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mara

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Insgesamt 10 Bewertungen
Bewertung vom 13.06.2013
Höre auf deinen Körper, deinen besten Freund
Bourbeau, Lise

Höre auf deinen Körper, deinen besten Freund


sehr gut

Ähnlich wie Louise Hay lädt die Kanadierin Lise Bourbeau dazu ein, den Körper als Botschafter für Nachrichten aus dem Unbewussten zu verstehen. Dabei bringt sie nicht nur Beispiele für Botschaften auf der Körperebene (z.B. Husten = Gefühl, vom Leben erstickt zu werden oder Untergewicht = Schuldgefühl wegen Wunsch nach materiellen Dingen/Freuden), sondern auch solche Dinge, die sich über innere emotionale oder geistige Haltungen ausdrücken. Hier geht es z.B. um Süchte, Ängste, das Bedürfnis nach einem sinnvollen Leben.

Jedes Kapitel ist mit vielen praktischen Übungen versehen, die es auf leichte Art ermöglichen, die jeweiligen Inhalte im eigenen Alltag zu erproben und gegebenenfalls auch zu verankern. Die Autorin empfiehlt daher auch, das Buch nicht in einem Rutsch zu lesen, sondern sich Inhalt für Inhalt zu erarbeiten und erst dann den nächsten Schritt zu tun, wenn man die Affirmation, die jedes Kapitel abschließt, wirklich verinnerlicht hat und sie vollen Herzens bejahen kann.

Auf diese Art stellt das Buch ein komplettes Übungsprogramm dar, um das Leben auf ganzheitliche Art anzugehen und sich selbst zum besten Freund zu werden. Die Sprache ist leicht verständlich und Lise Bourbeau hat eine so persönliche Art, einen als Leser anzusprechen, dass man sich auch von ihr auf freundschaftliche Art unterstützt und angespornt fühlt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.06.2013
Wie unser Geist funktioniert
Trungpa, Chögyam

Wie unser Geist funktioniert


ausgezeichnet

Der Abidharma ist ein über 2000 Jahre alter Grundlagentext der buddhistischen Psychologie, er gehört zu den drei Hauptteilen der Lehre. Während Teil 1 von der Disziplin und den praktischen Notwendigkeiten spricht und Teil 2 bestimmte Meditationsübungen behandelt, befasst sich der Abidharma mit dem Hintergrund der ganzen Sache. Deshalb steht speziell dieser Text in dem Ruf, sehr theoretisch und schwer verständlich zu sein.

Chögyam Trunpas vorliegendes Buch beweist das Gegenteil: Ihm gelingt es, auch diese komplexen und traditionsreichen Begrifflichkeiten und Sachverhalte auf verständliche Weise zu vermitteln, sein eigener klarer Geist überträgt sich durch die Worte dieser von Sylvia Luetjohann sorgsam ins Deutsche übertragenen Edition. Der Aufbau des Buchs ist dabei in Form von kurzen Einführungen zu bestimmten Themenbereichen (die fünf Sanghas), worauf jeweils Fragen von Schülern und Trungpas Antworten folgen. Es ist die Mitschrift eines Retreats aus den 1970er Jahren in den USA, dadurch wird es uns westlichen Lesern leicht gemacht, sind doch die Fragen aus unserer Perspektive gestellt.

Die Thematik des Buchs mag trocken und abstrakt sein, doch ist sie absolut faszinierend für jeden, der sich mit der Erforschung der eigenen inneren Funktionsweisen befasst. Es beruhigt und ermutigt zu lesen, dass eigene Erfahrungen bei der Meditation auch schon vor Jahrhunderten, ja Jahrtausenden von buddhistischen Meditierenden gemacht wurden. Trunpa hilft beim Einortnen der Erfahrungen und schenkt als wahrer Lehrer, der dem Schüler immer einen Schritt voraus geht, Orientierung. Wie in seinen anderen Büchern verbindet sich in ihm der Anspruch nach einer Ernsthaftigkeit in der Praxis (der "spirituelle Kriegergeist") mit viel Mitgefühl für die Hindernisse auf dem Weg, die meist ja in einem selbst liegen. So Trungpa: "Ehe wir nicht in der Lage sind, Freundschaft mit uns selbst zu schließen, gibt es keinerlei Hoffnung."

Hoffnung gibt es, durch das Fortbestehen alter Lehren wie des Abidharma, und durch Menschen wie Chögyam Trungpa, die (auch über den eigenen Tod hinaus) ihr Verständnis des alten Wissens an die Menschen neuer Zeiten weitergeben können.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.05.2013
Das stressfreie Gehirn
Goewey, Don J.

Das stressfreie Gehirn


ausgezeichnet

Die Neurowissenschaft hat in den letzten Jahren immer wieder verblüffende neue Erkenntnisse zur Organisation und Funktionsweise des menschlichen Gehirns zutage gebracht. Die grundlegenden Informationen zu diesem Thema liefert Don Joseph Goewey in seinem Buch auf gut verständliche und unterhaltsam formulierte Weise. Welche verschiedenen Bereiche gibt es im Gehirn? Wo entsteht Angst? Welche Gehirnareale sind für übergeordnete, integrierende Dienste zuständig? Wie funktioniert Erinnerung, und wie prägen unsere Erfahrungen uns für den Rest unseres Lebens?
Hauptaugenmerk liegt bei den Studien und Überlegungen auf einer der ganz großen Zivilisationskrankheiten unserer Zeit, mit der wohl fast jeder schon einmal zu tun hatte: Stress. Und Don Joseph Goewey hat konkrete Tips, wie man das eigene Stresslevel senken, bzw. erst einmal ergründen kann, auf welche Art man selbst gestresst ist. Der Schlüssel zu einem gelasseneren und erfüllteren Leben liegt in einer Transformation der eigenen Geisteshaltung. Es ist ein Gefühl, das manchmal auch als "Flow" bezeichnet wird und zum Beispiel im Sport ein bekanntes Phänomen ist - manchmal läuft es einfach, wie von selbst, wie vorgezeichnet. Die gute Nachricht: Auf einen solchen Zustand kann man selbst aktiv hinwirken!
Es sind kleine, einfache Schritte: Achtsamkeit, genaues Beobachten der eigenen Umstände und Verhaltensweisen, davon ausgehend einfache Übungen, die durch meditativ-kontemplativen Umgang mit den "über sich selbst" erhobenen Daten dem Gehirn und dem eigenen System die Chance geben, sich neu, auf verträglichere Weise zu organisieren. Es klingt so einfach, und die Praxis zeigt, dass es so einfach auch sein kann. Die Neuroplastizität unseres Gehirns bleibt ein Leben lang bestehen, es ist nie zu spät!
Don Joseph Goewey findet einen Ton, der diese positive Einstellung vermittelt und dazu ermutigt, die kleinen Übungen einfach einmal auszuprobieren und die großen Veränderungen am eigenen Leib zu erfahren. Es sind keine spektakulären Zaubermittel, die er verspricht, einfach ein aufmerksamer, respektvoller Umgang mit sich selbst - und er hat schon recht, wenn er den, der dies zu verwirklichen beginnt, als "mystisch cool" bezeichnet, eine ganz neue (zeitgemäße?) Art der Coolheit! Und das Schönste: Es zieht Kreise, die gelassene Geisteshaltung wirkt auch auf unser Umfeld (Stichwort Spiegelneuronen) und damit wieder zurück auf uns.
Ein hervorragendes Buch für alle, die neugierig sind, die Geheimnisse des Hirns an sich selbst zu erkunden. Mit fundierten wissenschaftlichen Hintergründen, Verweisen auf die aktuellen Studien zum Thema, und einfachen und effektiven Übungen. Und ein Weg über die Wertschätzung des Individuums hin zur Freude in der Gemeinschaft.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.12.2010
Die fünf Elemente der Gesundheit
Gelder, Ton van;Vos, Fiona de

Die fünf Elemente der Gesundheit


sehr gut

Eine gute Einführung in die Fünf-Elemente-Lehre der klassischen chinesischen Medizin - und zwar besonders aus dem Blickwinkel der Emotionen heraus. Die Organe Leber, Milz, Lunge, Herz und Niere sind den Emotionen Zorn, Grübeln, Kummer, Unruhe und Angst zugeordnet - die Zusammenhänge sind in ausführlichen Kapiteln klar erklärt. Es wird auch deutlich, dass es zwar oft eine vorherrschende Emotion gibt, die dann auch für bestimmte gesundheitliche Probleme sorgen kann, in der Regel aber im Leben bei jedem Individuum eine ganz eigene MIschform angetroffen wird.
Im Praxisteil gibt es Übungen für jeden Typ bzw. für jede der Grundemotionen. Diese sind leicht anzuwenden, bauen aufeinander auf oder lassen sich miteinander kombinieren. Gut gefallen hat mir auch die Grundschwingung im Buch, der Ton ist sehr abgeklärt und meditativ, geprägt von großem Verständnis für und Liebe zu den Menschen. Eine Medizin im besten Sinne!

Bewertung vom 09.12.2010
Die Intelligenz des Körpers
Ray, Reginald A.

Die Intelligenz des Körpers


ausgezeichnet

Reginald Ray, einem erfahrenen Meditierenden, geht es darum, wieder Zugang zum Körper zu finden, bzw. diesen mit in die spirituelle Praxis einzubeziehen. Er tut dies in seinem Buch ausgehend von seiner Erfahrung mit dem tibetischen Buddhismus. In der Achtsamkeitsmeditation kann es nicht darum gehen, den Körper und seine Bedürftigkeiten und Empfindungen auszublenden oder auszuschalten. Er gehört mit zum Ganzen, kann uns viel Wertvolles über uns verraten. Meditation geschieht nicht im "Denken", sie ist eine ganzheitliche, integrierte Erfahrung all dessen, was im Moment gerade ist - Gedanken, Gefühle, Empfindungen steigen in der Stille auf, wobei die Pausen zwischen diesen verschiedenen "Wolken", die am Himmel unseres Bewusstseins vorüberziehen, immer wahrnehmbarer werden.
Reginald Ray lädt zur Verkörperung ein, dazu, den Körper ganz bewusst als Helfer in unserer Entwicklung zu verstehen. Mit dem Körper zu meditieren ist - ähnlich wie bei den bekannten Programmen von Jon Kabat-Zinn - ein Eingangstor in diese Praxis: Wir lernen, die Aufmerksamkeit bewusst durch den ganzen Körper, in jedes einzelne Körperteil zu lenken. Das kann man auch wunderbar zwischendrin in den Alltag integrieren: z.B. beim Laufen mal ganz bewusst die Fußsohlen spüren, geradezu mit den Füßen "sehen". Es ist ein Weg zum "erweckten" Körper. Erleuchtung, die nicht nur in irgendwelchen spirituellen Höhen irgendwann einmal stattfindet, sondern häppchenweise ganz klar im Hier und Jetzt spürbar ist und angenehme Resultate wie ein gestärktes Körpergefühl mit sich bringt. Beim Üben wird sogar spürbar, dass der Körper seinen eigenen Plan hat. Durch die Empfindungen, die uns eine körperbewusste Meditation erschließt, erhalten wir wertvolle Hinweise auf unseren Weg - wir können auf unser Körperfeedback vertrauen. Es ist auch weniger manipulierbar als vom Verstand zusammengebastelte Erklärungsmodelle, ein direkter Zugriff auf die implizite Körperweisheit, in der unser ganzes Erfahrungsspektrum gespeichert ist und die für das ganze Selbst gilt.
"Die Intelligenz des Körpers" erklärt diese Zusammenhänge sehr klar und basierend auf den eigenen Erfahrungen des Autors. Die jüngsten Erklärungen aus Neurobiologie und Entwicklungspsychologie finden genauso Platz wie Querschläge zur östlichen Philosophie (z.B. ebenfalls im Körper angelegtes Karma). Im Anhang gibt es einen recht schmalen Übungskatalog - diese Übungen haben es aber in sich, bieten den Einstieg in eine ganz neue Erfahrung der eigenen Körperwahrnehmung. Und führen allmählich über den guten Kontakt mit der eigenen Körperlichkeit in die Verbundenheit und das Gefühl der Einheit mit der gesamten Schöpfung, das den Buddhismus auszeichnet.
Ein fazinierendes Buch, dem es erstaunlich gut gelingt, inneres Erleben in Worte zu fassen, und das vor allem das große Verdienst hat, ausdrücklich den Leib als wichtigen Bestandteil der spirituellen Entwicklung mit an Bord zu nehmen! Damit trifft es auch sehr den Zeitgeist. Besonders empfehlenswert für alle, die bereits in irgendeiner Art mit dem Körper arbeiten, Osteopathen, Physiotherapeuten, Yoga-Lehrer - und all die, die neugierig sind, ihre Bewusstheit um das große Universum des eigenen Körpers zu erweitern!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.12.2010
Meditation beginnt jetzt genau hier!
Hagen, Steve

Meditation beginnt jetzt genau hier!


ausgezeichnet

Meditation kann überall stattfinden, das ist die Kernaussage von Steve Hagens Buch. Und es spricht nichts dagegen, gleich hier und jetzt damit zu beginnen. Aufmerksamkeit auf das richten, was gerade ist ... z.B. auf den Atem, den hat jeder überall mit dabei. Und wie Hagen sehr amüsant und ganz korrekt schreibt: Gegen den Atem hat niemand etwas einzuwenden, niemand ekelt sich vor dem Atem, hat religiöse Vorbehalte dagegen, will lieber nichts damit zu tun haben ...

Diese Pragmatik und Klarheit zeichnet das ganze Buch aus. Steve Hagen weiß, wovon er spricht. Man merkt ihm seine jahrelange Meditationserfahrung an. Daraus ist ein klarer, sehr zu Kritik fähiger Geist entstanden - aber auch ein sehr weites Herz, das Mitgefühl mit den eigenen Widerständen und Ausflüchten hat. Der Weg zu innerer Gelassenheit, zu freudiger Einheit mit der gesamten Schöpfung geht sich Schritt für Schritt, Atemzug für Atemzug. Daher auch die angebrachte Empfehlung, sich einen guten Lehrer und eine Übungsgruppe zu suchen. Zusammen geht es sich leichter, alle profitieren gegenseitig von den Erfahrungen und der Gegenwart der anderen.
Ein tolles Buch für einen tiefen Einstieg in die Mediation, ohne Schnörkel und Umwege. Und auch mit vielen wertvollen Hinweisen für erfahrene Meditierende, die einige der beschriebenen Fallgruben vermutlich nur zu gut kennen - Hagen reicht eine freundliche Hand, um ganz gelassen immer wieder zu beginnen ... gleich hier und jetzt!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.12.2010
Gehen heißt verstehen - Walking-in-your-shoes
Assel, Christian

Gehen heißt verstehen - Walking-in-your-shoes


sehr gut

Schauspieler schlüpfen zur Vorbereitung ihrer Rollen oft in die Haut eines anderen, versetzen sich in ihn hinein und gehen sozusagen "in seinen Schuhen". Auf eben diese Art ist in den USA eine neue Art der empathiefördernden Selbsterforschung entstanden - Walking in your shoes. Diese Methode lässt sich weit über Schauspielerkreise hinaus anwenden. Man kann z.B. mal die eigene Mutter oder den eigenen Vater gehen, oder auch abstraktere Themen wie das eigene Verhältnis zu Geld, Beruf, Beziehungen. Oder sogar auch homöopathische oder andere Arzneimittel. Es mag wissenschaftlich (noch) nicht erklärlich sein, die Erfahrung zeigt immer wieder, dass allein die Intention reicht, um bei solchen "Walks" tatsächlich Empfindungen zu erfahren, die dem eigenen gewohnten Gefühlsspektrum nicht entsprechen, hingegen aber viel mit dem verkörperten Gegenstand/Person zu tun haben.
"Gehen heißt verstehen" ist das erste Buch über diese noch junge Methode, die den einen oder anderen vielleicht ans Familienstellen denken lässt. Der Autor - er kommt vom Familienstellen - experimentiert selbst seit einiger Zeit mit dem Walken, und diese erste Erfahrungen übermittelt er in diesem Buch. Seine sehr offene, auch selbstkritische, manchmal naive Art ist sehr sympathisch und authentisch, seine Begeisterung für das Verfahren kommt gut rüber. Die Praxisberichte geben einen guten Eindruck von den Anwendungsmöglichkeiten und sogleich Ideen für eigene Walks. Interviews mit den amerikanischen Begründern der Methode runden das Ganze ab - hier kommt noch eine buddhistische Note hinzu, das Einssein mit allen und allem, das solche Arbeit über Felder vielleicht erst möglich macht. Ich bin gespannt, ob zum Walken demnächst noch mehr zu lesen sein wird - wünschenswert wäre es, es ist eine sehr kreative und spielerische Arbeit, die dennoch tiefe Einblicke ins menschliche Wesen erlaubt.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.12.2010
Du bist frei!
Stüben, Klaus

Du bist frei!


ausgezeichnet

Klaus Stüben gelingt es hervorragend, komplexe Abläufe des menschlichen Bewusstseins - und vor allem auch des Unbewusstens - in Worte zu fassen, stimmig zu erklären ... und mit einem liebevollen Lächeln in den Transformationstrichter hin zu immer mehr innerer Freiheit zu werfen. Außergewöhnlich, und eindeutig genährt von der eigenen Erfahrung auf dem Weg.
Eckhart Tolle mag als Referenz dienen - es werden viele Übungen vorgeschlagen, um auf den Geschmack an der "Kraft der Gegenwart" zu kommen. Tolle Ilustrationen nehmen auch die visuellen (und Humor-) Zellen mit auf die Reise - ich empfehle dieses Buch allen Suchenden. Ob sie schon einen Geschmack des glückseligen Raums hinter den Dualitäten und Identifikationen haben oder nicht, der Inspirationen sind in diesem Buch viele!