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Benutzername: 
Carsten K.
Wohnort: 
Schwelm

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 09.08.2011
Zoeys Abenteuer
Irres

Zoeys Abenteuer


ausgezeichnet

Was soll ich sagen? Dieses Buch kann man eigentlich nur in einem Atemzug durchlesen. Als zauberhaftes Jugendbuch verfasst und mit einer dichten und fantasievollen Atmosphäre versehen, schlägt die Geschichte um Zoey und ihren dauerhungrigen Beagle Aramis den Leser in den Bann.

Alles beginnt ganz normal. Zumindest aus der Sicht der Heldin dieser Story. Was der erzählende Hund allerdings nicht findet. Denn sein stetig knurrender Magen wird sträflichst vernachlässigt, als eines Tages ein sehr seltsamer Besuch bei der Schülerin eintrudelt. Denn wie sonst sollte man einen älteren Mann bezeichnen, der seine Uhr über die knalligen Gummistiefel gezogen trägt. Weil er weitsichtig ist. Das Abenteuer nimmt seinen Lauf und immer tiefer wird die ursprünglich völlig normale Schülerin Zoey mitsamt dem nunmehr auch noch ständig vor sich hinbrummelnden Hund in eine gefährliche Verschwörung hinein gezogen. Widerwillig lässt sie sich darauf ein, als künftige Hüterin der parallelen Welten zwischen eben diesen zu springen und für Recht und Ordnung zu sorgen. Doch vorher gilt es, den mörderischen Anschlägen einer bösartigen Technikbegeisterten zu entkommen.

Und dann war da noch die Eintagsfliege, die knapp dem Tode entrinnen konnte. Welche Rolle dieses Insekt spielt, bleibt in dieser Rezension ein Geheimnis. Die Autorin beschreibt in lebendiger Sprache und bunten Bildern eine Welt voller Fantasie und Abenteuer. Rasant verfasst und doch dem Möglichen sehr nahe, wenn man mit offenen Augen durch sein Leben geht. Mit trockenem Humor, genauen Kenntnissen über die Gedankenwelt verfressener Hunde und einem schönen Gespür für Spannung, ist dieses Buch geschrieben.

Zoeys Abenteuer müssen sich keinesfalls verstecken, sondern gehören in jedes Jugendbuchregal. Ein wunderbares Geschenk für Jungen wie Mädchen, und für unsere Welt, soweit wir sie für unsere halten. Denn das wird nach der Lektüre dieses Buches etwas anders aussehen. Offenbar ist unsere Welt abhängig von dem, was woanders stattfindet. Und natürlich von denen, die sie beschützen. Sei es auch nur ein Hund mit langen Ohren, schlechter Laune und ewig währendem Hunger. Geben Sie ihm niemals eine Wurst. Und fragen Sie doch mal eine Eintagsfliege, was sie sich wünscht.

Bewertung vom 08.08.2011
Ronar - Zwei Welten
Höhl-Kayser, Anke

Ronar - Zwei Welten


ausgezeichnet

Der zweite Band über das Leben und die Abenteuer von Ronar wurde sicher sehnlichst erwartet. Ronar, aufgewachsen als Ziehsohn eines Schmiedes, geht in der Fortsetzung auf eine schwere Reise. Seine Welt wird bedroht, sein Freund, der Elthenkönig von einer mysteriösen Krankheit erfasst. Das Böse erobert sich die Welt zurück und es scheint keine Hoffnung für Ronar und die Elthen zu geben.

Ronar verlässt unter schweren Bedingungen den eingekesselten Palast und begibt sich auf die Suche nach der Rettung und einer Hilfe für den Elthenkönig. Was dem Jungen mit den mächtigen und unbändigen Zauberkräften während seiner Suche begegnet, erscheint wie ein Traum zwischen Fantasie und Wirklichkeit. Eine Reise zum Mond entwickelt sich unter lebensgefährlichen Umständen zu einer Reise in die Welt zwischen allen Realitäten. Den Schlüssel zur Rettung aller zu finden, scheint hier fast unmöglich. Bis Ronar die Puzzleteile dieser Geschichte zusammenfügt und Erstaunliches geschieht.

Ronar – Zwei Welten ist nicht nur die Fortsetzung des ersten Bandes, sondern eine vollzogene Reifung des Hauptdarstellers. Waren im ersten Band noch Zweifel zwischen Gut und Böse vorhanden, lebt Ronar nun auf der Seite des Guten einen fast aussichtslosen Kampf. Die Autorin entführt die Leser in eine überirdisch wirkende Welt voller kaum vorstellbarer Dinge und Ereignisse, die wie selbstverständlich als Perlen an der Handlungsschnur aufgefädelt sind. Zwischen real vorhandenen Orten und fantasievoll mit Worten wie gemalt erscheinenden Fantasieprodukten, lässt Anke Höhl-Kayser einen höchst künstlerischen inneren Film in ihren Lesern ablaufen. Man ist fast versucht, die entstehenden Bilder zu malen, um sie sichtbar in den Händen halten zu können.

Wieder einmal bin ich mir nicht sicher, ob es sich bei diesem Ronar-Band ausschließlich um eine Jugendbuch handelt. Ich denke vielmehr auch an Erwachsene als Leser, die noch nicht versteinert sind und den Zauber dieses Buches noch verstehen können. Mit leichter Feder geschrieben, eingänglich formuliert und in wertegebender Sprache strukturiert, macht dieses Buch wahrhaft Lust auf mehr.

Ich kann und mag die beiden Ronar-Bücher nicht mit anderen Fantasy-Romanen vergleichen. Sie sind einfach zu weit entfernt von dem, was auf den Präsentiertischen der Buchhändler liegt. Doch sie hätten dort einen Platz verdient.