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Luise
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Luckenwalde

Bewertungen

Insgesamt 46 Bewertungen
Bewertung vom 01.09.2025
Geschke, Linus

Der Trailer / Donkerbloem Bd.1


sehr gut

Gut aufgebaut
"Der Trailer" von Linus Geschke bildet den Auftakt einer geplanten Trilogie, der Donkerbloem-Reihe.
Donkerbloem ist ein Campingplatz in Belgien, auf dem der Wohnwagen steht. Von dort verschwand vor 15 Jahren eine Frau namens Lisa.
Durch einen Podcast und die suspendierte Hamburger Kommissarin Frieda Stahnke, die Lisa persönlich kannte, kommen die Ermittlungen wieder in Gang.
Wout Meertens war ebenfalls auf dem Campingplatz, als Lisa verschwand, und auch für ihn wird durch den Podcast die Vergangenheit wieder lebendig. Er möchte die Wahrheit herausfinden, jedoch ohne Beteiligung der Polizei. Unterstützung erhält er von seinem Freund Tayfun und seiner Untermieterin Kathinka.
Die Protagonisten sind äußerst vielschichtig und es bereitet Freude, sie nach und nach kennenzulernen.
Das Buch ist von der ersten Seite an fesselnd, der Autor überzeugt mit präzisen Schilderungen. Die Geschichte wird aus multiplen Blickwinkeln erzählt.
Es ist nicht mein erstes Buch des Autors und meiner Meinung nach auch nicht sein bestes, dennoch ein durchweg spannender und stimmiger Thriller, der mich gut unterhielt.
Der Fall ist in sich abgeschlossen, die Fortsetzungen werde ich aufgrund der Charaktere dennoch lesen und ich blicke ihnen erwartungsvoll entgegen.

Bewertung vom 28.08.2025
Allende, Isabel

Mein Name ist Emilia del Valle


ausgezeichnet

Leben in Chile
"Mein Name ist Emilia del Valle" von Isabel Allende ist nicht mein erstes Buch dieser Autorin. Ich schätze sie als Erzählerin guter Geschichten sehr und das ist ihr auch hier wieder gut gelungen.
Man muss lang erzählte Geschichten lieben, die manchmal etwas Zeit brauchen, um sich zu entfalten. So war es auch hier und ab einem bestimmten Zeitpunkt konnte ich das Buch nicht mehr weglegen.
Emilia hat eine gute Kindheit, sie wird geleibt von Mutter und Stiefvater, sie wird zu einer mutigen und selbstbewussten Frau erzogen, was hauptsächlich ihrem Stiefvater zu verdanken ist.
Sie schreibt, eigentlich ein Männerberuf, zu dieser Zeit, aber sie nutzt ein Pseudonym. Später, als Journalistin, setzt sie ihren eigenen Namen unter ihren Werken durch.
Sehr schnell führt Emilias Beruf sie nach Chile, wo auch ihre Wurzeln liegen und gerade ein blutiger Bürgerkrieg tobt. Gerade in diesem Land und der Geschichte ist die Autorin daheim und in ihrem Element.
Es gibt sehr viele politisch interessante Aspekte, es gibt grausame und brutale Kriegsszenen und es gibt auch atemberaubende Naturbeschreibungen.
Land und Leute entstehen beim Lesen direkt vor meinen Augen, das ist so gut beschrieben.
Emilia bleibt sich in all dem Schrecken selber treu und geht ihren Weg, lässt sich nicht beschränken und aufhalten. Das Buch ist sehr eindringlich und Emilia eine sehr gut dargestellte Protagonistin.

Bewertung vom 27.08.2025
Habeck, Emily

Shark Heart


sehr gut

Mal etwas anderes
"Shark Heart" von Emily Habeck ist thematisch und stilistisch ein außergewöhnliches Werk.
Die Geschichte ließe sich fast als Dystopie einordnen, da in dieser Welt Menschen offenbar häufig zu verschiedenen Wildtieren mutieren. Ein grausames Schicksal für die Betroffenen und ihre Angehörigen, die sie pflegen müssen – so wie Wren, die ihren Ehemann Lewis an das Leben als Weißen Hai verliert. Die philosophischen Reflexionen der beiden machen die Handlung noch tragischer. Man fühlt sich unmittelbar mitgerissen.
Besonders reizvoll ist der Schreibstil, der zwischen Theatertext und Prosa oszilliert und dabei beide Welten ideal verbindet.
Lediglich die Unterteilung in zwei Teile empfand ich als Bruch. Der experimentelle Erzählstil hätte eine engere Verknüpfung und Durchmischung der Handlungsstränge ermöglicht.
Dennoch ein literarisches Vergnügen für alle, die sich auf Außergewöhnliches einlassen möchten und schonmal eine Empfehlung wert.

Bewertung vom 24.08.2025
Hart, Emilia

Unbeugsam wie die See


ausgezeichnet

Sehnsucht nach Wasser
"Unbeugsam wie die See" von Emilia Hart ist ein Roman, der abwechselnd in verschiedenen Zeitebenen erzählt wird. Durch Überschriften ist aber jederzeit alles gut zuzuordnen.
Mary befindet sich mit ihrer Zwillingsschwester Eliza im Jahre 1800 auf einem Schiff, gemeinsam mit vielen anderen Frauen, eingepfercht wie Tiere, auf ihrer Deportation von Irland nach Australien.
Im Jahre 1999 begegnen wir der jungen Jess, die sich sehr für Kunst interessiert und auch das Interesse ihrer Lehrers mehr weckt, als gut ist. Sie leidet unter einer merkwürdigen Wasserallergie und findet sich selber dadurch abstoßend.
2019 begegnen wir Jess wieder, aber eher im Zusammenhang mit Lucy, ihrer Schwester. Diese flieht von ihrer Uni, vor Ereignissen, die sie sich nicht recht erklären kann.
In diesem kleinen Ort auf einer Klippe, direkt über dem Meer verflechten sich dann alle Stränge langsam zu einem gemeinsamen Geschehen.
Ich fand die Stimmung in diesem Buch sehr stark, geheimnisvoll und voller Rätsel anfangs, bis sich langsam eins nach dem anderen klärt.
Ganz dramatisch fand ich die Schilderungen der Gefangenentransporte, ohne Rücksicht auf die Frauen und ihr Leid.
Mir gefällt hier die Schilderung der Frauen, ihren Weg und ihre Verbundenheit untereinander, auch wenn das auf eine geheimnisvolle Weise dargestellt wird. In der Erzählung verbinden sich reale mit fantastischen Elementen auf eine gute und glaubhafte Art und Weise.
Mir hat auch die Sprache der Autorin so gut gefallen, dass ich gerne noch anderes von ihr lesen möchte.

Bewertung vom 18.08.2025
Mayer, Gina

Wilderland - Der Wald


ausgezeichnet

Von Beginn an spannend
"Wilderland – Der Wald" von Gina Mayer ist der Auftakt zu einer Fantasy-Reihe für Kinder und Jugendliche, kann aber auch von Erwachsenen sehr gut gelesen werden.
Calum, Jasleen, Skye und Miro leben in einer Wohngruppe zusammen, weil sie alle keine Eltern mehr haben.
Zu Beginn fühlt sich Calum von der Gemeinschaft der anderen ausgeschlossen, bleibt der Einzelgänger. Doch das ändert sich schnell, als er zusammen mit Skye eine Entdeckung macht, sie werden beobachtet und überwacht.
Dann stellen sie auch noch fest, was sie für Besonderheiten und damit auch Gemeinsamkeiten haben und halten alle fest zusammen.
Das Buch ist sehr spannend, von der ersten Seite an, war man mitten in der Geschichte. Die Jugendlichen und ihre Probleme werden gut geschildert und auch die Dynamik zwischen ihnen.
Es gibt hier eine Menge Abenteuer, aber auch Action und immer wieder mal etwas fantastisches. Gerade diese Elemente mochte ich sehr, sie fügen sich sehr gut in die Geschichte ein.
Die Idee, wie hier dieser Zusammenschluss aus Mensch und Tier funktioniert ist gut entwickelt und trägt die Geschichte mit.
Es ist ein starker Auftakt und ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht, was die vier gemeinsam erleben und auch erlernen werden.

Bewertung vom 16.08.2025
Brickley, Holly

Deep Cuts


sehr gut

Ein Leben in Songs
"Deep Cuts" von Holly Brickley ist ein tolle Geschichte. Sie regt zum Nachdenken an und die beiden Protagonisten Percy Marks und Joe Morrow werden mir noch länger im Gedächtnis bleiben.
Joe ist am Anfang seiner Karriere als Musiker und hat noch nicht mal eine Band. Polly ist Studentin und sucht noch nach ihrem Platz im Leben, eindeutig ist, sie liebt Musik über alles.
Als sie sich kennengelernt haben nimmt Polly einen Song von Joe komplett auseinander und sie machen gemeinsam etwas besseres daraus. Die beiden werden beste Freunde und sind immer wieder kurz vor einer echten und tiefen Beziehung. Irgendetwas steht immer zwischen ihnen, oftmals sogar die Musik, die beide lieben und über die sie sich identifizieren. Zwei starke Persönlichkeiten, deren Wege immer wieder voneinander angezogen werden. Man spürt die Anziehung zueinander beim lesen förmlich, das ist gut beschrieben.
Ich mochte auch die passende Playlist zum Buch sehr, starke Songs, die genau im Buch erwähnt werden. Und das ist auch mein Kritikpunkt, viele Gedanken und Gespräche werden von Liedzeilen getragen, das hätte irgendwie, auch in Klammern oder so, übersetzt werden sollen. Mich hat das übersetzen, mit App oder auch anders immer wieder aus dem Lesefluss gerissen.
Ich mochte das Buch sehr, die Musik als ein Lebensgefühl, die jeweils ihre Generationen prägt und vieles erhält und trägt.

Bewertung vom 15.08.2025
Cors, Benjamin

Aschesommer / Gruppe 4 ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Sehr gute Fortsetzung
"Aschesommer" von Benjamin Cors ist schon der zweite Band der Reihe rund um die Ermittler der Gruppe 4. Es ist zwar ein abgeschlossener Fall, aber hier liest es sich wirklich besser, wenn man den ersten Band kennt, da doch so einige Zusammenhänge bestehen. Der Fall ist allerdings in sich abgeschlossen.
Die Ermittler Jakob Groth und Mila Weiss geraten an einem Tatort schon sehr an ihre Grenzen und im Laufe der Zeit gibt es dazu sogar noch Steigerungen. Ein Paar wurde in einer Kühlkammer in einem abgelegenen Keller eingesperrt und ist erfroren. Es gibt eine Botschaft dazu: Das erste Sterben hat begonnen, geschrieben mit Asche.
Das Buch fesselt von Beginn an, es ist spannend, es ist schnell, aber trotzdem detailliert. Die schnellen Wechsel der Perspektiven bieten gute Einblicke, inclusive Opfer und auch Mörder. Die Ermittlungsarbeit ist gut beschrieben, gerade in dieser außergewöhnlichen Gruppe.
Sehr gut gefallen mir hier die Verbindungen zu einer psychiatrischen Klinik, alles sehr geheimnisvoll und teils absolut böse.
Bis zum Schluss darf man hier miträtseln, wer der Täter ist und trotzdem war ich von einigen Entwicklungen total überrascht.
Eine geniale Reihe, bei der ich noch auf Fortsetzungen hoffe.

Bewertung vom 14.08.2025
Spelman, Lucy

National Geographic Kids - Lexikon der Tiere


ausgezeichnet

Lehrreich und spannend
„National Geographic Kids – Lexikon der Tiere“ ist ein ansprechendes Nachschlagewerk für Kinder, das jedoch auch Erwachsene begeistert.
Das Hardcover ist robust und wird nach dem ersten Lesen sicher einen festen Platz im Regal für spätere Recherchen finden.
Besonders beeindruckend sind die Fotos: hochwertige Aufnahmen, zahlreich und in exzellenter Druckqualität.
Auch Struktur und Layout überzeugen – jede Seite bietet übersichtlich gebündelte Informationen.
Neben einem klaren Inhaltsverzeichnis gibt es Überblicksseiten, Steckbriefe zu Tierarten und kurze, interessante Fakten.
Die Texte sind kindgerecht, enthalten aber alle wesentlichen Details und gehen teilweise in die Tiefe.
Die Aufbereitung ist so lebendig, dass man leicht ins Schmökern gerät und von Thema zu Thema springt. Bei Bedarf lässt sich gezielt weiter recherchieren.
Die sinnvolle Gliederung ermöglicht nach kurzer Eingewöhnung ein schnelles Nachschlagen. Dieses Tierlexikon hat uns vollkommen überzeugt.

Bewertung vom 14.08.2025
Martin, Nicola

The Island - Auf der Flucht


sehr gut

Urlaubsinsel
Nicola Martins Thriller „The Island“ entpuppte sich als komplexer, als ich zunächst dachte. Die Protagonistin Lola, Hotelmanagerin in einem karibischen Luxusresort, verdankt ihre Stelle ihrem Bekannten Moxham und ihrer hastigen Flucht aus Hongkong nach einem beruflichen und privaten Desaster. Doch das Unglück holt sie ein: Kurz nach ihrer Ankunft stirbt Moxham. Der Roman war nicht durchgehend spannend, der Mittelteil zog sich etwas, was mich jedoch nicht störte, da ich detaillierte Schilderungen mag. Nicht alles wirkte schlüssig, doch die Grundidee war faszinierend. Die Charaktere wirkten authentisch, mit Fehlern und zwar nicht alltäglich, aber zum Setting passend. Ein unterhaltsamer Urlaubsroman mit unerwarteten Wendungen.
Ich habe ihn gerne gelesen und kann ihn auch mit den genannten Einschränkungen weiter empfehlen.

Bewertung vom 05.08.2025
Wills, S.J.

Kein Entkommen / Bite Risk Bd.1


sehr gut

Sehr spannend geschrieben
"Bite Risk" von S.J. Wills ist ein wirklich sehr spannendes Jugendbuch.
Für Kinder, die gerne mal etwas leicht gruseliges lesen, absolut ideal. Das Buch ist vieles, ein Werwolf-Roman, ein Krimi, eine Dystopie, ein Buch dass durch die Freundschaft der Protagonisten lebt.
In dem abgelegenen Städtchen Tremorglade gibt es ein Virus »Corpus pilori«, das hat Einzug in den Alltag gehalten und so ist es dort normal, dass sich einmal im Monat bei Vollmond alle Erwachsenen verwandeln. In sogenannte Ripper, in Werwölfe. Die Kinder sichern sie in Käfigen, passen auf sie auf und sind eine Nacht frei von den Erwachsenen. Eine sehr spannende Ausgangslage.
Sel und seine Freundin, auch ihr schon erwachsener Bruder, beginnen die Ereignisse zu hinterfragen. Einmal angestoßen, nehmen hier die Ereignisse ihren Lauf und es passieren viele ungereimte Dinge.
Da wird es fast eine spannende Detektivgeschichte, denn die Kinder wollen dahinter kommen. Und das gelingt ihnen, anders als geglaubt.
Mir hat die Geschichte sehr gefallen, die Freundschaft der Kinder, ihr selbständiges Handeln und auch die Entwicklung, die hier stattfindet.
Die Geschichte ist sehr spannend, hat trotzdem etwas Humor und überrascht mit einigen Wendungen.