Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Ulla

Bewertungen

Bewertung vom 15.07.2009
40 Tage im Kloster des Dalai Lama
Kulle, Stephan

40 Tage im Kloster des Dalai Lama


ausgezeichnet

Was für ein Buch!
Es hat mich sehr bewegt!
Stephan Kulle hat eine Gabe zu beobachten, Dinge zu erfassen, Menschen und ihre Regungen zu verstehen, Naturschauspiele zu beschreiben und das alles in einer wunderbaren Sprache zu Papier zu bringen, die mich wirklich fasziniert und fesselt.
Es entstanden beim Lesen Bilder vor meinen Augen, die in allen beschriebenen Farben schillerten und real wurden. Ich konnte den Duft der Blumen riechen, aber leider auch den Gestank der Temple Road und der Bagsu Road …
Und ich meinte auch ein bisschen die Trommeln und die Hörner in meinem Körper zu spüren.

Was mich ganz besonders beeindruckte war der alte Mönch, Sangay, und seine Gabe einen Menschen, in dem Falle Stephan Kulle, mit seinen Berührungen in eine tiefe Meditation zu führen, in der man an nichts denkt, einfach nur da ist.
Tief bewegt hat mich die Begegnung, als der Mönch sang und ihm die Hand, bzw. Fingerspitzen auf den Kopf legte und die tiefe Rührung, die er damit beim Autor auslöste.

Dann sind da noch die Passagen, die mich vor Lachen fast von meiner Couch rutschen ließen. Manchmal konnte ich vor Lachtränen gar nicht weiterlesen. So zum Beispiel bei der Verkostung des Buttertees bei Familie Gyamtso, oder der „Weißwein“ zu den German Bratkartoffeln, oder der „Michael Schuhmacher“ von McLlo. Ich hoffe, die Kopfschmerzen waren nicht allzu heftig!

Es gab aber auch sehr gute Erklärungen der Tibetfrage und verständliche Ausführungen zur politischen Lage und Ausblick für die Zukunft der Tibeter. Für mich sehr informativ und lehrreich.

Alle Begebenheiten, Episoden, Erzählungen der Menschen, die Stephan Kulle begegnet sind, hinterlassen bei mir einen tiefen Eindruck und öffnen meinen Horizont, was andere Welten und andere Lebensarten angeht. Bisher hatte ich eher wenig Interesse an anderen Religionen.

Beim Lesen musste ich mir einige male ins Gedächtnis rufen, dass dies keine Geschichte ist, kein Fantasy-Roman, sondern Wirklichkeit, wie es Chimi, Lobsang oder Ama Adhi tatsächlich erlebt haben!

Zu guter Letzt, Sangay, der kleine Mönch. Ich habe es genossen von ihm zu lesen, von seinem Wesen und seiner Außergewöhnlichkeit, vom Spiel miteinander und die entstandene Freundschaft zwischen ihm und Stephan Kulle. Geheimnisvoll und doch so herzlich! Wunderbar!

Ich habe die 40 Tage in 3 Tagen erlebt, natürlich nicht in der Intensität, aber mit Hingabe und Offenheit. Dieses Buch hat mein Herz für die Tibeter und für den Buddhismus geöffnet, mich aber auch in meinem eigenen christlichen Glauben bestärkt!

Danke für dieses Buch!

17 von 18 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.