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Lisa

Bewertungen

Insgesamt 837 Bewertungen
Bewertung vom 23.09.2025
Bonnet, Sophie

Provenzalischer Wintergenuss


ausgezeichnet

Authentisch, sympathisch und richtig lecker

Auch in der kalten Jahreszeit ist die Provence auf jeden Fall eine Reise wert, auch wenn man die Region wohl zuerst mit Sommer assoziiert. In ihrem tollen neuen Kochbuch „Provenzalischer Wintergenuss“ nimmt uns Autorin Sophie Bonnet mit auf eine kulinarische und kulturelle Entdeckungsreise genau dort hin. Die Reise startet im Herbst, widmet sich danach klassischen Wintergerichten um für die Festtage dann richtig fein und opulent zu werden. Auch süße Genüsse kommen in Form von Desserts und Backwerken nicht zu kurz. Allein das schmökern im Buch macht bereits richtig Spaß. Im Mittelpunkt stehen zwar die Gerichte, umrahmt werden die einzelnen Kapitel aber von kurzen, aber prägnanten Einblicken in kulturelle Besonderheiten, Traditionen und persönlichen Anekdoten der Autorin. Insgesamt ist das Buch unglaublich liebevoll und durchdacht zusammengestellt. Das wichtigste sind aber natürlich die Rezepte. Bisher habe ich 4 der 65 Rezepte getestet und alles hat wirklich wunderbar geklappt und uns zudem auch richtig gut geschmeckt. Das Buch beinhaltet gelingsichere Rezepte und die detaillierten Beschreibungen und ansprechenden Fotos machen es auch Kochneulingen einfach. Da der Fokus auf authentischer provenzalischen Küche liegt, finden sich im Buch durchaus besondere Kreationen, welche ich großteils so noch nicht kannte. Schnelle Alltagsküche findet man nur wenig, dafür raffinierte Festtagsmenüs, welche nicht nur an Weihnachten begeistern. Auch wenn es für mich kein Kochbuch für jeden Tag ist, bin ich aufgrund der geschmacklichen Vielfalt und Besonderheit doch begeistert. Natürlich vergebe ich für dieses rundum gelungene Koch- und Leseerlebnis 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 23.09.2025
Berenz, Björn

Knäckeblut / Mörderisches Småland Bd.3


sehr gut

Gemütliche Stimmung, trotz grausiger Morde

Mitten im Winter lässt uns Autor Björn Berenz zunächst ausführlich an der zauberhaften Atmosphäre im verschneiten Småland teilhaben. Neben dem Setting stehen außerdem die einzigartigen und authentischen Charaktere im Mittelpunkt. Ganz nebenbei wird eingeflochten was bisher geschah und so hatte ich auch als Neueinsteigerin keinerlei Schwierigkeiten der Handlung in „Knäckeblut“ zu folgen. Nach dem ersten Drittel nimmt dann die Spannung doch spürbar zu und auch die Ermittlungen nehmen Fahrt auf. Die Dynamik zwischen Hobbydetektivin Ina und Polizist Lars ist schon ziemlich witzig, wenn auch in der Realität nur schwer vorstellbar. Als fiktiver Krimi liest sich das ganze aber durchaus unterhaltsam. Hin und wieder gibt es zwar kleinere logische Schwächen, darüber trösten der angenehme Schreibstil und die lebendige Figurenzeichnung aber hinweg. Auch das miträtseln macht Spaß, ab einem gewissen Punkt war für mich die Auflösung zwar ziemlich klar, dennoch konnte mich die Geschichte bis zuletzt fesseln. Wer also auf der Suche nach einer stimmungsvollen, gemütlichen und doch rätselhaften Kriminalhandlung ist wird sich auf dem Tingsmålahof sicher wohlfühlen. Aufgrund der kleinen Ungereimtheiten gibt es einen Stern Abzug, wer sich daran aber nicht stört wird gut unterhalten werden.

Bewertung vom 17.09.2025
Suchanek, Andreas

Das vergessene Museum


ausgezeichnet

Packende und komplexe Fantasy

„Das vergessene Museum Der Siegelwahrer von London“ hebt sich erfrischender weise von vielen Romanen ab, welche im Fantasygenre eher Jugendliche ins Visier nehmen. Die neue Reihe von Andreas Suchanek ist aber eher für Erwachsene etwas, denn die Geschichte ist mitunter blutig, etwas brutal und durchaus komplex. Besonders toll empfand ich das Worldbuilding, welches sich mühelos entfaltet obwohl wir Leser:innen mitten ins Geschehen geworfen werden. Liam und sein bester Freund Harry sind zudem sehr sympathische und authentische Figuren. Aber auch weitere Charaktere überzeugen durch Einzigartigkeit. Die Handlung ist komplex, auch durch die detailliert ausgearbeitete fantastische Welt und erfordert aufmerksames Lesen um alles zu erfassen. Dennoch liest sich der Schreibstil mühelos und besonders der Humor macht dabei einfach nur Spaß. Die Geschichte konnte mich auch deshalb schnell fesseln und für sich begeistern. Wer also auf der Suche nach moderner Fantasy mit erwachsenen Charakteren ist, wird diese neue Reihe genau wie ich lieben! Schon jetzt bin ich höchst gespannt auf Band 2, auch aufgrund des fiesen Cliffhangers am Ende. Für dieses erste Abenteuer vergebe ich aber nun zunächst einmal natürlich 5 Sterne und eine große Leseempfehlung.

Bewertung vom 14.09.2025
Wirlinger, Hannes

Piet findet einen neuen Freund


ausgezeichnet

Bezauberndes Kinderbuch über den Wunsch Freunde zu finden

„Piet findet einen neuen Freund“ von Hannes Wirlinger und Anna Silivonchik ist sowohl was die Geschichte, als auch die Illustrationen betrifft eine wunderbar einzigartige und stärkende Lektüre. Obwohl die Bilder durchaus künstlerisches Niveau haben, sind sie trotzdem noch gut erkennbar und für Kinder zu verstehen. Auch die Geschichte schafft es abstrakte Themen, verständlich und einladend erscheinen zu lassen. Der kleine Dachs Piet war uns auf Anhieb sympathisch und auch der anfangs grummelige Weg brachte uns zum schmunzeln. Denn egal wie schwer es der Weg, Piet auch machen will, dieser stürzt sich fröhlich ins Abenteuer und meistert alle Herausforderungen. Empathisch wird dabei über den Wunsch nach Freundschaft gesprochen und auch darüber, dass man mehrere Freundschaften gleichzeitig pflegen kann. Die Botschaft kommt dabei wunderbar sanft und gar nicht plakativ einher. Wer also auf der Suche nach einer einzigartigen Geschichte ist und den eigenen Weg in Zukunft anders betrachten will, dem kann ich „Piet findet einen neuen Freund“ nur empfehlen. Beim kleinen Mitleser blieben erst mal die lustigen Herausforderungen und Piets Abenteuerlust hängen. Insgesamt sind wir sehr angetan und vergeben deshalb auch gerne 5 Sterne.

Bewertung vom 14.09.2025
Pustet, Julia

Alles ganz schlimm


sehr gut

Schwer einzuordnen

Der Roman „Alles ganz schlimm“ von Julia Pustet ist schon etwas eigentümlich und lässt mich auch am Ende mit gemischten Gefühlen zurück. Thematisch geht es absolut in die Tiefe und auch überraschende Sprünge findet man einige. Der Schreibstil ist allerdings durchgehend herausfordernd, mühsam zu lesen und gewollt verschachtelt. Einfach macht es einem auch Protagonistin Susanne nicht, die intensive Einblicke in ihre Psyche sind durchaus spannend, lassen sie aber nicht unbedingt sympathisch erscheinen. Auch mit Lüge und Wahrheit spielt die Autorin geschickt, was mich beim lesen mitunter verwirrte und gelegentlich frustierte. Erst im letzten Drittel, welches etliche Erkenntnisse bereit hält, fand ich mich im Buch besser zurecht und kam deshalb auch schneller voran. Alles in allem ist „Alles ganz schlimm“ finde ich eine herausfordernde Lektüre. Der Titel passt perfekt und wer psychisch vielschichtige Geschichten, mit unbequemen Figuren und gesellschaftlich aktuellen Themen mag, liegt hier richtig. Insgesamt vergebe ich dafür 3 1/2 Sterne, welche ich auf 4 aufrunde.

Bewertung vom 12.09.2025
Kang, Minyoung

Plant Lady


gut

Interessant, etwas merkwürdig, aber nicht ganz rund

Obwohl mir das grundsätzliche Setting von „Plant Lady“ durchaus gefiel konnte mich Autorin Minyoung Kang leider nicht ganz überzeugen. Mir persönlich war die Erzählweise insgesamt zu kühl, nüchtern und abgeklärt, was dazu führte, dass ich die absolut krassen Taten der Protagonistin Yu-hee nicht richtig nachvollziehen konnte. Oft fehlte mir das Gefühl, aber auch die sprunghaften Wechsel von einer hilfesuchenden Frau zur Nächsten waren mir zu abrupt. Gut gefiel mir hingegen die detailreich geschilderte Liebe zu Pflanzen und auch das anklingende Leben in Südkorea. Letztlich hätte die Geschichte richtig toll werden können, wenn mehr erzählt und damit erklärt worden wäre. Knapp 200 Seiten werden dem Ganzen thematisch vielleicht auch einfach nicht gerecht. Insgesamt bin ich also ziemlich zwiegespalten was meine Bewertung betrifft. Da für mein Empfinden aber zu viel fehlte (und dadurch nicht alles logisch war) vergebe ich letztlich neutrale 3 Sterne.

Bewertung vom 07.09.2025
Friese, Inka

tiptoi® Wieso? Weshalb? Warum? - Tiere im Zoo


ausgezeichnet

Zeitgerechtes Sachbuch über den Zoo

Es ist kein Geheimnis, dass wir große Fans von Tiptoi sind und so musste auch „Wieso? Weshalb? Warum? - Tiere im Zoo“ unbedingt bei uns einziehen. Nachdem wir das Buch nun einige Tage ausführlich getestet haben, kann ich nur sagen es hat sich gelohnt. Ich bin wirklich positiv überrascht wie umsichtig das doch auch kontroverse Konzept Zoo hier umgesetzt und vorgestellt wird. Artenschutz und Tierwohl sind dabei zentrale Themen und werden finde ich durchaus kindgerecht präsentiert. Die Texte bzw. Audios sind wirklich informativ und gehen in die Tiefe. Insgesamt würde ich dass Buch auch deshalb eher im oberen Bereich der Altersempfehlung ansiedeln. Neben jeder Menge Wissen, gibt es auch auf jeder Seite unterhaltsame und spannende Aufgaben und Spiele. Im Buch verbirgt sich wirklich so viel Input, dass es noch lange nicht langweilig werden wird. Wer also Lust hat sich mit unterschiedlichen Tieren, Artenschutz und den Möglichkeiten von Zoos näher zu beschäftigen, liegt hier genau richtig. Erneut zeigt Ravensburger, dass sich abwechslungsreicher Spielspaß und Lernen nicht ausschließen. Gerne vergeben wir dafür 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 07.09.2025
Abel, Susanne

Du musst meine Hand fester halten, Nr. 104


ausgezeichnet

Zutiefst bewegend und absolut schockierend

Susanne Abel schafft es wirklich mit einer unglaublichen Intensität zu schreiben und so war „Du musst meine Hand fester halten, Nr. 104“ für mich eine echte emotionale Achterbahnfahrt. Thematisch ist das Buch ehrlich gesagt ziemlich heftig und viele Szenen sind kaum auszuhalten. Dennoch widmet sich die Autorin in ihrem Roman so einem wichtigen Thema, dass Jede:r dieses Buch lesen sollte. Die Protagonist:innen sind zwar fiktiv, ihre Leidensgeschichte bleibt aber nah an der Realität und die Autorin hat sehr genau recherchiert, was beachtlich. Zwischen zwei Zeitsträngen zeichnet sie dabei ein beeindruckendes Familienporträt. Eindrucksvoll zeigt sie auf, wie sich erlebte Traumata auf das gesamte weitere Leben und auch auf zukünftige Generationen auswirken. Egal ob Vergangenheit oder Gegenwart, die Geschichte zog mich absolut in ihren Bann und obwohl sie durch ihre Heftigkeit sicherlich kein Lesevergnügen war, konnte ich nicht aufhören weiterzulesen. Geschichtliche Details werden hier auf einmal sehr persönlich und lebendig und treffen mitten ins Herz. Was den Erzählstil betrifft steht „Du musst meine Hand fester halten, Nr. 104“ den früheren Romanen in nichts nach. Da es in diesem Fall aber nun um Verbrechen an Kindern ging, war die Geschichte nochmal eine ganz andere Nummer für mich. Wer eigene belastende Themen hat, sollte sich auf jeden Fall zunächst die Triggerwarnung ansehen. Ansonsten kann ich dieses außergewöhnliche Werk nur weiterempfehlen! Es ist keine locker-leichte, dafür aber eine wichtige Lektüre über ein erschreckendes Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte.

Bewertung vom 04.09.2025
Hemming, Alice

Wo ist der Blätterdieb?


ausgezeichnet

Fröhlicher Suchspaß im herbstlichen Wald

"Wo ist der Blätterdieb?" von Alice Hemming ist gerade das perfekte Buch für meinen fast Zweijährigen. Die Geschichte hat für uns nämlich die perfekte Länge und so reicht seine Aufmerksamkeit erstmals aus um ein Buch am Stück vorlesen zu können. Zusätzlich animieren aber auch die großen Filzklappen auf jeder Doppelseite, dazu die Geschichte aktiv mit zu erleben. Mein Sohn hat auf jeden Fall viel Spaß diese im passenden Moment anzuheben, so dass ich weiterlesen kann. Als Mama gefällt mir besonders die hochwertige und stabile Verarbeitung. Auch bei einem gröberen Umgang bleibt das Buch ganz. Die Suche nach dem Blätterdieb ist passend zur Altersempfehlung einfach gehalten und gut verständlich. Auch die Auflösung mit dem Wind als Erklärung ist passend gewählt. Zudem kann man im Buch heimische Tierarten wie zum Beispiel Fuchs und Specht entdecken. Alles in allem bietet "Wo ist der Blätterdieb?" ein naturnahes und amüsantes Leseerlebnis. Da sowohl Groß wie auch Klein begeistert sind, vergeben wir gerne 5 Sterne!

Bewertung vom 01.09.2025
Izquierdo, Andreas

Über die Toten nur Gutes / Ein Trauerredner ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Langweilig wird es in „Über die Toten nur Gutes“ von Andreas Izquierdo an wirklich keiner Stelle. Zu Beginn liegt der Fokus zwar erstmal darauf, die Figuren kennenzulernen. Da diese größten Teils ganz schön schräg sind, liest sich dieser beschauliche Anfang überaus amüsant. Dann wird es aber auch schnell richtig spannend, wobei mich manche recht brutale Szene doch überrascht hat. Mittendrin ist stets Trauerredner Mads, welcher zwar versucht zu ermitteln, sich meiner Meinung nach aber am laufenden Band in gefährliche Situationen begibt. Leider auch deshalb, weil er oft ziemlich naiv, wenig überlegt und nicht so richtig schlau handelt. Für zukünftige Bände ist, was seine Ermittlerfähigkeit betrifft, noch Luft nach oben. Dennoch ist der 28-Jährige eine interessante und liebenswerte Figur und auch sein Beruf bzw. das Umfeld der Geschichte ist interessant und definitiv mal etwas anderes. Insgesamt besticht „Über die Toten nur Gutes“ für mich durch den hohen Unterhaltungswert, überraschende Wendungen und einen mitreißenden Schreibstil. Wer Krimis mit skurrilen Protagonist:innen mag, ist hier genau richtig.