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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
herr_opunkt_bepunkt
Wohnort: 
Groß-Gerau

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 26.06.2018
#EGOLAND
Nast, Michael

#EGOLAND


ausgezeichnet

Michael Nast bekommt die Aufgabe, ein unvollendetes Manuskript des fiktiven ( nach eigenen Angaben existierenden, aber namentlich veränderten) Andreas Landwehr zu schreiben bzw. zu beenden, der ihn in seinem Nachlass dazu benannt hat.

Landwehr hat einen Suizid begangen und Nast taucht in die Welt seines früheren Bekannten ein und entdeckt ein Werk aus Manipulationen, Narzissmus und dem egoistischen Selbstdarstellen und - Erhöhung der eigenen Person als Universalkunstwerk in der digitalen Gesellschaft. Illusionen, falsche Wege, Ängste vor dem selbst, vor eigenen Zielen und Bedürfnissen, die alle hinter einer Fassade der Instagram- Glückseligkeiten zurückbleiben. Wie nannte es eine Person im Buch. Wenn Du keinen Instagram Account hast, existierst Du nicht.
Nast greift in seinem Buch die bröckelnde Identität einer Generation auf, die sich verloren hat und die ihre Mängel in Selbstdarstellung und - optimierung überpoliert, bis sie in der Unendlichkeit der Gleichheit auf einen Nenner im digitalen Logarithmus gebracht werden.
Dabei werden nicht die Medien verteufelt, sondern die Abhängigkeiten , die sich daraus ergeben. Die Unfähigkeit sich einem Menschen wirklich öffnen zu wollen und hinter die Fassade zu blicken.
Ein Buch voller Dramatik und außergewöhnlichen Protagonisten, die alle irgendwie Lost sind und sich voller Angst in der Ambivalenz aus Nähe, Distanz uns einen gesellschaftlichen Spiegel vorhalten.
Dieses Buch wird nicht jedem gefallen, zu sehr denken wir dabei an eigene Fassaden und Mauern, die uns zu einem Teil des Egolandes machen.

Bewertung vom 26.06.2018
Mit anderen Augen
Körner, Fabian S.

Mit anderen Augen


ausgezeichnet

Fabian Sixtus Körner, der als Journeyman schon durch die ganze Welt gereist ist, sieht nach der Geburt seiner Tochter Yanti diese Welt mit anderen Augen. Der Leser wird mitgenommen auf die Zeiten vor Yanti, beschreibt das Kennenlernen mit deren Mutter Nico und die Veränderungen, die die Geburt eines Kindes für zwei Weltenbummler mit sich bringt.

Yanti wird mit dem Down- Syndrom geboren und es werden Fragen aufgeworfen, wie geht es nun weiter- wie wird diese Reise durchs Leben mit unserem Kind, wird sie sich unterscheiden zur Reise mit einem nichtbehinderten Kind? Spielt es seine Rolle in der Familienkonstellation oder geht s mehr darum, sich die Welt mit anderen Augen anzuschauen, seine Einstellungen zu prüfen und für sich festzulegen glücklich sein zu wollen? Situationen auf sich zukommen zu lassen und den Augenblick zu genießen?
Yanti hat keine schwereren gesundheitlichen Probleme und wird als liebenswertes Kind bezeichnet. Dieses Buch gibt Eltern die Hoffnung, es geht weiter und es ist nicht nur eine Hilfestellung für Familien, die vor ähnlichen Gedankenspielen stehen. Sie gibt einen Einblick, sich immer wieder mit dem Jetzt zu beschäftigen und das Beste aus allen Lebenslagen zu machen, nicht in Lethargie, Selbstmitleid oder Angststarre zu verfallen, sondern realistisch in die Zukunft zu blicken. Mit allem, was dazugehört.
Es ist ein unabhängiges Buch, das sich jeder Mensch immer wieder überlegen sollte, wohin die eigene Reise geht und wie man die Zeit mit den Menschen verbringt, die einem so wichtig sind.
Die Reise von Yanti, Nico und Fabian wird weitergehen und sie werden eine Familie werden- kommt es nicht nur darauf an?
Einziger "Kritikpunkt"-. ich hätte mir die Geschichte um die

Bewertung vom 26.06.2018
Im Schatten der Arena
Pfeiffer, Mara

Im Schatten der Arena


ausgezeichnet

Mara Pfeiffer schreibt mit dem im Societätsverlag erschienenen Mainz 05 Krimi " Im Schatten der Arena" ihr Krimidebüt, um die alleinerziehende Journalistin Johanna. Sie lebt mit ihrem kleinen Sohn Luca und ihrem Kater Obama in der Mainzer Neustadt. Ihr Kollege und bester freund Jonas kommt bei einem Unfall ums Leben und Johanna zweifelt an einem Zufall. Sie begibt sich in eigene Ermittlungen und erfährt Details ihres Freundin, die er sogar ihr vorenthalten hat. Alles endet in einem fulminanten Finale, der Johanna an die Grenzen ihrer Belastbarkeit bringt.

Mara Pfeiffer hat einen spannenden und auch überraschenden Plot geschaffen, der aktuelle Themen aufgreift, den Lokalkolorit für Einheimische, Zugereisten aber auch Interessierte mit einbezieht. Auch Leser, die keine 05 er sind, oder alte Meenzer können diesen Krimi lesen ohne sich verloren zu fühlen.
Johanna ist eine Person, die sicher sehr polarisiert, aber im Verlauf der Geschichte dem Leser sehr nah und verständlich wird.
Ein gelungenes Debüt und man kann nur hoffen, von der Autorin und Johanna noch viel zu hören- Mainz hat es auf jeden Fall verdient :-)