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Benutzername: 
Ha.San.
Wohnort: 
Duisburg

Bewertungen

Insgesamt 10 Bewertungen
Bewertung vom 27.04.2024
Die Kunst, zu glauben
Berzbach, Frank

Die Kunst, zu glauben


sehr gut

Frank Berzbach, Die Kunst zu glauben -Eine Mystik des Alltags- bene! Verlag 24,- Euro

Bevor ich mit dem Lesen begann, war ich sehr gespannt darauf, wie Frank Berzbach das Thema Glauben behandelt. Im Vorwort oder zu Beginn erzählt Berzbach von einem Erlebnis während seines Studiums. Während einer Podiumsdiskussion mit verschiedenen hochdekorierten Fachleuten, darunter auch ein älterer Theologe, wurde abstrakt und theoretisch über das Sterben diskutiert. Nach all den Diskussionen sagte der Theologe, dass "Was Sie sagen, ist schlüssig, aber am Bett eines sterbenden sieht es anders aus.". Das betretende Schweigen im Saal sprach Bände.

Dieses Erlebnis zu Beginn des Buches diente als Einstieg und verdeutlichte den Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Frank Berzbach behandelt in seinem Buch die unterschiedlichen Zugänge zum Glauben. Er führt den Leser zum Beispiel in "die Kraft des Denkens" oder in "die Tiefe der Klänge". Manches kam mir etwas befremdlich vor und blieb mir nicht so nah, wie zum Beispiel das Kapitel "Das innere Gebet".

Viele für mich gute Gedanken fand ich im ersten Kapitel "Anfangen". Zum Beispiel der Ausspruch von Meister Suzuki: "Im Anfänger-Geist gibt es viele Möglichkeiten, im Geist des Experten nur wenige." Frank Berzbach schreibt, dass ihn im Alten Testament der Anfang immer beeindruckt hat: "Gott macht sich einige Tage Arbeit und stattet die Welt mit Unterscheidungen aus. Nur durch die Differenz des einen vom anderen entsteht die Welt, die wir sehen."

Alles in allem kann ich dieses Buch mit Abzügen empfehlen, was sicherlich an mir und nicht am Autor liegt.

Bewertung vom 17.04.2024
Die siebente Tugend / Der Silberbaum Bd.1
Ebert, Sabine

Die siebente Tugend / Der Silberbaum Bd.1


sehr gut

Sabine Ebert, "Der Silberbaum: Die siebente Tugend", Knaur Verlag, 24,- Euro.

Sabine Ebert entführt uns ins Mittelalter, genauer gesagt ins 13. Jahrhundert. Der Leser begleitet Heinrich den Erlauchten, Markgraf von Meißen und Landgraf von Thüringen, von seinem dritten Lebensjahr an. Im Jahr 1221 starb sein Vater, als Heinrich drei Jahre alt war.

Seine Mutter Jutta bittet seinen Onkel, Landgraf Ludwig von Thüringen, seine Vormundschaft zu übernehmen. Mit dieser Ausgangsposition nimmt uns der Autor mit auf eine spannende Reise durch die Welt des Mittelalters. Wir werden in spannende politische Verwicklungen hineingezogen, durchzogen von Intrigen und dramatischen Liebesgeschichten.

Sabine Ebert versteht es, historische Fakten und fiktive Geschichten gekonnt miteinander zu verbinden. Die Figuren werden vielschichtig und lebendig beschrieben.

Für Liebhaber historischer Romane mit realen Hintergründen ist dieses Buch zu empfehlen. Es macht neugierig auf den zweiten Teil.

Bewertung vom 12.04.2024
Die Bibliothek im Nebel
Meyer, Kai

Die Bibliothek im Nebel


sehr gut

Kai Meyer, Die Bibliothek im Nebel Knaur Verlag 2023 24,- Euro

Der Autor Kai Meyer entführt den Leser in eine fesselnde Welt voller Geheimnisse und Fantasy. Die Reise beginnt im Jahr 1917 im 'Kalten Palais am Katharinenkanal' in St. Petersburg, das damals offiziell Petrograd genannt wurde.

Artur, ein Bibliothekar, flieht während der Novemberrevolution und nimmt das Manuskript eines Buches mit, während er versucht, von Petersburg nach Leipzig zu gelangen. Das Manuskript findet seinen Weg auf verschiedene Weise in die Dachkammer eines Hotels an der Côte d'Azur.

Liette, ein kleines Mädchen und spätere Direktorin des Hotels, versucht, die frühere Besitzerin des Manuskripts ausfindig zu machen. Letztendlich gelangt sie in eine Villa mit einer geheimnisvollen Bibliothek im Nebel.
Kai Meyer versteht es meisterhaft, den Leser in eine Atmosphäre voller Spannung und Mystik zu versetzen, während er ihn durch verschiedene Jahrzehnte und Länder führt.

Liebhaber spannend geschriebener Geschichten, angereichert mit Fantasy-Elementen und einer Liebesgeschichte, werden mit diesem Buch voll auf ihre Kosten kommen.

Bewertung vom 11.04.2024
The Clanlands Almanac
Heughan, Sam;McTavish, Graham

The Clanlands Almanac


sehr gut

"Heughah und Mctavish: The Clanlands Almanac" ist eine Reise, die von Anfang an fesselt und unterhält. Die Reise führt durch die schottischen Highlands, eine Reise in die Geschichte, gespickt mit viel Humor und Kenntnissen über die Geschichte.

Der Untertitel lautet: "Ein Jahr voller schottischer Abenteuer". Die beiden Autoren nehmen den Leser mit in die tiefe Vergangenheit und auch in die Gegenwart der schottischen Kultur. Man lernt viel über die Geschichte der unterschiedlichen Clans und über die Landschaft Schottlands.

Diese Reise ist gespickt mit viel Humor und lustigen Anekdoten, was dazu führt, ein vergnügliches Leseerlebnis zu haben. Die Autoren haben die Fähigkeit, sich gegenseitig in ihrer Art "hochzunehmen", was beim Leser zu schallendem Gelächter führt. Ein Jahr, bei dem man traurig ist, dass es vorbei ist. Aber ein guter schottischer Whiskey kann darüber hinweghelfen (Empfehlungen sind im Buch zu finden).

Bewertung vom 11.04.2024
Geschundene Gefährten
Gruber, Achim

Geschundene Gefährten


sehr gut

"Geschundene Gefährten" von Prof. Dr. Achim Gruber fesselt den Leser von Anfang an. Es führt zu einer Reise in die Geschichte der Rassezucht. Staunend und mit offenem Mund (und einen Blick auf meinen im Sessel liegenden Cocker Spaniel) liest man grausame Geschichten und auch unethische Methoden der Ausbeutung unserer Tiere.

Prof. Gruber beschreibt, wie die Idee der Reinheit und Überlegenheit einer Rasse zu unvorstellbarem Leid für unzählige Tiere geführt hat. Verbunden ist dies mit der Warnung vor unabsehbaren Konsequenzen für uns und unsere Tiere.

Prof. Gruber klagt nicht nur an, sondern ruft den Leser zum Umdenken auf und öffnet den Blick für verantwortliches Handeln. Wenn es dem Buch gelingt, uns zu respektvoller und nachhaltiger Behandlung von Tieren zu bewegen, glaube ich, dass das Ziel des Autors erreicht ist.

Bewertung vom 11.04.2024
Künstliche Intelligenz
Spitzer, Manfred

Künstliche Intelligenz


sehr gut

Manfred Spitzers Buch "Künstliche Intelligenz" ist ein faszinierendes und tiefgründiges Werk über ein Thema, das unsere Zukunft maßgeblich bestimmen wird. Spitzer beantwortet viele Fragen rund um das Thema KI sehr verständlich.

In den ersten Kapiteln gibt er uns einen Rückblick auf die Entwicklung zur heutigen KI, allgemein verständlich und gut beschrieben.

Danach geht er detailliert auf die unterschiedlichen Anwendungsgebiete der KI ein, sowohl auf die bereits alltäglichen als auch auf die teilweise schon von uns als selbstverständlich gesehenen. Er beschreibt sie nicht nur, sondern scheut sich auch nicht, kritische Fragen zu stellen.

Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der einen fundierten Einstieg in das Thema KI haben möchte. Es ist gut und spannend zu lesen.

Bewertung vom 31.10.2023
Die Waffen des Lichts / Kingsbridge Bd.5
Follett, Ken

Die Waffen des Lichts / Kingsbridge Bd.5


sehr gut

Mit dem Aufschlagen des neuen Buches von "Ken Follett, Die Waffen des Lichts", taucht man ein in den letzten Teil der Kingsbridge Saga, den fünften Teil. Ken Follett entführt uns in die Zeit vom Ende des 18. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts.

Die Geschichte startet mit einem tragischen, tödlichen und vorallem vermeidbaren Unfall von Henry, der seine Frau Sal fast mittellos zurücklässt, zusammen mit ihrem kleinen Sohn. Der Leser begleitet sie und Kit, ihren Sohn, durch drei Jahrzehnte voller Umbrüche, sowohl persönlich als auch beruflich.

Ken Follett beschreibt den Übergang von der Handspinnerei und manuellen Weben von Stoffen zur maschinellen Herstellung sehr eindrucksvoll und mit vielen historischen Details.

Neben Sal begleiten wir auch andere Protagonisten, wie zum Beispiel Amos, der von seinem Vater ein heruntergewirtschaftetes Unternehmen erbt. Mit großem Engagement befreit er die Weberei von den roten Zahlen und baut gleichzeitig das Unternehmen aus.

Follett schildert intensiv die politischen Umbrüche dieser Zeit in England, aber auch Napoleons Kriegszüge. Die Beschreibung der Schlacht von Waterloo ist der fesselndste Teil des Buches.

Die Charaktere sind fast ausnahmslos gut und facettenreich beschrieben, von dem sanften Amos bis hin zum egozentrischen, machthungrigen Alderman Hornbeam.

Zu Beginn des Buches musste ich mich erst an den Schreibstil von Ken Follett gewöhnen. Er hat einen leicht verständlichen Stil, der das Buch trotz seiner 880 Seiten sehr kurzweilig und unglaublich spannend gestaltet und den Leser in den Bann zieht.

Alles in allem ein lohnenswertes Lesevergnügen, besonders für alle Fans von Ken Folletts Büchern.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.10.2023
Abschied auf Italienisch / Commissario Grassi Bd.1
Bonetto, Andrea

Abschied auf Italienisch / Commissario Grassi Bd.1


sehr gut

Andrea Bonetto, Abschied auf Italienisch
Droemer Verlag, 16,99 €

Hinter dem so italienisch klingenden Namen des Autors verbirgt sich ein ehemaliger deutscher Lektor und Verleger. Eigentlich lese ich am liebsten Bücher, die von "Einheimischen" geschrieben wurden. Dies liegt daran, dass diese die Feinheiten der Lebensart und die "Eigenheiten" des Landes besser wiedergeben können. Bei Andrea Bonetto ist es jedoch anders. Der Leser spürt, dass der Autor die ligurische Landschaft liebt und sich dort auskennt. Die Beschreibung der kurvenreichen Straßen und der Landschaft zeigt, dass er sich dort zuhause fühlt.

Die Geschichte beginnt eigentlich mit einem traurigen Anlass. Nach dem Tod seines Vaters erbt Vito Grassi die Rustika seines Vaters. Diese liegt in der wunderschönen Landschaft Liguriens, und Vito Grassi beschließt, dort zu wohnen und sich von Rom dorthin versetzen zu lassen. Kaum angekommen, beschäftigen ihn zwei Morde. Gleichzeitig muss er sich mit seiner neuen Chefin und seiner Kollegin zusammenraufen. Seine oft unkomplizierte Art steht ihm dabei im Weg. Zwei Morde, die auf den ersten Blick nicht zusammengehören, entwickeln sich im Laufe der Geschichte zu einem tragischen Fall.

Zuerst musste ich mich in den Schreibstil des Autors einlesen. Danach beschreibt Bonetto die Charaktere sehr gut und baut mit den Eigenheiten der einzelnen Figuren verschiedene Spannungsbögen auf. Alles in allem ein gelungener Einstieg in eine neue Krimireihe. Ich freue mich schon auf den zweiten Band.

Bewertung vom 09.10.2023
Mit kalter Präzision / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2
Tsokos, Michael

Mit kalter Präzision / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2


sehr gut

"Michael Tsokos: Mit kalter Präzision"
Knaur Verlag, 16,99 €

In seinem Buch "Mit kalter Präzision" legt Michael Tsokos den ersten Band einer neuen Reihe rund um die Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao vor. Die Ehefrau eines stadtbekannten Schönheitschirurgen mit eigenen Kliniken wird in ihrer Villa tot aufgefunden. Was zuerst nach einem eindeutigen Selbstmord aussieht, entpuppt sich als ein raffinierter Mord, ausgeführt mit rechtsmedizinischem Wissen. Im Laufe der Geschichte entwickelt sich ein Spinnennetz zu anderen Fällen, die alle ein Grundverständnis für Rechtsmedizin erfordern.

Die Geschichte ist facettenreich und mit Einblicken in den Alltag der Rechtsmedizin geschrieben, spannend und gut formuliert. Nur am Ende erscheint es meiner Meinung nach etwas unrealistisch. Eine BKA-Mitarbeiterin würde sich nicht alleine mit dem mutmaßlichen Täter treffen, ohne ihren Vorgesetzten zu informieren. Alles in allem ist es jedoch ein sehr spannendes und gut geschriebenes Buch. Hoffentlich erscheint bald der zweite Band.

Bewertung vom 28.09.2023
Dann zeige ich es euch eben auf dem Platz
Popp, Alexandra

Dann zeige ich es euch eben auf dem Platz


sehr gut

Wenn sich jemand in Deutschland für Fußball interessiert, egal ob im Frauen- oder Männerfußball, kommt er nicht an dem Namen Alexandra Popp vorbei. Sie ist die Kapitänin der Frauen-Nationalmannschaft in Deutschland und eine der prägenden Spielerinnen in der Nationalmannschaft sowie in ihrem Verein, dem VfL Wolfsburg. Der Weg dorthin war nicht einfach, kein einfaches Durchspielen oder einfaches Hochkicken. "Poppi" lässt uns an ihren Anfängen in Silchede beim FC Schwarz-Weiß Silchede 1926 teilhaben. Sie war das einzige Mädchen in einer Jungenmannschaft. "Poppi" ist geradezu besessen davon, mit dem Ball zu spielen. Das Buch beschreibt in einer erzählerischen Sprache, als ob sie neben einem sitzen und erzählen würde. Dieser Stil zieht sich durch das gesamte Buch. Anders gesagt, es ist authentisch.
Bemerkenswert ist die Offenheit, mit der "Poppi" den Leser in eine bis dahin oft verschlossene Welt des Fußballgeschäfts mitnimmt, vor allem in die ungleiche Behandlung im Frauen- und Männerfußball. Den (nicht vorhandenen) Hut ziehe ich davor, wenn neben dem Fußball auch noch eine Ausbildung parallel absolviert wird. Und dann auch beides gewuppt wird. Im Fall von "Poppi" ist es die Ausbildung zur Tierpflegerin. Und sie erzählt, wie im Profibereich des Frauenfußballs Spielerinnen neben dem Sport noch einer Berufstätigkeit nachgehen müssen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
Alexandra Popp beschreibt in ihrem Buch nicht nur den sportlichen Bereich ihres Lebens. Sie lässt uns auch teilhaben am Menschen Alexandra Popp, an ihren Höhen und Tiefen, an ihrer Gefühlswelt. "Poppi" schreibt mit viel Liebe über ihre Familie und den Einsatz ihrer Eltern, um ihr den Weg im Fußball möglich zu machen. (Hochachtung vor dem Einsatz aller Eltern, die ihren Kindern die Möglichkeit zum Sport in Vereinen ermöglichen!) Mit viel Liebe beschreibt sie auch ihre Liebe und ihr Interess für Tiere.
Unterm Strich ist es eine lohnende Lektüre für jemanden, der einen Blick hinter die Kulissen des Profifußballs und auf den Menschen Alexandra Popp haben möchte.