How to know a person von David Brooks ist ein Buch, das eines der relevantesten Themen der aktuellen Zeit behandelt. Die Verbindung zwischen Menschen, wie man einander richtig zuhört, richtig in Kontakt geht, ist ein Thema mit dem sich sicherlich alle von uns mehr beschäftigen könnten. Der Autor vermittelt das Thema anschaulich anhand von einer Mischung aus Wissenschaft und lebenspraktischen Beispielen. Das Buch bietet eine interessante Einführung in das Thema. Gerade das erste Drittel war sehr interessant. Außerdem hat mir sehr gefallen, dass soviele Beispiele und Geschichten aus verschiedensten Lebensbereichen angeführt werden. Dies spiegelt in meinen Augen die Relevanz des Themas sehr gut wieder. Menschen wollen sich verstanden und vor allem gesehen fühlen, egal ob im beruflichen, freundschaftlichen oder romantischen Kontext.
Allerdings waren die Geschichten an manchen Stellen etwas langwierig waren und im letzten Drittel gibt es viele Wiederholungen. Das machte das Leseerlebnis teilweise etwas anstrengend.
Mich hat schon lange kein Buch mehr so begeistert wie 'Midwatch - Schule der unerwünschten Mädchen' von Judith Rossell.
Schon das Cover ist mit einer Mischung aus Kinderbuchzeichnungen und Steampunk-Stil etwas ganz besonders und lädt Kinder ab 10 Jahren auf eine Abenteuerreise ein.
Zu verfolgen, wie Maggie und die anderen Neulinge sich einleben, ihre Mitschülerinnen kennenlernen und dann zu richtigen Detektivinnen werden, war richtig spannend und ich konnte das Buch kaum weglegen. Mir hat auch der Ansatz, dass gerade die "unerwünschten" Mädchen zu Detektivinnen ausgebildet werden, sehr gefallen. Die Mädchen sind alle unterschiedlich und doch merken sie, dass sie etwas ganz Besonderes sind. Ich fand es außerdem richtig schön zu sehen, wie immer wieder gezeigt wurde, wieviele Grenzen "gesprengt" werden können, wenn man einfach nur daran glaubt, dass die Sachen möglich sind und experimentiert und lernt auf seine Fähigkeiten zu vertrauen.
Ein absolutes Highlight des Buches waren für mich auch die unglaublich detaillierten Illustrationen. Zu jeder wichtigen Figur und zu jedem wichtigen Ort hat man so direkt ein Bild im Kopf und es macht einfach Spaß immer wieder neue Bilder und Szenen zu entdecken.
Eine weitere Sache, die das Buch so besonders macht sind die Seiten zu 'nützlichen Dingen, die jedes Mädchen wissen sollte'. Ich habe ganz unterschiedliche neue Sachen gelernt, ob es Morsecode oder wie man sich am besten tarnt war. Auch konnte man sich durch diese Seiten noch besser vorstellen, was Maggie und ihre Mitschülerinnen lernen und so noch mehr in die Geschichte eintauchen.
Ich kann eine ganz klare Empfehlungen aussprechen für alle jungen Mädchen (und auch Jungen), die in eine ganz andere Welt eintauchen wollen und ganz neue Möglichkeiten entdecken.
Das Buch 'Schlaf gut, kleine Fledermaus Wegda' von Nanna Neßhöver und Petra Eimer ist eine tolle Gute Nacht-Geschichte für Kinder ab 3 Jahren. Man begleitet Fledermaus Wegda bei ihrem Einschlafritual und auf der Suche nach ihrem Kuscheltier. Auf dem Weg trifft sie viele tolle Freunde.
Die Illustrationen sind liebevoll und schön gestaltet. Das Buch ist sehr interaktiv gestaltet. Es hat auch eine gute Länge, sodass Kinder sich nicht langweilen, die Geschichte aber auch nicht zu kurz kommt. Es gibt Suchspiele, man muss klatschen, das Buch herumdrehen und viel aktives Mitmachen ist gefragt. Ein sehr spaßiges Buch, welches sich gegebenenfalls gut als Einschlafritual eignet. Allerdings muss man wohl auf sein Kind abstimmen, ob die Aktivitäten das Kind wacher oder müde machen. Trotzdem denke ich jedes Kind wird viel Spaß an dem Buch haben und kann es nur empfehlen.
"Mit den Jahren" ist ein Roman über das "normale" Leben. Die Hauptprotagonist*innen Jette, Lukas und Eva sind weder perfekt noch fehlerlos, was dazu führt, dass man sich gut in sie hineinversetzen kann.
Jette ist eine ungebundene, alleine lebende Frau. Lukas und Eva sind verheiratet mit Kindern. Durch eine Begegnung in einer Bar fangen ihre Leben an sich miteinander zu verweben. Auch wird deutlich, dass kein Lebenskonzept an sich vollständig erfüllend ist. Es kommt viel mehr darauf an, was man daraus macht.
Der Roman hat eine sehr angenehme Erzählweise, die einen sehr guten Lesefluss ermöglicht.
Es kommt immer wieder zu unerwarteten Wendungen, sodass obwohl die Geschichte banal beginnt, man den Verlauf nicht hätte voraussagen können.
Insgesamt ein guter Schmökerroman für nebenbei.
Extrem mitreißende Momente gab es allerdings eher wenige.
Schon das Cover von "Du! Wer du bist und wie sich dein Körper verändert" finde ich sehr ansprechend und unglaublich divers. So geht es das ganze Buch über weiter. Nicht nur die körperliche Weiterentwicklung, sondern auch unterschiedliche Geschlechteridentitäten und die Gefahr von Online-Medien und der sichere Umgang damit werden in dem Buch angerissen.
Meine persönlichen Highlights des Buches sind neben der Repräsentation auch dass viele auch schamhafte Themen angesprochen werden. Es wird gezeigt, dass nicht nur Jungen Haare haben und dass es normal ist mehr zu schwitzen und öfter duschen zu müssen ab der Pubertät.
Mein einziger Kritikpunkt ist, dass sehr oft betont wird, dass der Grund für die körperliche Entwicklung ist, dass der Körper sich darauf vorbereitet Kinder bekommen zu können, wenn die Person das will. Es wird zwar sehr betont, dass man das nicht muss. Aber dieses mehrmalige betonen der körperlichen Entwicklung, feuchter Träume, etc. in Verbindung mit dem Kinder kriegen war mir etwas zuviel. Ich denke Jugendliche sollten sich einfach so entwickeln dürfen, ohne dass sie das mit einem späteren Kinderwunsch verbinden müssen.
Insgesamt trotzdem ein sehr gutes Buch, wobei man ergänzend vermutlich noch andere Bücher braucht, um die Themen in der Tiefe zu verstehen.
Mathilda hat das Gefühl ständig im Schatten ihrer 15-jährigen Schwester Thea zu stehen, die mit ihrem Instagram-Blog eine immer berühmter werdende Influencerin ist. Mathilda findet dieses Leben hingegen Fake. Sie schlägt sich mit Problemen, wie den wachsenden Brüsten und ob ehrlich sein immer gut ist, herum. Doch plötzlich erfahren alle an ihrer Schule, dass sie Theas Schwester ist und wollen nun auch von ihr Stylingtipps, etc. und damit verändert sich Mathildas Leben grundlegend.
"Mathilda - Wie style ist das denn?" ist ein einzigartiger Jugendroman. Durch Mathilda werden nicht nur die "coolen" Seiten des Erwachsenwerdens sondern auch die ganzen Unsicherheiten und peinlichen Erlebnisse porträtiert. Die einzigartige, interaktive Erzählweise, die den*ie Leser*in direkt anspricht und auffordert eigene Meinungen und Erfahrungen in das Buch zu schreiben, macht das Leseerlebnis zu einem großen Vergnügen.
Genau so ein Buch hätte ich mir als jüngere Jugendliche gewünscht, um gezeigt zu bekommen, dass ich nicht alleine bin, mit den Gedanken und Unsicherheiten und alle versuchen diese zu navigieren. Ich kann dieses Buch definitiv weiterempfehlen.
Das Buch "Frieda, Nikki und die Grenzkuh" von Uticha Marmon ist ein Kinderbuch, das sich abhebt.
Auf spannende Weise erzählt die Autorin von einem Dorf, das zweigeteilt ist und über Generationen Feindschaften hegt. Als aber plötzlich sowohl Nikki, Friedas bester Freund, als auch ein Kalb, das genau auf der Grenze der zwei Dorfbereiche geboren ist, verschwinden, müssen alle Dorfbewohner zusammenarbeiten, um sie wiederzufinden.
Die Geschichte ist spannend und mal was ganz anderes als alle anderen Kinderbücher, die ich bisher gelesen habe. Die Autorin schafft es auf kindgerechte Weise Themen aufzuarbeiten, die einem als Erwachsenen allzu real vorkommen.
Die Illustrationen erwecken das Buch und seine Charaktere noch einmal richtig zum Leben. Auch sind alle Personen sehr toll ausgeschmückt und beschrieben und man kann mit allen irgendwie mitfühlen. Vor allem natürlich mit Frieda, der Protagonistin. Ich finde es toll, dass es am Anfang des Buches eine Übersicht über die verschiedenen Charaktere und auch wer auf welcher Seite steht vorhanden ist. Gerade in den ersten Kapiteln habe ich öfter einmal nachgeschaut.
Insgesamt eine spannende Geschichte, für alle, die gerne mal etwas Neues lesen wollen.
'Willkommen bei den Grauses' von Sabine Bohlmann ist ein Buch voller Charme, das Groß und Klein zeigt, dass es manchmal gar nicht so schlecht ist anders zu sein.
Ottilie passt nicht so ganz rein. Nicht in die Erwartungen ihrer Eltern. Nicht zu ihren gleichaltrigen Mitschüler*innen. Und doch hätte sie so gerne richtige Freund*innen. Als im Haus gegenüber eine Familie mit Kindern einzieht, ist die Freude bei Ottilie groß, doch irgendwie scheint mit der Familie etwas nicht zu stimmen. Mit der Zeit lernt Ottilie alle einzigartigen Familienmitglieder der Familie Graus kennen und das obwohl sie sich keinem Menschen offenbaren dürfen.
Sowohl Ottilie als auch die einzelnen Familienmitglieder der Familie Graus sind so einzigartig und mit Leben gefüllt, dass es sehr viel Spaß macht mehr über sie zu erfahren. Auch wie verwirrend das menschliche Leben für Nicht-Menschen sein kann und wie Kleinigkeiten, die wir für selbstverständlich halten, nicht unbedingt selbstverständlich sind wird aufgezeigt. Selbst der grantige Opa wächst einem beim Lesen mit der Zeit richtig ans Herz.
Wirklich schönes Buch, von dem ich gerne noch mehr gelesen hätte!
Tor hat eine völlige gerade Lebenslinie. Ein Hinweis darauf, dass sein Leben weder außergewöhnlich schwierige noch besonders gute Abschnitte enthalten wird. Und er hat die Gabe ein Anführer zu sein.
Der Junge will aber Spannung und Abenteuer in seinem Leben. Und vor allem will er viel lieber die Gabe haben unter Wasser atmen zu können. Also wünscht er sich eine andere Gabe bei der Wunschnacht und wird prompt verflucht. Damit beginnt für ihn und seine Freunde ein großes Abenteuer im Versuch den Fluch rückgängig zu machen.
Das Buch war von Anfang bis Ende spannend und angenehm zu lesen. Es ist die perfekte Mischung aus Abenteuer und zwischenmenschlichen Themen. Tor ist ein so liebenswerter Junge, dass man ihn von Anfang an nur mögen kann.
Ich fand auch die Seiten mit den Sagen, die immer wieder eingeschoben waren, einen sehr tollen Zusatz.
Eigentlich sollte es eine schöne Auszeit auf einer griechischen Insel sein, doch plötzlich ist ein Mitglied der Freundesgruppe tot. Was war geschehen? Wer ist der Täter? Und wieso musste jemand sterben?
Die Erzählweise dieses Thrillers ist so einzigartig, dass sie mich von einem Genre überzeugt hat, welches ich sonst kaum lese. Die Kombination aus Unterhaltung und Spannung macht dieses Buch wirklich einzigartig.
Es gibt sicherlich komplexer aufgebaute Fälle mit mehr Wendungen, aber das nimmt diesen Buch nichts an Lesespaß weg. Es geht nicht so sehr um die Tat, als um die Dynamik zwischen den Personen.
Ich muss sagen das Cover finde ich persönlich nicht ganz passend. Es fängt zwar den Krimianteil gut ein, aber ich hätte das Buch in einer Buchhandlung vermutlich nicht in die Hand genommen, da es keinen Hinweis auf die einzigartige Erzählweise des Buches liefert.
Aber alles in allem ist das Buch definitiv eine Empfehlung wert!
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