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Tesimi

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 04.11.2009
Der Christmas Cookie Club
Pearlman, Ann

Der Christmas Cookie Club


weniger gut

Inhalt:
Der Christmas Cookie Club - das sind Marnie, Charlene, Rosie, Juliet, Laurie, Alice, Jeannie, Allie, Sissy, Vera, Tracy, Taylor. Sie sind alle unterschiedliche Frauen, in den unterschiedlichsten Altern, mit den unterschiedlichsten Interessen und Problemen. Aber sie haben eines gemeinsam: Sie lieben Kekse. Und sie treffen sich jedes Jahr zuhause bei Marnie in ihrem festlich geschmückten Wohnzimmer zum Christmas Cookie Club.
Jede Frau nimmt eine bestimmte Sorte von Keksen mit, festlich eingepackt und zum Verschenken bereit. Zu diesem Gebäck erzählt sie eine Geschichte, die sie mit ihm verbindet und was sie beim Backen gefühlt hat. Alle stellen sich auf Weihnachten ein.
Marnie ist hierbei die oberste Cookie Hexe und organisiert den Abend. Sie kümmert sich um ihre Freundinnen, die alle die verschiedensten Probleme haben: Die eine hat ihren Sohn verloren, andere streiten sich untereinander, wieder eine andere hat ein chinesisches Kind adoptiert. Jeder weiß zum Ende des Abends über jede bescheid - Freundinnen dieses Leben, was immer auch geschieht.

Meine Meinung:
Erst einmal vorab: als ich den Titel „Der Christmas Cookie Club“ gelesen hatte, dachte ich an eine etwas ältere Frauenrunde, die zusammen Plätzchen backt. Letztendlich hatte ich gar nicht so unrecht. Zwölf Freundinnen, die sich gegenseitig Cookies schenken und sich dabei ihre Herzen ausschütten.
Alles ist dabei: Sex, Affären, Liebe, Schwärmerei, Schwangerschaften, Adoptionen, Ärger im Job, Stress in der Familie, Feindseligkeiten unter Freundinnen.
Dazu kommen noch ein paar philosophische Ergüsse, die wirklich manchmal zum Nachdenken anregen. Aber ganz ehrlich: mich Sechzehnjährige hat dieses Buch nicht begeistert.
Ich glaube, das liegt daran, dass die Hauptthemen wirklich Liebe, Affären, und Schwangerschaften sind. Eben solche Dinge, bei denen ich noch nicht so wirklich mitreden kann, beziehungsweise wo mir die Reife fehlt.
Doch mal vom Thema abgesehen, ist der größte Makel an diesem Buch, das es immer gleich aufgebaut ist: jedes Mal wird ein Mitglied aus dem Christmas Cookie Club vorgestellt, dann erzählt Marnie in einem Rückblick, wie sie sich kennengelernt haben, und schließlich berichtet das vorgestellte Mitglied von ihren Keksen (Wobei ich die Idee mit den Rezepten und den Geschichten der einzelnen Zutaten sehr gelungen und interessant finde). Doch diese Einseitigkeit hat mich - ehrlich gesagt - auf die Dauer gelangweilt. Manche Storys waren interessant, manche sehr langweilig und langatmig, sodass ich mich zwischendurch zwingen musste, weiterzulesen.
Herausgerissen hat es dann meistens die Sprache. Sie war zwar nicht besonders lustig, aber dafür sehr frisch und locker geschrieben, sodass die Seiten, die ich dann sozusagen lesen musste, leicht von der Hand gingen.

Fazit: ich werde zwar keine Christmas Cookie Hexe, aber für Frauen, die auf Kekse, Liebesromane in allen möglichen Varianten und weiterführende Gedanken stehen – mit einem Schuss Schnulzigkeit -, wäre dieses Buch sicher eine nette Alternative für gemütliche Wintertage.

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Bewertung vom 04.11.2009
Die besten zehn Sekunden meines Lebens
Schmelzer, Roger

Die besten zehn Sekunden meines Lebens


gut

Als ich Kathleen Specht das erste Mal begegnet war, hatte sie mich nett, aber zu dick gefunden. Dieses Mal wollte ich einen ganz anderen Eindruck auf sie machen – und das war mir gelungen: Jetzt sah sie in mir einen gehemmten perversen, der schon beim Genuss einer selbstgedrehten Zigarette k.o. ging und ansonsten die unappetitliche Neigung hatte, Mülltonnen zu durchstöbern. Was für ein Aufstieg!
(Seite 277)

Inhalt:

Chris Mackenbrocks Leben kurz und knackig zusammengefasst: Dick sein. Seine Traumfrau Kathleen Specht will ihn nicht. Katholische Landjugend. Beziehung mit Beatrix, Freundin Kathleens. Die Grünen. Abitur im zweiten Anlauf. Studium ohne Ziel. Zusammenzug mit Beatrix. Zusammenleben ohne Gefühle. Abnehmen. Sketche-Autor: Knutsch, knutsch – die voll konkret krasse Comedy mit Küss. Peinlichster Moment im Leben. Keine Kathleen. Dick sein.

Doch dann gibt das Schicksal Chris eine zweite Chance. Er wacht ganz normal am nächsten Morgen auf – und befindet sich im Teenagealter vor 20 Jahren. Chris ist sich sicher: Damals hatte er so viele Chancen versaut, doch und würde sich alles ändern. Er würde von Anfang an abnehmen, seine Traumfrau Kathleen für sich gewinnen und rundum glücklich und zufrieden sein. Nun ja…
Chris Mackenbrocks zweites Leben kurz und knackig zusammengefasst: Dick sein. Abnehmen. Seine Traumfrau Kathleen Specht will ihn nicht. Seine Traumfrau Kathleen will ihn doch. Katholische Landjugend. Trennung von Kathleen. Die Grünen. Zweiter Versuch mit Kathleen. Abitur im ersten Anlauf. Studium auf Lehramt. Zusammenzug mit Kathleen. Sie wird zur Furie. Er wird Lehrer. Paartherapie. Gespielte Verbesserung. Entschiedener Moment im Leben. Kathleen ergreift die Chance. Weg. Dick sein. Und doch: Glücklich sein.

Meine Meinung:

Wenn man die zwei oberen Leben miteinander vergleicht, kommt man zu dem Ergebnis, dass diese vom Aufbau und der Handlung doch sehr gleich sind, wohl aber anders in ihren Empfindungen und Aussagen. Während sich das erste Leben eben wie die Teenagezeit ohne Ziel hinzieht und gar nicht mehr Enden will, war das zweite Leben überlegter und wärmer gestaltet.
Die Idee, dass jemand einfach in die Vergangenheit geschickt wird und dann die Chance bekommt, seine verpassten Chancen zu ergreifen, gefällt mir sehr gut. Im ersten Leben finde ich auch die Entwicklung von Ratgeber: Liebe zu Knutsch, knutsch – die voll konkret krasse Comedy mit Küss sehr amüsant. Ebenfalls gut nachvollziehbar erschien mir die gesamte Situation von Chris: Er war unzufrieden mit sich selbst, seiner Beziehung zu Beatrix und lebte eigentlich mehr in der Vergangenheit, in der er Kathleen und seinen vergebenen Chancen hinterhertrauerte.
Das zweite Leben wird kürzer dargestellt, doch das ist wohl normal, da Chris in diesem Leben in der Wirklichkeit mit (meistens) vollem Genuss gelebt hat – doch er versuchte immer noch, es besser zu machen. Er war immer noch nicht ganz zufrieden … das fand ich schon fast ein wenig traurig. Aber so sind die meisten Menschen wohl: Nie ist man zufrieden mit dem, was man hat oder ist.
Erst zum Ende hin wird Chris glücklich. Und er wird nur glücklich, weil Kathleen glücklich ist, indem er sie verlassen hat. Diese Erkenntnis ist meiner Meinung nach in dem Buch sehr gut herauszufiltern.
Aber nun kicken wir mal dieses fachliche Inhaltsgebrabbel zur Seite (um es mit dem Stil des Buches zu sagen) und kommen zum Jackpot: Die Sprache. Dieses Buch ist irrsinnig witzig geschriebene, aber es wirkt eigentlich nie übertreiben oder zu abgedreht. Eher so, wie es ein Jugendlicher im Alter von 16 Jahren erzählen würde, oder eben wie ein fast 40-jähriger, der jung geblieben ist …
Die Wortwahl ist passend und witzige Dialoge in den verrücktesten Situationen lassen einen oftmals auflachen. Beispiele gibt es dafür genug – lesen sie doch am besten selbst!
Fazit: Eine lustige Lektüre mit Sin für zwischendurch – unterhaltsam & ungeheuer ehrlich!

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