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Meggie
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Bewertungen

Insgesamt 1184 Bewertungen
Bewertung vom 06.09.2025
Brown, Dan

Der Da Vinci Code


ausgezeichnet

Robert Langdon ist ein anerkannter Forscher und Experte für Symbolik. Als er in Paris eine Vortrag hält, wird er von der Polizei zu einem schaurigen Mordfall gerufen. Der Direktor des Louvre wurde dort ermordet und hat Hinweise hinterlassen, die es nun zu entschlüsseln gilt. Was Langdon nicht weiß: er selbst steht unter Mordverdacht. Zusammen mit der Enkelin des Ermordeten kann er jedoch fliehen und versucht nun, die ihm gedeuteten Zeichen zu lesen. Nicht nur die Polizei ist ihnen auf den Fersen, sondern auch die religiöse Organisation Opus Dei. Denn es geht um ein Geheimnis, welches das religiöse Weltbild zum Einsturz bringen könnte.

Hier handelt es sich um den zweiten Teil der Robert-Langdon-Reihe, welcher aber unabhängig vom ersten lesbar ist. Die Young-Adult-Edition nimmt keinen Bezug auf den ersten Band und somit ist alles verständlich und spannend zu lesen.

Schon vor über 15 Jahren konnte ich das Buch genießen und habe es seitdem schon mehrmals gelesen. Jetzt in der YA-Edition war es mir nochmals ein Vergnügen, Robert und die Verschlüsselungsexpertin Sophie Neveu auf der rasanten Jagd nach einem brisanten Geheimnis durch Paris und London zu begleiten.

Beide Protagonisten sind sehr sympathisch. Vor allem Sophie, die ja eigentlich am Boden zerstört sein müsste, da sie kurz zuvor ihren Großvater verloren hat. Doch Sophie beißt sich durch, will das Geheimnis lüften und ist Robert auch eine große Hilfe. Die beiden sind ein unschlagbar gutes Team, wenn es darum geht, Codes zu knacken, Rätsel zu lösen und sich mit uralten Geheimnissen herumzuschlagen.

Die Polizei ist den beiden ständig auf den Fersen und so müssen sie immer wieder improvisieren. Gut nur, dass Langdon so einige Freunde hat, die er um Hilfe bitten kann.

Und da ist da noch Opus Dei, eine religiöse Vereinigung, die es ebenfalls auf das Geheimnis abgesehen hat und mit allen Mitteln versucht, den entscheidenden Hinweis zu bekommen. Geleitet vom geheimnisvollen Lehrer ist Sophie und Robert ein Mönch auf den Fersen, der vor nichts zurückschreckt.

Die Story ist sehr packend, rasant und vor allem hochinteressant. Ich bin nicht religiös, aber wenn dies so alles stimmt, was sich der Autor hier "ausgedacht" hat, würde dies alles zum Einsturz bringen. Auf jeden Fall ist die Idee erstklassig umgesetzt und mit dem Schreibstil auch so interessant verpackt, dass man Mühe hat, das Buch aus der Hand zu legen.

Ich habe zuletzt die Young-Adult-Edition gelesen, die in gekürzter Form die Story für Jugendliche ab 14 Jahre schmackhaft machen soll. Ich muss auch sagen, dass alles verständlich erklärt wurde. Während in der "alten" Ausgabe Robert noch seiner verlorenen Liebe aus dem ersten Band hinterherweint, wird diese im zweiten Teil mit keinem Wort erwähnt. Es wird auch nicht Bezug auf den ersten Band genommen, so dass das Buch eigenständig lesbar ist.

Das Buch ist auch unter dem Namen Sakrileg erschienen.

Meggies Fussnote:
Jeder, der Verschwörungstheorien mag, wird bei diesem Buch voll auf seine Kosten kommen.

Bewertung vom 27.08.2025
Matthias Besier

Professor Jordan und das Geräusch von nassem Herbstlaub im Sommer


ausgezeichnet

Professor Jordan ist griesgrämig, stellt alles in Frage und mit Menschen kann er nicht so gut. Ihn interessiert eher das Vergangene, Mythische und nicht Erklärbare. Als er auf einer Tagung die gewagte These verkündet, dass es Vampire wirklich gibt, tritt eine geheimnisvolle Frau auf ihn zu und erzählt ihm, dass das gerade von ihm Erzählte der Wahrheit entspricht. Sie lädt ihn in die Ukraine ein, um dort mit ihrer Großmutter zu reden, die vor Jahrzehnten einem Vampir begegnet ist. Jordan lässt sich darauf ein, nur um kurz darauf unverrichteter Dinge, aber mit jeder Menge Fragen und neuen Geheimnissen wieder nach Hause zurückzukehren. Als dann noch ein Tote vor seinem Bürofenster liegt, ist Jordan mittendrin in einem Fall um alte Mythen, Verrat und etwas, dass man Liebe nennen könnte ...

Ich habe viel erwartet, aber nicht, dass mich das Buch so sehr in seinen Bann ziehen kann. Dies liegt nicht nur am dem griesgrämigen, aber doch irgendwie bezaubernden Professor Jordan, sondern auch an dem Schreibstil, der mich unheimlich fasziniert. Der Autor hat eine unvergleichliche Art, Worte lebendig werden zu lassen.

Mit vergessenen Wörtern, einem grammatikalisch perfekten Stil, der Art, Dinge zu umschreiben und dem Wissen, welches uns der Professor vermittelt, kann ich gar nicht anders, als so schnell wie möglich die Story zu lesen, aber auch so langsam als möglich in der Geschichte voranzuschreiten, weil es ansonsten zu schnell vorbei ist.

Ich habe schon einige kleine Juwele bei Verlagen gefunden, die abseits vom Mainstream unterwegs sind, und die Reihe um Professor Jordan gehört da eindeutig hinzu.

Die Charaktere sind so unterschiedlich, mehr geht gar nicht. Vorneweg natürlich Professor Thomas Jordan, der an der Technischen Uni in Darmstadt eigentlich lieber in seinem kleinen Kellerbüro alleine vor sich hin brütet, als Studenten zu unterrichten. Er ist griesgrämig, Einzelgänger, liebt das Okkulte und Mythische, erschreckt gerne Fahrradfahrer und lebt ansonsten auch eher in der Vergangenheit als in der Moderne. Er hat kein Handy, steht mit dem Computer auf Kriegsfuß und wenn er mit anderen Menschen zu tun hat, grummelt er gerne vor ich hin und beleidigt auf manchmal sehr charmante, aber auch übelste Weise.
Und trotzdem kann man nicht anders, als ihn zu mögen. Denn - so lässt es der Autor durchblicken - Professor Jordan ist auch nur ein Mensch, der ab und zu etwas Liebe braucht.

Diese kommt in Form von Victoria, der Professor Jordan ganz und gar verfällt. Doch die junge Frau ist vollauf damit beschäftigt, einem Geheimnis hinter die Spur zu kommen. Ob dieses mit den von Professor Jordan für wahr gehaltenen Vampiren zu tun hat, kann ich nicht verraten, aber ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass es sich lohnt, dies nachzulesen.

Es wird urkomisch, spannend, unheimlich, sarkastisch, grummelig, fies und auch gefühlvoll. Und vor allem eins: fesselnd bis zum letzten Wort.

Der Autor hat es perfekt geschafft, mich zu faszinieren und die Reihe zu meinen Lieblingen hinzuzufügen. Denn Professor Jordan ist einfach ein Hit.

Die Kapitel sind teilweise unterbrochen durch ein sog. "Intermezzo" - kurze Einschübe, die nur aus Dialogen bestehen. Hier weiß man teilweise nicht, wer gerade spricht. Manchmal werden Namen genannt, aber so richtig zuzuordnen sind nur manche und auch erst im Laufe des Buches. Was diese "Intermezzi" vorbereiten, ergibt sich am Ende. Ich fand diese Einschübe interessant und mal ein etwas anderes Stilelement.

Noch etwas zur Haptik des Buches: Diese hat mir sehr gut gefallen. Das Hardcover an sich fühlt sich griffig an und liegt gut in der Hand. Und die Seiten sind etwas dicker als normale Seiten bei Hardcovern oder Taschenbüchern. Alles in allem hatte ich das Gefühl, etwas sehr Hochwertiges in Händen zu halten.

Meggies Fussnote:
So macht Lesen einfach Spaß.

Bewertung vom 27.08.2025
Kopijer, Pawel

Finsternis im Blut


sehr gut

Elise ist ein neuer Kontinent, auf dem die Nutzung von Magie streng verboten ist. Es gibt jedoch eine kleine Insel, Orin, auf der Schamanen ausgebildet werden, die mit ihrem magischen Fähigkeiten dazu auserkoren sind, das Volk zu schützen. Funke ist solch ein Lehrling und steht kurz vor der Prüfung zur Schamanin. Sie wird mit einem gefährlichen Auftrag betraut, denn sie soll einen Erben der gesegneten Blutlinie finden. Dieser ist die einzige Hoffnung, denn die alte Ordnung auf Elise bricht zusammen. Doch es ist nicht sicher, ob es überhaupt noch einen Erben gibt und Funke muss herausfinden, was passiert ist. Sie ist jedoch nicht die Einzige, die auf der Suche ist. Auch Noran - eigentlich ein Auftragsmörder - bekommt eine ungewöhnliche Mission zugeteilt. Unterstützt wird er dabei von seinem Mentor Silvan. Sie sind ebenfalls unterwegs Richtung Norden. Doch was sie dort finden, hat keiner erwartet.

Es gibt wenige Fantasy-Romane, die so durchdacht sind, dass sie am Ende ein stimmiges Bild ergeben. Dieser gehört jedoch zu der positiven Sorte und ich hatte nach Beendigung der Geschichte das Gefühl, mich in der vom Autor erdachten Welt zu befinden und mit Funke und auch Noran Abenteuer zu bestehen und die Missionen, die ihnen auferlegt wurden, ebenfalls durchzuführen.

Erst hat mich der Schreibstil etwas irritiert, doch als ich mich daran gewöhnt hatte, flog ich durch die Story, fühlte mit den Charakteren, erlebte Abenteuer und lernte so viel Neues kennen, dass ich mich nun ebenfalls geschickt auf dem Kontinent bewegen kann und die Gepflogenheiten und Sitten der Völker beherrsche.

Die Story an sich ist nichts Neues. Das Böse hält Einzug und es muss einen Helden geben, der sich dagegenstellt. Aber wie dies geschieht ist sehr schön beschrieben und vor allem mit einer Spannung, so dass man an der Geschichte bleiben muss.

Funke ist eine sehr mutige Person. Ihr Werdegang war interessant zu lesen. Eigentlich wollte sie nur ihre Schamanen-Prüfung ablegen und wieder nach Hause zurückkehren, um dort ein ruhiges Leben zu führen, doch dann wird sie mit einem Spezialauftrag betraut und kann es erst gar nicht glauben. Doch ihrer Entwicklung beizuwohnen, hat sehr viel Spaß gemacht.

Auch Noran ist eine faszinierende Persönlichkeit, was auch schon an seinem Aussehen und seinem Verhalten liegt. Er war mir sogar einen Tick lieber als Funke, mit der ich erst spät richtig warm werden konnte. Noran hat mich gleich in seinen Bann gezogen.

Aber auch die anderen Charaktere sind ausgereift und tragen zur Geschichte bei. Sei es Norans Mentor Silvan und der Druide Druvian oder Funkes Begleiter Ben und Gotthard, ebenso aber auch die weiteren Personen, die in die Story eingeflochten wurden.

Die Story entwickelt sich langsam, schließlich hat sie ja auch knapp 450 Seiten und das nur im ersten Teil. Die beiden weiteren Teile werden ebenso ausführlich und spannend zu lesen sein, da bin ich mir jetzt schon sicher.

Es kommt auch zu überraschenden Wendungen, zumindest waren sie für mich überraschend. Das Ende ist ein Cliffhanger - natürlich. Und macht dann natürlich Lust auf die nächsten Teile.

Meggies Fussnote:
Zwei unterschiedliche Helden, ein Ziel.

Bewertung vom 15.08.2025
Poznanski, Ursula

Erebos Bd.3


ausgezeichnet

Nick schlägt sich mehr schlecht als recht durch sein Leben. Sein Job als Fotograf wirft gerade genug Geld für die Miete und Lebensmittel ab. Gerade als alles droht, den Bach hinunterzugehen, taucht "Erebos" wieder auf seinem Computerbildschirm auf. Nick hatte sich eigentlich geschworen, nie wieder zu spielen, doch die Neugier siegt. Und die Drohungen des Spiels lassen ihm keine andere Wahl. Als sein Alter Ego Sarius stürzt er sich wieder in die mittelalterliche Welt von Erebos und schon bald muss er eine Entführung aufklären. Und Schlimmeres verhindern ...

Wieder ein neuer Erebos-Teil und wieder war ich so gefangen in der Geschichte. Sie hat mich sofort eingenommen.
Nick, der als freiberuflicher Fotograf arbeitet, hat es gerade nicht leicht. Fotojobs bleiben aus und das Geld auf dem Konto geht gegen Null. Es reicht gerade mal für Nudeln mit Ketchup.

Die Rettung naht jedoch mit dem Spiel "Erebos", welches Nick schon 2 x in Versuchung geführt hat. Er will nicht spielen, doch negative Rezensionen über seine Fotos und abgesagte Jobs, die ihm dringend Geld gebracht hätten, lassen ihm keine andere Wahl. Er lässt sich auf das Spiel ein und ist schon bald wieder mittendrin.

Ein Mädchen wurde entführt und das Spiel scheint diesmal helfen zu wollen. Nick bzw. sein Alter Ego Sarius haben jede Menge zu tun. Als erstes muss ein Horde zusammengestellt werden. Gar nicht leicht, weil man nicht weiß, wem man trauen kann und wem nicht.

Die Autorin hat nun den dritten Teil vorgelegt und mich wieder begeistern können. Auch wenn Erebos mit seinen Spielern ein falsches "Spiel" treibt, ist diesmal doch die Intention da, jemanden zu retten, wenn auch mit falschen Mitteln. Nick, der sich darauf einlässt und dadurch auch Siege innerhalb des Spieles erreicht, nimmt seine Aufgabe ernst und macht sich Feinde - innerhalb sowie außerhalb.

Der Schreibstil ist wieder sehr packend und hat mir Mühe bereitet, loszulassen. Auch wenn ich - mit dem jetzigen Vorwissen - das Spiel Erebos nicht spielen würde, würde ich es doch mal gerne besuchen. Die mittelalterlich anmutende Welt hat es mir angetan. Das Setting muss toll sein und ich hätte große Lust, einmal durchzulaufen und mir alles anzusehen.

Das Ende ist rasant und spannend gehalten. Nick und seine Horde, aber auch seine Feinde haben viel zu tun. Die Zeit arbeitet gegen sie.

Nick bleibt mir sympathisch, wie auch in den ersten beiden Teilen der Reihe. Er tut mir sehr leid, weil er eigentlich ein gutes Auge für Fotos hat, aber leider keinen Durchbruch erzielen kann. Sein Talent wird nicht erkannt, obwohl er gerade durch Erebos auch eine große Chance erhält. Mal schauen, ob er vielleicht doch noch erfolgreich werden kann. Eine kleine Chance besteht ja ...

Abwechselnd wird aus Nicks und aus Sarius` Sicht die Story erzählt. Zu Anfang hatte ich etwas Schwierigkeiten, dies zu erkennen, weil es mal mitten im Satz wechseln kann. Aber mit der Zeit hatte ich den Bogen raus.

Insgeheim hoffe ich natürlich auf weitere Teile aus der Reihe. Potential dazu gibt es sehr viel.

Meggies Fussnote:
Bitte mehr davon.

Bewertung vom 05.08.2025
Hoffmann, Oliver

Moriarty trinkt Tee


ausgezeichnet

Wieder wird Professor Moriarty zu einem ungewöhnlichen Fall gerufen. Doktor Watson wurde verhaftet und der Professor soll Watson aus dem Gefängnis holen und den Mord aufklären. Kurz darauf kommt es zu einem weiteren Mord, der wieder Watson angelastet wird. Kann Moriarty zusammen mit seiner Assistentin Molly Miller herausfinden, wer der Mörder ist und Watson damit entlasten?

Gleich zu Anfang bekommt man einen Ausschnitt aus der Vergangenheit erzählt, der für später noch wichtig ist.

Dann wird aus Mollys Sicht erzählt. Zuerst setzt der Professor sie ins Bild und schon geht es los mit den Ermittlungen.

Es hat wieder unheimlich viel Spaß gemacht, den Professor und Molly bei der Recherche zu beobachten. Diesmal kommt auch ein bisschen mehr die Gegenseite, sprich Watson und Holmes ins Spiel.

Der Schreibstil ist sehr packend. Ich konnte mich ehrlicherweise manchmal nicht überwinden, das Buch zur Seite zu legen. Immer wenn ich dachte, nach diesem Kapitel hör ich auf, musste ich weiterlesen.

Es gibt einige Wendungen in der Story und am Ende kommt es zu einem großen Showdown, der mich sprachlos zurückließ. Denn es passiert etwas, mit dem ich so überhaupt nicht gerechnet habe. Vor allem mit Aussicht auf den dritten Teil.

Es ist erfrischend zu lesen, wie sehr Moriarty seine „Feindschaft“ zu Holmes in Szene setzt und die beiden dann trotzdem mal zusammenarbeiten müssen. Der Autor hat sich hier der Gegenseite, sprich Moriarty angenommen, und etwas Frisches und Aufregendes geschaffen. Es ist ihm mit Bravour gelungen, dass man Holmes nicht mag, dafür aber absoluter Moriarty-Fan wird.

Auch Molly ist unheimlich sympathisch. Ich hatte irgendwie überlesen, dass sie erst 15 Jahre alt ist. Ich dachte, sie wäre älter (so 20), weil sie so erwachsen wirkt. Sie hat ein souveränes Auftreten.

Meggies Fussnote:
Auf einen Tee mit Moriarty.

Bewertung vom 05.08.2025
Hoffmann, Oliver

Moriarty und der Schächter von London


ausgezeichnet

Als Morde an prominenten Mitgliedern der Gesellschaft London erschüttert, wird Professor Moriarty damit beauftragt, Recherche zu betreiben und die Morde aufzuklären. Mit zum Team gehört Molly Miller, die eigentlich eher etwas aus Moriartys Haus stehlen wollte, als ihm bei den Ermittlungen behilflich zu sein. Molly nutzt jedoch die Chance, ein neues Leben einzuschlagen und schließt sich Moriarty an. Alles deutet auf einen Serienmörder hin. Doch schon bald stecken alle in einer Sackgasse und Moriarty muss sich Hilfe suchen. Ausgerechnet bei seinem Erzfeind Sherlock Holmes.

Arthur Conan Doyle hat mit seiner Figur Sherlock Holmes ein Meisterwerk erschaffen. Viele Bücher sind dem berühmten Detektiv gewidmet. Doch gibt es einen weiteren meisterlichen Charakter namens James Moriarty.

Der Autor dieser Reihe widmet sich diesem und macht ihn zum Professor am berühmten King's College. Er ist charmant, klug, witzig und widmet sein Leben der Aufklärung ungelöster Fälle.

Erzählt wird aus Sicht von Molly Miller. Sie ist eine ehemalige Gelegenheitsdiebin und steigt eines Nachts in Professor Moriartys Haus ein, um dort einen Auftrag zu erledigen. Sie wird jedoch geschnappt. Aber anstatt sie der Polizei zu übergeben, nimmt sich der Professor ihrer an und engagiert sie dafür, ihm bei der Mordermittlung behilflich zu sein. Molly nimmt diese Gelegenheit dankbar an und merkt bald, dass der rechte Weg für sie viel besser scheint.

Der Autor hat einen ungewöhnlichen Weg gewählt, die Story zu erzählen. Es geht eigentlich um den Professor, doch aus der Sicht von Molly erfahren wir mehr über das drumherum, als über die Gefühlswelt von Moriarty.
Aber trotzdem bleiben wir immer im Bilde, erhalten alle Informationen, die nötig sind und lernen dadurch Molly besser kennen und auch lieben.

Der Schreibstil hat mich gleich packen können.

Im ersten Kapitel werden aus Sicht Moriartys die Geschehnisse an den Reichenbachfällen geschildert und wir kommen in Kontakt mit einem sehr anderen Sherlock Holmes.

Ab dem nächsten Kapitel wird aus Mollys Sicht erzählt und Wort für Wort schleicht sich der Professor in unsere Herzen. Er ist sympathisch, kümmert sich um seine Freunde und Familie und ist vollkommen anders, als in den Storys von Arthur Conan Doyle erzählt.

Mir hat diese Herangehensweise sehr gut gefallen. Moriarty ist der Gute, Sherlock Holmes ein Bad Boy, im wahrsten Sinne. Er ist egoistisch, vorlaut und unsympathisch.
Aber die beiden Parteien respektieren das Wissen des jeweils anderen, und dies wird auch sehr gut umgesetzt.

Die Aufklärung der Morde ist sehr spannend verpackt und es kommt zu einigen Wendungen. So "gewieft" wie Sherlock Holmes geht Professor Moriarty nicht zur Sache, aber er findet seinen eigenen, sehr klugen Weg, um den Fall zu lösen. Immer mit Hilfe von Molly und einigen seiner Freunden.

Meggies Fussnote:
Ein spannender Auftakt zu einer Trilogie.

Bewertung vom 05.08.2025
Hoffmann, Oliver

Moriarty und das erste Opfer


ausgezeichnet

Moriarty kehrt aus Frankreich zurück, um erneut in einem Mordfall zu ermitteln. Zusammen mit seiner Frau Irene Adler-Moriarty und seiner Tochter Molly macht er sich daran, zu recherchieren. Diesmal steht die Tower Bridge im Zentrum des Geschehens. Denn dort agiert eine mysteriöse Geheimgesellschaft. Weitere Morde geschehen und Moriarty steht nun unter Zeitdruck. Und muss sich wieder Hilfe holen - bei seinem Erzfeind Sherlock Holmes.

Mit Abstand der beste Teil der Reihe. Denn er fängt schon mit einem Aha-Effekt an. Moriarty ist zurück, lebt jedoch in Frankreich zusammen mit seiner Frau Irene und der frisch adoptieren Molly. Eine ungewöhnliche Familienkonstellation, aber es funktioniert einwandfrei. Eigentlich wollte Moriarty ein ruhigeres Leben führen. Aber es kommt anders.

Zurück in London wird er gleich mit neuen Morden konfrontiert und stößt dabei auf viele Ungereimtheiten. Es wird undurchsichtig und bizarr. Aber Moriarty wäre nicht Moriarty, wenn ihm nicht eine Lösung einfallen würde.

Die Story ist wieder sehr spannend und führt uns teilweise zurück zum Bau der Tower Bridge, interessant und packend.

Und natürlich hat auch Sherlock Holmes wieder seinen Auftritt. Diesmal kommt er sogar etwas sympathischer rüber, aber hat trotzdem noch seine Momente, in denen man ihm am liebsten schütteln würde.

Der Mordfall ist nicht einfach aufzuklären, aber mit viel gemeinsamem Anpacken, einer klugen Irene Adler, einer gewieften Molly Miller und dem Duo Holmes und Moriarty wird das was.

Das Ende ist unvermittelt und hat mich dann doch sprachlos zurückgelassen.

Leider ist damit die Reihe nun zu Ende. Die Reise mit Moriarty und Molly hat mir sehr gut gefallen. Es gab einige Wendungen, Überraschungen, heitere und traurige Momente sowie spannende Fälle.

Meggies Fussnote:
Moriartys letzter Fall.

Bewertung vom 05.08.2025
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und die Pratermorde / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.4


ausgezeichnet

Während einer Zaubervorstellung kommt es zu einem ungewöhnlichen Vorfall. Die Jungfrau, die in einem Sarg liegt und zersägt werden soll, wird wirklich zersägt. Zufällig ist Julia Wolf, die mittlerweile bei der Zeitung arbeitet, anwesend und lässt sich die Gelegenheit natürlich nicht entgehen, exklusiv ein Interview zu bekommen. Kurz darauf ist auch Leopold von Herzfeld, seines Zeichens Polizeiinspektor, vor Ort, um den Vorfall aufzunehmen. Bei der Recherche kommen weitere Morde ans Licht und Julia und Leopold fangen an, zusammenzuarbeiten. Und sich auch wieder näher zu kommen. Als Julia entführt wird, spitzt sich alles dramatisch zu.

Der Wiener Charme ist in dem Buch mal wieder deutlich zu spüren. Diesmal verschlägt es uns nämlich in den Prater. Eigentlich dazu da, um Ablenkung vom Alltag zu bieten, ist es hinter den Kulissen ein wahres Verbrechergebiet.

Leopold und Julia stoßen dabei ziemlich in die hintersten Ecken vor. Denn eine Neuerung am Prater lässt das Herz mancher höher schlagen. Der Kinematograph hält Einzug und für viele ist dieses technische Wunderwerk eher Fluch als Segen. Aber dies nur am Rande. Denn die Morde sind es, die im Vordergrund stehen.

Der neueste Fall für Leopold hat es in sich. Es geht um Mord, Entführung, Erpressung, Unterschlagung und Zauberei. Denn gleich zwei große Zauberkünstler treten in Wien auf und machen sich große Konkurrenz.

Neid und Zwietracht führt zu einigen seltsamen Dingen und Leo steht mehr als einmal in einer Sackgasse.

Nur gut, dass er wieder Hilfe vom Totengräber August Rothmayer erhält, der sich in diesem Teil mehrmals außerhalb seiner Komfortzone aufhalten muss. Denn nicht nur die Hilfe für Leopold und Julia zerrt an seinen Nerven, sondern auch die pubertierende Ziehtochter Anna.

Hier musste ich manchmal so sehr schmunzeln, weil ich genau weiß, wie es ist, gerade einen Teenager im Haus zu haben. Man redet sich den Mund fusselig und es kommt nichts an. Es ist überall das Gleiche.

Der Autor bringt wieder das typisch Wienerische zum Vorschein und lässt uns einen großen Blick hinter die Kulissen des Prater werfen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass manche Dinge genauso abgelaufen sind.

Sehr gut an der Reihe gefällt mir, dass sich die Figuren wirklich vollständig weiterentwickeln. War Leo am Anfang noch sehr Ich-bezogen, hat er nun im vierten Teil schon mehr Gedanken an andere verschwendet. Er nimmt sich Kritik zu Herzen und versucht, etwas zu ändern. Julia ist zwar immer noch nicht ganz bei mir mit Pluspunkten ausgestattet, aber auch sie fängt an, sich mehr auf alles einzulassen.

Auch andere Charaktere - gerade die, von denen man es nicht erwartet hätte - machen Veränderungen durch und sammeln Punkte auf der Haben-Seite.

Anna, die Ziehtochter des Totengräbers, bekommt diesmal eine größere Rolle, was mich sehr gefreut hat. Sie ist ein lebenslustiges Mädchen, welches ihren Ziehvater zwar sehr gerne hat, aber trotzdem - eben weil Teenager - doch manchmal an die Grenzen stößt.

Der Schreibstil ist wie immer packend und die fast 500 Seiten vergehen wie im Flug.

Meggies Fussnote:
So macht Geschichte Spaß.

Bewertung vom 05.08.2025
Kling, Marc-Uwe;Kling, Johanna;Kling, Luise

Die Spurenfinder und das Drachenzepter / Der Spurenfinder Bd.2


sehr gut

Ada und Naru üben beide, um bessere Spurenfinder zu werden. Während Ada schon kleinere Aufträge ausführt, nimmt Naru das Ganze eher auf die leichte Schulter. Dann wird ihr Vater in die Hauptstadt beordert. Das Drachenzepter wurde gestohlen und wird dringend benötigt, um bei der anstehenden Zeremonie den Frieden zu bewahren. Zusammen mit ihrem Vater machen sich Ada und Naru auf, um das Zepter zu suchen, nichtsahnend, dass sie bald noch mehr finden müssen als ein gestohlenes Schmuckstück. Denn ein Traumflüsterer treibt sein Unwesen. Wenn sie ihn nicht finden, stirbt ihre Cousine und ein großes Unheil kommt auf alle zu.

Hatte ich noch etwas Probleme mit dem ersten Teil der Reihe, konnte mich der Zweite da schon mehr überzeugen. Wieder verschlägt es die Spurenfinder in die Hauptstadt, denn sie wurden vom König dorthin beordert. Genauso wie ganz viele andere Spurensucher. Denn das Drachenzepter wurde gestohlen. Elos von Bergen, Narus und Adas Vater, kann den Fall jedoch gleich auflösen. Bei der danach stattfindenden Feier bei einem Frühstück im Hotel kommt es jedoch zu einem mysteriösen Todesfall.

Und da ganz viele Spurensucher anwesend sind, kommt es natürlich zu ganz vielen Theorien. Wir begleiten Elos von Bergen, seine Kinder Naru und Ada sowie Onkel Silas und Minna von Thalheim (ebenfalls Spurensucher) auf ihrem Weg, herauszufinden, was wohl passiert ist und warum das Drachenzepter für viele so magisch anziehend ist.

Diesmal bekommt der Autor Marc-Uwe Kling wieder Hilfe von seinen Kindern Johanna und Luise und der Kleinsten im Bunde, Elisabeth. Die Fantasie der drei fließt ebenfalls in das Buch ein und so ergibt sich ein bunter Mix. Die fantastische Geschichte ist diesmal gespickt von allerlei magischen Elementen. Denn es werden die "Nachtmagier" näher erläutert, Menschen mit magischen Fähigkeiten wie Traumflüsterer, Steinflüsterer etc. Mit ihrer magischen Gabe können sie z. B. Mauern zum Einsturz bringen oder einen Schlafenden dazu bringen, bestimmte Dinge zu träumen.

Die Story ist rasant und es passiert immer wieder etwas Neues und Aufregendes. Es gibt kaum Zeit zum Atmen und der Spurenfinder Elos und seine Kinder haben ständig etwas zu tun, obwohl die Zeit gegen sie arbeitet.

Die Geschichte lässt sich gut weglesen und es gibt allerlei tolle Dinge, die geschehen. Für Kinder ist es vielleicht etwas zu viel Input, vor allem, da es zu Morden kommt und wegen einem etwas komplexen Magiersystem. Aber lässt man dies beiseite, ergibt sich ein spannendes Kinderbuch mit sympathischen Charakteren.
Denn Naru und Ada - im ersten Teil für mich noch nervig und besserwisserisch - sind diesmal viel entspannter und haben sich in mein Herz geschlichen.

Elos von Bergen hat mir sehr gut gefallen. Er hat die Ruhe weg. Doch wenn man ihm etwas nimmt, dass er liebt, kann er ganz anders. Und dies zeigt er deutlich in diesem Buch.

Auch die Charaktere Minna von Thalheim sowie Onkel Silas waren sehr gute Nebenrollen. Sie brachten den nötigen trockenen Witz in die Story. Herrlich vor allem Minna, die es mit den Regeln mal so gar nicht genau nimmt ...

Meggies Fussnote:
Mehr davon.

Bewertung vom 04.07.2025
Clare, Cassandra

City of Bones / Die Chroniken der Unterwelt - Graphic Novel Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem Simon aus Versehen in eine Ratte verwandelt und versehentlich mitgenommen wurde, machen sich Clary und Jace auf, ihn zu finden. Die Spur führt jedoch zu einem Haus, in dem Vampire leben. Dabei geraten sie in einen Kampf zwischen Vampire und Werwölfe, wobei sich herausstellt, dass ein alter Bekannter Clarys zu Letzteren gehört und diese auch anführt. Mit seiner Hilfe hofft Clary nun, den Engelskelch zu finden, der dringend benötigt wird, um neue Schattenjäger auszubilden. Auf der Suche nach eben diesem Kelch kommen weitere Geheimnisse ans Licht, die Clarys Weltbild auf den Kopf stellen.

Mit dem zweiten Teil der Graphic Novel wird der zweite Teil des ersten Buches von Cassandra Clare abgehandelt. Auch dieser Teil hat mir sehr gut gefallen. Es geht zwar manchmal etwas chaotisch her, da viele Panels nur aus einer Abfolge von Bildern ohne Text bestehen, aber trotzdem hat man Spaß, Die Story ist packend und es gibt so einige überraschende Wendungen. Am Ende ist nichts mehr so, wie es vorher schien.

Clary, Jace, Simon und die anderen sind sehr sympathische Charaktere. Es sind alles Teenager oder gerade mal an der Schwelle zum Erwachsenwerden, haben aber schon sehr viel Erfahrung bzw. sind für ihr Alter sehr reif. Manchmal handeln sie impulsiv wie Jugendliche, aber immer im Rahmen des Möglichen.

Wieder ist alles in schwarz-weiß gehalten. Nur die Vorsatzblätter, auf denen verschiedene Charaktere abgebildet sind, sind farbig und wunderschön gestaltet.

Die Illustratorin hat sich sehr eng an das Buch gehalten. Dies zeigt auch das Vorwort, in dem die eigentliche Autorin Cassandra Clare davon spricht, wie sehr sie die Zusammenarbeit mit der Zeichnerin Cassandra Jean genossen hat.

Die Graphic Novel zu den Büchern ist ein echter Hingucker. Sie ist wunderschön gestaltet und hat die perfekte Länge, um sich vom Alltag mal ablenken zu lassen.

Ich freue mich nun auf die weiteren Bände der Reihe. Eine perfekte Ergänzung zu den Bänden von Cassandra Clare.

Meggies Fussnote:
Perfekt für Fans der Chroniken der Unterwelt.