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Lilli33
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 548 Bewertungen
Bewertung vom 09.06.2025
Die Legendären / Scarlett & Browne Bd.3
Stroud, Jonathan

Die Legendären / Scarlett & Browne Bd.3


ausgezeichnet

Spannendes Finale

Inhalt:
Immer noch kämpfen Scarlett und Albert gegen die Glaubenshäuser, die in großen Teilen Englands das Sagen haben und die Menschen unterdrücken. Dank Alberts Gabe und Scarletts Entschlossenheit gelingt den beiden so mancher Coup. Doch auch persönlich verfolgen die beiden ihre Ziele: Albert möchte mehr über seine Herkunft erfahren, und Scarlett sucht ihren kleinen Bruder Thomas.

Meine Meinung:
Man sollte unbedingt die ersten beiden Bände kennen, denn der dritte baut direkt auf diesen auf.

Dieser finale Band der Trilogie hat mir super gefallen. Abenteuer, Action, Spannung, Gefühl - alles ist dabei und sorgt zusammen mit Jonathan Strouds wunderbar leichtem und teilweise ironischen Schreibstil für ein rundum gelungenes Lesevergnügen.

Scarlett und Albert haben sich mittlerweile zu einem ganz tollen Team entwickelt. Sie können sich blind auf den jeweils anderen verlassen und beide stehen absolut füreinander ein, aber auch für ihre anderen Freunde. Es ist einfach schön zu sehen, wie sich die Figuren im Lauf der drei Bände entwickelt haben. Ich bin begeistert.

Langweilig wird es in diesem Buch nicht. Ständig haben die Protagonist’innen neue Ideen, wie sie ihren Zielen näher kommen können. Dabei geraten sie natürlich immer wieder in große Gefahr. Mehr als ein Mal sind sie dem Tod näher als dem Leben. Man kann ums sie bangen, mit ihnen hoffen und auch einfach ihre kleinen und großen Siege mit ihnen feiern. Für mich war dies der beste Band der Trilogie.

Die Reihe:
1. Die Outlaws
2. Die Berüchtigten
3. Die Legendären

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.06.2025
Wir schreiben unsere Namen in den Wind
Picoult, Jodi

Wir schreiben unsere Namen in den Wind


sehr gut

Eine berührende Story mit wichtigem Inhalt

Inhalt:
Melina Green wünscht sich Erfolg als Theaterautorin, kann sich in der von Männern dominierten Welt aber nicht durchsetzen. Als sie erfährt, dass es ihrer Vorfahrin Emilia Bassano vor vierhundert Jahren genauso erging, setzt sie alles daran, deren Geschichte auf die Bühne zu bringen.

Meine Meinung:
Mit diesem Werk konnte Jodi Picoult mich wieder einmal begeistern, nachdem ihr das beim letzten leider nicht gelungen ist. Dies ist umso bemerkenswerter, als ein Großteil der Handlung Ende des 16./Anfang des 17. Jahrhunderts spielt und ich historische Romane im Allgemeinen nicht mag. Doch hier konnte mich die Erzählung der Vergangenheit tatsächlich noch mehr fesseln als Melinas Erlebnisse in der Gegenwart.

Jodi Picoult hat einen Roman geschrieben, der auf historischen Tatsachen beruht, aber auch auf unbewiesenen Vermutungen bzw. Möglichkeiten und bei dem die Autorin, wie sie im Nachwort erklärt, sich auch nicht strikt an die Historie gehalten hat. Trotzdem hat sie mir das Leben einer Frau vor vierhundert Jahren authentisch beschrieben und dabei eine wirklich interessante und ergreifende Geschichte erzählt, die nicht nur die ungleichen Rechte von Mann und Frau thematisiert, sondern auch mit einer tragischen Liebesgeschichte mein Herz berührt.

Auszüge aus Bühnenskripten und William Shakespeare zugeschriebenen Werken sind eingestreut und untermauern die Handlung. Insgesamt hätte man den Text gerne noch ein bisschen kürzen dürfen; dann wäre die Story noch knackiger gewesen. Aber auch so gibt es von meiner Seite eine Leseempfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.05.2025
Wisting und die Untiefen der Vergangenheit / Wistings schwierigste Fälle Bd.3
Horst, Jørn Lier

Wisting und die Untiefen der Vergangenheit / Wistings schwierigste Fälle Bd.3


ausgezeichnet

Wahrlich schwierige Fälle

Inhalt:
Infolge einer Dürre gibt der Farris in der Nähe von Larvik nach und nach seine Geheimnisse preis: die Leiche eines jungen Mannes und einiges Eigentum eines Mädchens. Beide wurden seit vielen Jahren vermisst. William Wisting nimmt sich beider Fälle an und klärt nebenbei sogar noch einen dritten auf.

Meine Meinung:
Dies ist Band 3 dieser Reihe und Band „ich weiß nicht wie viel“ mit dem Polizisten William Wisting überhaupt. Alles kein Problem, das Buch kann ohne Vorkenntnisse gelesen und genossen werden.

Ich liebe die unaufgeregte Erzählweise des Autors. Dadurch wirkt das Geschehen unheimlich authentisch. Die Atmosphäre in dem heißen, regenlosen Sommer und die düsteren Gedanken zu den Verbrechen sind fast mit Händen greifbar. Das Kopfkino läuft auf Hochtouren, was in meinem Fall vielleicht auch daran liegt, dass ich bereits einige Wisting-Verfilmungen im Fernsehen gesehen habe.

Es werden falsche Spuren gelegt, und immer wieder macht die Handlung eine Wende. Bei den Verdächtigungen sollte man sich nicht zu sicher sein. Denn am Ende kommt einiges anders.

Fazit:
Ein fast gemächlicher Kriminalroman, der dennoch stark zu fesseln vermag. Wer es nicht actionreich und reißerisch braucht, sondern lieber auf akribische Ermittlungen und logische Schlussfolgerungen setzt, kommt hier auf seine Kosten.

Die Reihe „Wistings schwierigste Fälle“:
1. Wisting und die Tote am Wegesrand
2. Wisting und der ungewollte Verrat
3. Wisting und die Untiefen der Vergangenheit

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Bewertung vom 29.05.2025
Provenzalisches Licht / Pierre Durand Bd.11
Bonnet, Sophie

Provenzalisches Licht / Pierre Durand Bd.11


sehr gut

Eine Modenschau in Sainte-Valérie

Inhalt:
Sainte-Valérie ist in Aufruhr. Das malerische Dorf in der Provence soll Schauplatz einer Modenschau sein. Die einen sind begeistert von dem Trubel, die anderen sehnen sich nach ihrer gewohnten Ruhe. Und Polizist Pierre Durand ist für die Sicherheit des Modedesigners Cyril Fontanel verantwortlich, der schon zwei Morddrohungen bekommen hat. Nebenbei muss er auch noch zwei Morde aufklären - einen, der erst vor Kurzem verübt wurde, und einen, der schon länger zurückliegt.

Meine Meinung:
Ich lasse mich immer wieder gerne von Sophie Bonnet in die Provence entführen. Es gibt mir jedes Mal ein Urlaubsfeeling. Dazu tragen die wunderbaren Beschreibungen von Land und Leuten bei, ebenso wie die geschichtlichen Hintergründe und natürlich die kulinarischen Köstlichkeiten, die Pierres Frau Charlotte kreiert. Einige Rezepte finden sich wie immer im Anhang und laden zum Nachkochen bzw. -backen ein.

Dies ist bereits der 11. Band der Reihe um den ehemaligen Pariser Kommissar. Da der Fall aber in sich abgeschlossen ist, kann man das Buch problemlos ohne Vorkenntnisse lesen. Wer sich sehr für das Privatleben bzw. die anderen Personen im Ort interessiert, sollte besser bei Band 1 anfangen und die Reihenfolge einhalten.

Der Kriminalfall ist sehr undurchsichtig, es gibt etliche Verdächtige und die Story ist nicht vorhersehbar. Allerdings fand ich sie nicht so spannend und mitreißend wie die letzten beiden Bände. Vielleicht konnte „Provenzalisches Licht“ mich nicht so fesseln, weil ich mit dem Thema Mode nicht wirklich warm wurde. Auch haben mir ein wenig Interaktionen zwischen Pierre und Charlotte gefehlt. Die beiden verbringen hier nicht allzu viel Zeit miteinander.

Im Großen und Ganzen kann ich aber auch diesen Band guten Gewissens empfehlen. Für ein paar Stunden angenehme Unterhaltung ist er allemal gut.

Die Reihe:
1. Provenzalische Verwicklungen
2. Provenzalische Geheimnisse
3. Provenzalische Intrige
4. Provenzalisches Feuer
5. Provenzalische Schuld
6. Provenzalischer Rosenkrieg
7. Provenzalischer Stolz
8. Provenzalischer Sturm
9. Provenzalische Täuschung
10. Provenzalische Flut
11. Provenzalisches Licht

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Bewertung vom 21.05.2025
Vermisst - Der Fall Emily / Malou Löwenberg Bd.2
Brand, Christine

Vermisst - Der Fall Emily / Malou Löwenberg Bd.2


sehr gut

Spannender Krimi ohne Blut und übermäßige Action

Inhalt:
Malou Löwenberg hat den Dienst bei der Berner Kantonspolizei quittiert und will nun als Privatdetektivin vermisste Personen aufspüren. Gleich ihr erster Fall hat es in sich. Vera König beauftragt Malou, nach ihrer vor 4 Jahren von einem Spielplatz entführten Tochter Emily zu suchen. Die verzweifelte Mutter ist überzeugt, dass ihr Kind noch lebt.

Meine Meinung:
„Vermisst. Der Fall Emily“ ist der 2. Band der Reihe um Malou Löwenberg. Er spielt in derselben Umgebung wie die Milla-Nova-Reihe der Autorin. Man kann jedoch jedes Buch für sich allein lesen. Vorkenntnisse sind für das Verständnis nicht notwendig.

Mir gefällt Christine Brands unaufgeregte Schreibweise sehr gut. Dadurch wirkt die Story sehr authentisch und echt und nicht irgendwie aufgesetzt und gekünstelt. Die Geschichte ist durchaus spannend, hinterlässt bei mir aber auf Grund der vielen verschiedenen Einzelfälle, die thematisiert werden, den Eindruck von Zerrissenheit. Zwar ist der Fall Emily die Hauptsache, aber es gibt auch noch eine zweite Klientin, die nach dem Vater ihres ungeborenen Kindes sucht. Zudem wird in Fällen von Kinderhandel ermittelt, Malou muss sich mit einer unglücklichen Liebe herumschlagen und nebenbei noch ihre eigenen unbekannten Eltern suchen. Und dann bekommt sie auch noch Drohungen. Das alles zusammen war mir ein bisschen too much für einen Krimi, aber natürlich kann es in der Realität genau so ablaufen, da warten die Verbrecher ja auch nicht, bis der erste Fall geklärt ist.

Christine Brand versteht es auf jeden Fall, fesselnd zu erzählen, falsche Fährten und überraschende Wendungen einzubauen und am Ende alles glaubwürdig und interessant aufzulösen.

Die Reihe:
1. Vermisst. Der Fall Anna
2. Vermisst. Der Fall Emily

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.05.2025
Schatten über Sømarken / Lennart Ipsen Bd.3
Kobr, Michael

Schatten über Sømarken / Lennart Ipsen Bd.3


sehr gut

Etwas vorhersehbar, aber trotzdem spannend

Inhalt:
Der berühmt-berüchtigte Fernsehkoch Falk und seine Freundin Finja speisen in Marens Nobel-Restaurant. Plötzlich ist Falk tot - vergiftet. Als seine Ex-Freundin und Inhaberin des Restaurants steht Maren ganz oben auf der Liste der Verdächtigen, und Lennart Ipsen wird wegen Befangenheit vom Dienst suspendiert. So bleibt ihm nichts anderes übrig, als privat zu ermitteln.

Meine Meinung:
Dies ist bereits Band 3 der Reihe um den deutsch-dänischen Kommissar Lennart Ipsen, der auf Bornholm lebt und arbeitet und mit Maren liiert ist. Vorkenntnisse sind nicht unbedingt nötig. Der Fall ist in sich abgeschlossen und die wichtigsten Fakten zum Privat- und Berufsleben werden noch einmal kurz wiederholt, sodass man auch als Neueinsteiger keine Verständnisprobleme haben sollte.

Michael Kobr kann bei mir mit seinem geschmeidigen Schreibstil punkten, bei dem auch immer wieder ein Funken Humor durchblitzt. Der Krimi ist unblutig, aber trotzdem nicht cosy. Alles in allem ist die Handlung recht spannend, obwohl mir bereits beim ersten Auftritt einer gewissen Person klar war, dass sie der Täter ist. Ein bisschen nervig fand ich Lennarts Eifersucht, die immer wieder thematisiert wird. Ich konnte sie zwar nachvollziehen, insofern hat Kobr es gut beschrieben, aber ich kann damit einfach nichts anfangen.

Wer die ersten beiden Bände mochte, wird auch „Schatten über Sømarken“ lieben. Und auch diejenigen, die einfach einen guten und spannenden Krimi lesen wollen, der noch dazu Urlaubsfeeling vermittelt, sind mit diesem Buch gut bedient.

Die Reihe:
1. Sonne über Gudhjem
2. Nebel über Rønne
3. Schatten über Sømarken

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.05.2025
Der dunkle Sommer (MP3-Download)
Buck, Vera

Der dunkle Sommer (MP3-Download)


sehr gut

Thriller mit Mehrwert

Inhalt:
Als ihr Leben in Deutschland aus den Fugen gerät, flüchtet die deutsch-italienische Architektin Tilda nach Sardinien. In einem verlassenen Geisterdorf kauft sie eine alte Villa, um sie zu renovieren. Doch anscheinend ist das Dorf gar nicht so verlassen, wie alle annehmen. Dass mit Tildas Haus ein großes Geheimnis verknüpft ist, wird bald klar. Doch was es damit wirklich auf sich hat, weiß wohl nur der alte Silvio - und der schweigt beharrlich. Es geschehen seltsame Dinge. Als Tildas Bruder Nino sie besucht und plötzlich spurlos verschwindet, macht sich Tilda auf die Suche nach ihm und erfährt dabei Ungeheuerliches.

Meine Meinung:
Ich mag Romane, in denen wie hier die Handlung in der Gegenwart durch Rückblenden in die Vergangenheit komplettiert wird. Dabei fand ich die gegenwärtigen Ereignisse zunächst gar nicht so spannend. Die Geschichte brauchte für meinen Geschmack ein wenig zu lang, um richtig in Schwung zu kommen. Doch als es dann so weit war, musste ich das Buch in einem Rutsch beenden, weil es mich dermaßen fesselte.

Vor allem die Handlung in der Vergangenheit - im Jahr 1982 - fand ich sehr bewegend und spannend. Was damals geschah, wird intensiv und hautnah erzählt und damit Verbrechen aufgedeckt, die in Italien alltäglich waren. Vera Buck verknüpft gekonnt Fiktion mit Fakten, was das Geschehen umso bedrückender macht. Die Charaktere sind allesamt gut vorstellbar und tiefgründig.

Ich habe dieses Werk als Hörbuch gehört, wobei die Sprecher*innen ihre Sache wirklich gut machen. Leonie Landa, Laura Maire, Uve Teschner, Julian Mehne, Jeremias Koschorz und Lydia Herms leihen den verschiedenen Figuren ihre Stimmen. Jede*r von ihnen liest deutlich und gut betont und der jeweiligen Atmosphäre entsprechend. So macht es Spaß, sich dieses bewegende Buch, das Thriller und Familiendrama in einem ist, vorlesen zu lassen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.05.2025
Vorsehung
Moriarty, Liane

Vorsehung


gut

Zu weichgespült

Inhalt:
Cherrys Mutters war Wahrsagerin, doch Cherry hat ihre Gabe nicht geerbt - oder doch? Als sie eines Tages im Flugzeug aufsteht und von Passagier zu Passagier geht, um ihm seine Todesursache und das Alter zum Zeitpunkt des Todes zu sagen, kann sie sich hinterher an nichts erinnern. Doch das Leben ihrer Mitreisenden hat sie dadurch komplett verändert, denn alle bemühen sich nun, dem Schicksal ein Schnippchen zu schlagen.

Meine Meinung:
Die ersten Seiten fand ich richtig gut und fesselnd, wie ich es von Liane Moriarty auch gewohnt bin. Daher wollte ich nach der Leseprobe das gesamte Buch lesen. Leider konnte dieses mich aber nicht komplett überzeugen.

Die Erzählung springt zwischen verschiedenen betroffenen Passagieren, einer Flugbegleiterin und Cherry hin und her. Durch die Vielzahl der Personen wirkt der Roman etwas zerfleddert. Ich blieb zu allen Charakteren auf Distanz, weil ich mich immer wieder neu auf sie einstellen musste. Auch lernt man keine Figur wirklich gründlich kennen, sondern bleibt eher an der Oberfläche.Davon abgesehen ist der Schreibstil sehr angenehm zu lesen, nicht besonders anspruchsvoll, aber auch nicht ganz trivial.

Natürlich regt das Buch zum Nachdenken an: Was würde man tun, wenn man wüsste, man hat nur noch kurze Zeit zu leben? Würde man endlich Dinge in Angriff nehmen, die schon lange auf der To do-Liste stehen? Würde man endlich seine Träume verwirklichen, oder würde man sich zurückziehen, um nur ja nicht in die prophezeite Situation zu kommen? Hier reagiert jeder der Protagonist*innen anders. Manches konnte ich dabei gut nachvollziehen, anderes weniger.

Nachdem die Story im Mittelteil etwas vor sich hin plätschert, hoffte ich noch auf den Knalleffekt zum Schluss. Doch der blieb leider aus.

Fazit:
Nette Unterhaltung, aber nicht mehr.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.05.2025
Das Herz des Goldfinken / Nightbirds Bd.2
Armstrong, Kate J.

Das Herz des Goldfinken / Nightbirds Bd.2


sehr gut

Gelungene Fortsetzung

Inhalt:
Matilde, Sayer, Æsa und Fen sind die Fyrebirds. Sie werden gejagt, weil sie magisch begabt sind. Manche fürchten ihre Magie, andere wollen sie für sich missbrauchen. Über diesen Streit droht ein Krieg, die Stadt Simta zu zerstören. Die jungen Frauen müssen sich entscheiden, wie viel sie zu opfern bereit sind, um Simta zu retten.

Meine Meinung:
Band 1 „Der Kuss der Nachtigall“ sollte man unbedingt gelesen haben, denn „Das Herz des Goldfinken“ baut darauf auf. Die Handlung wird quasi direkt fortgeführt.

Wie schon beim ersten Band brauchte ich auch hier wieder etliche Seiten, um in die Geschichte hineinzufinden. Die ständigen Perspektivwechsel zwischen den verschiedenen Protagonistinnen und die daraus resultierenden Ortswechsel erleichtern dies nicht gerade. Auch der Schreibstil mit den relativ einfachen und kurzen Sätzen wirkt auf mich nicht wirklich mitreißend. Und doch fand ich die Story alles in allem sehr faszinierend.

Die vier jungen Frauen könnten von ihrer Herkunft und von ihrem Wesen her kaum unterschiedlicher sein, was die Geschichte sehr tiefgründig und vielschichtig macht. Es kommt hier einiges an Gesellschaftskritik zum Vorschein. Das hat mir gut gefallen. Auch dass zwar immer wieder die Liebe eine Rolle spielt, sich aber nie in den Vordergrund drängt, fand ich klasse.

Die vier haben sich im ersten Band schon sehr schön entwickelt, und diese Entwicklung wird hier noch einmal gesteigert. Jede trägt nach ihren Möglichkeiten zur Lösung des Problems bei, ist unweigerlich mit den anderen drei verflochten und doch eigenständig.

Die Beschreibungen all dessen, was mit Magie zu tun hat, sind super gelungen und sehr fantasiereich. Auch wenn viele Ereignisse nicht überraschend waren, war die Geschichte insgesamt doch recht spannend und unterhaltsam.

Die Nightbirds-Dilogie:
1. Der Kuss der Nachtigall
2. Das Herz des Goldfinken

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.04.2025
Wut und Liebe
Suter, Martin

Wut und Liebe


ausgezeichnet

Ein absolut passender Titel

Inhalt:
Camilla ist von ihrem Leben enttäuscht. Sie hasst ihren Job, liebt aber ihren Freund Noah. Dummerweise ist er ein unbekannter und mittelloser Künstler und die beiden sind auf Camillas Gehalt angewiesen. Doch dann beschließt Camilla, Noah zu verlassen und ein neues Leben im Luxus zu beginnen. Noah kämpft verzweifelt um seine Liebe und schreckt dabei auch vor dem dubiosen Angebot einer wütenden älteren Dame, Betty, nicht zurück.

Meine Meinung:
Die Einzelbände von Martin Suter sind alle etwas Besonderes, seine Storys außergewöhnlich. Bei ihm ist es mir noch nie so vorgekommen, als hätte ich etwas Ähnliches schon einmal gelesen. Auch in „Wut und Liebe“ steckt viel Kreativität.

Von Anfang an konnte mich die Handlung fesseln, die Hauptpersonen waren für mich leicht zugänglich, obwohl sie Verhaltensweisen an den Tag legen, die mir gänzlich fremd sind. Doch Suter versteht es prächtig, Verständnis dafür zu wecken. Sein Schreibstil ist klar und durchdacht. Wechselnde Perspektiven zeigen die verschiedenen Sichtweisen der Protagonisten auf und ergeben zusammen ein rundes Bild. Zuweilen musste ich über einzelne Szenen schmunzeln, dann wieder brachte der Autor mich zum Nachdenken. Wie weit würde ich für die Liebe gehen? Diese und ähnliche Fragen gingen mir beim Lesen durch den Kopf.

Was anfangs noch wie eine geradlinige Story wirkt, erweist sich bald schon als mäandernde Geschichte. Die Protagonisten kommen ihren Zielen einen Schritt näher, nur um kurz darauf wieder zurückgeworfen zu werden. Geheimnisse kommen ans Tageslicht, die ich nie erwartet hätte. Besonders der Schluss hat es in sich und lässt mich mit einem Grinsen im Gesicht das Buch weglegen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.