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Hanna liest vor
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Wien

Bewertungen

Insgesamt 12 Bewertungen
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Bewertung vom 22.05.2023
Von Ameise bis Wombat: Tierisch geniale Bautricks für unsere Zukunft
Dorion, Christiane

Von Ameise bis Wombat: Tierisch geniale Bautricks für unsere Zukunft


ausgezeichnet

Was für ein cooles Buch. Mein Kind hat es über eine Woche hinweg, jeden Tag beim Zubettgehen zum Vorlesen angeschleppt. Zwei, drei Geschichten sind eine gute Vorlese-Portion. Auf jeweils einer Doppelseite wird einem Bauwerk, einem Baustoff aus der Natur und seine Verwendung in der "Menschenwelt" kindgerecht dargestellt.

Mein Kind ist vier, empfohlen ist das Buch ab fünf Jahren. Die Einschätzung ist, denk ich, ganz gut. Einige Wörter sind nicht ganz einfach zu verstehen – insbesondere Fachbegriffe. Aber mit Begleitung und zusammen mit den wunderschönen Grafiken klappt es eigentlich ganz gut, auch für Kinder unter fünf.

Die Mischung aus Technik, Architektur, Naturwissenschaft und Biologie ist super vermittelt. Ich bin wirklich begeistert von dem Buch und werde es ganz sicher an Kinder von Freund:innen verschenken. Große Empfehlung!

Bewertung vom 30.03.2023
Wieso? Weshalb? Warum?, Band 59: Wir erforschen Sterne und Planeten
Erne, Andrea

Wieso? Weshalb? Warum?, Band 59: Wir erforschen Sterne und Planeten


ausgezeichnet

„Wir erforschen Sterne und Planeten“ ist in der DER Kindersachbuch-Reihe im Ravensburger Verlag erschienen.
Die Bücher haben Klappen, die neugierig machen und Kinder einladen, den (Vor)Leseprozess aktiv zu gestalten. "Wo schauen wir als nächstes rein" – ein Satz, der bei uns oft fällt. Die Informationen in „Wir erforschen Sterne und Planeten“ finde ich kindgerecht, aber im Vergleich zum Band "Wir erforschen den Weltraum" ein bisschen komplexer. Die Überschneidungsmenge der beiden Bücher ist gering.
Ich würde das Buch also eher Weltraum-Fans als Einsteiger*innen ins Thema empfehlen und vielleicht jenen, die besonders Technik-affin sind.
Mein absoluter Plus-Punkt: endlich gibt es nicht nur Weiße Techniker in den naturwissenschaftlichen Büchern der Reihe. Ich finde wirklich super, dass sich da ein bissl was tut.
Mein Kind war aber begeistert und hat in die bunte Sammlung von "Wieso, Weshalb, Warum"-Bücher gestellt.

Bewertung vom 18.01.2023
Spannende Detektivgeschichten zum Mitraten - Leserabe ab 2. Klasse - Erstlesebuch für Kinder ab 7 Jahren
Kiel, Anja

Spannende Detektivgeschichten zum Mitraten - Leserabe ab 2. Klasse - Erstlesebuch für Kinder ab 7 Jahren


ausgezeichnet

Ein Diebstahl, eine verschwundene Katze und eine kleine Sabotage-Aktion in der Schule werden zu kleinen Rätsel- bzw. Krimigeschichten. Erstleser_innen und Nachwuchsdetektiv_innen müssen relativ genau lesen, um die Fälle zu lösen. Die Geschichten sind ganz spannend, die Wörter leicht zu verstehen.

Klischeefreie Erstlesebücher sind schwer zu bekommen oder sie sind langweilig und/oder nicht altersgerecht. Zwei der drei Geschichten fand ich unter den Gesichtspunkt der Diversität sehr gut. Das betrifft nicht nur den Inhalt, sondern auch die Illustrationen. Die Menschen im Buch sind divers dargestellt, das ist fein. Irritiert war ich irgendwie von der eigenartigen Schulsituation. Die unterstreicht, dass die Schulsysteme von Österreich und Deutschland wirklich eher auf Schwächen denn auf Stärken orientieren.

Es wäre super gewesen, die Falllösungen bissl besser zu verstecken. Die Rätsel am Ende des Buches haben meinem Kind Spaß gemacht. Insgesamt ein schönes Buch in einem schwierigen Genre.

Bewertung vom 21.12.2022
Der Tod macht Urlaub in Schweden
Motte, Anders de la;Nilsson, Måns

Der Tod macht Urlaub in Schweden


weniger gut

Ein schwedisches Holzhaus am Strand, das das Cover ziert, versetzt uns gleich in die Stimmung den nordischen Frühsommers. Schon im Prolog wird klar: es ist nicht alles so idyllisch. Ein Mord an einer Immobilienmaklerin muss aufgeklärt werden. Das Thema Wohnen hätte wohl einiges an gesellschaftspolitischen Tiefgang ermöglicht. Den gibt es leider nicht.

Ich hatte angesichts berühmter schwedischer Vorbilder auch auf ein bissl mehr Spannung gehofft, ich hab das Buch erst auf den zweiten Anlauf fertig lesen wollen und es einmal abgebrochen. Die Konflikte zwischen Peter Vinston und Tove Esping, er erfahren, sie junge Ermittlerin, war mir ein wenig zu klischeehaft. Es ist auch nicht mein Humor, aber das ist wohl individuell.

Extrem hilfreich ist die Personengalerie am Beginn des Buches. Das hab ich noch nicht oft gesehen, ist aber für das Reinkommen in die Geschichte wirklich hilfreich.

Bewertung vom 14.10.2022
Die verborgenen Zeichen der Natur
Caudill, Craig

Die verborgenen Zeichen der Natur


ausgezeichnet

In fünf großen Überkapiteln (Wetter, Meer und Pfützen, Pflanzen und Pilze, Tiere und Himmelskörper) werden viele Informationen zum besseren Verständnis der Natur für Kinder im Volksschulalter aufbereiten. Es geht aber auch darum, die Sinne der Leser:innen zu verschärfen. Und auch die Vor-/Mitleser:innen können noch einiges lernen. Die Illustrationen von Carrie Shryock sind wirklich wunderschön, die beiden Hauptfiguren, die mit uns auf Entdeckungstour in die Natur gehen, sind divers. Ich mag es, dass die zwei Figuren sich durch das ganze Buch ziehen. So entsteht das Gefühl einer gemeinsamen Reise. Vielleicht habe ich es überlesen, aber Namen haben die beiden keine. So kann jedes Kind einfach frei entscheiden, ob die zwei Reisenden einen Namen brauchen oder nicht.

Ein Glossar am Ende erklärt schwierige Begriffe und Link-Tipps und (deutschsprachige) Bücher zum Thema sind auch enthalten. Ein wirklich schönes Naturbuch, dass zum Schmökern einlädt und wohl auch Stadtkindern Lust auf die Natur und Abenteuer im Freien machen wird.

Bewertung vom 25.08.2022
Pipi, Popel, Pups und Kacka
Dalheim, Pauline

Pipi, Popel, Pups und Kacka


sehr gut

Lulu und Kacki sind wirklich Dauerbrenner in der Kindergarten-Gruppe. Kaum hat ein Kind das große Interesse daran gewonnen, findet ein anderes es lustig, den Tabu-Bruch "Lulu" und "Kacki" auf das Tapet zu bringen. Dann geht's wieder zwei Tage drum.

Das Buch ist in den letzten Wochen zu meiner Geheimwaffe geworden. Wann immer Urin und Kot in der Sprache besonders viel Raum einnehmen, biete ich an, dass wir das Buch lesen. Das entzaubert das Thema ein bissl.

Schon am Titelbild geht es an das "Eingemachte": Alles, was den Weg aus dem Körper raus findet, ist dabei. Ich mag den Stil des Covers nicht ganz so gern, ich finde ihn fast ein wenig lieblos und "grob".

Im Inneren ist es viel weniger "roh" als es am Cover wirkt. Besonders lieb finde ich die Ekel-Skala. Ein Pluspunkt sind für mich die diversen Abbildungen von Kindern, für mich hätte es sogar noch ein bisschen durchgängiger sein können. Die Info-Boxen zwischendurch lockern den Text auf. Der Vergleich der Kot-Gramm, die unterschiedliche Tiere (und Menschen) ausscheiden, kommt bei uns besonders gut an.

Aber es ist auch ein Buch, das zwar nicht hauptsächlich darauf orientiert, aber ein paar Infos darin helfen auch Corona einzuordnen, oder auch einfach wieder in Erinnerung zu rufen, dass Hände waschen eigentlich grundsätzlich eine gute Idee ist, denn Ekel schützt uns auch. Das ist quasi die Quintessenz des Buches.

Die detaillierten Informationen finde ich für die angegebene Altersgruppe gut anpassbar beim Vor- bzw. Selberlesen. Bei kleineren Kinder geht es, wenn man ein paar Wörter in einfachere Sprache packt und die Bilder gut erklärt.

Bewertung vom 18.07.2022
Alles über den Straßenverkehr / Wieso? Weshalb? Warum? Bd.50
Erne, Andrea

Alles über den Straßenverkehr / Wieso? Weshalb? Warum? Bd.50


ausgezeichnet

Wir haben viele Bände aus der Reihe "Wieso? Weshalb? Warum?" zu Hause. Die Buchreihe ist grundsätzlich ein super Einstieg in verschiedene Sachwissen-Themen für Kindergartenkinder wie etwa zum Wetter, zum Wald oder zur Uhrzeit. Manchmal sind sie auch bei "schwierigen" Themen wie Trauen oder einem Besuch im Krankenhaus eine gute Begleitung für gemeinsame Gespräche. Die Klappen im Buch machen das Lesevergnügen abwechslungsreich.

Die Illustrationen sprechen mein Kind an, die Sprache ist leicht verständlich und die Komplexität ist für mein 3,5 jähriges Kind bei den Büchern 4-7 Jahre gut. Grundsätzlich ist mein großer Wehrmutstropfen, dass die Bücher leider so wenig divers sind. Nämlich wenig divers was nichthegemoniale Geschlechterrollen angeht, was die Darstellung von People of Color angeht, was queere Familienkonstellationen und finanzielle Hintergründe angeht.

Da scheint sich aber etwas zu bewegen, schaut man sich die Leseprobe von "Wieso? Weshalb? Warum? Alles über den Straßenverkehr an". Ein Mädchen of Color am Titelbild, eine Frau mit Hijab, ein Kind im Rollstuhl. Super, dass der Ravensburger Buchverlag Realität jetzt auch in den tollen Sachbüchern so zeigt, wie sie wirklich ist: divers. So gibts einen Papa, der Care-Arbeit macht, eine Bim-Fahrerin, dicke Leute, dünne Leute, Schwarze Kinder und ihre Eltern.

Zum Buch selbst: Es vermittelt Kindern die Bedeutung von Verkehrsregeln und Hinweisschildern, unterschiedliche Gefahren im Straßenverkehr. Begleitet werden Leser*innen durch das Buch von einem grünen und einem roten Ampelmännchen. Sie zeigen etwa, wo es am Gehsteig am sichersten für Kinder ist oder was es mit einer Spielstraße auf sich hat. Die Details im Buch sind toll, Kinder sehen richtig viele verschiedene Fortbewegungsmittel: ein Fahrrad für Menschen im Rollstuhl, Skateboards, Roller, Kinderwagen, Einsatzfahrzeuge, Lastenräder, Bus und U-Bahn oder auch ein Rollator. Das Buch zeigt auch unterschiedliche Lebensrealitäten, eher ländliche Regionen mit viel Platz zum Radfahren, aber auch das richtige Verhalten in der U-Bahn und dem städtischen Verkehr.

Mein Fazit: Das erste "Wieso, Weshalb, Warum?"-Buch, das ich uneingeschränkt weiterempfehlen würde.

Bewertung vom 04.07.2022
PAW Patrol: Die Fellfreunde retten den Tag

PAW Patrol: Die Fellfreunde retten den Tag


weniger gut

Meiner Meinung nach sind die Sätze sind extrem kurz, die Geschichte unterkomplex. Für mich grenzt das reduzierte Vokabular an eine Zumutung. Es mögen vielleicht 60 Seiten sein, aber auf kaum einer Seite mehr als ein Satz.

Politikwissenschaftlich gesprochen ist Paw Patrol ein Ausdruck der Disziplinierungsgesellschaft und der Privatisierung des staatlichen Gewalt- und Sicherheitsmonopols. Die Serie wirft inhaltlich ungefähr so viele Fragen auf, wie es Merchandising gibt, das Eltern das Geld aus der Tasche locken soll. Wieso hat ein Kind so viel technische Ausrüstung? Wo sind seine Eltern? Womit wird der Sicherheitsdienst bezahlt? Wer bezahlt das Futter für die Hunde? Wieso gibt es keine Erwachsenen, die einschreiten?

Bei der gedruckten Lautsprache der englischen Namen wird mir anders, aber vielleicht ist es hilfreich für Kinder, denen niemand die englischen Namen vorspricht.

Aber: Mein Kind liebt die Fellfreund*innen heiß. Wir haben uns die Paw Patrol im Kindergarten eingefangen. Das Kind war schon beim Anblick des Covers begeistert. Es liebt die Überblicksseite mit allen Charakteren und nutzt sie, um das gesammelte Wissen über die Paw Patrol loszuwerden. Gefragt danach, wie es die Geschichten findet, sagt es, dass sie super sind. Mein Kind ist 3,5 und beginnt gerade damit, aus einzelnen Buchstaben Silben und Wörter zu bilden. Ich denk nicht, dass das Buch die pädagogisch und literarisch wertvollste Lesehilfe ist, aber man muss es so sehen: jedes gedruckte Wort ist ein guter Anlass, um Lesen zu lernen.

Bewertung vom 28.04.2022
Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach
Mattera, Julia

Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach


ausgezeichnet

Vom ersten Satz an wird man in den duftende Welt von Robert und Elsa gezogen, die zusammen einen Bauernhof haben. Die Sprache ist sehr bildlich, sie lädt ein, sich in die Geschichte hineinzudenken und in das Umfeld einzutauchen. Man riecht förmlich die Blumen im Garten, das Gemüse und die herrlichen Gerichte, die am Hof aufgetischt werden. Das ist sicher der größte Pluspunkt am Buch.

Die bildliche Sprache ermöglicht auch, dass wir schnell einen Eindruck vom Protagonisten und und seinen Gewohnheiten, seiner Schwester und ihrer Familie bekommt. Die Geschichte selbst ist überschaubar und geht nicht in die Tiefe. Die Dialoge sind ein bisschen seicht. Die Dialoge mit den Kindern sind nicht authentisch, das hat ich am meisten gestört. Das Bedürfnis, das Buch weg zu legen hatte ich bei der wundersamen Wandlung von Robert als Maggie auftaucht. Aber das ist wohl Geschmackssache.

Das Cover ist definitiv ein Eyecatcher, ohne den ich nicht in die Geschichte reingelesen hätte.

Bewertung vom 17.03.2022
Die kleine Buchhandlung im alten Postamt
Lucas, Rachael

Die kleine Buchhandlung im alten Postamt


gut

Schon beim Cover hatte mich das Buch. Es ist wunderschön illustriert und öffnet die Vorstellungskraft für die Liebe zu diesem kleinen Geschäft in der alten Post in einem kleinen Ort in Großbritannien. Und ehrlicherweise erinnert es mich auch sehr an die deutschen Cover der Bücher von Frida Skybäck über Büchersalons und Buchgeschäfte. Aber trotzdem macht das Cover Lust darauf, dort Bücher in Little Maudley zu schmökern und in die Welt der Literatur abzutauchen.

Das Buch hat mich leider weniger abtauchen lassen. Es geht darin um die 35-Jährige Hannah, die von ihrer Cousine zu einem Abenteuer gedrängt wird: so soll ihr Geschäft im alten Postamt von Little Maudley übernehmen und aufs Land ziehen. Hannah schlägt sich mit ungleicher Aufteilung von Reproduktionsarbeit herum, mit Schwangerschaftsstreifen und der Einsicht, dass das Leben kein Instagram-Account ist. So weit so sympathisch. Auch die Probleme des jugendlichen Sohnes, die Sorgen, die sich Hannah macht, sind nachvollziehbar und lassen sich nachfühlen.

Hannahs Mann, der oft spät nach Hause kommt, willigt sehr schnell in die Pläne des Umzugs ein, schlägt vor, er bleibt noch, um alles abzuwickeln. Und spätestens da ist klar, wie sich diese Geschichte weiterentwickelt. Denn relativ schnell wird aus dem Buch über eine Frau und die Herausforderung etwas Neues aufzubauen, ein vorhersehbarer Liebesroman. Ich hatte gehofft, es geht mehr um das Eintauchen in einen neuen Lebensabschnitt, in das Projekt, um die Selbstverwirklichung.

Das Buch lässt sich schnell lesen, die Sprache ist flüssig. Wer auch den Traum von einem eigenen Buchladen mit Platz zum Schmöckern hat, freut sich sicher über die Szenerie. Dem Buch hätte es aber gut getan, wenn der Buchladen ein wenig mehr, und die Männer ein bissl weniger Raum eingenommen hätten.

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