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Benutzername: 
Birgit Kassovic
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 15.04.2021
Passiert. Notiert. Bedacht. Gelacht.
Neumann, Rainer

Passiert. Notiert. Bedacht. Gelacht.


ausgezeichnet

Ich liebe dieses Buch, auch weil ich Rainer Neumann, den Autor, kenne und schätze.
Er ist ein enger Freund von Peggy Parnass und hat ihr in diesem Buch ein
Kapitel gewidmet, das mit einer überraschenden Pointe von Peggys Theaterliebe
erzählt.
Insgesamt ein kurzweiliger, heiter stimmender Lesestoff für viele Lebenslagen,
Zuhause und besonders auf Reisen.

Bewertung vom 14.01.2014
Staat und politische Bildung
Hentges, Gudrun

Staat und politische Bildung


ausgezeichnet

Ein bedeutendes, die politische Bildung förderndes "Standardwerk" von Gudrun Hentges

Diese Rezension habe ich von der homepage der
Walter-Jacobsen-Gesellschaft für politische Psychologie und politische Bildung (WJG)
im Einverständnis mit dem Autor, dem Psychologen Dr. Rainer Krieger,
Vorsitzender der WJG, übernommen und würde mich freuen, die Verbreitung
des Buches von Gudrun Hentges damit weiter befördern zu können.
Birgit Kassovic
Gründungs- und Vorstandsmitglied der WJG
www.wjg.kulturserver-hamburg.de

Hamburg, den 14. Januar 2014

Gudrun Hentges:
Staat und politische Bildung - Von der „Zentrale für Heimatdienst“
zur „Bundeszentrale für politische Bildung“
Wiesbaden: Springer-Fachmedien 2013 (493 S.)

Die Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) konnte zum Jahresende 2012 ihr 60-jähriges Bestehen feiern. Gudrun Hentges, Professorin für Politikwissenschaft an der Hochschule Fulda, hat in ihrer zeitgeschichtlichen Dokumentation das erste Jahrzehnt dieser Institution der Bonner Republik akribisch rekonstruiert. Schon der Untertitel der fast 500 Seiten starken Studie verweist auf Kontroversen in den Anfangsjahren, die 1963 sozusagen mit einem neuen „Firmenschild“ für diese Behörde abgeschlossen wurden. Von ihrer Gründung 1952 bis 1963 lautete die offizielle Institutionsbezeichnung zunächst noch „Bundeszentrale für Heimatdienst“, und genau dieser Vorgeschichte der BpB gilt die Arbeit von Hentges . Sie bietet höchst informationsreiche Einblicke ins Wirkungsgefüge der Regierung Adenauer - am Beispiel dieser neuen Institution, die anfangs von den westlichen Besatzungsmächten im Rahmen der „Reeducation“-Programme ins Gespräch gebracht worden war. Schon Ende 1949 wird aber das Bundeskanzleramt (Dr. Hans Globke) in der Sache tätig und beginnt eigene inhaltliche und personelle Vorstellungen von dieser Bildungsbehörde zu entwickeln. Bei der Diskussion um Bezeichnung, Zuordnung und Zuständigkeiten sind auch bald das Innenministerium (BMI), das Bundespresseamt und das Ministerium für Gesamtdeutsche Fragen involviert, wobei Kontroversen nicht ausbleiben.
Soll die neue „Zentrale“ die Politik der Regierung erläutern, gar Propaganda-Arbeit übernehmen - oder geht es um parteiübergreifende Bildungsaufgaben ?
Das liest sich spannend, und auch die Suche nach einem ersten Leiter des Hauses ist ein faszinierender „Stoff“, bei dem man vergessen kann, dass man eine akademische Qualifikationsschrift in Händen hält.
Die Personalentscheidung für das Amt an der Spitze fällt auf Dr. Paul Franken, einen alten Vertrauten Adenauers; man kennt sich aus gemeinsamen Zeiten in einer katholischen Verbindung. Franken war seit 1933 NSDAP-Mitglied, wurde aber 1938 aus der Partei ausgeschlossen. Leider bleiben die Gründe etwas im Dunkeln. Während des Krieges steht er in Rom im Kontakt mit Admiral Canaris, dem Leiter der „Abwehr“, des Geheimdienstes der Wehrmacht. Laut Franken ging es u. a. darum, mit ihm über den Vatikan Kontakte zu den Alliierten zu knüpfen, um einen Waffenstillstand an der Westfront zu erreichen. Dies gehörte zu den Plänen der Widerstandskreise im Umfeld des 20. Juli 1944.
Hentges weist darauf hin, dass erhebliche Teile der Biografie Frankens erst nach seiner Pensionierung bekannt wurden.
Bei der Namensfindung für die neue Einrichtung setzt sich 1952 eine Bezeichnung durch, die an die „Reichszentrale für Heimatdienst“ anknüpft.
Diese Institution sollte einmal in den letzten Kriegsmonaten des Ersten Weltkriegs die Moral an der Heimatfront stärken. In der Weimarer Republik wurde ihr die Aufgabe zugedacht, Regierungspolitik zu erläutern. Ihre Auflösung bzw. Übernahme ins Reichspropagandaministerium erfolgte 1933.
....(Anm.: Die vollständige Rezension können Sie auf der homepage www.wjg-kulturserver-hamburg.de lesen).

Rainer Krieger

Dr. Rainer Krieger, Dipl.Psych.
Universität Gießen, FB 06/Psychologie
Vorsitzender der Walter-Jacobsen-Gesellschaft Hamburg

Gießen, den 1. Mai 2013

www.wjg.kulturserver-hamburg.