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Anja Druckbuchstaben
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Rotenburg

Bewertungen

Insgesamt 56 Bewertungen
Bewertung vom 15.08.2025
Fagan, Deva

Game of Noctis - Spiel um dein Leben


sehr gut

Pia ist 12 Jahre alt und lebt auf der Insel Dantessa. Dantessa ist ein Ort der Spiele und Spieler. Der gesellschaftliche Stand und die Zukunft jedes Einzelnen hängt von seinem Spieler-Ranking ab. Je höher der Rang, desto besser.
Pia ist ohne Eltern aufgewachsen. Zum Glück hat ihr Großvater sie über Jahre ihrer Kindheit sehr gut auf die Spiele vorbereitet. Pia ist clever und anpassungsfähig. Als Mitglied eines Teams, beginnt sie das gefährlichste Spiel aller Spiele zu spielen: Noctis.

Ich fand es total verblüffend, welche Spiele in Dantessa offiziell als Spiele gespielt werden können und einen Einfluss auf das persönliche Ranking haben. Zum Teil sind es simple Kinderspiele, Brettspiele oder Würfelspiele. Doch darüber hinaus gibt es auch wirklich gefährliche Spiele, bei denen man mehr als nur Münzen und Rang verlieren kann.

Wenn wir uns Zuhause zum Spielen zusammen setzen, dann machen wir das, weil es uns Spaß macht. Nicht auszudenken wie es wäre, wenn man es tun müsste um zu überleben.

Im Laufe des Spiels Noctis, bei dem Pia und ihr Team antreten, kommt es zu überraschenden Wendungen. Spätestens hier merkt man wie gefährlich dieses Spiel wirklich ist. Die Einbindung von Spielmacherin und Todesfee fand ich sehr spannend.

Die Charaktere bleiben im Verlauf der Geschichte recht oberflächlich. Besonders die Freundschaft zwischen Renzo und Pia hätte etwas mehr Tiefe vertragen können. Außerdem hätte ich gerne noch viel mehr über die Gesindeinseln erfahren, um das Weltenkonstrukt noch besser zu verstehen.

Fazit:
Autorin Deva Fagan hat mit "Game of Noctis" eine unterhaltsame, aufregende und gefährliche dystopische Geschichte für Kinder ab 10 Jahren an den Start gebracht. In diesem Buch spielt niemand zum Spaß, sondern um zu überleben. Sogar ein simples Kinderspiel kann weitreichende Folgen haben.
Sucht ihr für euch oder eure Kinder noch eine Ferien-/ Urlaubslektüre? Dann packt euch auf jeden Fall "Game of Noctis" ein.

Bewertung vom 15.08.2025
Fülscher, Susanne

Pinguin Pepe geht auf Reisen


sehr gut

Pinguin Pepe ist für uns ein absoluter Wunschtitel aus dem Carlsen Verlag. Wir waren so gespannt, was uns auf Pepes Reise alles erwartet.

Als Pepe eine Flaschenpost aus Venedig bekommt, fasst er all seinen Mut zusammen und geht auf die Reise, um einen neuen Freund zu finden. Auf seiner Reise erwarten ihn viele sympathische Begegnungen. Er erlebt spannende Abenteuer und findet neue Freunde.
Zwischendurch wird es jedoch immer wieder brenzlig und gefährlich, denn nicht alle Menschen meinen es gut mit ihm. Zwei Ganoven machen ihm das Leben schwer und möchten ihn am liebsten an einen Zoo verkaufen.

Mein Sohn ist aktuell 4,5 Jahre alt. Das Thema mit den Ganoven hat ihn sehr beschäftigt. Wir kennen das so aus Büchern bisher nicht. Er hatte viele Fragen, die ich ihm hoffentlich verständlich beantworten konnte. Ich denke wir haben es ganz gut gemeistert und die Abenteuer von Pepe genießen können.

Die wundervollen Illustrationen von Laura Tschorn springen einem auf dem Cover direkt ins Auge. Aber auch im inneren Teil ist das Buch durchweg wunderschön und farbenfroh illustriert. Es kommen beim anschauen richtige Italien-Vibes auf. Es hat uns richtig Sehnsucht nach Urlaub gemacht.
Das Buch hat uns über einige Tage begleitet, denn wir haben jeden Abend ungefähr 1- 2 Kapitel gelesen.

Fazit:
Pinguin Pepe ist ein tolles Vorlesebuch über's Mutig sein, Reisen und Freundschaft. Am Beispiel der beiden Ganoven im Buch, zeigt die Geschichte aber auch deutlich, dass es nicht immer alle gut mit einem meinen und man gut auf sich aufpassen muss. Umso wichtiger ist das Thema Freundschaft und Zusammenhalt in diesem Buch.

Bewertung vom 15.08.2025
Anderson, Jodi Lynn

Thirteen Witches - Der Palast der Träume


ausgezeichnet

"Ich habe gelernt, dass es wunderbar und zugleich schrecklich ist, zu hoffen." (S. 117)

Rosie Oaks Welt hat sich komplett verändert. Sie hat schon immer eine enorme Vorstellungskraft, doch das, was sie in diesem dritten Band erlebt, hätte sie wohl kaum für möglich gehalten.

Dieses Mal geht es nicht nur durch das Meer der Zeit, sondern durch ganze Galaxien. Ich bin mal wieder verblüfft darüber, dass die Autorin es erneut schafft, die Grenzen der Vorstellungskraft ihrer Leser zu erweitern. Genau genommen, gibt es hier gar keine Grenzen. Alles scheint möglich zu sein.

Der Palast der Träume ist ein so unglaublich magischer Ort. Er ist so wunderbar erdacht und bietet schier unendliche Möglichkeiten. Die Idee, dass jedes Wort, jeder Gedanke und jeder Traum aufgezeichnet und archiviert wird, fasziniert mich. Ich habe es geliebt mich mit Rosie durch diesen Ort zu bewegen.

Rosie bekommt zum Finale eine neue Gefährtin bzw. Waffe. Wieder in Gestalt eines Vogels, jedoch irgendwie unfertig, hat sie nun Flatter an ihrer Seite. Die beiden sind sich sehr ähnlich. Sie haben bereits einige Strapazen hinter sich, jedoch noch viele Entwicklungsschritte vor sich.

Es ist, als wäre ich in zwei Rosies gespalten. Eine, die still ist und sich verstecken will, und die andere, die die erste Rosie bei den Schultern packen und sagen will: Beanspruche deinen Platz in dieser Welt." (S. 171)

Dieser finale Kampf bietet packende Wendungen und dynamische Entwicklungen. Ich mag den Zusammenhalt des Hexenjäger-Teams und die Kooperation mit Geistern und Menschen. Rosie bricht am Ende zu neuen Ufern auf, was eine logische Konsequenz aus ihrer wunderbaren Entwicklung ist.

Fazit:
Genau wie im Handbuch der Hexenjäger steht: "Die menschliche Vorstellungskraft ist nicht zu unterschätzen". Das hat sich Autorin Jodi Lynn Anderson auf jeden Fall zu Herzen genommen. Rosie Oaks Welt ist gefährlich, aufregend, mitreißend und fantastisch. Das Finale der Trilogie hat mich absolut begeistert!

Bewertung vom 09.07.2025
Dawnay, Gabby

Kleine und große Wunder der Meere


sehr gut

"Kleine und große Wunder der Meere" ist ein Buch, das Vorlesern und Zuhörern verschiedene interessante Elemente rund um die aufregenden Bewohner unserer Meere liefert.
Zum jeweiligen Tier wird zunächst eine kurze Geschichte erzählt und so wird man direkt in seine natürliche Umgebung verfrachtet. Schon hier lässt sich einiges erleben und lernen. Im Anschluss an die kurze Geschichte kommt dann eine Übersicht von interessanten Fakten zum Tier.

Was die Kombination aus Geschichte und Sachbuch so toll macht, ist die Tatsache, dass sich das Buch fantastisch zum Vorlesen und gleichzeitig zum Entdecken eignet.
Der Erzählstil hat außerdem etwas sehr besonderes. Es hat auf mich einen sehr poetischen Eindruck gemacht.

Die Illustrationen von Mona K. sind traumhaft schön und entführen Leser und Zuhörer optisch weit runter an den Grund des Ozeans. Wir haben die Bilder sehr genossen und können uns kaum entscheiden, welches unser Lieblingstier ist.

Fazit:
"Kleine und große Wunder der Meere" ist ein Buch, das Spaß beim Vorlesen bietet und gleichzeitig dazu einlädt, wichtige Dinge über das Meer und seine Bewohner zu lernen. Sachbücher, die auf unterhaltsame Weise Wissen vermitteln, stehen bei uns hoch im Kurs. An den wundervollen Illustrationen konnten wir uns gar nicht satt sehen. Unsere Empfehlung geht raus an alle, die sich in die Tiefen der Meere wagen und Lust haben, spannende Geschichten und Tiere zu entdecken.

Bewertung vom 09.07.2025
Gessner, Stephanie

Wakisa wächst über sich hinaus


ausgezeichnet

Geschichten über Wale, Meerestiere im Allgemeinen und alles was mit Ozeanen und Unterwasser zu tun hat, stehen bei uns hoch im Kurs. Auf Wakisa waren wir daher sehr gespannt.

Optisch ist das Buch einfach ein Genuss. Die wundervollen Meeres-Illustrationen vom Buchcover setzen sich auf jeder einzelnen Seite fort. Beim Vorlesen kann man also nicht nur gedanklich in die Geschichte, sondern optisch auch komplett unter Wasser abtauchen.

Wakisa ist ein gut behütetes kleines Walmädchen, das sich rund um wohl fühlt. Sie soll bald in den Meeres-Kindergarten schwimmen, doch damit kann sie sich gar nicht anfreunden. Autorin Stephanie Gessner zeigt auf ganz verständliche und kindgerechte Weise, dass einem Veränderungen Angst machen können. Dass es sich aber lohnt, neue Dinge auszuprobieren, weil man einiges daraus lernen und viel Spaß haben kann.
Es hat uns sehr gefallen wie Wakisa von ihrer Familie ermutigt wurde und wie die Freundschaft zu Delia ihr geholfen hat.

Wakisa ist eine Geschichte über das Wachsen und sich lösen von behüteten und bekannten Strukturen.
Etwas neues auszuprobieren und die kleinen und großen Herausforderungen des Lebens anzunehmen, ist ein wichtiger Schritt sich weiter zu entwickeln. Unsere Kinder machen regelmäßig große oder manchmal auch kleine Entwicklungssprünge. Vieles davon geht augenscheinlich fast wie von selbst. Dabei dürfen wir nicht vergessen, wie anstrengend und schwierig es manchmal sein kann. Natürlich müssen wir ihnen auch Mut machen und dabei hilft die Geschichte von Wakisa auf ganz liebevolle Art.

Fazit:
"Wakisa wächst über sich hinaus" ist eine wundervoll geschriebene und illustrierte Geschichte über ein kleines Walmädchen, das vor einer großen Veränderung und gleichzeitig einem wichtigen Entwicklungsschritt steht.
Die Ängste die damit einhergehen, beschreibt Autorin Stephanie Gessner auf ganz liebevolle Art und Weise. Die Geschichte hat viel Mut und Motivation im Gepäck, sich auf neue Dinge einzulassen. Am Ende stehen eine neue Freundschaft und ganz viel Selbstvertrauen.

Bewertung vom 16.06.2025
Stroud, Jonathan

Die Legendären / Scarlett & Browne Bd.3


ausgezeichnet

Auf diesen finalen Band um die beiden Outlaws Scarlett McCain und Albert Browne habe ich sehnsüchtig gewartet.
Ganz typisch für Jonathan Stroud, startet die Geschichte actionreich mit einer Hinrichtung und einem Raubüberfall. Doch Raubüberfälle sind längst nicht mehr das, was Scarlett und Albert antreiben. Scarlett sucht nach ihrem Bruder und Albert möchte das Geheimnis um die fragwürdige Anstalt Stonemoor lösen. Außerdem befreien sie immer öfter Sklaven und scharen ein paar Verbündete um sich.

Scarlett und Albert ergänzen sich in diesem Finale einfach perfekt. Scarlett ist gerissen, brutal und unerschrocken. Albert nutzt immer mehr seine besonderen Fähigkeiten. In Kombination sind beide so gut wie unschlagbar.
Ich liebe es wie sich die Freundschaft zwischen Scarlett und Albert im Laufe ihrer Abenteuer entwickelt hat. Albert ist mit seiner unerschütterlich positiven und freundlichen Art durch die harte Schale zu Scarlett vorgedrungen. Sie haben in diesem Finale ein paar schöne Momente miteinander. Auch wenn der Autor immer darauf bedacht ist, diese recht kurz zu halten. Dennoch wirken diese Momente nach und bringen etwas mehr Wärme und Zuversicht in die Geschichte.
Obwohl beide viele Rückschläge einstecken müssen, was sehr frustrierend ist, trotzen sie allen Widrigkeiten und geben nicht auf.

In diesem Finale lässt Jonathan Stroud einen alten Bekannten wieder auf der Bildfläche erscheinen: Mallory. Die Wortgefechte zwischen ihm und Scarlett sind sehr unterhaltsam. Der Humor ist einfach großartig. Mallory ist intelligent und wachsam.

Zwischendurch gibt es vereinzelt eingeschobene Rückblicke aus der Sicht von Scarletts Bruder. Man erfährt endlich etwas über die Geschehnisse in der Vergangenheit.

Menschenhandel ist ein zentrales Thema im Buch. Ganz besonders in Bezug auf Kinderarbeit und den Handel mit Kindern. Die Welt in der Scarlett und Albert leben ist nichts für schwache Nerven.

Toll fand ich es, dass endlich ein paar Geheimnisse von Stonemoor gelüftet werden. Kindern wurde dort wirklich schreckliches angetan. Die Seiten sprühten nur so vor Nervenkitzel.

Die Geschichte endet in einem großen Showdown mit uneinsichtigen Fanatikern, schrecklichen Erkenntnissen und gefährlichen Aktionen.
Jonathan Stroud hat einen mitreißenden und humorvollen Schreibstil. Er ist ohne Frage ein Meister des Erzählens. Ich liebe seine Charaktere und seine Gabe, mich an die Seiten zu fesseln.

Beim Lesen und Rezensieren ist mir aufgefallen, dass sich das ursprüngliche Übersetzerduo geändert hat. Das ist zwar schade, ließ sich aber laut Verlag durch die Verzögerung des finalen Bandes und Kapazitätsengpässe bei den Übersetzern nicht vermeiden. Das Finale wurde also von Alexander Wagner übersetzt, der hier einen wirklich guten Job gemacht hat.

Fazit:
Jonathan Stroud ist einfach ein Meister des Erzählens, der mich nicht nur mit diesem Finale, sondern der kompletten Scarlett und Browne Reihe vollständig in seinen Bann gezogen hat. Das Finale bietet spannende Abenteuer mit jeder Menge Nervenkitzel, humorvolle Dialoge und einen übernatürlichen Touch. Ein paar der Themen sind nichts für schwache Nerven. Scarlett & Browne ist eine meiner absoluten Lieblingsreihen!

Bewertung vom 11.06.2025
Michel, Katrin

Die laute Hedda


ausgezeichnet

Hedda ist ein tolles energiegeladenes Mädchen. Sie strotzt vor Ideen und Einfallsreichtum. Selbst wenn Papa mal keine Zeit hat, ist sie in der Lage sich selbst zu beschäftigen. Und das kommt leider sehr oft vor, denn Papa arbeitet von Zuhause und sitzt daher oft am Rechner.

An Heddas Beispiel zeigt Autorin Katrin Michel ganz deutlich, dass Kinder Bedürfnisse haben und nicht einfach nur nebenher laufen können. Hier sind gegenseitiges Verständnis und Kompromisse gefragt.

Die Illustrationen von Josephine Wolff passen einfach perfekt zu dieser Geschichte. Genau wie Hedda sind die Bilder bunt, laut und voller Energie!

Wir haben uns so sehr in Heddas und Papas Situation wieder entdeckt. Auch ich arbeite oft von Zuhause und manchmal kommt es vor, dass ich nachmittags noch eine Besprechung habe oder sonstige Dinge erledigen muss. Das ist wirklich eine ziemliche Herausforderung, mit Kind nebendran, das auch gerne meine Aufmerksamkeit hätte. Ich versuche solche Situationen über eine entsprechende Planung so gut es geht zu vermeiden.

Ein wunderbares Buch, das uns Eltern den Spiegel vorhält und bei dem ich mich mal wieder frage, wer von Kinderbüchern eigentlich mehr lernen kann. Die Kinder oder vielleicht doch die Erwachsenen?

Fazit:
In diesem tollen Bilderbuch werden Papa und Hedda vor eine ziemliche Herausforderung gestellt. Papa muss arbeiten und hat noch im Haushalt zu tun aber Hedda möchte so gerne spielen. Wenn sie sich alleine beschäftigen soll, ist das nicht immer leise. Ein richtig tolles Beispiel dafür, welche Herausforderungen Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit sich bringen und wie wichtig es ist, auf die Bedürfnisse des anderen einzugehen. Wir lieben Hedda!

Bewertung vom 11.06.2025
Krüger, Thomas

Schlaf jetzt ein, kleines Schaf!


sehr gut

Die Gute-Nacht-Geschichte rund um das kleine Schaf lesen wir aktuell jeden Abend vor dem zu Bett gehen. Dabei lauscht der kleine Zuhörer meist mit müden Augen und einem Grinsen im Gesicht.

Kein Wunder, denn das kleine Schaf hält alle anderen Schafe ordentlich auf Trapp. Es will einfach nicht schlafen. Während alle anderen Schafe vor Müdigkeit fast umfallen und sichtlich genervt sind, fallen dem kleinen Schaf noch tausend andere Dinge ein. Es hat noch Hunger und Durst, möchte lieber springen oder muss mal niesen.
Nur mit viel Geduld und Ruhe seitens Mama und Papa, kommt das kleine Schaf endlich zur Ruhe.

Die Situation kommt uns sehr bekannt vor. Obwohl man abends feste Rituale etabliert hat, können die kleinen Energiebündel oft nicht so schnell runterfahren wie man es als Eltern vielleicht gerne hätte. Ich finde die Botschaft, trotz all der Anstrengung, Ruhe und Geduld zu bewahren einfach toll. Denn genau das hat sich auch bei uns Zuhause bewährt.

Mit viel Witz und in Reimform hat Autor Thomas Krüger diese Gute-Nacht-Geschichte verfasst. Passend dazu liefert Ina Hattenhauer mindestens ebenso witzige und süße Zeichnungen. Wir haben grafisch ein paar lustige Details auf den Seiten entdeckt.

Ein kleiner Kritikpunkt geht an die ausgewählte Schriftart. Bei uns ist es zur Bett-geh-Zeit nicht mehr taghell im Zimmer und daher habe ich mich beim Vorlesen anfangs öfter mal verhaspelt.

Fazit:
Die Gute-Nacht-Geschichte rund um das kleine Schaft ist in Reimform und mit viel Witz und Charme geschrieben. Passend dazu gibt es süße Illustrationen bei denen sich einige witzige Details entdecken lassen. Es ist ein tolles Vorlesebuch für Kinder und all jene, denen es abends auch manchmal schwer fällt zur Ruhe zu kommen.

Bewertung vom 05.06.2025
Zacher, Hanah

Motten im Kopf


sehr gut

Die Autorin Hanah Zacher wagt sich mit "Motten im Kopf" an das sehr komplexe Thema Magersucht. Sie schafft es eindrücklich die negativen Gefühle zu beschreiben, die mit einer solchen Essstörung einhergehen können. Linn hat oft das Gefühl allein zu sein. Andererseits möchte sie aber auch niemanden nerven oder eine Belastung für jemanden sein. Sie hadert mit ihrem Selbstwert und denkt, dass sich über die Optimierung körperlicher Makel (aus ihrer Sicht) eine Verbesserung für sich erzielen lässt. Die Kontrolle über ihren Körper und das Messen ihrer Leistung auf der Waage bestimmen ihren Alltag.

Ich konnte ihre Ängste und Unsicherheiten so gut nachvollziehen.

Das Buch ist keine wirkliche Geschichte, sondern schildert zu Beginn am Beispiel von Linn wie sich eine Magersucht äußern kann. Es ist im Stil einer Graphic Novel, mit vielen Illustrationen aufgebaut.

Die Illustrationen im schwarz-weiß Stil passen perfekt zu der bedrückenden Stimmung im Buch. Die Motten symbolisieren die steigenden Selbstzweifel und negativen Gedanken.

Die Autorin macht erschreckend deutlich wie gedanklich eingeengt betroffene Personen sind. Alles dreht sich um das Kalorien zählen. Sie erkennen nicht, dass sie ein Problem haben und ernten ggfs. vom Umfeld auch noch positive Rückmeldungen in Bezug auf die anfänglichen körperlichen Veränderungen.

Im Anschluss an Linns Geschichte werden weitere Informationen zur Magersucht gegeben: Wie fängt es an, was sind Merkmale, wie lässt sich der Schweregrad ermitteln und Erklärungsversuche zu einer möglichen Entwicklung.

Weiterhin bietet das Buch mögliche Hilfestellungen und Arbeitsmaterialien. Beispielsweise kann sich eine Person an Hand eines Selbstbeobachtungsbogen oder einem Gedankendetektiv etwas klarer über die eigene Situation werden.

Fazit:

Kinder und Jugendliche werden mehr denn je vom Schönheits- und Optimierungswahn beeinflusst. Einen erheblichen Anteil daran tragen vor allem die sozialen Medien. Die Graphic Novel "Motten im Kopf" bietet einen leicht verständlichen Einstieg in das Thema Magersucht. Hintergründe für Essstörungen sind sicherlich weitaus komplexer, als es in einem solchen Kontext dargestellt werden kann. Dennoch ist es eine gute Gelegenheit Sichtbarkeit, Aufmerksamkeit und Verständnis zu schaffen. Ich würde das Buch sowohl Jugendlichen als auch Eltern und Freunden von Betroffenen empfehlen.

Bewertung vom 05.06.2025
Anderson, Jodi Lynn

Thirteen Witches - Das Meer der Ewigkeit


ausgezeichnet

Endlich geht es mit der Geschichte der jungen Hexenjägerin Rosie Oaks weiter. Wer hätte gedacht, dass eine Reise durch die Zeit in einem Wal so komfortable sein kann? Mampfi versorgt seine Insassen mit allem, was sie sich wünschen. Ihre wichtige Mission kann er ihnen jedoch nicht abnehmen.

Ich bewundere Rosie weiterhin für ihre innere Stärke, ihren Mut und ihre Hoffnung. Ihre Gefühle und Ängste sind für den Leser absolut nachvollziehbar.

Keim stellt sich als loyale Freundin heraus. Ich gebe zu, dass ich da im ersten Band schon ein wenig Zweifel hatte. Sie begleitet Rosie auf ihrem gefährlichen Abenteuer. Dennoch sehnt sie sich immer wieder nach Zuhause, Freunden und Partys.

Im Laufe der Geschichte bekommen die beiden Unterstützung von unvorhersehbarer Seite und zwar in mehrerlei Hinsicht. Damit hat mich die Autorin wirklich überrascht.
Bei der Abarbeitung der einzelnen Schritte ihres Schlachtplans, habe ich mich oft gewundert, dass es ihnen so leicht gemacht wird. Was das angeht, hat mich dann der Showdown auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Es gibt außerdem neue und erschreckende Erkenntnisse zu Rosies Zwillingsbruder, die mich richtig aufgewühlt haben.

Die Autorin schafft es, die Grenzen des Vorstellbaren immer wieder auf's neue zu verschieben. Immer wenn ich denke, dass ich die Welt von Rosie kenne und verstehe, belehrt mich die Geschichte eines Besseren. Auch nach dem Showdown lies mich Jody Lynn Anderson einfach nicht zu Atem kommen. Ich habe tausend Fragen und freue mich schon sehr auf den dritten und finalen Band der Reihe.

Die wunderschönen und auffällig schimmernden Cover der Bücher sind ein Augenschmaus und machten sich gut in jedem Bücherregal. Mir gefällt das Design unglaublich gut.

Fazit:
Mit ihrer Fortsetzung rund um die junge Hexenjägerin Rosie Oaks, führt Jodi Lynn Anderson ihre Fantasy-Geschichte fort und liefert ein spannendes Abenteuer, tolle Verbündete und ein perfides Spiel der Hexen. Sie erweitert Stück für Stück die Grenzen der Vorstellung ihrer Leser.
Das Buch konnte mich wieder durchweg begeistern und ich freue mich nun auf den dritten und finalen Band, der im Juli erscheint.