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Benutzername: 
Heyduna
Wohnort: 
Kassel

Bewertungen

Insgesamt 12 Bewertungen
12
Bewertung vom 27.04.2024
Der Wind kennt meinen Namen
Allende, Isabel

Der Wind kennt meinen Namen


ausgezeichnet

Unglaublich gut
Mit “Der Wind kennt meinen Namen” ist hier wieder ein Meisterwerk von Isabel Allende. Und wie auch die anderen Romane von ihr, ist auch dieses grandios gut. Mit der ihr eigenen Sprachgewalt erzählt sie fesselnd diese Geschichte.
Nach nur wenigen Sätze bin ich im Geist in ihre Geschichte vertieft und so lese ich über den 6-jährigen Samuel aus Österreich, dessen Mutter ihn im Jahre 1938 in einen Kindertransport nach England setzt. Dabei hat er lediglich seine Geige und einen Orden des Nachbarn. Die Einsamkeit und die Unsicherheit begleiten ihn von diesem Tag an durch sein Leben. Besonders deutlich wird das in seiner großen Liebe zu Nadine.
In weiteren Erzählsträngen wird die Flucht 1981 von Leticia mit ihrem Vater erzählt sowie von der siebenjährigen Anita Díaz, die 2019 aus El Salvador flieht und an der mexikanischen Grenze brutal von ihrer Mutter getrennt wird. Anita flüchtet sich in eine Phantasiewelt und spricht mit ihrer toten Schwester. Diese 3 Geschichten werden nebeneinander erzählt bis sie sich am Ende vereinen.
Mich berühren die entwurzelten Kinder ebenso, wie die Geschichten ihrer Eltern und insbesondere die Sorgen der Mütter und Väter die ihre Kinder verlieren müssen um sie zu retten. Unglaublich auch die Gewalt mit der Leben sinnlos zerstört wird und darüber die Hand gehalten wird, damals wie heute.... Was bleibt ist der Nachklang der unerschütterlichen Liebe und der Macht der Hoffnung.
Mit “Der Wind kennt meinen Namen” hat Isabel Allende einen grandiosen Roman auf den Büchermarkt gebracht, den es sich zu lesen lohnt.
Das wunderschöne Cover in Orange und dem seitlichen Porträt ist gut gelungen.

Bewertung vom 01.02.2024
Nachbarn
Oliver, Diane

Nachbarn


ausgezeichnet

Immer noch aktuell
Dieses Buch beinhaltet 14 Kurzgeschichten der viel zu jung, bereits im Jahr 1966, verstorbenen Autorin Diane Oliver.

Alle 14 Geschichten haben mich sehr beeindruckt und ich bin schnell in das Geschehen aufgenommen worden. Die Rassistisch geprägten Lebensgeschichten machten mich durchweg betroffen und sie sind so realistisch und nachvollziehbar geschrieben, dass ich jeweils mehr oder weniger fassungslos war. Die Einblicke in die Lebenssitutionen und Gefühle der schwarzen, hier überwiegend Frauen, sind von eindringlicher Tiefe und haben einen nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen.

Erschreckend ist, dass dies nicht wirklich Vergangenheit ist sondern immer noch in unserer Gesellschaft in verschiedenen Formen gegeben ist, selbst wenn der politische Wandel durchaus angesprochen wird.

Ein tolles Buch! Kann ich nur empfehlen.

Bewertung vom 01.02.2024
Lichtungen
Wolff, Iris

Lichtungen


ausgezeichnet

Eine Freundschaft
Dies war das erste Buch von Iris Wolf das ich gelesen habe und ich bin begeistert. Es ist sehr gefühlvoll geschrieben und ich bin ganz in die Geschichte eingetaucht und habe mitgelitten und mich miterfreut. Spannend fand ich auch die Rückwärtserzählung von Lev und Kato, den beiden Hauptfiguren im Roman. Die Verbundenheit der beiden Erwachsenen und wie diese in der Schulzeit entstanden ist. Lev, der nach einem Unfall wie in Schockstarre nur noch im Bett liegt und Kato, die ihm hilft, den schulischen Anschluß nicht zu verlieren. Hieraus entwickelt sich eine wunderbare tiefe Freundschaft die mehr verspricht aber jäh unterbrochen wird als sich für Kato die Möglichkeit ergibt, Rumänien zu verlassen und in die Welt zu ziehen. Eindrucksvoll erzählt die Autorin wie Lev damit zu kämpfen hat. Dies wird in den einzelnen Kapitel sehr schön beschrieben und auch die Versuche, das Leben zu meistern, sind schön zu lesen. Mein Fazit, ein rundum gelungenes Werk .

Bewertung vom 21.10.2023
Diamantnächte
Rød-Larsen, Hilde

Diamantnächte


sehr gut

Anspruchsvoll
Hier schreibt die Autorin sehr anspruchsvoll und mitfühlend über das Leben von Agnete. Während der beruflichen Abwesenheit des Ehemannes nutzt sie die Zeit über ihr Leben nachzudenken. Sie wirkt sehr angepasst, will nicht auffallen und hat gelernt ihre Gefühle zu unterdrücken und will dich, dass man sieht wie schlecht es ihr eigentlich geht, eine Meisterin des Selbstbetruges. Agnete hat in ihrem Leben unter anderem auch negative Erfahrungen machen und hat nie gelernt damit umzugehen. Sie erzählt uns von ihrer Jugend, Freundschaft und einer toxischen Beziehung und weil sie es in der Ich-Form nicht immer schafft weil es ihr zu weh tut, wechselt sie zwischendurch als außenstehende Zuschauerin.
Bei den Sprünge in die verschiedenen Zeiten musste ich manchmal kurz überlegen wo wir denn jetzt gerade sind, was die Autorin aber immer gut hinbekommen hat. Die Kapitel sind auch meistens kurz bis sehr kurz gehalten und es liest sich gut und hat mich streckenweise sehr nachdenklich gemacht. Scheinbar gehen wir oft blind für unsere Mitmenschen durchs Leben. Es ist ein aktuelles und doch wiederum ein immer schon da gewesenes Thema von Ausnutzung schwacher Personen zum eigenen Vorteil jedweder Art. Der Schluss des Buches bringt hier keine Lösung in dem Sinne wie es normalerweise üblich ist, vielmehr regt es an sich weitere Gedanken zu machen. Dieses Buch hat mich mit enttäuscht und ich kann es weiter empfehlen.

Bewertung vom 02.08.2023
Paradise Garden
Fischer, Elena

Paradise Garden


ausgezeichnet

Sehr emotional
Der Roman "Paradise Garden" von Elena Fischer erzählt die Geschichte von Billie und ihrer Mutter die eine sehr enge Verbindung haben, die trotz Geldmangel funktioniert da beide das Leben lieben und dieses mit Kreativität und Fantasie bereichern. Die Zweisamkeit zwischen den beiden wird sehr schön dargestellt, fast meint man, dabei zu sein.
Ihre schön gestaltete Welt gerät aus den Fugen, als die Großmutter zu ihnen kommt und in Folge die Mutter stirbt. Nach diesem schweren Verlust findet Billie ihren eigenen Weg und schließlich eine neue, selbst gewählte Familie für sich.
Die Geschichte ist sehr emotional geschrieben und der Schreibstil hat mich von Anfang an gefesselt.
Die Geschichte ist schlüssig und nimmt den Leser mit. Das Ende kommt überraschend, aber auch emotional und schön.
Die Charaktere werden toll beschrieben, davon lebt die Geschichte absolut. Mutter und Tochter sind sympathisch und auch verletzlich, was sie besonders und liebenswert macht.
Insgesamt ein tolles und sehr empfehlenswert Buch!

Bewertung vom 30.06.2023
Greta Garbo / Ikonen ihrer Zeit Bd.10
Lüding, Kristina

Greta Garbo / Ikonen ihrer Zeit Bd.10


sehr gut

Sehr schön geschrieben...
Greta Garbo kennt ja wohl fast jeder und doch scheint man nicht viel aus ihrem Leben zu wissen. Daher hat mich dieses Buch sehr interessiert und es hat mich nicht enttäuscht. In Romanform geschrieben habe ich es ein einem Rutsch gelesen und. Aber man darf hier nicht erwarten, eine Biographie zu bekommen. Das ist es auf keinen Fall sondern wirklich nur nette Unterhaltung die einen etwas an die Garbo heranführt, ihrem Lebenswerk aber nicht wirklich sehr nahe kommt. Gerne hätte ich auch noch mehr über das Leben nach dem Schauspielern erfahren. Dennoch gebe ich eine klare Kaufempfehlung ab da die Autorin gut, flüssig und unterhaltsam geschrieben hat ohne ins Seichte abzurutschen. Auch hat sie das Interesse geweckt, mehr über das Leben und Wirken der Greta Garbo zu erfahren. Das Buchcover gefällt mir auch gut, vornehm zurück haltend.

Bewertung vom 16.06.2023
Die Zeitreisende
Lemper, Ute

Die Zeitreisende


ausgezeichnet

Ute Lemper ... ihre Biografie hat mich sehr fasziniert und schon seit Beginn ihrer Karriere war sie für mich ein Vorbild. Diese Ausdauer und Liebe zum Beruf ist immer wieder beeindruckend. Anlässlich ihres 60. Geburtstags erzählt sie aus ihrem Leben, bestehend aus Höhen und Tiefen. Emotional, melancholisch und leidenschaftlich beschrieben, lässt sie den Leser an ihrem Leben teilhaben. Das Buch ist in mehrere Abschnitte unterteilt und chronologisch angeordnet, mit vielen kleinen Kapiteln und Geschichten, welche durch eine Fotostrecke ergänzt werden.
Der Mix aus ihrem Privatleben, dem Weg zur Bühne und ihr Blick auf verschiedenste Weltgeschehnisse haben mir sehr gut gefallen. Der lyrische Schreibstil hat der Geschichte zusätzlich eine sehr besondere Note verliehen und dadurch die Leselust erhöht.
Insgesamt eine sehr schöne Biografie, die ich gerne weiterempfehlen werde.

Bewertung vom 15.05.2023
Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie / Die Dresden Reihe Bd.1
Stern, Anne

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie / Die Dresden Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Sehr gefühlvoll...
Hier wird die Geschichte von Elise und Christian erzählt, nicht nur einfach eine Liebesgeschichte sondern umgreifend von der damaligen Zeit. Elise, Violinenspielerin aus gutem Hause und Christian, ein talentierten Maler aus dem Armutsviertel Dresdens lernen sich durch einen Zufall in der Oper kennen. Christian ist als Partie für Elise natürlich nicht vorgesehen, sondern Herr Jacob, der das Alter ihres Vaters hat, eine arrangierte Beziehung also.
Die Geschichte um diese 3 Personen ist durchaus spannend wie auch die Beschreibung Dresdens zur Zeit 1841 und auch der Nebenschauplätze. Elises Schwester beginnt sich für Frauenrechte zu interessieren und die einfachen Bürger wollen den Aufstand um mehr Rechte zu bekommen. Dann die Geschichte einer Ballerina, die das Theater auf Grund einer Schwangerschaft verlassen muss und die Ausweglosigkeit in dieser Situation zur damaligen Zeit.
Nicht zu vergessen, es ist die Zeit der Eröffnung der Semperoper, man kann Musik und Tanz fast fühlen beim Lesen.
Alles in Allem ein sehr schönes und gutes Buch das zum Glück nicht ins Seichte abrutscht. Ich bin gespannt auf einen nächsten Teil.

Bewertung vom 13.04.2023
Solange wir leben
Safier, David

Solange wir leben


ausgezeichnet

Sehr gut geschrieben
Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist gut und flüssig geschrieben und auch gerade un der heutigen Zeit immer noch sehr wichtig. Der Krieg ist zwar schon lange Zeit vorbei, aber wir sollten immer noch ab und zu an die Gräueltaten erinnert werden. Dies anhand von Menschen zu erfahren, die tatsächlich gelebt haben, lässt einen vieles viel intensiver erleben. Trotz der Romanform musste ich mich daran erinnern, dass die Menschen, die in diesem Buch vorkommen, gelebt haben, bzw. auch noch leben.
Allerdings war es natürlich auch interessant, wie das Leben der Arbeitergesellschaft in den 60er und 70er Jahren war und wie das Leben innerhalb der Familien damals war. Inwieweit eine Frau selbstständig sein durfte....Darf ich arbeiten gehen? Darf ich ein Konto eröffnen?
Schlimm finde ich allerdings auch die Alkoholsucht der Eltern und wie schnell man dieser verfallen kann. Aber gut gefallen hat mir, wie ehrlich David Safier dies alles beschrieben hat. Man hatte nie den Eindruck, dass er das Leben seiner Eltern beschönigen möchte.
Alles in allem kann ich das Buch empfehlen. Ich würde es jederzeit wieder kaufen.

Bewertung vom 25.03.2023
Tödlicher Genuss / Die Hausboot-Detektei Bd.1
Achterop, Amy

Tödlicher Genuss / Die Hausboot-Detektei Bd.1


ausgezeichnet

Spannend und überraschend anders
Der erste Krimi der Hausboot Detektei hat mir sehr gut gefallen. 5 verschiedene Charaktere haben sich aus den verschiedensten Gründen hier gefunden oder wurden gefunden um die Detektei ins Leben zu rufen damit das Leben wieder einen Sinn hat. Und aus 5 Kollegen wird eine tiefe Freundschaft. Den erste Fall bekommen sie ziemlich überraschend denn weder wurde Werbung dafür gemacht noch wurde die Detektei angemeldet. So geht es nun kopfüber in einen aufregenden Fall, ohne Ahnung wie man das eigentlich macht. Auch die Nebenfiguren haben mir gefallen und ich konnte mich gut damit identifizieren. Der Roman war sehr flüssig zu lesen. Jedoch wurde hier einmal der Faden verloren.....die Schwester der Toten reiste per Bahn an, hatte dann aber ihr Auto vor Ort. Nicht wesentlich, aber irritierend. Das Cover passt perfekt zum Buch. Unpassend finde ich die Leseprobe im Anhang zum zweiten Fall, der erst im Herbst auf den Markt kommt. Alles in allem jedoch ein sehr gelungener Krimi und ich freue mich schon auf den Nächsten.

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