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Lilli33
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 567 Bewertungen
Bewertung vom 04.09.2025
Foenkinos, David

Das glückliche Leben


gut

Dieses Buch hat mich leider nicht glücklich gemacht

Inhalt:
Éric Kherson steht in der Mitte des Lebens. Er ist geschieden, hat einen Sohn, ist im Beruf erfolgreich, aber trotzdem passt es nicht. Éric hat depressive Phasen, ist ausgebrannt und tritt auf der Stelle. Da kommt ihm das Angebot einer ehemaligen Mitschülerin, Amélie, für die Regierung zu arbeiten, gerade recht. Éric gibt sein Bestes, doch auf einer Geschäftsreise landet er in Seoul zufällig in einem „Happy Life“, wo er sich dem Ritual seiner eigenen Scheinbeerdigung unterzieht. Dieses Ritual gibt ihm die Kraft, sich auf das Wesentlich im Leben zu besinnen. Er bringt dieses Geschäftsmodell nach Frankreich, um auch hier den Menschen zu mehr Glück zu verhelfen.

Meine Meinung:
Dank des lockeren Schreibstils von David Foenkinos konnte ich diesen Roman gut lesen, obwohl er mich überhaupt nicht gepackt hat. Die erste Hälfte empfand ich als ziemlich belanglos und unaufgeregt. Die Personen werden endlos lange eingeführt und beschrieben. Trotzdem fühlte ich mich ihnen nicht nah, was wohl an dem distanzierten Schreibstil lag. Es wird mehr beschrieben als gezeigt. Die Gefühle und Emotionen der Protas werden eher aufgezählt, als dass sie bei mir ankommen.

Die zweite Hälfte konnte mich dann deutlich mehr fesseln. Hier geht es um das seltsam anmutende Ritual der Scheinbeerdigung, das in Südkorea anscheinend wirklich praktiziert wird, um gestressten und unglücklichen Menschen neuen Lebensmut zu geben.

Alles in Allem empfand ich den Roman als einigermaßen unterhaltsam, aber leider ziemlich oberflächlich. Dabei hätte das Thema so viel mehr hergegeben.

Bewertung vom 29.08.2025
Dahl, Arne

Kaltes Fieber / Eva Nyman ermittelt Bd.2


sehr gut

Gelungene Fortsetzung der Eva Nyman-Reihe

Inhalt:
Auf dem Skinnarviksberg wird die Leiche eines Mannes entdeckt - im Inneren einer Zeusstatue aus Gips. Und schon bald folgt ein zweiter Mord, wieder im Gewand eines der sieben Weltwunder. Heißt das, es sind sieben Morde zu befürchten? Die Ermittler*innen der NOVA-Gruppe in Stockholm stehen unter Druck.

Meine Meinung:
Eva Nyman ist zwar die Chefin der NOVA, doch spielt sie für diesen Thriller keine größere Rolle als die übrigen Ermittler*innen. Klar, sie hält die Fäden in der Hand und koordiniert die Polizeiarbeit, aber die Lesenden begleiten vor allem die anderen bei ihren Ermittlungen. Jede*r von ihnen ist auf etwas anderes fokussiert und bekommt die Möglichkeit, sich auf dem jeweiligen Gebiet hervorzutun.

Manchmal erschien mir die Story durch die häufigen Perspektivwechsel etwas zerrissen und ich musste mich immer wieder neu sortieren, weil es meinen Lesefluss etwas unterbrach. Aber dafür bekam ich auch eine wenig vorhersehbare, komplexe Geschichte, in der die Spannung immer weiter anstieg. Die einzelnen Kapitel sind relativ kurz, so kann man immer „ach, nur noch eins“ lesen, denn aufhören fällt schwer.

Die Figuren der Ermittler*innen sind mir aus dem 1. Band bekannt. Damals mochte ich sie alle nicht besonders. Dadurch, dass ich sie nun aber immer besser kennen gelernt habe, kann ich auch ihre Handlungsweisen besser verstehen.

Die Eva Nyman-Reihe:
1. Stummer Schrei
2. Kaltes Fieber

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.08.2025
Strobel, Arno

Welcome Home - Du liebst dein neues Zuhause. Hier bist du sicher. Oder?


ausgezeichnet

Ein echter Albtraum

Inhalt:
Gerade haben Marco und Ines Winkler zusammen mit ihrer vierjährigen Tochter Emilia und dem Labradoodle James ihr erstes eigenes Haus in der neu gebauten Siedlung Auf Mons bezogen, als mysteriöse Dinge geschehen.
Die Winklers haben das Gefühl, dass sich jemand nachts in ihr Haus schleicht. Und als Marco im unbewohnten Nachbarhaus die Leiche einer Frau entdeckt, ist es mit der Ruhe endgültig vorbei. Schon bald gibt es eine zweite Ermordete …

Meine Meinung:
Arno Strobel schätze ich für seine soliden Psychothriller, die zwar nicht immer atemberaubend sind, aber durchaus spannend und fesselnd. Auch „Welcome Home“ hat mir sehr gut gefallen. Ich habe mir das Hörbuch von Sascha Rotermund vorlesen lassen, der seine Aufgabe wie immer glänzend erledigt hat.

Die Story ist an sich schon recht spannend, und der Sprecher erhöht diese Spannung durch sein atmosphärisches Vorlesen noch einmal weiter. Er sorgt so dafür, dass man an den richtigen Stellen Grusel empfindet und die Verzweiflung und Panik der Bewohner der Siedlung direkt spürt.

Strobel streut einige falsche Spuren, die zum Miträtseln einladen. Wer der Täter ist, war für mich aber praktisch bis zum Schluss nicht zu erahnen. So gefällt mir das!

Als Arno-Strobel-Fan fand ich die beiläufige Nennung von Figuren aus seinen früheren Büchern sehr witzig. Wer diese nicht kennt, hat aber keinen Nachteil.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.08.2025
Kempen, Sarah M.

Lichterloh - Funken in der Luft


ausgezeichnet

Super gelungene Fortsetzung

Inhalt:
Zusammen mit Willa arbeitet Cleo nun endlich als Schornsteinfegerin. Sie versucht nach wie vor, den Menschen in den unteren Vierteln zu helfen. Doch als ein Feuerteufel immer wieder sein Unwesen treibt, müssen die Schornsteinfeger unliebsame Maßnahmen treffen. Auch Cleo bekommt den Zorn des Volkes zu spüren.

Meine Meinung:
„Funken in der Luft“ aus der Feder der jungen Autorin Sarah M. Kempen erschien im Juli 2025 im Magellan Verlag. Es ist der 2. Band einer dystopischen Trilogie. Schon der 1. Band gefiel mir gut, aber der 2. hat mich sogar noch mehr mitgerissen. Er ist durchweg spannend durch viele Wendungen und Überraschungen. Durch den Feuerteufel, der es irgendwie ausgerechnet auf Cleo abgesehen zu haben scheint, kommen unsere Protagonistin und ihre Freunde in arge Bedrängnis. Ich habe mit angehaltenem Atem über die Verbrechen gelesen und mit Herzklopfen das Anbahnen zarter romantischer Gefühle in viele Richtungen verfolgt. Man kann schön miträtseln, wer sich hinter dem Feuerteufel versteckt und was seine Motivation ist, muss dabei aber immer wieder seine Meinung revidieren, weil neue Fakten ans Licht kommen. So bleibt es bis zum Schluss wirklich spannend.

Fazit:
Wer den 1. Band mochte, sollte sich den 2. nicht entgehen lassen, denn er ist noch spannender, noch gefühlvoller, noch besser. Ein Glück, dass Band 3 nicht lange auf sich warten lässt. Er soll am 18. September 2025 erscheinen. Ich freue mich darauf.

Die Trilogie:
1. Stadt unter Ruß
2. Funken in der Luft
3. Himmel in Flammen

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.08.2025
Voosen, Roman;Danielsson, Kerstin Signe

Schwüre, die wir brechen / Svea Karhuu & Jon Nordh Bd.2


sehr gut

Ein abartiger Fall

Inhalt:
Jon Nordh und Svea Karhuu bekommen es mit einem besonders bizarren Fall zu tun: eine enthauptete Leiche, der ein Krokodilskopf angenäht wurde. Die beiden Ermittler tappen völlig im Dunklen - bis eine zweite Leiche gefunden wird und damit eine Art Muster. Mit der Entführung einer Jugendlichen geraten Jon und Svea dann komplett unter Druck. Denn bisher hat der Täter seine Opfer erst nach einer Woche getötet, die entführte Charlotte könnte also noch leben …

Meine Meinung:
Ebenso wie der Vorgänger „Tode, die wir sterben“ konnte Band 2 der Reihe um die Malmöer Polizisten Jon Nordh und Svea Karhuu mich nicht vollends begeistern. Zwar ist der Fall wirklich sehr verwickelt und komplex, was ich in der Regel sehr gerne mag, leider aber auch mit einigen Längen erzählt.

Die eigentlich interessanten Einschübe aus den 1970er und 80er Jahren unterbrechen den Lesefluss immer wieder. Der Kriminalroman besteht aus vielen eher kurzen Kapiteln, die aus wechselnden Perspektiven geschrieben sind und immer mal wieder mit einem Cliffhanger enden. So wird man stets zum Weiterlesen animiert, und „nur noch eins“ dieser kurzen Kapitel geht ja immer noch.
Besonders mag ich an dieser Reihe, dass beide Ermittelnden keine perfekten Polizisten sind, sondern ganz normale Menschen, die Gefühle haben und Fehler machen.

Die Mythologie des Alten Ägypten spielt eine gewisse Rolle. Hier konnte ich tatsächlich noch einiges lernen. Das gefällt mir.

Insgesamt ist der Roman recht spannend, wozu auch die privaten Ermittlungen von Svea und Jon beitragen. Jon forscht immer noch über den Unfalltod seiner Frau und seines besten Freundes, während Svea Drohungen erhält, gegen die sie sich schließlich zur Wehr setzt.

Mit der Schlussszene wird praktisch der Kreis zum Prolog geschlossen. Das fand ich sehr schön gemacht.

Die Reihe:
1. Tode, die wir sterben
2. Schwüre, die wir brechen

Bewertung vom 14.08.2025
Poznanski, Ursula

Erebos Bd.3


ausgezeichnet

Ein Pageturner

Inhalt:
Als auf Nick Dunmores Computerbildschirm plötzlich wieder „Erebos“ auftaucht, traut er zunächst seinen Augen nicht. Nie wieder wollte er mit diesem manipulativen Computerspiel etwas zu tun haben. Doch wie schon die letzten beiden Male bleibt ihm auch jetzt keine Wahl. Er muss sich wohl oder übel auf das Spiel einlassen, was dieses ihm ganz schnell klar macht.

Meine Meinung:
Ich habe die ersten beiden Bände von „Erebos“ geradezu verschlungen, und auch der dritte konnte mich wieder absolut fesseln. Als Vielleserin bleiben mir nur wenige Bücher über längere Zeit im Gedächtnis - „Erebos“ gehört definitiv dazu, weil es mich einfach mit Haut und Haaren gepackt hat. Nichtsdestotrotz kann man den dritten Band auch ohne Vorkenntnisse lesen. Man erkennt dann zwar manche Anspielung auf die Vorgängerbände nicht, das tut dem Verständnis der Handlung aber keinen Abbruch.

Zwar haben sich einige Regeln des Spiels geändert und die meisten Spieler sind neu, doch im Großen und Ganzen setzt Ursula Poznanski auf das bewährte Konzept. Die Story des Spiels ist aber neu. Interessant ist, dass die Spieler etwas suchen müssen, ohne zu wissen, was. Das eröffnet Raum für zahlreiche Spekulationen.

Der Thriller ist unheimlich spannend, denn es geht um nichts weniger als um Leben und Tod. Selbst die Beschreibungen von Spielszenen sind sehr spannend - auch für jemanden wie mich, die keine Computerspiele spielt. Und wie immer hat die Vernetzung von Spiel und realer Welt einen großen Anteil an der Spannung.

Nun kann man sich fragen, ob dieser 3. Band wirklich nötig war. Nein, natürlich war er nicht nötig. Aber er ist eine tolle Bereicherung dieser Reihe, und viele Fans werden ihn sicher so lieben wie ich.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.08.2025
Wagner, Jan Costin

Eden


sehr gut

Das verlorene Eden

Inhalt:
Die zwölfjährige Sofie ist unheimlich empathisch. Sie schafft es, Menschen zu verbinden und für Harmonie zu sorgen. Als ihr Vater Markus sie mit Konzertkarten für ihre Lieblingssängerin Ariana da Vega überrascht, denkt er nicht im Traum daran, dass dies Sofies Todesurteil ist. Nach dem Konzert zündet ein Selbstmordattentäter eine Bombe. Sofie ist sofort tot. Zurück bleiben die Eltern Markus und Kerstin, der Freund Tobias sowie Sofies Tante Isabel und Kusine Lotte. Für sie alle bricht der Garten Eden auseinander, doch das Leben geht weiter …

Meine Meinung:
Der Roman ist aufgeteilt in relativ kurze Kapitel aus der Sicht der verschiedenen Hinterbliebenen, aber auch des Selbstmordattentäters. Letzteren begleiten wir eine Zeitlang vor der Tat, die anderen einige Tage vor der Tat und einige Monate danach. Jan Costin Wagner versucht zu ergründen, was den Täter zu der Tat veranlasst haben könnte; er lässt uns auch dessen Familie kennen lernen, was ich sehr interessant fand.

Hauptsächlich aber geht es um die verschiedenen Strategien, mit dem Verlust des Kindes, der Freundin klarzukommen und die Trauer zu bewältigen. Kerstin und Markus gehen dabei ganz verschiedene Wege und drohen vollkommen auseinander zu driften.

Jan Costin Wagner schreibt emotional, aber doch distanziert, was bei diesem Thema auch gut ist. Trotzdem flossen bei mir die Tränen. Vieles wird nur oberflächlich angerissen, und dennoch spürt man die ganze Tiefe.

Die Nebenhandlung um Tobias’ Vater, die gesellschaftliche Probleme in Deutschland thematisiert und unter anderem noch einmal Corona verwurstet, hätte ich nicht gebraucht. Es wirkte für mich nicht rund, sondern wie aufgesetzt.

Ansonsten ist „Eden“ eine ergreifende Lektüre, die zum Nachdenken anregt und zu Herzen geht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.08.2025
Nielsen, Karen Inge

Niemand rettet dich / Grenzland Bd.3


sehr gut

Zwar spannend, aber …

Inhalt:
Vor über zwanzig Jahren hat Mads Lindstrøms Vater einen brutalen Mörder überführt. Doch dann kamen ihm Zweifel. Da er Selbstmord beging, kann er nichts mehr dazu sagen, als auch sein Sohn Mads jetzt an dem damaligen Täter zweifelt, denn es gibt einen neuen Mord, der Parallelen zu dem alten Fall aufweist. Zusammen mit Thomas Beckmann von der deutschen Polizei ermittelt Mads gegen heftige Widerstände seines Vorgesetzten.

Meine Meinung:
Der Abschlussband dieser Trilogie ist zwar ziemlich spannend, aber mit den Figuren wurde ich nicht richtig warm. Warum Thomas Beckmann stets so abweisend und unfreundlich reagiert, konnte ich schon im 1. Band nicht nachvollziehen. Und Mads verhält sich von Zeit zu Zeit einfach nur dumm. Eine weitere Person verhält sich so auffällig, dass man sofort weiß, dass da etwas nicht stimmen kann. In diesem Punkt ist die Handlung sehr vorhersehbar. Der Rest ist allerdings ziemlich gut gemacht, verzwickt und verschlungen. Man kann toll miträtseln, kommt aber nicht so leicht auf den Täter.

Ein paar drastische Gewaltbeschreibungen sollte man abkönnen, wenn man zu diesem Buch greift. Es geht zum Teil wirklich heftig zu.

Wie so oft ist es besser, die ersten beiden Bände vorher gelesen zu haben. Zur Not kann man aber auch ohne Vorkenntnisse alles verstehen.

Die Reihe:
1. Niemand hört dich
2. Niemand sieht dich
3. Niemand rettet dich

Bewertung vom 31.07.2025
Slaughter, Karin

Dunkle Sühne / North Falls Bd.1


sehr gut

Nichts für Sensibelchen

Inhalt:
North Falls, eine Kleinstadt in Georgia. Während der Feierlichkeiten zum 4. Juli werden die 15-Jährigen Mädchen Madison und Cheyenne entführt. Sheriff Gerald Clifton und seine Tochter Emmy, ebenfalls Polizistin, suchen mit Hochdruck nach den Kindern - und nach dem Täter.

12 Jahre später. Der Mann, der wegen der Entführung von Madison und Cheyenne im Gefängnis saß, kommt frei. Kurz darauf verschwindet wieder ein Mädchen. Das Muster ist dasselbe, aber ist es auch derselbe Täter?

Meine Meinung:
„Dunkle Sühne“ ist der Auftaktband der neuen Reihe von Karin Slaughter, in der die weitläufige Familie Clifton, die überall im County ihre Finger im Spiel hat, eine große Rolle spielt. Im Verlauf der Handlung werden immer mehr dunkle Geheimnisse dieser Familie aufgedeckt.

Neben der interessanten Familie Clifton, die aus vielen, teils schillernden Personen besteht, konnte mich auch die Handlung um die Entführungen begeistern. Ich empfand sie als ziemlich undurchsichtig und wenig vorhersehbar, obwohl man teilweise sogar „live“ bei den Verbrechen dabei ist. Immer wieder gibt es eine überraschende Wendung und alle bisherigen Vermutungen werden entkräftet. So bleibt es spannend bis zum Schluss.

Man merkt, dass Karin Slaughter ein alter Hase ist. Der Kriminalroman wirkt flüssig und routiniert, aber nicht abgedroschen. Obwohl die Autorin von Zeit zu Zeit ziemlich ausschweifend und wiederholend erzählt, konnte sie mich durchgehend fesseln. Die Geschichte um entführte Mädchen ist allerdings wirklich harter Tobak, der auch etliche Gewaltbeschreibungen enthält. Entsprechend sensibel veranlagte Lesende sollten das Buch daher besser nicht in die Hand nehmen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.07.2025
Shusterman, Neal

All Better Now.


ausgezeichnet

Philosophisch und total spannend

Inhalt:
Corona ist kaum überstanden, da steht die nächste Pandemie in den Startlöchern. Auch Crown Royale ist hochansteckend und in vielen Fällen tödlich. Wer überlebt, geht allerdings völlig verändert aus der Krankheit hervor. Genesene kennen keine negativen Gefühle mehr, nur Mitleid, Empathie und Glück. Den einen erscheint ein solcher Zustand als erstrebenswert und sie suchen die Ansteckung. Andere wollen mit aller Macht das Virus ausrotten und ihre negativen Gefühle behalten. Der Kampf zwischen den beiden Lagern schaukelt sich immer weiter hoch. Und mittendrin stehen die Jugendlichen Mariel und Rón, die unterschiedlicher nicht sein könnten und dabei zusammenpassen wie Yin und Yang.

Meine Meinung:
Schon mit vielen Romanen konnte der US-amerikanische Autor Neal Shusterman mich begeistern. Auch „All Better Now“ ist in meinen Augen ein Highlight. Es ist nicht nur total spannend und überraschend, sondern zwingt die Lesenden auch, sich ihre eigenen Gedanken zur beschriebenen Situation zu machen.

Man merkt, dass Neal Shusterman ein alter Hase ist, was das Schreiben angeht. Es wirkt routiniert und flüssig. Die Entwicklung der Protagonisten und der ganzen Handlung ist in sich logisch. Gerade die Figuren sind unheimlich facettenreich und sorgen immer wieder für eine Überraschung.

Die Idee, dass sich die Gefühlswelt der Menschen durch ein Virus verändert, finde ich unglaublich spannend. Und natürlich frage ich mich, ob das tatsächlich uneingeschränkt wünschenswert wäre. Einige Szenen im Buch lassen vermuten, dass das nicht unbedingt das Nonplusultra wäre.

„All Better Now“ ist gut geeignet für junge Leser*innen ab ca. 14 Jahren, kann aber Erwachsene ebenso begeistern.

Die Dilogie:
1. All Better Now
2. All Over Now (soll im Herbst 2027 erscheinen)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.