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Daggy

Bewertungen

Insgesamt 1893 Bewertungen
Bewertung vom 07.12.2025
Marcinkevicius, Marius

Als die gelben Blätter fielen


ausgezeichnet

Aus dem Fenster des dunklen Hauses schauen zwei Kinder, die einen Judenstern tragen, neben ihnen ist ein kleinen zotteliger Hund zu sehen. Danach lernen einige andere Bewohner des Gettos kennen, wir lesen ihre Namen und sehen eine Abbildung von ihnen im Einband.
Das Buch beginnt im Sommer 1943, die beiden Kinder lassen auf dem Dach eines Hauses sitzend einen Drachen steigen. „Die Freiheit ist nicht da draußen, sondern hier. Im Herzen.“ Da legt Riwka den Jungen ihre Hand auf die Brust. Gand kein sehen wir die Kinder jetzt auf dem Dach und um sie herum in den Straßen sind viele Menschen unterwegs. Während Riwka von dem Jungen „das mutigste Mädchen der Welt“ genannt wird, hat er viele Ängste. Als der Junge, der uns die Geschichte erzählt auf das Mädchen wartet, taucht ein großer schwarzer Vogel auf, der in aus „seinen kleinen Augen böse ansah.“ Aus den schwarzen Vögeln werden marschierende Soldaten, die ein Tor bauten. Wenn man durch das Tor ging, kam man nie mehr wieder.
Ein traurige Geschichte mit einem hoffnungsvollen Ende. Denn, da steht Riwka als alte Frau und aus all den anderen sind Steine geworden. „Und ich spüre, wie in meinen steinernen Körper die Wärme zurückkehrt.“
Mit diesem Buch wird den Juden in Vilnius ein kleines Denkmal gesetzt und das Nachwort erklärt die historischen Zusammenhänge.
Beeindruckende Illustrationen, meist düster, aber sehr gefühlvoll. Der Text trotz der traurigen Erzählung voller Poesie. Mit diesem Buch ist die Kinderliteratur über die Shoa um eine eindrucksvolles Buch reicher geworden.

Bewertung vom 07.12.2025
Gofferjé, Cora

Niemandskatze Cat Carlo von Catwig


ausgezeichnet

Auf dem Cover sehen wir den einäugigen Kater Carlo von Catwig, stolz schaut er uns mit seinem einen blauen Auge an. Daneben die riesige, aber immer ängstliche Dogge Amboss und mit einem verschlagenen Blick der Mops Fiesemöpp, der seinen Namen zu Recht bekommen hat.
Während Ida Isenbügel, die Inhaberin des Hunde-Hotels, friedlich schläft, hört Amboss verdächtige Geräusche. Da er selbst zu ängstlich ist, geht der kurzbeinige Mops zur Tür und findet davor eine Katze. Diese Katze befindet sich in einem jämmerlichen Zustand und Ida macht sich sofort auf den Weg zur Tierärztin, damit der Kater medizinisch versorgt wird. Doch dort muss Ida eine Entscheidung treffen, denn der Kater ist eine „Niemandkatze“, eine Katze ohne Namen und ohne Besitzer*in. Ida ist sicher, dass der Kater kämpfen wird und gibt ihm den Namen „Carlo von Catwig“. Und sie behält Recht, bald kann Carlo wieder bei ihr einziehen. Aber Fiesemöpp kann sich nicht damit abfinden, dass dieser Kater Privilegien hat, die er auch gerne hätte und so versucht er mit allen Mitteln den neuen Mitbewohner loszuwerden.
Das Schicksal von Carlo ist bei uns in Essen durch die Presse gegangen und in diesem kleinen Büchlein erfahren wird, wie aus einer kranken, schmutzigen Niemandskatze ein stolzer einäugiger Kater geworden ist. Carlo ist ein Kämpfer mit Herz, der selbst am Ende Fiesemöpp rettet.
Die Kinder werden mit Carlo zittern und seinen Erfolg feiern. Besonders die zahlreichen farbigen Illustrationen, die die Erzählung so schön begleiten werden, ihnen, wie mir gefallen. Die Mut-Mach-Geschichte liest sich wunderbar in einem durch und zeigt, dass auch die, die schon am Boden liegen noch zum Star werden können. Carlo einfach ein liebenswerter Kerl!

Bewertung vom 26.11.2025
van Kooij, Rachel

Eher fällt der Mond vom Himmel


ausgezeichnet

Hui, nach der Lektüre musste ich erst einmal tief durchatmen. Jana hat einfach in ihrem jungen Leben immer wieder diese A…Karte bekommen. Ihre Mutter ist seit 5 Jahren in den USA im Gefängnis, ihr spielsüchtiger Vater hat sich fett gefressen und in der Schule steht der Lehrer dem Mobbing hilflos gegenüber.
So muss sie immer wieder lügen und Ausreden erfinden, sich selbst Mut machen und ihren Vater versorgen. Dabei wünscht sie sich nichts so sehr wie eine Freundin. Als dann ein neues Mädchen in die Klasse kommt und sie den Platz neben Jana einnimmt, schöpft sie Hoffnung. Zunächst scheint es auch zu funktionieren, Aleeen, das Flüchtlingsmädchen aus Afghanistan, teilt ihr leckeres Frühstück mit ihr und bleibt in der Pause an ihrer Seite. Doch leider gibt es dann ein ganz dumme Äußerung von Jana und Julia, die Klassenqueen, nutzt diese Chance zu weiteren Intrigen.
Manchmal wäre ich gerne ins Buch gesprungen und hätte Jana unterstützt, die so viel mit sich ausmachen muss und die sich an der Figur, die ihr Vater am Computer spielt, orientiert, um neuen Mut zu fassen.
Mobbing in der Schule und eine hilflose Lehrerschaft, eine Schülerin, die die andren manipuliert und erpresst, Jana erhält von keinem Hilfe. Die Sozialarbeiterin, die sie und den Vater regelmäßig besucht, tut was sie kann, aber leider lebt der dicke Vater in seiner eigenen Welt. Das das Buch dann doch noch eine hoffnungsvolles Ende hat, hat mich dann doch ein wenig beruhigt und ich hoffe für alle, denen es wie Jana geht, dass sie irgendwann ihre Verantwortung abgeben können und Kind sein.
Ein hervorragendes Buch, dass die Gefühle so beschreibt, dass man sie förmlich spürt und mir manchmal die Luft wegblieb.

Bewertung vom 26.11.2025
Dietz, Shari;Dietz, André

Maris Märchen


ausgezeichnet

Zunächst stellt sich Mari vor, sie ist die Tochter des Autorenpaares und hat das Angelman-Syndrom. Deshalb kann Mari nicht für alle verständlich sprechen, ist aber sehr fröhlich und lacht sehr viel. In dem Märchen „Von einer, die auszog, das Fürchten zu lernen“ versucht Mari zu erfahren, wie es ist Angst zu haben. Rosi, die im Palast Downröschen genannt wird, was ihr natürlich nicht gefiel, schläft eine lange Zeit und träumt von Henry Prinz und einer besseren Welt. Als sie dann aufwacht, spricht sie mutige Worte. „Händikäppchen“ wird das Rotkäppchen böswillig genannt und Wolfgang ihr Freund ist ein Wolf mit einem ungewöhnlichen Kleidergeschmack. Weil alle Jochen Günter „Humelstilzchen“ nennen, kennt niemand seinen Namen und er kann mit dem König die bekannte Wette abschließen. Was Ein „Grank“ ist und was er anrichtet, erzählt uns dann noch einmal Mari, die uns zu Ende des Buches noch einmal ganz genau ihre Sichtweise erklärt.
Ein Buch, dass voller Humor steckt und doch sehr nachdenkliche macht. Wie schnell setzt sich so ein beleidigender Begriff zuerst im Spaß und dann im Alltag durch. Hier wird gezeigt, dass kleine Einschränkungen nicht dazu führen müssen, dass die oder der Betroffene nicht clever sein können und mit ihrem fröhlichen Lachen für gute Laune sorgen können. Ein wunderschönes Märchenbuch voller zauberhafter Geschichten und liebenswerter Protagonist*innen, dazu kommen noch die witzigen Illustrationen.

Bewertung vom 26.11.2025
Göschl, Bettina

Die Schiffsgeister (Band 2) - Der Zauberkrake


ausgezeichnet

Auf dem Cover ist die ganze Truppe zu sehen, die Menschenkinder Jonte und Luna, Faugaz, der Geisterpirat und das Klabautermädchen Fregaz, Cousine Sally und drohend im Hintergrund der Zauberkrake.
Schon am Ende des letzten Buches haben wir erfahren, dass Faugaz Cousine Sally in einem Bild gefangen ist. Leider müssen die beiden Geister wieder warten bis der Zeitwürfel das Fenster verrät, in dem sie aus ihrer grünen Flasche dürfen. Inzwischen lernen wir den gemeinen Krake mit den magischen Kräften kennen. Er wohnt tief unten im Meer und sitzt auf einen Berg Gold, um ihn herum stehen Gefäße in denen er die verschiedensten magischen Gestalten gefangen hält. Deshalb möchte er auch unsere beiden Geister für seine Sammlung fangen. Sally soll der Köder sein, um sie herbeizulocken. Als die Kinder mit den Geistern zum Piratenturm fahren, um dort das Bild zu suchen, lauert er schon im Hintergrund.
Die Kinder bitten die Geister immer wieder sich unsichtbar zu machen, damit sie nicht auffallen, doch leider vergessen sie, dass man sie trotzdem hören kann, das führt zu vielen lustigen Szenen. So stellen sie beim Frühstück die verrücktesten Sachen an und verursachen ein riesiges Chaos. Aber neben diesen humorvollen Passagen wird es doch auch sehr spannend. Zumal es am Ende wieder sehr eng mit der Zeit wird und niemand möchte, dass unsere Geister zu Steinen werden. Dafür sind sie doch einfach zu liebenswert.
Die Geschichte mit viel Lokalkolorite liest sich sehr gut und die vielen tollen Bilder machen das Buch zu einem großen Vergnügen.

Bewertung vom 26.11.2025
Nymphius, Jutta

Ihr geht mir auf den Geist!


gut

Acht Kapitel, keine 100 Seiten, viele Abschnitte und einige schwarz-weiß Bildchen machen das Buch superlesbar.
Jakub, der uns von den „Wiedergängern“ erzählt, sehen wir zusammen mit den beiden Untoten auf dem Cover. Erst riecht er sie und dann sitzen sie plötzlich in seinem Zimmer. Arnold, ordentlich mit Krawatte, dem die Regeln wichtig sind und der coole Dennis, der einfach macht, was er will. Die beiden hört Jakub über seine Kopfhören während er mit seinem Freund Malik unterwegs ist, deshalb erzählt er ihm von seinem Problem. Leider mischen sich die beiden in Jakubs Leben ein und bringen ihn dazu Dinge zu tun, die er nachher nicht erklären kann und die selbst Malik an ihre Freundschaft zweifeln lässt. Doch wie kann er die beiden loswerden? Auch da benötigt er die Hilfe seines Freundes.
Mich konnte diese Geschichte nicht so recht überzeugen, allerdings bin ich auch keine Freud von Zombie-Literatur. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass jugendliche Leser*innen das ganz anders sehen. Auf jeden Fall macht es Spaß zu erleben, wie Jakub sich ganz anders verhält und damit viel kaputt macht. Sogar seinem Großvater isst er seine Lieblingstorte weg.

Bewertung vom 26.11.2025
Gavalda, Anna

35 Kilo Hoffnung


sehr gut

„Ich hasse die Schule“ ist hinten auf dem Buch zu lesen. Der 13-jährige David, der uns seine Geschichte erzählt wohnt in Frankreich und deshalb endet seine „glückliche Zeit“ schon nach drei Jahren, dann von da ab muss er in die Vorschule. Nachdem er den ersten Tag hinter sich gebracht hat, möchte er lieben wieder zu Hause basteln, denn das ist es, was David am besten kann und über alles liebt. Seine Bananenschälmaschine ist eine seiner Erfindungen. Doch leider mag er Schreiben und Rechnen so gar nicht. Lediglich eine Lehrerin hat sein Talent erkannt und ihm noch ein schönes Jahr beschert. Danach kam der Schulhorror wieder. Sein Opa Léon, ein Ingenieur mit einer kleinen Werkstatt, ist Davids liebster Mensch, zumal sich eine Eltern immer häufiger wegen seiner schulischen Leistung streiten.
Ein dünnes Buch, es hat nur 86 Seiten und einige kleine Bildchen in schwarz-weiß. Ich hatte schnell gelesen, weil ich wissen wollte, wie David es wohl schafft sein Leben in den Griff zu bekommen. Dazu hat ihn die lebensbedrohende Krankheit seinen Opas gebracht, da hat David die initiative ergriffen und gezeigt, was in ihm steckt. Ein hoffnungsvolles Buch, dass uns zeigt, wenn man will, gibt es immer eine Lösung. So fand David ein Internat mit netten Mitschülern und einer Direktorin, die seine Stärken erkannt hat.

Bewertung vom 26.11.2025
Duda, Christian

Großer Stunk


sehr gut

Da sitzt der Künstler Leander in seinem Alttier und möchte eine Affen malen. Deshalb lädt er viele Affen zu sich ein. Eigentlich sind alle Affen irgendwie gleich, aber schon beim Schwanz unterscheiden sie sich. Darüber können die Affen dann auch streiten. Vor allem die Affen, die einen Schwanz haben nennen die Vorteile. Doch dann geht es durcheinander und es wird sehr laut. Der Orang-Utan mit dem weit geöffneten Mund höre ich förmlich schreien. Auch der Gorilla äußert lauthals seine Meinung, „Aber so sieht kein Affe aus!“ schreit er. Mandrill und Bonobo bezeichnen die kleinen Affen als „Klobürste“. Der Gibbon meint die brauen Affen hätten eine „Kackfarbe“. Doch dann wir er als „Taubenschiss“ bezeichnet. Zum Glück beruhigen sich alle am Ende.
Was für wunderbare Affen sind hier abgebildet? So viele unterschiedliche Sorten und alle haben eine faszinierende Mimik. Ein echtes Affentheater wird hier beschrieben, ein riesiger lauter Stunk, der sich immer mehr aufheizt. Jede Andersartigkeit wird angeprangert, jeder hält sich für den besten Affen. Da können wir uns mal an die eigene Nase fassen. Ein Buch, dass uns mit viel Humor den Spiegel vorhält.
Allerdings fanden meine Enkel das Buch „nur so“, sie hat die Geschichte nicht mitgenommen.

Bewertung vom 25.11.2025
Caspers, Ralph

Lumpi sucht ein Plätzchen / Lumpi Bd.3


gut

Wir sehen Lumpi, den Dackel auf dem Rücken liegend mit den Pfoten nach Plätzchen schnappend.
Wir suchen Lumpi in der Schneelandschaft und sehen nur seinen Schwarz aus der Weiß hervorschauen. Sein „Wuff!“ verrät ihn allerdings etwas. Dann macht sich Lumpi weiter auf die Suche und findet ein Säge neben einem Baumstumpf. „Kannst du dir denken, war hier passiert ist“ werden wir gefragt. Auf der nächsten Seite sollen wir Mandarinen zählen, die Lumpi nicht mag und wieder ausspuckt. Lumpi sitzt auf dem Tisch und knabbert da Weihnachtsgebäck an.
So geht es noch eine ganze Weile weiter und am Ende findet Lumpi das gesuchte Plätzchen am Stamm des geschmückten Weihnachtsbaumes. Die Illustrationen sind sehr schön anzuschauen, aber die Geschichte mit dem gefällten Weihnachtsbaum konnte meinen Enkel nicht begeistern. Was mir nicht gefällt ist, dass Lumpi alle Lebensmittel annagt und ins Zimmer macht.

Bewertung vom 25.11.2025
Steckelmann, Petra

Tiere auf dem Weg zur Krippe


sehr gut

Der Adventskalender beinhaltet einen Stern, bei dem jeden Tag eine zusätzlicher Strahl ergänzt wird, so ergibt er am Heiligabend einen ganzen Stern auf dem die Tier, die im Buch vorkommen zu sehen sind.
Das Eichhörnchen Caspar ist der Erste, der auf den ungewöhnlichen Stern aufmerksam wird. Natürlich wendet er sich damit an die Eule, die den Stern auch seltsam findet, zumal er „ein warmes Gefühl tief drinnen“ erweckt. Das nächste Tier ist der Luchs und dann kommt noch Pim, die Raupe, die am Ende ein Schmetterling ist, dazu. Den verschlafenen Bär bewegt der Stern so sehr, dass er weinen muss. Diese kleine Truppe begegnet noch vielen anderen Tieren und findet den Weg zur Krippe nach vielen Abenteuern.
Die täglichen Geschichten sind immer eine Seite lang und mit einem kleinen passenden Bild versehen, dass wir auf dem großen Stern wiederfinden. So ganz neu ist der Gedanke nicht Tier auf den Weg zur Krippe gehen zu lassen, es gibt da schon einiges ähnliches. Gut gefällt mir, dass am Ende der Stern vervollständigt wird, da können sich die Kinder noch einmal erinnern.