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Benutzername: 
anea
Wohnort: 
Bad Vilbel

Bewertungen

Insgesamt 3 Bewertungen
Bewertung vom 24.03.2011
Leise stirbst du nie
Annechino, Daniel

Leise stirbst du nie


gut

Sami Rizzo, Detective der Mordkommission und verhinderte Sozialarbeiterin, ist auf Wunsch ihres verstorbenen Vaters zur Polizei gegangen, aber mittlerweile geht sie in ihrem Beruf auf. Als allein erziehende Mutter ist sie von ihrer Mutter abhängig, die den Babysitter spielen muss, was dem belasteten Verhältnis der beiden Frauen nicht gut tut.

Zur Zeit jagt sie gemeinsam mit ihrem Partner Al Diaz einen besonders grausamen Serienmörder: Er entführt junge Mütter mit ihren Kindern, kreuzigt und vergewaltigt die Frauen und lässt die Kinder unbehelligt frei.

Von Anfang an weiß man, dass Simon Kwosokowski, der gut aussehende Physiotherapeut, dieser Killer ist. Und er hat ein religiöses Motiv: Er will diese Frauen läutern und erlösen. Sein nächstes Opfer soll Sami sein

Sein Werdegang ist für Thriller-/Krimikenner recht vorhersehbar, ebenso der Verlauf der weiteren Geschichte und ihr Ende.

Die Charaktere bleiben leider ein wenig flach, da hätte mehr Leben drin sein können.

Nichtsdestotrotz ist es en handwerklich solides Buch, auch wenn ein paar Fragen offen bleiben. Ist eine Fortsetzung geplant? Ich würde sie lesen, denn trotz allem hat mich das Buch gut unterhalten und ich habe es an einem Tag durchgelesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.09.2009
Das Herz ihrer Tochter
Picoult, Jodi

Das Herz ihrer Tochter


ausgezeichnet

Nachdem sie ihren Mann bei einem Autounfall verloren hat, findet June eine neue Liebe und ihre kleine Tochter Elizabeth einen liebenden Stiefvater. Als June und Kurt ihr erstes gemeinsames Baby erwarten, schlägt das Schicksal erneut zu: Der Gelegenheitsarbeiter Shay Bourne, der Reparaturen in ihrem Haus durchführt, ermordet Kurt und Elizabeth, wofür die Todesstrafe verhängt wird, auch wenn die Geschworenen zuerst Probleme haben, den zurückgebliebenen jungen Mann zu verurteilen.

11 Jahre später sitzt Shay noch immer im Gefängnis, sein letzter Berufungsantrag wurde abgelehnt und er wartet auf seine Hinrichtung.

Für June droht ihre Welt zum dritten Mal zu zerbrechen, denn wegen eines angeborenen Herzfehlers wartet ihre Tochter Claire dringend auf ein Spenderherz. Davon erfährt Shay und bietet an, sein Herz nach seiner Exekution zur Verfügung zu stellen. Plötzlich beginnen im Gefängnis wundersame Dinge zu passieren...

Jodi Picoult hat hier ein beeindruckendes Buch geschrieben, dass viele komplexe Handlungsstränge verknüpft und das Geschehen aus vielen Blinkwinkeln beleuchtet. So erlebt man Shay nur aus den Perspektiven von June, Shays Anwältin Maggie, Shays Seelsorger Father Michael und seinem Mitgefangenen Lucius und muss sich aus diesen Informationen ein Bild zusammensetzen wie ein Puzzle. Das Buch behandelt so heikle Themen wie Religion, Todesstrafe, Organspende ohne ins Herz-Schmerz-Gesülze (no pun intended!), Kitschige oder Rührselige abzugleiten, wie ich anfangs befürchtet habe. (Diejenigen, die Jodi Picoult schon kennen, mögen es mir nachsehen...) Auch ist das Ende nicht unbedingt vorhersehbar, wenn ich auch eine der Schlusswendungen (ich sag aber nicht, welche...) bereits sehr früh erahnt habe (eigentlich schon auf den ersten Seiten).

Ich kann dieses Buch als gute Unterhaltung empfehlen. Gut gefallen haben mir auch Picoults Anmerkungen zu ihren Recherchen und den Verweisen auf weiterführende Informationen zu den im Buch angerissenen Themen.