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Buchstabengeflüster

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Insgesamt 202 Bewertungen
Bewertung vom 11.08.2025
Dean, Sunyi

The Book Eaters


sehr gut

Grausam und schonungslos

Wie oft sagen wir, dass wir ein Buch verschlungen haben, weil es so gut und spannend war? Nun ja, die Protagonisten in diesem Buch verschlingen sie wirklich: Sie essen Bücher, wodurch sie die Geschichte währenddessen auch aufnehmen. Doch das Leben der Buchesser-Famillien ist düster: Es gibt strenge Regeln und die wenigen Frauen werden überbehütet aufgezogen und zu Schwangerschaften mit ausgewählten Familien gezwungen, um den Fortbestand der Buchesser aufrechtzuerhalten. Noch dazu gibt es einige wenige ihrer Spezies mit einer anderen Ausprägung des Hungers: die Gedankenesser. Diese ernähren sich von Menschen, weshalb sie meist kurz nach der Geburt umgebracht werden, doch eine andere Buchesser-Familie könnte wahrscheinlich Cai helfen, weshalb seine Mutter Devon auf der Suche nach ihnen ist.

In der Geschichte folgen wir nicht nur Devon und Cai auf ihrer Flucht und Suche im Heute, sondern erhalten auch immer wieder einige Kapitel aus Devons Vergangenheit. Wir erfahren, wie sie als „Prinzessin“ in ihrer Familie aufgewachsen ist, bis hin zu ihrer Hochzeit um Kinder zu gebären. Dadurch wird anschaulich geschildert, wie die unterschiedlichen Familien leben und deren Beziehungen untereinander strukturiert haben, sprich das Patriarchat ausleben.

Die Geschichte ist währenddessen sehr düster und brutal. Nicht nur herrscht Zwang und Unterdrückung bei den Buchessern, sondern auch damit einhergehend viel Grausamkeit und Gewalt. Viele Szenen haben mich schockiert und abgestoßen, wobei die Autorin diese zwar schonungslos erzählt, aber nicht zu anschaulich. Ich finde auch, dass die psychische Gewalt in dem Buch eine größere Rolle spielt, als die physische. Mich haben die Auswirkungen und die Gefühle der Protagonisten vielmehr geschockt, als der Akt der körperlichen Gewalt an sich. Viele Szenen sind einfach krass, weshalb es für diese Dark Fantasy eine Triggerwarnung gebraucht hätte. Ich finde der Untertitel „Wie viele Menschen würdest du opfern, um dein Kind zu retten?“ fasst die Geschichte um Devon und ihren Sohn sehr gut zusammen. Devon ist eine Löwin, wenn es um Cai geht und ich hab mich (trotz keiner eigenen Kinder) sehr gut in sie hineinversetzen können. Ich habe mitgefiebert und die Geschichte verschlungen (haha!). Die Autorin erzählt so fesselnd, schockierend und überraschend, dass ich das Buch innerhalb weniger Tage durchgesuchtet hätte, wenn ich es nicht im Rahmen einer Leserunde gelesen hätte.

Wegen der vielen Grausamkeiten und überraschenden, verstörenden Szenen war mir das Ende der Geschichte zu seicht. Seit dem Beenden des Buches bin ich irgendwie unzufrieden damit. Das Ende schließt eigentlich ziemlich gut Devons Geschichte ab und ist auch im Grunde hoffnungsvoll, aber mir bleiben so viele Fragen offen! Bei einigen Handlungssträngen frage ich mich, wie es da in Zukunft sein wird. Die Autorin hat vor Jahren angedeutet, dass sie gerne weitere Bücher in dem Buchesser-Universum schreiben würde und ich hoffe sehr, dass da nun wirklich noch etwas nachkommt.


Fazit:
„The Book Eaters“ ist wirklich krass! Es wird schonungslos von Gewalt, Patriarchat, Mutterliebe und psychischen Grausamkeiten erzählt. Das Buch hat mich schockiert und gefesselt gleichermaßen. Diese Geschichte ist eine passende Lektüre für Halloween oder auch einfach Dark Fantasy-Fans.
4,5 Sterne

Bewertung vom 10.08.2025
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4


ausgezeichnet

Konstant fesselnde und atmosphärische Reihe

Die Geschichte beginnt sehr spannend und düster mit dem Prolog, in dem ein weibliches Opfer verfolgt und nach dem Kapitelende umgebracht wird. Auch mit dem ersten Kapitel werden wir direkt in die Handlung geworfen, weil der Zaubertrick der zersägten Jungfrau schief geht und diese tatsächlich verblutet. Im Publikum sitzt Julia, die nun bei einer Zeitung schreibt, und wittert direkt die nächste Story. Doch als der ermittelnde Oberinspektor steht ihr bald ihr Ex-Freund Leopold gegenüber. Und während Julia zu dem Fall der Zauberkünstler recherchiert, fallen ihr vermisste Schaustellerinnen im Wurstelprater auf. Warum wurden diese umgebracht?

Der Autor hat auch im vierten Fall von Leo, Augustin und Julia eine spannende, wendungsreiche und geheimnisvolle Geschichte geschaffen. Ich habe an den Seiten gefesselt mitvervolgt, wie das Trio immer mehr Informationen sammelt und den Tätern auf die Spur kommt. Die Fälle sind sehr geschickt und detailreich angelegt, sodass ich wieder bis kurz vor Schluss keinen Verdacht hatte. Auch die Atmosphäre in der Geschichte ist düster und bedrohlich, z. B. bei einer Verfolgunsjagd. Insbesondere eine bestimmte Buchfigur, die später immer öfter auftritt, empfand ich als sehr gruselig, wodurch die Kriminalfälle nur noch fesselnder wurden. Der Totengräber Augustin hingegen hat mich mit seinem Auftreten, das überall ablehnende Blicke hervorruft, begeistert. Leo und Julia bleiben ihren Charakteren auch treu und ich muss sagen, nachdem mich ihre Beziehung im letzten Band zunehmend genervt hat und ich über die Trennung froh war, konnte ich ihre Gefühle hier sehr gut nachvollziehen und bin nun wieder zufrieden, wie es um die beiden steht.

Auch im vierten Band der Reihe schreibt der Totengräber Augustin wieder an einem Buch, aus dem dieses Mal leider nicht wie gewohnt Abschnitte abgedruckt waren, aber trotzdem immer wieder erwähnt wurde. Denn für diese Veröffentlichung steuert sogar der Oberkommissar von Herzfeldt einige Informationen bei. Die Kombinantion von Augustin und Leo haben mir wieder sehr gefallen. Ich musste so oft schmunzeln, wenn die beiden zusammen waren. Ich hatte auch den Eindruck, dass Augustin in diesem Band der Reihe oft eine Rolle spielt. Für seine Ziehtochter gilt das auf jeden Fall und ich habe mich sehr gefreut, dass sie mehr Aufmerksamkeit erhält. Anna spielt nun leidenschaftlich gerne Fußball, der zur damaligen Zeit immer beliebter in Wien wurde. Überhaupt hat Oliver Pötzsch wieder sehr viel Aspekte der damaligen Zeit und dem Setting in Wien mit eingebaut. Fußball, der Wurstelprater mit Klein Venedig, Zauberei, Wiener Dialekt und die neuesten Erkenntnisse aus Medizin und Kriminalistik füllen die Geschichte aus, wodurch es richtig Spaß macht den historischen Krimi zu Lesen.



Fazit:
„Der Totengräber und die Pratermorde“ ist der vierte Fall des Ermittlertrios und wieder genauso fesselnd, bildhaft und atmosphärisch beschrieben. Ich mag die Reihe mit dem kauzigen und liebenswerten Totengräber sehr gerne und hatte bisher bei jedem Band Spaß beim Lesen – vor allem, weil die Fälle gleichbleibend spannend ausgearbeitet sind und immer viele kleine Details der damaligen Zeit und Wiens beinhalten.

Bewertung vom 03.08.2025
Gläser, Mechthild

Jane und die Geheimnisse von Branwell Hall


ausgezeichnet

Mystische und spannende Geschichte

Die junge Jane möchte in das geerbte Cottage ihrer Großmutter ziehen. Dafür verlässt sie ihre Heimat und beginnt auf Branwell Hall als Au-Pair zu arbeiten. Im Dorf findet sie bald eine gute Freundin und das kleine Mädchen ist sehr lebendig und liebenswert. Nur ihr großer Bruder ist etwas schroff und abweisend und es geschehen auch so einige unerklärliche Dinge, wie Seerosen im Ballsaal….

Die Geschichte ist sehr geheimnisvoll und mystisch. Auf Branwell Hall und auch im Dorf bzw. der Umgebung geschehen seltsame Dinge. Jane findet sie natürlich unerklärlich, bis sie Stück für Stück immer mehr erfährt. Die Ereignisse geben eine mystische und manchmal düstere Atmosphäre, wird aber nie zu unbehaglich oder gruselig. Ich finde es sehr gut geschrieben, wie Mechthild Gläser die Erlebnisse sehr anschaulich schildert und immer mehr die Spannung anzieht. Das Ende ist fesselnd, bedrohlich und ereignisreich.

Ein Grund (neben der tollen Autorin) dieses Buch zu lesen, war für mich, dass es sich um eine Neuerzählung von „Jane Eyre“ von Charlotte Brontë handelt. Ich finde, es ist nicht allzu sehr am Original angelehnt. Mechthild Gläser hat hier mit den zentralen bedeutenden Elementen des Klassikers eine schöne Geschichte mit Fantasyanteil geschaffen.


Fazit:
„Jane und die Geheimnisse von Branwell Hall“ ist ein wunderbare Romantasy-Geschichte. Mit einem anschaulichen und gut zu lesenden Schreibstil hat Mechthild Gläser hier eine spannende und mystische Geschichte geschaffen, die ich nicht weglegen konnte.

Bewertung vom 03.08.2025
Wesseling, Antonia

Deep Water / Dark Venice Bd.1


gut

Zu wenig Gefühl

Merle verbringt ein Auslandssemester in Venedig, aber nicht, weil die Lagunenstadt so schön ist, sondern weil sie ein Familiengeheimnis über ihre Großeltern aufdecken will. Direkt angekommen gibt es Probleme mit der Unterkunft, weshalb sie eine junge Italienerin kurzerhand mit in ihre WG nimmt, die aber etwas zu verbergen hat. Allen voran Mitbewohner Matteo, aus dessen und Merles Sichtweise die Geschichte geschildert wird.

Die Liebesgeschichte konnte mich gar nicht überzeugen. Die Emotionen sind nicht bis zu mir übergesprungen und ich konnte mich nicht in die Protagonisten hineinfühlen. Zunächst ist Matteo einfach unverschämt, die beiden treffen immer wieder aufeinander, aber hier entsteht kein Feuer oder gar Romantik. Als die beiden dann miteinander schlafen, fand ich es richtig unangehm zu lesen. Bei Merle habe ich die Bewegründe nicht gesehen, als wollte sie halt einfach die Chance nicht verstreichen lassen. Matteo war dann sehr dominant, ja, es war einvernehmlich und nichts daran kritisch, aber er hatte die Oberhand und hat alles bestimmt, da hätte ich mir nach dem vorangegangenen abweisenden Verhalten von ihm einfach ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen den beiden gewünscht. Und später waren die Gefühle zwischen den beiden Protagonisten plötzlich da. Warum und wann sie sich entwickelt haben, hat mir leider, trotz des Perspektivwechsels in den Kapiteln, gefehlt.

Ansonsten hat mir das Setting in Venedig sehr gut gefallen, auch wenn man von der Stadt nicht ganz so viel mitbekommt, sondern sich oft in der Uni, der WG oder im Restaurant (wo Merle später jobbt) befindet. Die Nebencharaktere, wie Giulia, die Filmgruppe an der Uni oder Matteos Schwester geben der Geschichte noch viel Würze.


Fazit:
„Dark Venice – Deep Water“ handelt überwiegend von der Liebesgeschichte, als dem Familiengeheimnis. Leider konnte mich diese überhaupt nicht überzeugen, da ich die Gefühle nicht nachvollziehen, geschweige denn nachempfinden konnte. Das Setting hingegen ist schön gewählt und die Nebencharaktere sehr sympathisch und interessant.
2,5 Sterne

Bewertung vom 01.08.2025
Henry, Emily

Great Big Beautiful Life


sehr gut

Für Taylor Jenkins Reid-Fans!

Die Journalistin Alice träumt davon eine erfolgreiche Autorin zu werden. Als sie Hinweise auf den Aufenthaltsort von Margaret Ives findet, eine Nachfahrin eines millionenschweren Medienmoguls und die Frau eines bekannten Sängers, scheint der Traum zum Greifen nah. Doch die alte Dame hat auch Hayden eingeladen, einen mürrischen und bereits berühmten Biographie-Autor. Die beiden treffen sich abwechselnd mit der zurückgezogen lebenden Frau, während diese sich innerhalb eines Monats entscheiden will, wer von den beiden schlussendlich das Buch über sie schreiben darf.

Die Geschichte wird aus zwei Erzählperspektiven geschildert: Zum einen von Alice, wie sie an ihrem Buch arbeitet und schnell ihren Konkurrenten Hayden anziehend findet, und zum anderen von Margaret, die erzählt wie ihre Familie reich wurde und sie ihr Leben verbracht hat. Margarets Kapitel umfassen Tragödien, große Gefühle, Liebe, Skandale, Schmerz und Niederlagen. Emily Henry hat hier eine umfassende Familiengenschichte geschaffen, die überaus spannend und schockierend zu lesen ist. Dieser Teil der Geschichte hat mich sehr an die Bücher von Taylor Jenkins Reid erinnert.

Die Liebesgeschichte von Alice und Hayden hingegen hat mir weniger gefallen, weil es schon damit anfängt, dass die beiden sich von Anfang an anziehend finden. Die immer positiv gestimmte Alice und der sehr mürrische Hayden küssen sich direkt, ziehen dann aber doch die Bremse, weil sie sich als Konkurrenten nicht auch noch privat verletzlich machen wollen. Doch sie treffen immer wieder aufeinander und, da sie nicht über die Arbeit reden wollen (das Nicht-Können und die ständig angedeuteten Geheimnisse kommen erst später, was mich mit der Zeit echt wahnsinnig gemacht hat), kommen sie sich unweigerlich näher. Ich habe aber zu keinem Zeitpunkt Vibes zwischen ihnen gespürt und konnte einfach nicht sehen, warum sich die beiden ineinander verliebt haben. Ein Aspekt zum Ende hin, nennen wir es ohne viel zu spoilern Aufopferung, hat mir ebenfalls nicht gefallen.

"Sie fühlte nur Freude, fühlte, dass es so richtig war, und ein gewisses Erschrecken darüber, dass das Universum ihr so etwas Wunderschönes und Wertvolles schenkte, ohne dass sie es sich verdient hatte. Andererseits war Liebe vielleicht immer ein Geschenk. Das einzige, das man weder kaufen, verkaufen noch tauschen konnte.", Margaret, 76%

Obwohl mir die Liebesgeschichte mit sehr wenig nachvollziehbaren Anzeichen nicht wirklich zugesagt hat, war das Buch aber trotzdem lesenswert, weil mich die skandalöse Lebensgeschichte von Margaret hingegen sehr gefesselt hat. Der Plotttwist am Ende zeichnet sich irgendwann ab, aber ich habe überhaupt nicht kommen sehen, um was es sich handelt und wurde sehr überrascht. Auch positiv ist der Schreibstil von Emily Henry. Neben der spannenden Erzählweise, hat sie immer wieder schöne Worte gewählt, nicht zuletzt, weil die Gegenwarts- und Vergangenheitskapitel auch einige Themen beinhalten, die sehr in die Tiefe gehen.


Fazit:
„Great big beautiful Life“ beinhaltet für mich eine nicht nachvollziehbare, geschweige denn berührende Liebesgeschichte. Dafür aber umso mehr Emotionen und Spannung in den Kapiteln, in denen Margarets skandalöse und geheimnisvolle Lebensgeschichte geschildert wird, die mich sehr an die Romane von Taylor Jenkins Reid erinnert haben. Neben der spannenden Erzählweise konnte Emily Henry auch mit wunderschönen und tiefgehenden Worten punkten, wovon ich mir einige Stellen im Text markiert habe.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.06.2025
Zett, Alicia

Über mir der Himmel / Camp Rainbow Bd.1


ausgezeichnet

Wohlführoman mit toller Protagonistin

Direkt zu Beginn erzählt die Autorin uns von Malins Leben. Durch Rückblenden erfahren wir wie Malin aufgewachsen ist und wem sie in ihrer Familie am nächsten steht. Außerdem ist sie in der Schule eher die die stille Beobachterin, hat dafür aber im Camp Rainbow ihre besten Freund:innen Flo und Basti gefunden. Und nun ist es endlich soweit und sie darf, wie schon einige Sommer zuvor, endlich ins Camp zurückkehren. Und vielleicht erlebt die 17-jährige nun auch endlich ihren ersten Kuss, jedenfalls wählt sie sich dafür schon ein paar Jugendliche aus, die sie gerne küssen würde.

Ich finde das Camp richtig schön, mit den Hütten unterschiedlicher Farben, der Natur ringsum und den tollen AGs voller sportlicher oder kreativer Aktivitäten. So wohl wie sich Malin im Camp fühlt, so angenehm fand ich diese Geschichte zu lesen. Malin und ihre Freund:innen haben eine innige Beziehung und alle anderen Teilnehmer:innen sind auch super sympathisch, wenn auch der ein oder andere Charakter etwas eigen. Ich mag auch, wie sich die Geschichte entwickelt und Malin allmählich versucht ihren Plan in die Tat umzusetzen, während wir bei den ereignisreichen Camp-Aktivitäten dabei sind.

"Manchmal beobachte ich die Menschen um mich herum und frage mich, wieso es für sie so leicht ist. Das Leben. Die Liebe. Es fühlt sich an, als hätten sie alle einen Leitfaden gelesen, den ich nie erhalten habe." S. 17

Dass das Buch so angenehm und ereignisreich zu lesen ist, hat auch der tolle Schreibstil von Alicia Zett dazu beigetragen. Malin ist nicht nur queer, sondern auch neurodivergent. Und obwohl ich mit ihr nicht die offensichtlichsten Merkmale gemein habe, konnte ich mich immer in sie hineinversetzen und verstehen. Die Autorin hat Malins Charakter wirklich rund, aber auch mit Ecken und Kanten und diese total nachvollziehbar dargestellt. Ich hab es echt genossen, in Malins Kopf und Herz spicken zu können, sodass mir das Lesen viel Spaß gemacht hat. Die übrigen Charaktere sind ebenfalls wirklich anschaulich dargestellt und ich finde es schön, dass nicht nur Malins Liebesleben, sondern auch ihre Freundschaften eine zentrale Rolle im Buch einnehmen. Und die aufkommenden romantischen Momente sind meiner Meinung nach auch wirklich schön beschrieben! Ich fands ein ums andere Mal richtig romantisch und bin dahin geschmolzen, vor allem die Gespräche haben mich oft lächeln lassen. Malin hat sich mir mit ihren Eigenheiten, ihren bewundernswerten Stärken und ihren (romantischen) Gefühlen ins Herz geschrieben. Ach ja, und überraschen konnte mich die Autorin in der zweiten Hälfte des Buches auch noch.


Fazit:
„Camp Rainbow – Über mir der Himmel“ ist ein wunderschönes Wohlfühlbuch. Es ist romantisch, ereignisreich, vielfältig, heimelig und überraschend. „Camp Rainbow“ ist nicht nur für die Protagonistin Malin eine Art Zuhause, sondern genauso auch für uns Leser/innen für ein paar Stunden ein freundschaftlicher Ort zum ankommen und genießen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.05.2025
Gaida, Dominik

Gestern waren wir unendlich / Death Duet Bd.1


ausgezeichnet

Herzzerreißend schön

Die jungen Männer Henry und Louis sind seit einigen Jahren ein Paar, das schon vieles erlebt hat und immer für einander einsteht. Doch eines Abends, bei einem Autounfall, stirbt Henry. Louis ist am Boden zerstört, doch der nächste Tag ist wieder der Tag des Unfalls, der darauf auch, und wieder und wieder... kann Louis Henrys Tod verhindern?

„Das ist keine wirkliche Kraft“, sagt Adam, als hätte er meine Gedanken gelesen, und berührt mit der rechten Hand seinen linken Oberarm. Dann streckt er sie aus und legt sie auf meine Brust, knapp oberhalb meines Herzens. „Die wirkliche Kraft sieht man nicht. Sie steckt da drin. Und du hast sie." S. 242f

Zu Anfang lesen wir direkt das Kennenlernen von den beiden, als Henry mit seinem treuen Hund auf Louis trifft, der traurig wirkt. Von da an gibt es immer wieder Kapitel aus der Vergangenheit der beiden aus Henrys Perspektive, bis man auf das Heute trifft. Dazwischen werden die Kapitel über den heutigen Tag, der sich immer wieder wiederholt, aus Louis Sichtweise erzählt. Ich war überrascht, dass die beiden am Unfalltag zerstritten sind, was diesen noch tragischer gemacht hat. Wir folgen Louis, der sauer, aber auch getroffen und traurig über die momentane Situation ist. Man merkt direkt, wie sie leiden. Ich hab die beiden von Anfang an ins Herz geschlossen. Nicht zuletzt wegen Dominik Gaidas tollem Schreibstil. Die Protagonisten wurden von Anfang an sehr nahbar, detailgenau und gefühlsbetont beschrieben, sodass ich von ihnen direkt eingenommen war.

Die Geschichte verläuft emotional und tragisch, ist aber auch sehr spannend wegen der Zeitschleife. Denn was beeinflusst Louis heute und kann er damit endlich Henry retten? Mit der Zeit hat mich etwas an Louis' Verhalten gestört, weil die Geschichte nicht mehr ganz so harmonisch war wie bisher, aber das wurde später nochmals aufgegriffen, deswegen war es für mich letztlich okay. Und das Ende? Nun ja, es hat mich direkt ins Herz getroffen!


Fazit:
"Gestern waren wir unendlich" ist eine wunderschöne, bittersüße Liebesgeschichte zweier ganz toller Personen und gleichzeitig eine spannende Erzählung über eine Zeitschleife und deren Veränderungen. Der Schreibstil und das herzliche Paar sind wunderschön und haben mir unglaublich gut gefallen. Ich freu mich schon sehr auf den zweiten Teil!

Bewertung vom 20.05.2025
Fargo, Layne

The Favourites


ausgezeichnet

Emotionale Tragödie auf dem Eis

Das Buch beginnt als Katarina und Heath 16 Jahre alt sind und sich auf dem Weg zu einem Wettkampf im Eistanz machen. Beide kennen sich aber schon seit Jahren, sind nicht nur beste Freunde und Eislaufpartner, sondern ein Paar. Die Geschichte erzählt von ihren Eistänzen, den Siegen und Niederlagen und ihrer Beziehung über viele weitere Jahre hinweg.

Die Geschichte der beiden wird aus Katarinas Perspektive erzählt. Aufgelockert bzw. erst richtig lebendig wird sie durch die Kommentare von anderen Eiskunstläufer/innen und Trainerinnen. Dies geschieht im Stil einer Doku und die Personen kommentieren die Erlebnisse von Katarina und Heath.

Die Beziehung der beiden ist gewaltig, intensiv, zerstörisch und liebevoll. Ihre Liebe entfacht erst den idealen Eistanz, kann aber auch durch ihre Emotionen stören. Die Autorin beschreibt sehr gekonnt, wie die Liebe von Katarina und Heath ihre Performance beeinflusst, der Druck und Wettkampf in der Eislaufwelt sich aber auch auf ihre Beziehung auswirkt. Es ist emotional und gewaltig und erschütternd. Die Geschichte hat mich an "Carrie Soto is back" von Taylor Jenkins Reid erinnert.

Fazit:
"The Favourites" ist eine erschütternde, echte und berührende Geschichte über das Eistanzpaar Katarina und Heath. Es wird schonungslos und gefühlvoll erzählt, wie ihre Karriere ihre Liebe und umgekehrt beeinflusst - mit allen Hochs und Tiefs.

Bewertung vom 08.05.2025
Groh, Kyra

Breakups and Butterflies


ausgezeichnet

Lustig, fesselnd und wunderschön

Mara ist seit vielen Jahren in einer Beziehung mit Sebastian und auch bereits verlobt. Außerdem ist sie die Assistentin einer erfolgreichen Modebloggerin, für die sie deren Account und sogar das halbe Leben managed. Ein ziemlich schönes Leben also, würde sie ihr steifer Freund nicht plötzlich betrügen und vor die Tür setzen. So strandet sie mit dem Hund ihrer Chefin Alex, die spontan Urlaub macht, und drei großen Koffern im Gemeinschaftsbüro auf dem Sofa. In der Küche trifft sie immer wieder auf Marius: Etliche Jahre jünger, locker, lebt von heute auf morgen. Doch irgendwas zieht die beiden an und Mara findet durch ihn, trotz ihres Trennungsschmerzes, wieder Leichtigkeit.

Mich hat das Buch von Anfang an direkt abgeholt. Trotz der fiesen Trennung von dem steifen, arroganten Sebastian und Maras Liebeskummer, ist dieses Buch sehr lustig. Kyra Groh hat einen lockeren und amüsanten Schreibstil, der die Geschichte einfach besonders macht. Maras Gefühle und die doch ernsteren Themen in der Geschichte werden dadurch nicht relativiert, das Buch aber nicht bedrückend, sodass es einfach Spaß macht Mara zu begleiten. Diese lernt nach der Trennung einiges über sich selbst und ich habe ihren Weg gerne verfolgt. Viele Situationen, z. B. dass Mara Sicherheit in Plänen findet und ihre Träume hinten anstellt, sind so nachempfindbar. Es gibt so viele Sätze mit denen man sich identifizieren kann, wie Lebensweisheiten, nur schöner in Worten verpackt. Die sympathische Protagonistin und der amüsante Schreibstil haben für mich ein perfektes Wohlfühlbuch geschaffen. Ich habe mich richtig in einem Lesesog befunden, weil mich Maras Geschichte so gefesselt und begeistert hat. Ein Detail im Geschehen habe zwar ich bald erahnt, aber dafür hat mir die Begegnung mit einem späteren außergewöhnlichen männlichen Charakter sehr gut gefallen!

"Wenn es da diese Person gibt, die rund um die Uhr mit einem zusammen sein möchte, dann kann man doch gar nicht so schrecklich sein, wie man es sich in den dunkelsten Stunden einzureden versucht. Oder? Wenn es diese Person mit mir auszuhalten vermag, dann ist zumindest ein kleiner Teil von mir liebenswert." S. 199

Zur neuen Jubelausgabe: Ich hab die erste Ausgabe nicht gelesen und weiß deshalb nicht, wie sehr die Geschichte erweitert worden ist. Finde sie aber so wie sie heute ist, perfekt. Der Farbschnitt ist einfach gehalten. Auf die Bemerkungen der Autorin habe ich mich sehr gefreut. Es ist total interessant, wie sie selbst über ihren Text oder Charaktere denkt. Die ca. 30 Markierungen reichen von Unterstreichungen oder Smileys/Herzen bis zu Kommentaren, was Kyra Groh beim Schreiben dabei dachte.


Fazit:
„Breakups and Butterflies“ hat mich von Anfang an richtig begeistert, wie ich es gar nicht erwartet hätte. Maras Weg ist so fesselnd, nachempfindbar und durch den Schreibstil vor allem amüsant. Ich habe jede Seite dieses Buches genossen und bin richtig verliebt! Eine wunderschöne Geschichte für alle, die sich selbst erst als Erwachsene gefunden haben oder immer noch auf der Suche sind!

Bewertung vom 16.04.2025
Scott, Kylie

Undoubtable Love


gut

Gute Ideen, aber schlechte Umsetzung

Kurz nach dem schmerzhaften Ende von Susies Beziehung stirbt ihre Tante, die immer ihre Vertraute und enge Familie war. Nun möchte Susie das geerbte Haus renovieren lassen. Doch der Handwerker vor ihrer Haustür ist der beste Freund ihres Ex‘ – unangenehm. Doch noch schlimmer ist der Fund in der Wand, eine Scheidungskurkunde mit ihrer beider Namen 10 Jahre in die Zukunft datiert. Während die beiden nach dem Ursprung des gealterten Dokuments aus der Zukunft forschen, versuchen sie auch ihre vermeidliche Scheidung zu analysieren und kommen sich dabei immer näher. Kann aus ihrer Freundschaft mehr werden?

Ich habe den Anfang des Buches geliebt! Die Scheidungsurkunde peppt die Geschichte auf und gibt ihr eine roten Faden. Außerdem ist der Schreibstil wirklich gut. Locker, humorvoll und atmosphärisch lässt Kylie Scott die beiden Protagonisten sich immer näher kommen. Und der Vibe der beiden ist einfach unglaublich. Ihre Gespräche sind lustig, auch mal ernsthaft und immer angenehm. Ich hab die beiden als Pärchen schon gemocht, als sie noch nicht einmal zusammen waren.

Doch dann kommt das Hin und Her und das ständige Wälzen ihrer vermeintlichen Probleme, die zu einer Scheidung führen könnten. Irgendwie dreht sich hier vieles im Kreis. Immer wieder werden Charakterschwächen oder Beziehungskiller angesprochen, die irgendwann einfach nur noch kindisch waren. Außerdem fanden beide immer wieder Gründe nicht aufeinander einzugehen, während sie schon längst in eine Beziehung geschlittert sind. Naja, und der leichte Schreibstil wurde mit sehr holprigen beschriebenen spicy Szenen geschmückt („Er waltete seines Amtes“ S. 178). Und die Auflösung der Scheidungsurkunde, ähm… wenn man es so nennen kann, war einfach katastrophal, dafür dass sie so oft erwähnt wird. Und die letzten Bonus-Kapitel hätten an den Anfang gehört (wo sie vermutlich rausgeschmissen wurden?) um vieles besser zu verstehen.

Fazit:
„Undoubtable Love“ hat mich von Anfang an richtig begeistert: Ein besonderer Touch mit der zukünftigen Scheidungsurkunde, lockerer und humorvoller Schreibstil und zwei Protagonisten, zwischen denen es direkt passt und romantisch ist. Und dann kommt ein immer nerviger werdendes Hin und Her in der Beziehung, unangenehm beschriebener Spice und eine unverständliche Auflösung der Scheidungsurkunde. Zuerst verliebt, dann enttäuscht – so schade!