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Pandas Bücherblog

Bewertungen

Insgesamt 114 Bewertungen
Bewertung vom 08.10.2021
Bentow, Max

Der Eisjunge / Nils Trojan Bd.9


sehr gut

Das Cover und der Titel passen perfekt zum Inhalt des Buches, was ich positiv hervorheben möchte, da dies nicht immer der Fall ist.
Max Bentow hat einen mitreißenden und sehr flüssigen Schreibstil, den ich bereits in "Rotkäppchens Traum" wirklich super fand. Der Autor weiß, wie man Spannung aufbaut und diese auch hält, sodass bei mir für keinen Augenblick Langweile aufkam.
Der Einstieg in die Geschichte gefiel mir äußerst gut, da es um Lost Places und das Aufsuchen solcher verlassenen Plätze geht. Auch Elisabeth besucht einen dieser (unheimlichen) Orte, um ihn als mögliche Kulisse für ihren geplanten Horrorfilm zu nutzen. Das Thema "Horrorfilme" spielt in der Story eine tragende Rolle, was mir gefallen hat, da ich ein großer Fan von diesem Genre bin.
Die Mordserie wird aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet: aus der Sicht des Ermittlers Nils Trojan, den Opfern, der angehenden Horrorfilm-Regisseurin Elisabeth und außerdem gibt es da auch noch einen geheimnisvollen Jungen, der eine große Rolle spielt.
Die knackigen Kapitel, die wechselnden Perspektiven und die interessante Sichtweise des Mörders haben den Spannungsbogen unaufhörlich in die Höhe gepeitscht, sodass ich das Buch in einem Rutsch durchlesen musste. Jedes Mal, wenn ich der Meinung war, dass ich weiß, wer der Täter ist, wurde ich eines Besseren belehrt, was ich richtig genial fand. Die Handlung an sich ist sehr verworren, düster und stellenweise ziemlich blutig - also nichts für schwache Nerven.
Leider waren mir die Geschehnisse an manchen Stellen etwas zu konstruiert, was mir ein wenig zu viel des Guten war. Ich hatte das Gefühl, dass der Autor die Leser*innen um jeden Preis schockieren möchte.
Die Charaktere hingegen waren sehr authentisch und wurden gut ausgearbeitet. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen, da sie sowohl Stärken als auch Schwächen hatten, die sie für mich greifbarer gemacht haben. Ja, sogar die Hintergrundgeschichte des Täters hat mich alles andere als kalt gelassen, was mir nur selten passiert.

Fazit:
Mit "Der Eisjunge" ist dem Autor ein fesselnder, düsterer und brutaler Psychothriller gelungen, der auch problemlos ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann. Ein absolutes Muss für Fans dieses Genres!
4/5 Sterne

Bewertung vom 07.10.2021
Omah, Anya

Regenglanz


sehr gut

Das Cover sieht wirklich wunderschön aus und der farblich passende Buchschnitt rundet den Gesamteindruck ab.
Die Autorin hat einen flüssigen, emotionalen und sehr angenehmen Schreibstil. Auch die Kapitel haben eine gute Länge - nicht zu kurz, aber auch nicht so lang, dass ich das Buch am liebsten frustriert zugeklappt hätte.
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptprotagonisten Alissa und Simon, was mir gut gefallen hat. Ich mag es, wenn aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben wird, da ich so einen besseren Einblick in die Gefühlswelt der Charaktere erhalte und ihre Entscheidungen somit nachvollziehbar werden.
Mein erster Eindruck von Alissa war, dass sie eine sehr taffe, selbstbewusste und offene junge Frau ist, die nicht auf den Mund gefallen ist. Doch recht schnell hat sich herausgestellt, dass sie eine sehr verletzliche Seite besitzt, die nur so von Selbstzweifeln und Schuldgefühlen zerfressen ist, sodass ich des Öfteren an meine Grenzen gestoßen bin. Der Grund hierfür liegt in ihrer tragischen Vergangenheit begraben, die ihr Leben für immer verändert hat und nach wie vor beeinflusst.
Auch Simon hat mit einem grausamen Schicksalsschlag zu kämpfen, der ihn beinahe das Leben gekostet hätte. Seine unglaubliche Stärke, sich zurück auf die Beine zu kämpfen und sein Leben wieder in die Hand zu nehmen, hat mich tief beeindruckt und mir die ein oder andere Gänsehaut beschert. Ich mochte seine bodenständige, humorvolle und liebenswerte Art und fand es toll, wie er Alissa auch in schweren Zeiten zur Seite gestanden hat.
Die restlichen Charaktere, die wir im Laufe der Geschichte kennenlernen, waren mir - bis auf wenige Ausnahmen - durchweg sympathisch, sodass ich mich schon sehr darauf freue, in den Folgebänden mehr von ihnen zu lesen.
Besonders gut gefallen haben mir die Gespräche (vor allem jene, die sich um ernstere Themen gedreht haben), die die beiden geführt haben und der lockere und zugleich humorvolle Umgang miteinander.
Was mir weniger gut gefallen hat, waren Alissas Schuldgefühle, die ständig präsent waren und die Tatsache, dass sie sich von ihrer Familie derart schlecht hat behandeln lassen. Allen voran das unmögliche Verhalten ihrer kleinen Schwester ist mir sauer aufgestoßen und der Fakt, dass sich Alissa alles auch noch gefallen lässt. Sie sucht die Schuld permanent bei sich selbst und nimmt ihre Familie dauernd in Schutz, obwohl sich ihr Vater und ihre Schwester absolut daneben benehmen, sodass ich das Buch zwischenzeitlich frustriert gegen die Wand pfeffern wollte.
Natürlich verstehe ich, dass sie es ihrer Familie recht machen möchte und sich für das, was in der Vergangenheit vorgefallen ist, verantwortlich fühlt, aber irgendwann ist einfach ein Punkt erreicht, an dem man eine Grenze ziehen und für sich selbst einstehen muss.
Das Ende hingegen hat mir wieder richtig gut gefallen. Es war realistisch und authentisch, gerade aus dem Grund, da nicht plötzlich alles gut war. Ein paar Fragen bleiben zwar offen, aber das ist für mich okay. Ich brauche kein kitschiges Happy End, wenn ich das Gefühl habe, dass das Ende perfekt zur Geschichte passt.

Fazit:
Mit "Regenglanz" ist der Autorin eine wahnsinnig emotionale, aufwühlende und authentische Liebesgeschichte gelungen, die mit wichtigen Themen, zuckersüßem Humor und einer Liebe, die alles überwinden kann, punktet.
Aufgrund meiner oben genannten Kritikpunkte kann ich leider keine volle Punktzahl geben, dennoch freue ich mich sehr auf den nächsten Band der Reihe.
3,75 /5 Sterne

Bewertung vom 06.10.2021
Hargrave, Kiran Millwood

Die Sternenleserin und das Geheimnis der Insel


sehr gut

Das Cover ist wirklich wunderschön - ein echter Hingucker in jedem Bücherregal! Es wirkt magisch, verträumt und geheimnisvoll und passt perfekt zum Inhalt. Auch der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm, flüssig und bildhaft, sodass mir der Einstieg in die Geschichte spielend leicht gefallen ist.
Ich muss gestehen, dass ich - nachdem ich die Leseprobe gelesen hatte - eine völlig eine Story erwartet habe. Doch die Geschichte hat sich in eine ganz andere Richtung entwickelt, als ich zunächst angenommen habe. Aber alles der Reihe nach.
Erzählt wird die Handlung aus der Sicht von Isabella - der Tochter des Kartografen der Insel Joya. Isabella ist ein sehr aufgewecktes, intelligentes und mutiges Mädchen, das mir auf Anhieb sympathisch war. Ich habe sie gerne auf ihrer sehr turbulenten und gefährlichen Reise begleitet und konnte mich gut in ihre Gefühlswelt hineinversetzen und ihre Entscheidungen nachvollziehen. Auch die Entwicklung, die sie im Laufe der Geschichte durchmacht, möchte ich positiv hervorheben.
Die Autorin hat ein Talent dafür, Charaktere und Orte zum Leben zu erwecken, sodass man das Gefühl hat, selbst ein Teil der Handlung zu sein, was es mir als Leser*in leicht gemacht hat, das Geschehen hautnah mitzuverfolgen.
Erwartet habe ich eine magische und spannende Reise, die mit einigen überraschenden Wendungen überzeugen kann. Bekommen habe ich zwar eine magische und durchaus spannende Reise, jedoch war diese an einigen Stellen so düster, schonungslos und brutal, sodass ich einige Male tief durchatmen musste, da ich damit einfach nicht gerechnet hatte.
Nach der Leseprobe bin ich davon ausgegangen, dass sich Isabella, die auf der Suche nach ihrer besten Freundin Lupe (die Tochter des grausamen Gouverneurs) ist, alleine auf die gefährliche Reise begeben wird, was so nicht der Fall war. Zudem hatte ich auch erwartet, dass die Magie eine größere Rolle spielen würde. Im Vordergrund stand jedoch eher die unerschütterliche Freundschaft zwischen Lupe und Isabella, die mich sehr berührt hat. Die Entwicklung, die beide Mädchen durchgemacht haben, hat mich tief beeindruckt und so manche Szenen gingen mir persönlich sehr nah. Vor allem das Ende hat mich überrascht, erschüttert und etwas traurig zurückgelassen

Fazit:
"Die Sternenleserin und das Geheimnis der Insel" ist eine wundervolle Geschichte, in die ich mich auf den zweiten Blick verliebt habe. Das Buch überzeugt mit authentischen Charakteren, einer spannenden Handlung, einem Hauch Magie und einer Freundschaft, die so unerschütterlich ist, dass sie Berge versetzen könnte. Da mir das Ende etwas zu dramatisch und die Handlung für ein Kinder-/Jugendbuch stellenweise zu düster und brutal war, ziehe ich einen Stern ab und empfehle das Buch gerne Lesern ab 12 Jahren.
4/5 Sterne

Bewertung vom 06.10.2021
May, Jackie

Gejagt / Underworld Chronicles Bd.2


sehr gut

Muss ich etwas zu diesem Cover sagen? Eigentlich nicht, oder? Da es vom Covergott höchstpersönlich stammt, kann ich dazu nur eins sagen: Ich liebe es! Außerdem passt es natürlich perfekt zum ersten Teil. Aber genug geschwärmt, denn eine hübsche Verpackung allein reicht nun mal leider nicht aus.
Der Schreibstil des Autorenduos ist sehr flüssig, locker und leicht verständlich, sodass ich das Buch innerhalb weniger Stunden ausgelesen hatte.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Nora, die mir mal mehr und mal weniger sympathisch war. Das lag vor allem an ihrer manchmal etwas anstrengenden Art, ein paar unlogischen Entscheidungen und ihrer beinahe pausenlosen Schwärmerei für irgendwelche Männer, die sie alle spielend leicht um den Finger gewickelt hat. Vor allem das Thema "Männer" zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch, was zwar - in Anbetracht der Auflösung am Ende - durchaus Sinn ergibt, mir aber einfach zu viel des Guten war, da die spannende Handlung so immer wieder einen Dämpfer erhalten hat.
Im Grunde mag ich sie als Protagonistin eigentlich ganz gerne, allerdings war es ab und an ein wenig mühsam zu lesen, dass sie etwas ganz Besonderes ist. Erst gegen Ende wird das Geheimnis um ihre wahre "Identität" gelüftet, was mich jedoch nicht sonderlich überraschen konnte, da dies die einzige logische Schlussfolgerung war.
Auch die Nebencharaktere habe ich im Laufe der Geschichte immer mehr ins Herz geschlossen - den einen mehr, den anderen weniger. Da einige Geheimnisse noch darauf warten, gelüftet zu werden, bin ich schon sehr auf den weiteren Verlauf der Reihe gespannt. Besonders im Hinblick darauf, wie sich die Beziehung einzelner Charaktere zueinander weiterentwickeln wird.
Ansonsten bietet die Geschichte unvorhergesehene Wendungen, viel Spannung, einige Intrigen und auch ein paar lockere Momente, die ich sehr genossen habe. Vor allem die Handlung um den Werwolf-Clan habe ich sehr gerne gelesen, da mir die Interaktion mit den einzelnen Charakteren und die actionreichen Szenen gut gefallen haben.

Fazit: "Underworld Chronicles - Gejagt" ist eine gelungene Fortsetzung der spannenden Urban Fantasy-Reihe, die trotz kleiner Kritikpunkte mit einigen Wendungen, Intrigen, actionreichen Szenen und humorvollen Szenen punkten kann.
Ich freue mich schon sehr auf den dritten Band und empfehle die Reihe gerne weiter.
4/5 Sterne

Bewertung vom 06.10.2021
McDonnell, C. K.

The Stranger Times Bd.1


ausgezeichnet

Den Stil des Covers finde ich richtig cool, da es sich von vielen anderen aus diesem Genre abhebt und - nachdem man das Buch gelesen hat - ausgesprochen gut zum Inhalt passt.
Der Schreibstil ist sehr angenehm, flüssig und wundervoll humorvoll (den schwarzen britischen Humor findet man hier auf jeder Seite, worüber ich mich köstlich amüsiert habe). Der Autor verzichtet auf unnötige Beschreibungen und setzt stattdessen auf wahnsinnig skurrile und vielschichtige Charaktere, die mir im Laufe der Geschichte mal mehr und mal weniger ans Herz gewachsen sind. Dies könnte sehr schnell ins Lächerliche abdriften, doch CK McDonnell versteht sein Handwerk und schafft es durch tiefgründige Hintergrundgeschichten spielend leicht, die Protagonisten an die Leser*innen zu binden. Auch wenn ich mich nicht mit jeder Entscheidung identifizieren konnte und manche Ängste etwas überspitzt dargestellt wurden, so konnte ich diese in den meisten Fällen doch nachvollziehen. Ganz einfach deshalb, weil ich mich den Charakteren so unglaublich nahe gefühlt habe, sodass ich stets das Gefühl hatte, sie auf ihrer turbulenten und magischen Reise zu begleiten.
Obwohl ich recht lange nicht wusste, in welche Richtung sich die Handlung letztendlich entwickeln würde, war ich von Anfang von der tollen Idee und der unvorhersehbaren Geschichte gefesselt. Aus der Sicht von vielen verschiedenen Protagonisten tauchen wir immer tiefer in die geheimnisvolle und gefährliche Welt der »The Stranger Times« ein und setzen gemeinsam mit ihnen das Puzzle Stück für Stück zusammen. Am Ende ergibt dieses dann ein sinnvolles Ganzes, das mich auf ganzer Linie überzeugen konnte.
Der Roman lebt meiner Meinung nach von seinen Figuren, die - ähnlich wie »The Stranger Times« - einen Hang zu Dramatik, Aggressionen, Wahnsinn und einer großen Prise schwarzem Humor haben. Vor allem besagter Humor hat mir das ein oder andere Lächeln beschert und die Handlung auf wundervolle Weise aufgelockert.

Fazit: Mit »The Stranger Times« ist CK McDonnell ein gelungener Auftakt einer fantastischen Reihe gelungen, die mit skurrilen und liebenswerten Charakteren, einer spannenden, unvorhersehbaren und magischen Handlung und einer großen Prise schwarzem Humor punkten kann. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil dieser ungewöhnlichen Reihe und empfehle das Buch gerne weiter!
5/5 Sterne

Bewertung vom 27.09.2021
Harper, Serena J.

Das Zeichen der Erzkönigin


sehr gut

Angelockt wurde ich durch das wunderschön gestaltete Cover, das mit dem Zepter perfekt zum Inhalt passt und dem Klappentext, der sofort mein Interesse wecken konnte.
Die Autorin hat einen sehr flüssigen, wahnsinnig bildhaften und einnehmenden Schreibstil, der an einigen Stellen etwas derb und auch sehr blutig ist, was mir jedoch gut gefallen hat.

Das Buch ist in drei Teile unterteilt und wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, wodurch man als Leser*in einen umfangreichen Einblick in die Gefühlswelt der einzelnen Charaktere und natürlich auch in die Handlung erhält. Ich fand es toll, die Geschichte aus der Sicht von Lyraine, Varcas, Rodric Blackthorne und Tyran erleben zu dürfen, da ich so eine Beziehung zu ihnen aufbauen, ihre Entscheidungen nachvollziehen und sie im Laufe der Zeit ins Herz schließen konnte.
Direkt zu Beginn der Geschichte hat die Autorin mein Herz bereits in tausend Einzelteile zerbrochen, da ich gemeinsam mit der 7-jährigen Lyraine mit ansehen musste, wie ihr Vater auf brutale Weise direkt vor ihren Augen ermordet wurde. An diesem Tag hat das kleine Mädchen nicht nur ihre gesamte Familie, sondern auch ihr Zuhause verloren und ist fortan gezwungen, ums Überleben zu kämpfen.
Wir verfolgen Lyraine im Laufe der Jahre und erleben hautnah, wie sie zu einer mutigen und starken Frau heranwächst. Ich habe es geliebt, zu sehen, welche Entwicklung sie durchmacht und konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen.
Auch die anderen Charaktere wurden sehr detailliert ausgearbeitet, was es mir leicht gemacht hat, sie auf ihrem oft sehr beschwerlichen Weg zu begleiten.
Auf über 800 Seiten hat es die Autorin geschafft, eine komplexe Welt zu erschaffen, die ich mir bildlich vorstellen konnte - dabei ist bei mir zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufgekommen. Die Story hat einen solchen Sog entwickelt, der mich - nachdem ich mich vollends auf die Handlung eingelassen habe - einfach nicht mehr losgelassen hat.
Die einzigen Kritikpunkte, die ich habe, sind zum einen, dass ich mir neben dem Fantasyaspekt (und den vielen brutaleren Szenen) einen etwas größeren Romanceanteil gewünscht hätte, da dieser hier für meinen Geschmack einfach zu kurz kam. Ich bin ein großer Fan von Liebesbeziehungen in Fantasyromanen und hoffe sehr, dass ich im nächsten Teil auf meine Kosten kommen werde (nach diesem fiesen Ende gehe ich jetzt einfach mal von einer Fortsetzung aus).
Zum anderen wurde mir der dritte Teil der Geschichte, der sehr ereignisreich war, ein wenig zu schnell abgehandelt und Probleme zu schnell gelöst. Hier hätte ich es schöner gefunden, wenn die Story mehr Zeit und Raum erhalten hätte, um sich zu entfalten.

Fazit:
"Das Zeichen der Erzkönigin" ist eine wahnsinnig spannende, einnehmende und süchtig machende Geschichte, die mit wundervoll ausgearbeiteten Charakteren, einer spannenden Handlung und einem komplexen Worldbuilding punkten kann. Ich freue mich sehr auf eine Fortsetzung und hoffe, dass uns die Autorin nicht zu lange warten lassen wird!

Bewertung vom 27.09.2021
Perry, Kyle

Die Stille des Bösen


ausgezeichnet

Das Cover fand ich anfangs etwas nichtssagend, doch nachdem ich den Inhalt gelesen habe, finde ich es sehr stimmungsvoll (wenn auch minimalistisch) und durchaus passend. Vor allem die Hardcover-Ausgabe wirkt sehr edel und hochwertig.
Kyle Perry hat einen sehr flüssigen, bildhaften und wahnsinnig atmosphärischen Schreibstil, der es mir schwer gemacht hat, das Buch auch nur für wenige Minuten zur Seite zu legen. Bis auf eine Unterbrechung habe ich es an einem Stück verschlungen - und das will schon etwas heißen.

Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, sodass man einen ausgiebigen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der einzelnen Charaktere erhält.
Mit jedem weiteren Kapitel, das ich gelesen habe, konnte ich die Protagonisten besser greifen (sie wurden runder, auch wenn jeder Ecken und Kanten hatte), wodurch ich eine Beziehung zu ihnen aufbauen konnte. Dabei habe ich meine Eindrücke mit jedem weiteren Detail, das mir der Autor vor die Füße geworfen hat, immer wieder über Bord geworfen. Charaktere, die ich anfangs noch sympathisch fand, wurden mir unsympathisch und andersherum - und das im stetigen Wechsel. So viele Emotionen, die "Die Stille des Bösen" an die Oberfläche gezerrt hat, habe ich schon lange nicht mehr beim Lesen empfunden. Mitleid, Hass, Trauer, Erleichterung, Wut, Fassungslosigkeit - die ganze Palette.
Der Autor hat ein Talent dafür, eine bedrohliche, bedrückende und unheimliche Atmosphäre zu schaffen, die regelrecht greifbar war. Zudem wirft er regelmäßig Dinge ein, die die Leser*innen auf eine Fährte lockt, die dann letztendlich doch im Nichts verläuft. Dabei hält er den Spannungsbogen durchgehend weit oben, sodass man nur so durch die Handlung fliegt.
Richtig genial fand ich auch, dass man bis zum Schluss nicht weiß, was wirklich in der abgeschiedenen Wildnis der tasmanischen Berge passiert ist - ich liebe so etwas!
Auch das Ende fand ich sehr gelungen und vor allem unvorhergesehen, da ich meine Einschätzung der Charaktere ständig über Bord geworfen habe.

Fazit:
"Die Stille des Bösen" ist eine unheimlich atmosphärische und durchweg spannende Geschichte, die mit vielen Twists und toll ausgearbeiteten Charakteren punkten kann. Ich hoffe sehr, in Zukunft noch viel mehr von diesem talentierten Autor lesen zu dürfen und spreche eine ausdrückliche Leseempfehlung aus!

Bewertung vom 27.09.2021
James, Anna

Matilda und das Rätsel der magischen Karte / Pages & Co. Bd.3


ausgezeichnet

Das Cover gefällt mir richtig gut. Es sieht magisch aus und wirkt gleichzeitig verspielt. Auch die Farben, Motive und vor allem die hübschen Illustrationen, die im Buch zu finden sind, haben mich regelrecht verzaubert.
Die Autorin hat einen sehr flüssigen und unheimlich bildhaften Schreibstil, der es mir leicht gemacht hat, in die spannende und zauberhafte Welt von Matilda und ihrer Familie einzutauchen.

"Matilda und das Rätsel der magischen Karte" ist der dritte Band der "Pages & Co-Reihe". Zum besseren Verständnis sollten unbedingt die ersten Teile gelesen werden, da die Handlung aufeinander aufbaut und einem ansonsten wichtige Informationen fehlen würden.
Da mir die Hauptfiguren bereits in den anderen Büchern sehr ans Herz gewachsen sind, habe ich mich umso mehr auf ein Wiedersehen mit ihnen gefreut, das sich irgendwie so angefühlt hat, als würde man nach Hause kommen.
In diesem Teil begleiten wir Tilly und Oskar in wunderschöne und fantasievolle Buchwelten (wie z.B. in Shakespeares "Sommernachtstraum" oder in den atemberaubenden Geschichtenwelt-Express (den ich wirklich geliebt habe)), in denen sie einige Hindernisse überwinden müssen. Dieses Mal stellt sich niemand Geringeres als William Shakespeare höchstpersönlich an ihre Seite, der sich gemeinsam mit ihnen gegen die machthungrigen Underwood-Geschwister behaupten möchte. Ob es ihnen gelingen wird, das Duo aufzuhalten? Das müsst ihr schon selbst herausfinden.
Die Autorin hat mit "Pages & Co" eine märchenhafte und sehr spannende Buchreihe geschaffen, die mich immer wieder aufs Neue fasziniert, begeistert und überrascht.
Euch erwartet eine turbulente Reise voller magischer Abenteuer und unvorhergesehenen Wendungen, die euch den Atem rauben wird.
Besonders hervorheben möchte ich auch die innige Beziehung zueinander, den Zusammenhalt der einzelnen Charaktere und ihren unerschütterlichen Mut. Diese wundervolle Geschichte hat mir nicht nur einmal ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Fazit:
"Matilda und das Rätsel der magischen Karte" ist eine zauberhafte, magische und spannende Fortsetzung der wundervollen "Pages & Co-Reihe", die einen auf eine turbulente Reise in die unterschiedlichsten Buchwelten entführt.
Auch der dritte Band hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert, sodass ich sehr gerne eine klare Leseempfehlung für Jung und Alt ausspreche.

Bewertung vom 27.09.2021
Wöß, Lotte R.

Wenn jedes Wort nur Liebe ist


gut

Das Cover finde ich ganz hübsch. Es ist zwar kein Eyecatcher, aber Blumen gehen einfach immer und passen auch sehr gut zu Liebesgeschichten.
Die Autorin hat einen sehr flüssigen und bildhaften Schreibstil, der mich gut durch die Geschichte geleitet hat.

Der Einstieg in das Buch hat mir wirklich gut gefallen. Vor allem die Beschreibung der misslungenen und zum Teil sehr skurrilen Dates haben mir den ein oder anderen Lacher beschert. Auch das erste Aufeinandertreffen zwischen Clea und Emil fand ich irgendwie romantisch - wer sagt denn, dass man bei strömendem Regen keine netten Männer kennenlernen kann?
Die ersten Kapitel fand ich sehr unterhaltsam, zum Teil humorvoll und romantisch, doch leider haben mich auch einige Dinge gestört, über die ich nicht einfach hinwegsehen konnte.
Zum einen ging mir Cleas unglaublich naive Art nach einiger Zeit echt auf die Nerven - vor allem im Bezug auf Männer. Was zum einen durchaus unterhaltsam war, war aber zugleich auch sehr frustrierend, da Clea nichts aus ihren katastrophalen Dates zu lernen scheint und sich munter über den Tisch ziehen lässt. Zum anderen hätte ich mir gewünscht, dass sie sich nicht immer alles gefallen lässt und auch mal für sich selbst einsteht. Ich meine, welche erwachsene Frau lässt sich denn bitte so von seiner Mutter behandeln?
Natürlich ist Familie wichtig, aber ihre Mutter hat sich ihr gegenüber absolut unmöglich und respektlos verhalten und behandelt Clea, als wäre sie ihre persönliche Sklavin. Diese Frau kritisiert sie am laufenden Band und ist sich selbst die Nächste, was ich persönlich einfach nur furchtbar unsympathisch fand - und daran hat sich leider auch bis zum Schluss nichts geändert. Die minimale Entwicklung, die sie im Laufe der Geschichte durchgemacht hat, hat mir nicht gereicht.
Clea mangelte es sehr an Selbstbewusstsein und an Durchsetzungsvermögen - und das spürt man als Leser ganz deutlich.
Auch Emil fühlt sich minderwertig und hat ständig das Gefühl, nicht gut genug zu sein, was leider auch daher rührt, dass ihm das von seiner Familie eingeredet wurde. Vor allem sein Cousin Vincent (der mir übrigens auch total unsympathisch war) spielt dabei eine sehr große Rolle.
Im Laufe der Geschichte gibt es zwar immer mal wieder Momente, in denen er selbstbewusster wirkt, doch genauso schnell zweifelt er auch wieder an sich selbst, was ich sehr schade fand. Gut gefallen hat mir jedoch Emils Talent, das sehr gut in die Geschichte hineingearbeitet wurde.
Was mir ebenfalls weniger gut gefallen hat, ist, dass mir alles etwas zu schnell ging. Die beiden treffen sich, verbringen etwas Zeit miteinander, landen im Bett und verlieben sich innerhalb von wenigen Seiten ineinander. Ihre ganze Beziehung hat mir zu sehr an der Oberfläche gekratzt, sodass ich keinen richtigen Bezug zu ihnen herstellen konnte.
Warum um Emils Handicap ein so großes Geheimnis gemacht wurde, hat sich mir auch nicht ganz erschlossen. Natürlich verstehe ich, dass er - aufgrund seiner Familie - negative Erfahrungen gesammelt hat, dennoch fand ich es schade, dass das Thema so aufgebauscht wurde.
Zudem gab es noch ein paar Kleinigkeiten bzw. Ungereimtheiten (Dinge, die angesprochen wurden, dann aber nie vollständig aufgeklärt werden oder eine Person, die man angeblich gar nicht kennt, obwohl zuvor bereits über ebendiese Person gesprochen wurde), die mir aufgefallen sind.

Fazit:
"Wenn jedes Wort nur Liebe ist" ist eine leichte Liebesgeschichte, die mit romantischen und humorvollen Szenen punkten kann. Die überstürzte Liebesbeziehung, die extreme (meist negative) Zeichnung mancher Charaktere und ein paar Ungereimtheiten haben mir jedoch weniger gut gefallen.
Eine nette Liebesgeschichte für zwischendurch, die ich gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 27.09.2021
Kent, Kathleen

Die Tote mit der roten Strähne


sehr gut

Der rote Flügel auf dem Cover hat sofort mein Interesse geweckt und mich dazu verleitet, die Leseprobe zu lesen. Warum auf dem Cover jedoch keine roten Haare abgebildet wurden (die einen Bezug zum Inhalt gehabt hätten), erschließt sich mir nicht ganz und wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben.
Der Schreibstil von Kathleen Kent ist flüssig, leicht verständlich und mit einigen humorvollen Dialogen versehen, wodurch die Handlung etwas aufgelockert wurde.

Direkt zu Beginn wird man sofort ins Geschehen geworfen. Das erste Kapitel strotzt nur so vor Spannung, was mir richtig gut gefallen hat. Leider verliert sich die rasante Spannung im Laufe der Zeit auf den Seiten, wodurch es einige Längen gab. Es passiert zwar recht viel, doch die Verbindung zwischen den einzelnen Fällen ist nicht immer ersichtlich und die Handlung wirkt zum Teil unlogisch und etwas haarsträubend.
Detective Betty Rhyzyk war mir zwar auf Anhieb durchaus sympathisch, allerdings bin ich auch bis zum Schluss nicht so ganz mit ihr warm geworden. Wir würden wohl keine besten Freundinnen werden. Als lesbische Frau hat sie es nicht leicht, sich in einer Männerdomäne zu behaupten, doch durch ihre taffe Art schafft sie das ausgesprochen gut, was mir gefallen hat. Auch das Verhältnis zu ihren Kollegen wurde gut dargestellt, wobei hier einige vor allem durch sexistische Äußerungen herausgestochen sind, auf die sie jedoch stets eine schlagfertige Antwort parat hatte.
Sehr interessant und erschreckend fand ich auch die Probleme, auf die Betty und ihre Lebensgefährtin Jackie aufgrund ihrer Homosexualität gestoßen sind. Sei es die homophobe Maklerin, die ihnen kein Haus verkaufen wollte oder der Vorfall in einem Schnellrestaurant, in dem sie aufgrund ihrer sexuellen Orientierung nicht bedient wurden.
Ab einem gewissen Zeitpunkt ist Betty ganz auf sich allein gestellt, was richtig spannend hätte werden können. Zu meinem Bedauern waren diese Passagen lediglich blutig und nur mäßig fesselnd - hier wurde das Potenzial meiner Meinung nach leider nicht ausgeschöpft.

Fazit:
"Die Tote mit der roten Strähne" ist ein unterhaltsamer Thriller mit einer unkonventionellen Ermittlerin, der zwar durchaus spannend ist, jedoch auch einige Längen aufweist. Vor allem der rasante Einstieg in die Geschichte und der offene Umgang mit dem Thema Homosexualität haben mir gut gefallen.