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Film-noir-Fan
Wohnort: 
Düsseldorf

Bewertungen

Insgesamt 7 Bewertungen
Bewertung vom 26.10.2022
Flucht Ohne Ausweg
O'Keefe,Dennis & Burr,Raymond

Flucht Ohne Ausweg


sehr gut

Dieser kurze Film Noir stammt von Anthony Mann, der sich einen Namen mit herausragenden Western gemacht hat. Dass dieser Regisseur auch im Genre des Gangsterfilms zu überzeugen weiss, zeigt sich in dieser spannenden Inszenierung eines Gegängnisausbruchs. Ungewöhnlich ist die Figurenkonstellation: Der Ausbrecher flieht mit Hilfe von zwei Frauen. Überzeugend gespielt wird das Trio von Dennis O'Keefe, Claire Trevor und Marsha Hunt. Der Film ist selbst für einen Film Noir von 1948 sehr düster und auch ungewöhnlich gewalttätig. Für die brutale Note sorgt nicht zuletzt Raymond Burr. Bild- und Tonqualität dieser DVD sind solide. Insgesamt ein gutes Preis-Leistungsverhältnis für diesen seltenen Film.

Bewertung vom 26.10.2021
Die Erbin

Die Erbin


ausgezeichnet

Ein exzellenter Film in brillianter Bild- und Tonqualität auf blu-ray! Das Meisterwerk von 1949 wirkt fast wie frisch gedreht, nur die fehlende Farbe weist auf das Alter hin. Die klassische Literaturverfilmung nach dem Roman "Washington Square" von Henry James wurde von Regisseur William Wyler herausragend inszeniert und von den vier Hauptdarstellern Montgomery Clift, Olivia de Havelland, Miriam Hopkins und Ralph Richardson kongenial interpretiert. Das zeitlose Drama um vorgetäuschte und entzogene Liebe erhielt verdientermaßen vier Oscars. Es erscheint in heutiger Zeit trotz aller technischen Mittel undenkbar, einen Film von solcher Qualität zu produzieren.

Bewertung vom 19.08.2016
Blonder Lockvogel

Blonder Lockvogel


sehr gut

Wieder hat das Label Big Ben Movies in seiner Reihe "Filmclub Edition" einen interessanten Film aus der Versenkung geholt, der hierzulande als echte Rarität anzusehen ist. Der düstere Film Noir entstand 1946 als echtes B-Movie des selbst in den USA kaum bekannten Regisseurs Jack Bernard, dessen britische Ehefrau Jean Gillie die Hauptrolle spielt. Leider verstarb die talentierte Darstellerin wenig später sehr jung an einer Lungenentzündung. Sie verkörpert die gewissenlose Verbrecherin in ungewöhnlich brutaler Weise, geht aus Geldgier buchstäblich über Leichen und läßt selbst ihren Geliebten töten. Neben ihr verblassen die männlichen Darsteller etwas, so daß die zynisch-gewalttätige Atmosphäre des Films fast allein von der immer verbrecherischer werdenden weiblichen Hauptfigur getragen wird. Der nur 74 Minuten laufende Film ist hier mit einer deutschen und englischen Tonspur versehen, allerdings ist die deutsche Synchronisation völlig verrauscht und kaum zu verstehen, weshalb ich einen Stern abziehe. Das Schwarz-Weiss-Bild ist bis auf den Vorspann gut bis sehr gut für einen solch alten Film. Da die DVD auf nur 1200 Stück limitiert ist, sollte der Liebhaber historischer Raritäten sich bald sein Exemplar sichern.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.11.2013
Eine Stadt hält den Atem an

Eine Stadt hält den Atem an


sehr gut

SEVEN DAYS TO NOON ist der Originaltitel dieses interessanten britischen Films von 1950. Und hier setzt auch mein einziger Kritikpunkt an der vorliegenden DVD-Publikation ein. Es gibt keine englische Sprachspur, sogar die Texte von Briefe und Schildern wurden nachträglich deutsch übersetzt. Ansonsten ist die DVD aus der Serie FILMJUWELEN wieder sehr ansprechend mit Booklet und Schuber versehen. Zum Inhalt: Ein britischer Atomphysiker bekommt Skrupel bei der Entwicklung von ihm mitentwickelter Atombomben. Er packt die Atomwaffe kurzerhand in eine Tragetasche und schreibt einen Brief an den britischen Premierminister. Seine Forderung lautet: Entweder Abbruch der Atomwaffenentwicklung oder Zündung der Atombombe in der Londoner Innenstadt binnen einer Woche. Tag für Tag werden nun die 7 Tage des ablaufenden Ultimatums gezeigt. Alles ist sehr spannend und dramatisch inszeniert, aber auch zur Auflockerung mit einigen humorvollen Szenen gewürzt.
Sehr eindrucksvoll sind die Massenszenen der Evakuierung Londons und die Bilder der verlassenen Metropole nach dem Exodus der Bevölkerung. Auch die gezeigten Darstellungen zahlreicher heute leider vergessener britischer Schauspieler überzeugen in diesem dramatischen Psychothriller bis zum aufregenden Ende "in letzter Minute". Zurecht erhielt der britische Film einen Oscar. Auch Ton, deutsche Synchronisation und Bildqualität (s/w) sind durchaus anprechend, so daß ich dieses Produkt absolut empfehlen kann. (1 Stern Abzug wegen der fehlenden englischen Tonfassung.)

Bewertung vom 15.04.2013
Das letzte Wochenende

Das letzte Wochenende


ausgezeichnet

Endlich ist eine der besten Verfilmungen von Agatha Christie als DVD erschienen. Auch die liebevolle Aufmachung mit Schuber und ausführlichem Booklet mit zahlreichen Fotos ist sehr zu begrüßen. Der Klassiker des Regisseurs Rene Clair von 1945 ist nicht nur spannend inszeniert, sondern besticht auch durch perfekte Rollenbesetzung und humorvolle Züge. Zudem werden bei der Darstellung der zahlreichen Morde gekonnt Elemente des Horrorgenres eingesetzt. Übrigens beruht der Film nicht auf dem Roman, sondern auf dem Bühnenstück "Ten Little Indians" (nach der Vorlage "Ten Little Niggers") von Agatha Christie. Daher spielt der gesamte Film auf einer kleinen abgelegenen Insel, was der gruseligen Atmosphäre sehr zugute kommt. Einziges Manko der Publikation ist das Fehlen von englischen und/oder deutschen Untertiteln, die das Verständnis der Dialoge doch deutlich verbessern würde. Es lohnt sich trotzdem, auf alle Fälle den Film auch mit englischer Tonspur zu sehen. Hier wird das englische Kinderlied "Ten little indians" verwendet, in der deutschen Fassung "Zehn kleine Negerlein". Im Booklet wird auch auf die Geschichte der unterschiedlichen Buch- und Filmtitel eingegangen, werden doch heute als diskriminierend empfundene Titel wie "Ten little niggers" zunehmend ersetzt durch neutralere wie "Das letzte Wochenende". In jedem Fall stimmt bei dieser verdienstvollen Edition das Preis-Leistungs-Verhältnis. Der DVD-Reihentitel "Filmjuwelen" trifft bei diesem Highlight der Filmgeschichte wirklich einmal zu.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.