Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
br62
Wohnort: 
Remscheid

Bewertungen

Insgesamt 7 Bewertungen
Bewertung vom 08.03.2024
König von Albanien
Izquierdo, Andreas

König von Albanien


ausgezeichnet

Anfang des 20. Jahrhunderts ernennt sich Otto Witte zum König von Albanien. Er täuscht die Albaner und die Türken und niemand merkt, dass er "nur" ein Schausteller mit außergewöhnlichen Fähigkeiten ist.

Der Autor Andreas Izquierdo beschreibt in seinem ganz eigenen und wunderbaren Schreibstil den Menschen Otto Witte mit all seinen Schwächen aber vor allem mit seinen Stärken. Die Streiche, die Otto spielt, sind manchmal unglaublich und doch lassen sie sich nachvollziehen. Und selbst ein Arzt wird zu einem besseren Menschen nur durch das Zuhören von Ottos Geschichten. Für mich zeigt diese Geschichte noch einmal überdeutlich, dass man nur sieht, was man sehen will und da es sich hier um eine reale Geschichte handelt, glaube ich auch, dass sie auch heute noch von Bedeutung ist.

Bewertung vom 23.01.2024
Liebe meine Farben
Brun, Georg

Liebe meine Farben


ausgezeichnet

Der Finanzberater Roland Kundl stirbt laut Obduktionsbericht an plötzlichem Herzversagen auf einer Parkbank am Lindauer Hafen. Sein bester Freund Michael Borrat und sein Mentor Professor Brückner glauben nicht an den natürlichen Tod und engagieren den pensionierten Kriminalbeamten Nathan Weiß um Licht ins Dunkel zu bringen.

Der Autor Georg Brun hat mit "Liebe meine Farben" den zweiten Krimi geschrieben bei dem Nathan Weiß die Hauptfigur ist. Nathan ist nicht der Pensionär, der sich zurückzieht und seinen Hobbys frönt. Er möchte immer noch ermitteln und freut sich, wenn er um Hilfe gebeten wird. Nur zu gerne stellt er seinen Sachverstand zur Verfügung und dank seiner guten Kontakte zu seinen Ex-Kollegen hat er auch ein schlagkräftiges Team an seiner Seite. Alles in allem sind hier sehr sympathische und authentische Protagonisten am Werk und es macht Spaß, deren Ermittlungen mitzuverfolgen. Da auch das Privatleben der einzelnen beleuchtet wird, hat man immer das Gefühl, es handelt sich um Menschen aus Fleisch und Blut. Auch der zweite Band hat mir sehr viel Lesefreude bereitet und da es sich andeutet, dass der dritte Band in Arbeit ist, bin ich schon sehr gespannt.

Bewertung vom 12.01.2024
Im Visier des Wolfs
Fahnert, Mark

Im Visier des Wolfs


sehr gut

Ein türkischer Botschaftsmitarbeiter wird getötet und das ruft die European Crime Unit auf den Plan. Diese dürfen grenzübergreifend in den Ländern der EU ermitteln. Katrin Lesage wird zur Führungsoffizierin ernannt und Lafdan Sadiku wird ihr zugeordnet. Zwei Charaktere, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Katrin ist äußerst korrekt und geradlinig, Lafdan überschreitet auch schon einmal seine Kompetenzen und stellt gerne seine eigenen Regeln auf. Sie haben dieses Mal einen sehr komplexen Fall vor sich, da die türkische und die italienische Mafia sich gegenseitig bekämpfen.

Der Autor Mark Fahnert punktet bei seinem Thriller mit sehr viel Insiderwissen in Bezug auf die Möglichkeiten von Polizeiarbeit, den politischen Ränkespielen und Geheimdiensten. Er schafft Charaktere mit Ecken und Kanten, die sich trotzdem wunderbar ergänzen und schildert einen Mordfall, der sich an Verstrickungen kaum überbieten lässt.

Bewertung vom 11.11.2023
Die Hofmann-Erben. Mailinas Liebe
Maya Freiberger

Die Hofmann-Erben. Mailinas Liebe


ausgezeichnet

Henri Gross ist nach der Rettung von Dietrich Hofmann aus den brennenden Farbwerken schwer verletzt und Zoe ist allein gestellt bei ihren Versuchen die Wahrheit über die Familien Hofmann und Gross herauszufinden. Eine Frau namens Mailina spielt eine große Rolle bei den ganzen Verwicklungen.

Christian Zeitmann und seine Frau haben unter dem Pseudonym Maya Freiberger diese dreiteilige Familiensaga geschrieben und im letzten Teil werden die Verschlingungen dieser Geschichte gelöst. Wie in den vorhergehenden Bänden wird abwechselnd aus den Jahren 1941 (Mailinas Geschichte) und 1972 (Zoes Geschichte) berichtet. Sehr intensiv habe ich dieses Mal die Geschehnisse, bzw. die Darstellung der Widerstandsbewegung während des 2. Weltkrieges empfunden. Insgesamt liest sich der 3. Teil fast wie ein Krimi und war für mich der spannendste Teil, nicht zuletzt, da hier die volle Wahrheit aufgedeckt wurde.

Bewertung vom 02.11.2023
The Marmalade Diaries
Aitken, Ben

The Marmalade Diaries


sehr gut

Ben sucht eine Wohnung und Winnie, 85 Jahre alt, wohnt allein in einem großen Haus. Er zieht bei Winnie zu einer besonders günstigen Miete ein und muss ihr dafür zur Hand gehen. Wie in jeder Wohngemeinschaft müssen Regeln erklärt werden, Missverständnisse treten auf und im besten Fall arrangiert man sich und weiß die Eigenarten des anderen zu schätzen.

Der Autor Ben Aitken erzählt uns hier seine eigene Geschichte in Form von Tagebucheinträgen vom Zusammenleben mit einer älteren Frau während der Pandemie in England. Sehr schnell spielen sich Routinen ein, bzw. bestimmt Winnie, wie ihre WG funktioniert. Ben hingegen, weiß anfänglich nicht, was er von Winnie halten soll, doch über die Wochen lernt er Winnies Eigenarten und ihren Humor zu schätzen. Es entwickelt sich eine Form von gegenseitigem Umsorgen und Wertschätzung, denn beide wissen, dass ihre gemeinsame Zeit nur begrenzt ist. Ein Roman, der berührt.

Bewertung vom 07.10.2023
Schattenriss
Prammer, Theresa

Schattenriss


ausgezeichnet

Privatdetektiv Edgar Brehm und seine Aushilfe Toni Lorenz übernehmen widerwillig die Suche nach einem vermissten jungen Mann, der zuletzt mit einem jungen Mädchen am Prater war. Hierbei wird Edgar mit seiner Vergangenheit konfrontiert und er muss sich entscheiden, ob er verzeihen kann oder nicht.

Die Autorin Theresa Prammer verfügt über einen ausgesprochen guten Schreibstil und obwohl ich den Vorgängerroman nicht kannte, habe ich mich sofort wohlgefühlt und konnte mit Edgar und Toni mitfiebern. Die Spannung war förmlich zu spüren und das Ende war nicht vorauszusehen, genauso, wie es sein soll.

Bewertung vom 16.09.2023
Kein guter Mann
Izquierdo, Andreas

Kein guter Mann


ausgezeichnet

Der 60-jährige Walter ist Postbote, gesetzestreu, zuverlässig aber leider auch unnachgiebig. Seine Sturheit beschert ihm eine neue Stelle in der Postfiliale in Engelskirchen, der Christkindfiliale. Völlig fehl am Platz erreicht ihn hier ein Brief des 10-jährigen Ben, der beim lieben Gott um Hilfe bittet. Aus Walter wird Gott und sein Leben wird ein anderes.

Der Autor, Andreas Izquierdo, hat hier mit unvorstellbarem Einfühlungsvermögen gezeigt, dass man den Glauben an das Gute im Menschen nicht verlieren darf und dass es wichtig ist, die Geschichte immer von beiden Seiten zu betrachten. Es ist schwer Menschen richtig einzuschätzen, wenn sie auf den ersten Blick nicht der "Norm" entsprechen, doch die meisten haben einen zweiten Blick verdient. Diese Buch hat mich tief berührt und es wird bestimmt noch lange in mir nachhallen.