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Benutzername: 
Fruu

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 09.02.2012
Weil ich euch liebte
Barclay, Linwood

Weil ich euch liebte


sehr gut

Glen ist mit seiner kleinen Familie eigentlich sehr glücklich – mal abgesehen von der wirtschaftlichen Krise, die momentan herrscht und die damit einhergehende Flaute seines Bauunternehmens. Doch eines Abends verunglückt seine Frau Sheela bei einem Autounfall, den sie aufgrund von Trunkenheit am Steuer selbst ausgelöst hat. Glen kann es nicht fassen und als kurz darauf auch noch eine gute Freundin seiner Frau stirbt, kommen ihm Zweifel. Immer mehr Unklarheiten und Rätsel werden aufgedeckt – und bevor Glenn es merkt, ist er selbst in der Rolle eines Ermittlers auf der Suche nach der Wahrheit.
„Weil ich euch liebte“ war mein erster Roman von Linwood Barcley. Ich liebe spannende Thriller und so freute ich mich richtig auf das Buch. Der einführende Prolog hat mich zwar erst ein wenig verunsichert. Er schien, als hätte der Autor ihn in aller Eile noch schnell heruntergeschrieben – abgehetzt, ohne Emotionen, eine schnelle Erzählung. Doch irgendwie passte es auch zur Situation. Im ersten Kapitel wechselt dann die Erzählsicht von dritter Person zu einem Ich-Erzähler. Man war nun sozusagen in der Person des Glen. Hier stand für mich dann auch schon fest: der Schreibstil gefällt mir! Eine ausgewogene Mischung aus „nicht zu viel um den heißen Brei rumreden“ und „detaillierte Erzählung“. Man konnte sich in die Person selbst sehr gut einfühlen – ebenso in ihre Umwelt. Mir hat auch Glen selbst sehr gut gefallen. Er war mir irgendwie von Anfang an sympathisch.
Die Story war auch gut erzählt. Man erkannte einen roten Faden, der schön eingehalten wurde und der die Geschichte geordnet, aber nicht langweilig werden ließ. Auch die Wendungen waren immer recht spannend. Bei fast jedem Kapitelende geschah noch irgendetwas Schockierendes – eine gute Idee! Einzig und allein die Story mit den gefälschten Handtaschen gefiel mir nicht. Irgendwie passt das nicht in einen Thriller – es war immer eher ein wenig lächerlich, wenn sich zwei harte Kerle darüber unterhalten haben, woran man eine gefälschte Prada-Tasche erkennt.
Fazit: Gutes Buch mit einer soliden Geschichte und interessanten Personen. Ich werde auf jeden Fall noch mehr Bücher des Autors lesen.

Bewertung vom 01.02.2012
Alle Rache will Ewigkeit
McDermid, Val

Alle Rache will Ewigkeit


weniger gut

„Alle Ewigkeit will Rache“ ist ein weiteres Buch der berühmten Krimiautorin Val McDermid. Leider kannte ich zuvor weder die Autorin, noch ihre bisher erschienenen Werke. Das liegt einfach daran, dass ich normalerweise keine Krimis lese. Mit gefällt das Genre nicht sonderlich, obwohl ich mich des Öfteren daran versucht habe. Somit habe ich mich vorerst einmal darüber informiert und bin auf viele positive Reaktionen auf ihre Kriminalromane gestoßen. Zusammenfassend bin ich also zweigeteilter Meinung an das Buch herangegangen.
Die Story handelt hauptsächlich von Charlie Flint – nicht vom Namen ablenken lassen, wie es mir passiert ist, es handelt sich hierbei um eine Frau. Sie arbeitet als „Spezialistin“ für psychologisches Profiling mit der Polizei zusammen. Aufgrund einer folgenschweren Entscheidung in der Vergangenheit ist sie nun vom Dienst suspendiert und hat damit schwer zu kämpfen. Gerade in dieser Zeit erhält sie Post von einer unbekannten Person. Inhalt sind Zeitungsausschnitte über einen Mord, der vor längerer Zeit an ihrem alten College in Oxford geschehen ist. Also begibt sich Charlie auf eine Spurensuche in die Vergangenheit.
Meiner Meinung nach hat sich die Geschichte recht vielversprechend angehört. Eine Ermittlerin in einer ihrer schwersten Zeiten verstrickt in einen mysteriösen Fall. Leider habe ich schnell feststellen müssen, dass sich die ganze Geschichte recht schleppend abspielt. Zusätzlich muss man ja betonen, dass Charlie ein Diplom in Psychologie, Philosophie und Physiologie hat und keinen Abschluss an einer Akademie des FBI oder was weiß ich. Was bedeutet, dass sie im Grunde genommen keine polizeiliche Ermittlerin ist, sondern eher Gutachten und Ähnliches erstellt. Falls man nun also auf eine spannende Hetzjagd mit Schießerei und so weiter hofft, so hofft man vergebens. Charlie ist Psychiaterin und daher besteht ihre Ermittlungsarbeit auch hauptsächlich darin, mit Leuten zu reden. Das ist nun leider genau die Art von Krimi, die ich gar nicht mag, weshalb ich wohl auch mit einer relativ negativen Einstellung an die Sache rangegangen bin. Aber weiter im Text:
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Buches ist die Homosexualität der meisten Protagonisten. Sie ist in der ganzen Geschichte recht präsent. Die meisten Hauptdarsteller sind weiblich und lesbisch. Ich habe nichts gegen Homosexualität und fand diesen Aspekt deshalb recht interessant. Zumal ich noch nie ein Buch über dieses Thema bzw. in dem dieses Thema eine Rolle spielte gelesen. Dennoch hat es mich teilweise ein wenig verwirrt. Vermutlich lag das auch daran, dass viele Darsteller männlich Namen besitzen, sich dann aber als Frau entpuppen.
Ein weiterer wichtiger Punkt, den man hier behandeln sollte, ist der Schreibstil. Mir persönlich gefällt er nicht. Einfach deshalb, meiner Meinung nach, zu wenig beschrieben wird. Ich mag es, wenn ich mir die Situationen vorstellen kann. Das funktioniert aber nur, wenn der Autor alles so beschreibt, dass man glaubt, man wäre selbst dabei. Das bedeutet nicht, dass man jedes einzelne Haar einer Person beschreiben muss. Man sollte „nur“ das richtige Verhältnis finden.
Fazit: Interessante Idee, schade, dass die Umsetzung nicht ebenso interessant ist. Ich hätte mir von der Autorin, aufgrund meiner Recherche, mehr erhofft.