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moritzmebesius

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Bewertung vom 30.04.2012
Die Kunst der Filmregie
Mamet, David

Die Kunst der Filmregie


ausgezeichnet

Der am 30. November 47 in Chicago geborene Drehbuchautor David Alan Mamet veröffentlichte 1991 sein Buch „Die Kunst der Filmregie“, damals unter dem Namen „On Directing Film“. Er schrieb die Drehbücher zu „The Postman always rings twice - Wenn der Postmann zweimal klingelt“, „The Untouchables – Die Unbestechlichen“ und „Hannibal“. 1984 gewann Mamet mit dem Drama „Glengarry Glen Ross“ den Pulitzer-Preis.

In seinem Buch beschreibt er den optimalen weg eine Szene aufzulösen, sprich eine Shotliste zu erstellen. 1987 unterrichtete Mamet an der Filmschule der Columbia University. Das Buch handelt genau von dieser Vorlesungsreihe zum Thema Drehbuch und Filmregie. Hierbei ist Mamet im ständigen Dialog mit seinen Studenten und Studentinnen Es ist als Gesprächsverlauf aufgebaut wobei Mamet die Studierenden Fragen stellt sowie sie auch beantwortet.
Es wird sich eine Szene ausgedacht, die anschließend Schritt für Schritt aufgelöst wird. Meist macht Mamet einen Vorschlag, auf den die StudentInnen anschließend eingehen und ihn hinterfragen. Die Frage des Handlungsschrittes liegt hierbei stets im Vordergrund.

Mamet versucht mit seinem Buch nicht in eine Hollywood Massenfilm Richtung zu gehen, sondern die Filmbild-Ästhetik zu Unterstreichen. Er hinterfragt Handlungsschritte auf Relevanz im gesamten Kontext.

Das Buch ist aufgeteilt in fünf Schwerpunkt-Kapitel:
1. Erzählen
2. „Wo stelle ich die Kamera hin?“
3. Alternative Architektur und dramatische Struktur
4. Die Aufgaben eines Regisseurs
Und
5. Schwein - Der Film

Es ist ein sehr lesenswertes Werk des Drehbuchautors. Nach dem Lesen des Buches überdenkt man nicht nur seine Schreibweise bei Drehbüchern oder seine Auflösung, sondern schaut Filme ebenfalls anders. Plötzlich erscheint jede zweite Szene eines regulären Blockbusters überflüssig und schlecht aufgelöst.

Man entwickelt eine Fragetechnik, die einem hilft, die optimale Auflösung für seinen Film zu finden.
Obwohl es einige Begriffe wie „Steadicam“ erklärt, setzt das Buch ein gewisses Grundverständnis zum Film voraus.

Jede/r interessierte zum Thema Drehbuch Filmregie ist dieses Werk wärmstens zu empfehlen.