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Benutzername: 
Ihsi
Wohnort: 
Wiesbaden

Bewertungen

Insgesamt 4 Bewertungen
Bewertung vom 04.02.2024
Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge
Tsokos, Anja;Tsokos, Michael

Heinz Labensky - und seine Sicht auf die Dinge


sehr gut

Heinz Labensky lebt als fast 80 Jahre alter Rentner in einem sogenannten Feierabendheim. Sein Leben verläuft in ruhigen Bahnen - bis ihn plötzlich ein Brief aus Rostock-Warnemünde erreicht mit der Bitte, sich dorthin zu begeben. Da es um seine Freundin Rita aus seiner Kindheit geht, beschließt er, sich auf diese Reise zu begeben.

Spontan verlässt er früh morgens das Heim und begibt sich am Busbahnhof in einen großen grünen Bus, der Richtung Ostsee fährt. Im Bus trifft er auf verschiedene Menschen, denen er die wichtigsten Stationen seines Lebens in der DDR beschreibt.

Das Buch handelt, anders als erwartet, weniger von dem Roadtrip selbst, dafür umso mehr von der Vergangenheit. Auf sehr gelungene Art und Weise beschreiben die Autoren einige wichtige Ereignisse aus der Geschichte eines Landes, das es nicht mehr gibt, indem sie Heinz Labensky zum Zeitzeugen werden lassen, der bei diesen Ereignissen immer irgendwie zufällig dabei war, auf der Suche nach seiner Rita, die ihr Heimatdorf als junges Mädchen plötzlich verlassen hat.

Der Protagonist ist nicht der "Hellste" und wurde bereits in der Grundschule für förderungsunfähig erklärt. Daher versteht er in den jeweiligen neuen Situationen seines Lebens, in die er irgendwie reingeschlittert ist, nie, was wirklich vor sich geht, sondern schustert sich seine eigenen Erklärungen zusammen aber genau das macht ihn sehr sympathisch - auch wenn es oft regelrecht wehtut, wie er sich verhält.

Leider hat er es nicht geschafft, Rita für sich zurückzugewinnen, trotzdem fand ich das Ende der Geschichte sehr schön.

Ich kann das Buch weiterempfehlen für Leser, die sich für die Geschichte der DDR interessieren, da man durch dieses Buch viele Einblicke in die Gepflogenheiten des Landes bekommt und mit Begriffen konfrontiert wird, die in dieser Zeit üblich waren sowie die Persönlichkeiten näher kennenlernt. Meistens liest sich die Geschichte sehr kurzweilig, nur einige Kapitel hätte man meiner Meinung nach etwas einkürzen können.

Wer sich jedoch aktuelle Details aus der heutigen Zeit von diesem Roadtrip erhofft, wird von diesem Buch leider enttäuscht werden.

Bewertung vom 19.07.2018
Das Jahrhundertversprechen / Jahrhundertsturm Trilogie Bd.3
Dübell, Richard

Das Jahrhundertversprechen / Jahrhundertsturm Trilogie Bd.3


sehr gut

Mit "Das Jahrhunderversprechen" wird die Familiengeschichte der Familie Briest fortgeführt und die Trilogie abgeschlossen. Der dritte Teil spielt in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts, in denen die Familie in wirtschaftliche Schwierigkeiten gerät.

Da ich auch den Vorgängerband gelesen habe, habe ich gleich alle Protagonisten wiedererkannt. Ich fand sie auch diesmal wieder alle sehr gut gezeichnet. Besonders der "Unsympathieträger" Sigurd von Cramm wurde richtig toll dargestellt!

Auch die Einflechtung vieler geschichtlicher Ereignisse ist sehr gut gelungen. So lernt man quasi mit Vergnügen beim Lesen bzw. erinnert sich wieder an vieles, was man schon mal im Geschichtsunterricht gelernt hat.

Aber leider muss ich auch sagen, dass dieser Roman einige Längen hatte, durch die ich mich mühsam durchkämpfen musste. Speziell den Kampfszenen wird meiner Ansicht nach zu viel Raum zugestanden. Ein großer Wermutstropfen in einem sonst so toll geschriebenen Roman.

Trotzdem empfehle ich die Trilogie von Richard Dübell gerne weiter.