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Nightingale

Bewertungen

Insgesamt 74 Bewertungen
Bewertung vom 22.08.2025
Drvenkar, Zoran

Asa


ausgezeichnet

Wie eine Gletscherlawine entfaltet sich vor dem Leser das Leben von Asa, das fast von Geburt auf von Gewalt, Demütigung und Unterdrückung gezeichnet ist.

Was ist das geheime Projekt, das in nordischen Wäldern ganze Generationen in Anspruch genommen hat und das Asa im frühen Teenager-Alter zur Vollwaise gemacht hat? Was hat Asas Ziehvater, der reiche Waffenmogul mit dem bezeichnenden Vornamen "Wotan" mit all dem zu tun? Wie sollte Asa aus der Gleichung entfernt werden, warum ist es nicht gelungen und wie wird ihr Comeback aussehen?
Gespannt? Dann kauft euch das Buch und rein mit euch ins Lesevergnügen! Ihr werdet es nicht bereuen, ich versprech's!

Warum ich Asa unbedingt haben wollte - wegen der Sprachgewandtheit des virtuosen Zoran Drvenkar, die sich hier von der ersten bis zur letzten Seite des 700 Seiten starken Romans "Asa" durchzieht und einen so atemberaubend mal durch schnelle Actionpassagen, mal durch ruhige Reflektionen der Vergangenheit begleitet.
"Asa" als Thriller einzuordnen ist zwar per se korrekt, zutreffender wäre jedoch die Bezeichnung der "Belletristik". Ebenso wie die Werke Cormac McCarthys, Ursula K. Le Guins, J.R.R. Tolkiens und Stanislaw Lems lässt "Asa" sich einem eindeutigen Genre zuordnen - dem, des Thrillers eben - ist aber mit einer derartigen Sprachgewalt gesegnet und durch Tiefensymbolik, und literarische Bezüge gekennzeichnet, dass es in einer anderen Liga spielt, als "einfache" Genreliteratur.

Wer sich "Asa" zulegt, kauft nicht einfach nur ein Buch. Man erkauft sich das Eintauchen in eine düstere und mystische nordische Welt, wie man sie zuvor noch nicht erlebt hat und wie man sie auch nie wieder vergessen wird. Danke, Herr Drvenkar, für dieses Meisterwerk!

Bewertung vom 14.08.2025
Ratut, Beile

Reden an die Friedenswunschwelt


ausgezeichnet

Wenn man weiß, worauf man sich mit Beile Ratuts "Reden an die Friedenswunschwelt" einlässt und die aktuellen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen als deutlich verbesserungsfähig ansieht, kann man mit dem Buch nichts falsch machen.

Hierbei handelt es sich nicht um einen Roman mit durchgängiger, fortlaufender Handlung und festgelegten Protagonisten - wo die vermeintliche Utopie in ihre unschönen Einzelteile zerfällt, wird in einer Art politischer Essays in Form satirischer Kurzgeschichten aufgezeigt.
Kritik geübt wird auf gekonnte Weise und mit hohem sprachlichen Niveau an allem (oder fast allem), was viele Menschen am aktuellen Zeitgeschehen stört - Themen wie Überwachung, eine steigende Abhängigkeit von KI, die Fehler und Grenzen der Psychologie sowie des Rechtssystems, Toleranz um jeden Preis (die sich bei geringster Abweichung von Meinungen sofort in Intoleranz wandelt), den negativen Wandel von religiösen und moralischen Werten, Genuss- und Geltungssucht als Lebensmantra und noch einiges mehr werden hier behandelt.

Das Werk zeigt also die meisten gängigen Probleme der Gesellschaft auf und regt dadurch zum selbstständigen Nachdenken über Lösungsansätze an, ohne die Meinung der Autorin hierzu dem Leser mit dem Holzhammer einzuimpfen.
Die Erzählungen werden eingerahmt durch fantastische Zitate hochkarätiger Autoren zu Beginn und durch einen Psalm aus der Bibel am Ende. Ganz großes Lob, Frau Ratut!

Bewertung vom 08.08.2025
Kelly, Julia R.

Das Geschenk des Meeres


ausgezeichnet

Als in einem Dorf in Schottland 1900 ein kleiner Junge angeschwemmt wird, der dem verschwundenen Kind von Dorothy ähnelt, wühlt das die ganze Dorfgemeinschaft auf und schnell ist nichts mehr wie es vorher war.

Die Geschichte wird in verschiedenen Zeitebenen und auch aus unterschiedliche Perspektiven heraus erzählt. Die Sprünge werden geschickt gewählt, sodass man ein sehr rundes Ganzes erhält.
Besonders eindringlich ist die geschaffene Atmosphäre. Die raue Landschaft wird bildgewaltig dargestellt und auch die raue Dorfgemeinschaft kann man sich gut vorstellen.
Die Charaktere werden gut skizziert und vor allem die Entwicklung der Hauptfiguren ist sehr bewegend.

Die Geschichte wird eher langsam erzählt und punktet mit einem scharfsinnigen Feingefühl. Insofern ist sie für Leser zu empfehlen, die eine ruhige Geschichte mit viel Tiefgang suchen.

Bewertung vom 07.08.2025
Lorentz, Iny

Ein verhängnisvolles Testament


sehr gut

Als Anna bei ihrer Cousine Elisabeth einen Unterschlupf sucht, kommt sie gerade richtig. Denn Elisabeth benötigt dringend deren Hilfe, als es nach dem Tod ihres Mannes zu einen Erbstreit kommt, der die Existenz ihrer Familie gefährdet.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, wobei das Hauptaugenmerk auf Anna liegt. Diese lässt sich nicht so leicht unterkriegen und lockert die Situationen immer wieder mit selbst gereimten Spottversen auf. Die anderen Charaktere bleiben etwas blasser, aber werden dennoch ausreichend beschrieben, sodass man sie sich gut vorstellen kann.
Die Geschichte konnte mich sehr gut unterhalten. Sie wartet mit ein paar Wendungen auf und es gibt einige Intrigen und Überfälle auf Personen.
Zwischendurch hätte ich gerne noch etwas mehr vom Zeitgeschehen gehabt, aber ansonsten hat mir der Schreibstil sehr gut gefallen.
Das Ende ging dann zwar etwas schnell, aber hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte wurde schön abgerundet, auch wenn ich gerne noch ein paar zusätzliche Details gehabt hätte.

Insgesamt also ein toller historischer Roman, den ich auf jeden Fall Fans des Genres und natürlich des Autorenduos weiterempfehlen kann.

Bewertung vom 03.08.2025
Harel, Maike

Die Bestimmung der Mondsteinkinder


ausgezeichnet

Meelo passt nicht so ganz in sein Dorf mit Perlentauchern, da er Angst vor Wasser hat. Als eines Tages das neue Königskind gesucht wird, begibt er sich auf eine Reise, bei der er mehr herausfindet, als erwartet.

Die Hauptfigur Meelo ist einem schnell sympathisch und so kann man sich gut in ihn hineinversetzen. Aber auch die anderen Charaktere haben ihre interessanten Seiten. Die wichtigsten Personen werden vorab in einem nützlichen Personenverzeichnis vorgestellt.
Besonders gut hat mir der Weltenaufbau gefallen, da hier eine ganz eigene magische Welt erschaffen wird, die auch sehr bildhaft beschrieben wird.
Die Geschichte ist bis zum Ende spannend und auch mal dramatisch. Toll ist dabei auch eine Karte der Welt, sodass man Meelo auf seiner Reise begleiten kann.

Insgesamt eine wirklich spannende Geschichte über Freundschaft und den Mut, etwas zu bewegen. Hier wird auf jeden Fall auch zum Nachdenken angeregt.

Bewertung vom 28.07.2025
Baumeister, Jens

Andor Junior, Bücherhelden 1. Klasse, Die geheime Botschaft


ausgezeichnet

In dem Königreich Andor begeben sich vier Freunde auf eine spannende Schatzsuche und müssen sich dabei auch gegen einen fiesen Magier beweisen.

Das Buch wurde ideal für Erstleser gestaltet. Die Schrift ist angenehm groß und die Sätze nicht zu komplex. Gleichzeitig ist die Geschichte aber auch spannend und es gibt mit dem Magier sogar eine kleine überraschende Wendung.
Die Illustrationen sind richtig toll und detailreich. Außerdem passen sie perfekt zum Text, sodass auch hier nochmal das Lesen unterstützt wird. Zudem werden anfangs die einzelnen Charaktere mit einem kleinen Text vorgestellt, sodass man sie schon ein wenig kennt und ihre tierischen Begleiter sind ebenfalls sehr kindgerecht.
Das Leseverständnis wird dann auch nochmal nach jedem Kapitel mit abwechslungsreichen Rätseln überprüft.

Hier macht das erste Lesen auf jeden Fall Spaß und macht Vorfreude für weitere Abenteuer in Andor.

Bewertung vom 23.07.2025
Slocombe, Penelope

Sunbirds


ausgezeichnet

Die Mutter Anne ist seit sieben Jahren auf der Suche nach ihrem Sohn, der mit 18 Jahren in Indien verschwunden ist. Mithilfe der Journalistin Esther beginnt sie eine Reise quer durch Indien und geht neuen Spuren nach.

Der Schreibstil konnte mich von der ersten Seite an überzeugen. Er ist sehr bildgewaltig, sodass man sich die Landschaft und das Leben in Indien sehr gut vorstellen kann. Aber auch die Gefühle und die Entwicklung der Protagonisten kommen nicht zu kurz.
Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt und wir erfahren auch immer wieder etwas aus der Vergangenheit.
Das Ende dürfte nicht jedem gefallen, nicht alle Fragen werden vollständig geklärt, aber es passt gut zur restlichen Geschichte und ist schlüssig.

Insgesamt hat mir das Buch also sehr gut gefallen und ich kann es Lesern empfehlen, die eine eher ruhig erzählte Geschichte mit viel Gefühl und Indien-Flair lesen möchten.

Bewertung vom 07.07.2025
Oswald, Susanne

Mörderisch verstrickt - Ein Strickclub ermittelt


sehr gut

Eigentlich sind die Stricktreffen von Mette und ihren drei Freunden immer entspannte Runden. Doch als ihre Freundin Anne im Watt eine Goldfigur findet, ist das der Beginn einer Reihe von Verbrechen, die die Strickfreunde gemeinsam aufklären wollen.

Die Geschichte ist auf jeden Fall sehr unterhaltsam und vor allem für Fans von Wohlfühlromanen geeignet. Die Krimi-Aspekte werden hier eher gering gehalten, was es aber nicht weniger fesselnd macht. Es gab nicht sehr viele überraschende Wendungen, aber dafür kommt das Privatleben der Charaktere nicht zu kurz.
Die Strickfreunde werden alle sehr liebevoll beschrieben und wachsen einem schnell ins Herz.
Natürlich steht hier vor allem das Stricken im Vordergrund und es gibt am Ende auch ein paar schöne Anleitungen.
Das Ende fand ich etwas zu schnell abgehandelt und doch sehr plötzlich, wobei hier vielleicht für nächste Bände die Spannung aufrecht gehalten werden soll.

Insgesamt ein schöner Zeitvertreib mit tollen Charakteren, sodass ich gerne auch einen Folgeband lesen würde.

Bewertung vom 23.06.2025
Koelle-Wolken, Patricia

Der Garten der kleinen Wunder


sehr gut

Als Toja die vierzehnjährige Vica an ihrem Gartenzaun stehen seht, ist das für beide der Beginn einer großen Freundschaft. Vica hat ähnliche Probleme wie Toja früher und findet in deren Garten eine wundervolle Oase zum Entspannen.

Die Geschichte hat mir richtig gut gefallen. Sie regt immer wieder zum Nachdenken an. Die Charaktere sind sympathisch und man kann sich gut in sie hineinversetzen.
Ein Highlight des Buches ist die Liebe zur Natur. Wir lernen hier sehr viele außergewöhnliche Tiere kennen und erfahren einiges über die verschiedensten Gartenpflanzen. Der Garten und die kleinen Rituale dort werden wirklich wundervoll beschrieben und auch die Kreativität der Charaktere ist ansteckend.
Manchmal verlief die Handlung mir zwar etwas zu problemlos und die Sichtweise war etwas einseitig, aber das war auch nicht unbedingt störend.

Insgesamt hat mir der Roman sehr gut gefallen. Es ist ein wahrer Wohlfühlroman, der schöne Lesemomente geschaffen hat und den ich auf jeden Fall nochmal lesen werde, da man hier einfach sehr viel entdecken kann.

Bewertung vom 07.06.2025
Ruster, Tim

Astro-Tims Sternstunden


weniger gut

In dem Buch möchte der Autor seinen Lesern eine potentielle Zukunft der Raumfahrt aufzeigen. Dabei erklärt er, wie das Leben in vielen Jahren seiner Meinung nach aussehen wird.
Da ich mich gerne mit Astronomie beschäftige, hat mich das Buch angesprochen. Leider ist es weder ein lehrreiches Sachbuch, noch ein guter Science-Fiction-Roman.
Doch zunächst zum Positiven: das Buch ist kein vollständiger Reinfall. Es wird durchaus ein wenig Grundwissen zur aktuellen Forschungslage vermittelt, auch wenn dies eher wenig Raum einnimmt.
Zudem gibt es immer wieder tolle Illustrationen, die das Ganze auf jeden Fall aufwerten.
Der Schreibstil ist locker, aber irgendwie auch störend. Teils wird es durch die Aneinanderreihung von Errungenschaften, die hier einfach als gesetzt und nicht hypothetisch wirken, langweilig. Andermal ist der Humor wiederum unpassend.
Insgesamt hat mich das Buch also einfach nur enttäuscht und ich wüsste nicht, wem ich es eigentlich empfehlen sollte. Wissengierige werden hier auf jeden Fall enttäuscht und Leser, die sich für die Zukunft im Weltall interessieren, finden hierzu auch spannendere Romane. Vielleicht gefällt es Fans des Autoren, die gerne wissen möchten, wie er sich die Zukunft der Menschheit persönlich – und so ganz ohne wirkliche Reflexion – vorstellt.