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Felizitas Küble
Wohnort: 
Münster

Bewertungen

Insgesamt 5 Bewertungen
Bewertung vom 16.11.2011
Muslime und Christen - Geschichte und Perspektiven einer Nachbarschaft
Samir, Samir Khalil; Koller, Michaela

Muslime und Christen - Geschichte und Perspektiven einer Nachbarschaft


ausgezeichnet

Dieses aufschlußreiche und faktenstarke Buch ist nicht etwa "nur" eine kenntnisreiche Studie über den Islam und sein Verhältnis zum Christentum (und umgekehrt), es beschränkt sich auch nicht auf das Themenspektrum "Dialog oder Kontroverse" zwischen diesen beiden Weltreligionen.

Vielmehr liefert dieses fundierte Interview-Buch auch neue Informationen über den bislang kaum bekannten (allenfalls in fachwissenschaftlichen Kreisen geläufigen) enormen Beitrag arabischer Christen in kultureller, sprachlicher und literarischer Hinsicht - und dies beginnend mit der Spätantike über Mittelalter und Neuzeit bis in unsere Gegenwart.
Vieles, was nach der durchaus unzutreffenden Devise "arabisch = islamisch" leichthin dem Islam als Leistung angerechnet wird, geht in Wahrheit auf das kulturell und philosophisch hochstehende Wirken von Christen arabischer Sprache und Herkunft zurück. Dieser äußerst wichtige, auch für den interreligiösen Dialog bedeutsame Aspekt wird in diesem Buch präzise herausgearbeitet.

Ebenso interessant und lehrreich ist die ausführliche, professionell aufbereitete und zugleich anschaulich verfaßte Lebensbeschreibung von Pater Samir durch die Mit-Autorin Michaela Koller, die auch bei ihren Fragen sehr kenntnisreich und zielführend vorgeht.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.11.2011
Schluss mit dem Ausverkauf
Kraus, Josef;Löhr, Mechthild;Baring, Arnulf

Schluss mit dem Ausverkauf


ausgezeichnet

Sachbuch und Streitschrift, vielseitig und keck

Dieses fundierte Sachbuch ist zugleich eine engagierte Streitschrift, die dem Zeitgeist die Zähne zeigt und der CDU den Weg weist – wegwärts vom allgegenwärtigen Linkstrend, der auch die Union weitgehend beherrscht – hin zu Erneuerung ihres bewährten christlich-konservativen Fundaments.

Das soeben erschienene Buch versammelt vier profilierte Autoren:

Prof. Dr. Arnulf Baring: Der Historiker und Politikwissenschaftler ist bekannt für seine Klartext-Stellungnahmen zu grundsätzlichen und aktuellen Themen, die er auch in Fernsehrunden unmißverständlich vertritt.

Josef Kraus: Der Bildungspolitiker war 1995 Kandidat der CDU für das Amt des hessischen Kultusministers und ist seit 1987 Präsident des Deutschen Lehrerverbands und Autor kritischer pädagogischer Werke, darunter „Spaßpädagogik – Sackgassen deutscher Schulpolitik“ und „Der Pisa-Schwindel“.

Mechthild Löhr: Die Bundesvorsitzende der „Christdemokraten für das Leben“ (CDL) ist zugleich Vorstandsmitglied des „Bundesverband Lebensrecht“ (BVL). Zahlreiche Veröffentlichungen und Veranstaltungen zu bioethischen Fragen und Lebensrechtsthemen.

Jörg Schönbohm: Generalleutnant aD, früherer Inspektor des Heeres und Befehlshaber des Bundeswehrkommandos Ost, ehem. Innenminister von Brandenburg und Präsidiumsmitglied der CDU bis 2006.

Das Vorwort verfaßte der Publizist und Focus-Redakteur Dr. Alexander Kissler, wobei er gleich zur Sache kommt, indem er feststellt, daß CDU und CSU an einer Weggabelung angelangt sind und sich nun die Frage stellt, ob „das Prinzipielle wiederentdeckt wird“ oder ob sich der „Trend zum Pragmatismus“ verschärfe.

Klar ist aus seiner Sicht: „Dass es nicht weitergehen kann wie bisher mit Schuldenkrise, Parteienkrise und Vertrauenskrise bestreitet niemand in diesen Tagen. Was aber muß geschehen, damit der Scheideweg nicht in eine Sackgasse führt?“

Mit der Beantwortung eben dieser Frage befassen sich die vier Autoren des Buches detailliert und engagiert, wobei sie ihre Beiträge nicht - wie sonst üblich - nacheinander vorlegen, sondern im Rahmen einer „Gesprächsrunde“ präsentieren: eine ausgezeichnete Idee, die das Buch lebendig und spannend macht.

Doch das Interessante liegt nicht nur in dieser abwechslungsreichen Variante, sondern vor allem am inhaltlichen Klartext und der Vielseitigkeit der Themen, die unverblümt angepackt werden, so etwa, wenn Mechthild Löhr den „Skandal“ beklagt, daß die CDU „die staatliche Finanzierung der Abtreibungen zuläßt und dies noch als „gelungenen Konses“ verkauft.“

Und der ehem. General Schönbohm stellt klar: „Bei uns ist die Geburtenrate deutlicher zurückgegengen als etwa in den USA, wo es keine vergleichbaren staatlichen Betreuungsprogramme gibt. Der wesentliche Unterschied scheint mir zu sein, daß man dort Kinder mehr liebt.“

Schönbohm kritisiert aber auch die Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht („Als größtes Land in der Mitte Europas können wir uns das nicht leisten“) – und Prof. Baring erklärt, das „Zeitalter der Nationalstaaten“ sei keineswegs vorüber.

In diesem dynamischen und sprachlich zum Teil kecken Buch sind die Themen und „Rollen“ keineswegs klar verteilt: so äußert sich die Lebensrechtlerin Löhr etwa auch kritisch zur wahltaktisch bedingten „Energiewende“ von Kanzlerin Merkel („Die Stillegung der Atommeiler ist eine Form von Entgeignung“) – und der Historiker Baring nimmt Stellung zur Bildungspolitik („Ganz allgemein vernachlässigen wir die Elitenbildung“).

Ob Familienpolitik, Wirtschaftsthemen, Innen- und Sicherheitspolitik, ethische Fragen, Europa- und Außenpolitik: das Buch nimmt glasklar Stellung, argumentiert frisch und zeitgeist-unabhängig – und ist packend bis zuletzt. Man kann es also nicht nur warm, sondern heiß empfehlen, zumal der Preis von 8,50 € für jeden Interessierten erschwinglich ist.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.05.2011
Das katholische Abenteuer
Matussek, Matthias

Das katholische Abenteuer


sehr gut

Eine gute Kombination aus Streitschrift und Bekenntnisbuch
Matussek liefert hier einen faszinierenden und kraftvollen Rundumschlag gegen den herrschenden Zeitgeist, eine gelungene Mischung von Streitschrift und Bekenntnisbuch.
Seine Begeisterung für den eigenen, den katholischen Glauben ("Das katholische Abenteuer") wird schon im Titel erkennbar und im Buch selber ausführlich und geistreich begründet. Der Autor beläßt es keineswegs bei scharfsinniger Zeitgeistkritik, sondern stellt das Positive des christlichen - zumal des katholischen - Glaubens heraus; seine einleuchtenden Punkte sind teils sachlicher, teils persönlicher (teils auch humvorvoller!) Art, aber stets des Nachdenkens oder auch des Schmunzelns wert, selbst dort, wo man ihm nicht unbedingt zustimmt.
Dabei gerät der Verfasser nicht ins Schwafeln, er verzichtet auf erbauliches Bla-und-blubber, bleibt eng am Thema dran und argumentiert lebendig, aber zugleich logisch und nachvollziehbar.
Das Buch ist ebenso spannend wie gehaltvoll, ebenso fundiert wie witzig, ebenso mutig wie aufrichtig - alles in allem ein großer Wurf.

33 von 37 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.12.2010
Der heilige Schein
Berger, David

Der heilige Schein


schlecht

Das Berger-Buch ist weder fair noch sachlich
Ich habe das Buch von A - Z durchgelesen und halte es für eine unfaire Anklageschrift, die mit zahlreichen Unwahrheiten, Halbwahrheiten und Diffamierungen gespickt ist.
Es ist unseriös, sich zunächst über ein Jahrzehnt in konservativen bis traditionellen Kreisen zu bewegen, dort die Karriereschiene nach oben zu fahren - um dann hinterher ausgerechnet jene, von denen man unterstützen und gefördert wurde, derart rabiat ins Schienbein zu treten.
Das gilt insbesondere für Dr. Bergers unsachliche und infame Angriffe auf Prof. Dr. Manfred Hauke, den Vorsitzenden des "Förderkreises" der Zeitschrift "Theologisches", dem der Autor sogar ein Berufsverbot an den Hals wünscht - und dies lediglich deshalb, weil Prof. Hauke ein Kritiker des Feminismus und ein Gegner der Frauenpriesterweihe ist. Meinungsfreiheit ade?
Anscheinend hört die "Toleranz" gewisser Linkskatholiken genau dort auf, wo die Meinungsfreiheit der anderen beginnt. Oder soll es nur Toleranz für Gleichgesinnte geben? Das wäre ein verhängnisvoller (Irr)Weg in die (un)geistige Gleichschaltung!
David Berger versucht jetzt, sich als "Opfer" zu präsentieren und strickt an seiner eigenen Legende.
Dabei kreist er ständig wehleidig und von Selbstmitleid erfüllt um sich selber: seine Empfindungen, Wahrnehmungen, Beobachtungen und (Vor)Urteile stehen im Mittelpunkt - und die Anderen, die Andersdenken werden als die Irrenden, Manipulativen, Intriganten und Übeltäter hingestellt.
Das Buch ist letztlich nichts anderes als Schwarz-Weiß-Malerei auf linkskatholisch.

51 von 110 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.