20000 Elefanten in Berlin – ein unwillkommenes Geschenk schlägt politische Wellen
Darum geht es
An einem Tag tauchen in Berlin afrikanische Elefanten auf. Nicht einer, nicht zwei, sondern 20000 Elefanten hat ein afrikanischer Staat der Regierung in Berlin geschenkt, weil sie sich mit einem Gesetz gegen das Töten von Elefanten in die staatseigenen Geschäfte einmischen. Denn in dem afrikanischen Staat sind die Elefanten eine Plage.
Nun also auch in Berlin. Die Koalition, die auf wackligen Beinen steht, und insbesondere ihr Kanzler, müssen sich damit auseinandersetzen, denn die Elefanten dürfen nicht eingesperrt und erst recht nicht getötet werden.
Mein Eindruck
Welch ein Einstieg in das Buch: da badet ein Elefant in der Spree. Ich mochte die Grundidee, einfach mal Elefanten in Berlin auszusetzen. Das Drama nimmt in der Stadt seinen Lauf und immer wieder begegnen mir Elefanten.
Die Geschichte ist rund und leicht erzählt, die Ideen sind intelligent und erschreckend pragmatisch. Gaea Schoeters ist mit »Das Geschenk« eine unterhaltsame Lektüre gelungen, die pointiert die Politiker zeigt, die mit dieser befremdlichen Situation umgehen müssen. So fragte ich mich im Verlauf des Buches immer mehr, mit welchen Elefanten wir heute umzugehen haben.
Fazit
Mit knapp 140 Seiten ist dieses Buch kurzweilig und hat doch Tiefgang. Politische Unterhaltung auf hohem Niveau.
Ein toter Arbeiter in den Ziegelwerken – Mord oder sozialistische Verschwörung?
Wien, 1881: In den Ziegelwerken wird ein Toter gefunden. Obwohl sich der Täter stellt, befürchtet der Polizeipräsident eine sozialistische Verschwörung. Gerade erst wurde der Zar bei einem Attentat getötet und die Hochzeit des österreichischen Thronfolgers steht kurz bevor. Nicht auszudenken, wenn hier in Wien ein Anschlag geplant würde. Er setzt seinen Sonderermittler Leopold Kern auf den Fall an.
Kern, immer noch vom offiziellen Polizeidienst suspendiert, kehrt dahin zurück, wo er nie wieder sein wollte: zum Wienerberg, in die unmenschliche Welt der Lehmziegelwerkstätten, in der er in seiner Jugend geschuftet hat.
Der Krimi beschreibt eindrücklich die Verhältnisse, unter denen die Arbeiter damals lebten und die Ziegel herstellten. Die wienerischen Ausdrücke verleihen der Geschichte einen historischen und österreichischen Charme, der einen gleich in die Zeit und nach Wien versetzt. Zahlreiche, detaillierte Ortsbeschreibungen geben Orientierung in der Stadt. Die Ermittlungen wenden sich, neue Aspekte tauchen auf, Altes muss anders bewertet werden. Der Showdown am Ende ist gut vorbereitet und ebenso spannend geschrieben wie das ganze Buch.
Alles in allem ein historischer Krimi, der tief in die Realität der Arbeiter um 1881 eintaucht und mit einer Geschichte voller Wendungen glänzt.
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