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forst

Bewertungen

Insgesamt 55 Bewertungen
Bewertung vom 01.07.2025
Rubik, Kat Eryn

Furye


sehr gut

Kat Eryn Rubin hat mit "Furye" einen ganz besonderen Roman über eine Frau geschrieben, die aus dem Nichts gekommen ist und einen Aufstieg in die Gesellschaft geschafft hat.Nach außen hin scheint alles bei ihr zu stimmen. Sie ist eine beruflich sehr erfolgreiche Frau. Doch hinter dieser strahlenden Fassade stimmt nichts. Die Erzählerin stammt aus einfachen Verhältnissen. Sie wohnte zusammen mit ihren Eltern,der Vater arbeitete als Taxifahrer, die Mutter war als Reinigungskraft tätig, in einer kleinen Wohnung. Alec arbeitete nebenbei in einer Bar und erhielt ein Stipendium an einer Uni, wo sie sich in einen anderen Studenten verliebt. Zusammen mit ihren damaligen beiden Freundinnen Tess und Meg nannte sie sich die 'Furyen', die sich so benahmen, wie es der Name sagt. Jahre später fasst sie in einem Notizbuch zuammen, was sie damals alles getrieben hat und welche Folgen das mit sich brachte. Der Roman ist in einem lebendigen Sprachstil verfasst und sehr nachdrücklich geschrieben. Man kann sich gut vorstellen, was die jungen Frauen damals alles getan haben, um ihrem eigentlichen Leben zu entfliehen. Besonders die Abhängigkeit von Männern machte sie angreifbar. Das Buch hat mir, trotz seiner Melancholie, gut gefallen .

Bewertung vom 21.06.2025
Skybäck, Frida

Eisenblume / Fredrika Storm Bd.2


ausgezeichnet

"Eisenblume" von Frida Skybäck ist der zweite Fall ihrer kompettenten Ermittlerin Fredrika Storm, die dieses Mal in einer verfallenen Lunder Psychiatrie ermittelt. In der Psychatrie sind menschliche Gebeine aufgefunden worden und diese Funde werden schnell mit einem früheren Fall verbunden, in dem plötzlich zwei Patienten spurlos verschwunden sind. Gefunden worden sind aber nur die menschlichen Überreste einer Person. Fredrika ermittelt zusammen mit ihrem Kollegen Henry Calment, trotz einigen Widerstandes, zielstrebig und engagiert an der Auflösung .Dann gibt es einen erneuten Mord. Die Autorin versteht es mit ihrem fesselnden Schreibstil die ganze Zeit über einen großen Spannungsbogen aufrecht zu erhalten. Schnell bekommt man mit, was damals Ungeheuerliches in der psychatrischen Klinik passiert ist. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven, was die Handlung noch vielfältiger macht. Nebenbei erfährt man viel Privates von den sympathischen Ermittlern. Eisenblume ist ein spannender Skandinavien Krimi, der mir gut gefallen hat.

Bewertung vom 14.06.2025
Sauer, Anne

Im Leben nebenan


ausgezeichnet

Der Klappentext des Romans „Im Leben nebenan“ von Anne Sauer klang vielversprechend , da der Roman ein interessantes Thema hat. In der Handlung spielen Antonia und Toni, beide sind ein und dieselbe Frau, aber jeweils in einem anderen Leben, die Hauptrolle. Toni hatte als junge Frau ein Verhältnis mit dem bodenständigen Adam, der mit ihr eine Familie gründen wollte. Da sie andere Pläne hatte, studieren wollte und ihr Leben genießen, zerbrach diese Beziehung. Nach vielen kurzen Beziehungen lernt sie Jakob kennen und lieben und möchte mit ihm zusammen eine Familie mit Kindern gründen. Auch nach unzähligen Versuchen wird sie nicht schwanger und gibt ihren Kinderwunsch auf. Eines Tages erwacht Toni in einer komplett anderen Welt. Sie ist als Antonia mit Adam verheiratet und hat eine kleine Tochter namens Hanna. Toni lernt ein komplett anderes Leben kenne und letztendlich auch lieben. Es war interessant das Leben der beiden Tonis kennenzulernen und zu vergleichen. Der Roman ist unterhaltsam geschrieben und die Autorin hat es geschickt geschafft, diese beiden Leben letztendlich zusammenzuführen.

Bewertung vom 09.06.2025
Habeck, Emily

Shark Heart


ausgezeichnet

Emily Habeck hat einen ganz besonderen Roman geschrieben. In ihrem fantasievollen Roman „Shark Heart“ werden die Protagonisten, das Ehepaar Wren und Lewis von einer erschütternden ärztlichen Diagnose überrascht. Lewis hat eine ungewöhnliche und selten Krankheit: Er verwandelt sich nach und nach von einem Menschen in einen Hai und es besteht keine Heilungsmöglichkeit. Das Ehepaar ist verzweifelt und Wren macht alles, um ihrem Ehemann das Leben in seinen letzten Tagen als Mensch so angenehm wie möglich zu gestalten. Emily Habeck schreibt sehr bildlich und ruhig diese emotionale Geschichte. Sie beschreibt das glückliche Leben des Paares vor der Diagnose, schildert die Reaktion der Angehörigen und vor allem die des betroffenen Ehepaares. Der Roman hat mich fasziniert und bewegt und bekommt von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.06.2025
Kloeble, Christopher

Durch das Raue zu den Sternen


ausgezeichnet

"Durch das Raue zu den Sternen" ist ein ansprechender und sehr berührender Roman von Christopher Kloeble, der mich gleich für sich eingenommen hat. Christopher Kloeble erzählt die Geschichte der 13-jährigen Arkadia Fink,genannt Moll, die mit dem plötzlichen Verschwinden ihrer Mutter zu kämpfen hat. Arkadia (Moll) ist musiklaisch hochbegabt und überlegt sich, wenn sie es schaffen würde, in einem Knabenchor zu singen, würde ihre Mutter sie hören und sehen und so stolz auf sie sein, dass sie nach Hause zurückkehrt. Bis dahin muss sie aber diverse Hindernisse überwinden. Das allergrößte Hindernis ist, dass sie ein Mädchen und kein Junge ist. Das Buch ist gut geschrieben und der Autor schafft es, sämtliche Facetten von Moll darzustellen. Trotzdessen hat es mich als Erwachsene nicht ganz so überzeugt, da es vielleicht eher ein Buch für Jugendliche ist.

Bewertung vom 16.05.2025
Simon, Teresa

Zypressensommer


ausgezeichnet

Zypressensommer von Theresa Simon ist ein anregend geschriebener und berührender, historischer Roman, der mich sehr unterhalten hat. Die Handlung spielt in den Zeitebenen von 1944/1945 und 1989 , ist aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und handelt von von Julia Matthiesen und ihrer Familie. Julia reist anlässlich des Todes ihres Großvaters Gianni in die Toskana und lernt dort Matteo Conti kennen mit dem sie sich zusammen auf eine Reise in die Vergangenheit ihres Großvaters begibt. Nach und nach erfährt sie die grausame Wahrheit über sein und das Leben in der Toskana unter der Herrschaft der deutschen Nationalsozialisten. Teresa Simon schreibt sehr bewegend über das damalige Leben unter der Kontrolle der Deutschen, über die Erniedrigungen und Massaker, die die Bevölkerung ertragen mussten. Die Geschichte hat mich sehr beeindruckt und es ist immer noch unfassbar, was damals u.a. in der schönen Toskana geschah.

Bewertung vom 09.05.2025
Hamberg, Emma

Merci Agneta / Neuanfang auf Französisch Bd.2


ausgezeichnet

Der zweite Band von Emma Hamberg "Merci Agneta" hat mir so gut gefallen, dass ich ihn bestimmt ein zweites Mal lesen werde. Angefangen von dem schönen, beschwingten sommerlichen Cover bis zu Agnetas Neuanfang in der Provence ist der Roman gant große klasse. In diesem zweiten Roman hat Agneta ihren Job in Schweden aufgegeben und ihren Mann und ihre Kinder verlassen um in Frankreich einen Neustart ihres Lebens zu beginnen.Sie kommt in einem alten Kloster in Saint Carelle unter und betreut dort voller Hingabe den 80jährigen Einar, der an Demenz erkrankt ist. Sie findet schnell neue Freunde und auch eine neue Liebe, den Barbesitzers Fabien mit dem sie eine wunderbare, unvergessene Zeit verbringt. Doch irgendwann muss sie nach Schweden in ihren Alltag zurück. Dieser heitere und doch mit Tiefgang geschriebene Roman ist mein Sommerbuch des Jahres.

Bewertung vom 02.05.2025
Maly, Beate

Zeit der Hoffnung / Die Trümmerschule Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In dem Buch “Die Trümmerschule – Zeit der Hoffnung” von Beate Maly wird die Lebensgeschichte der jüdischen Lehrerin Stella Herzig erzählt, die 1938, während des Zweiten Weltkrieges, mit Hilfe der Eltern ihrer besten Freundin Felicitas (Feli) von Wien nach London flieht. Es war geplant, dass sie ihre Eltern und jüngere Schwester Judith nachkommen lässt, aber dazu kam es nicht mehr, denn die Nazis haben sie in ein Konzentrationslager gebracht, in denen sie gestorben sind. Während des Krieges arbeitet Stella als Lehrerin. Nach Kriegsende geht sie wieder zurück nach Wien und findet dort mit Hilfe ihrer Freundin Feli eine Stelle als Lehrerin. Sie arbeitet mit modernen Ansätzen und hilft den kriegstraumatisierten Kindern dadurch wieder in ein normales, friedliches Leben zurück zu finden. Mit ihren modernen und fortschrittlichen Ansätzen in der Unterrichtung macht sie sich jedoch nicht bei allen Eltern und Kolleginnen und Kollegen beliebt und sie macht sich einige Feinde. Beate Maly schreibt in ihrem Auftaktband einfach und gut lesbar, versteht es aber trotzdem die Schicksale und das Leben nach dem Krieg anschaulich darzustellen. Man kann nur ahnen, was die Menschen damals alles erlitten haben. Der Roman hat mir gefallen und ich werde auf den zweiten Band lesen, da ich wissen möchte, wie es weitergeht.

Bewertung vom 25.04.2025
Mirasol, Eva

Staying Alive


ausgezeichnet

„Staying Alive“ von Eva Mirasol ist ein unterhaltsamer und teilweise flapsig geschriebener Roman über die junge Ärztin Nicki, die ihre ersten Arbeitstage in einer Berliner Notaufnahme verbringt. Schon von Anfang an geht es hektisch in der Notaufnahme los und Nicki muss ihre ersten wichtigen Entscheidungen treffen und überwiegend erste ärztliche Maßnahmen, wie z.B. einen Tubus legen, allein an Patienten/ Patientinnen durchführen. Die Autorin verwendet in ihrem Krankenhausroman viele medizinische Fachbegriffe, die jeweils am Ende der Seite sehr ausführlich erklärt werden. Teilweise so ausführlich, dass man sich nach dem Lesen schon selbst wie ein Mediziner fühlt. Ich habe einen guten Einblick hinter die Kulissen des Klinikalltages bekommen. Der Roman ist ganz nett und gut zum Abschalten geeignet. Das aufdringlich gestaltete Cover zeigt, wie hektisch es im Krankenhausalltag zugeht.

Bewertung vom 18.04.2025
Tan, Twan Eng

Das Haus der Türen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Das Haus der Türen“ von Twan Eng Tan besticht durch sein überaus schön gestaltete Buchcover und spielt in Malaysia der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts. Malaysia ist zu diesem Zeitpunkt noch eine britische Kolonie und viele britische Staatsangehörige leben dort. Im Mittelpunkt dieses Romans stehen Lesley Hamlyn, eine Frau der britischen Oberschicht und der Gast ihres Hauses, der Schriftsteller W. Somerset Maugham (Willie). Da Lesleys Ehemann öfter außer Haus ist, freundet sie sich mit Willie an und es ergibt sich ein interessanter Gesprächsaustausch. Nach und nach werden die Gespräche persönlicher und Lesley erzählt ihm intime Details aus ihrem Leben, angefangen von den Affären, die sie und ihr Ehemann hatten, von dem Mord, den ihre Freundin an ihren Ehemann begangen hat bis zu der Tatsache, dass sie chinesische Rebellen finanziell unterstützt haben. Willie saugt diese Geschichten nur so in sich auf, in der Hoffnung sie für seinen neuen Roman verwenden zu können. Twan Eng Tan schafft es durch ihren intensiven Schreibstil geschickt, diese gewisse Atmosphäre, die zwischen den beiden Protagonisten herrscht, einzufangen. Das gemütliche Beisammensein abends bei einem Drink und die Intensität der Gespräche. Ein wunderbarer Roman, der mir sehr gefallen hat.