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Insgesamt 171 Bewertungen
Bewertung vom 21.07.2025
Herz, Laura

Two Lives


gut

Wie Laura ihr Leben umkrempelt

Ich habe das Buch „Two lives“ von Laura Herz gelesen. Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. Ist es ein Ratgeber? Ein Tatsachenbericht? Eine Kombination aus Beidem?

Für mich ist es Letzteres. Die sehr persönliche Beschreibung einer ziemlich ereignisreichen Lebensphase der Autorin, gekoppelt mit der Vermittlung ihrer Einsichten.
Sie beschreibt ihre Erlebnisse und Gefühle recht ausführlich. Das geht bis zur Beschreibung ihrer Panikattacken und dem Verlauf der darauffolgenden Therapie.

Sie gibt Ratschläge für bestimmte Situationen, die für Betroffene sicher hilfreich sind.

Was mich echt gestört hat, ist das permanente Gendern im Text. Das geht dann bis zu Wortungeheuern wie „Freund*innenschaften“.
Ich hoffe, dass das nicht Schule macht. Es hat zumindest mir den Lesegenuss gemindert.

Laura Herz hat ihren Kampf um ihr Lebensglück sehr offen beschrieben und die Lesenden an ihren Erkenntnissen teilhaben lassen. Leider konnte ihr Bericht mich nicht wirklich mitreißen.

Bewertung vom 16.07.2025
Maurus, Michael

Das Multiversum der Menschlichkeit


ausgezeichnet

Eine Schatztruhe voll mit tiefgehenden Gedanken und Wahrheiten

Ich weiß gar nicht, wo ich mit meiner Würdigung beginnen soll.

Das ist ein ganz besonderes Buch.

Schon das wunderschöne, zum Träumen und Nachdenken einladende Cover hat mich angezogen. Dann der für mich etwas geheimnisvolle Titel, „Das Multiversum der Menschlichkeit“.
Dem Begriff Multiversum bin ich zuvor noch nicht begegnet und doch ist seine Bedeutung relativ einfach herzuleiten. Es geht um eine Vielzahl von Universen, die nebeneinander bestehen - praktisch um Parallelwelten. Eine schöne Vorstellung.

Dann die Verarbeitung und Gestaltung. Schönes Papier, türkisfarbene Trennblätter und kurze Kapitel. Die freien Seiten oder der freie Platz auf der Seite stimmten mich ruhig und besinnlich.

In den Kapiteln geht es, nach einer Einleitung und vor einem wunderschönen Epilog um die Themen Liebe, Selbstfürsorge, Wut, Mut, Vergebung, Empathie, Geduld, Dankbarkeit und Authentizität.

Diese menschlichen Qualitäten oder auch Lebenswerte werden im Folgenden genauer betrachtet. Das wird so tiefgreifend und schön beschrieben, dass ich oft beim Lesen stoppte, um einen Satz, einen Aphorismus oder einen Gedanken noch einmal zu lesen oder darüber nachzudenken.
Mir gefällt, dass für alle Themen eine Verbindung zu unserem Universum oder zur Wissenschaft hergestellt wird. Das und auch der Vergleich mit kosmischen Objekten ist für mich neu und ungeheuer anregend. Am Ende jedes Kapitels gibt es jeweils eine kleine Geschichte und eine Zusammenfassung, die das Gesagte auf den Punkt bringt.

Diese umfassende Betrachtungsweise hat meine Sicht erheblich erweitert, wofür ich dem Autor, Michael Maurus, sehr dankbar bin.

Ich habe das Buch zwar gelesen, aber es enthält eine solche Fülle an Gedanken und Impulsen, dass es sich einen festen Platz bei meinen Lieblingsbüchern erobert hat, die ich immer wieder mal zur Hand nehme.

Da es so wunderschöne Sätze, Aphorismen und Vergleiche enthält, ist es als Geschenk für liebe Menschen geradezu prädestiniert.

Bewertung vom 14.07.2025
Fonthes, Christina

Wohin du auch gehst


ausgezeichnet

Ein wunderbarer Roman über Schmerz, Sehnsucht und Liebe

Das Buch „Wohin Du auch gehst“ von Christina Fonthes hat mich sehr berührt und tief beeindruckt. Es hat mich förmlich gefangen und ich konnte nicht aufhören zu lesen.

Das Bild auf dem Cover lässt bereits ahnen, dass es um eine afrikanische Frau gehen könnte. Das Buch an sich ist hochwertig in Leinen gebunden, das Papier ist von feinster Qualität. Da machen das Lesen und Umblättern gleich noch mehr Freude.

Erzählt wird die Geschichte von zwei afrikanischen Frauen, die zwei verschiedenen Generationen entstammen. Und damit sind es genau genommen zwei Geschichten in einer, die zeitversetzt geschildert werden. Das ist interessant, aber auch herausfordernd, da die Kapitel in der Zeit und zwischen den beiden Hauptpersonen jeweils hin und her, vor und zurück, „springen“.

Es brauchte ein wenig, bis ich im Buch angekommen war. Zu groß erscheint die Kluft zwischen meinem eigenen Erfahrungsschatz und dem Leben, das hier im Buch beschrieben wird. Auch viele ausländische Begriffe, die jedoch in einem Glossar beschrieben werden, verstärkten meinen Eindruck, hier eine andere Lebenssicht einzunehmen.

Ich lerne die junge Bijoux kennen, die mit zwölf Jahren aus Kinshasa zu ihrer afrikanischen Tante Mira nach London kommt und zu Beginn der Handlung bereits fast zwölf Jahre bei ihr lebt.

Und ich lerne das Leben von Mireille, genannt Mira, kennen, die ebenfalls in jungen Jahren nach Europa kam und sich allein durchschlagen musste. Sie ist knapp zwanzig Jahre älter als Bijoux.

Zur weiteren Handlung möchte ich nichts verraten. Das muss man selbst lesen. Ich habe mich gewundert, erschrocken, gefreut und mitgefiebert. Beide Frauen machen wirklich viel durch und müssen Schweres verkraften.

Doch ich empfand das Buch nicht als erdrückend. Nein, immer wieder kommt Hoffnung auf und die Situation ändert sich. Das alles liegt auch an dem wunderbaren Schreibstil der Autorin, die hervorragend erzählt und ihre Protagonisten authentisch darstellt. Ich konnte die Wendungen absolut nachvollziehen.

Es ist insgesamt ein Buch, das Mut macht. Fünf von fünf Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 10.07.2025
Runcie, Charlotte

Standing Ovations


sehr gut

Von mir kommen keine Standing Ovations

Der Roman „Standing Ovations“ von Charlotte Runcie, erschienen bei Piper, hinterlässt mich ziemlich nachdenklich.

Als ich den Klappentext las, erwartete ich einen gewissen Inhalt. Als ich den Roman dann zu lesen begann, befürchtete ich eine bestimmte Richtung. Beides ist so nicht eingetreten. Das empfand ich zum einen schade, weil ich die Idee an sich klasse fand. Es war andererseits gut, da ich viel schlimmere Folgen befürchtete. Aber der Reihe nach.

Den Ausgangspunkt der Geschichte bildet der Fakt, dass Alex Lyons, ein anerkannter Theaterkritiker, auf einem großen landesweiten Kunst-Festival in Edinburgh die erste Show von Hayley Sinclair verreißt und mit nur einem Stern bewertet.
Nachdem er die Rezension geschrieben und an die Redaktion gesendet hat, trifft er Hayley zufällig in einer Bar. Er sagt ihr nicht, dass er in ihrer Show war und wie schlecht er diese bewertet hat.
Nein, sie kommen ins Gespräch und verbringen die Nacht miteinander. Erst am nächsten Morgen erfährt Hayley die ganze Wahrheit aus der Zeitung und ist entsprechend verletzt.

Sie ändert sofort ihre Show und informiert in der „neuen“ Show ihr Publikum darüber, was ihr mit Alex passiert ist. Es gibt ein riesiges Medienecho und große Anteilnahme für sie.

Bis dahin war alles für mich okay. So hatte ich mir das vorgestellt. Aber dann entwickelte sich eine Situation, die einfach nicht mehr einzufangen war. Der Sturm der Entrüstung über das Verhalten von Alex entwickelte eine unvorhersehbare Eigendynamik.

Die ganze Beschreibung dessen war interessant geschrieben, hat mich aber leider nicht wirklich erreicht. Es geht einfach immer weiter und ich habe mich gefragt, wie die Sache wohl ausgeht. Das werde aber ich hier natürlich nicht verraten.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Die Figuren waren gut gezeichnet und wirkten authentisch. Mich hat das Thema zwar interessiert, die gesamte Auseinandersetzung mit diesem Verhalten, so psychologisch tiefgründig sie auch erfolgte, konnte mich jedoch nicht fesseln.

Bewertung vom 06.07.2025
Falk, Thilo

ENEMY - Stunde der Wahrheit


sehr gut

Echt spannend, informativ und wendungsreich

Das Buch “Enemy - Stunde der Wahrheit“ von Thilo Falk, erschienen bei dtv, hat mir gut gefallen.

Es ist ein Thriller, der im Umweltschutz- und Klimaschutz-Szenario spielt. Allein das ist schon mal eine interessante Ausgangslage, wie ich finde.

Es geht um diametral entgegenstehende Interessen. Ein großflächiges Moor, ein Naturschutzgebiet, soll dem Kohleabbau weichen. Der große Stromkonzern, der das riesige Kohlevorkommen um jeden Preis abbauen will, verspricht die Sicherstellung des Energiebedarfes der Produktion und stellt ökonomische Vorteile in den Vordergrund.

Die Klimahüter wiederum befürchten eine dramatische Verschlechterung der Energiebilanz, die Nichterreichung der beschlossenen Klimaziele und den Verlust des herrlichen Naturschutzgebietes „Schwarzes Moor“.

In Kürze soll der Bundestag über eine Ausnahmegenehmigung für den Abbau entscheiden.
Und genau in dieser Situation, die politisch und moralisch aufgeheizt ist und durch die Medien weiter hochgeschaukelt wird, startet der Roman. Es geht heiß her und beide Seiten versuchen alles, um die Entscheidung in ihrem Sinne zu beeinflussen und sowohl die Öffentlichkeit als auch die Entscheider von ihren Argumenten zu überzeugen.

Dass die führenden Köpfe der beiden Parteien eine erotische Affäre begonnen haben, die natürlich absolut geheim bleiben muss, verschärft die Situation noch.

Wenn es bis hierhin eher um eine Sachentscheidung mit erotischer Nebenkomponente geht, die im Buch beschrieben wird, startet der Thriller, als ein Auftragskiller ins Spiel kommt. Das Menü ist angerichtet, wenn dann noch eine BKA-Ermittlerin von dem möglichen Auftragsmord erfährt und ihre Ermittlungen aufnimmt.

Für mich war das eine wirklich interessante und nicht alltägliche Situation und ich habe das Buch mit Spannung gelesen. Der Schreibstil hat mir gefallen und die Protagonisten werden gut herausgearbeitet. Es gibt kurze Kapitel, was ich generell bevorzuge. Dass die Kapitel mit Datum, Ort und Zeit überschrieben sind, fand ich nicht wirklich hilfreich. Auch nahmen die Sachdiskussionen der Beteiligten mit- bzw. gegeneinander einen ziemlich großen Raum ein, sodass die Elemente des Thrillers dadurch etwas in den Hintergrund rückten.

Was mir gefallen hat, waren die wirklich unerwarteten Wendungen in der Geschichte, die ich hier natürlich nicht verrate.

Insgesamt ein gut zu lesender Roman, in dem die Spannung insgesamt nicht zu kurz kommt und die Lesenden ein wenig tiefer in die Thematik des Klima- und Ressourcenschutzes eintauchen können. Das vermittelte Wissen spricht für eine tiefgehende Recherche des Autors, die dem Buch Authentizität verleiht.

Wer eine Kombination von Umweltschutzthemen mit Thriller-Elementen mag, ist hier gut beraten.

Bewertung vom 29.06.2025
Bendix, Caspar

Born to perform - Sei das Rad, nicht der Hamster


ausgezeichnet

Trifft genau meinen Humor

Der Roman von Caspar Bendix „Born to perform - Sei das Rad, nicht der Hamster“, 2025 erschienen bei dtv, hat mich köstlich unterhalten.

Erzählt wird die Geschichte von Bo, einem BWL- Absolventen, der sich gerade in seiner ersten Anstellung in Köln befindet. Mit seinem Freund Jan verbindet ihn eine jahrelange Freundschaft, die in ihren Kindertagen in Paderborn begann. Beide studierten in Münster. Jan befindet sich im Referendariat und lebt auch in Köln, im selben Haus wie Bo.

Dann sind da noch Laura, eine Zahnärztin, in die sich Bo sofort und unsterblich verliebt und Herr Dr. Tom Meermann, ein höherer Angestellter in Bo‘s Firma.

Mehrere Termine, in denen Bo ein fachliches Thema mit Dr. Meermann besprechen möchte, driften von diesem Ziel vollkommen ab und landen irgendwo im Nirgendwo. Der Boss haut mit Zitaten, möglichst in Englisch, und verdrehten Sprichwörtern nur so um sich. Dennoch sind Bo und sein Freund Jan von ihm und seinem Auftreten fasziniert.

Ich möchte zur Handlung gar nicht so viel sagen, man sollte das unbedingt selbst lesen.

Auf jeden Fall versucht Jan, einen Zusammenhang zwischen Management und Dating herzustellen, was an sich schon eine abstruse Idee ist, wie ich finde.

Aber es finden sich interessante Aussagen, bei denen ich manchmal ins Überlegen kam, ob das eine reale Grundlage hat oder der Rubrik „Nonsens“ zuzuordnen ist.

Sei es, wie es sei. Ich fühlte mich wunderbar unterhalten und konnte amüsiert und mit einem beständigen Lächeln im Gesicht am Geschehen teilhaben. Die Protagonisten sind sehr genau gezeichnet und ich hatte sie förmlich vor Augen. Die Dialoge waren einsame Spitze. Der Schluss nachvollziehbar und passend.

Wer gute, aber nicht zu tiefgehende Unterhaltung sucht und die Management- und Dating-Themen, die besprochen werden, nicht allzu ernst nimmt oder gar auf die Goldwaage legt, ist hier bestens unterhalten. Ein Fünkchen Wahrheit findet sich ja überall.

Bewertung vom 11.06.2025
Berkel, Christian

Sputnik


gut

Leider nicht meins …

Wie sehr hatte ich mich auf den Roman von Christian Berkel gefreut. Ich verehre ihn als Schauspieler, liebe von ihm gelesene Hörbücher und jetzt der Roman, dessen Cover mich bereits fesselte. Der Roman „Sputnik“ von Christian Berkel, erschienen im Ullstein-Verlag, beschreibt dessen Kindheit und Jugend als eine Art Autofiktion.

Das hat mich dann beim Lesen irritiert. Er schreibt in der Ich-Form, die Eckdaten stimmen mit denen des von mir hoch geschätzten Künstlers überein. Was ist Wahrheit, was ist Fiktion? Sicher ist das der Reiz einer Autofiktion. Ich bin dafür bestimmt zu alt.

Erzählt werden die Kindheit, Jugend und die ersten Erwachsenenjahre des Christian Berkel, im Roman „Sputnik“ genannt.

Zuerst in Berlin, dann allein in Paris und dann zurück in Berlin. Seine Auseinandersetzung mit seinen Wurzeln, mit seinen Eltern, mit seiner Welt.

Leider haben mich seine Beschreibungen nicht mitreißen können. Zu fremd sind mir, einem behüteten Kind des Ostens, die ganzen Versuche mit allen Arten von Drogen und Rauschgift. Und auch die politischen Diskussionen, die es in dieser Zeit gab und die im Buch einen breiten Raum einnehmen, konnten mich nicht erreichen.

Seine ersten Bühnenerfahrungen haben mich interessiert. Ich weiß jetzt insgesamt mehr über ihn. Am besten hat mir das erste Drittel, die Schilderung seiner Kindheit, gefallen.

Ich kann das Buch leider nicht empfehlen, da es meinen Lesegeschmack nicht getroffen hat.

Bewertung vom 07.06.2025
Kern, Doris

Sonnenkräuter für die Seele


ausgezeichnet

Wie sinnvoll und heilsam ich unsere heimischen Kräuter verwenden kann

Das Buch „Sonnenkräuter für die Seele“ von Doris Kern ist ein wahres Schatzkästlein für interessierte Kräuter-Sammler und -Nutzer. Schon der Titel und das wunderschöne Cover wecken das Interesse und die Leselust.

Der wirklich ansprechend und abwechslungsreich gestaltete Inhalt bietet jede Menge geschmack- oder duftvolle bzw. heilsame Rezepturen, die sich aus den Sonnenkräutern herstellen lassen.

Zuallererst werden jedoch die einzelnen, insgesamt vierzehn, Kräuter vorgestellt und ihre Besonderheiten erläutert. Was mir gefällt, ist, dass es Kräuter sind, die wirklich häufig vorkommen und daher gut zu beschaffen sind. Die Vorstellung erfolgt jeweils mit einem Foto, einer Beschreibung der Pflanze und ihrer besonderen Eigenschaften und den Tipps der Autorin. Schon diesen Teil fand ich sehr interessant.

Anschließend gibt es Rezepte zum „Verputzen“. Später dann für Mittel zum Einreiben, für Cremes, Gelees, Deodorants und vieles mehr.

Der Vielfalt sind gefühlt keine Grenzen gesetzt. Den Abschluss bilden Hinweise für die Nutzung der Sonnenkräuter für das Räuchern und für Duft-Kränze.

Ich bin wirklich erstaunt, wie viele Verwendungsmöglichkeiten es für die Kräuter gibt. Auch die jeweilige Herstellung erscheint nicht allzu kompliziert.

Ein tolles Büchlein voller Wissen und Ideen also. Mein einziger Kritikpunkt, der meine Bewertung insgesamt jedoch nicht beeinträchtigt, ist die gelbe Schrift auf weißem Papier auf einigen Seiten. Ich empfand den Text als schwer lesbar. Vielleicht könnte das bei einer Neuauflage verändert werden.

Ich habe mir bereits einige Seiten für das eigene Probieren angestrichen. Das Buch ist auch wunderbar als Geschenk geeignet.

Bewertung vom 07.06.2025
von der Groeben, Ulrike

Freiheit beginnt jetzt!


sehr gut

Schöner Wechsel zwischen privater Sicht und Expertenwissen zum Thema Rente

Das Buch Freiheit beginnt jetzt!“ von Ulrike von der Groeden mit Anna Butterbrod, erschienen im ZS-Verlag, ist eine gelungene Mischung aus persönlichen Betrachtungen von Ulrike von der Groeden, die über 30 Jahre, gemeinsam mit Peter Kloeppel, das Gesicht von „RTL aktuell“ war und praktischen Tipps von Fachexperten zum Lebensabschnitt Rente.

Da ich die Autorin vorher nicht kannte, waren die vielen Beschreibungen ihrer eigenen Entwicklung zu Beginn des Buches etwas viel für mich. Aber da Ulrike eine sehr glaubwürdige, authentische und humorvolle Art zu schreiben hat und das, was sie schreibt, echt interessant und unterhaltsam ist, verschwand dieser Eindruck recht bald.

Der Reiz des Buches liegt für mich darin, eben gerade keines der vielen Ratgeber zum Thema Rente zu sein, sondern abwechslungsreich zwischen Interviews mit den Fachleuten und den privaten und persönlichen Betrachtungen der Autorin zu wechseln.
Das verleiht dem Buch eine schöne Lebendigkeit und liefert dennoch viel fachlichen Input.

Ich werde es in Sicht- und Griffweite aufbewahren und an liebe Menschen aus meinem Bekanntenkreis verschenken.

Bewertung vom 01.06.2025
Kloeble, Christopher

Durch das Raue zu den Sternen


ausgezeichnet

Was ist wahr, was ist Traum?

Das ist ein wundervolles Buch. Der Roman „Durch das Raue zu den Sternen“ von Christopher Kloeble, erschienen im Verlag Klett-Cotta, erzählt die Geschichte von Arkadia, genannt Moll, die ihre Mutter verloren hat, diesen Gedanken aber verdrängt. Ihre Mutter sei nur mal kurz weggegangen, sagt sie sich.

Von ihrer Mutter hat sie die Liebe und das Verständnis für klassische Musik geerbt bzw. „eingeimpft“ bekommen. Sie liebt, wie ihre Mutter, die 9. Sinfonie von Beethoven, der nach fester Überzeugung ihrer Mutter eine Frau gewesen sei.

Das Buch versetzte mich in eine unwirkliche, poesievolle Stimmung, scheint Moll doch ein träumerisches, eigenbrötlerisches und selbstbewusstes Wesen zu sein.
Sie weiß, was sie will. Sie will Mitglied in einem Knabenchor und später eine weltberühmte Solistin werden. Dafür nimmt sie viele Schwierigkeiten in Kauf.

Das Buch hat mich sehr berührt. Die eigenwillige Sprache, die unfreiwillige Komik in manchen Situationen, die besondere Logik von Moll, ihr Handeln, das allen Erwartungen widerspricht. Wenn sie etwas will, tut sie alles dafür. Dann ist sie zäh und geduldig und hartnäckig und pfeift auf die Meinungen der anderen.

Dennoch ist sie nur ein 13-jähriges Mädchen, das ohne Mutter in einer schwierigen Welt zurechtkommen muss. Ein Buch, dessen Inhalt lange nachhallt.