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Lilli33
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 563 Bewertungen
Bewertung vom 14.08.2025
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Schwüre, die wir brechen / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.2


sehr gut

Ein abartiger Fall

Inhalt:
Jon Nordh und Svea Karhuu bekommen es mit einem besonders bizarren Fall zu tun: eine enthauptete Leiche, der ein Krokodilskopf angenäht wurde. Die beiden Ermittler tappen völlig im Dunklen - bis eine zweite Leiche gefunden wird und damit eine Art Muster. Mit der Entführung einer Jugendlichen geraten Jon und Svea dann komplett unter Druck. Denn bisher hat der Täter seine Opfer erst nach einer Woche getötet, die entführte Charlotte könnte also noch leben …

Meine Meinung:
Ebenso wie der Vorgänger „Tode, die wir sterben“ konnte Band 2 der Reihe um die Malmöer Polizisten Jon Nordh und Svea Karhuu mich nicht vollends begeistern. Zwar ist der Fall wirklich sehr verwickelt und komplex, was ich in der Regel sehr gerne mag, leider aber auch mit einigen Längen erzählt.

Die eigentlich interessanten Einschübe aus den 1970er und 80er Jahren unterbrechen den Lesefluss immer wieder. Der Kriminalroman besteht aus vielen eher kurzen Kapiteln, die aus wechselnden Perspektiven geschrieben sind und immer mal wieder mit einem Cliffhanger enden. So wird man stets zum Weiterlesen animiert, und „nur noch eins“ dieser kurzen Kapitel geht ja immer noch.
Besonders mag ich an dieser Reihe, dass beide Ermittelnden keine perfekten Polizisten sind, sondern ganz normale Menschen, die Gefühle haben und Fehler machen.

Die Mythologie des Alten Ägypten spielt eine gewisse Rolle. Hier konnte ich tatsächlich noch einiges lernen. Das gefällt mir.

Insgesamt ist der Roman recht spannend, wozu auch die privaten Ermittlungen von Svea und Jon beitragen. Jon forscht immer noch über den Unfalltod seiner Frau und seines besten Freundes, während Svea Drohungen erhält, gegen die sie sich schließlich zur Wehr setzt.

Mit der Schlussszene wird praktisch der Kreis zum Prolog geschlossen. Das fand ich sehr schön gemacht.

Die Reihe:
1. Tode, die wir sterben
2. Schwüre, die wir brechen

Bewertung vom 14.08.2025
Poznanski, Ursula

Erebos Bd.3


ausgezeichnet

Ein Pageturner

Inhalt:
Als auf Nick Dunmores Computerbildschirm plötzlich wieder „Erebos“ auftaucht, traut er zunächst seinen Augen nicht. Nie wieder wollte er mit diesem manipulativen Computerspiel etwas zu tun haben. Doch wie schon die letzten beiden Male bleibt ihm auch jetzt keine Wahl. Er muss sich wohl oder übel auf das Spiel einlassen, was dieses ihm ganz schnell klar macht.

Meine Meinung:
Ich habe die ersten beiden Bände von „Erebos“ geradezu verschlungen, und auch der dritte konnte mich wieder absolut fesseln. Als Vielleserin bleiben mir nur wenige Bücher über längere Zeit im Gedächtnis - „Erebos“ gehört definitiv dazu, weil es mich einfach mit Haut und Haaren gepackt hat. Nichtsdestotrotz kann man den dritten Band auch ohne Vorkenntnisse lesen. Man erkennt dann zwar manche Anspielung auf die Vorgängerbände nicht, das tut dem Verständnis der Handlung aber keinen Abbruch.

Zwar haben sich einige Regeln des Spiels geändert und die meisten Spieler sind neu, doch im Großen und Ganzen setzt Ursula Poznanski auf das bewährte Konzept. Die Story des Spiels ist aber neu. Interessant ist, dass die Spieler etwas suchen müssen, ohne zu wissen, was. Das eröffnet Raum für zahlreiche Spekulationen.

Der Thriller ist unheimlich spannend, denn es geht um nichts weniger als um Leben und Tod. Selbst die Beschreibungen von Spielszenen sind sehr spannend - auch für jemanden wie mich, die keine Computerspiele spielt. Und wie immer hat die Vernetzung von Spiel und realer Welt einen großen Anteil an der Spannung.

Nun kann man sich fragen, ob dieser 3. Band wirklich nötig war. Nein, natürlich war er nicht nötig. Aber er ist eine tolle Bereicherung dieser Reihe, und viele Fans werden ihn sicher so lieben wie ich.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.08.2025
Wagner, Jan Costin

Eden


sehr gut

Das verlorene Eden

Inhalt:
Die zwölfjährige Sofie ist unheimlich empathisch. Sie schafft es, Menschen zu verbinden und für Harmonie zu sorgen. Als ihr Vater Markus sie mit Konzertkarten für ihre Lieblingssängerin Ariana da Vega überrascht, denkt er nicht im Traum daran, dass dies Sofies Todesurteil ist. Nach dem Konzert zündet ein Selbstmordattentäter eine Bombe. Sofie ist sofort tot. Zurück bleiben die Eltern Markus und Kerstin, der Freund Tobias sowie Sofies Tante Isabel und Kusine Lotte. Für sie alle bricht der Garten Eden auseinander, doch das Leben geht weiter …

Meine Meinung:
Der Roman ist aufgeteilt in relativ kurze Kapitel aus der Sicht der verschiedenen Hinterbliebenen, aber auch des Selbstmordattentäters. Letzteren begleiten wir eine Zeitlang vor der Tat, die anderen einige Tage vor der Tat und einige Monate danach. Jan Costin Wagner versucht zu ergründen, was den Täter zu der Tat veranlasst haben könnte; er lässt uns auch dessen Familie kennen lernen, was ich sehr interessant fand.

Hauptsächlich aber geht es um die verschiedenen Strategien, mit dem Verlust des Kindes, der Freundin klarzukommen und die Trauer zu bewältigen. Kerstin und Markus gehen dabei ganz verschiedene Wege und drohen vollkommen auseinander zu driften.

Jan Costin Wagner schreibt emotional, aber doch distanziert, was bei diesem Thema auch gut ist. Trotzdem flossen bei mir die Tränen. Vieles wird nur oberflächlich angerissen, und dennoch spürt man die ganze Tiefe.

Die Nebenhandlung um Tobias’ Vater, die gesellschaftliche Probleme in Deutschland thematisiert und unter anderem noch einmal Corona verwurstet, hätte ich nicht gebraucht. Es wirkte für mich nicht rund, sondern wie aufgesetzt.

Ansonsten ist „Eden“ eine ergreifende Lektüre, die zum Nachdenken anregt und zu Herzen geht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.08.2025
Nielsen, Karen Inge

Niemand rettet dich / Grenzland Bd.3


sehr gut

Zwar spannend, aber …

Inhalt:
Vor über zwanzig Jahren hat Mads Lindstrøms Vater einen brutalen Mörder überführt. Doch dann kamen ihm Zweifel. Da er Selbstmord beging, kann er nichts mehr dazu sagen, als auch sein Sohn Mads jetzt an dem damaligen Täter zweifelt, denn es gibt einen neuen Mord, der Parallelen zu dem alten Fall aufweist. Zusammen mit Thomas Beckmann von der deutschen Polizei ermittelt Mads gegen heftige Widerstände seines Vorgesetzten.

Meine Meinung:
Der Abschlussband dieser Trilogie ist zwar ziemlich spannend, aber mit den Figuren wurde ich nicht richtig warm. Warum Thomas Beckmann stets so abweisend und unfreundlich reagiert, konnte ich schon im 1. Band nicht nachvollziehen. Und Mads verhält sich von Zeit zu Zeit einfach nur dumm. Eine weitere Person verhält sich so auffällig, dass man sofort weiß, dass da etwas nicht stimmen kann. In diesem Punkt ist die Handlung sehr vorhersehbar. Der Rest ist allerdings ziemlich gut gemacht, verzwickt und verschlungen. Man kann toll miträtseln, kommt aber nicht so leicht auf den Täter.

Ein paar drastische Gewaltbeschreibungen sollte man abkönnen, wenn man zu diesem Buch greift. Es geht zum Teil wirklich heftig zu.

Wie so oft ist es besser, die ersten beiden Bände vorher gelesen zu haben. Zur Not kann man aber auch ohne Vorkenntnisse alles verstehen.

Die Reihe:
1. Niemand hört dich
2. Niemand sieht dich
3. Niemand rettet dich

Bewertung vom 31.07.2025
Slaughter, Karin

Dunkle Sühne / North Falls Bd.1


sehr gut

Nichts für Sensibelchen

Inhalt:
North Falls, eine Kleinstadt in Georgia. Während der Feierlichkeiten zum 4. Juli werden die 15-Jährigen Mädchen Madison und Cheyenne entführt. Sheriff Gerald Clifton und seine Tochter Emmy, ebenfalls Polizistin, suchen mit Hochdruck nach den Kindern - und nach dem Täter.

12 Jahre später. Der Mann, der wegen der Entführung von Madison und Cheyenne im Gefängnis saß, kommt frei. Kurz darauf verschwindet wieder ein Mädchen. Das Muster ist dasselbe, aber ist es auch derselbe Täter?

Meine Meinung:
„Dunkle Sühne“ ist der Auftaktband der neuen Reihe von Karin Slaughter, in der die weitläufige Familie Clifton, die überall im County ihre Finger im Spiel hat, eine große Rolle spielt. Im Verlauf der Handlung werden immer mehr dunkle Geheimnisse dieser Familie aufgedeckt.

Neben der interessanten Familie Clifton, die aus vielen, teils schillernden Personen besteht, konnte mich auch die Handlung um die Entführungen begeistern. Ich empfand sie als ziemlich undurchsichtig und wenig vorhersehbar, obwohl man teilweise sogar „live“ bei den Verbrechen dabei ist. Immer wieder gibt es eine überraschende Wendung und alle bisherigen Vermutungen werden entkräftet. So bleibt es spannend bis zum Schluss.

Man merkt, dass Karin Slaughter ein alter Hase ist. Der Kriminalroman wirkt flüssig und routiniert, aber nicht abgedroschen. Obwohl die Autorin von Zeit zu Zeit ziemlich ausschweifend und wiederholend erzählt, konnte sie mich durchgehend fesseln. Die Geschichte um entführte Mädchen ist allerdings wirklich harter Tobak, der auch etliche Gewaltbeschreibungen enthält. Entsprechend sensibel veranlagte Lesende sollten das Buch daher besser nicht in die Hand nehmen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.07.2025
Shusterman, Neal

All Better Now.


ausgezeichnet

Philosophisch und total spannend

Inhalt:
Corona ist kaum überstanden, da steht die nächste Pandemie in den Startlöchern. Auch Crown Royale ist hochansteckend und in vielen Fällen tödlich. Wer überlebt, geht allerdings völlig verändert aus der Krankheit hervor. Genesene kennen keine negativen Gefühle mehr, nur Mitleid, Empathie und Glück. Den einen erscheint ein solcher Zustand als erstrebenswert und sie suchen die Ansteckung. Andere wollen mit aller Macht das Virus ausrotten und ihre negativen Gefühle behalten. Der Kampf zwischen den beiden Lagern schaukelt sich immer weiter hoch. Und mittendrin stehen die Jugendlichen Mariel und Rón, die unterschiedlicher nicht sein könnten und dabei zusammenpassen wie Yin und Yang.

Meine Meinung:
Schon mit vielen Romanen konnte der US-amerikanische Autor Neal Shusterman mich begeistern. Auch „All Better Now“ ist in meinen Augen ein Highlight. Es ist nicht nur total spannend und überraschend, sondern zwingt die Lesenden auch, sich ihre eigenen Gedanken zur beschriebenen Situation zu machen.

Man merkt, dass Neal Shusterman ein alter Hase ist, was das Schreiben angeht. Es wirkt routiniert und flüssig. Die Entwicklung der Protagonisten und der ganzen Handlung ist in sich logisch. Gerade die Figuren sind unheimlich facettenreich und sorgen immer wieder für eine Überraschung.

Die Idee, dass sich die Gefühlswelt der Menschen durch ein Virus verändert, finde ich unglaublich spannend. Und natürlich frage ich mich, ob das tatsächlich uneingeschränkt wünschenswert wäre. Einige Szenen im Buch lassen vermuten, dass das nicht unbedingt das Nonplusultra wäre.

„All Better Now“ ist gut geeignet für junge Leser*innen ab ca. 14 Jahren, kann aber Erwachsene ebenso begeistern.

Die Dilogie:
1. All Better Now
2. All Over Now (soll im Herbst 2027 erscheinen)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.07.2025
Schreiber, Jasmin

Im Schatten von Giganten


sehr gut

Kleine Wunder der Natur

Jasmin Schreiber arbeitet als Autorin und Biologin. Neben tollen Romanen habe ich von ihr auch schon das Sachbuch „Abschied von Hermine“ gelesen, in dem sie beschreibt, was nach dem Tod des geliebten Hamsters Hermine mit dessen Körper passiert, wie er wieder im Kreislauf der Natur Grundlage für neues Leben wird. „Im Schatten von Giganten“, erschienen im Kosmos Verlag, nimmt nun unter anderem auch dieses Thema wieder auf. Die Autorin stößt uns mit der Nase auf die vielen Kleinstlebewesen unter Steinen, in Totholz, Tümpeln oder Kadavern - die Insekten, Spinnen, Pilze, Moose und Flechten. Mit vielen ansprechenden Farbfotos macht sie uns neugierig auf die für uns oft unsichtbare Welt und erläutert leicht verständlich die Bedeutung der Kleinstlebewesen für unsere Ökosysteme. Sie räumt mit dem Mythos von Ohrwürmern auf, die in die Ohren von Menschen kriechen und gibt Tipps, wie man den eigenen Garten naturfreundlich gestalten kann.

Unzählige Fakten sind in persönliche Anekdoten und etliche Prisen Humor verpackt. Zudem macht Jasmin Schreiber sich für die Kleinen mit einer solchen Leidenschaft stark, dass es eine große Freude ist, darüber zu lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.07.2025
Eschbach, Andreas

Die Auferstehung


gut

Drei einzelne Fragezeichen

Inhalt:
Vor sieben Jahren ist im brasilianischen Regenwald die Hälfte einer Filmcrew verschollen, darunter auch Tracy, die Tochter des Millionärs Alec Hitfield, mit dem auch die drei ??? Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews bekannt waren. Nun taucht eine Frau auf und behauptet, Tracy Hitfield zu sein. Während Alec sie freudestrahlend mit offenen Armen willkommen heißt, hegt seine Schwester Mary Zweifel an Tracys Identität. Sie beauftragt Justus, dem nachzugehen. Auch Bob und Peter werden in den Fall verwickelt - jeder für sich.

Meine Meinung:
Ich habe die Kriminalgeschichten um die drei ??? früher geliebt und sie auch mit meinen Kindern gelesen und gehört. So freute ich mich unbändig auf „Die Auferstehung“ - quasi auch eine Auferstehung der alten drei ???. Doch leider konnte mich das Buch nicht abholen. Ich fürchte, ich habe mich in den vergangenen Jahren schneller weiterentwickelt als Justus, Peter und Bob, obwohl auch sie älter und reifer geworden sind und Andreas Eschbach ihnen einen passenden Background verpasst hat. Aber in vielem blitzen einfach noch die damaligen Jugendlichen durch, was auch am Schreibstil liegen mag, der dem früheren recht ähnlich ist. Das wirkt einerseits nostalgisch, andererseits für mich aber nicht hundertprozentig glaubwürdig. Zudem hat es mich gestört, dass die drei eine lange Zeit jeder für sich im Fall Tracy wursteln und sich erst spät zusammentun. Die drei ??? waren für mich einfach immer ein super Trio, das sich toll ergänzt hat und nur zu dritt stark war.

Gegen ein bisschen mehr Spannung hätte ich auch nichts einzuwenden gehabt. Ab und an zieht es sich doch ein wenig, und große Teile der Lösung sind schon früh vorherzusehen. Die Story ist aber trotzdem einigermaßen verzwickt und gut konstruiert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.07.2025
Hausmann, Romy

Himmelerdenblau


ausgezeichnet

Einfach genial

Inhalt:
Vor 20 Jahren verschwand die damals 16-jährige Julie Novak spurlos. Ein Entführerbrief auf dem PC von Julies Vater Theo bleibt ohne weitere Folgen.
Nun wird der Fall in einem True Crime Podcast wieder aufgerollt. Liv Keller nimmt Kontakt zu Theo auf und zusammen machen sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Diese gestaltet sich nicht nur aufgrund von Theos fortgeschrittener Demenz als schwierig …

Meine Meinung:
Romy Hausmanns neuer Thriller, der drei Jahre lang auf sich warten ließ, wird mit „Romy Hausmanns bester Thriller!“ beworben. Oft empfinde ich solche Aussagen als irreführende Floskeln, aber in diesem Fall trifft es absolut zu. „Liebes Kind“ war klasse, aber „Himmelerdenblau“ ist noch besser. Das Warten hat sich gelohnt!

Von Anfang bis Ende herrscht eine zum Teil hintergründige Spannung, die mich den Atem anhalten ließ. Atmosphärische Beschreibungen lassen einen tief in die Handlung eintauchen und in die Köpfe der Beteiligten blicken. Der Thriller ist aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, wobei mich die Perspektive des dementen Theo Novak am meisten begeisterte. Es ist einfach perfekt, wie Romy Hausmann sich in diese Figur hineingedacht hat, so authentisch, wie sie fließend zwischen dementen und klaren Momenten wechselt und dabei auch die Leserschaft ein klein wenig fordert, sich in die Dings, in die Wortfindungsprobleme von Theo hineinzudenken, um die Verballhornung mancher Wörter zu entwirren. Auch wenn manches zum Schmunzeln ist, begegnet Hausmann dieser tragischen Figur mit dem höchsten Respekt.

Meisterhaft streut die Autorin echte und falsche Spuren, führt die Lesenden in die Irre, und dabei erweist sich am Ende doch alles als logisch und richtig. Der Thriller eignet sich hervorragend zum Miträtseln, ist wenig vorhersehbar und wartet immer wieder mit einer neuen überraschenden Wendung auf - bis zur allerletzten Seite.

Fazit:
Spannend, durchdacht, empathisch. Absolute Leseempfehlung für alle, die für ein großartiges Lesevergnügen nicht unbedingt Blut brauchen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.07.2025
Hayes, Samantha

Eine von uns (MP3-Download)


sehr gut

Träger Anfang, rasantes Ende

Inhalt:
Als Ginas und Matts Haus abbrennt, lädt Ginas Freundin Annie sie ein, vorübergehend in ihrem Haus zu wohnen. Annie selbst macht gerade eine längere Reise. Unglücklicherweise steht dieses Haus in Ginas früherer Heimatstadt, mit der sie albtraumhafte Erinnerungen verbindet. Und auch Annies Haushälterin Mary und deren Sohn Tyler tragen nicht gerade zum Wohlbefinden von Ginas Familie bei.

Meine Meinung:
Klappentext und ein knackiger Prolog sorgten dafür, dass ich mit hohen Erwartungen an dieses Buch heranging. Doch leider ging es nach dem Prolog erst mal recht träge weiter. Aus Ginas Sicht wird über die aktuelle Lage berichtet und auch ein schreckliches Ereignis in der Teenager-Vergangenheit der vier Freundinnen Gina, Annie, Laura und Sarah erwähnt. Leider empfand ich Gina hier als zu sehr jammernd; das nervte auf Dauer. Zudem konnte ich vieles von Ginas Verhalten nicht nachvollziehen. Sie ist manchmal zu vertrauensselig, obwohl sie dabei ein ganz schlechtes Gefühl hat. Da wären andere Verhaltensweisen angebracht.

Im Wechsel mit Ginas Perspektive erzählt Mary, die Haushälterin. Sie ist leider ganz schnell zu durchschauen, was natürlich etwas die Spannung nimmt. Lediglich ihr mysteriöser Sohn Tyler bringt noch ein bisschen Grusel in die Geschichte.

Zum Ende hin gibt es dann jede Menge Enthüllungen - zum Teil von mir genau so erwartet und vorhergesehen, zum Teil aber auch überraschend.

Dank der tollen Lesung von Jutta Seifert und Mona Fischer konnte ich das Hörbuch trotzdem gut genießen. Beide haben sehr angenehme und gut unterscheidbare Stimmen und haben meist sehr gut betont gesprochen und damit die Atmosphäre perfekt eingefangen.