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fellfluse

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Insgesamt 30 Bewertungen
Bewertung vom 24.06.2025
Piper, CJ

The Deer and the Dragon / No Other Gods Bd.1


ausgezeichnet

Marlow, ihres Zeichens ehemalige S*xarbeiterin und derzeit äußerst erfolgreiche Fantasyautorin kommt gut mit ihrem Leben zurecht. Wenn man unter „gut zurechtkommen“ versteht, sich tagelang komplett von der Außenwelt zurück zu ziehen und Besuche eines mysterösen „Geistes“, den sie aufgrund eines unbedacht geäußerten Wunsches nicht mehr sehen, durchaus aber spüren kann, gleichermaßen zu erwarten und zu fürchten. Bis dann selbst dieses fragile Konstrukt ins Wanken gerät.

Dieser Roman ist definitiv anders, als die meisten anderen Fantasy-/Romantasybücher, die derzeit auf den Markt kommen. Es ist viel düsterer, die Protagonistin ist gleichzeitig viel erwachsener und stärker, aber auch verletzlicher und labiler, als man es von den typischen „ich gegen die Welt“-Heldinnen kennt. Und die dunklen Geschöpfe, die hier vorgestellt werden sind eben das: dunkel.
Die ganze Welt ist eigentlich unsere, aber doch eben nicht. Es gibt eine weitere Ebene. Man muss sich in ein Worldbuilding hinein denken, in dem viele Gestalten nicht in dem Maße vorgestellt und erklärt werden, wie es manchmal nötig gewesen wäre.

Auf der anderen Seite kann man Marlows Erfahrungen aus der Vergangenheit viel besser verstehen und nachvollziehen, warum sie sie zu dem gemacht haben, was sie ist.

Ich habe etwas Anlauf gebraucht, um mit der Handlung warm zu werden. Es war mir zu wenig greifbar, zu wenig logisch am Anfang. Da wird eben einfach vieles einfach erzählt, ohne es zu erläutern und ich fühlte mich etwas hilflos. Mit Fortschreiten der Geschichte wird das aber durchaus besser und auch wenn Marlow ihre Schwachstellen hat, finde ich sie als Protagonistin durchaus nachvollziehbar und irgendwie echt.

Etwas verbesserungsfähig finde ich die Einordnung potentiell triggernder Inhalte. Mittlerweile hat jedes zweite Buch eine Triggerwarnung, die ich (persönlich) meistens eher übertrieben finde. Hier allerdings werden Themen behandelt, die von, sagen wir, sorglosem Umgang mit Alkohol oder anderen Substanzen bis hin zu richtig hartem Tobak reichen. Da hätte ich auch eine kritischere Sichtweise innerhalb des Buches gut gefunden.

Insgesamt aber ein Fantasyroman, der es in sich hat und wirklich mal ein anderes Gefühl beim Lesen auslöst.

Bewertung vom 24.06.2025
Thilo

Eldrador Creatures: Lava gegen Eis


sehr gut

Der Lavadrache will den Weltenkristall der Eiswelt in die Krallen bekommen und gerät dabei in eine Falle. Seine Freunde setzen alles daran, ihm zu helfen und ihn zu befreien, obwohl sie in einer Welt kämpfen müssen, die ihrer so gar nicht ähnlich ist.

Bei diesem Buch handelt es sich um eine Geschichte um die Eldrador Creatures, das in eben dieser Welt spielt, geschrieben für Erstleser. Also sehr bunte Seiten mit wenig Text. Die Illustrationen finde ich relativ einfach, die Figuren die man aus der Reihe kaufen kann, sind da tatsächlich detailreicher. Aber es ist schön bunt und zum (vor)lesen praktisch, dass man verhältnismäßig viel angucken kann für jeweils einige wenige Textzeilen.
Der Text ist zwar simpel formuliert, aber einige Wörter dürften Leseanfänger dennoch an ihre Grenzen bringen.

Das grundsätzliche Thema finde ich da insgesamt schwieriger.
Ja, es kämpfen Kreaturen aus unterschiedlichen Welten gegeneinander. Das ist der Sinn dahinter und wer schonmal (Klein)Kinder mit den Figuren hat hantieren sehen, weiß auch, wie es dort zur Sache geht. Dennoch fände ich ganz grundsätzlich besser, wenn die Kreaturen nicht alle als grundsätzlich böse beschrieben werden, sondern einfach akzeptiert wird, dass die eben unterschiedlich sind und deswegen gegeneinander kämpfen (wollen).

Die Botschaft der Freundschaft, die in diesem Buch vermittelt wird, gefällt mir aber wieder ganz gut.
Insgesamt für kleine Fans lesenswert.

Bewertung vom 16.05.2025
Henry, Emily

Great Big Beautiful Life


gut

Alice, mit dem großen Wunsch nach einer Karriere als Journalistin, und Hayden, Pulitzerpreisträger reisen auf eine kleine Insel mit dem gleichen Ziel: Die Lebensgeschichte von Margaret Ives schreiben und veröffentlichen zu dürfen. Diese lebt zurückgezogen und macht seit vielen Jahren ein Geheimnis aus ihrem Privatleben. Nun ist sie bereit, darüber zu sprechen, allerdings nicht mit irgendwem. Um zu entscheiden, ob sie diese Ehre und Chance Alice oder Hayden überlassen wird, lässt sie beide in einem Probemonat gegeneinander antreten. Und Verschwiegenheitserklärungen unterzeichnen, die dazu führen, dass sie beiden nur Bruchstücke ihrer Geschichte erzählen kann, ohne dass sie sich miteinander austauschen. Und neben den Geheimnissen, die die alte Frau verbirgt und dem Wettkampf miteinander müssen die beiden Journalisten sich auch noch mit ganz unerwarteten Gefühlen auseinander setzen.

Die Geschichte soll gleichermaßen leicht und spannend sein. Voller Geheimnisse, aber auch Emotionen. Das gelingt leider nur so mittelmäßig. Ja, der Schreibstil ist toll, flüssig, leicht und schnell zu lesen. Ja, der Umgang von Alice und Hayden miteinander ist angenehm zu verfolgen und auch die Hintergrundstory ist interessant.

Die Umsetzung ist allerdings nicht mein Geschmack. Während die Geschichte von Margaret teilweise zu viel Raum einnimmt, fehlt dieser Raum der Entwicklung von Gefühlen zwischen den Hauptprotagonisten. Da geht es mir viel zu schnell, es ist viel zu heftig, man bekommt fast Kopfschmerzen wenn man versucht, das nachzuempfinden. Und dann folgen wieder laaaaaaaange Ausflüge in die Vergangenheit, die eher so semiinterssant sind die meiste Zeit. Da wäre eine ausgeglichenere Mischung mir lieber gewesen.

Das Setting ist aber gut und die Idee gefällt mir, es war angenehm zu lesen und daher insgesamt empfehlenswert.

Bewertung vom 06.05.2025
Mas, Jasmine

Blood of Hercules


sehr gut

Alexis wächst in Armut und Elend auf in einer Welt, die von Titanen heimgesucht und durch die Rückkehr der alten Götter in die Wahrnehmung der Menschen beherrscht wird. Eben diese Götter, Spartaner, lassen ihre jungen Nachkommen im Alter von 19 Jahren durch die Feuerprobe gehen. Eine Zeit, in der sie körperlich an ihre Grenzen gebracht und geistig geprüft werden. Denn die mit dem 20. Geburtstag erlangte Untersterblichkeit wird als Privileg wahrgenommen, das man sich mit Härte, Widerstandskraft und Intelligenz erarbeiten muss. Alexis muss als einzige Frau an der Feuerprobe teilnehmen, denn bei einem Eignungstest für die Universität stellt sich heraus, dass in ihr Spartanerblut fließt. Als Mentoren zur Seite gestellt werden ihr ausgerechnet das Crimson Duo, zwei der gefürchtesten, wildesten und gnadenlosesten Spartaner. Dachte sie zumindest, bis sie ihre Professoren kennenlernt.

Bei diesem Buch fängt man direkt am Anfang an, zu grübeln. Wie kann es sein, dass ein Kind mit gebrochenen Handgelenken munter mit ihrer neuen Freundin spielen kann den ganzen Tag? Natürlich stimmt da etwas nicht. Leider fand ich einige sich ständig wiederholende Themen nach dem dritten, vierten, siebzehnten Mal, dass sie erwähnt wurden, wirklich nervig. Da ist die Sache mit der Schaufel und dem Nachbarn, Carl Gauss und der permanent ausgedrückten Todessehnsucht. Das war mir zu viel, zu inflationär, zu präsent.

Dennoch macht es Spaß, das Buch zu lesen (oder in meinem Fall zu hören), denn die Geschichte hat durchaus Potential.

Gestört hat mich am Ende, die Auflösung einiger Fragen, da ging es dann doch etwas zu schnell „back to normal“, sofern man hier von normal sprechen kann. Außerdem gibt es noch einige Rätsel, die nicht aufgelöst wurden und vielleicht (hoffentlich, wahrscheinlich) im nächsten Band dann wieder aufgegriffen werden.
Die Spannung zwischen Alexis und ihren Professoren, sowie Charon ist durchaus merkbar und gut beschrieben, das Verhältnis zwischen ihr und dem Crimson Duo bleibt total nichtssagend, was gerade den Schluss echt seltsam wirken lässt.

Insgesamt eine gute Idee, auch gut umgesetzt, aber es gibt noch Verbesserungsbedarf.

Bewertung vom 06.05.2025
Graßmann, Farina

True Crime in Nature


ausgezeichnet

Dass die Natur grausam ist, wissen wir. Gerade meine Generation, die mit Tierdokus aufgewachsen ist (ich erinnere mich an äußerst verstörende Aufnahmen), ist sich dessen absolut bewusst.

WIE grausam und teilweise tatsächlich, an menschlichen Maßstäben gemessen, kriminell es zugeht, wird in diesem (eher Sach- als Lach-)Buch dargestellt.
Dabei geht es um alle Facetten von sagen wir Kleinkriminalität bis Mord. Und das alles recht unterhaltsam aufbereitet und mit richtig guten, witzigen, treffenden Illustrationen untermalt.

Toll finde ich, dass in den jeweiligen Kapiteln nicht nur ein „Fall“ geschildert wird, sondern auch ähnliche Vorgehensweisen aufgeführt werden und so eben nicht nur kleine Stichproben aufbereitet werden, sondern ein breiter gefächertes Bild entsteht.

Die einzelnen Fakten reichen von amüsant bis verstörend und sind sicherlich nicht für jeden leichte Kost. Wer aber schon einen Eindruck davon hatte, wie es im Tierreich abgehen kann, den wird wenig überraschen.
Insgesamt ein gut lesbares, optisch toll aufbereitetes und stellenweise sehr lehrreiches Buch.

Bewertung vom 06.05.2025
Lorenz, Sarah

Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken


ausgezeichnet

Elisa spricht in diesem Buch viel. Mit Mascha Kaleko, von sich selbst, ihrer Kindheit. Es ist, als würde man einen Brief an eine alte Freundin lesen, in der Elisa ihr Leben Revue passieren lässt. Schonungslos, offen, nüchtern in Anbetracht der harten und teils grausamen Zeiten. Mascha Kalekos Werke waren ihr eine treue Begleitung und sie nimmt dabei immer wieder auf diese Bezug. Und spricht mit und zu Mascha Kaleko, wie man mit jemandem spricht, der einen eben schon das ganze Leben begleitet und leitet.

Das Buch ist teilweise belastend. Gerade, wenn sehr nüchtern über fehlende Liebe, eine schwierige Kindheit, Drogenabhängigkeit etc. berichtet wird und man sich nur fragt, wie jemand das aushalten, davon erzählen und nicht zerbrechen kann. Und dann wieder wird das Ganze gerahmt von Gedichten und eingebettet in das fast freundschaftliche Gespräch zur Dichterin.

Das Buch hat mir gut gefallen, schätze ich Mascha Kaleko doch selbst sehr. Aber es ist keine einfache Kost. Ein Wegbegleiter seinerseits ein Stück weit. Aber eben nicht leicht verdaulich.

Bewertung vom 06.05.2025
Mirasol, Eva

Staying Alive


gut

Nicki ist eine junge Ärztin, die ihren Dienst an einer großen Rettungsstelle in Berlin antritt. Dort wartet nicht nur eine strenge Hierarchie in der Zusammenarbeit mit Pflegepersonal und Ärzt*innen auf sie, sondern auch jede Menge Patient*innen und: Micha. Micha, der Oberarzt ist, ihr Vorgesetzter und in den sie sich ganz unfreiwillig verliebt.

Der Roman trägt den Untertitel „kein Arztroman“ und dennoch ist er genau das. Wenn auch nicht im klassischen Sinne, denn es steht nicht die Romanze im Vordergrund, sondern der Alltag in der Medizin. Dieser wird sehr direkt, aber immer mit einem Augenzwinkern beschrieben. Viele medizinische Termini und Praktiken werden als Fußnoten erklärt und man bekommt einen Einblick in das geordnete Chaos einer Rettungsstelle aber vor allem auch darein, was der Arbeitsalltag Ärzt*innen und Pflegenden abverlangt.

In all das eingebettet ist die Geschichte von Nicki und Micha und ehrlich gesagt, auch wenn das der große tragende Spannungsbogen des Buches ist, diese gefällt mir gar nicht.

Dort baut sich weder Spannung und Gefühl auf, noch ist irgendwie der Beginn nachvollziehbar dargestellt. Von einer auf die nächste Seite ist es einfach so.
Was danach passiert hingegen ist wieder sehr lebensnah beschrieben, aber das kann mich über das „hoppla, wo kommt das denn her?“ nicht hinwegtrösten. Auch den Schluss finde ich – als einzigen Teil dieses Buches – massiv übertrieben und unglaubwürdig.

Insgesamt hat es Spaß gemacht zu lesen, aber es bleibt ein fader Beigeschmack.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.08.2024
Lu, Marie

A Silent Fall / Skyhunter Bd.1


gut

Talin ist Kämpferin gegen die Förderation und hat ihre Sprache verloren. Im lautlosen Kampf gegen die Geister tut sie ihr bestes. Red wird als Kriegsgefangener zum Tode verurteilt, aber Talin rettet ihn. Sie spürt, dass bei ihm mehr dahinter steckt.

Das Buch ist eher eine Dystopie, als Fantasy, damit hatte ich am Anfang nicht gerechnet. Insgesamt ist die Geschichte gut aufgebaut und vor allem die Charaktere sind toll ausgearbeitet, stringent in ihren Handlungen und sympathisch.

Das Worldbuilding hätte etwas konsequenter und vor allem (für mich) deutlicher nachvollziehbar sein können. Aber insgesamt gibt es für die Handlung eine solide Basis, die sich auch durch das Buch zieht. Normalerweise bin ich kein Fan von Slowburn, aber in diesem Fall vor dem Hintergrund der Geschichten von Talin und Red ist das stimmig.

Dennoch konnte mich das Buch nicht restlos überzeugen, dafür fiel es mir zu leicht, es immer wieder beiseite zu legen. Es war einfach für mich eine Geschichte, die „nur“ nice-to-know ist und keine, deren Ende ich unbedingt wissen wollte. Wobei sie ja noch nicht auserzählt ist.

Den zweiten Band werde ich wohl lesen, aber besonders eilig habe ich es nicht.

Bewertung vom 15.08.2024
Zischke, Vera

Ava liebt noch


ausgezeichnet

Ava ist Anfang 40, lebt das Klischee der Hausfrau und Mutter und reibt sich daran auf. Ihr Mann bringt das Geld nach Hause und hat damit seine Pflicht getan, alles andere obliegt Ava. Wie belastend so eine Situation ist oder sein kann, erfährt glaube ich jede Mutter irgendwann mal. Ist es dann über Jahre so, wundert es nicht, wenn man sich selbst verliert und gar nicht mehr weiß, wer man ist und wie schön das Leben eigentlich sein kann.

Ava verliebt sich dann jedoch Hals über Kopf in den wesentlich jüngeren Kieran und erlebt den Zwiespalt zwischen dem, was sie für ihr Kinder will (Sicherheit, Beständigkeit, Ordnung) und dem, was sie für sich will (Liebe, Leidenschaft, LEBEN).

Der Einstieg in das Buch ist für mich absolut nachvollziehbar und vor allem nach-spürbar gewesen. Ich kenne diese Gedanken und Gefühle und ich weiß, was es mit einem macht, wenn man plötzlich erfährt, dass es einen selbst noch gibt. Unter all den Schichten von Alltag, Mutterschaft, Pflichten und Anforderungen. Dass man selbst noch da ist und eigentlich viel mehr will, viel mehr vom Leben erwartet und auch viel mehr verdient. Daher hat das Buch mich sofort in seinen Bann gezogen und auch nicht mehr losgelassen.
Auch, als die Geschichte sich weiterentwickelt und die Jahre verstreichen. Gut finde ich die Sichtweise von Kieran, denn die Zweifel, die Ava hat, die jede von uns hätte, werden für den Leser ausgeräumt. Das finde ich befreiend, weil es auch Hoffnung gibt.

Und die Frage, die formuliert wird „was wäre wenn?“, auch die habe ich mir manches Mal gestellt. In meinem Fall gibt es darauf eine klare Antwort, aber ich finde es dennoch beruhigend zu sehen, dass auch diese Gedanken abgebildet werden.

Insgesamt ein Buch, das wahrscheinlich für viele Frauen und Mütter ein Spiegel, eine Inspiration, vielleicht eine Warnung oder ein Lichtblick sein kann. Für mich war es so.

Bewertung vom 19.07.2024
Parker, Sarah A.

When The Moon Hatched / Moonfall Bd.1


gut

Raeve ist Assassinin und wirklich nicht zimperlich. Das hat seinen Preis, als ihre Freundin ermordet wird, um an Raeve heranzukommen, was auch funktioniert. Dann bricht eine dunkle Seite in ihr hervor und sie richtet ein Blutbad an, wird allerdings gefangen genommen und verurteilt. Der unbekannte Fremde, der aus seltsamen Gründen darauf besteht, ihr helfen zu wollen, ist da gerade ihr kleinstes Problem.

Ich habe mich sehr auf „When the Moon hatched“ gefreut und wurde nicht enttäuscht.
Der Weltenaufbau ist fantastisch und auch wenn einige Motive einem ziemlich bekannt vorkommen, wenn man sich bereits durch halb Bookstagram gelesen hat, sind sie neu verknüpft und gut geschrieben. Raeve ist zwar, wie die meisten FMCs etwas zickig und durchaus ambivalent dargestellt, aber Kaan gefällt mir gut und die der Geschichte zugrunde liegende Ordnung der Welt, die Götter und die Sprachen, die sie sprechen ist wirklich spannend und interessant.

Nervig fand ich, dass auf Krampf alles einen anderen Namen bekommen hat. Dass es Tiere, Ereignisse, Dinge gibt, die einfach in so einem Setting anders heißen, ist klar. Aber dass aus Tag/Day Dae gemacht wird oder an Ma und Pa noch ein „h“ herangehängt wird, bewegte sich für mich auf dem Niveau von Eltern, die ihren Kindern Standardnamen geben, diese aber ungewöhnlich schreiben, weil die Sprösslinge ja so besonders sind.

An einer Stelle gab es einen für mich zu heftigen Deus-ex-machina-Moment (auch wenn der niedlich beschrieben ist und schnurrt), wo es für mich etwas weniger Eingreifen und etwas mehr Passieren hätte geben dürfen.
Auch war ich überrascht, dass bei über 800 Seiten trotzdem Änderungen der Sichtweisen und Handlungen der Charaktere einfach vom Himmel gefallen sind, statt langsam aufgebaut zu werden. Das ist allerdings der Hintergrundhandlung zu verdanken, die eben nicht beendet ist mit „sie finden sich, sie mögen sich“, sondern viel tiefer reicht.

Am Ende des Buches hat man gerade das Gefühl, das WAS verstanden zu haben, aber vom WARUM noch weit entfernt zu sein.

Das Glossar finde ich hilfreich, insbesondere, wenn Begriffe einfach genutzt werden, man aber die daraus entstehende Ehrfurcht nicht nachvollziehen kann. Andere Dinge, wie zum Beispiel viele Schichten von Runen, hätte ich lieber etwas ausführlicher erklärt bekommen.

Es ist ein gutes Buch und es hat viel Spaß gemacht, es zu lesen. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass da kräftig eingekürzt wurde, um es auf ein lesbares Maß an Seiten runterzubrechen und dass mir viele Erklärungen und langsamer aufgebaute Entwicklungen lieber gewesen wären.