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Lilli33
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 556 Bewertungen
Bewertung vom 21.07.2025
Eschbach, Andreas

Die Auferstehung


gut

Drei einzelne Fragezeichen

Inhalt:
Vor sieben Jahren ist im brasilianischen Regenwald die Hälfte einer Filmcrew verschollen, darunter auch Tracy, die Tochter des Millionärs Alec Hitfield, mit dem auch die drei ??? Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews bekannt waren. Nun taucht eine Frau auf und behauptet, Tracy Hitfield zu sein. Während Alec sie freudestrahlend mit offenen Armen willkommen heißt, hegt seine Schwester Mary Zweifel an Tracys Identität. Sie beauftragt Justus, dem nachzugehen. Auch Bob und Peter werden in den Fall verwickelt - jeder für sich.

Meine Meinung:
Ich habe die Kriminalgeschichten um die drei ??? früher geliebt und sie auch mit meinen Kindern gelesen und gehört. So freute ich mich unbändig auf „Die Auferstehung“ - quasi auch eine Auferstehung der alten drei ???. Doch leider konnte mich das Buch nicht abholen. Ich fürchte, ich habe mich in den vergangenen Jahren schneller weiterentwickelt als Justus, Peter und Bob, obwohl auch sie älter und reifer geworden sind und Andreas Eschbach ihnen einen passenden Background verpasst hat. Aber in vielem blitzen einfach noch die damaligen Jugendlichen durch, was auch am Schreibstil liegen mag, der dem früheren recht ähnlich ist. Das wirkt einerseits nostalgisch, andererseits für mich aber nicht hundertprozentig glaubwürdig. Zudem hat es mich gestört, dass die drei eine lange Zeit jeder für sich im Fall Tracy wursteln und sich erst spät zusammentun. Die drei ??? waren für mich einfach immer ein super Trio, das sich toll ergänzt hat und nur zu dritt stark war.

Gegen ein bisschen mehr Spannung hätte ich auch nichts einzuwenden gehabt. Ab und an zieht es sich doch ein wenig, und große Teile der Lösung sind schon früh vorherzusehen. Die Story ist aber trotzdem einigermaßen verzwickt und gut konstruiert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.07.2025
Hausmann, Romy

Himmelerdenblau


ausgezeichnet

Einfach genial

Inhalt:
Vor 20 Jahren verschwand die damals 16-jährige Julie Novak spurlos. Ein Entführerbrief auf dem PC von Julies Vater Theo bleibt ohne weitere Folgen.
Nun wird der Fall in einem True Crime Podcast wieder aufgerollt. Liv Keller nimmt Kontakt zu Theo auf und zusammen machen sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Diese gestaltet sich nicht nur aufgrund von Theos fortgeschrittener Demenz als schwierig …

Meine Meinung:
Romy Hausmanns neuer Thriller, der drei Jahre lang auf sich warten ließ, wird mit „Romy Hausmanns bester Thriller!“ beworben. Oft empfinde ich solche Aussagen als irreführende Floskeln, aber in diesem Fall trifft es absolut zu. „Liebes Kind“ war klasse, aber „Himmelerdenblau“ ist noch besser. Das Warten hat sich gelohnt!

Von Anfang bis Ende herrscht eine zum Teil hintergründige Spannung, die mich den Atem anhalten ließ. Atmosphärische Beschreibungen lassen einen tief in die Handlung eintauchen und in die Köpfe der Beteiligten blicken. Der Thriller ist aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, wobei mich die Perspektive des dementen Theo Novak am meisten begeisterte. Es ist einfach perfekt, wie Romy Hausmann sich in diese Figur hineingedacht hat, so authentisch, wie sie fließend zwischen dementen und klaren Momenten wechselt und dabei auch die Leserschaft ein klein wenig fordert, sich in die Dings, in die Wortfindungsprobleme von Theo hineinzudenken, um die Verballhornung mancher Wörter zu entwirren. Auch wenn manches zum Schmunzeln ist, begegnet Hausmann dieser tragischen Figur mit dem höchsten Respekt.

Meisterhaft streut die Autorin echte und falsche Spuren, führt die Lesenden in die Irre, und dabei erweist sich am Ende doch alles als logisch und richtig. Der Thriller eignet sich hervorragend zum Miträtseln, ist wenig vorhersehbar und wartet immer wieder mit einer neuen überraschenden Wendung auf - bis zur allerletzten Seite.

Fazit:
Spannend, durchdacht, empathisch. Absolute Leseempfehlung für alle, die für ein großartiges Lesevergnügen nicht unbedingt Blut brauchen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.07.2025
Hayes, Samantha

Eine von uns (MP3-Download)


sehr gut

Träger Anfang, rasantes Ende

Inhalt:
Als Ginas und Matts Haus abbrennt, lädt Ginas Freundin Annie sie ein, vorübergehend in ihrem Haus zu wohnen. Annie selbst macht gerade eine längere Reise. Unglücklicherweise steht dieses Haus in Ginas früherer Heimatstadt, mit der sie albtraumhafte Erinnerungen verbindet. Und auch Annies Haushälterin Mary und deren Sohn Tyler tragen nicht gerade zum Wohlbefinden von Ginas Familie bei.

Meine Meinung:
Klappentext und ein knackiger Prolog sorgten dafür, dass ich mit hohen Erwartungen an dieses Buch heranging. Doch leider ging es nach dem Prolog erst mal recht träge weiter. Aus Ginas Sicht wird über die aktuelle Lage berichtet und auch ein schreckliches Ereignis in der Teenager-Vergangenheit der vier Freundinnen Gina, Annie, Laura und Sarah erwähnt. Leider empfand ich Gina hier als zu sehr jammernd; das nervte auf Dauer. Zudem konnte ich vieles von Ginas Verhalten nicht nachvollziehen. Sie ist manchmal zu vertrauensselig, obwohl sie dabei ein ganz schlechtes Gefühl hat. Da wären andere Verhaltensweisen angebracht.

Im Wechsel mit Ginas Perspektive erzählt Mary, die Haushälterin. Sie ist leider ganz schnell zu durchschauen, was natürlich etwas die Spannung nimmt. Lediglich ihr mysteriöser Sohn Tyler bringt noch ein bisschen Grusel in die Geschichte.

Zum Ende hin gibt es dann jede Menge Enthüllungen - zum Teil von mir genau so erwartet und vorhergesehen, zum Teil aber auch überraschend.

Dank der tollen Lesung von Jutta Seifert und Mona Fischer konnte ich das Hörbuch trotzdem gut genießen. Beide haben sehr angenehme und gut unterscheidbare Stimmen und haben meist sehr gut betont gesprochen und damit die Atmosphäre perfekt eingefangen.

Bewertung vom 06.07.2025
Geschke, Linus

Der Trailer / Donkerbloem Bd.1


ausgezeichnet

Fesselnder Auftakt von Linus Geschkes neuer Trilogie

Inhalt:
Vor 14 Jahren verschwand die damals 21-jährige Lisa Martin spurlos von Camp Donkerbloem, einem Campingplatz in Belgien. Der Fall konnte nicht gelöst werden. Nun kommt die Suche nach Lisa durch einen True-Crime-Podcast wieder in Gang. Die Kommissarin Frieda Stahnke, aktuell vom Dienst suspendiert, hatte damals zwar mit den Ermittlungen nichts zu tun, kannte Lisa aber persönlich. Als sie einen anonymen Tipp bekommt, setzt sie alles daran, Lisa oder ihren Mörder zu finden.

Meine Meinung:
Linus Geschke ist fast schon ein Garant für spannende Thriller. Ich habe nun schon einiges von ihm gelesen und wurde nie enttäuscht. Auch „Der Trailer“ konnte mich von Anfang an fesseln und über die etwa 400 Seiten gut unterhalten. Es gibt zwar auch ein paar wirklich abartig gewalttätige Szenen, doch sind sie so perfekt eingebaut, dass es einfach stimmig ist und nicht unnötig reißerisch wirkt. Damit kann ich gut leben. Für wirklich zart besaitete Lesende könnte es allerdings zu viel sein.

Die Protagonistin Frieda hat mir gut gefallen. Sie ist clever und durchsetzungsfähig, kommt zuweilen aber auch ins Zweifeln. Ihre Gedanken und Handlungsweisen konnte ich problemlos nachvollziehen. Ihre Mithandelnden sind Wout, Kathinka und Tayfun. Alle drei sind in gewisser Weise schillernde Persönlichkeiten, die ihre Ecken und Kanten haben, nicht gerade der Schwiegermuttertraum, aber bei näherem Hinsehen zeigen sie doch alle auch liebenswürdige Seiten. Prima, dass es hier nicht nur schwarz-weiß zugeht.

Die Story wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Der größte Teil handelt in der Gegenwart, aber auch Lisas Erlebnisse in der Vergangenheit werden nach und nach enthüllt. Alles fügt sich am Ende zu einem kompletten Bild, wobei Linus Geschke mich mit der letzten Wendung wirklich überraschen konnte. Im Prinzip ist der Fall abgeschlossen, doch die Wege der Protagonist*innen werden sich auch weiter überkreuzen. Ich bin schon gespannt auf die weiteren Ereignisse.

Achtung: Das Nachwort des Autors ist lesenswert, aber bitte wirklich erst nach der Lektüre, da es Spoiler enthält.

Die Reihe:
1. Der Trailer
2. Das Camp (erscheint voraussichtlich im Februar 2026)
3. Die Schlucht (erscheint voraussichtlich im Juli 2026)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.06.2025
Furniss, Jo

Der Stau


sehr gut

Fesselnd, aber zu viele Wiederholungen

Inhalt:
Nach einer Auszeit in Australien kehrt die Polizistin Belinda Kidd nach London zurück. Kurz vor der Stadt gerät sie in einen Stau, der durch einen Terroranschlag in einem Tunnel verursacht wurde. Sie steckt fest zwischen hohen Lärmschutzwänden und Unmengen von Autos. Keine Chance weiter zu kommen. Doch das ist noch nicht das Schlimmste. In einem Auto sitzt eine Leiche - offensichtlich gerade ermordet. Der Mörder muss sich noch in der direkten Umgebung aufhalten. Obwohl nicht im Dienst, versucht Belinda zu ermitteln, wenn nur ihre Blase nicht so drücken würde …

Meine Meinung:
Insgesamt hat mir „Der Stau“ von Jo Furniss sehr gut gefallen. Der Thriller ist nicht allzu blutrünstig, aber dennoch fesselnd und spannend aufgebaut. Die Protagonistin, Belinda Kidd, genannt Billy the Kidd (entlockte mir beim ersten Vorstellen noch ein leichtes Schmunzeln, jedes weitere Mal nervte es nur - und es gab viele Male), fand ich sehr sympathisch in ihrer durchgreifenden und mitfühlenden Art. Sie hat mit einem Trauma zu kämpfen, eigentlich zwei, und versucht einfach, dieses Mal alles richtig zu machen. Ihre (Selbst-) Zweifel kann man gut nachvollziehen und auch alle Entscheidungen, die sie im aktuellen Fall trifft. Nur ihre volle Blase lenkt sie immer öfter ab. Klar, eine volle Blase kann irgendwann zum Problem werden, ich habe auch kein Problem damit, wenn dies mal erwähnt wird, aber doch bitte nicht auf gefühlt jeder Seite immer und immer wieder.

Billy bekommt es hier mit einigen seltsamen Gestalten zu tun; jeder scheint etwas zu verbergen zu haben, und nicht jeder sagt immer die Wahrheit. So kann man zusammen mit Billy rätseln, wie alles zusammenhängt und wer mit wem … Die Auflösung ist durchaus überraschend, aber dennoch in sich logisch.

Billy ist komplett auf sich allein gestellt, denn ihre Kollegen kommen erstens nicht zu ihrem Tatort durch und sind zweitens alle mit dem Terroranschlag beschäftigt. Sogar das Mobilfunknetz bricht zusammen. Doch Billy kommt auf eine recht pfiffige Idee, wie ich finde, um doch Kontakt zu ihrem befreundeten Kollegen Dom zu halten, der ihr im Hintergrund ein bisschen beistehen kann.

Je weiter die Handlung fortschreitet, um so spannender wird es, bis am Ende alle Verstrickungen offenliegen und man das Buch zufrieden zuklappen kann.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.06.2025
Bannalec, Jean-Luc

Bretonische Versuchungen / Kommissar Dupin Bd.14


ausgezeichnet

Nolwenn ist ganz vorne mit dabei

Inhalt:
Gerade will Commissaire Georges Dupin sich in einer Konfrontationstherapie seiner größten Angst stellen und ein kleines Boot betreten, als sein Handy klingelt: Ein neuer Mordfall will gelöst werden. Die Inhaberin einer Schokoladenfabrik, Adeline Mazago, wurde tot aufgefunden - ertrunken in einem Schokoladenbottich.

Meine Meinung:
Dies ist bereits der 14. Band dieser amüsanten Krimi-Reihe, die auch verfilmt wurde. Man kann das Buch aber auch gut ohne Vorkenntnisse lesen; der Kriminalfall ist abgeschlossen.

Nachdem Dupins Assistentin Nolwenn beim letzten Fall größtenteils außen vor blieb, ist sie nun hautnah bei den Ermittlungen dabei und unterstützt Dupin in vorderster Front. Mir hat diese bunt schillernde Person im letzten Band wirklich gefehlt, mitsamt ihren Eigenmächtigkeiten und ihrem herzlichen Wesen. Daher war ich wirklich froh und begeistert, dass sie diesmal nicht nur im Hintergrund die Strippen zieht, sondern richtig bei den Ermittlungen mitwirken darf - auch wenn das vielleicht nicht sehr realitätsnah ist.

Der Kriminalfall hat mir auch sehr gut gefallen, nicht nur weil es um mein Lieblingsthema „Schokolade“ geht, sondern vor allem, weil der Fall so undurchsichtig ist. Man kann wunderbar miträtseln und spekulieren, aber vorhersehen kann man die Lösung nicht. Dabei gibt es etliche Verdächtige, die allerdings nach und nach aus dem Leben scheiden. Die spannende Frage, ob es noch mehr Tote geben und wen es treffen wird, zieht sich durch den Roman.

Auch die atmosphärischen Beschreibungen von Land und Leuten gefallen mir immer wieder gut und sorgen dafür, dass man trotz brutaler Morde in Urlaubsstimmung kommt und am liebsten sofort in die Bretagne reisen möchte.

Die Reihe:
1. Bretonische Verhältnisse
2. Bretonische Brandung
3. Bretonisches Gold
4. Bretonischer Stolz
5. Bretonische Flut
6. Bretonisches Leuchten
7. Bretonische Geheimnisse
8. Bretonisches Vermächtnis
9. Bretonische Spezialitäten
10. Bretonische Idylle
11. Bretonische Nächte
12. Bretonischer Ruhm
13. Bretonische Sehnsucht
14. Bretonische Versuchungen

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.06.2025
Winkelmann, Andreas

Ihr werdet sie nicht finden


sehr gut

Sehr komplex

Inhalt:
Vor sieben Jahren verschwand die damals 16-jährige Isabell Waider von einer Party. Trotz intensiver Suche konnte nur ihr Rucksack gefunden werden. Für Isabells Vater, den Polizisten Jonas Waider, stand schnell fest, dass ein Mann, mit dem er kürzlich aneinandergeraten war, für Isabells Verschwinden verantwortlich war. Er drehte durch und saß dafür sechs Jahre im Gefängnis.

Die Privatdetektivin Franca Lichtenwalter erhält den Auftrag, die 22-jährige Silvia Frieling, Enkelin einer Bankierswitwe, zu finden. Silvia ist seit einem halben Jahr verschwunden. Schnell entdeckt Franca einen Zusammenhang zwischen den beiden jungen Frauen und sucht zusammen mit Jonas nach ihnen.

Meine Meinung:
Nachdem ich schon so viele positive Stimmen zu Andreas Winkelmanns Thrillern gelesen hatte, wollte ich mir endlich selbst ein Bild davon machen.

Ja, Winkelmann schreibt sehr gut. Die Story ist interessant und komplex, wenig vorhersehbar. Die Protagonistin Franca mochte ich auch sehr gerne, aber mit Jonas bin ich einfach nicht warm geworden. Sein Verhalten ging mir kolossal gegen den Strich, auch wenn der Autor es nachvollziehbar darstellt.

Vielleicht habe ich deswegen nicht so mitgefiebert, wie ich das gerne bei Thrillern mache. Vielleicht lag es auch einfach daran, dass der Fall so lange zurückliegt und die gefährlichen Auswirkungen, die davon auf das aktuelle Geschehen ausgehen, erst spät greifbar werden.

Klasse gemacht sind auf jeden Fall die vielen unerwarteten Wendungen, mit denen Andreas Winkelmann bei mir punkten kann. Immer wieder musste ich meine Meinung revidieren, meine Verdächtigen gehen lassen und meine Spekulationen in eine andere Richtung lenken. Die Zusammenhänge sind komplex und nicht leicht zu durchschauen. Und die Abgründe der menschlichen Seele, in die der Autor uns blicken lässt, sind tief …

An „Ihr werdet sie nicht finden“ hatte ich sehr hohe Erwartungen, die leider nicht ganz erfüllt wurden. Dennoch kann ich guten Gewissens für diesen Stand-alone-Thriller eine Leseempfehlung aussprechen.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.06.2025
Aichner, Bernhard

John / Die Rache Bd.2


sehr gut

Inhalt:
Nachdem Blum sich mit der chinesischen Mafia angelegt hatte, wechselte sie ihre Identität und tauchte als John auf einer griechischen Insel unter. Das geht jahrelang gut, bis plötzlich eine deutsche Kommissarin auf der Matte steht …

Meine Meinung:
Man sollte den 1. Band, „Yoko“, auf jeden Fall gelesen haben; es wird immer wieder darauf Bezug genommen. Auch manche von dort bekannte Figuren haben in Band 2 wieder ihren Auftritt.

Zum Inhalt kann ich wenig sagen ohne zu spoilern. Nur so viel: Praktisch in jedem Kapitel wartet eine Überraschung auf die Lesenden, werden Lügen entlarvt. Yoko/John liefert sich ein spannendes Katz- und Mausspiel mit diversen Personen, ein unaufhörliches Jagen und Gejagtwerden.

Das alles in Bernhard Aichners unverwechselbarem, reduzierten Schreibstil, den ich total gerne mag. Hier ist kein Wort zu viel. Leider hat mich aber die Art und Weise, wie das alles passiert, zu sehr an die Toten-Trilogie des Autors erinnert. Immer wieder hatte ich beim Lesen Blum statt Yoko vor Augen. Das war etwas störend.

Die Reihe:
1. Yoko
2. John

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.06.2025
Stroud, Jonathan

Die Legendären / Scarlett & Browne Bd.3


ausgezeichnet

Spannendes Finale

Inhalt:
Immer noch kämpfen Scarlett und Albert gegen die Glaubenshäuser, die in großen Teilen Englands das Sagen haben und die Menschen unterdrücken. Dank Alberts Gabe und Scarletts Entschlossenheit gelingt den beiden so mancher Coup. Doch auch persönlich verfolgen die beiden ihre Ziele: Albert möchte mehr über seine Herkunft erfahren, und Scarlett sucht ihren kleinen Bruder Thomas.

Meine Meinung:
Man sollte unbedingt die ersten beiden Bände kennen, denn der dritte baut direkt auf diesen auf.

Dieser finale Band der Trilogie hat mir super gefallen. Abenteuer, Action, Spannung, Gefühl - alles ist dabei und sorgt zusammen mit Jonathan Strouds wunderbar leichtem und teilweise ironischen Schreibstil für ein rundum gelungenes Lesevergnügen.

Scarlett und Albert haben sich mittlerweile zu einem ganz tollen Team entwickelt. Sie können sich blind auf den jeweils anderen verlassen und beide stehen absolut füreinander ein, aber auch für ihre anderen Freunde. Es ist einfach schön zu sehen, wie sich die Figuren im Lauf der drei Bände entwickelt haben. Ich bin begeistert.

Langweilig wird es in diesem Buch nicht. Ständig haben die Protagonist’innen neue Ideen, wie sie ihren Zielen näher kommen können. Dabei geraten sie natürlich immer wieder in große Gefahr. Mehr als ein Mal sind sie dem Tod näher als dem Leben. Man kann ums sie bangen, mit ihnen hoffen und auch einfach ihre kleinen und großen Siege mit ihnen feiern. Für mich war dies der beste Band der Trilogie.

Die Reihe:
1. Die Outlaws
2. Die Berüchtigten
3. Die Legendären

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.06.2025
Picoult, Jodi

Wir schreiben unsere Namen in den Wind


sehr gut

Eine berührende Story mit wichtigem Inhalt

Inhalt:
Melina Green wünscht sich Erfolg als Theaterautorin, kann sich in der von Männern dominierten Welt aber nicht durchsetzen. Als sie erfährt, dass es ihrer Vorfahrin Emilia Bassano vor vierhundert Jahren genauso erging, setzt sie alles daran, deren Geschichte auf die Bühne zu bringen.

Meine Meinung:
Mit diesem Werk konnte Jodi Picoult mich wieder einmal begeistern, nachdem ihr das beim letzten leider nicht gelungen ist. Dies ist umso bemerkenswerter, als ein Großteil der Handlung Ende des 16./Anfang des 17. Jahrhunderts spielt und ich historische Romane im Allgemeinen nicht mag. Doch hier konnte mich die Erzählung der Vergangenheit tatsächlich noch mehr fesseln als Melinas Erlebnisse in der Gegenwart.

Jodi Picoult hat einen Roman geschrieben, der auf historischen Tatsachen beruht, aber auch auf unbewiesenen Vermutungen bzw. Möglichkeiten und bei dem die Autorin, wie sie im Nachwort erklärt, sich auch nicht strikt an die Historie gehalten hat. Trotzdem hat sie mir das Leben einer Frau vor vierhundert Jahren authentisch beschrieben und dabei eine wirklich interessante und ergreifende Geschichte erzählt, die nicht nur die ungleichen Rechte von Mann und Frau thematisiert, sondern auch mit einer tragischen Liebesgeschichte mein Herz berührt.

Auszüge aus Bühnenskripten und William Shakespeare zugeschriebenen Werken sind eingestreut und untermauern die Handlung. Insgesamt hätte man den Text gerne noch ein bisschen kürzen dürfen; dann wäre die Story noch knackiger gewesen. Aber auch so gibt es von meiner Seite eine Leseempfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.