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Jasika

Bewertungen

Insgesamt 659 Bewertungen
Bewertung vom 30.04.2025
Die Summe unserer Teile
Lopez, Paola

Die Summe unserer Teile


sehr gut

Was bleibt, wenn Worte fehlen? "Die Summe unserer Teile" von Paola Lopez wagt den Blick hinter die stillen Mauern einer Familie, die über drei Generationen hinweg aneinander vorbeilebt – verbunden durch das Unsagbare und getrennt durch Schweigen.

Im Zentrum stehen drei Frauen: Lucy, eine junge Informatikstudentin in Berlin, ihre Mutter Daria, eine Ärztin mit rationalem Blick aufs Leben, und Großmutter Lyudmila, einst Chemikerin im Libanon mit polnischen Wurzeln. Jede dieser Frauen ist geprägt von ihrer Zeit, ihrem Beruf und den Erfahrungen, die sie gemacht – oder verdrängt – hat. Doch statt eines offenen Austauschs dominieren Missverständnisse, Sprachlosigkeit und Rückzug. Erst ein scheinbar zufälliges Ereignis – ein Flügel, der plötzlich in Lucys WG steht – löst eine Kette von Fragen aus, die sie auf eine Reise zu ihrer Herkunft führt. Dabei eröffnet sich Stück für Stück eine Familiengeschichte, die von Flucht, Verlust, aber auch von Stärke und Selbstbehauptung erzählt.

Lopez verwebt die drei Erzählstränge elegant miteinander. Sie springt zwischen Orten und Zeiten – Beirut in den 1940ern, München in den 1970ern und Berlin im Jahr 2014 – und lässt so die Lebensrealitäten der Frauen aufeinanderprallen. Die thematische Klammer bildet die Naturwissenschaft: alle drei Protagonistinnen haben ein Faible für Logik, Forschung und Präzision. Das spiegelt sich auch im Sprachstil der Autorin wider, die selbst Mathematikerin ist. Ihre bildhaften Vergleiche sind originell, manchmal pointiert, gelegentlich aber auch bemüht.

Was der Sprache an Raffinesse gelingt, gelingt den Figuren nicht immer. Trotz starker Lebensentwürfe bleiben sie stellenweise blass – als hätten auch sie sich selbst verloren im Dickicht des Ungesagten. Besonders in der Beziehung zwischen Lucy und Daria schmerzt die emotionale Distanz, die nicht durch Gespräche, sondern durch Rückblenden und Reflexionen aufgelöst wird. Das kann frustrieren, ist aber auch Teil der Erzählintention: Die Verletzungen zwischen Müttern und Töchtern liegen oft nicht im Gesagten, sondern im Verschwiegenen.

"Die Summe unserer Teile" ist kein lauter Roman. Er lebt von den Zwischentönen, vom Bruchstückhaften, das sich wie in einem Mosaik erst allmählich zu einem Bild fügt. Dabei spricht er von Entwurzelung, von weiblicher Selbstbehauptung und von der Frage, ob man jemals ganz wird – oder eben nur die Summe der Teile bleibt, die andere einem hinterlassen haben.

Fazit:

Ein kluger, stellenweise sperriger, aber poetischer Roman über drei Generationen, die mehr miteinander verbindet, als sie je zugeben würden. Empfehlenswert für Leser, die sich auf eine stille, fragmentarische Familiengeschichte mit intellektuellem Tiefgang einlassen möchten.

Bewertung vom 28.04.2025
Benvenuti a Roma!
Brusati, Silvana;Mattanza, Alessandra

Benvenuti a Roma!


sehr gut

„Benvenuti a Roma!: Italienisch A1 (Compact Sprachwelten Kurzgeschichten)“ von Silvana Brusati und Alessandra Mattanza präsentiert vier charmante Kurzgeschichten, die sofort Lust auf Italienisch machen. Jede Story beginnt mit einer kurzen deutschen Einführung. Im Text selbst sind wichtige Vokabeln hervorgehoben und ihre Übersetzungen stehen direkt am Rand, sodass man nicht lange suchen muss. Zu jeder Geschichte gibt es Aufgaben zu Wortschatz, Grammatik und Textverständnis, ergänzt durch einen Abschlusstest sowie eine praktische Vokabelübersicht am Ende des Buches. Kleine, informative Infokästen zu sprachlichen und landeskundlichen Besonderheiten lockern das Ganze zusätzlich auf.

Allerdings:

Wer sich noch mitten im A1-Erwerb befindet, könnte sich mit dem Verständnis schwertun. Das Buch richtet sich klar an Lernende, die das A1-Niveau bereits sicher abgeschlossen haben. Auf diesem Stand bietet es dann eine sehr gelungene Möglichkeit, den Wortschatz zu erweitern, grammatische Strukturen zu festigen und das Sprachgefühl gezielt weiterzuentwickeln.

Bewertung vom 28.04.2025
Sepia und die Verschwörung von Flohall / Sepia Bd.2
Bell, Theresa

Sepia und die Verschwörung von Flohall / Sepia Bd.2


sehr gut

Nach dem faszinierenden Auftakt der Tintenmagie-Reihe entführt Theresa Bell ihre Leser mit "Sepia und die Verschwörung von Flohall" erneut in eine Welt, in der Magie in den verborgensten Winkeln der Stadt lebt und dunkle Geheimnisse darauf warten, entschlüsselt zu werden.

Über ein Jahr ist vergangen, seit Sepia in Flohall ihr neues Zuhause gefunden hat. Nun steht ihre erste große Prüfung bevor – eine Herausforderung, die sie jedoch nicht davon abhält, gemeinsam mit ihren Freunden Niki und Sanzio ein verbotenes alchemistisches Theaterstück zu besuchen. Doch bald wird klar: Die Tintenmagie gerät erneut außer Kontrolle. Texte mutieren zu rätselhaften Botschaften, unheimliche Gestalten durchstreifen die Stadt und ein erschütterndes Beben kündigt an, dass alte, düstere Mächte wieder an Einfluss gewinnen. Flohall scheint von einer Vergangenheit eingeholt zu werden, die bedrohlicher ist als alles, was die Stadt je erlebt hat.

Wie schon im ersten Band gelingt es Theresa Bell, eine einzigartige magische Atmosphäre zu erschaffen. Besonders die lebendig gewordenen Setzbuchstaben, ein wunderbares Detail der Tintenmagie, verzaubern erneut. Gleichzeitig tritt die Alchemie stärker in den Vordergrund, was der Geschichte neue Facetten verleiht. Spannend ist dabei, dass die Bewohner Flohalls dieser alten Kunst mit Misstrauen begegnen, was für zusätzliche Spannung sorgt.

Die Handlung bleibt durchweg fesselnd: Geheimnisse, rätselhafte Diebstähle und eine drohende Verschwörung treiben die Geschichte in einem temporeichen Rhythmus voran. Schön ist auch, dass einige Fragen aus dem ersten Band beantwortet werden – ein Umstand, der die Erzählung zufriedenstellend vertieft. Allerdings wirkt die Stimmung insgesamt etwas düsterer und ernster als im Auftaktband, was der Spannung zugutekommt, aber ein wenig von der ursprünglichen märchenhaften Leichtigkeit nimmt.

Sepia, Niki und Sanzio entwickeln sich glaubwürdig weiter, ihre Freundschaft bleibt das Herzstück der Geschichte und sorgt für emotionale Wärme. Manche Nebenfiguren, darunter die Meister und Lehrlinge, treten diesmal etwas in den Hintergrund – hier hätte eine stärkere Ausgestaltung dem Gesamtbild noch mehr Tiefe verliehen. Dafür überzeugen die Antagonisten umso mehr: Sie sind vielschichtig und tragen wesentlich zur dunklen Atmosphäre bei.

Fazit:

"Sepia und die Verschwörung von Flohall" ist eine spannende und fantasievolle Fortsetzung, die trotz kleiner Schwächen begeistert. Die Kombination aus lebendiger Magie, einer bedrohlichen Verschwörung und liebenswerten Figuren macht das Buch zu einem Leseerlebnis, das besonders jungen Abenteurern ab etwa 12 Jahren große Freude bereiten wird. Wer bereits den ersten Band mochte, sollte auch dieses Abenteuer auf keinen Fall verpassen.

Bewertung vom 28.04.2025
Goldene Wege / Die Münchner Ärztinnen Bd.3
Bach, Ina

Goldene Wege / Die Münchner Ärztinnen Bd.3


ausgezeichnet

„Goldene Wege“ bildet den Abschluss der Trilogie "Die Münchner Ärztinnen" von Ina Bach. Der Roman, der die Jahre 1905 bis 1910 umspannt, erzählt nicht nur von persönlichen Träumen, sondern auch von unerschütterlichem Mut in einer Zeit, die Frauen noch immer enge Grenzen setzte.

Im Mittelpunkt stehen Lulu, Elsa und Fanny, deren Schicksale erneut eng miteinander verknüpft sind. Besonders Fannys Geschichte bewegt: Nachdem sie zuvor gezwungen war, als Mann zu studieren, darf sie nun endlich offiziell als Frau an die Universität. Doch die Realität ist ernüchternd – Professoren begegnen ihr mit Misstrauen, Kommilitonen mit Spott und Häme. Ihre offene, manchmal aufbrausende Art verschafft ihr wenig Sympathien und erschwert ihr den ohnehin beschwerlichen Weg zusätzlich. Fannys Zorn über die offensichtliche Ungerechtigkeit ist nachvollziehbar, doch ihr impulsives Verhalten gießt nicht selten Öl ins Feuer.

Auch Lulu und Elsa stehen vor wichtigen Entscheidungen. Lulu trifft sich weiterhin mit dem charmanten Rennfahrer Thaddy, doch Zweifel bleiben: Meint er es wirklich ehrlich mit ihr? Elsa scheint privates Glück gefunden zu haben, wird jedoch immer wieder von der Suche nach ihrer verlorenen Tochter Tilda eingeholt. Hinzu kommt die Sorge um ihre Freundin Änny, die in eine tiefe Melancholie stürzt und in die Abhängigkeit von Medikamenten gerät.

Ina Bach erzählt diese bewegenden Lebenswege in einer feinfühligen, atmosphärisch dichten Sprache. Was zunächst ruhig beginnt, entwickelt spätestens ab der Hälfte spürbar mehr Tempo. Dramatische Wendungen und unerwartete Schicksalsschläge verleihen der Geschichte große emotionale Tiefe. Der Weg der jungen Frauen ist nicht einfach, und doch bleibt ihre Hoffnung stets spürbar.

Besonders eindrucksvoll ist die Einbettung historischer Ereignisse gelungen: Die Begegnung mit Dr. Alois Alzheimer sowie die aufregenden Anfänge der Luftfahrt rund um die Gebrüder Wright bereichern die Erzählung und machen das Buch zu einer faszinierenden Zeitreise.

Ein kleiner Kritikpunkt bleibt: Auf dem Cover sind – wie auch bei den Vorgängerbänden – nur zwei Frauen abgebildet, obwohl die Geschichte drei junge Ärztinnen begleitet. Dieser Umstand wird dem vielschichtigen Inhalt nur bedingt gerecht.

Ein Zitat von Johann Wolfgang von Goethe zieht sich wie ein feiner roter Faden durch das Buch und fasst das Lebensgefühl der Figuren treffend zusammen:
"Unsere Wünsche sind Vorgefühle der Fähigkeiten, die uns liegen, Vorboten desjenigen, was wir zu leisten imstande sein werden." (S. 472)

Fazit:

Ein starker, berührender Abschluss einer besonderen Reihe, der Mut, Freundschaft und Durchhaltevermögen feiert. „Goldene Wege“ bleibt lange im Herzen – eine ebenso lebendige wie emotionale Zeitreise.

Bewertung vom 25.04.2025
Die wilden Robbins Bd.1
Weger, Nina Rosa

Die wilden Robbins Bd.1


gut

Der Stadtteil Sommerrode ist ein Ort, an dem kein Grashalm schiefsteht – alles ist durchgetaktet, ordentlich, glattgebügelt. Nur eine einzige grüne Fläche trotzt der Perfektion. Genau diese kleine Oase wird zum Schauplatz eines erbitterten Bandenstreits zwischen den wilden Robbins und den Rittern auf Rädern. Als der Bürgermeister beschließt, dort einen Spielplatz zu errichten, den niemand der Kinder will, stehen plötzlich beide Gruppen vor einer gemeinsamen Herausforderung.

Was nach einer frechen, kreativen Geschichte über kindlichen Zusammenhalt klingt, entpuppt sich in der Umsetzung leider als überzogen und in Teilen fragwürdig. Zwar ist die Grundidee – zwei rivalisierende Gruppen müssen sich zusammentun, um gemeinsam für ein Ziel zu kämpfen – durchaus reizvoll. Auch die Figur der Anführerin Rieke bringt mit Cleverness und Mut Potenzial mit. Doch der Ton des Buches driftet allzu oft in eine Richtung ab, die eher belehrend als charmant wirkt.

Die Kinderstreiche sind nicht einfach harmloser Unfug, sondern überschreiten wiederholt Grenzen – sowohl gegenüber Erwachsenen als auch im Umgang untereinander. Problematisch wird es, wenn dabei körperbezogene Hänseleien wie bei Bretti nicht nur beiläufig erwähnt, sondern wiederholt hervorgehoben werden, ohne dass es eine Korrektur oder Reflexion gibt. Auch die ständige Ironisierung „erwachsener“ Ansichten – etwa durch spöttische Kommentare zu Fahrzeugtypen – wirkt aufgesetzt und wenig kindgerecht.

Der Handlungsverlauf leidet unter überzeichneten Aktionen und einem teils sprunghaften Aufbau. Logische Ungereimtheiten – wie mehrfach auftauchende bedrohte Tiere – untergraben zusätzlich die Glaubwürdigkeit. Was als spannendes Kinderabenteuer mit Witz und Herz hätte funktionieren können, verliert sich in einem wilden Durcheinander aus Übertreibung und moralischer Schieflage.

Einzig die Illustrationen von Iris Hardt setzen gekonnt Highlights. Sie fangen die Dynamik der Geschichte bildlich ein und liefern Momente der Leichtigkeit, die dem Text selbst oftmals fehlen.



Fazit:
"Die wilden Robbins" will wild, witzig und einzigartig sein, verliert aber unterwegs sein Maß. Was bleibt, ist eine Idee mit Potenzial, die in ihrer Umsetzung nicht überzeugt. Für Kinder ab acht Jahren gibt es bessere Geschichten über Freundschaft, Zusammenhalt und kreative Rebellion – mit mehr Herz und weniger Chaos.

Bewertung vom 18.04.2025
Die tausend Farben von Paris
Durand, Catherine

Die tausend Farben von Paris


sehr gut

Paris, 1952: Zwischen Jazz, Kunst und dem Nachhall des Krieges entfaltet sich eine Geschichte voller Gegensätze – zwischen Liebe und Verrat, zwischen Leichtigkeit und Gefahr.

"Die tausend Farben von Paris", geschrieben unter dem Pseudonym der SPIEGEL-Bestsellerautorin Petra Mattfeldt, ist ein atmosphärisch dichter Roman, der mehr als nur eine romantische Erzählung bietet. Der Fokus liegt deutlich auf dem Spionageaspekt, was die Handlung spannend und dynamisch macht – aber leider auch auf Kosten der romantischen Tiefe.

Im Zentrum stehen zwei amerikanische Freunde, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Frank, gefeierter Entertainer im Lido, der sein Publikum mit Charme und Stimme verzaubert, und Jack, ein stiller Maler auf der Suche nach seinem künstlerischen Durchbruch. Beide leben seit Kriegsende in Paris – und beide verlieben sich scheinbar über Nacht: Jack in die junge Fotografin Rose, Frank in die zurückhaltende Blumenverkäuferin Amelie. Doch ihre Gefühle werden bald von politischen Intrigen überschattet, als ein alter Kontakte neue Forderung stellt.

Die wechselnden Perspektiven der Erzählung bringen Abwechslung und Einblick in die Gedankenwelt der Figuren, wobei besonders Amelie mit ihrer stillen Stärke in Erinnerung bleibt. Die Atmosphäre der Nachkriegszeit ist eindrucksvoll eingefangen – man schlendert gedanklich durch die Gassen von Montmartre, hört Franks Lieder im Lido oder spürt das aufgeladene politische Klima jener Jahre.

Allerdings: Die Liebesgeschichten wirken etwas übereilt. Ein kurzer Blick, ein paar Worte – und schon sind große Gefühle im Spiel. Für meinen Geschmack entwickeln sich die Beziehungen zu schnell. Ich mag es lieber, wenn sich Emotionen langsam entfalten, wenn das berühmte Knistern spürbar wird, bevor es ernst wird. Hier bleibt dafür wenig Raum, da der Roman seine Energie stärker auf den Spionageplot legt.

Fazit:

Ein spannender Roman vor historischer Kulisse, der vor allem mit Atmosphäre, Tempo und einem interessanten Spionage-Handlungsstrang punktet. Wer eine tiefgründige Liebesgeschichte erwartet, könnte von der schnellen Entwicklung der Beziehungen enttäuscht sein – wer jedoch eine mitreißende Geschichte im Paris der 50er Jahre sucht, wird sich gut unterhalten fühlen.

Bewertung vom 09.04.2025
Abenteuer in der Toskana - Lilly, Nikolas und das verrückte Pferderennen in Siena
Groeper, Kerstin

Abenteuer in der Toskana - Lilly, Nikolas und das verrückte Pferderennen in Siena


ausgezeichnet

Für Lilly und Nikolas geht es in den Ferien in die Toskana und diese Reise hält weit mehr bereit als erholsame Tage unter der Sonne Italiens. Gemeinsam mit ihren Freunden Chiara und Marco entdecken sie nicht nur berühmte Städte wie Florenz, Pisa und Volterra, sondern geraten mitten hinein in die traditionsreiche Welt des Palio, des berühmten Pferderennens von Siena. Als sie sich plötzlich in einem alten Streit zwischen den Contraden Aquila und Pantera wiederfinden, beginnt ein spannendes Abenteuer voller Rätsel und Entdeckungen.

Das Buch kombiniert auf besonders gelungene Weise eine fesselnde Geschichte mit einem liebevoll aufbereiteten Reiseführer speziell für Kinder und Familien. Zwischen den Zeilen warten zahlreiche Anregungen für Ausflüge – vom Schiefen Turm von Pisa über die mittelalterliche Festung Monteriggioni bis hin zu den malerischen Landschaften des Orcia-Tals. Die beschriebenen Ziele wecken sofort die Lust, selbst auf Entdeckungstour zu gehen.

Besonders schön: Kleine Eintragungsfelder laden die Kinder dazu ein, ihre eigenen Erlebnisse festzuhalten und das Buch so in ein ganz persönliches Reisetagebuch zu verwandeln. Am Ende findet sich zudem eine übersichtliche Zusammenstellung aller Ausflugsziele – eine praktische Hilfe für die eigene Urlaubsplanung.

Fazit:

Ein ebenso unterhaltsames wie informatives Ferienabenteuer, das die Begeisterung für Italiens kulturelle Schätze entfacht und gleichzeitig als wertvoller Reisebegleiter für Familien dient. Ideal für alle, die gemeinsam mit ihren Kindern die Toskana entdecken möchten!

Bewertung vom 07.04.2025
Abenteuer in Tirol - Lilly, Nikolas und die Gefahr im Pulverschnee
Wagner, Verena

Abenteuer in Tirol - Lilly, Nikolas und die Gefahr im Pulverschnee


ausgezeichnet

Mit "Abenteuer in Tirol – Lilly, Nikolas und die Gefahr im Pulverschnee" erwartet Kinder eine lebendige Mischung aus spannender Geschichte und echten Reisetipps. Schon nach wenigen Seiten spürt man, dass dieses Buch nicht nur unterhalten, sondern auch neugierig auf die Natur und das Entdecken neuer Orte machen möchte.


Lilly und Nikolas verbringen ihre Winterferien in Tirol. Nach einem Besuch im Alpenzoo Innsbruck, wo sie viel über Wildtiere und Naturschutz lernen, geht es weiter in ein Skigebiet im Brixental. Dort erleben sie aufregende Tage beim Rodeln, Schlittschuhlaufen, Skifahren und Tiefschneefahren. Dabei treffen sie nicht nur neue Freunde, sondern müssen sich auch mit zwei Angebern auseinandersetzen, die sich weder für Tiere noch für die Umwelt interessieren. Als ein Schneesturm aufzieht, wird aus den Ferien ein echtes Abenteuer, bei dem Mut, Zusammenhalt und Wissen über die Natur gefragt sind.


Das Buch verbindet eine spannende Abenteuergeschichte mit vielen echten Informationen über Tirol, seine Tierwelt und Sehenswürdigkeiten. Die Beschreibungen der Ausflugsziele – wie der Alpenzoo, der Eisplatz von Kirchberg oder das Schaubergwerk in Schwaz – sind kindgerecht und machen Lust, diese Orte selbst zu besuchen.

Zusätzlich gibt es kleine Kästchen im Buch, in die Kinder eintragen können, wann sie welche Orte selbst besucht haben. Am Ende wartet sogar eine schöne Möglichkeit, die eigenen Lieblingsplätze festzuhalten. So wird das Buch zu einem kleinen, ganz persönlichen Reisetagebuch, das Erinnerungen bewahrt.

Im Anhang sind alle Ausflugsziele noch einmal übersichtlich aufgeführt. Das erleichtert die eigene Urlaubsplanung und gibt Familien viele Ideen an die Hand, wie sie ihre Ferien abwechslungsreich gestalten können.

Der Stil ist lebendig, klar und kindgerecht. Die Geschichte lässt sich leicht lesen, bringt Spannung, Humor und interessante Fakten in eine gute Balance und motiviert Kinder, sich aktiv mit Natur und Umwelt auseinanderzusetzen. Die einzelnen Kapitel sind angenehm kurz und laden zum Weiterlesen ein.


Fazit:

"Abenteuer in Tirol – Lilly, Nikolas und die Gefahr im Pulverschnee" ist nicht nur ein spannendes Ferienabenteuer, sondern auch eine wunderbare Einladung, Tirol mit Kinderaugen zu entdecken. Es weckt die Lust auf eigene Ausflüge, vermittelt spielerisch Wissen und bleibt auch nach der letzten Seite in schöner Erinnerung.

Bewertung vom 07.04.2025
Abenteuer in Norwegen - Lilly, Nikolas und das Geheimnis der Schmuckschatulle
Sorg, Marion

Abenteuer in Norwegen - Lilly, Nikolas und das Geheimnis der Schmuckschatulle


ausgezeichnet

"Hinter dem niedrigen Damm aus grauen Steinen breitete sich eine herrliche Fjordlandschaft mit mehreren Inseln aus. Das Blickfeld wurde von blaulich aussehenden Bergketten umrahmt, und aus dem glitzernden Meerwasser erhoben sich abgerundete Felsen." (Zitat S. 71)


Norwegen – das klingt nach weiten Fjorden, geheimnisvollen Wäldern, rauen Küsten und stillen Fjells. Dieses Buch fängt die besondere Magie des Landes auf bezaubernde Weise ein und verbindet sie mit einer spannenden Geschichte für Kinder und Familien.

Lilly und Nikolas begeben sich mit ihren Eltern, Großtante Birgit und Cousin Christian auf einen Roadtrip durch Südnorwegen. Mit dem Wohnmobil reisen sie von Ort zu Ort, entdecken die raue Schönheit der Natur, begegnen Zeugnissen der Wikingerzeit und genießen die frische, klare Luft Skandinaviens. Dabei wird schnell klar: Irgendetwas scheint Großtante Birgit zu verbergen. Neugierig und mutig gehen die Kinder dem Geheimnis auf die Spur – und geraten mitten hinein in ein kleines Abenteuer, das neben Spaß und Spannung auch viel Herz und Zusammenhalt vermittelt.


Besonders gelungen ist die Verbindung aus einer lebendigen Abenteuergeschichte und echten Reisetipps. Viele reale Orte und Sehenswürdigkeiten sind kindgerecht beschrieben und laden dazu ein, selbst auf Erkundungstour zu gehen.


Im Vorfeld unserer eigenen Reise nach Südnorwegen haben wir dieses Buch gemeinsam gelesen – auf der Suche nach Tipps für diese beeindruckende Region und um die Vorfreude zu steigern. Und genau das ist gelungen! Unsere Kinder fiebern dem Abenteuer nun noch mehr entgegen, stellen Fragen über Fjorde, Wikinger und Trolle und können es kaum erwarten, einige der im Buch beschriebenen Orte selbst zu entdecken.

"Abenteuer in Norwegen" ist der perfekte Reisebegleiter: Über das spannende Abenteuer hinaus bietet das Buch kleine Kästchen, in die eingetragen werden kann, wann man welche Orte selbst besucht hat. Am Ende gibt es sogar eine schöne Möglichkeit, die persönlichen Lieblingsorte festzuhalten – so entsteht ganz nebenbei ein kleines Reisetagebuch, das die Erinnerungen bewahrt.

Zusätzlich sind im Anhang alle Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten noch einmal übersichtlich aufgelistet – eine tolle Unterstützung für die eigene Urlaubsplanung!


Fazit:

Ein wunderschönes Kinderbuch, das nicht nur spannende Unterhaltung bietet, sondern auch echte Reiseinspiration. Wer Norwegen liebt – oder sich darauf freut, das Land zu entdecken – wird hier bestens abgeholt. Warmherzig erzählt, abenteuerlich, informativ und mit einer Extraportion Fernweh: "Abenteuer in Norwegen" ist ein echtes Lesevergnügen für die ganze Familie!

Bewertung vom 05.04.2025
Die Piraten von Darksea
Doyle, Catherine

Die Piraten von Darksea


ausgezeichnet

Inhalt:

Tief verborgen im Herzen des Atlantiks, wo der Vollmond die Wellen in silbernes Licht taucht und Delfine über den Horizont springen, liegt Darksea – ein magisches Königreich, regiert vom legendären Piratenkönig Kapitän O'Malley. Chris hat seinem kleinen Bruder Max oft von dieser zauberhaften Welt erzählt und davon geträumt, eines Tages selbst mit den Piraten in See zu stechen. Doch nun liegt Chris schwer krank im Krankenhaus, ohne Hoffnung auf Heilung.

Eines Nachts erscheint ein sprechender Papagei an Max' Fenster und überbringt eine Einladung: Kapitän O'Malley braucht dringend ein neues Besatzungsmitglied für eine gefährliche Mission. Als Belohnung winkt Magie – die einzige Chance, Chris zu retten. Doch Darksea ist bedroht: Ein unheimliches Ungeheuer treibt sein Unwesen und droht, das gesamte Reich zu verschlingen. Mutig stürzt sich Max in das Abenteuer seines Lebens, um sowohl Darksea als auch seine Familie zu retten.

Eindruck:

Schon nach wenigen Seiten sind mir Max und sein älterer Bruder Chris ans Herz gewachsen. Ihre enge, liebevolle Beziehung zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Geschichte und verleiht ihr eine große emotionale Tiefe.

Max' Ankunft auf dem Schiff "Sonnendiebin" verläuft jedoch ganz anders als erhofft. Statt eines freundlichen Empfangs herrscht Misstrauen unter der Besatzung, und die düstere Bedrohung durch das Seeungeheuer liegt wie ein Schatten über Darksea. Besonders gelungen fand ich Max' Entwicklung: Von einem unsicheren Jungen wächst er zu einem mutigen Abenteurer heran, der sich trotz aller Gefahren tapfer schlägt – angetrieben von der Hoffnung, seinen Bruder zu retten.

Catherine Doyles Erzählweise ist wunderbar bildhaft und lebendig. Die fantastischen Kreaturen und schillernden Landschaften Darkseas werden so eindrucksvoll beschrieben, dass sie beim Lesen sofort vor dem inneren Auge entstehen. Besonders hilfreich ist dabei die Karte zu Beginn des Buches, die beim Erkunden dieser faszinierenden Welt eine wertvolle Orientierung bietet.

Auch die Abenteuer, die Max und seine Freundin Ruby bestehen müssen, sind fesselnd geschildert. Mit jeder bestandenen Prüfung wächst die Spannung, und mehr als einmal stockte mir beim Lesen der Atem.

Fazit:

"Die Piraten von Darksea" ist eine zauberhafte Mischung aus Abenteuer, Magie und Herz. Catherine Doyle entführt junge wie erwachsene Leser in eine fantastische Welt voller Gefahren, Mutproben und tiefer Geschwisterliebe. Ein mitreißendes Leseerlebnis, das ich kaum aus der Hand legen konnte – absolut empfehlenswert für alle, die sich gerne auf ein magisches Abenteuer einlassen möchten.