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Lilli33
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 544 Bewertungen
Bewertung vom 21.05.2025
Vermisst - Der Fall Emily / Malou Löwenberg Bd.2
Brand, Christine

Vermisst - Der Fall Emily / Malou Löwenberg Bd.2


sehr gut

Spannender Krimi ohne Blut und übermäßige Action

Inhalt:
Malou Löwenberg hat den Dienst bei der Berner Kantonspolizei quittiert und will nun als Privatdetektivin vermisste Personen aufspüren. Gleich ihr erster Fall hat es in sich. Vera König beauftragt Malou, nach ihrer vor 4 Jahren von einem Spielplatz entführten Tochter Emily zu suchen. Die verzweifelte Mutter ist überzeugt, dass ihr Kind noch lebt.

Meine Meinung:
„Vermisst. Der Fall Emily“ ist der 2. Band der Reihe um Malou Löwenberg. Er spielt in derselben Umgebung wie die Milla-Nova-Reihe der Autorin. Man kann jedoch jedes Buch für sich allein lesen. Vorkenntnisse sind für das Verständnis nicht notwendig.

Mir gefällt Christine Brands unaufgeregte Schreibweise sehr gut. Dadurch wirkt die Story sehr authentisch und echt und nicht irgendwie aufgesetzt und gekünstelt. Die Geschichte ist durchaus spannend, hinterlässt bei mir aber auf Grund der vielen verschiedenen Einzelfälle, die thematisiert werden, den Eindruck von Zerrissenheit. Zwar ist der Fall Emily die Hauptsache, aber es gibt auch noch eine zweite Klientin, die nach dem Vater ihres ungeborenen Kindes sucht. Zudem wird in Fällen von Kinderhandel ermittelt, Malou muss sich mit einer unglücklichen Liebe herumschlagen und nebenbei noch ihre eigenen unbekannten Eltern suchen. Und dann bekommt sie auch noch Drohungen. Das alles zusammen war mir ein bisschen too much für einen Krimi, aber natürlich kann es in der Realität genau so ablaufen, da warten die Verbrecher ja auch nicht, bis der erste Fall geklärt ist.

Christine Brand versteht es auf jeden Fall, fesselnd zu erzählen, falsche Fährten und überraschende Wendungen einzubauen und am Ende alles glaubwürdig und interessant aufzulösen.

Die Reihe:
1. Vermisst. Der Fall Anna
2. Vermisst. Der Fall Emily

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.05.2025
Schatten über Sømarken / Lennart Ipsen Bd.3
Kobr, Michael

Schatten über Sømarken / Lennart Ipsen Bd.3


sehr gut

Etwas vorhersehbar, aber trotzdem spannend

Inhalt:
Der berühmt-berüchtigte Fernsehkoch Falk und seine Freundin Finja speisen in Marens Nobel-Restaurant. Plötzlich ist Falk tot - vergiftet. Als seine Ex-Freundin und Inhaberin des Restaurants steht Maren ganz oben auf der Liste der Verdächtigen, und Lennart Ipsen wird wegen Befangenheit vom Dienst suspendiert. So bleibt ihm nichts anderes übrig, als privat zu ermitteln.

Meine Meinung:
Dies ist bereits Band 3 der Reihe um den deutsch-dänischen Kommissar Lennart Ipsen, der auf Bornholm lebt und arbeitet und mit Maren liiert ist. Vorkenntnisse sind nicht unbedingt nötig. Der Fall ist in sich abgeschlossen und die wichtigsten Fakten zum Privat- und Berufsleben werden noch einmal kurz wiederholt, sodass man auch als Neueinsteiger keine Verständnisprobleme haben sollte.

Michael Kobr kann bei mir mit seinem geschmeidigen Schreibstil punkten, bei dem auch immer wieder ein Funken Humor durchblitzt. Der Krimi ist unblutig, aber trotzdem nicht cosy. Alles in allem ist die Handlung recht spannend, obwohl mir bereits beim ersten Auftritt einer gewissen Person klar war, dass sie der Täter ist. Ein bisschen nervig fand ich Lennarts Eifersucht, die immer wieder thematisiert wird. Ich konnte sie zwar nachvollziehen, insofern hat Kobr es gut beschrieben, aber ich kann damit einfach nichts anfangen.

Wer die ersten beiden Bände mochte, wird auch „Schatten über Sømarken“ lieben. Und auch diejenigen, die einfach einen guten und spannenden Krimi lesen wollen, der noch dazu Urlaubsfeeling vermittelt, sind mit diesem Buch gut bedient.

Die Reihe:
1. Sonne über Gudhjem
2. Nebel über Rønne
3. Schatten über Sømarken

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.05.2025
Der dunkle Sommer (MP3-Download)
Buck, Vera

Der dunkle Sommer (MP3-Download)


sehr gut

Thriller mit Mehrwert

Inhalt:
Als ihr Leben in Deutschland aus den Fugen gerät, flüchtet die deutsch-italienische Architektin Tilda nach Sardinien. In einem verlassenen Geisterdorf kauft sie eine alte Villa, um sie zu renovieren. Doch anscheinend ist das Dorf gar nicht so verlassen, wie alle annehmen. Dass mit Tildas Haus ein großes Geheimnis verknüpft ist, wird bald klar. Doch was es damit wirklich auf sich hat, weiß wohl nur der alte Silvio - und der schweigt beharrlich. Es geschehen seltsame Dinge. Als Tildas Bruder Nino sie besucht und plötzlich spurlos verschwindet, macht sich Tilda auf die Suche nach ihm und erfährt dabei Ungeheuerliches.

Meine Meinung:
Ich mag Romane, in denen wie hier die Handlung in der Gegenwart durch Rückblenden in die Vergangenheit komplettiert wird. Dabei fand ich die gegenwärtigen Ereignisse zunächst gar nicht so spannend. Die Geschichte brauchte für meinen Geschmack ein wenig zu lang, um richtig in Schwung zu kommen. Doch als es dann so weit war, musste ich das Buch in einem Rutsch beenden, weil es mich dermaßen fesselte.

Vor allem die Handlung in der Vergangenheit - im Jahr 1982 - fand ich sehr bewegend und spannend. Was damals geschah, wird intensiv und hautnah erzählt und damit Verbrechen aufgedeckt, die in Italien alltäglich waren. Vera Buck verknüpft gekonnt Fiktion mit Fakten, was das Geschehen umso bedrückender macht. Die Charaktere sind allesamt gut vorstellbar und tiefgründig.

Ich habe dieses Werk als Hörbuch gehört, wobei die Sprecher*innen ihre Sache wirklich gut machen. Leonie Landa, Laura Maire, Uve Teschner, Julian Mehne, Jeremias Koschorz und Lydia Herms leihen den verschiedenen Figuren ihre Stimmen. Jede*r von ihnen liest deutlich und gut betont und der jeweiligen Atmosphäre entsprechend. So macht es Spaß, sich dieses bewegende Buch, das Thriller und Familiendrama in einem ist, vorlesen zu lassen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.05.2025
Vorsehung
Moriarty, Liane

Vorsehung


gut

Zu weichgespült

Inhalt:
Cherrys Mutters war Wahrsagerin, doch Cherry hat ihre Gabe nicht geerbt - oder doch? Als sie eines Tages im Flugzeug aufsteht und von Passagier zu Passagier geht, um ihm seine Todesursache und das Alter zum Zeitpunkt des Todes zu sagen, kann sie sich hinterher an nichts erinnern. Doch das Leben ihrer Mitreisenden hat sie dadurch komplett verändert, denn alle bemühen sich nun, dem Schicksal ein Schnippchen zu schlagen.

Meine Meinung:
Die ersten Seiten fand ich richtig gut und fesselnd, wie ich es von Liane Moriarty auch gewohnt bin. Daher wollte ich nach der Leseprobe das gesamte Buch lesen. Leider konnte dieses mich aber nicht komplett überzeugen.

Die Erzählung springt zwischen verschiedenen betroffenen Passagieren, einer Flugbegleiterin und Cherry hin und her. Durch die Vielzahl der Personen wirkt der Roman etwas zerfleddert. Ich blieb zu allen Charakteren auf Distanz, weil ich mich immer wieder neu auf sie einstellen musste. Auch lernt man keine Figur wirklich gründlich kennen, sondern bleibt eher an der Oberfläche.Davon abgesehen ist der Schreibstil sehr angenehm zu lesen, nicht besonders anspruchsvoll, aber auch nicht ganz trivial.

Natürlich regt das Buch zum Nachdenken an: Was würde man tun, wenn man wüsste, man hat nur noch kurze Zeit zu leben? Würde man endlich Dinge in Angriff nehmen, die schon lange auf der To do-Liste stehen? Würde man endlich seine Träume verwirklichen, oder würde man sich zurückziehen, um nur ja nicht in die prophezeite Situation zu kommen? Hier reagiert jeder der Protagonist*innen anders. Manches konnte ich dabei gut nachvollziehen, anderes weniger.

Nachdem die Story im Mittelteil etwas vor sich hin plätschert, hoffte ich noch auf den Knalleffekt zum Schluss. Doch der blieb leider aus.

Fazit:
Nette Unterhaltung, aber nicht mehr.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.05.2025
Das Herz des Goldfinken / Nightbirds Bd.2
Armstrong, Kate J.

Das Herz des Goldfinken / Nightbirds Bd.2


sehr gut

Gelungene Fortsetzung

Inhalt:
Matilde, Sayer, Æsa und Fen sind die Fyrebirds. Sie werden gejagt, weil sie magisch begabt sind. Manche fürchten ihre Magie, andere wollen sie für sich missbrauchen. Über diesen Streit droht ein Krieg, die Stadt Simta zu zerstören. Die jungen Frauen müssen sich entscheiden, wie viel sie zu opfern bereit sind, um Simta zu retten.

Meine Meinung:
Band 1 „Der Kuss der Nachtigall“ sollte man unbedingt gelesen haben, denn „Das Herz des Goldfinken“ baut darauf auf. Die Handlung wird quasi direkt fortgeführt.

Wie schon beim ersten Band brauchte ich auch hier wieder etliche Seiten, um in die Geschichte hineinzufinden. Die ständigen Perspektivwechsel zwischen den verschiedenen Protagonistinnen und die daraus resultierenden Ortswechsel erleichtern dies nicht gerade. Auch der Schreibstil mit den relativ einfachen und kurzen Sätzen wirkt auf mich nicht wirklich mitreißend. Und doch fand ich die Story alles in allem sehr faszinierend.

Die vier jungen Frauen könnten von ihrer Herkunft und von ihrem Wesen her kaum unterschiedlicher sein, was die Geschichte sehr tiefgründig und vielschichtig macht. Es kommt hier einiges an Gesellschaftskritik zum Vorschein. Das hat mir gut gefallen. Auch dass zwar immer wieder die Liebe eine Rolle spielt, sich aber nie in den Vordergrund drängt, fand ich klasse.

Die vier haben sich im ersten Band schon sehr schön entwickelt, und diese Entwicklung wird hier noch einmal gesteigert. Jede trägt nach ihren Möglichkeiten zur Lösung des Problems bei, ist unweigerlich mit den anderen drei verflochten und doch eigenständig.

Die Beschreibungen all dessen, was mit Magie zu tun hat, sind super gelungen und sehr fantasiereich. Auch wenn viele Ereignisse nicht überraschend waren, war die Geschichte insgesamt doch recht spannend und unterhaltsam.

Die Nightbirds-Dilogie:
1. Der Kuss der Nachtigall
2. Das Herz des Goldfinken

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.04.2025
Wut und Liebe
Suter, Martin

Wut und Liebe


ausgezeichnet

Ein absolut passender Titel

Inhalt:
Camilla ist von ihrem Leben enttäuscht. Sie hasst ihren Job, liebt aber ihren Freund Noah. Dummerweise ist er ein unbekannter und mittelloser Künstler und die beiden sind auf Camillas Gehalt angewiesen. Doch dann beschließt Camilla, Noah zu verlassen und ein neues Leben im Luxus zu beginnen. Noah kämpft verzweifelt um seine Liebe und schreckt dabei auch vor dem dubiosen Angebot einer wütenden älteren Dame, Betty, nicht zurück.

Meine Meinung:
Die Einzelbände von Martin Suter sind alle etwas Besonderes, seine Storys außergewöhnlich. Bei ihm ist es mir noch nie so vorgekommen, als hätte ich etwas Ähnliches schon einmal gelesen. Auch in „Wut und Liebe“ steckt viel Kreativität.

Von Anfang an konnte mich die Handlung fesseln, die Hauptpersonen waren für mich leicht zugänglich, obwohl sie Verhaltensweisen an den Tag legen, die mir gänzlich fremd sind. Doch Suter versteht es prächtig, Verständnis dafür zu wecken. Sein Schreibstil ist klar und durchdacht. Wechselnde Perspektiven zeigen die verschiedenen Sichtweisen der Protagonisten auf und ergeben zusammen ein rundes Bild. Zuweilen musste ich über einzelne Szenen schmunzeln, dann wieder brachte der Autor mich zum Nachdenken. Wie weit würde ich für die Liebe gehen? Diese und ähnliche Fragen gingen mir beim Lesen durch den Kopf.

Was anfangs noch wie eine geradlinige Story wirkt, erweist sich bald schon als mäandernde Geschichte. Die Protagonisten kommen ihren Zielen einen Schritt näher, nur um kurz darauf wieder zurückgeworfen zu werden. Geheimnisse kommen ans Tageslicht, die ich nie erwartet hätte. Besonders der Schluss hat es in sich und lässt mich mit einem Grinsen im Gesicht das Buch weglegen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.04.2025
Lautlose Feinde / Leander Lost Bd.7
Ribeiro, Gil

Lautlose Feinde / Leander Lost Bd.7


sehr gut

Spannend, wenn auch etwas wirr

Inhalt:
Der Zöllner André Bento wird ermordet, seine Enkelin Maria entführt. Das Team der Faroer Kripo arbeitet unter Hochdruck.

Endlich geben sich Leander Lost und Soraia Rosado das Ja-Wort. Die beiden könnten nicht glücklicher sein. Doch dann wird ihr Glück durch den aktuellen Fall getrübt, denn es gibt einen Anschlag …

Meine Meinung:
Gleich zu Anfang gibt es ein Personenverzeichnis und das ist auch gut so. Denn es mischen wirklich viele hier mit, und das zum Teil unter verschiedenen Namen. Da kann man schnell den Überblick verlieren. Wer wer ist und wer welche Funktion in diesem Katz- und Maus-Spiel hat, erfährt man aber trotzdem erst am Schluss, und dann fügen sich auch plötzlich die Teile, die vorher quer zu liegen scheinen, passend ins Gesamtbild ein.

Als etwas verwirrend empfand ich die vielen Zeitsprünge und Perspektivwechsel. Hier musste ich höllisch aufpassen, um nicht den Faden zu verlieren.

Die Idee, russische und amerikanische Geheimdienste an der Algarve agieren zu lassen, ist mal was anderes in dieser Krimi-Reihe, die vor allem durch den Lokalkolorit und den Protagonisten Leander Lost besticht, dessen logische Schlussfolgerungen, die er als Asperger-Autist zieht, zuweilen verblüffen. Viele seiner Sätze bzw. Dialoge mit ihm lassen einen aber auch schmunzeln.

Dies ist bereits der 7. Band der Reihe. Da der Kriminalfall abgeschlossen ist, kann das Buch ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Schöner ist es natürlich, wenn man die persönlichen Entwicklungen des Polizisten-Teams von Anfang an miterlebt.

Die Reihe:
1. Lost in Fuseta
2. Spur der Schatten
3. Weiße Fracht
4. Schwarzer August
5. Einsame Entscheidung
6. Dunkle Verbindungen
7. Lautlose Feinde

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.04.2025
Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland
Brooks, Sarah

Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland


weniger gut

Es bleiben zu viele Fragezeichen

Inhalt:
Ende des 19. Jahrhunderts. Der Transsibirien-Express verkehrt zwischen Peking und Moskau. Auf seiner Fahrt durchquert er das berüchtigte Ödland, eine gefährliche, unerforschte Wildnis, die sich anscheinend immer mehr gegen Eindringlinge wehrt. Es gibt Grund zur Annahme, dass die Reise im Zug nicht mehr sicher ist. Werden die Reisenden diesmal noch ihr Ziel erreichen?

Meine Meinung:
Ich war zunächst begeistert von der tollen Aufmachung und dem hochkarätigen Schreibstil von Sarah Brooks. Voller Enthusiasmus begab ich mich zu den anderen Reisenden in den Zug, hielt mich mal in der ersten, mal in der dritten Klasse auf und belauschte die Passagiere bei ihren Gesprächen und Tätigkeiten. Was anfangs noch interessant ist, wird leider bald langweilig. Es geschieht nicht so wahnsinnig viel, und das, was geschieht, hat mich mehr verwirrt als aufgeklärt. Die Handlung erinnerte mich mehr und mehr an einen wirren Traum.

Der Roman hat Krimi-Elemente, Fantasy-Anteile und Gesellschaftskritik - von allem ein bisschen, aber nichts richtig. Die Zahl der Reisenden ist groß, entsprechend wenig Tiefe erhalten die einzelnen Personen. Sie bleiben bis zum Schluss blass und zum Teil auch austauschbar, obwohl sie sehr unterschiedlich sind. Die ganze Zeit fragte ich mich, was die Autorin mir sagen will. Was sind die Schrecken des Ödlands? Gibt es sie wirklich, oder sind sie nur ein Mythos, warum auch immer? Erst gegen Ende wird es ein bisschen klarer, aber es bleiben einfach zu viele Fragen offen.

Bewertung vom 01.04.2025
Endlosschleifentage
Neidhardt, Fabian

Endlosschleifentage


ausgezeichnet

Wunderbar empathisch

Inhalt:
Von klein auf sind David und Kinga beste Freunde. Das ändert sich auch nicht, als im Alter von zwölf Jahren Katha dazu stößt. Kinga und Katha werden Freundinnen, David und Katha später ein Paar. Als Katha viele Jahre später bei einem Autounfall ums Leben kommt, müssen David und Kinga lernen, mit dem Verlust zu leben. Dabei trauert jeder auf seine Weise.

Meine Meinung:
Wie schon die vorigen Romane von Fabian Neidhardt hat mich auch „Endlosschleifentage“ stark berührt. Wieder einmal hat er sich ein schwieriges Thema vorgenommen, nämlich die Trauer. Doch zum Glück machte die Geschichte mich nicht traurig, denn der Autor schreibt mit einer enormen Leichtigkeit und auch hin und wieder mit einem Augenzwinkern, ohne sentimental und kitschig zu werden.

Die Freundschaft bzw. Liebe der drei jungen Menschen erscheint so innig, so wunderbar, fast zu schön, um wahr zu sein. Umso unerträglicher ist Kathas Tod, der ein tiefes Loch reißt.

Zitat: „Er schließt die Augen und legt die Stirn gegen die Wand, lässt ihr gemeinsames ungelebtes Leben an sich vorbeirauschen, und jedes Lachen, jeder Kuss, jeder schöne Moment, den sie nicht haben werden, hinterlässt ein schmerzendes Loch.“ (S. 91)

Die Erzählung wechselt souverän zwischen Gegenwart und Vergangenheit, zwischen David, Kinga und Marie. Marie lebt auf dem Friedhof und hat ihr ganz eigenes Päckchen zu tragen. Als Tochter des Totengräbers hat sie ein besonderes Verhältnis zum Tod. Ganz unkonventionell hilft sie David, mit dem Verlust seiner Frau zu leben und positiv in die Zukunft zu denken.

Durch die Rückblenden in die Vergangenheit lernt man die Protagonist*innen und ihre Beziehungen untereinander immer besser kennen. Hier wartet so manche überraschende Wendung auf die Leserschaft. Fabian Neidhardt beschreibt seine Figuren mit viel Einfühlungsvermögen. Sie wirken sehr lebensecht.

Fazit:
„Endlosschleifentage“ ist ein warmherziger Roman um Liebe, Freundschaft, Tod und Trauer, der eine fesselnde Geschichte erzählt, berührend und gleichzeitig hoffnungsvoll.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.03.2025
Ganz aus Splittern
Lake, Danae

Ganz aus Splittern


sehr gut

Bemerkenswerter Debütroman

Inhalt:
Die 16-jährige Chrissy lebt mit ihrer tablettenabhängigen Mutter und ihrem gewalttätigen Stiefvater in einem Problemviertel, wo sie auch die Gesamtschule besucht. Ihr Ziel ist es, ein gutes Abitur zu machen und aus diesem Leben auszubrechen. Als sie durch eine Sozialstudie die Chance bekommt, auf das angesehene Heinrich-Heine-Gymnasium zu wechseln, ist sie zunächst nicht begeistert, denn sie will nicht als Versuchskaninchen herhalten. Doch dann eskaliert die Situation zu Hause und Chrissy greift zu. Wider Erwarten wird sie in der Welt der Reichen freundlich aufgenommen und findet neue Freunde.

Meine Meinung:
Danae Lake ist erst 18 Jahre alt und „Ganz aus Splittern“ ihr erstes Buch, doch weder Buch noch Autorin müssen sich verstecken. Im Gegenteil, Lake kann mit manch altem Hasen mithalten. Nur an wenigen Stellen bemerkt man eine gewisse Unerfahrenheit, die sich mit der Zeit sicher abschleifen wird. Man sollte sich diesen Namen also getrost merken.

Mir hat dieses Jugendbuch sehr gut gefallen. Es thematisiert wichtige gesellschaftliche und persönliche Probleme und macht Mut und Hoffnung. Dabei wirkt es sehr realistisch - leider muss man fast sagen, denn das Beschriebene ist zum Teil schwer zu ertragen. Die Story ist einerseits bedrückend, aber auch berührend und einfach schön. Manche Stellen waren mir zu melodramatisch, aber das ist natürlich Geschmacksache.

Fazit:
Ein tolles und inhaltlich wichtiges Debüt einer sehr jungen Autorin, das ich wärmstens weiterempfehle.

Triggerwarnung (bei Bedarf bitte rückwärts lesen).
GNUGISSÄLHCANREV TLAWEG EHCILSUÄH GNUGITLAWEGREV

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.