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Benutzername: 
Louila

Bewertungen

Insgesamt 4 Bewertungen
Bewertung vom 25.03.2024
Die Auszeit
Rudolf, Emily

Die Auszeit


sehr gut

Spannender Thriller im Influencer-Kosmos

Das Cover von Emily Rudolfs "Die Auszeit" hat mich direkt angesprochen. Das Cover, das einen modernen und luxuriösen Rückzugsort an einem See in der Natur zeigt, der auf dem Bildschirm eines Smartphones reflektiert wird, stellt für mich sehr gelungen die Verbindung zwischen der Darstellung der Protagonistin Viktoria Kaplan als Influencerin in den sozialen Medien und dem eigentlich geplanten erholsamen Wochenendtrip in einem abgelegenen Luxus-Retreat dar.

Der Thriller spielt in einem Setting der "Reichen und Schönen", größtenteils bedingt durch die Arbeit der Protagonistin als erfolgreiche Influencerin. Die Figuren des Buches, insbesondere die Freundesgruppe, aber auch Pierre, der Besitzer des Luxus-Retreats, wirken zum Teil etwas abgehoben und oberflächlich. Ein Hauptthema des Buches ist die Selbstdarstellung und -inszenierung. Ich persönlich fand diesen Einblick in eine ganz andere Lebenswelt zwar sehr spannend und interessant, aber es war für mich dadurch auch schwierig, mich in die Figuren hineinzuversetzen und eine Beziehung zu ihnen und ihren Problemen aufzubauen.

Trotzdem unterziehen sich die Figuren im Laufe der Geschichte einigen Wandlungen, und wie in dieser Art von Büchern üblich, erfährt der Leser nach und nach mehr über ihre Geheimnisse, Probleme, Konflikte und Gefühle. Dabei konnte ich trotzdem wenig Bezug zu der Protagonistin Viktoria Kaplan aufbauen, zu einigen ihrer Freunde und auch zu Pierre ist das deutlich besser gelungen.

Den Schreibstil von Emily Rudolf finde ich insgesamt sehr angenehm zu lesen. Die Beschreibungen sind detailliert, und das Buch lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Ich bin jedoch etwas zwiegespalten bezüglich der Struktur der verschiedenen Kapitel. Die Kapitel sind aufgeteilt auf zwei verschiedene Zeitstränge: Einer davon beschreibt die Zeit nach der Tat, der andere beginnt einige Zeit vor dem Mord, als die Gäste im Retreat eintreffen. Der Wechsel zwischen den beiden Zeitsträngen hat mir einerseits ganz gut gefallen, weil er dazu beiträgt, die Spannung weiter aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Andererseits fand ich die Zeitsprünge für den Lesefluss bisweilen etwas störend, und ich hatte mehrmals das Gefühl, dass ich eigentlich in dem anderen Zeitstrang weiterlesen wollte und daher auf das Kapitel nicht so sehr Lust hatte. Dennoch kann ich nachvollziehen, warum die Autorin sich für diese Technik entschieden hat, und ich stimme zu, dass dies zum Spannungsaufbau beiträgt.

Fazit: Ich finde den Thriller durch das Setting im Leben einer Influencerin sehr spannend. Einige Entwicklungen fand ich etwas vorhersehbar, andere haben mich jedoch auch überrascht. Alles in allem habe ich "Die Auszeit" sehr gerne gelesen und kann sie Lesenden empfehlen, die sich für eine spannende, kurzweilige Lektüre im Influencer-Kosmos interessieren.

Bewertung vom 04.03.2024
Wer zuerst lügt
Elston, Ashley

Wer zuerst lügt


ausgezeichnet

Zwischen Wahrheit und Täuschung

Der Klappentext von „Wer zuerst lügt“ von Ashley Elston hat mich direkt angesprochen; es wird bereits viel angedeutet, aber definitiv noch nicht zu viel verraten. Das Cover des Buches gefällt mir ebenfalls sehr gut, da es dieselbe Frau in zwei unterschiedlichen Kontexten zeigt und damit sehr gut den Inhalt des Buches repräsentiert.
Am Anfang des Buches wird der Lesende in die Welt von Evie Porter und ihrem Freund Ryan eingeführt. Man erlebt, wie ihr Leben aussieht und wie sie versucht, sich mit den Freunden und anderen Lebensumständen von Ryan zu arrangieren. Wenn man es nicht schon vom Klappentext wüsste, würde man spätestens in den ersten Kapiteln merken, dass hier nicht alles so ist, wie es scheint. Es häufen sich die Anzeichen, dass Evie etwas zu verbergen hat und nicht die Person ist, die sie vorgibt zu sein. Obwohl sich diese Erkenntnis sehr früh verbreitet, gab es doch viele Aspekte, die für mich sehr überraschend ans Licht kamen.
Ashley Elston gelingt es extrem gut, die Spannung aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Der Lesende erfährt nur schrittweise immer mehr über Evies Hintergründe und ihre Vergangenheit. Dadurch hat Elston es auch geschafft, bei mir immer mehr Sympathie und Verständnis für Evie zu wecken und die Figuren sehr viel authentischer und tiefgründiger erscheinen zu lassen. Die Bezeichnung „erfrischend kriminell“ aus dem Klappentext des Buches finde ich daher sehr treffend. Es ist ein schönes Spiel mit Emotionen und Moral, da – zumindest bei mir – sehr viel Sympathie für die Protagonistin geweckt wurde, obwohl ich anfangs ihre Handlungen und ihre Lügen verurteilt habe. Doch je mehr man von ihr und ihrer Geschichte erfährt, desto sympathischer und nachvollziehbarer werden ihre Handlungen. Das ist Ashley Elston in „Wer zuerst lügt“ wirklich gut gelungen!

Fazit: Ich liebe es, wenn ich Bücher nicht mehr aus der Hand legen kann, weil ich weiterlesen möchte, und wenn in jedem Kapitel eine neue überraschende Wendung wartet! Wem es ähnlich geht, dem kann ich das Buch nur empfehlen!

Bewertung vom 07.02.2024
Die Insel des Zorns
Michaelides, Alex

Die Insel des Zorns


sehr gut

Spannender Thriller mit zahlreichen unerwarteten Wendungen!

Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut und vermittelt treffend die düstere und unheimliche Atmosphäre der Insel, auf der die Geschichte spielt. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive geschrieben. Die Ich-Perspektive ermöglicht einen tiefen Einblick in das Innenleben des Erzählers, was die Geschichte besonders fesselnd macht. Der Beginn des Buches wirkte auf mich anfangs etwas stereotypisch und auch die Figuren schienen keinen großen Tiefsinn zu haben. Es dauerte für meinen Geschmack etwas zu lange, bis tatsächlich der Mord geschieht und es dann auch zur Sache geht und spannend wird. Dadurch hatte der erste Teil des Buches einige Längen und hat mich noch nicht sonderlich in seinen Bann gezogen. Außerdem fand ich die Art des Erzählers sehr ungewöhnlich, da dieser oft die Meta-Ebene eingenommen hat und aus dieser Perspektive die Erzählung beschrieb. Für mich war das zwar ein interessantes Element, das jedoch den Lesefluss in meinen Augen ein wenig gestört hat.
Für mich stellte die zweite Hälfte des Thrillers einen deutlichen Wendepunkt in der Geschichte dar, ab dem mir das Buch deutlich besser gefallen hat. Man erfährt immer mehr von dem, was eigentlich vorher passiert ist und wie es in den Figuren wirklich aussieht und was ihre Motive und Gedanken sind. Der letzte Teil des Buches ist voller unerwarteter Wendungen und Überraschungen, die das Geschehen wieder in eine andere Bahn lenken und mich den Sachverhalt aus ganz anderen Augen sehen ließen. Die letzten achtzig Seiten habe ich in einem Zug gelesen, weil ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Der Thriller „Die Insel des Zorns“ ist ein spannendes Buch, das zwar am Anfang einige Längen hat, aber diese durch die unerwarteten Wendungen am Ende eindeutig wieder wettmacht! Ich kann das Buch jedem empfehlen, der auf eine ausführliche Vorstellung der Figuren und viele überraschende Wendungen steht.

Bewertung vom 17.02.2023
Equilon
Raich, Sarah

Equilon


sehr gut

Ein Algorithmus entscheidet über die Zukunft der Menschheit...

Das Cover von Equilon hat mich direkt angesprochen. Ich finde es wunderschön gestaltet und es zeigt auch direkt, was von dem Buch erwartet werden kann: Eine Welt, die zweigeteilt ist durch Klimawandel und technischen Fortschritt. Ein Algorithmus entscheidet, wer zu den Privilegierten gehört und wer aus dem System herausfällt.

In Equilon beschreibt Sarah Raich eine sehr faszinierende dystopische Welt und greift dabei sehr viele Themen und gesellschaftliche Fragen auf, die mich durch die Eindringlichkeit und die Aktualität sehr berührt haben. Das Ganze ist natürlich verpackt in einer spannenden Geschichte.

Die Protagonistin Jenna fand ich sehr authentisch und sympathisch dargestellt, ich konnte mich schnell in sie hineinversetzen und habe während des Lesens mit ihr mit gefiebert. Am Anfang hat es mich daher etwas gestört, dass noch ein weiterer inhaltlicher Strang mit einem zweiten Protagonisten, Dorian, eingeführt wurde und die Kapitel abwechselnd aus den zwei Perspektiven geschrieben waren, aber daran habe ich mich auch schnell gewöhnt.

Das ganze Buch wird geprägt von detaillierten Beschreibungen der Welt, die es einem leicht machen, sich auch bildlich in die Dystopie hineinzuversetzen. Besonders gefallen haben mir die Beschreibung der verschiedenen technischen Erfindungen und die Anspielungen auf die reale Welt, in der wir heutzutage leben. Diese boten einige Anknüpfungspunkte, die die fiktionale Welt noch realistischer und anschaulicher erschienen ließen.
Außerdem hat das Buch trotz der düsteren Welt, die es beschreibt, auch etwas sehr Positives, was mir als Leserin Mut und Hoffnung gegeben hat und mich auch nochmal daran erinnert hat, wie schön unsere Welt und die Natur sind und für wie selbstverständlich man das doch meistens hält.

Als Kritikpunkt muss ich allerdings anbringen, dass die Story für mich etwas vorhersehbar war. Dies hat meiner Freude beim Lesen aber keinen Abbruch getan, ich fand die Geschichte sehr spannend und habe das Buch ziemlich schnell verschlungen :)
Also, wer gerne dystopische Romane liest, dem kann ich Equilon sehr empfehlen.