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Meggie
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Bewertungen

Insgesamt 1201 Bewertungen
Bewertung vom 19.11.2025
Grey, Amber

Schatten über Hiraizumi


sehr gut

Die junge Magd Yuki und ihr Bruder, ein gefährlicher Attentäter, reisen nach Hiraizumi und hoffen dort auf einen Neuanfang. Doch schon gerät Yuki in ein gefährliches Spiel, ein Netz aus Verrat und Intrigen. Mittendrin der Kriger Jiro, der auf Yuki einen unwirklichen Reiz ausübt. Obwohl ihr Feind, verliebt sich Yuki, und zwischen Jiro und ihr entspannt sich eine gefährliche Leidenschaft. Stets leben beide in der Gefahr, entdeckt zu werden und sich selbst zu verlieren. Yuki muss eine Entscheidung treffen, denn sie droht in der letzten Schlacht um Hiraizumi unterzugehen.

Die Geschichte entführt in das ferne Japan im 12. Jahrhundert. Die Autorin verwebt die fiktive Geschichte des jungen Mädchens Yuki mit wahren Begebenheiten aus dieser Zeit.

Während Yuki zu Anfang naiv und unschuldig wirkt, macht sie in der Story eine große Entwicklung durch. Dabei spielen Liebe und Krieg eine große Rolle und stärken ihren Mut und ihr Geschick, machen sie aber auch zu einer Zielscheibe für Angst und Hilflosigkeit.

Yuki verliebt sich in Jiro und umgekehrt. Doch diese Liebe darf eigentlich nicht sein. Denn Jiro steht auf der anderen Seite. Er ist der Gegner, derjenige der sich gegen Yuki und ihren Bruder stellt und doch kann Yuki nicht anders. Dies führt dazu, dass Yuki eine große Rolle einnimmt und Einfluss auf das Geschehen erhält.

Die Autorin erzählt in sehr warmen Worten Yukis Geschichte. Gleich zu Anfang war ich fasziniert von den Erzählungen Japans, das viele nur aus Film und Fernsehen kennen. Wir befinden uns abseits der großen Städte oder von altbekannten Plätzen. Hier zeigt sich, wie genau die Autorin recherchiert hat, um alles zu erklären und wiederzugeben. Ich bin zwar nicht so in der Materie Japan drin, aber ich habe gemerkt, dass die Autorin eine große Liebe dahingehend verspürt und es auch schafft, diese Liebe wiederzugeben und weiterzugeben.

Die Charaktere sind allesamt ausgereift und man verspürt Gefühle für sie. Wollte ich Yuki zu Anfang noch beschützen, habe ich im Laufe der Geschichte gemerkt, wie sie wächst, reift und erwachsen wird. Ihr eigener Wille wurde größer, gab ihr die Freiheit, sich zu entfalten und half ihr durch einige Situationen.

Auch Jiro, der mir erst gar nicht gefiel, sich im Laufe des Buches aber in mein Herz schlich, hat mir sehr gut gefallen. Wenn die beiden aufeinandertrafen, hat es geknistert, gefunkt und Feuer geschlagen. Ein Feuer, das beide zu verbrennen droht.

Die Autorin hat es geschafft, ein gutes Mischungsverhältnis hinzubekommen. So wurde es nie kitschig, nie klischeehaft. Es blieb durchweg spannend und ich hatte am Ende wirklich Mühe, das Buch zur Seite zu legen. Vor allem, da das Ende nicht das ist, das man sich erhofft. Es kommt anders, und das ist auch gut so. Es hat mich zwar überrascht, aber ich fand den Abschluss absolut positiv und passend.

Meggies Fussnote:
Ein Ausflug in das Japan im 12. Jahrhundert.

Bewertung vom 19.11.2025
Moers, Walter

Qwert


ausgezeichnet

Qwert Zuiopü ist eigentlich ein Gallertprinz aus der 2364. Dimension. Durch einen Sturz in ein Dimensionsloch landet er jedoch in einer für ihn fremden Welt. Orméa heißt diese und hier warten etliche Abenteuer auf Qwert. Denn gleich stellt er fest, dass er nicht mehr in seiner ursprünglichen Form steckt, sondern im Körper von Prinz Kaltbluth, einem furchtlosen Ritter aus der Trivialliteratur, die eigentlich auf Zamonien beherbergt ist. Qwert kann sich nur schwer an sein neues Dasein gewöhnen, vor allem, da er Stimmen im Kopf hört, sich mit einer Janusmeduse herumschlagen muss und von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt. Nur gut, dass er seinen tapferen Knappen Oyo und sein Reitwürmchen Schneesturm an seiner Seite hat. Gemeinsam machen sie sich daran, Orméa von der Janusmeduse zu befreien, die mit ihrem Blick alles in Stein verwandeln will. Aber Qwert hat ein Problem: er mag die Janusmeduse mehr, als erlaubt ist.

Endlich wieder ein Zamonien-Roman, auch wenn dieser gar nicht in Zamonien spielt. Aber die Ähnlichkeit der neuen Welt Orméa ist schon verblüffend und auch hier warten viele neue, aber auch altbekannte Formen auf uns.

Diesmal erleben wir die Abenteuer von Qwert Zuiopü, einem Gallertprinz aus der 2364. Dimension, der uns schon in „Die 13 ½ Leben des Käpt`n Blaubär“ begegnet ist. Dort war er zusammen mit dem Blaubär in der Nachtschule von Prof. Dr. Abdul Nachtigaller.

Nun bekommt er sein eigenes Abenteuer und das hat es in sich. Denn nach seinem Sturz durch ein Dimensionsloch ist er nicht mehr der Gallertprinz mit seiner unförmigen Statur, sondern er steckt im Körper von Prinz Kaltbluth, der in einigen Romanen erwähnt wird. Prinz Kaltbluth ist ein Ritter und eigentlich eine Buchfigur aus der Trivilalliteratur Zamoniens. Die Geschichten von ihm sind sehr beliebt und er besteht einige Abenteuer.
Qwert muss nun diese Abenteuer bestehen und das auch noch in einer für ihn fremden Welt.

Der Autor hast das Buch ist sog. „Aventurien“ aufgeteilt, wobei jede Aventurie den Titel „Prinz Kaltbluth & …“ trägt. Hier ist schon ersichtlich, mit was es Qwert wohl zu tun haben wird und wir lesen quasi ein Abenteuer nach dem anderen, gerade so, als würden wir etliche kleine Kurzgeschichten über Prinz Kaltbluth lesen.
Und doch zieht sich immer wieder ein roter Faden durch die Geschichte und gerade in den letzten Aventurien kommt alles zusammen und die Lage spitzt sich zu.

Aber wie auch in den fiktiven Prinz Kaltbluth-Romanen kommt es immer wieder zu einem Happy End, scheint der Ausweg auch noch so unlogisch. Und hier kommt wieder die Fantasie des Autors zum Tragen, der mit Klischees aus verschiedenen Filmen, Romanen und auch dem normalen Leben spielt. So fließen in das Buch unter anderem antike Mythen ein, diverse Fantasyfilme bekommen ihren Auftritt und auch Sagen und Legenden werden miteinbezogen. Ich konnte zu vielem Parallelen ziehen und das sei dem Autor auch verziehen, denn es macht so unheimlich viel Spaß Qwert auf seinen Abenteuern zu begleiten und letztendlich sogar altbekannte und geliebte Figuren wiederzutreffen.

Begleitet wird Qwert von seinem treuen Ritter Oyo und seinem Reitwürmchen Schneesturm. Und in dieses Reitwürmchen habe ich mich ein bisschen verliebt. So ein tapferes und loyales Wesen, dass mit seinem Mut einfach alles zustande bringt. Es ist immer zur Stelle, wenn es gebraucht wird und hat eine so wunderschöne und gleichzeitig totbringende Fähigkeit. Es hilft Qwert aus so mancher Zwangslage und bringt ihn zuverlässig von A nach B.

Am Ende gab es dann nochmal einige Auflösungen und es wurde Bezug auf andere Zamonien-Romane genommen und das macht natürlich Lust, nochmals zu den älteren Büchern zu greifen. Für mich ein Grund, mal wieder ein Re-Read aller Romane zu machen.

„Qwert“ konnte mich vollauf überzeugen und ich habe mir jetzt auch das Hörbuch zugelegt, um die Geschichte nochmals gelesen von Andreas Fröhlich genießen zu können. Und wenn ich mich so durch das Leben bewege, glaube ich sogar, manchmal etwas Gennf zu riechen.

Meggies Fussnote:
Ein Ritterroman nach meinem Geschmack.

Bewertung vom 07.11.2025
Fitzek, Sebastian

Der Nachbar


weniger gut

Sarah wagt nach einer gescheiterten Ehe einen Neuanfang in Berlin. Ursprünglich arbeitete sie als Anwältin, hat sich jetzt jedoch einen kleinen Kiosk zugelegt und will nur mit ihrer Tochter Ruby ein normales Leben führen. Nach einem Kurzurlaub kehrt sie in ihrem Kiosk zurück mit dem Wissen, dass sie dort Essensreste vergessen hatte, aber statt verschimmeltes Sushi und einen grässlichen Gestank erwartet sie ein blitzsauberes Kiosk. Kurz ist die stutzig, schiebt es dann aber darauf, dass sie vielleicht doch das Essen weggeräumt hat. Doch dann passieren weitere solche unerklärlichen Dinge und Sarah weiß, dass sie ein Stalker hat, der eher auf ungewöhnlicher Weise handelt. Doch die Polizei glaubt ihr nicht.

Ich weiß nicht, ob ich schon wieder mit zu hohen Erwartungen an diesen neuen Fitzek rangegangen bin. Aber letztendlich war ich dann doch enttäuscht. Natürlich, es ist spannend; natürlich, es ist interessant; natürlich, es ist teilweise ekelhaft; natürlich, es gibt einige Wendungen, die man so nicht vorhersehen kann. Aber leider war ich von Anfang an eigentlich schon sicher, wer dieser ungewöhnliche Nachbar ist.

Ich kann den Hype um dieses Buch gerade überhaupt nicht verstehen. Jeder lobt es. Jeder sagt, man hätte nicht vorher sehen können, was am Ende passiert .

Ich habe diesmal das eBook gelesen und bin eigentlich recht froh, dass ich mir nicht das teure Hardcover gekauft habe. Auch wenn der Effekt beim Hardcover natürlich wieder genial ist. Wenn man die Schutzhülle von Cover abzieht, dann flimmert der Titel. Hier muss ich sagen, lässt sich der Verlag echt tolle Sachen einfallen, um die Bücher zu etwas wirklich Besonderem zu machen.

Aber wie gesagt, das konnte die Geschichte jetzt für mich auch nicht mehr retten. Leider muss ich sagen, dass das bislang eines der schlechtesten Bücher für mich war. Was aber nicht heißt, dass ich dem Autor nicht treu bleibe. Auch zukünftig werde ich zu seinen Geschichten greifen.

Leider war der Nachbar diesmal nichts für mich, aber ich hoffe, dass ich nie solch einen Nachbar haben werden.

Meggies Fussnote:
Man sollte seinen Nachbarn wirklich kennen!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.11.2025
Clare, Cassandra

City of Ashes / Die Chroniken der Unterwelt - Graphic Novel Bd.4


gut

Valentine hat Simon und Maia entführt, weil er sie für ein Ritual benötigt. Clary, Jace und ihre Freunde machen sich natürlich gleich daran, die beiden zu befreien. Allerdings ist dies nicht so einfach wie gedacht, denn Valentine hat Hilfe. Außerdem breitet sich Misstrauen unter den Freunden aus und Clary und Jace kämpfen immer noch mit ihren Gefühlen füreinander.

Auch hier muss ich leider anbringen, dass die ganzen Panels nicht in Farbe gehalten sind. So hat man doch einige Mühe, die Figuren auseinander zu halten, gerade bei Alec und Jace ist dies der Fall. Auch wenn es um einen Ortswechsel geht oder sich ein Zeitsprung ereignet, ist dies nicht gleich von Anfang an ersichtlich und ich musste diese Passagen dann nochmals lesen, weil mir einfach nicht aufgefallen ist, dass sich hier etwas in Ort und Zeit geändert hat.

Aber auch gerade bei Kampfszenen war es sehr schwer, dem Inhalt zu folgen. Hier würde ich auf der Floskel beharren: weniger ist mehr!

Ansonsten macht es allerdings sehr viel Spaß, die Geschichte zu verfolgen und ich denke, dass die Graphic Novels auf jeden Fall eine gute Ergänzung zu den Printbüchern sind.

Am Ende geht auch alles rasend schnell. Und wir bekommen einen Hinweis darauf, um was es sich wohl im nächsten Band drehen wird. Außerdem ergeben sich einige Wendungen. Das hält natürlich die Spannung hoch.

Band 3 und 4 der Graphic Novels behandeln den zweiten Band der Reihe der Chroniken der Unterwelt. Auch wenn ich nicht mit den Panels immer ganz einverstanden bin, freue ich mich doch auf eine Fortführung der Geschichte in Bildern und bin gespannt, wie Band 5 und 6, die dann im dritten Band der Printreihe abhandeln, gestaltet sind.

Meggies Fussnote:
Kann Valentine besiegt werden?

Bewertung vom 07.11.2025
Clare, Cassandra

City of Ashes / Die Chroniken der Unterwelt - Graphic Novel Bd.3


sehr gut

Clary hat die Wahrheit über ihre Familie erfahren. Auch das Jace eigentlich ihr Bruder ist. Ihre Gefühle für ihn lassen sich jedoch nicht so leicht abstellen. Doch zwischenzeitlich hat sie gemerkt, dass sie auch etwas für Simon empfindet. In der Stadt werden überall Schattenwesen getötet und nun müssen die Schattenjäger herausfinden, wer hinter alldem steckt. Dabei suchen sie Hilfe bei anderen Völkern, werden aber teilweise gezwungen, wichtige Entscheidungen zu treffen, die dazu führen, dass die Gemeinschaft auseinanderfällt.

Die dritte Graphic Novel der Chroniken der Unterwelt ist vollgepackt mit Action, aber auch Momenten, in denen Ruhe einkehrt, die zwar nicht dazu gedacht ist, den Helden die nötigen Pausen zu bringen, sondern sie vor Entscheidungen stellt, die dazu führen, dass die Gemeinschaft, die sie mittlerweile gebildet haben, sich immer mehr entzweit.

Das Verhältnis zwischen Clary und Jace, die gerade erst erfahren haben, dass sie eigentlich Bruder und Schwester sind, wird immer mehr auf die Probe gestellt. Während die beiden versuchen, sich verzweifelt voneinander fernzuhalten, gibt es gestalten, die sie dazu zwingen sich den Gefühlen, die die beiden für einander hegen, zu stellen. Dies führt natürlich dazu, dass Simon, der in Zwischenzeit Clary seine Gefühle gestanden hat, eifersüchtig wird und sich immer mehr von Clary zurückzieht und letztendlich dann eine Entscheidung fällt, die sein komplettes Leben auf den Kopf stellt.

Leider ist die Graphic Novelle in schwarz-weiß gehalten, was das Lesevergnügen gerade bei mir etwas geschmälert hat. Ich konnte auch nicht immer die ganzen Figuren auf den Bildern auseinanderhalten und habe teilweise Jace mit Alec verwechselt. Da ich mich auch nicht mehr so genau an die Printbücher erinnern kann, war das dann doch sehr verwirrend für mich.

Außerdem konnte man einen Ortswechsel oder gar ein Zeitsprung nicht richtig nachvollziehen, da dies nicht extra gekennzeichnet wurde. Darum musste ich manche Seiten zweimal lesen und mich mehrmals orientieren.

Die Autorin, Cassandra Clare hat für diese Graphic Novel eine brandneue Szene geschrieben. Leider konnte ich nicht erkennen, welche dies ist. Was mich aber dazu führt, dass ich die Originalbücher nochmals lesen werde.

Ansonsten macht die Graphic Novel eigentlich großen Spaß und ist ein toller Zusatz zu den Printbüchern der Autorin.

Meggies Fussnote:
Können die Schattenjäger eine Lösung finden?

Bewertung vom 07.11.2025
Kurisu, Hiyoko

Der Laden in der Mondlichtgasse


ausgezeichnet

Kogetsu ist der Besitzer eines Süßwarenladens in der Mondlichtgasse, einem geheimnisvollen Ort in der Nähe eines Schreins für Götter. Die Gasse öffnet sich jedoch nur für Menschen, deren Leben aus dem Gleichgewicht geraten ist. In seinem Laden verkauft Kogetsu selbst gemachte Süßigkeiten nach traditioneller, japanischer Art. Wer immer diese isst, fühlt sich danach stärker, besser und weiser. So auch Kana, die daran zweifelt, ob ihr Freund sie wirklich liebt. Oder der Immobilienmakler Koguma, der sich nicht wahrgenommen fühlt. Was keiner weiß, Kogetsu ist ein so genannter Fuchsgeist, der nicht nur den Menschen helfen will, sondern gerade durch seine Hilfe das Verhalten eben dieser Menschen studiert, um zu verstehen.

Ich muss zugeben, dass mich die Bücher japanischer Autoren in letzter Zeit sehr faszinieren. Denn die Geschichten, die dahinter stecken, sind sehr von japanischen Traditionen geprägt bzw. von der japanischen Mythologie und dieser Einblick in die japanische Kultur zeigt mir, dass dieses Land und das Volk sehr stark mit diesen Wurzeln verbunden ist und diese Traditionen auch gerne pflegt. Etwas was in der europäischen Kultur bislang verloren gegangen ist.

Die vorliegende Geschichte ist eine sehr zarte und leise. Denn es geht hier nicht um irgendwelche Tragödien, die geschehen sind, sondern um alltägliche Dinge.

So zum Beispiel die Schülerin Kana, die sich eigentlich sehr gut durchs Leben schlägt. Nur, dass sie gerne in Fettnäpfchen tritt. Ihre Noten sind einigermaßen in Ordnung, sie hat einen netten Freundeskreis und seit kurzem einen Freund und gerade das lässt sie zweifeln. Nicht, ob sie ihn selbst liebt, sondern ob er sie noch mag. Aber anstatt mit ihm zu reden, frisst sie dieses Problem in sich hinein. Und das führt natürlich dazu, dass sie sich jeden Tag in ihren Zweifeln verliert. Bis sie zu einem kleinen Schrein kommt, der den Göttern gewidmet ist. Und durch einen Zufall entdeckt sie den Eingang in die Mondlichtgasse. Dort stößt sie auf einen kleinen Süßwarenladen kauft sich aus Höflichkeit ein paar Süßigkeiten. Am nächsten Tag merkt sie, dass sie nach dem Verzehr der Süßigkeit etwas mehr Glück in ihrem Leben hat. Dies wirkt sich positiv auf ihr Leben aus, und dieses Positive führt zu weiterem Positiven. Genauso geht es auch in den anderen Kapiteln weiter. Jedes Kapitel handelt von jemand anderem, der in seinem Leben unglücklich ist, in die Mondlichtgasse kommt, sich Süßigkeiten kauft und daraufhin sein Leben vollkommen verändert wird.

Das letzte Kapitel selbst ist dem Inhaber des Ladens gewidmet und wir erfahren seine Geschichte und wie es dazu kam, diesen Laden zu eröffnen.

Ich fand die Geschichten sehr berührend, denn eigentlich hätte es die Süßigkeiten ja gar nicht gebraucht, damit die Menschen ihr unglückliches Leben in ein glückliches verwandeln können. Allerdings haben sie halt eben einen kleinen Anstoß gebraucht. Und dieser Anstoß wurde von dem Besitzer des Süßigkeitenladens gegeben.

Das Buch hat etwas Magisches an sich und das hat mir sehr gut gefallen.

Ebenfalls ist die Aufmachung des Buches erwähnenswert. Es ist etwas kleiner und handlicher als andere Bücher und hat knapp 200 Seiten. Ich habe mir bewusst Zeit gelassen beim Lesen, weil ich den Zauber des Buches einfach auf mich wirken lassen wollte.

Meggies Fussnoten:
Zauberhaft, warm und berührend.

Bewertung vom 30.10.2025
Fry, Stephen

Odyssee / Mythos-Tetralogie Bd.4


ausgezeichnet

Troja ist gefallen und nun ist es an allen, heimzukehren. Odysseus in sein geliebtes Ithaka, Agamemnon zurück nach Sparta. Doch leider kommt Odysseus nie an und Agamemnon erwartet zuhause der Tod.

Die Odyssee neu erzählt von dem grandiosen Autor Stephen Fry - ein Fest des Lesens und der griechischen Mythologie. Schon die ersten drei Bände der Tetralogie waren absolut fesselnd und nun erwartet uns der Abschluss der griechischen Geschichte, die darin endet, dass sich die Götter aus der Menschenwelt zurückziehen und sie sich selbst überlassen.

Odysseus ist fast jedem ein Begriff. Denn er irrte zehn Jahre umher, bevor er es schaffte, nach Hause zurückzukehren und seine Frau Penelope endlich wieder in die Arme schließen zu dürfen. Doch was passierte unterwegs? Von Troja (heute Türkei) bis nach Ithaka (Insel vor der Westküste Griechenlands) ist es eigentlich nicht weit. Aber die Götter waren erzürnt über den Sieg über Troja und straften die Heimkehrer mit einem Sturm. Und ab da beginnt das 10jährige Abenteuer der Heimkehr.

Der Autor erzählt dabei mit einem zwinkernden Auge, mit ein bisschen Sarkasmus und mit viel packendem Wissen. Und wir erleben, wie sich Odysseus tapfer schlägt, wie Agamemnon in seinen eigenen Tod läuft, wie die Nebencharaktere sich in ihr Leben zurückkämpfen oder es verlieren und vor allem, wie die griechischen Götter sich nicht mehr so sehr einmischen und letztendlich ganz aus dem Leben der Menschen verschwinden.

Diesmal geht es um Helden, um Abenteuer und um den unstillbaren Zwang, endlich heimzukehren. Nur um dann herauszufinden, dass es zu Hause auch Probleme gibt, die gelöst werden müssen.

Die griechische ist in meinen Augen die spannendste Mythologie. Insoweit gibt es wohl nichts vergleichbares, weil sich die Götter so dermaßen in das menschliche Leben einmischen, wie sonst nirgends. Und dies führt natürlich immer wieder zu Problemen, zu Kämpfen, zu Intrigen und Streit. Aber das macht die Mythologie auch aus und ist deswegen so ein interessantes und umfangreiches Thema.

Dass der Autor Spaß an diesem Thema hatte, merkt man deutlich und das macht einem das Lesen auch so angenehm. Denn mit diesem Spaß bekommt man das Wissen beigebracht und lernt so eine Menge über das Thema Mythologie und die Griechen.

Ich weiß, dass ich noch öfter zu dieser Reihe greifen werde.

Meggies Fussnote:
So macht Geschichte Spaß.

Bewertung vom 24.10.2025
Michéle, Rebecca

Miss Emily und die Schatten der Vergangenheit


ausgezeichnet

Emily freut sich eigentlich auf das bevorstehende Weihnachtsfest. Und noch mehr, als eine Nachricht aus dem Königshaus mitteilt, dass das Königspaar für ein paar Tage auf ihrer Reise in Higher Barton Station machen möchte. Es ist viel vorzubereiten, als die Dienerschaft der Majestäten vorab eintrifft, um alles zu regeln. Aber dann zieht das Unglück in Higher Barton ein. Onkel Alwyn bricht sich bei einem Treppensturz das Bein und kurz darauf liegt ein Toter in der Badewanne. Die Hoheiten lassen sich jedoch nicht davon abhalten, den Besuch weiter zu planen und so hat Emily nicht nur alle Hände voll damit zu tun, alles königlich zu gestalten, sondern auch, ihrem Verdacht nachzugehen, dass es sich bei dem Toten in der Badewanne nicht um einen Unfall handelt, sondern um Mord. Wie gut, dass ihr der Vikar Cranleigh wieder hilfreich zur Seite steht.

Mittlerweile ist mir die robuste Emily sehr ans Herz gewachsen. Ihr Mut, ihr Wille und ihre für manche unverschämt wirkenden Eigenarten sind einfach herzlich und ehrlich. Und so macht sie sich natürlich nicht nur wieder den Unwillen des Polizisten zu eigen, sondern diesmal auch den von Onkel Alwyn, der so sehr unter Spannung steht, weil das Königshaus seinen Besuch angekündigt hat und nun auch noch ein Toter im Haus liegt.

Es kommt alles auf einmal und diesmal hatte ich echt das Gefühl, dass es alle auf Emily abgesehen hatten. Ihr Onkel Alwyn, der sie mehrmals angeht, ihre Mutter Henriette, die früher als erwartet zu Besuch kommt und alles auf den Kopf stellt. Ihre Freundin Lucy, die sie ghostet und dann auch noch der Vikar, der zwar am Ende des zweiten Buches zu einem guten Freund wurde, nun aber wieder zehn Schritte zurückgeht und alles auf Anfang setzt.

Dass Emily mit dem allem so gut zurechtkommt, hat mich gewundert. Aber es gibt auch kleine Momente, in denen sie aufgeben will. Aber ihre Entschlossenheit ist sehr groß.

Natürlich lässt sie es sich nicht nehmen, selbst zu ermitteln und die Polizei erst einmal außen vorzulassen. Schließlich scheint der Tote in der Badewanne ja durch einen Unfall verstorben zu sein. Aber Emily ist sich da nicht sicher. Denn wer nimmt schon einen Toaster mit in die Badewanne? Also ermittelt sie und kommt dabei mehreren Geheimnissen auf die Spur.

Wie der Titel des Buches ja schon ahnen lässt, geht es in die Vergangenheit. Also scheint es ja irgendwelche Verbindungen zu geben und Emily versucht, diese zu ziehen. Dabei stößt sie jedoch auf etwas Unerwartetes und ist maximal verwirrt. Ebenso der Leser.

Nur langsam werden die Puzzleteilchen zusammengelegt und es ergibt sich das komplette Bild.

Die „Beziehung“ zwischen Emily und dem Vikar spitzt sich zu, in dem sich eben so gar nichts tut. Hatte man am Ende des zweiten Bandes den Verdacht, dass sich nun endlich mal was ergeben würde, ist es der Vikar, der einen Rückzieher macht. Aber – so seine Aussage – aus Rücksicht auf Emily. Denn seine Vergangenheit wird uns leider nicht enthüllt. Dabei sitzen wir hier doch auf glühenden Kohlen und wollen endlich wissen, was denn bei ihm so los war und warum er deswegen nicht eine Beziehung mit Emily eingehen kann.

Emily ist aber souverän wie immer und schiebt das Kapital „Vikar“ auf Eis. Bis zur nächsten süßen Versuchung, denke ich.

Meggies Fussnote:
Ein spannender Fall, der tief in die Vergangenheit blicken lässt.

Bewertung vom 24.10.2025
Enders, Mo

Silberhelle Welten / Liga Lexis Bd.3


ausgezeichnet

Bookford Manor wird von der Polizei überrannt und alle Schüler müssen fliehen. Auch Annie und ihre Freunde müssen sich einen Unterschlupf suchen. Chaos bricht aus. Buchfiguren müssen sterben, Buchhandlungen werden in Brand gesetzt und die Menschen hören auf zu lesen. Aufgrund dessen verschwindet die Idea. Es bleibt allen nicht viel Zeit. Dahinter steckt Malice. Annie muss sie aufhalten und erfährt dabei Dinge, die ihr komplettes Leben auf den Kopf stellen.

Der Abschluss der Trilogie wird nochmals so richtig rasant. Denn Annie und ihre Freunde haben fast keine Zeit, durchzuatmen. Sie müssen Pläne schmieden, um die Idea zu retten. Dabei kann sich Annie auch bedingungslos auf ihre Freunde verlassen. Gerade Fitz und Mac helfen, wo es geht. Caspian selbst hat seine eigenen Probleme, aber er hilft, wo er kann.

Der Schreibstil der Autorin ist locker und man fliegt durch die Geschichte. Manchmal habe ich zwar den Faden verloren, gerade wenn es um das komplexe System der Idea und der Buchwelt geht, aber das macht dem Lesespaß keinen Abbruch.

Gerade Caspian hat in der Trilogie eine gewaltige Entwicklung gemacht. Fand ich ihn anfangs noch etwas gewöhnungsbedürftig und konnte nicht viel mit ihm anfangen, war er im dritten Teil der perfekte Gentleman. Sein Handeln und seine Vorgehensweise waren immer vorhersehbar und er hat sich Annie gegenüber einfach perfekt benommen. Warum dem so war, erfahren wir am Ende des Buches.

Und gerade das Ende fand ich sehr überraschend, was bei einer so komplexen Trilogie nicht immer der Fall ist. Meist weiß ich schon, wie es wohl ausgeht, aber hier kam nochmal eine Wendung, die nicht vorhersehbar ist.

Wieder begeben wir uns in die Buchwelt, zwar nicht so ausführlich wie gehofft, aber diesmal in Bücher, die nicht so Mainstream sind - zumindest in der Gegenwart. Und das hat natürlich Lust gemacht, auch mal zu den Klassikern der Literaturgeschichte zu greifen.

Ich finde Bücher, in denen es um Bücher geht, immer wieder interessant, weil es einfach schön ist, sich in die Geschichten zu begeben, die man schon kennt. Und es ist natürlich auch eine kleine Hommage an den Autor, wenn man sein Buch in seinem Buch erwähnt und die Charaktere der anderen Bücher nochmal erkennt und ein "neues Handeln" entdeckt.

Hier sind es u. a. "Rubinrot", "Peter Pan", "Twilight" und "Anna Karenina", aber auch "Der Herr der Ringe" und andere bekannte Werke werden erwähnt.

Die Autorin hat sich hier etwas Besonderes ausgedacht und es macht einfach Spaß, sich in dieser ausgedachten Welt zu bewegen.

Wie schon oben erwähnt, ist das Ende sehr überraschend. Und das hat dem Ganzen nochmal die Krone aufgesetzt und mir gezeigt, dass man das "Rad" doch noch mal neu erfinden kann.

Schade, dass wir Annie und ihre Freunde nicht weiter verfolgen können. Aber die Autorin hat sich natürlich ein kleines Hintertürchen aufgelassen, so verstehe ich zumindest den Epilog. Und das macht mir etwas Hoffnung, vielleicht weitere Abenteuer aus der Buchwelt mitzuerleben.

Meggies Fussnote:
Ein schöner Abschluss einer spannenden Trilogie.

Bewertung vom 18.10.2025
Kingfisher

Dornenhecke


gut

Eigentlich sollte Krötling bei der Taufe der Prinzessin Fayette einen Zauber sprechen, doch durch einen Versprecher läuft etwas schief und nun lebt sie am Hofe des Königs, um auf die Prinzessin aufzupassen. Denn diese ist nicht so nett, wie alle denken. Sie ist launisch und grausam. Als eines Tages das Kindermädchen tot aufgefunden wird, muss das Königspaar eine Entscheidung treffen und Krötling wird dazu aufgefordert, die Prinzessin in einen ewigen Schlaf zu legen - was Krötling auch sogleich macht. Die Konsequenz daraus ist jedoch, dass Krötling nun allein am Hofe lebt, verlassen von allen anderen, die nach und nach die Burg verlassen haben. Um die Burg wächst eine Dornenhecke, dicht und schützend. Bis eines Tages Hamid auftaucht, ein Ritter, der genauso ungewöhnlich ist wie Krötling ...

Diese Adaption des Märchens Dornröschen hat mir alles in allem am Ende doch noch gut gefallen. Was eigentlich etwas lächerlich beginnt, geht später in etwas sehr Ernstes über, nur, dass die naive Note bleibt, die einem darüber hinweghilft, an der Geschichte zu bleiben. Mit 144 Seiten ist diese nicht lang, aber wenn die Naivität nicht gewesen wäre, hätte ich aufgegeben.

Die Autorin erzählt eher nüchtern die Geschichte von Krötling, die bei der Geburt vertauscht wurde und bei den Grünzähnen aufwächst. Dort hat sie ein erfülltes Leben, aber später auch die Aufgabe, einen Zauber über die mit ihr vertauschte Prinzessin zu legen. Das läuft aber schief und nun muss Krötling am Hofe bleiben. Von allen etwas gemieden, aber trotzdem geachtet.

Krötling erzählt uns und dem Ritter Hamid ihre Geschichte in Rückblicken. So lernen wir sie kennen und Hamid verstehen, warum sie noch auf der Burg weilt. Die Story, die dabei entsteht, ist interessanter als die eigentliche, die am Ende ihre Auflösung erhält.

Der Schreibstil der Autorin war mir zu flach, ich hätte mir mehr Ausführungen gewünscht, mehr Erklärungen und vor allem etwas mehr Emotionen. Vielleicht war dies beabsichtigt, um zu zeigen, dass Krötling dazu wahrscheinlich nicht fähig ist, aber sie hat ja auch Pflichtbewusstsein und eine bodenständige Ehrlichkeit in sich. Weitere Gefühle lässt sich jedoch nicht raus oder gar zu.

Der Ritter war mir etwas zu naiv. Und auch zu sehr auf seine Mutter fixiert. Aber er hat Gutes in sich und letztendlich kann man sich auch auf ihn verlassen.

Alles in allem war die Geschichte sehr solide und hat dann am Ende auch etwas Sinn ergeben, aber leider konnte sie mich nicht davon überzeugen, mehr von der Autorin zu lesen.

Meggies Fussnote:
Nicht immer muss die Prinzessin gerettet werden.