen Welt hat. Er sieht dort Szenen seines zukünftigen Lebens...

Fünfzehn Jahre später hat Rhia ganz andere Probleme: sie ist ohne Eltern aufgewachsen und ihr Fußballtalent ist ihre einzige Chance auf eine bessere Zukunft. Als sie einen neuen Schultutor bekommt, ist sie gar nicht begeistert. Niemand weiß wo er her kommt und er beharrt darauf ihr Mathe und Physik beizubringen. Als sie entdeckt, dass er ein Foto ihrer Mutter bei sich trägt, ist ihr Interesse geweckt. Dieser Jemand ist Esso...

Die Geschichte wird abwechselnd aus Essos und Rhias Sicht erzählt und spielt auf zwei Zeitebenen. Ich fand es besonders spannend, dass Esso in beiden Perspektiven auftaucht und zu einem jeweils anderen Zeitpunkt von ihm berichtet wird.

Die Geschichte beginnt mit einem Tagebucheintrag in dem von der "Oberen Welt" die Rede ist. Diese scheint Esso gefunden zu haben und ich war sehr gespannt darauf zu erfahren wie dies alles möglich ist.

Vor allem weil dies alles hier mit mathematischen und physikalischen Gesetzen versucht wird zu erklären. Verdeutlich wird das im Laufe der Geschichte mit verschiedenen Gleichungen und Zeichnungen. Und wer noch tiefer in die Materie eintauchen möchte findet zu allen angesprochenen Gleichungen und physikalischen Gesetzen die entsprechenden Ausführungen im Anhang. Man braucht aber kein übermäßiges naturwissenschaftliches Verständnis um dieser Geschichte folgen zu können, eher soll es das Interesse wecken.

Gerade das Zusammenspiel aus Wissenschaft und Sciencefiction hebt dieses Buch von anderen Jugendbüchern ab. Und daher kann ich es auch nur jedem empfehlen der sich für Naturwissenschaften interessiert und/oder gern Jugendbücher liest.

Bewertung vom 22.10.2021
Villard, Sophie

Madame Exupéry und die Sterne des Himmels


ausgezeichnet

Die Malerin Consuelo lernt auf einer Party in Paris den Piloten und Schriftsteller Antoine de Saint-Exupéry kennen. Auch wenn sie anfangs nach dem Tod ihres ersten Ehemannes, gar kein Interesse an einer neuen Liebesbeziehung hat, erliegt sie schon bald seinem Charme und wird zu seiner Muse. Aus seinen Gefühlen zu ihr entsteht "Der kleine Prinz". Consuelo ist Vorbild für die Rose, die der kleine Prinz über alles schützen möchte. Antoine, von Consuelo liebevoll Tonio genannt, wird ein weltbekannter Schriftsteller. Und dennoch ist das Leben an seiner Seite alles andere als einfach...

Consuelo hat im Laufe der Geschichte sehr unter der Untreue und dem Lebenswandel ihres Mannes zu leiden. Außerdem möchte sie selbst mit ihrer Kunst Fuß fassen und nicht immer im Schatten ihres Mannes stehen. Dennoch hat Tonio auch gute Seiten und seine charmante Art hat mich zu Beginn der Geschichte ebenfalls sehr eingenommen. Daher konnte ich Consuelo sehr gut verstehen, dass sie sich in ihn verliebt hat. Auch wenn die Liebesbeziehung der beiden nicht immer einfach war, ist die Liebe der beiden zueinander spürbar. Und gerade dies hat für mich den Schriftsteller Antoine noch einmal von einer anderen Perspektive aus sehen lassen.

Da das Buch aus Consuelos Sicht erzählt wird, werden ihr Leben und ihre Gefühle gut beleuchtet. Die Autorin hat es sehr gut geschafft ihre Liebe, aber auch Zerrissenheit darzustellen und ich konnte auf jeder Seite mit Consuelo mitfühlen. Vor allem ihre Stärke und Willenskraft Zeit für ihre Kunst zu haben und diese nicht aufzugeben, hat mich sehr beeindruckt.

Besonders spannend fand ich, dass die Entstehung des Buches "Der kleine Prinz" hier erzählt und wunderbar in die Handlung integriert wurde. Es gab zwischendurch immer mal Einblicke in die Zeit der Entstehung. Und vor jedem Kapitel gibt es noch Zitate aus dem kleinen Prinzen, so dass dieses Buch auch ein bisschen eine Hommage an dieses Werk ist.

Daher kann ich dieses Buch jedem empfehlen, der gern Bücher über starke Frauen als Hauptperson liest. Aber auch für Liebhaber des berühmten Werkes "Der kleine Prinz" ist dieses Buch zu empfehlen, da es hier interessante Einblicke in die Entstehungsgeschichte gibt.

Bewertung vom 21.10.2021
Laub, Uwe

Dürre


sehr gut

Der Klimawandel beschleunigt sich immer mehr und nimmt ungeahnte Dimensionen an. Es kommt landesweit zu Ernteausfällen, Dürren und es herrscht Hungersnot. Die App Aequitas soll der Bedrohung entgegenwirken und den CO²-Fußabdruck jeden Bürgers kontrollieren. Als die Geschwister Julian und Leni des CO²-Betrugs angeklagt werden, verlieren sie ihre Existenzgrundlage und werden gejagt...

Die Geschichte beginnt mit der Idee zweier Freunde, die sich fragen wie es wäre, wenn jeder nur für den CO²-Verbrauch aufkommen würde, den er auch wirklich verursacht. Das ist die Geburtsstunde von der App Aequitas und Jahre später bestimmt diese den Alltag aller Menschen. Ich war sofort fasziniert von dieser Idee und gleichzeitig erschrocken was dieses Buch in dieser Hinsicht noch bietet und vor allem wie aktuell dieses Thema heutzutage schon ist.

Besonders spannend und mitreißend fand ich die Kapitel um Julian und Leni, die einen CO²-Betrug begehen um zu überleben und dabei auffliegen. Für sie beginnt ein Wettlauf um Leben und Tod und ich habe auf jeder Seite mit ihnen mitgefiebert.

Und auch bei der Behörde ACON, die diese App überwacht, gibt es so manch schwarzes Schafe. Die so einiges auf dem Kerbholz haben und gerade Julian und Leni das Leben zur Hölle machen.

Somit bietet dieser Thriller genau die richtige Mischung aus Wissenschaft und Fiktion und hält bis zur letzten Seite jede menge Spannung bereit. Daher kann ich diesen Thriller nur jedem empfehlen, der genau so eine Mischung bei Spannungsliteratur mag.

Bewertung vom 12.10.2021
Schröder, Johannes

Instagrammatik


sehr gut

Es gibt Änderungen an der HFG (Helene-Fischer-Gesamtschule) an der Herr Schröder als Lehrer arbeitet: eine neue Schulleiterin. Und diese möchte die Digitalisierung im Schulbetrieb voran bringen. Alle Lehrer werden mit Chips anstatt Schlüsseln und Medienboards ausgestattet. Nicht alle Lehrer können sich mit dem neuen digitalen Unterricht anfreunden. Doch Herr Schröder findet bald Gefallen an der neuen digitalen Welt und beschließt selber Klickmillionär zu werden. Natürlich mit Hilfe seiner Schüler...

Dieses Buch wird aus der Sicht von Herrn Schröder, der Lehrer an einer Gesamtschule ist, erzählt. Dabei gibt er auf unterhaltsame Weise einen Einblick in seinen Schulalltag und beschreibt wie er sowohl von Schülern und Kollegen regelmäßig missverstanden wird. Hier in diesem Buch wird vor allem der neue digitale Schulalltag thematisiert und Herr Schröder nimmt sich dabei regelmäßig selbst aufs Korn. Vor allem, weil er auch selber zugibt von den Schülern in Sachen Technik noch einiges Lernen zu können.

Herr Schröder versucht vor den Schülern witzig, cool und vor allem akzeptiert zu werden und scheitert dabei regelmäßig. Das hat ihn für mich als Figur aber nur umso liebenswerter gemacht.

Die ganze Erzählung gibt einen guten Einblick in den Alltag eines Lehrers und wirkt beim Erzählen eher wie ein Bühnenstück. Es ist auf jeden Fall ein kurzweiliges Buch mit großen Unterhaltungswert.

Wer gern über Menschen liest, die sich selber nicht zu ernst nehmen, ist bei den Büchern von Herrn Schröder gut aufgehoben. :)

Bewertung vom 30.09.2021
Arold, Marliese

Verliebt in ein Tagebuch (Band 1)


ausgezeichnet

Aleen bekommt zu ihrem dreizehnten Geburtstag von ihrer Großtante Caitlin ein rotes Tagebuch geschenkt. Auch wenn Sie anfangs wenig begeistert darüber ist, beginnt sie darin zu schreiben. Als sie auf ihre Eintragungen eine Antwort bekommt, staunt sie nicht schlecht. Sie erfährt das in ihrem Tagebuch ein Junge gefangen ist: David. Um ihn befreien zu können, muss Aleen erst einmal nach Schottland zu ihrer Großtante reisen..

Allein von der Optik ist dieses Buch schon etwas ganz besonderes. Das Buch sieht von außen so aus wie das beschriebenen Tagebuch in der Geschichte. Und auch die "Unterhaltungen" zwischen Aleen und David sehen wie echte Tagebucheinträge aus. Das hat die Lesefreude noch mehr gesteigert.

Aber auch inhaltlich konnte mich dieses Buch sehr überzeugen. Das Tagebuch ist nur eins der magischen Elemente, die hier auftauchen. Im Laufe der Geschichte, kommen neben Davids Geschichte auch immer mehr Geheimnisse um Aleens Familiengeschichte ans Licht. Das Zusammenspiel aus Mystik, Spannung und Geheimnissen hat mir hier besonders gut gefallen.

Das Ende kam daher für mich viel zu schnell und blieb auch recht offen. Da einige Fragen noch nicht geklärt sind, hoffe ich natürlich auf eine Fortsetzung. Allein schon deswegen, weil ich noch mehr über Aleen, David und all die anderen (geheimnisvollen) Figuren erfahren möchte.

Wer gern mystische und magische Jugendbücher liest, wird diese Geschichte sicher lieben.

Bewertung vom 30.09.2021
Hansen, Jette

Inselkinder


sehr gut

Franzi hat ihr Glück mit Tamme auf Spiekeroog gefunden. Da die beiden auf der Insel so glücklich sind, können sie nicht glauben, dass ihre Freunde Edda und Markus weg ziehen möchten. Währenddessen sucht Britta Zuflucht bei Franzi, da ihr Mann sie betrogen hat. Und auch Franzis Vater Max braucht eine Auszeit und kommt nach Spiekeroog...

Anhand des Klappentextes merkt man schon, dass jede Menge los ist im Umfeld von Franzi und Tamme, aus deren Sicht die meiste Zeit erzählt wird. Und somit lernt man zu Beginn des Buches erst einmal eine Menge Figuren kennen, die man aber schnell einordnen kann. Für Leser wie mich, die die ersten drei Bänder der Reihe noch nicht kennen, gibt es zwischendurch immer mal wieder Erklärungen, so dass man auch ohne Vorkenntnisse diese Geschichte genießen kann.

Franzi und Tamme versuchen hier ihren Freunden zu helfen und werden mit Veränderungen konfrontiert, die Ihnen erst einmal nicht gefallen. Wie unterschiedlich die beiden damit umgehen, fand ich sehr authentisch erzählt.

Da die Geschichte auf der Insel Spiekeroog spielt und die Autorin dies auch toll beschreibt, setzt trotz all der auftauchenden Probleme auch Entspannung und Urlaubsfeeling ein.

Wer sich also gern vom Fernweh packen lassen möchte, sollte sich diese Reihe auf jeden Fall angucken. Ich hab jetzt auch Lust bekommen noch die anderen drei Romane dieser Reihe zu lesen.

Bewertung vom 12.09.2021
Blackhurst, Jenny

Dein dunkelstes Geheimnis


ausgezeichnet

Kathryn besucht jedes Jahr ihren Vater im Gefängnis und stellt ihm die gleiche Frage. Wo ist Elsie? Darauf bekommt Kathryn nie eine Antwort. Ihr Vater schweigt. Elsie war damals Kathryns beste Freundin und verschwand vor 25 Jahren, aber ihre Leiche wurde nie gefunden. Die Beweislast gegen ihren Vater war aber erdrückend und er ist damals als ihr Mörder für lebenslänglich ins Gefängnis gekommen. Am 25. Jahrestag ihres Verschwindens, wird auf Kathryns Heimatinsel erneut ein Mädchen vermisst. Da ihr Vater dafür schlecht verantwortlich sein kann, sucht sie Antworten auf ihre Fragen und kehrt in ihre Heimat zurück...

Kathryn war damals noch ein Kind als das mit Elsie passiert ist und dennoch hat sich ihr Leben und das ihrer Familie sehr verändert. Sie mussten ihre Heimatinsel verlassen und versuchen neu anzufangen. Aber die Vergangenheit drohte sie immer wieder einzuholen. Gerade am Jahrestag von Elsies verschwinden. Und da hier direkt aus Kathryns Sicht erzählt wird, bekommt man als Leser natürlich direkt mit wie es ihr als Tochter eines Kindesmörders ergeht.

Als dann wieder ein Mädchen verschwindet, nimmt die Geschichte natürlich sofort an Spannung zu. Den Kathryns Vater sitzt im Gefängnis und kann dafür nicht verantwortlich sein. Als Kathryn Nachforschungen in ihrer Heimat anstellt, wird gleich klar das sie niemand da haben möchte. Das irgendwie jeder mehr weiß als sie selber, wird schnell klar und spornt Kathryn noch mehr an. Und die Frage danach, was damals wirklich geschah und was es mit dem neuen Vermisstenfall zu tun hat, zieht sich durch das ganze Buch. Die ganze Wahrheit wird natürlich erst am Ende geklärt und die Spannung wird konstant aufrecht erhalten.

Neben Kathryns Sicht wird die Geschichte auch von der Ermittlerin Maggie erzählt. Das Abwechseln dieser beiden Blickwinkel fand ich sehr interessant.

Jenny Blackhurst hat einen tollen Schreibstil und auch hier wieder einen mitreißenden Thriller geschrieben hat, der mich komplett überzeugt und mitgenommen hat. Wer ihre Bücher liebt, wird hier auch nicht enttäuscht werden.

Bewertung vom 08.09.2021
Gerstenberger, Stefanie

Bella Musica


ausgezeichnet

Als Luna nach einer Fehlgeburt einen Tapetenwechsel braucht, wird sie von ihrer Mutter dazu überredet nach Italien zu reisen und sich auf die Spur ihrer Wurzeln zu begeben. Ihr Vater hinterließ der Familie damals nur eine Kindergeige, die seine Mutter Anna Battisi angefertigt hat, als er sie verließ. Mit ihrer Freundin Gitta und der Geige im Gepäck reist Anna nach Italien und ist schon bald einem tragischen Familiengeheimnis auf der Spur...

Neben Lunas Erzählstrang gibt es zwischendurch Kapitel aus der Sicht von ihrer Großmutter Anna, die eine begabte Geigenbauerin war. Als Frau durfte sie damals aber nicht das Familiengeschäft ihres Vaters übernehmen. Um nicht zwangsverheiratet zu werden, floh sie nach Sizilien...

Was Anna alles noch durchmachen musste fand ich sehr schrecklich und gerade ihre Kapitel haben mich daher sehr berührt und nachhaltig bewegt.

Und genau das Zusammenspiel zwischen Gegenwart und Vergangenheit hat hier wunderbar harmoniert und funktioniert. Annas Kapitel waren stellenweise sehr düster und brutal und auch Luna hat einiges zu verarbeiten, aber lernt durch die Reise nach Italien ihre Familiengeschichte ganz neu kennen.

Und das absolute Highlight in diesem Roman ist Lunas Freundin Gitta, die sie auf dieser Reise glücklicherweise begleitet. Ihre ganze Art und Ansichtsweisen haben die Geschichte gut aufgelockert und immer wieder für Schmunzler gesorgt. So waren die Erlebnisse von Anna besser zu verdauen.

Auch in Hinblick auf die Geigenbauerkunst gibt es viele interessante Einblicke in diesem Roman. Immerhin stammt Luna aus einer sehr bekannten Geigenbauerfamilie und die Liebe zur Musik liegt ihr im Blut. Auch wenn sie diese erst wieder finden muss.

Lunas Reise zu ihren Wurzeln und Annas bewegte Geschichte aus der Vergangenheit haben mir sehr gut gefallen und ich kann daher diesen Roman jedem empfehlen, der gut recherchierte und berührende Romane liest.