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Klara

Bewertungen

Insgesamt 200 Bewertungen
Bewertung vom 16.11.2025
Meyer, Kai

Das Antiquariat am alten Friedhof


ausgezeichnet

Leipzig im wogenden Nebel
Im Jahr 1930 gründen vier junge Männer in Leipzig den Club Casaubon. Felix, Vadim, Julius und Eddie sind aus gutem Haus und fasziniert von Büchern. Vadim führt ein Antiquariat im Graphischen Viertel, das aber schlecht läuft. Als die Freunde beginnen, wertvolle Bücher zu stehlen, unterstützen sie Vadim mit dem Geld aus den Verkäufen. Dann wird Eddies Schwester Eva in die Gruppe aufgenommen. Sowohl Felix als auch Vadim verlieben sich in sie. Felix wandert aus und wird Amerikaner. 1945 kehrt er nach Europa zurück und hilft im Auftrag der Amerikaner mit, Millionen von geraubten Büchern zu katalogisieren. Er hält sich zum ersten Mal wieder in Leipzig auf. Vadim lebt nicht mehr, und auch Eva soll gestorben sein. Felix macht sich auf die Suche nach ihr und überlebenden Freunden. In Leipzig treibt zu der Zeit ein Serienmörder sein Unwesen und hinterlässt auf den Körpern der Opfer eine verstörende Botschaft, die Felix in seine Vergangenheit zurückkatapultiert. „Ich starb von Hoffmanns Hand“ ist ihm nur allzu bekannt. Außerdem soll Felix mit einem Mann sprechen, der behauptet, Hitlers Vorleser gewesen zu sein. Durch ihn wollen die Amerikaner an Hitlers Bibliothek kommen. Im zerstörten Leipzig gerät Felix in ein Netz von Intrigen und muss um sein Leben fürchten.
Der neue Band der Serie um das Graphische Viertel gefällt mir wieder sehr gut, auch wenn die Vielzahl von Personen und Handlungselementen teilweise verwirrend ist. Meyers extrem detaillierte Darstellung sorgt dafür, dass sich das Buch streckenweise etwas zäh liest. Dennoch werde ich mit Sicherheit auch mögliche Folgebände lesen. Kai Meyer ist einfach ein großartiger Erzähler.

Bewertung vom 09.11.2025
Borrmann, Mechtild

Lebensbande


ausgezeichnet

Die Freundschaft dreier Frauen im Schatten der Geschichte
“Lebensbande“ erzählt die Geschichte von drei Frauen vor dem zeitgenössischen Hintergrund von 1931 – 1993 auf zwei Zeitebenen. Es handelt sich um Lene, Nora und Lieselotte, genannt Lotte. Lene lebt am Niederrhein und verliebt sich als 17jährige in den charmanten jungen Holländer Joop de Jong. Die Eltern verbieten die Beziehung. Sie wollen einen Bauern als Schwiegersohn, der später den Hof übernehmen kann. Dann wird sie von Franz Krähler aus Ratingen schwanger. Sie heiraten und bekommen drei Kinder, aber Lene ist nicht glücklich mit dem gewalttätigen Mann, der früh verstirbt. Ihr erstes Kind Leo ist nach einer schwierigen Geburt leicht behindert. Man entzieht ihr das Sorgerecht und bringt den Kleinen in Bonn in einem Krankenhaus unter, wo ihre Cousine Nora sich um ihn kümmert. Als Leo in eine spezielle Einrichtung verlegt werden soll, verhindert Nora dies, weil sie weiß, dass Kinder wie Leo dort keine Überlebenschancen haben. Bei der Rettungsaktion geht etwas schief, was Nora für ihr weiteres Leben belasten wird.
Überwiegend wird die Geschichte aus der Perspektive einer der drei Frauen erzählt, deren Identität der Leser zunächst nicht kennt. Sie lebt seit Jahrzehnten in Kühlungsborn an der Ostsee, blickt 1991-1993 auf ihr Leben zurück und schreibt es schließlich auf, wodurch auch ihr Geheimnis enthüllt wird. Für den heutigen Leser werden die Schrecken der Nazizeit und des Krieges sichtbar, aber auch die Freundschaft und der Mut der drei Frauen, die ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen, um den anderen zu helfen. Nach acht Jahren unter härtesten Bedingungen in einem russischen Gulag hat 1953 entweder Lotte oder Nora die Chance, freigekauft zu werden und in die Heimat zurückzukehren.
Mich hat auch der neue Roman der Autorin wieder sehr beeindruckt und ich werde mit Sicherheit auch weitere Bücher von ihr lesen. Ich empfehle “Lebensbande“ ohne Einschränkung.

Bewertung vom 23.10.2025
Henssler, Steffen

Hensslers Schnelle Nummer - morgens, mittags, abends


ausgezeichnet

Steffen Henssler - wie immer ein heißer Tipp
Steffen Hensslers neues Kochbuch „Hensslers Schnelle Nummer – morgens, mittags, abends“ enthält über 100 Rezepte für jede Tageszeit, und ein Rezept ist verlockender als das andere. Die ausgewählten Rezepte sind für einen Kochprofi relativ schnell und einfach zuzubereiten, ein Hobbykoch schafft das in dem vorgegebenen Zeitrahmen nicht immer. Für die Zubereitung muss man nicht noch unendlich viele Zutaten zusammensuchen und unendliche Wege gehen, vieles ist in einer gut organisierten Küche vorrätig. Zumindest trifft das für die meisten Rezepte im Buch zu, denn wer hat schon Kaviar vorrätig und bereitet sich damit ein schnelles Frühstück zu? Wer noch nicht weiß, wie man das perfekte Spiegelei zubereitet, bekommt das gleich zu Beginn des Kochbuches erklärt. Und natürlich darf auch die Zubereitung für das perfekte Rührei nicht fehlen.
Im Praxistest habe ich den Spaghettikuchen mit Parmesan nachgekocht und bin auch ungefähr auf die angegebene Zeit gekommen. Geschmacklich gibt es nichts zu meckern. Das trifft auch für die Bruschetta alla Henssler und den Eisbergsalat zu. Allerdings bin ich hier nicht mal annähernd in 15 Minuten fertiggeworden. Da muss der Hobby- oder Gelegenheitskoch schon einen Zahn zulegen. Jedes Rezept verfügt über eine kurze und übersichtliche Zutatenliste und einfach erklärte Zubereitungsschritte, die nicht zu komplex sind, dass sie einen überfordern könnten. Mir gefällt das Kochbuch ausgesprochen gut, nicht zuletzt auch wegen der sehr attraktiven Fotos, die richtig Appetit machen.
„Ein Buch, das man wirklich benutzt - nicht nur hinlegt“ um es mit den Worten von Steffen Henssler auf den Punkt zu bringen. Ich werde es noch öfters zur Hand nehmen und habe mir schon einige Rezepte markiert, die ich unbedingt ausprobieren werde. Das Kochbuch darf in keiner gut sortierten Kochbuchsammlung fehlen. Ich kann es wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 15.10.2025
Henn, Carsten Sebastian

Sonnenaufgang Nr. 5


sehr gut

Versionen eines Lebens
Die einstige Diva Stella Dor, inzwischen Anfang 70, reagiert auf ein Inserat des 19jährigen Jonas Engelbaum, der ihr Ghostwriter werden möchte, nachdem er sein Germanistikstudium geschmissen hat. Stella lebt in dem abbruchreifen Strandpavillon Die Krabbe, den die Gemeindeverwaltung bald abreißen wird. In Stellas Bleibe gibt es nicht nur unzählige Biografien, die sie alle gelesen hat, sondern auch unendlich viele Notizzettel an allen möglichen Orten, die sie konsultiert, um Jonas die benötigten Informationen für die Biografie zu liefern. Es soll die Geschichte eines überaus erfolgreichen und glücklichen Lebens werden. Bald hat Jonas Zweifel an der offensichtlich geschönten Erfolgsgeschichte und konsultiert Quellen aus Stellas früherem Umfeld, und schon bietet sich ein völlig anderes Bild, das Jonas in einem zweiten Buch festhält. Davon kann Jonas Stella nichts erzählen, obwohl sie sich inzwischen angefreundet haben. Stella Dor ist nicht sein einziger Kontakt. Vor Ort lernt Jonas eine Reihe von Menschen kennen, zum Beispiel die Schwestern Imke und Britta Roose, in deren Pension er wohnt, den alten Paul, der Stella verehrt und täglich mit seinem Hund Guter Junge vorbeikommt, um kleine Reparaturen an ihrem Haus vorzunehmen und sie vergeblich um einen Tanz zu bitten. Dann ist da noch der Maler Geraldo, der Stella vor wunderschönen Sonnenuntergängen malt und vor allem die junge Nessa, in die Jonas sich verliebt, aber auch die Witwe Bentje von der Bushaltestelle, die immer noch um ihren Mann Gustaf trauert.
In der sehr warmherzig erzählten Geschichte geht es um Trauer und Verlust, um schmerzhafte Erinnerungen, denen wir uns nicht stellen wollen, auch darum, dass Geschehnisse sich bei jedem Erinnern ein wenig verändern. Welche Version unseres eigenen Lebens lassen wir selbst zu? Mir hat der Roman gefallen, obwohl er mich nicht so begeistert hat wie “Der Buchspazierer“. Er hat mich nicht in der gleichen Weise erreicht.

Bewertung vom 12.10.2025
Prolic, Christiane Emma

Emmi backt einfach (Emmi kocht einfach - das 1. Backbuch)


ausgezeichnet

Emmi bietet Hilfe für Backangsthasen
Nach drei sehr erfolgreichen Kochbüchern veröffentlicht Emmi nun ihr erstes Backbuch mit dem Titel “Emmi backt einfach“. Es enthält 75 Rezepte für Kuchen und Gebäck, darunter viele Klassiker wie Käsekuchen und Obstkuchen aller Art. Die Autorin spricht nicht nur Backprofis an, sondern bietet auch Anfängern ausführliche Anleitungen und jede Menge hilfreicher Tipps. Die Anleitungen sind reich bebildert und erläutern zum Beispiel auch schwierige Teile eines Rezepts. So kann nichts schiefgehen. Mir hat das Käsekuchenrezept besonders gut gefallen. Es gibt aber auch viele andere sehr empfehlenswerte Kuchenrezepte und Anleitungen für Gebäck aller Art. Auch wenn man schon eine reichhaltige Bibliothek an Backbüchern hat, ist dieses Buch sehr hilfreich und optisch sehr gelungen.

Bewertung vom 05.10.2025
Boyle, T. C.

No Way Home (deutschsprachige Ausgabe)


sehr gut

Gefährliche Dreiecksbeziehung
Im Mittelpunkt von T.C. Boyles neuem Roman “No Way Home“ stehen drei Personen, zwei Männer und eine Frau. Da ist zunächst der junge Assistenzarzt Terry, der in Los Angeles in einem Krankenhaus arbeitet und sich auf seine Abschlussprüfung vorbereitet. Doch dann stirbt seine Mutter, und er kehrt vorübergehend in sein Elternhaus in Boulder City im Staat Nevada zurück, um sich um sein Erbe zu kümmern. In einer Bar lernt er die um einige Jahre jüngere Bethany Begany kennen, eine Schönheit, die alle Blicke auf sich zieht. Bethany hat sich kürzlich von ihrem Freund Jesse getrennt und braucht dringend eine Unterkunft und Geld. Sie scheint einige Erfahrung darin zu haben, Männer zu manipulieren und auszunutzen. Terry verliebt sich in sie und ist zu schüchtern und zu unerfahren, um sich erfolgreich zu wehren, als sie, ohne ihn zu fragen, in sein Haus einzieht. Erschwerend kommt hinzu, dass ihr Ex immer wieder auftaucht und Besitzansprüche erhebt. Auch Bethany hat offensichtlich mit der Beziehung zu Jesse noch nicht abgeschlossen. Es entwickelt sich eine gefährliche Rivalität zwischen den Männern, die schon bald zu körperlichen Attacken mit erheblichen Verletzungen führt, zuerst bei Terry und seinem Hund Daisy, dann auch bei Jesse.
Boyle zeichnet nicht nur ein gelungenes Porträt dieses brutal ausgetragenen Dreieckskonflikts, sondern auch vom Leben in der amerikanischen Provinz mit übermäßigem Alkoholkonsum und Tablettenmissbrauch. Dies trägt zu einem enthemmten Leben der jüngeren Generation bei. Die Geschichte liest sich sehr gut, weckt aber keinerlei Sympathie für die Protagonisten. Der bekannte deutsche Übersetzer Dirk van Gunsteren hat den Roman gekonnt wie immer ins Deutsche übersetzt. Er erscheint bei uns Monate vor den englischsprachigen Ausgaben, was unter anderem zeigt, wie wichtig der deutsche Markt für den Autor geworden ist.

Bewertung vom 07.09.2025
Xander, Iliana

Love, Mom


sehr gut

Immer neue Lügen und Geheimnisse
Mackenzie Casper ist eine 21jährige Studentin mit einer berühmten Mutter, die mit erfolgreichen Thrillern reich geworden ist. Sie hat sich stets überwiegend um ihre Karriere und ihr Image gekümmert. Da blieb wenig Zeit für ihre Tochter. Das Verhältnis zwischen den beiden war entsprechend distanziert. Das erklärt, warum Mackenzie keine Trauer empfindet, als sie plötzlich bei einem Spaziergang ums Leben kommt. Auch ihr Vater scheint merkwürdigerweise überhaupt nicht zu trauern. Es ist nicht klar, ob der Tod von Elizabeth Mackenzie ein Unfall war oder sie Opfer eines Verbrechens geworden ist. Gründe genug, sie zu umzubringen, hätte es gegeben, wie ihre Tochter bald herausfindet, als sie versucht, endlich etwas über die Vergangenheit ihrer Familie zu erfahren. Äußerer Anlass für ihre Nachforschungen sind Briefe eines Unbekannten, die Tagebuchseiten in der Schrift ihrer Mutter enthalten. Mackenzie ist nicht nur über den Inhalt dieser Aufzeichnungen erstaunt, sondern auch über die liebevolle Frau, die sie ausdrücklich für sie verfasst hat und die so ganz anders ist als die Mutter, die sie 21 Jahre lang gekannt hat. Bei ihrer Suche wird Mackenzie von ihrem Freund EJ unterstützt, der die nötigen Kontakte hat, um an Informationen aller Art zu kommen.
Der Debütroman von Iliana Xander liest sich schnell und ist sehr spannend mit immer neuen Wendungen bis hin zum Epilog, der die letzten offenen Fragen beantwortet. Da ist wirklich nichts, wie es schien. Am Schluss wird es fast ein bisschen viel mit den ständigen Handlungsumschwüngen. Mir hat der Thriller dennoch so gut gefallen, dass ich mit Sicherheit auch ihren nächsten Roman lesen werde.

Bewertung vom 17.08.2025
Schoeters, Gaea

Das Geschenk


gut

Ein sehr unwillkommenes Geschenk
“Das Geschenk“ ist der neue, sehr ungewöhnliche Roman der flämischen Autorin Gaea Schoeters. Eines Tages tauchen plötzlich Elefanten in Berlin auf. Erst baden zwei in der Spree, dann werden es schnell immer mehr. Die Bundesregierung hat kurz zuvor das Verbot der Einfuhr von Jagdtrophäen beschlossen. Das bringt Botswana in große Schwierigkeiten, denn die Ausfuhr dieser Trophäen war ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Der Präsident schenkt Deutschland daraufhin 20.000 Elefanten und verbittet sich damit unmissverständlich diese Art von Einmischung. Die wachsende Zahl von Elefanten sorgt für vielerlei Probleme. Der Straßen- und Bahnverkehr wird erheblich gestört, es gibt zahlreiche Unfälle mit verletzten Menschen und Tieren, und die Müllabfuhr ist mit zweitausend Tonnen Elefantenhaufen pro Tag restlos überfordert. Regierung und Opposition sind sich uneins. Es gilt zu verhindern, dass die Rechte von der Situation profitiert und immer mehr Anhänger gewinnt. Bundeskanzler Hans Christian Winkler fürchtet um seine politische Laufbahn und holt sich mehrfach Rat bei seiner Mentorin, der ehemaligen Kanzlerin Erika Lange. Letztlich beschließt die Regierung eine Maßnahme, die nicht Winklers moralischen Überzeugungen entspricht, aber der Schadensbegrenzung dient.
Der Roman ist eine politische Satire, in der viele aktuelle Themen erkennbar sind, zum Beispiel der Klimawandel, das Flüchtlingsproblem und das Erstarken der Rechten. Das geht zu Lasten einer stringenten Handlung. Mir hat der Roman wesentlich weniger gefallen als “Trophäe“, der sehr erfolgreiche Debütroman der Autorin. Das liegt wohl auch einfach daran, dass ich Satiren weniger gern lese, so aktuell sie auch sein mögen. Insgesamt bin ich daher etwas enttäuscht.

Bewertung vom 07.08.2025
Reid, Taylor Jenkins

Atmosphere


sehr gut

Eine gefährliche Mission
Jane Goodwin ist Astrophysikerin und bewirbt sich 1980 erfolgreich für eine Teilnahme am Shuttle-Programm der NASA. Schon immer war sie fasziniert von den Sternen, und jetzt soll ihr Traum wahr werden, weil die Weltraumbehörde zum ersten Mal auch Wissenschaftlerinnen an dem Projekt beteiligt. Für das Team mit überwiegend männlichen Kollegen und zwei weiblichen Kolleginnen beginnt eine Phase intensiver Vorbereitung, damit sie die anspruchsvolle Aufgabe bewältigen und in jeder Situation richtig reagieren können. Ende 1984 ist es dann so weit. Jane überwacht die Raumkapsel vom Boden aus und koordiniert alle Maßnahmen. Von Anfang an weiß der Leser, dass es zu einer Katastrophe kommt. Die Frage ist, ob irgendjemand von der Besatzung überlebt.
Es gibt immer wieder Szenen, die sich auf den Flug der Kapsel beziehen, aber im Wesentlichen ist die Geschichte chronologisch erzählt. Am Anfang fand ich es etwas schwierig, die Spezialausdrücke und die komplizierten Abläufe zu verstehen. Mir gefällt, dass die Autorin auch das Privatleben der Teilnehmer einbezieht. Jane hat ein schwieriges Verhältnis zu ihrer unsympathischen Schwester, liebt ihre Nichte Frances jedoch über alles und verbringt viel Zeit mit ihr. Wir werden Zeugen, wie Jane die Liebe ihres Lebens trifft und endlich nicht mehr allein ist. Diese Liebesgeschichte spielt sich sozusagen vor historischem Hintergrund ab.
Ich habe diesen spannenden und interessanten Roman gern gelesen, konnte allerdings das Ende erraten, was mir nicht so gefiel. Dennoch kann ich Reids Buch nur empfehlen.

Bewertung vom 22.06.2025
Hayes, Samantha

Eine von uns


gut

Wer ist Mary wirklich?
Eines Tages wird Ginas Haus durch einen Brand unbewohnbar. Zum Glück ist ihre Freundin Annie lange Zeit auf Reisen, und Gina, ihr Mann Matt und die zwei kleinen Kinder können in ihr wunderschönes altes Haus ziehen, bis ihr eigenes renoviert ist. Schon kurz nach ihrer Ankunft erscheint eine fremde Frau namens Mary vor ihrer Tür und behauptet, Annies Haushälterin zu sein. Gina ist von Anfang an misstrauisch und fragt bei Annie an, ob sie der Unbekannten vertrauen kann. Mary scheint die Wahrheit zu sagen, und wenig später zieht sie mit dem jungen Tyler, ihrem „Sohn“ im Haus ein. Gina ist diese Situation sehr unangenehm, und es kommen immer mehr alptraumhafte Erinnerungen hoch, die sie über viele Jahre verdrängt hatte, weshalb sie auch nie hierher zurückkehren wollte.
Die rätselhafte Geschichte wird abwechselnd aus Ginas und Marys Perspektive erzählt, so dass der Leser immer etwas mehr weiß als Gina. Die mit „Damals“ überschriebenen Kapitel zeigen, dass alles mit Ereignissen in der Vergangenheit zu tun hat. In der zweiten Hälfte nimmt der Thriller Fahrt auf, und zahllose Plottwists lenken das Geschehen immer wieder in eine andere Richtung. Viele dieser Handlungsumschwünge konnte ich erraten, die abschließende Auflösung des Rätsels jedoch nicht. Für mich hatte dieser Thriller vor allem in der ersten Hälfte Längen. Insgesamt fand ich die Geschichte unrealistisch und wenig plausibel. Eine begeisterte Leserin empfiehlt „Eine von uns“ (Originaltitel: „Her Housekeeper“) den Fans von Freida McFadden, was nicht abwegig ist, weil McFadden einen Thriller mit dem englischen Titel “The Housemaid“ mit einer ähnlichen Ausgangssituation geschrieben hat. In beiden Romanen verschafft sich eine Haushälterin Zugang zu einem fremden Haushalt und verfolgt dabei ihre eigenen Pläne.
Der nicht durchweg spannende Roman hat mich nicht wirklich begeistert.

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