Benutzer
Benutzername: 
Pandas Bücherblog

Bewertungen

Insgesamt 117 Bewertungen
Bewertung vom 14.10.2021
Johnson, Lora Beth

Die letzte Göttin


sehr gut

Durch das wirklich sehr hübsche Cover und die Tatsache, dass es sich hierbei um eine Neuinterpretation des Dornröschen-Märchens handeln soll, bin ich auf den Auftakt dieser interessanten Reihe aufmerksam geworden. Dass es sich hier um einen Auftakt handeln muss, habe ich jedoch erst erfahren, als ich am Ende angelangt war, was ich negativ anmerken möchte. Als ich mich für die Geschichte entschieden habe, bin ich nämlich davon ausgegangen, einen Einzelband zu lesen, da ich nirgends einen Hinweis für eine Reihe finden konnte.
Der Schreibstil der Autorin ist recht flüssig, sehr detailliert, atmosphärisch und zuweilen etwas nüchtern. Leider muss ich zugeben, dass mich die Wortneuschöpfungen bzw. die abgewandelte Sprache des Öfteren ins Stocken gebracht haben/hat, da Worte wie "kayo", "kristall" oder "Kiddun" nicht erklärt wurden. Die Idee, einer neuen Zivilisation auch eine andere Sprache zu geben, fand ich durchaus gut, allerdings raubte sie der Geschichte an einigen Stellen die Ernsthaftigkeit und zog sie eher ins Lächerliche, was ich schade fand.
Erzählt wird die Geschichte hauptsächlich aus Andras Sicht, die in mehrere Abschnitte unterteilt wurde. Jedoch gibt es auch Kapitel, die aus Zhades Perspektive geschrieben wurden, was mir gut gefallen hat.
Zu Andra konnte ich recht schnell eine Bindung aufbauen, da mir ihre neugierige und manchmal etwas sture Art sehr sympathisch war. Zhade wiederum fand ich die meiste Zeit eher unsympathisch, da ich immer das Gefühl hatte, er würde nur eine Rolle spielen. Er war für mich nicht greifbar, da ich nie wusste, wann er mir sein wahres Gesicht und wann nur eine Maske gezeigt hatte. Zudem war er sehr egoistisch - bei ihm hatte ich einfach eine gewisse Tiefe vermisst.
Es ist zwar toll, dass manche Kapitel aus seiner Sicht erzählt wurden, allerdings waren diese oft nicht nur kurz, sondern offenbarten auch sehr wenig über seine Gefühlswelt.
Die restlichen Charaktere waren gut durchdacht und waren mir mal mehr und mal weniger sympathisch. Sie alle hatten Ecken und Kanten und bei einigen von ihnen hätte ich gerne noch tiefer gegraben, um mehr über ihre Hintergrundgeschichte zu erfahren.
Vor allem hat mir aber das Worldbuilding gefallen. Die Autorin zeichnet hier eine utopische, dem Untergang geweihte Welt, die von einer Gesellschaft besiedelt wird, die moderne Technologie für Magie und Zauberei hält. Hinzu kommt auch eine große Prise Science-Fiction, die der Geschichte das gewisse Etwas verleiht.
Im ersten Drittel passierte leider nicht viel, sodass ich zwischenzeitlich die Motivation verloren hatte, weiterzulesen. Einzelne Charaktere und der Planet, auf dem Andra gelandet war, wurden hier hauptsächlich vorgestellt. Dabei waren mir die Beschreibungen manchmal eine Spur zu detailliert.
Sobald man das erste Drittel jedoch geschafft hat, nimmt die Handlung an Fahrt auf und beginnt endlich spannend zu werden. Ein undurchsichtiges Spiel aus Intrigen, einer gewissen Hoffnung und lebensbedrohlichen Situationen beginnt, und ebendiese Mischung macht auch einen Großteil der Spannung aus.
Es gab einige Twists, die mich oft positiv überrascht und gleichzeitig auch schockiert hatten. Vor allem gegen Ende hat sich die Lage dramatisch zugespitzt und ein Aha-Erlebnis (Twists, Enthüllungen und Überraschungen) jagte das nächste.
Das Ende ist denkbar schockierend, zugleich aber auch unglaublich spannend, sodass ich am liebsten direkt weitergelesen hätte. Lediglich ein paar kleinere Ungereimtheiten und Andras drastische Veränderung (in Hinblick auf ihren Charakter) haben mir weniger gut gefallen.

Fazit:
Keine Götter, dafür Bots und Technologie, jede Menge Intrigen und ein Spiel um Leben und Tod. Vor allem das letzte Drittel konnte mich von sich überzeugen, sodass ich mich nach anfänglichen Schwierigkeiten schon sehr auf eine Fortsetzung von Andras Abenteuer freue.
3,75/5 Sterne

Bewertung vom 14.10.2021
Grauer, Sandra

Drachenprinz / Flame & Arrow Bd.1


gut

Durch das wunderschöne Cover, das perfekt zum Drachenprinzen und seiner Art passt, bin ich auf diesen sehr vielversprechenden Auftakt aufmerksam geworden.
Die Autorin hat einen flüssigen, anschaulichen und sehr einfach gehaltenen Schreibstil, der mich zügig durch die Geschichte geleitet hat.
Erzählt wird das Buch aus der Sicht von Kailey (einer Elfenkriegerin), Aiden (dem Drachenprinzen) und dessen Schwester Sharni. Normalerweise lese ich sehr gerne aus verschiedenen Perspektiven, aber hier hat es mich gestört, dass aus drei statt aus zwei Sichten geschrieben wurde. Zum einen, da ich jedes Mal aus meiner Blase herausgerissen wurde, wenn ich mich an Kailey und Aiden gewöhnt hatte, und zum anderen, weil bei zwei Personen (Sharni und Kailey) aus der Ich-Perspektive, jedoch bei Aiden aus der Erzähler-Perspektive erzählt wurde. Das hat mich jedes Mal aufs Neue irritiert.
Die Erzählperspektiven der Charaktere verlaufen parallel zueinander und kreuzen sich des Öfteren, was mir grundsätzlich gut gefallen hat. Allerdings erhalten wir aufgrund der wechselnden Sichten als Leser*innen einige Informationen doppelt, sodass ich diese Szenen leider nur mäßig spannend fand, da sie sich wiederholten.
Die fehlende Spannung ist auch einer meiner größten Kritikpunkte. Die meiste Zeit plätscherte die Handlung nur vor sich hin, erst im letzten Drittel kam endlich Spannung auf, was mir leider ein wenig zu spät war. Zwar gab es zwischendurch kleinere Wendungen, die mich positiv überrascht hatten, doch im Großen und Ganzen passierte recht wenig.
Mit Kailey und Aiden bin ich nicht so ganz warmgeworden. Sie waren mir durchaus sympathisch, doch ich konnte erst gegen Ende eine gewisse Bindung zu ihnen aufbauen. Beide waren mir einfach zu sprunghaft, sodass ich nie so recht wusste, woran ich bei ihnen bin. Wobei ich Aiden auch bis zum Schluss etwas farblos und langweilig fand, aber vielleicht ändert sich das ja noch im nächsten Band.
Den magischen Aspekt und auch die Kämpfe empfand ich als eine tolle Idee. Leider gab es hiervon - aufgrund der vielen Einschränkungen und Regeln, die beachtet werden mussten - zu wenige Szenen, was sehr schade war. Aus diesem Grund hoffe ich sehr, dass der zweite Teil hauptsächlich in der Welt der Drachen und Elfenkrieger spielen wird.

Fazit:
"Flame & Arrow: Drachenprinz" ist kein schlechtes Buch, aber leider bei weitem auch nicht so episch, wie ich es mir erhofft hatte. Ein solider Auftakt, bei dem es mir vor allem an Spannung gefehlt hat. Dennoch freue ich mich auf den zweiten Teil und hoffe, dass mich dieser dann vollends von sich überzeugen kann.
3/5 Sterne

Bewertung vom 08.10.2021
Chizmar, Richard

Gwendys Zauberfeder / Gwendy Bd.2


gut

Die Umschlaggestaltung ist zauberhaft schön und gefällt mir sogar noch besser als das Cover vom ersten Band. Der Schreibstil von Richard Chizmar ist sehr detailverliebt, etwas komplex und stellenweise langatmig. Er entschleunigt den Text auf so umfangreiche Weise, sodass die Handlung leider eine gefühlte Ewigkeit braucht, um in die Gänge zu kommen.
Da ich den ersten Band nicht gelesen habe, kann ich beide Bücher nicht miteinander vergleichen, allerdings war die Geschichte im ersten Teil - den anderen Rezensionen nach zu urteilen - wohl deutlich spannender und auch magischer.
Der Einstieg in das Buch ist mir ehrlich gesagt etwas schwergefallen, da ich ihn eher schleppend und langweilig fand. Zu Gwendy konnte ich auch bis zum Schluss keine wirkliche Bindung aufbauen, da ihr Charakter einfach viel zu reserviert wirkte und mir ihr Leben zu perfekt dargestellt wurde. Auch die restlichen Charaktere waren seltsam blass, sodass mir ihr Schicksal relativ egal war.
Spätestens nachdem besagter Zauberkasten auf der Bildfläche erschienen ist und wir als Leser*innen den Bezug zur Zauberfeder erfahren, hatte ich die große Hoffnung, dass die Handlung endlich an Fahrt aufnimmt. Doch zu meiner Enttäuschung spielte die magische Komponente in diesem Buch eine doch sehr untergeordnete Rolle. Stattdessen dümpelte die Geschichte größtenteils nur vor sich hin und entwickelte sich in eine Richtung, die mir weniger gut gefallen hat. Ich hatte das Gefühl, dass das Verschwinden der Mädchen und der Wunschkasten total in den Hintergrund gerückt sind und vielmehr Gwendys Leben im Mittelpunkt stand.
Spannungstechnisch passiert hier wirklich nicht viel. Lediglich die Begegnung, die im letzten Teil der Story stattfand und die meiner Meinung nach toll inszeniert wurde, hat mir einen Hauch von Magie vermittelt, den ich so schmerzlich vermisst habe.

Fazit:
"Gwendys Zauberfeder" ist für mich ein Buch, das meine Erwartungen leider nicht erfüllen konnte. Ich habe die Geschichte ganz gerne gelesen, aber aus meiner Sicht ist es definitiv kein Must-Read.
3/5 Sterne

Bewertung vom 08.10.2021
Bentow, Max

Der Eisjunge / Nils Trojan Bd.9


sehr gut

Das Cover und der Titel passen perfekt zum Inhalt des Buches, was ich positiv hervorheben möchte, da dies nicht immer der Fall ist.
Max Bentow hat einen mitreißenden und sehr flüssigen Schreibstil, den ich bereits in "Rotkäppchens Traum" wirklich super fand. Der Autor weiß, wie man Spannung aufbaut und diese auch hält, sodass bei mir für keinen Augenblick Langweile aufkam.
Der Einstieg in die Geschichte gefiel mir äußerst gut, da es um Lost Places und das Aufsuchen solcher verlassenen Plätze geht. Auch Elisabeth besucht einen dieser (unheimlichen) Orte, um ihn als mögliche Kulisse für ihren geplanten Horrorfilm zu nutzen. Das Thema "Horrorfilme" spielt in der Story eine tragende Rolle, was mir gefallen hat, da ich ein großer Fan von diesem Genre bin.
Die Mordserie wird aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet: aus der Sicht des Ermittlers Nils Trojan, den Opfern, der angehenden Horrorfilm-Regisseurin Elisabeth und außerdem gibt es da auch noch einen geheimnisvollen Jungen, der eine große Rolle spielt.
Die knackigen Kapitel, die wechselnden Perspektiven und die interessante Sichtweise des Mörders haben den Spannungsbogen unaufhörlich in die Höhe gepeitscht, sodass ich das Buch in einem Rutsch durchlesen musste. Jedes Mal, wenn ich der Meinung war, dass ich weiß, wer der Täter ist, wurde ich eines Besseren belehrt, was ich richtig genial fand. Die Handlung an sich ist sehr verworren, düster und stellenweise ziemlich blutig - also nichts für schwache Nerven.
Leider waren mir die Geschehnisse an manchen Stellen etwas zu konstruiert, was mir ein wenig zu viel des Guten war. Ich hatte das Gefühl, dass der Autor die Leser*innen um jeden Preis schockieren möchte.
Die Charaktere hingegen waren sehr authentisch und wurden gut ausgearbeitet. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen, da sie sowohl Stärken als auch Schwächen hatten, die sie für mich greifbarer gemacht haben. Ja, sogar die Hintergrundgeschichte des Täters hat mich alles andere als kalt gelassen, was mir nur selten passiert.

Fazit:
Mit "Der Eisjunge" ist dem Autor ein fesselnder, düsterer und brutaler Psychothriller gelungen, der auch problemlos ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann. Ein absolutes Muss für Fans dieses Genres!
4/5 Sterne

Bewertung vom 07.10.2021
Omah, Anya

Regenglanz


sehr gut

Das Cover sieht wirklich wunderschön aus und der farblich passende Buchschnitt rundet den Gesamteindruck ab.
Die Autorin hat einen flüssigen, emotionalen und sehr angenehmen Schreibstil. Auch die Kapitel haben eine gute Länge - nicht zu kurz, aber auch nicht so lang, dass ich das Buch am liebsten frustriert zugeklappt hätte.
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptprotagonisten Alissa und Simon, was mir gut gefallen hat. Ich mag es, wenn aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben wird, da ich so einen besseren Einblick in die Gefühlswelt der Charaktere erhalte und ihre Entscheidungen somit nachvollziehbar werden.
Mein erster Eindruck von Alissa war, dass sie eine sehr taffe, selbstbewusste und offene junge Frau ist, die nicht auf den Mund gefallen ist. Doch recht schnell hat sich herausgestellt, dass sie eine sehr verletzliche Seite besitzt, die nur so von Selbstzweifeln und Schuldgefühlen zerfressen ist, sodass ich des Öfteren an meine Grenzen gestoßen bin. Der Grund hierfür liegt in ihrer tragischen Vergangenheit begraben, die ihr Leben für immer verändert hat und nach wie vor beeinflusst.
Auch Simon hat mit einem grausamen Schicksalsschlag zu kämpfen, der ihn beinahe das Leben gekostet hätte. Seine unglaubliche Stärke, sich zurück auf die Beine zu kämpfen und sein Leben wieder in die Hand zu nehmen, hat mich tief beeindruckt und mir die ein oder andere Gänsehaut beschert. Ich mochte seine bodenständige, humorvolle und liebenswerte Art und fand es toll, wie er Alissa auch in schweren Zeiten zur Seite gestanden hat.
Die restlichen Charaktere, die wir im Laufe der Geschichte kennenlernen, waren mir - bis auf wenige Ausnahmen - durchweg sympathisch, sodass ich mich schon sehr darauf freue, in den Folgebänden mehr von ihnen zu lesen.
Besonders gut gefallen haben mir die Gespräche (vor allem jene, die sich um ernstere Themen gedreht haben), die die beiden geführt haben und der lockere und zugleich humorvolle Umgang miteinander.
Was mir weniger gut gefallen hat, waren Alissas Schuldgefühle, die ständig präsent waren und die Tatsache, dass sie sich von ihrer Familie derart schlecht hat behandeln lassen. Allen voran das unmögliche Verhalten ihrer kleinen Schwester ist mir sauer aufgestoßen und der Fakt, dass sich Alissa alles auch noch gefallen lässt. Sie sucht die Schuld permanent bei sich selbst und nimmt ihre Familie dauernd in Schutz, obwohl sich ihr Vater und ihre Schwester absolut daneben benehmen, sodass ich das Buch zwischenzeitlich frustriert gegen die Wand pfeffern wollte.
Natürlich verstehe ich, dass sie es ihrer Familie recht machen möchte und sich für das, was in der Vergangenheit vorgefallen ist, verantwortlich fühlt, aber irgendwann ist einfach ein Punkt erreicht, an dem man eine Grenze ziehen und für sich selbst einstehen muss.
Das Ende hingegen hat mir wieder richtig gut gefallen. Es war realistisch und authentisch, gerade aus dem Grund, da nicht plötzlich alles gut war. Ein paar Fragen bleiben zwar offen, aber das ist für mich okay. Ich brauche kein kitschiges Happy End, wenn ich das Gefühl habe, dass das Ende perfekt zur Geschichte passt.

Fazit:
Mit "Regenglanz" ist der Autorin eine wahnsinnig emotionale, aufwühlende und authentische Liebesgeschichte gelungen, die mit wichtigen Themen, zuckersüßem Humor und einer Liebe, die alles überwinden kann, punktet.
Aufgrund meiner oben genannten Kritikpunkte kann ich leider keine volle Punktzahl geben, dennoch freue ich mich sehr auf den nächsten Band der Reihe.
3,75 /5 Sterne

Bewertung vom 06.10.2021
Hargrave, Kiran Millwood

Die Sternenleserin und das Geheimnis der Insel


sehr gut

Das Cover ist wirklich wunderschön - ein echter Hingucker in jedem Bücherregal! Es wirkt magisch, verträumt und geheimnisvoll und passt perfekt zum Inhalt. Auch der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, flüssig und bildhaft, sodass mir der Einstieg in die Geschichte spielend leicht gefallen ist.
Ich muss gestehen, dass ich - nachdem ich die Leseprobe gelesen hatte - eine völlig eine Story erwartet habe. Doch die Geschichte hat sich in eine ganz andere Richtung entwickelt, als ich zunächst angenommen habe. Aber alles der Reihe nach.
Erzählt wird die Handlung aus der Sicht von Isabella - der Tochter des Kartografen der Insel Joya. Isabella ist ein sehr aufgewecktes, intelligentes und mutiges Mädchen, das mir auf Anhieb sympathisch war. Ich habe sie gerne auf ihrer sehr turbulenten und gefährlichen Reise begleitet und konnte mich gut in ihre Gefühlswelt hineinversetzen und ihre Entscheidungen nachvollziehen. Auch die Entwicklung, die sie im Laufe der Geschichte durchmacht, möchte ich positiv hervorheben.
Die Autorin hat ein Talent dafür, Charaktere und Orte zum Leben zu erwecken, sodass man das Gefühl hat, selbst ein Teil der Handlung zu sein, was es mir als Leser*in leicht gemacht hat, das Geschehen hautnah mitzuverfolgen.
Erwartet habe ich eine magische und spannende Reise, die mit einigen überraschenden Wendungen überzeugen kann. Bekommen habe ich zwar eine magische und durchaus spannende Reise, jedoch war diese an einigen Stellen so düster, schonungslos und brutal, sodass ich einige Male tief durchatmen musste, da ich damit einfach nicht gerechnet hatte.
Nach der Leseprobe bin ich davon ausgegangen, dass sich Isabella, die auf der Suche nach ihrer besten Freundin Lupe (die Tochter des grausamen Gouverneurs) ist, alleine auf die gefährliche Reise begeben wird, was so nicht der Fall war. Zudem hatte ich auch erwartet, dass die Magie eine größere Rolle spielen würde. Im Vordergrund stand jedoch eher die unerschütterliche Freundschaft zwischen Lupe und Isabella, die mich sehr berührt hat. Die Entwicklung, die beide Mädchen durchgemacht haben, hat mich tief beeindruckt und so manche Szenen gingen mir persönlich sehr nah. Vor allem das Ende hat mich überrascht, erschüttert und etwas traurig zurückgelassen

Fazit:
"Die Sternenleserin und das Geheimnis der Insel" ist eine wundervolle Geschichte, in die ich mich auf den zweiten Blick verliebt habe. Das Buch überzeugt mit authentischen Charakteren, einer spannenden Handlung, einem Hauch Magie und einer Freundschaft, die so unerschütterlich ist, dass sie Berge versetzen könnte. Da mir das Ende etwas zu dramatisch und die Handlung für ein Kinder-/Jugendbuch stellenweise zu düster und brutal war, ziehe ich einen Stern ab und empfehle das Buch gerne Lesern ab 12 Jahren.
4/5 Sterne

Bewertung vom 06.10.2021
May, Jackie

Gejagt / Underworld Chronicles Bd.2


sehr gut

Muss ich etwas zu diesem Cover sagen? Eigentlich nicht, oder? Da es vom Covergott höchstpersönlich stammt, kann ich dazu nur eins sagen: Ich liebe es! Außerdem passt es natürlich perfekt zum ersten Teil. Aber genug geschwärmt, denn eine hübsche Verpackung allein reicht nun mal leider nicht aus.
Der Schreibstil des Autorenduos ist sehr flüssig, locker und leicht verständlich, sodass ich das Buch innerhalb weniger Stunden ausgelesen hatte.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Nora, die mir mal mehr und mal weniger sympathisch war. Das lag vor allem an ihrer manchmal etwas anstrengenden Art, ein paar unlogischen Entscheidungen und ihrer beinahe pausenlosen Schwärmerei für irgendwelche Männer, die sie alle spielend leicht um den Finger gewickelt hat. Vor allem das Thema "Männer" zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch, was zwar - in Anbetracht der Auflösung am Ende - durchaus Sinn ergibt, mir aber einfach zu viel des Guten war, da die spannende Handlung so immer wieder einen Dämpfer erhalten hat.
Im Grunde mag ich sie als Protagonistin eigentlich ganz gerne, allerdings war es ab und an ein wenig mühsam zu lesen, dass sie etwas ganz Besonderes ist. Erst gegen Ende wird das Geheimnis um ihre wahre "Identität" gelüftet, was mich jedoch nicht sonderlich überraschen konnte, da dies die einzige logische Schlussfolgerung war.
Auch die Nebencharaktere habe ich im Laufe der Geschichte immer mehr ins Herz geschlossen - den einen mehr, den anderen weniger. Da einige Geheimnisse noch darauf warten, gelüftet zu werden, bin ich schon sehr auf den weiteren Verlauf der Reihe gespannt. Besonders im Hinblick darauf, wie sich die Beziehung einzelner Charaktere zueinander weiterentwickeln wird.
Ansonsten bietet die Geschichte unvorhergesehene Wendungen, viel Spannung, einige Intrigen und auch ein paar lockere Momente, die ich sehr genossen habe. Vor allem die Handlung um den Werwolf-Clan habe ich sehr gerne gelesen, da mir die Interaktion mit den einzelnen Charakteren und die actionreichen Szenen gut gefallen haben.

Fazit: "Underworld Chronicles - Gejagt" ist eine gelungene Fortsetzung der spannenden Urban Fantasy-Reihe, die trotz kleiner Kritikpunkte mit einigen Wendungen, Intrigen, actionreichen Szenen und humorvollen Szenen punkten kann.
Ich freue mich schon sehr auf den dritten Band und empfehle die Reihe gerne weiter.
4/5 Sterne

Bewertung vom 06.10.2021
McDonnell, C. K.

The Stranger Times Bd.1


ausgezeichnet

Den Stil des Covers finde ich richtig cool, da es sich von vielen anderen aus diesem Genre abhebt und - nachdem man das Buch gelesen hat - ausgesprochen gut zum Inhalt passt.
Der Schreibstil ist sehr angenehm, flüssig und wundervoll humorvoll (den schwarzen britischen Humor findet man hier auf jeder Seite, worüber ich mich köstlich amüsiert habe). Der Autor verzichtet auf unnötige Beschreibungen und setzt stattdessen auf wahnsinnig skurrile und vielschichtige Charaktere, die mir im Laufe der Geschichte mal mehr und mal weniger ans Herz gewachsen sind. Dies könnte sehr schnell ins Lächerliche abdriften, doch CK McDonnell versteht sein Handwerk und schafft es durch tiefgründige Hintergrundgeschichten spielend leicht, die Protagonisten an die Leser*innen zu binden. Auch wenn ich mich nicht mit jeder Entscheidung identifizieren konnte und manche Ängste etwas überspitzt dargestellt wurden, so konnte ich diese in den meisten Fällen doch nachvollziehen. Ganz einfach deshalb, weil ich mich den Charakteren so unglaublich nahe gefühlt habe, sodass ich stets das Gefühl hatte, sie auf ihrer turbulenten und magischen Reise zu begleiten.
Obwohl ich recht lange nicht wusste, in welche Richtung sich die Handlung letztendlich entwickeln würde, war ich von Anfang von der tollen Idee und der unvorhersehbaren Geschichte gefesselt. Aus der Sicht von vielen verschiedenen Protagonisten tauchen wir immer tiefer in die geheimnisvolle und gefährliche Welt der »The Stranger Times« ein und setzen gemeinsam mit ihnen das Puzzle Stück für Stück zusammen. Am Ende ergibt dieses dann ein sinnvolles Ganzes, das mich auf ganzer Linie überzeugen konnte.
Der Roman lebt meiner Meinung nach von seinen Figuren, die - ähnlich wie »The Stranger Times« - einen Hang zu Dramatik, Aggressionen, Wahnsinn und einer großen Prise schwarzem Humor haben. Vor allem besagter Humor hat mir das ein oder andere Lächeln beschert und die Handlung auf wundervolle Weise aufgelockert.

Fazit: Mit »The Stranger Times« ist CK McDonnell ein gelungener Auftakt einer fantastischen Reihe gelungen, die mit skurrilen und liebenswerten Charakteren, einer spannenden, unvorhersehbaren und magischen Handlung und einer großen Prise schwarzem Humor punkten kann. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil dieser ungewöhnlichen Reihe und empfehle das Buch gerne weiter!
5/5 Sterne

Bewertung vom 27.09.2021
Harper, Serena J.

Das Zeichen der Erzkönigin


sehr gut

Angelockt wurde ich durch das wunderschön gestaltete Cover, das mit dem Zepter perfekt zum Inhalt passt und dem Klappentext, der sofort mein Interesse wecken konnte.
Die Autorin hat einen sehr flüssigen, wahnsinnig bildhaften und einnehmenden Schreibstil, der an einigen Stellen etwas derb und auch sehr blutig ist, was mir jedoch gut gefallen hat.

Das Buch ist in drei Teile unterteilt und wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, wodurch man als Leser*in einen umfangreichen Einblick in die Gefühlswelt der einzelnen Charaktere und natürlich auch in die Handlung erhält. Ich fand es toll, die Geschichte aus der Sicht von Lyraine, Varcas, Rodric Blackthorne und Tyran erleben zu dürfen, da ich so eine Beziehung zu ihnen aufbauen, ihre Entscheidungen nachvollziehen und sie im Laufe der Zeit ins Herz schließen konnte.
Direkt zu Beginn der Geschichte hat die Autorin mein Herz bereits in tausend Einzelteile zerbrochen, da ich gemeinsam mit der 7-jährigen Lyraine mit ansehen musste, wie ihr Vater auf brutale Weise direkt vor ihren Augen ermordet wurde. An diesem Tag hat das kleine Mädchen nicht nur ihre gesamte Familie, sondern auch ihr Zuhause verloren und ist fortan gezwungen, ums Überleben zu kämpfen.
Wir verfolgen Lyraine im Laufe der Jahre und erleben hautnah, wie sie zu einer mutigen und starken Frau heranwächst. Ich habe es geliebt, zu sehen, welche Entwicklung sie durchmacht und konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen.
Auch die anderen Charaktere wurden sehr detailliert ausgearbeitet, was es mir leicht gemacht hat, sie auf ihrem oft sehr beschwerlichen Weg zu begleiten.
Auf über 800 Seiten hat es die Autorin geschafft, eine komplexe Welt zu erschaffen, die ich mir bildlich vorstellen konnte - dabei ist bei mir zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufgekommen. Die Story hat einen solchen Sog entwickelt, der mich - nachdem ich mich vollends auf die Handlung eingelassen habe - einfach nicht mehr losgelassen hat.
Die einzigen Kritikpunkte, die ich habe, sind zum einen, dass ich mir neben dem Fantasyaspekt (und den vielen brutaleren Szenen) einen etwas größeren Romanceanteil gewünscht hätte, da dieser hier für meinen Geschmack einfach zu kurz kam. Ich bin ein großer Fan von Liebesbeziehungen in Fantasyromanen und hoffe sehr, dass ich im nächsten Teil auf meine Kosten kommen werde (nach diesem fiesen Ende gehe ich jetzt einfach mal von einer Fortsetzung aus).
Zum anderen wurde mir der dritte Teil der Geschichte, der sehr ereignisreich war, ein wenig zu schnell abgehandelt und Probleme zu schnell gelöst. Hier hätte ich es schöner gefunden, wenn die Story mehr Zeit und Raum erhalten hätte, um sich zu entfalten.

Fazit:
"Das Zeichen der Erzkönigin" ist eine wahnsinnig spannende, einnehmende und süchtig machende Geschichte, die mit wundervoll ausgearbeiteten Charakteren, einer spannenden Handlung und einem komplexen Worldbuilding punkten kann. Ich freue mich sehr auf eine Fortsetzung und hoffe, dass uns die Autorin nicht zu lange warten lassen wird!

Bewertung vom 27.09.2021
Perry, Kyle

Die Stille des Bösen


ausgezeichnet

Das Cover fand ich anfangs etwas nichtssagend, doch nachdem ich den Inhalt gelesen habe, finde ich es sehr stimmungsvoll (wenn auch minimalistisch) und durchaus passend. Vor allem die Hardcover-Ausgabe wirkt sehr edel und hochwertig.
Kyle Perry hat einen sehr flüssigen, bildhaften und wahnsinnig atmosphärischen Schreibstil, der es mir schwer gemacht hat, das Buch auch nur für wenige Minuten zur Seite zu legen. Bis auf eine Unterbrechung habe ich es an einem Stück verschlungen - und das will schon etwas heißen.

Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, sodass man einen ausgiebigen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der einzelnen Charaktere erhält.
Mit jedem weiteren Kapitel, das ich gelesen habe, konnte ich die Protagonisten besser greifen (sie wurden runder, auch wenn jeder Ecken und Kanten hatte), wodurch ich eine Beziehung zu ihnen aufbauen konnte. Dabei habe ich meine Eindrücke mit jedem weiteren Detail, das mir der Autor vor die Füße geworfen hat, immer wieder über Bord geworfen. Charaktere, die ich anfangs noch sympathisch fand, wurden mir unsympathisch und andersherum - und das im stetigen Wechsel. So viele Emotionen, die "Die Stille des Bösen" an die Oberfläche gezerrt hat, habe ich schon lange nicht mehr beim Lesen empfunden. Mitleid, Hass, Trauer, Erleichterung, Wut, Fassungslosigkeit - die ganze Palette.
Der Autor hat ein Talent dafür, eine bedrohliche, bedrückende und unheimliche Atmosphäre zu schaffen, die regelrecht greifbar war. Zudem wirft er regelmäßig Dinge ein, die die Leser*innen auf eine Fährte lockt, die dann letztendlich doch im Nichts verläuft. Dabei hält er den Spannungsbogen durchgehend weit oben, sodass man nur so durch die Handlung fliegt.
Richtig genial fand ich auch, dass man bis zum Schluss nicht weiß, was wirklich in der abgeschiedenen Wildnis der tasmanischen Berge passiert ist - ich liebe so etwas!
Auch das Ende fand ich sehr gelungen und vor allem unvorhergesehen, da ich meine Einschätzung der Charaktere ständig über Bord geworfen habe.

Fazit:
"Die Stille des Bösen" ist eine unheimlich atmosphärische und durchweg spannende Geschichte, die mit vielen Twists und toll ausgearbeiteten Charakteren punkten kann. Ich hoffe sehr, in Zukunft noch viel mehr von diesem talentierten Autor lesen zu dürfen und spreche eine ausdrückliche Leseempfehlung aus!