Im Dienst des Diktators

ausgezeichnet

"Im Dienst des Diktators" ist ein sehr informatives Buch, geschrieben aus einer ungewöhnlichen - den meisten wohl unbekannten - Perspektive. Dass eingangs der geschichtliche Hintergrund Nordkoreas beleuchtet wird, war für mein Verständnis des Buches sehr hilfreich. Am Ende des Buches bleiben einige Fragen offen, v.a. nach der Motivation sich gerade jetzt an die Öffentichkeit zu wenden. Wahrscheinlich ist eine gewisse Geheimhaltung aus Sicherheitsgründen notwendig.
Diese nordkoreanische Lebensgeschichte ist gut verständlich geschrieben, wird dabei aber nicht banal. Das Buch ist schnell durchgelesen, es mag ein paar Redundanzen geben, die man aber gern verzeiht, da es sich um eine Art Lebensbeichte handelt, die durch ihre Ehrlichkeit von ihrer Wahrheit überzeugt. Der Ton ist durchgehend sachlich, auf Pessimismus oder Klagen wird verzichtet.
In die Betroffenheit über die geschilderten Zustände in denen die Bevölkerung des diktatorischen Staates leben muss mischt sich Staunen und Mitleid. Ein Vergleich mit der DDR drängt sich auf, wird aber nicht thematisiert.
Mich hat diese Lebensgeschichte zwar nicht emotinoal berührt, ich bewundere die Offenheit und Schonungslosigkeit sich selbst gegenüber, die der Erzähler (nicht die Autoren) an den Tag legt.

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