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dreamy_booklines

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Insgesamt 90 Bewertungen
Bewertung vom 30.11.2025
Lake, Keri

Nocticadia


ausgezeichnet

~Nocticadia – Keri Lake~

Meine Meinung:
Schon seitdem ich das erste Mal von Nocticadia gelessen hatte, war mir klar, dass ich dieses Buch lesen muss. Ich bin zurzeit ein rießen Fan von Storys mit düsterem Setting und vielen Geheimnissen und genau das versprach Nocticadia. Dazu auch noch dieses wunderschöne Cover! Ich liebe das Motiv mit dem Schädel und den Motten, den gedämpften Farben und dem fast schon unheilvollen Flair. Es passt alles perfekt zu der Story im Inneren.

Auch der Klappentext hatte mich sofort neugierig gemacht, vor allem Lilias Wunsch, endlich herauszufinden, was wirklich mit ihrer Mutter passiert ist. Schon der Prolog hat mir Gänsehaut verpasst, und das war gerade erst der Anfang. Er hat schon direkt gezeigt, wie gut Keri Lake, diese düstere Stimmung, zwischen wissenschaftlicher Neugier und echtem Horror, erzeugen kann und man spürt direkt, dass hinter der ganzen Geschichte etwas sehr Altes und sehr Gefährliches steckt.

Lilia selbst war eine absolute Überraschung für mich. Ich mochte ihre Nachdenklichkeit, ihre Intelligenz und ihren unerschütterlichen Willen, die Wahrheit hinter dem Tod ihrer Mutter ans Licht zu bringen. Gleichzeitig trägt sie so viel Verantwortung auf ihren Schultern – vor allem für ihre jüngere Schwester Bee – und dennoch lässt sie sich egal bei welchem Schicksalsschlag nicht unterkriegen. Sie wirkt so ruhig, aber man merkt schnell, wie viel in ihr brodelt. Ich fand es bewundernswert, wie analytisch sie trotz ihrer Ängste bleibt, und wie sie sich immer wieder selbst zwingt, weiterzumachen, obwohl die Antworten, die sie sucht, oft schmerzhaft sind. Das sie dazu auch manchmal etwas tollpatschig war, hat sie nur noch sympathischer gemacht.
Und dann müssen wir auch über Devryck Bramwell reden.
Was soll ich sagen? Ich verstehe jetzt, warum er „Doctor Death“ genannt wird. Es ist genau diese Mischung aus distanziert, verletzlich, unantastbar und schmerzhaft menschlich, die ihn so faszinierend gemacht hat. Anfangs mochte ich ihn gar nicht, aber über die Seiten hinweg, bin ich sehr schnell warm mit ihm geworden und fand ich auch echt toll! Seine Kommentare, seine Kälte, seine Schutzmechanismen … alles an ihm schreit danach, dass es mehr gibt, als er zugibt, und das hat man auch sehr schnell erfahren dürfen.

Dann diese Spannung zwischen den beiden?
Einfach nur wow.
Nicht dieses sofortige Funkensprühen, sondern eher ein langsames, magnetisches Anziehen, ein richtig intensiver Slow Burn! Man muss sich zwar etwas gedulden, bevor es richtig los geht, aber dann wird man auch sehr reich belohnt. Die beiden standen immer auf einer Augenhöhe, und das hat man gemerkt. Das ganze war eine perfekte Balance aus Gefahr, Emotion und Anziehung und hat mich wirklich umgehauen.

Was mich auch sehr begeistert hat, war das gesamte Setting. Keri Lake hat es geschafft, die Dracadia-Universität zum Leben zu erwecken durch ihre großartigen Beschreibungen: düster, alt, unheimlich, gleichzeitig voll mit wissenschaftlicher Neugier und verborgenen Experimenten. Dazu die Parasitenforschung, die Laboratmosphäre, die Motten-Symbolik… Alles war perfekt aufeinander gestimmt und ich wollte gerne noch so viel mehr, über das wissenschaftliche und die Experimente erfahren. (Versteht mich hierbei bitte nicht falsch, das ganze Thema ist nicht zu kurz gekommen, aber ich wollte gern noch so viel mehr erfahren!)

Die Nebenfiguren waren ebenfalls superspannend. Viele davon wirken auf den ersten Blick merkwürdig oder schwer zu durchschauen, und gerade das hat die Geschichte so lebendig gemacht. Ich habe ständig gerätselt, bei wem ich vorsichtig sein muss und wer vielleicht doch ein Verbündeter ist. Einige Enthüllungen haben mich komplett überrascht, andere hatte ich im Gefühl – aber alles hat sich am Ende perfekt ineinandergefügt.

Das Buch hat für mich ein unglaubliches Tempo: Mal ruhig und atmosphärisch, mal brutal, mal emotional zerstörerisch, und dann wieder gefühlvoll und intensiv. Je weiter ich kam, desto sicherer war ich, dass Keri Lake ganz genau wusste, worauf sie hinauswill. Der Plot und die Spannung, passten auch einfach nur perfekt in die gesamte Geschichte. Besonders auf den letzten zweihundert Seiten konnte ich kaum noch aufhören zu lesen. Jeder Faden wird aufgenommen, jede Frage beantwortet, und trotzdem bleibt diese dunkle, vibrierende Stimmung bis zur letzten Seite bestehen.


Fazit:
Nocticadia bekommt von mir 5 von 5 Sterne und einen Ehrenplatz bei meinen Lieblingsbüchern. Ich hätte nicht erwartet, dass ein Einzelband so gut seien könnte, aber Keri Lake hat genau das geschafft! Es ist düster, intensiv, atmosphärisch dicht und emotional mitreißend. Eine großartige Mischung aus Gothic Romance, wissenschaftlichem Horror, Dark Academia und einer Liebesgeschichte, die gleichzeitig sanft und zerstörerisch ist.
Ich kann es allen empfehlen, die düstere, komplexe, geheimnisvolle Geschichten lieben und bereit sind, sich von einer ganz besonderen Welt verschlingen zu lassen.

Bewertung vom 22.10.2025
Dippel, Julia

Velvet Falls, but the Gods forgot to die / Velvet-Dilogie Bd.1


ausgezeichnet

~ Velvet Falls – But the Gods forgot to die von Julia Dippel~

Meine Meinung:
Ich liebe die Bücher von Julia Dippel und ihr neustes Werk musste ich deshalb auch direkt lesen. Der Einstieg fiel mir erstaunlich leicht, obwohl ich anfangs etwas anderes erwartet hatte. Julia Dippel entführt uns diesmal nicht in eine klassische High-Fantasy-Welt, wie in ihren letzten Romanen, sondern schlägt mit Velvet Falls wieder eine Brücke zur Urban Fantasy. Diese moderne, fast greifbare Welt, in der Magie, Mythen und Realität miteinander verschmelzen, hat mich sofort in ihren Bann gezogen.

Die Geschichte ist spannend, temporeich und voller Wendungen. Velvet muss das Blut der sieben Göttersöhne sammeln, um die Welt zu retten – eine Aufgabe, die nicht nur gefährlich, sondern auch emotional äußerst aufwühlend ist, denn einer dieser Göttersöhne ist ausgerechnet Kash, ihr Ex und ihre einzige Hilfe. Die Dynamik zwischen Weltrettung, alten Gefühlen und neuen Gefahren sorgt dafür, dass man (ich) das Buch kaum aus der Hand legen kann.

Der Autorin gelingt es meisterhaft, Action, Mythologie und Emotionen zu einer mitreißenden Geschichte zu verweben. Besonders die Art, wie sie eine urbane Welt mit Göttern, Dämonen und Magie verbindet, fand ich großartig.
Die Action-Szenen sind fesselnd und perfekt beschrieben, die emotionalen Momente ehrlich und greifbar. Man spürt jederzeit, dass hinter all dem Chaos aus Blut, Feuer und Magie echte Gefühle stehen – Liebe, Schmerz, Hoffnung, Verzweiflung.

➳ Velvet war für mich eine so tolle Protagonistin! Sie ist stark, eigenwillig, schlagfertig und dabei unglaublich sympathisch. Ihre frechen Sprüche, ihr Humor und die Tatsache, dass sie sogar ihren Waffen Namen gibt, machen sie zu einer dieser Hauptfiguren, die man einfach nicht vergessen kann. Hinter ihrer rauen, oft sarkastischen Fassade verbirgt sich ein weicher, verletzlicher Kern, der sie nur noch liebenswerter macht.

➳ Mit Kash bin ich leider nicht ganz warm geworden. Er war zwar sehr charmant und war auf seine Weise faszinierend – aber ich konnte nicht immer nachvollziehen, warum er so handelt, wie er handelt. Einige seiner Entscheidungen blieben für mich unverständlich (an dieser Stelle werde ich nicht näher drauf eingehen, da ich dann spoilern würde), und das hat mich emotional manchmal ein wenig auf Abstand gehalten.

Die Beziehung zwischen ihm und Velvet war zwar spürbar, aber durch Kash war es für mich nicht so intensiv und greifbar, wie es hätte seien können. Trotzdem haben ihre Wortgefechte und das Hin und Her zwischen Nähe und Distanz für viele spannende, manchmal auch humorvolle Szenen gesorgt.

➳ Auch die Nebenfiguren sind, wie man es von Julia Dippel kennt, mit unglaublich viel Liebe zum Detail gestaltet. Besonders Eddie hat sich in mein Herz geschlichen: mit seiner unbeholfenen, aber herzensguten Art sorgt er immer wieder für Momente, in denen man einfach schmunzeln muss. Mama Dante, Atlas und auch all die anderen Charaktere bringen ebenfalls Tiefe, Wärme, etwas Hass und eine Portion Geheimnis mit in die Geschichte.

Der Schreibstil von Julia Dippel war wieder so toll! Sie schreibt mit einer Leichtigkeit, die einen mühelos durch die Seiten trägt. Ihre Dialoge sprühen vor Witz, ihr Humor ist so gut, und gleichzeitig schafft sie es, tiefgehende Emotionen und bedeutende Themen in die Geschichte einfließen zu lassen.

Und dann das Ende dieses Buches… Ich brauche unbedingt Band 2, dieser Cliffhanger hätte verboten werden sollen. Es war der perfekte Abschluss für dieses Buch, aber das nicht mal der Erscheinungstag von Band 2 bekannt ist, macht den Abschluss nicht besser.


Fazit:
„Velvet Falls – But the Gods forgot to die“ bekommt von mir 4,5 von 5 Sterne und hat mir sehr gut gefallen. Es war eine tolle Geschichte mit einer großartigen Heldin, einer spannenden Handlung und einem Schreibstil, der einfach Spaß macht. Nur Kash hat mich nicht ganz überzeugt, aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Ich freue mich jetzt schon unglaublich auf die Fortsetzung – denn eines ist sicher: Von Julia Dippel werde ich noch ganz viel lesen!

Bewertung vom 12.10.2025
Schoder, Sabine

Der Kuss der Muse / Palace of Ink & Illusions Bd.1


ausgezeichnet

~Palace of Ink & Illusions – Der Kuss der Muse von Sabine Schoder~

Meine Meinung:
Nachdem ich die „The Romeo & Juliet Society“-Reihe von Sabine Schoder schon verschlungen hatte, musste natürlich auch ihr neustes Buch sofort bei mir einziehen. Schon der Klappentext hat mich überzeugt – ein geheimer Schreib Wettbewerb, griechische Mythologie und ein Hauch Magie? Das kann zusammen nur gut werden!

Schon der Einstieg hat mich total überrascht – man wird direkt mitten in Livs Leben hineingeworfen, das irgendwo zwischen Chaos, Pech und ihrem sehr interessanten Webtoon liegt. Sabine Schoder hat einfach diesen unverwechselbaren, humorvollen Schreibstil, der es schafft, selbst ernste oder dramatische Momente mit einer gewissen Leichtigkeit zu erzählen. Ich war sofort wieder in diesem typischen „Sabine-Schoder-Flow“ drin, bei dem man gar nicht merkt, wie schnell die Seiten verfliegen.
Die Grundidee der Geschichte – ein Wettbewerb, bei dem man sich durch kreative (aber auch gefährliche) Prüfungen die Küsse der neun Musen verdienen muss – ist unglaublich originell. Besonders spannend fand ich, wie sich hinter dem glamourösen Schreibwettbewerb eine immer dunklere und gefährlichere Wahrheit verbirgt. Mit jeder Prüfung steigt die Spannung und man merkt, dass hinter der Fassade des Wettbewerbs viel mehr steckt, als die Teilnehmer ahnen.

➳ Liv ist eine der unterhaltsamsten Protagonistinnen, die ich seit Langem gelesen habe. Sie ist ein komplettes Chaos, hat keinen Filter beim Reden, trifft viele spontane Entscheidungen (leider oft auch nicht die Richtigen) – aber all das zusammen macht sie so liebenswert. Manchmal hätte ich mir dann aber auch gewünscht, dass sie etwas mehr reflektiert, bevor sie handelt, aber gleichzeitig war es genau das, was sie so authentisch macht. Sie ist keine makellose Heldin, sondern jemand, der Fehler macht, lacht, stolpert – und trotzdem weitermacht.
➳ Flame: Wenn Bookboyfriends ein Ranking hätten, wäre er definitiv weit oben. Von Anfang an hat er diese Mischung aus geheimnisvoll, charmant und leicht sarkastisch, die einfach süchtig macht und dabei war dann auch oft sehr sympathisch und auch irgendwie süß. Er ist der Ruhepol zu Livs Chaos, aber gleichzeitig hat man das Gefühl, dass hinter seiner kontrollierten Fassade etwas Dunkleres lauert.
Die Beziehung der beiden war etwas speziell. Es gab von Anfang an diese Chemie zwischen den beiden, die man direkt spüren konnte. Ihre Wortgefechte waren voller Witz, Spannung und unterschwelliger Gefühle. Aber insgesamt war ihre Beziehung eine „Insta-Love“- Beziehung, was ich zwar erst mochte, es mir dann doch etwas zu schnell ging… An manchen Stellen hätte ich mir dann doch gewünscht, dass sie sich ein bisschen mehr auf das eigentliche Geschehen konzentrieren, statt ständig in Flirt-Modus zu verfallen (gerade in gefährlichen Situationen 😅).

➳ Nebencharaktere
Neben Liv und Flame gibt es noch viele weitere Figuren, die der Geschichte noch spannender gemacht haben. Shelly und Sawyer haben mich mit ihrer liebevollen, aber humorvollen Art oft zum Lächeln gebracht – sie sind einfach das perfekte Nebenpaar und bringen etwas Ruhe in die turbulenten Ereignisse.
Die Ratgeber der Teilnehmer*innen haben mich auch besonders oft zum Lachen gebracht (besonders das Manga von Liv) und auch die Teilnehmer*innen des Wettbewerbs sind spannend gezeichnet, teilweise richtig geheimnisvoll, sodass man nie weiß, wem man trauen kann. Bei den Musen und der Jury wusste ich nie ganz, wenn ich weniger mochte, aber das hat der Geschichte noch mehr tiefe verliehen.

Die Handlung des Buches hat mir auch sehr gefallen: Mit jeder Prüfung, jedem Hinweis ist die Spannung gestiegen – und Liv muss sich nicht nur gegen ihre Konkurrenz behaupten, sondern auch gegen die manipulativen Kräfte der Musen.
Ich fand es auch genial, wie sich nach und nach ein größeres Netz aus Intrigen, Magie und Machtspielen entfaltet. Das Buch bleibt bis zum Schluss fesselnd – und dann kommt dieser Cliffhanger, der mich einfach nur fassungslos zurückgelassen hat. Ich brauche Band 2. Sofort.


Fazit:
„Palace of Ink & Illusions – Der Kuss der Muse“ bekommt von mir 4,5 von 5 Sternen und hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein magischer, humorvoller und emotionaler Reihenauftakt, der mich mit seiner Kreativität, seinen charmanten Charakteren und der spannenden Mischung aus Mythologie und Magie vollkommen überzeugt hat. Sabine Schoder schafft es in diesem Buch wieder Witz, Romantik und Spannung perfekt miteinander zu verbinden und gleichzeitig eine Welt zu erschaffen, in die man am liebsten selbst eintauchen würde. Von mir definitiv eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 27.09.2025
Francis, Dani

Silver Elite


gut

~Silver Elite von Dani Francis~

Meine Meinung:
Auch nach dem Beenden von Silver Elite bin ich noch ein wenig hin- und hergerissen, was ich von dem Buch halten soll, aber insgesamt hat es mich definitiv gefesselt. Die Geschichte um Wren Darlington, die in das Trainingsprogramm als Soldat für die Regierung (die sie hasst) aufgenommen wird, startet spannend und hält diese Spannung auch über das gesamte Buch an. Man wird direkt in eine dystopische Welt voller Geheimnisse, Verrat, Machtkämpfe und Unterdrückung hineingeworfen – und genau das hat mich von Anfang an gepackt.

Die Handlung selbst ist temporeich, überraschend und teilweise richtig nervenaufreibend. Wren wird durch einen Fehltritt gezwungen mit ihrem Feind zusammenzuarbeiten und muss nun innerhalb des Trainingsprogrammes überleben, während sie ihre Fähigkeiten geheim hält, deren Existenz ein Grund ist, sie zu töten.
Die Mischung aus Training, politischem Kalkül und der ständigen Gefahr, entdeckt zu werden, sorgte für einen guten Spannungsbogen.

Besonders gefallen hat mir das Magiesystem: Die Fähigkeiten der Mods, die von Telepathie über Heilung bis hin zu Gedankenmanipulation reichen, sind clever durchdacht und haben dem Buch sehr viel Spannung gebracht. Ich fand die Idee, dass telepathische Stimmen anders klingen als die reale Stimme, richtig faszinierend. Auch die Art, wie Wren und ihr geheimnisvoller Kontakt „Wolf“ sich über Telepathie näherkommen, hat der Geschichte mehr tiefe verliehen: von harmlosen Kindergesprächen bis hin zu intensiven, fast vertraulichen Unterhaltungen über Gefühle und Vertrauen, ohne dass sie sich je getroffen haben. (Obwohl es hier gerne auch noch mehr Gespräche geben hätte können, in der Mitte der Geschichte war das leider sehr eingebrochen!)

Die Charaktere haben mir größtenteils gut gefallen:
➳ Wren ist mutig, stur und gleichzeitig verletzlich aber leider auch sehr impulsiv. An sich eine Mischung, die sie hätte, sympathisch machen sollen, mich dann aber leider irgendwann genervt hat. Sie war die ganze Zeit impulsiv, hat sich schnell ablenken lassen und irgendwie fehlte da ein Roter Faden. Ihre Entwicklung konnte das auch leider nicht wirklich verbessern, auch wenn ich das Gefühl hatte, das sie gegen Ende dann doch langsam wusste, was sie wollte.
➳ Cross, ein sehr strenger Trainingsoffizier und irgendwie ihr Gegenstück, ist zunächst eher unnahbar, hat dann aber im Laufe der Geschichte auch hin und wieder seine sanfte, nachdenkliche Seite durchschauen lassen.
Die Beziehung zwischen Wren und Cross hat mir leider nicht wirklich gefallen, mir ging es besonders mit der körperlichen Anziehung zu schnell und es fehlte viel zu sehr die emotionale Tiefe. Ich habe irgendwie große Hoffnung, dass das sich in Band 2 verbessert oder wir vielleicht auch einen neuen Love Interest bekommen.

➳ Die Nebencharaktere wie Kaine, Xavier und Tana haben mir dafür sehr gut gefallen, besonders Kaine mit seinem Humor und seiner charmanten Art. Sie haben das Buch noch interessanter gemacht, auch wenn ich bei manchen Figuren das Gefühl hatte, das man sie nur Oberflächlich kennengelernt hatte und auch hier die Tiefe manchmal fehlte.

Das gesamte Worldbuilding wurde interessant aufgebaut und hat sehr viel Potenzial. Die dystopische Gesellschaft mit ihren sozialen Spannungen, der Misstrauen zwischen den Mods und den Primes und den Gefahren für Menschen mit besonderen Fähigkeiten, alles hat mich sehr gefesselt, auch wenn ich mir gleichzeitig gerne an manchen Stellen mehr Hintergrundinformationen zur Geschichte, Politik und Machtstrukturen gewünscht hätte. Trotzdem wird genug gezeigt, um die Handlung nachvollziehbar und spannend zu gestalten.

Noch ein kleines Kritikpunkt von mir, ist das Ende. In den letzten 10–15 % des Buches wird vieles viel zu schnell abgehandelt, so dass es ein echter Wirbelsturm an Wendungen, Verrat und Action war. Dadurch wirkt das Finale etwas gehetzt, und die Konsequenzen von Wrens Entscheidungen treten nicht immer so deutlich hervor, wie sie es hätten machen sollen. Dafür hätte man vielleicht die ganze Schwärmerei von Wren gegenüber Cross kürzer machen können…

Fazit:
„Silver Elite“ bekommt von mir 3,5 von 5 Sternen und hat mir gefallen. Die Geschichte lebt von ihrer Spannung, den gut umgesetzten Magiesystemen und der dystopischen Atmosphäre. Einige Nebenhandlungen und die Liebesgeschichte könnten noch etwas mehr Tiefe vertragen, aber das Gesamtpaket ist in Ordnung und macht neugierig auf die Fortsetzung. Nachdem fiesen Ende hoffe ich, das der zweite Band schnell herauskommt!

Bewertung vom 21.09.2025
Lionera, Asuka

Untamed Hearts / Honor & Claws Bd.1


sehr gut

~Honor & Claws – Untamed Hearts von Asuka Lionera~

Meine Meinung:
Ich mag die Bücher von Asuka Lionera sehr, weshalb ich auch ihr neustes Werk lesen musste. Honor & Claws – Untamed Hearts hörte sich schon vom Klappentext her sehr spannend an: eine Welt voller magischer Wesen, geheimnisvoller Völker, einer Academy und einer verbotenen Liebe.
Der Einstieg ins Buch fiel mir auch sehr leicht. Der Schreibstil von Asuka Lionera war sehr angenehm, flüssig, lebendig und auch etwas magisch, sodass ich direkt in die Geschichte eintauchen konnte und auch schnell durch die Seiten kam.

Was ich von Anfang an sehr interessant fand, war die Idee rund um die Celester, die vom Sternenvolk abstammen und mit ihren Kräften sehr einzigartige Magieformen in die Geschichte gebracht haben. Diese Sternenmagie, die magischen Bestien, die Verfeindungen zwischen den Bestien und den Jägern und die düstere, gefährliche Welt sind sehr originell und machen neugierig auf mehr.

➳ Mit Reina als Protagonistin hatte ich anfangs leider ein paar Schwierigkeiten. Sie wirkte zu verbissen in ihrem Ziel, Jägerin zu werden, und ließ kaum einen Blick nach links und rechts zu. Danach war sie dann plötzlich sehr wechselhaft und konnte mich dann auch erst im letzten Drittel richtig packen, als sie langsam begann, über sich hinauszuwachsen und auch andere Perspektiven zuzulassen. Ihre Entschlossenheit und ihr Mut waren dennoch sehr bewundernswert.
➳ Gavin hingegen fand ich von Anfang an sehr interessant. Er hatte schon immer seine tiefe, auch wenn er zunächst recht berechnend wirkte, zeigt er dann aber von Kapitel zu Kapitel viele Facetten und beschützt Reina, obwohl er eigentlich ihr Feind sein sollte.
Diese Dynamik zwischen den beiden hat mir gefallen, auch wenn die romantische Entwicklung sehr zögerlich beginnt und sich dann doch recht schnell entwickelt, weshalb ich mir an manchen Stellen etwas mehr knisternde Momente oder vielleicht noch etwas mehr Slow Burn gewünscht hätte.
➳ Die Nebenfiguren wie Tora und Rodic bringen zusätzliche Spannung und Tiefe in die Handlung, was ich sehr mochte. Besonders Tora entwickelt sich von der anfänglich unfreundlichen Figur zu jemandem, den man ins Herz schließen kann.

Die Handlung selbst war anfangs leider etwas langweilig, ist im letzten Drittel dafür dann aber sehr ereignisreich, mit gelungenem Plottwist, die mich neugierig auf die Fortsetzung gemacht haben. Vor allem die Idee der Celester, ihre Kräfte und der Machtkampf zwischen den Völkern haben viel Potenzial, besonders auch nachdem Ende, das noch einmal mit einem rießen Knall endete, weshalb ich den zweiten Band jetzt schon gerne hätte!
Allerdings hatte das Buch auch ein paar zähe Momente. Besonders das Worldbuilding hätte für mich noch viel weiter ausgebaut werden müssen, manche Informationen – zum Beispiel über den Krieg und die Entstehung des Konflikts – kamen viel zu spät oder blieben offen, was den Lesefluss etwas gebremst hat. Hier hätte es für mich gerne auch etwas mehr Infodumping und etwas weniger langsame Szenen haben können. Ich hoffe, dass das im zweiten Band noch mehr ausgebaut wird und dass diese Fragen beantwortet werden, denn die Grundlage waren doch recht vielversprechend.


Fazit:
„Honor & Claws – Untamed Hearts“ bekommt von mir 4 von 5 Sternen und hat mir gut gefallen. Das Buch hat ein sehr originelles und interessantes Magiesystem, eine spannende Grundidee und viel Potenzial für Band 2. Das alles hat die Geschichte zu einem tollen Auftakt zu einer interessanten Romantasy gemacht, die Lust auf mehr macht.

Bewertung vom 18.09.2025
Wahl, Carolin

Crushing Souls (Driven Dreams-Dilogie, Band 1)


ausgezeichnet

~Crushing Souls von Carolin Wahl~

Meine Meinung:
Kaum ein Romance Buch hat mich in letzter Zeit so gepackt wie dieses. Schon als die ersten Infos dazu veröffentlich wurden, war klar: Das Buch muss ich lesen! Eine Sports Romace in der Welt des Formel 1 und das auch noch geschrieben von Carolin Wahl? Das konnte nur gut werden und Carolin Wahl hat es geschafft, all meine Erwartungen zu übertreffen.

Diese Geschichte ist nicht nur eine typische Enemies-to-Lovers-Story (was ich persönlich ja liebe!), sondern hat auch ein Setting, das so authentisch und atmosphärisch ist, dass ich beim Lesen förmlich den Geruch von Motoröl in der Nase hatte und das Dröhnen der Motoren hören konnte.
Der Schreibstil von Carolin Wahl war gewohnt flüssig, emotional und humorvoll. Ihr Stil macht es leicht, in die Geschichte einzutauchen und den stressigen Alltag zu entfliehen – ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Besonders gelungen fand ich, das wir die Perspektiven von den beiden Protagonistin, also sowohl Fionas als auch Duncans lesen konnten.

Jetzt kommen wir dann aber auch zu den Charakteren selbst:
➳ Fiona war für mich eine echt tolle Protagonistin. Ich hatte erst etwas Angst, da sie sehr wie ein Partygirl dargestellt wurde, aber als man sie dann immer näher kennengelernt habe, habe ich sie einfach nur geliebt! Ich habe so mit ihr gelitten, wenn sie wieder einmal von ihren Eltern übergangen wurde, und gleichzeitig bewundert, wie sie ihren Weg geht und sich für andere einsetzt. Sie ist klug, empathisch und viel mehr als das Image, das ihr anhaftet.

➳ Duncan mochte ich nach ein paar Kapiteln richtig gern. Hinter seiner coolen, fokussierten Fassade als Extremsportler, steckt ein verletzlicher junger Mann, der seine Träume mit aller Kraft verfolgt. Seine ruhige Art und wie er sich nach und nach Fiona öffnet und für sie so viele schöne Dinge gemacht hat, hat ihn für mich zu einer richtigen Green Flag gemacht.

Die Beziehung zwischen den beiden, war für mich das Highlight der Geschichte. Ich habe jeden ihre Schlagabtausche geliebt, sie waren bissig und witzig und man spürt die Spannung zwischen ihnen sofort. Und trotzdem entdeckt man beim Lesen Stück für Stück, dass sie sich viel ähnlicher sind, als sie denken. Diese Entwicklung von offener Ablehnung zu knisternder Anziehung fand ich unglaublich gut umgesetzt.

➳ Die Nebencharaktere sind ebenfalls liebevoll gezeichnet und vermitteln ein „Found Family“-Gefühl, das die Geschichte wärmer und lebendiger macht. Andere Charaktere mochte ich jetzt nicht so, aber das ist ja auch teil der Geschichte! Besonders gefreut habe ich mich über kleine Auftritte von Figuren aus der Vielleicht-Reihe.
Die Handlung des Buches hat mir auch sehr gefallen. Carolin Wahl baut die Handlung so auf, dass man erst die Spannungen und Vorurteile zwischen den beiden spürt und dann Schritt für Schritt Zeuge wird, wie sie sich dann doch annähern und merken, dass sie gar nicht so unterschiedlich sind. Es gibt süße Momente, aber auch ernste Themen wie familiäre Erwartungen, Trauer und Selbstfindung. Am Ende bleibt es dann auch sehr spannend, auch wenn das Ende gerne noch etwas länger und mehr fokussiert auf die beiden Protagonisten hätte seien könne, aber dafür gibt es auch schon einige Hints zu Band 2.
Auch das Formel-1-Setting hat mich total abgeholt. Ich habe noch nicht so oft Formel 1 geschaut und deshalb auch kaum wissen und trotzdem alles gut verstanden. (Das Glossar war dabei sehr hilfreich!)


Fazit:
„Crushing Souls“ bekommt von mir 4,5 von 5 Sterne und hat mir sehr gut gefallen. Ich habe Fiona und Duncan sofort ins Herz geschlossen, ihre hitzige Dynamik geliebt und das Formel-1-Setting sehr gemocht. Die Geschichte ist emotional, spannend und zugleich humorvoll – perfekt für alle, die Enemies-to-Lovers lieben. Auch ohne Motorsport-Vorkenntnisse kann man hier problemlos eintauchen. Ich freue mich riesig auf Band 2 und kann euch nur raten: Lest dieses Buch, ihr werdet es nicht bereuen!

Bewertung vom 14.09.2025
Lim, Elizabeth

A Forgery of Fate


ausgezeichnet

~A Forgery of Fate von Elizabeth Lim~

Meine Meinung:
Als großer Fan von Elizabeth Lim und ihren Büchern, wusste ich sofort, dass ich auch ihr neustes Werk „A Forgery of Fate“ bei mir einziehen muss. Schon der Klappentext hat mich gepackt: eine Unterwasserwelt voller Drachen, Dämonen und mythischer Wesen – dazu ein „Beauty and the Beast“-Retelling mit Fake Marriage, viele Geheimnisse und Intrigen? Das klang nicht nur gut, es wurde auch absolut überzeugend umgesetzt.

Der Einstieg war zwar etwas langsamer, aber sobald die Geschichte dann auch Fahrt aufgenommen hatte, war ich komplett drin und konnte auch nicht mehr aufhören zu lesen. Der Schreibstil von Elizabeth Lim ist einfach perfekt für diese Geschichte gewesen: flüssig, bildhaft, magisch und auch sehr atmosphärisch. Die Welt wurde regelrecht lebendig, sodass ich das Gefühl hatte, manchmal selbst unter Wasser zu sein umgeben von einer magischen Kulisse, gefährlichen Quallen, majestätischen Meeresdrachen und sprechenden Schildkröten. Ich mochte es sehr, wie detailreiche die Magie, die Mythen dieser Welt und auch die Gesellschaft beschrieben wurden, das Worldbuilding war auf jeden Fall richtig gut ausgebaut für einen Einzelband.

Ein Hauptteil der Geschichte waren die magischen Fähigkeiten von Tru, sie kann die Zukunft malen und soll mit dieser Fähigkeit Elang helfen, der durch diese, sein Königreich retten möchte. Die Idee hinter diesen Fähigkeiten, fand ich richtig spannend und auch zudem sehr originell – so in die Richtung habe ich zuvor noch nichts gelesen gehabt und es passte auch perfekt zu der magischen Welt. Auch toll war es, wie Elizabeth Lim es mal wieder geschafft hat, ein bekanntes Märchenmotiv mit ihren interessanten Ideen, zu etwas neuem und Frischem zu verwandeln.

Auch die Figuren konnten mich sehr überzeugen:

➳ Tru, die Protagonistin, mochte ich von Anfang an sehr. Sie ist eine mutige, starke, humorvolle aber auch verletzliche junge Frau, die alles für ihre Familie machen würde, also ein richtiger Familienmensch. Ich fand ihre Entwicklung über das Buch hinweg sehr gelungen – sie wächst mit all ihren Aufgaben, hinterfragt Entscheidungen und kämpft für das, was sie für richtig hält! Was ich auch sehr toll an ihr fand, war die Liebe zu Nudeln, das hätte ich sein können.

➳ Elang, der drachische Gegenpart zu Tru, ist ebenfalls ein Highlight. Er steht in einer moralisch recht schwierigen Position und wirkt schon auf den ersten Seiten sehr kalt und berechnend, nicht gerade wie ein netter Love Interest. Aber nach und nach spürt man dann doch, das sehr viel in ihm steckt und auch sehr viel dahinter. Auch seine Entwicklung hat mich sehr berührt. Ich mochte besonders wie seine innere Zerrissenheit dargestellt wurde und wie Tru und Elang Schritt für Schritt lernen, einander zu vertrauen!

Die Liebesgeschichte zwischen Tru und Elang hat sich für mich genau richtig angefühlt. Sie baut sich langsam und glaubhaft auf, ist geprägt von gegenseitigem Respekt, Konflikten und zarten Momenten. Nichts wirkt überstürzt – und genau das hat dem Enemies-to-Lovers-Trope hier so gutgetan. Besonders mochte ich, dass die beiden lernen, miteinander zu kommunizieren und Vertrauen aufzubauen. Das macht ihre Beziehung umso authentischer und emotionaler.

➳ Auch die Nebencharaktere habe ich sehr gemocht. Trus Schwestern, ihre Mutter, ihr Baba, all die magischen Begleiter unter Wasser, alle haben eine noch schönere unter tiefere Dynamik in die Handlung gebracht. Manche Figuren habe ich sofort in mein Herz geschlossen und andere habe ich gehasst – und genau das, macht gute Nebencharaktere aus!


Die ganze Handlung war sehr emotional und spannend und an manchen Stellen auch sehr actiongeladen. Es gab viele Plotttwist die ich so nicht erwartet hätte und besonders am Ende hatte ich auch einige Tränen in den Augen. Die Geschichte ist ein Einzelband und wurde perfekt abgeschlossen, ich hatte am Ende nicht das Gefühl, das ich jetzt noch unbedingt einen zweiten Teil bräuchte. Auf einige Sachen konnte zwar nicht so tief eingegangen werden, aber dann wäre das Buch auch nicht so magisch und mystisch geblieben. Elizabeth Lim hat mit diesem Buch nicht nur eine spannende Fantasy, sondern auch eine Geschichte voller Herz, Mut und Magie erschaffen die ich gerne gelesen habe.


Fazit:
„A Forgery of Fate“ bekommt von mir 4,5 von 5 Sternen und hat mir sehr gut gefallen! Ein atmosphärisches, magisches Retelling mit einer einzigartigen Unterwasserwelt, einer starken Heldin, einem faszinierenden Halbdrachen und einer Liebesgeschichte, die man nur lieben kann. Elizabeth Lim hat es wieder geschafft, mich zu fesseln – und ich freue mich jetzt schon darauf, was sie als Nächstes schreibt!

Bewertung vom 07.09.2025
Chang, Molly X.

Nightblood Prince


ausgezeichnet

~Nightblood Prince von Molly X. Chang~

Meine Meinung:
Schon beim ersten Durchlesen des Klappentextes von Nightblood Prince, wusste ich, dass das Buch etwas für mich sein könnte. Ich hatte das Buch auch schon öfters vorher auf Social Media gesehen und hatte auch schon viel Gutes gehört, weshalb es dann bei mir einziehen dürfte.
Eine Geschichte über Prophezeiungen, Machtspiele, düstere Königreiche und eine Heldin die sich nicht mit ihrem Schicksal abfinden will? All das zusammen, genau mein Ding! Und tatsächlich – Molly X. Chang hat es mit ihrem Buch geschafft, mich von Anfang an in diese asiatisch inspirierte Fantasy-Welt hineinzuziehen, die mich bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen hatten.

Die Protagonistin der Geschichte, Fei, ist von ihrer Geburt an mit einer Prophezeiung belastet ist: Sie soll die „Kaiserin aller Kaiserinnen“ werden. In der Geschichte merkt man aber schnell, dass sie diese Rolle nicht einfach hinnehmen möchte, sondern einen starken Willen entwickelt, ihren eigenen Weg zu gehen – selbst wenn das bedeutet, gegen Traditionen, Erwartungen und sogar ihr eigenes Herz anzukämpfen. Was mir an ihr besonders gefallen hat, ist ihre Entwicklung im Laufe des Buches: Anfangs wirkt sie noch sehr privilegiert, beinahe naiv und von ihrem Leben im Palast abgeschottet. Doch mit jeder Entscheidung, jedem Verlust und jeder Herausforderung wächst sie über sich hinaus. Am Ende steht sie als eine selbstbewusste Kämpferin da, die sich nicht länger von einem Orakel oder den Plänen anderer definieren lässt.

Ein großes Thema des Romans ist das Liebesdreieck zwischen Fei, Siwang und Yexue. Normalerweise bin ich bei Dreiecksbeziehungen etwas skeptisch (da das selten gut ausgeht), aber hier wurde es erstaunlich gut umgesetzt. Die Autorin nimmt sich Zeit, beide Beziehungen zu entwickeln, sodass man gut nachvollziehen kann, was Fei an den jeweiligen Figuren fasziniert – und warum ihre Gefühle so zerrissen sind.

➳ Siwang ist der Kindheitsfreund und Verlobte, ein Charakter voller Loyalität und Hingabe, gleichzeitig aber auch jemand, der Fei manchmal zu sehr als Teil seines eigenen Schicksals betrachtet. Ich mochte seine Ernsthaftigkeit und seine Hingabe, auch wenn er mich hin und wieder mit seiner Sturheit etwas genervt hat

➳ Yexue dagegen ist geheimnisvoll, rebellisch und bringt eine Leichtigkeit in die Geschichte. Seine Dialoge mit Fei sprühen vor Energie und Witz, und ich fand es großartig, wie er sie immer wieder daran erinnert hat, dass sie mehr ist als nur eine Prophezeiung

Beide Figuren sind moraly gray, keine klassischen „Helden“, aber genau das hat sie interessant gemacht. Ich hatte oft das Gefühl, mich nicht entscheiden zu können, auf wessen Seite ich lieber bin – und genau so ging es auch Fei. Dieses Hin- und Hergerissen sein wurde überzeugend und glaubhaft dargestellt, ohne dabei ins Nervige abzurutschen (oder eher gesagt sehr selten!)

Was ich an dem Buch auch sehr machte, war das tolle Worldbuilding. Molly X. Chang erschafft eine Welt, die einerseits von höfischen Strukturen, politischen Intrigen und Machtkämpfen geprägt ist, andererseits aber auch fantastische Elemente wie vampirische Armeen und geheimnisvolle Prophezeiungen enthält. Besonders gefallen hat mir, wie die Autorin es schafft, diese Welt so bildhaft und atmosphärisch zu beschreiben, ihr Schreibstil war einfach perfekt für diese Geschichte!

Und dann dieses Ende! Es war intensiv, emotional und hat mich gleichzeitig zufrieden, aber auch voller Fragen zurückgelassen. Es wirkt fast wie ein Widerspruch: Einerseits abgeschlossen, andererseits offen genug, dass man unbedingt weiterlesen möchte – ich hoffe sehr, dass wir in den Folgebänden noch tiefer in diese Mysterien eintauchen werden.

Es gab leider auch ein paar Sachen, die mich nicht ganz überzeugt haben. Das Erzähltempo schwankte manchmal: Einige Szenen, vor allem im romantischen Bereich, zogen sich für meinen Geschmack etwas zu sehr, während andere große Entwicklungen (gerade gegen Ende) sehr schnell abgehandelt wurden.


Fazit:
„Nightblood Prince“ bekommt von mir 4,5 von 5 Sternen und hat mir sehr gut gefallen. Eine spannende, atmosphärische Fantasy-Geschichte mit einer starken Heldin, die sich aus den Fesseln einer Prophezeiung befreien will, und einem Liebesdreieck, das wirklich funktioniert. Ich mochte die Geschichte sehr und kann sie nur empfehlen!

Bewertung vom 31.08.2025
Gillig, Rachel

The Knight and the Moth


ausgezeichnet

~The Knight and the Moth von Rachel Gillig~

Meine Meinung:
Nachdem ich die „The Sheperd King“-Dilogie schon sehr geliebt habe, habe ich mich schon sehr auf die neue Reihe von Rachel Gillig gefreut. Meine Erwartungen waren dementsprechend hoch – und sie wurden nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen! Dieses Buch hat mich so viele Emotionen spüren lassen – ich habe gelacht, geweint, geseufzt, mitgefiebert und bin auch jetzt noch, Tage später, in diesem Buch gedanklich gefangen.

Schon in den ersten Seiten, wurde ich in eine düstere, fast schon gotisch-märchenhafte Geschichte gezogen, die mich direkt in ihren Bann gezogen hat. Rachel Gillig hat einen so einzigartigen Schreibstil, der sich nach ihren letzten Büchern, noch weiterentwickelt und noch besser wurde. Sie hat eine ganze Welt lebendig gemacht und dabei alles so detailreich und fließend erzählt, aber trotzdem immer mit ihrer eigenen interessanten Note. Besonders beeindruckend fand ich es, wie sie es geschafft hat, das Bedrohliche mit einer magischen Schönheit zu verweben – die rosenumrankten, verfallenden Kathedralen, die uralten Mythen, die lebendig wirkten, die schaurig-faszinierende Stimmung der Orte.

Allgemein das gesamt Worldbuilding in dieser Geschichte, war einfach nur genial. Die Weissagerinnen, die Omen, die geheimnisvollen Symboliken, die verschiedenen Rituale und die Prophezeiungen, alles davon war so einzigartig und auch was ganz Neues, das ich bisher so nicht gelesen habe. Dazu auch noch die Mythen, die alten Legenden, die magischen Artefakte: alles war so gut durchdacht und in die Handlung eingeworben, sodass man von Anfang an, die Tiefe der Welt spüren konnte. Wie man sich jetzt vielleicht denken kann, war die ganze Welt auch recht komplex, aber ich persönlich war nie damit überfordert. Ich war neugierig auf alles, was man erfahren würde und ganz besonders auch auf die düsteren und geheimnisvollen Geschichten dahinter.

Jetzt kommen wir aber zum Herzstück des Buches – die Charaktere:

➳ Sybil Delling / Sechs:
Sybil ist eine Protagonistin, die ich mir in Fantasygeschichten nur wünschen kann. Sie ist stark, verletzlich, voller Widersprüche und dabei immer unglaublich authentisch gewesen. Sie hat über Jahre hinweg im System der Weissagerinnen überlebt, dass sie geprägt, eingeschränkt und klein gehalten hat. Doch statt daran zu zerbrechen, entwickelt sie eine innere Stärke, die man besonders in ihrer Entwicklung spüren konnte. Ihre Loyalität gegenüber den Menschen, die sie liebt ist bewundernswert – sie vergisst nie, wofür sie kämpft, und steht für sich und andere ein. Aber was mich am meisten bewegt hat, war ihr innerer Prozess: wie sie langsam beginnt, die Geschichten und Wahrheiten, die man ihr eingetrichtert hat, zu hinterfragen und sich selbst ein Bild von allem zu machen.

➳ Rodrick Mendacious / Rory:
Ich weiß gar nicht, wo ich bei ihm anfangen soll. Er ist einer dieser Charaktere, die man schon beim ersten Auftritt ins Herz schließt – und das von Seite zu Seite nur noch mehr. Er ist geheimnisvoll, düster, ein Ritter mit Narben, aber unter dieser harten Schale verbirgt sich eine Tiefe und Zärtlichkeit, die ihr zu so einer Green Flag gemacht hat. Besonders berührt hat mich, wie sehr er Sybil respektiert. Er sieht sie nicht als jemanden, den er beschützen oder retten muss, sondern als gleichwertige Partnerin: ich liebe ihn so sehr!

➳ Die Beziehung zwischen Sybil und Rory:
Ich habe alles an der Liebesgeschichte in diesem Buch geliebt. Sie ist keine „Liebe auf den ersten Blick“-, keine überstürzte Anziehung, sondern eine zarte, intensive Entwicklung, die sich langsam entfaltet und genau deshalb so glaubwürdig ist. Anfangs stehen die beiden auf völlig verschiedenen Seiten, geprägt von Misstrauen und Vorurteilen. Ihre Dialoge sind voller Witz, voller Funken und Spannung – aber man spürt, dass unter der Oberfläche bereits mehr brodelt. Dieses langsame Herantasten, dieses vorsichtige Öffnen, die Momente voller unausgesprochener Sehnsucht – ich habe jede einzelne Seite davon geliebt.

➳ Nebencharaktere:
Auch die übrigen Nebencharaktere waren großartig ausgearbeitet. Jede*r hatte Tiefe, eigene Motive und brachte etwas Besonderes in die Geschichte ein. Genau das macht gute Fantasy für mich aus: wenn auch die Nebenfiguren lebendig wirken und man sie liebt, hasst oder zumindest nicht vergisst.


Und dann dieses Ende! Rachel Gillig hat es geschafft, mich mehrfach zu überraschen, Wendungen einzubauen, die ich nicht vorhergesehen habe, und mich mit so vielen Fragen zurückzulassen, dass ich am liebsten sofort weiterlesen würde. Der Cliffhanger war heftig und ich weiß echt nicht, wie ich jetzt so lange auf den nächsten Band warten kann…


Fazit:
„The Knight and the Moth“ bekommt von mir 5 von 5 Sternen und ist für mich ein absolutes Jahreshighlight. Dieses Buch hat mich von Anfang bis Ende gefesselt, bewegt und begeistert. Es ist düster, atmosphärisch, originell und voller Emotionen – ein Buch, das mich nicht nur unterhalten, sondern tief berührt hat.

Bewertung vom 30.08.2025
Perry, Devney

Shield of Sparrows


sehr gut

~ Shield of Sparrows – Fürchte die Wahrheit von Devney Perry~


Meine Meinung:
Schon der Klappentext von Shield of Sparrows hat mich sofort neugierig gemacht: eine Prinzessin, eine arrangierte Ehe (die anders kam als gedacht), ein Reich voller Monster und eine Liebesgeschichte, die eigentlich nicht sein dürfte – das klang nach genau der Mischung, die ich in einer Romantasy-Story liebe. Und tatsächlich hatte das Buch viele Elemente, die mich begeistern konnten, auch wenn nicht alles immer ganz rund war.

Odessa, die Protagonistin, mochte ich von Anfang an sehr, sie hatte eine große Entwicklung und hat sich sehr (zum Guten) verändert. Am Anfang wird sie aus ihrem bisherigen Leben gerissen und in eine neue, düstere Welt gebracht, in der sie nicht nur politisch funktionieren muss, sondern auch ständig zwischen Loyalität, Pflichtgefühl und eigenen Gefühlen hin- und hergerissen ist. Besonders gut gefallen hat mir bei ihr, wie sie trotz aller Unsicherheit nie völlig aufgegeben hat. Sie ist stur, mutig und immer bereit, für die Menschen, die ihr etwas bedeuten, alles zu geben. Ihre innere Zerrissenheit wegen ihres Landes und allem, was sie erlebt hat, hat sie nur noch nahbar gemacht – und auch wenn sie nicht unbedingt die beste Spionin war (*hust*), habe ich sie sehr gemocht!

Der Hüter war für mich eine der größten Überraschungen im Buch. Anfangs war ich unsicher, wie er in die Geschichte passt und was ich von ihm halten soll – aber je mehr man ihn kennenlernt, desto spannender wurde er. Sein raues Auftreten, kombiniert mit den kleinen Gesten, die seine weiche Seite zeigen, haben ihn zu einem sehr faszinierenden Charakter gemacht.

Sehr schön fand ich auch die Nebencharaktere. Besonders Evie ist mir sehr ans Herz gewachsen – sie war so ein süßer Charakter und hat mir auch wieder gezeigt, dass Kinder immer eine gewisse Wärme in Bücher bringt und ich jedes Mal liebe, wenn genau das passiert. Auch Charaktere wie Cathlin, Odessas Zofen, die Royals und Luella haben ihre eigenen Nuancen (ob gut oder schlecht, müsst ihr aber selbst herausfinden) in die Geschichte eingebracht und haben diese noch lebendiger und vielseitiger gemacht.

Die Liebesgeschichte in diesem Buch, hat mich dann auch sehr überzeugt. Es gab diese klassische „Enemies to Lovers“-Muster, diese wurden aber recht langsam dafür aber intensiver aufgebaut, ich würde das ganze vielleicht auch als Slow Burn kategorisieren. Nichts wirkte überstürzt, die Spannung war spürbar, und die Momente, in denen sie sich näherkamen, waren voller knisternder Emotionen. Für mich hat es genau das richtige Pacing und ich habe die beiden zusammen so sehr geliebt!

Was auch so phänomenal war, war das Worldbuilding. Die düstere Welt mit ihren Monstern, der Blutmagie und den geheimnisvollen Priestern hat mich von Anfang an fasziniert. Es gibt viele spannende Ideen, die sehr gut und detailreich umgesetzt wurden. Teilweise hatte ich jedoch das Gefühl, dass die Autorin ein wenig zu lange mit Erklärungen gewartet hat und dadurch alles etwas verzögert wurde…

Die Handlung selbst hatte dann auch ihre Höhen und Tiefen. Der Beginn war packend aber der Mittelteil hat sich für mich etwas gezogen… Dafür hat die Geschichte in den letzten Kapiteln noch einmal richtig Fahrt aufgenommen. Plötzlich reihten sich Wendungen aneinander, es wurde dramatisch, emotional und so spannend! Das Ende war dann auch noch mal so schlimm! Es war schockierend, emotional und ein rießen Cliffhanger. Ich saß mit tausend Fragen da (die ich immer noch haben) und wollte sofort wissen, wie es weitergeht. Trotz kleiner Schwächen in der Erzählung hat mich dieses Finale so sehr gepackt, dass ich den nächsten Band unbedingt lesen möchte.



Fazit:
„Shield of Sparrows“ bekommt von mir 4 von 5 Sterne und hat mir sehr gefallen. Es ist ein spannendes, atmosphärisches Romantasy-Buch, das von einer manchmal etwas naive Protagonistin, einem faszinierenden und vielschichtigen Love Interest, einem düsteren & gefährlichen Setting und eine Handlung voller Intrigen, Geheimnisse und Monster gelebt hat und trotz einiger Schwächen so ein tolles Buch war. Ich kann es nur empfehlen!