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adel69
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Baden-Württemberg

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Insgesamt 134 Bewertungen
Bewertung vom 20.08.2025
Maury , Avril

Noch fünfzig Sommer mehr


gut

Ein leichter Sommerroman

Worum geht es in dem Buch?
Eleni ist glücklich verheiratet mit Théo. Die beiden verstehen sich, die beiden sind ein Herz und eine Seele. Eleni ist gerührt, als Théo ihr ein Kaninchen mitbringt, dass sie Annemone nennt.
Doch das Glück ist jäh zu Ende, als Théo stirbt. Eleni ist untröstlich. Sie zieht sich zurück in das Haus ihrer Großeltern in der Bretagne. Sie schottet sich ab. Nur Annemone leistet ihr Gesellschaft.
Doch jemand stellt ihr Pflanzen vor die Haustüre. Briefe sind dabei – Eleni ist erfreut, berührt, aber sie will auch wissen, von wem die Briefe kommen. Jemand scheint zu wissen, wie traurig sie ist ohne Théo. Vielleicht Pierre, ihr ehemaliger Jugendfreund, der jetzt als Tierarzt praktiziert?

Meine Meinung zu diesem Buch:
Das Buch ist in der Vergangenheit aus der Perspektive des auktorialen Erzählers (also kein Ich-Erzähler) verfasst. Der Schreibstil ist sehr einfach – manchmal wie ein Kinderbuch. Das Buch liest sich schnell. Es gibt zwei Handlungsstränge, einmal die Gegenwart und immer wieder werden Ereignisse aus Elenis Vergangenheit erzählt.
Die Geschichte kann mich jedoch nicht ganz berühren – ebenfalls nicht die Figuren. Eleni, Pierre und Théo sind sympathisch. Théo war mein Lieblingscharakter in dem Buch, schade, dass er so schnell weg ist.
Die Botschaft des Buches ist, wie man wieder Lebensfreude bekommen kann, nachdem man einen ganz harten Verlust erleben musste. Das ist nett erzählt, aber mir fehlt mehr Tiefe.
Ich vergebe drei Sterne.

Bewertung vom 20.08.2025
Wolfsiera

Mach's gut. Life is a Story - story.one


gut

Einige Geschichten können überzeugen

Worum geht es in dem Buch?
Das Buch vereinigt Abschiedsbriefe verschiedener Leute an ehemalige Partnerinnen und Partner, an die Familie und an Lebensumstände. Die Vorderseite des Covers ist witzig gestaltet mit Hilfe einer App.

Meine Meinung zu diesem Buch:
Die Coverrückseite schreckt eher ab, das Buch zu lesen. Die Verfasserin oder der Verfasser des Rückseitentextes hat Probleme mit der Groß- und Kleinschreibung. Außerdem fehlen einige Kommas. Das hätte man vor dem Druck noch korrigieren können.
Überzeugen mich die Geschichten in dem Buch? Ja, einige der Geschichten sind tatsächlich lesenswert. Ich nenne drei meiner Favoriten.
„Das Beste der Welt“ finde ich klasse. Der Autor schreibt an seine verflossene Liebe in einem Schreibstil, der mir besonders gut gefällt.
Weiterhin kann mich „Für immer“ überzeugen. Ein Brief an eine Person, die verlassen werden musste, weil es anders nicht möglich war.
„Lass mich los“ möchte ich auch nennen. Der Schreibstil dieses Briefes an einen Ex-Partner ist plastisch, sehr lyrisch.
Die Menschen, die hier Abschiedsbriefe schreiben, haben sich entwickelt – meist zum Positiven. Sie können loslassen, sie können in ihrem Leben meistens weitermachen, ohne sich zu sehr an ehemalige Beziehungen, Familien, Freunde oder Situationen klammern zu müssen. Allerdings gibt es einige Schreib- und Kommafehler in den Geschichten und im Klappentext, mit denen die Leserinnen oder Leser leben müssen. Beispielsweise heißt eine Geschichte „Abschied zur Familie“, obwohl es „Abschied von der Familie“ heißen muss.
Ich vergebe die Note „befriedigend“.

Bewertung vom 20.08.2025
Harnesk, Tina

Als wir im Schnee Blumen pflückten


gut

Ein Roman, der viel Geduld verlangt

Worum geht es in dem Buch?
Die Volksgruppe der Samen lebt in Schweden. In dieser Geschichte geht es um ein samisches Ehepaar, um Mariddja. Ihr dementer Mann heißt Biera.
Mariddja und Biera konnten keine eigenen Kinder bekommen. So war ihr Neffe Kaj, der einige Zeit bei ihnen lebte, wie ein Sohn für das Paar.
Als Mariddja die Nachricht bekommt, dass sie unheilbar an Krebs erkrankt ist, hat sie zwei Wünsche: erstens, dass Biera nicht davon erfährt, und zweitens, dass sie Kaj noch einmal sehen kann.
Währenddessen versucht Viveca vom Sozialdienst, Mariddja und Biera in einem Heim unterzubringen. Sie weiß Bescheid über Mariddjas Krankheit.

Meine Meinung zu diesem Buch:
Die Samen erzählen gerne, damit sie durch ihre Geschichten in Erinnerung bleiben. Das ist ein guter Gedanke. Als Leser ist man allerdings oft durch die vielen fremdländisch klingenden Namen herausgefordert. Dasselbe gilt für einige Wörter in samischer Sprache, die auch nicht übersetzt werden – zum Beispiel Háldin, Lavvu, Dalarna-Malerei.
Es gibt zwei Handlungsstränge aus der auktorialen Erzählperspektive (also kein Ich-Erzähler). Die Handlung selbst ist nicht spannend, sie ist ruhig erzählt, man muss als Leser schon viel Zeit haben. Irgendwann taucht in der Handlung Kaj auf, der mit seinem Bruder Gustav das Haus des Vaters sichten, der vor kurzem starb. Sie möchten wissen, welche Sachen sie wegwerfen und welche Sachen sie behalten werden. Die Mutter ist vor dem Vater gestorben, sie hat für die beiden Söhne Pakete gepackt mit den Dingen, die sie ihnen hinterlassen wollte.
Man liest das Buch, um zu wissen, ob Mariddja Kai wiedersehen kann. Bis dahin arbeitet sich der Leser durch viele ruhige Kapitel mit einigen ungewöhnlichen Vornamen und samischen Wörtern. Das ist mühsam.
Während einer längeren Bahnfahrt oder Busfahrt kann man das Buch lesen – sollte man es neben dem Alltag lesen, kann es schnell eintönig und langweilig werden. Ich vergebe drei Sterne.

Bewertung vom 11.08.2025
Shattuck, Ben

Die Geschichte des Klangs


sehr gut

Ein dünnes Buch mit starkem Inhalt

Worum geht es in dem Buch?
Lionel und David lernen sich 1917 in einer Kneipe kennen. Lionel kann hervorragend singen, David spielt wunderbar Klavier. Sie ergänzen sich in ihrer Liebe zur Musik und in ihren besonderen Begabungen. Wenn sie sich nicht sehen, bleiben sie durch Briefe in Kontakt.
1919 wandern die beiden durch einen Teil der USA, um Balladen und Melodien zu sammeln. Volkslieder, die Frauen und Männer in einen Trichter singen. Diese Lieder werden dann auf einen Wachszylinder gespeichert. Danach trennen sich ihre Wege erneut. Lionel versucht, wieder mit David in Kontakt zu treten und muss erfahren, dass David einige Wochen nach ihrer Wanderung gestorben ist. Verschwunden sind auch die Wachszylinder mit den Liedern.
Lionel macht später Karriere als Autor von Büchern über amerikanische Folkmusik, aber die Wachswalzen bleiben verschwunden.

Meine Meinung zu dem Buch:
Die Geschichte besteht aus zwei Teilen. Sie ist in einem melodischen, fast lyrischen Stil in der Vergangenheit verfasst. Lionel ist der Ich-Erzähler des ersten Teils. Der zweite Teil ist aus der auktorialen Erzählperspektive geschrieben und findet einige Jahrzehnte später statt. Im Laufe der Lektüre wird klar, dass beide Teile miteinander zu tun haben.
Die Handlung berührt, Lionel und David sind sympathisch und man ist als Leser traurig über Davids frühen Tod. Man fragt sich, wie es für Lionel weitergeht.
Ich habe das Buch gerne gelesen. Der Nachteil ist, dass es dünn ist. Gerade mal 104 Seiten. Aber es ist ein hübsches Buch für Leute, die Musik mögen und die sich mit einer Geschichte, die mit Freundschaft, Musik und Klang zu tun hat, befassen wollen.
Hat man das Buch beendet, denkt man noch darüber nach, denn die Geschichte ist gut erzählt und sie berührt. Ich vergebe vier Sterne.

Bewertung vom 14.07.2025
Simon, Teresa

Zypressensommer


sehr gut

Sommerroman mit ernsten Themen

Worum geht es in dem Buch?
Julia Matthiesen reist im Juni 1998 nach Italien, genauer gesagt in die Toskana. Sie will mehr über die Vergangenheit ihres italienischen Großvaters Gianni, ihres „Nonno“, herausfinden. In Hamburg, wo sie aufwuchs, erzählte er nicht viel darüber.
Julia hat nur ein dünnes Blatt mit einigen Notizen des Großvaters. Damit macht sie sich auf die Suche nach mehr Informationen. Sie trifft auf eine Familie Conti – Conti, so lautete der Nachname ihres Großvaters. Ist sie vielleicht mit dieser Familie verwandt? Hilfsbereit ist diese Familie, sie bietet Julia eine Bleibe für die Dauer ihres Aufenthalts in Italien an. Sehr sympathisch ist Matteo, der im Laufe der Handlung mehr als ein Freund wird.
Parallel dazu liest man die Geschichte des Großvaters Gianni, der als Kriegsgefangener 1943 von Italien nach Hamburg kam. Er wird in einer Fisch-Räucherei in Hamburg zur Zwangsarbeit verdonnert. Nur die Aussicht, seine Geliebte Gufetta in Italien wiederzusehen, gibt ihm Kraft, alle Strapazen durchzuhalten.

Meine Meinung zu dem Buch:
Dieser Roman fängt interessant an und bleibt es auch. Er ist aus der Perspektive des auktorialen Erzählers (also kein Ich-Erzähler) in der Vergangenheit erzählt.
Julia, die Hauptfigur, ist sympathisch. Was sie über die Geschichte ihres Großvaters, seiner Verwandten und einiger Freunde herausfindet, ist interessant und immer wieder erschütternd. Ich habe durch dieses Buch einige geschichtliche Ereignisse erfahren, die ich noch nicht wusste. Beispielsweise, wie es vielen Widerstandskämpfern gegen die Nazis in Italien erging.
Die Recherchen und Erlebnisse von Julia wechseln sich ab mit den Ereignissen im Zweiten Weltkrieg in der Toskana und in Hamburg. Immer wieder gibt es unbeschwerte Szenen in der Toskana, die Urlaubsfeeling beim Lesen schaffen. Die Vorkommnisse im Zweiten Weltkrieg erschüttern oft, sind aber wichtig.
Es gibt einige Szenen, die mir zu seicht waren – aber vielleicht machen gerade diese Szenen das Buch zu einer guten Urlaubslektüre. Das Nachwort der Autorin zu ihren Recherchen sowie einige Rezepte am Schluss sind eine gute Zugabe.
Ich habe das Buch gerne gelesen, vergebe 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 27.06.2025
Carr, Garrett

Der Junge aus dem Meer


ausgezeichnet

Menschen in einem irischen Küstenort

Worum geht es in dem Buch?
In einem Ort an der Westküste Irlands kennt jeder jeden. Einige Menschen leben vom Fischfang, auch Ambrose und seine Frau Christine.
Eines Tages im Jahr 1973 findet man ein Baby am Strand. Ausgesetzt wurde es, transportiert wurde es einer Tonne, die so gut ausgekleidet war, dass dem Baby nichts passierte. Ein kleiner Junge ist es, er wird von Christine und Ambrose adoptiert. Sie nennen ihn Brendan und lieben ihn so wie ihren eigenen Sohn Declan.
Doch Declan mag seinen Bruder nicht und zeigt ihm das bei verschiedenen Gelegenheiten. Auch weitere Konflikte gibt es. So fordert Christines Schwester Phyllis immer wieder Geld von Christine – und macht ihr Vorwürfe, dass sie sich lieber um einen adoptierten Sohn kümmert anstatt um den eigenen Vater. Dieser ist pflegebedürftig und wohnt bei Phyllis.

Meine Meinung zu diesem Buch:
Ruhig und schön ist der Schreibstil dieses Romans. Er ist aus der Sicht eines auktorialen Erzählers geschrieben, jedoch gibt es immer wieder die Bewohner des Küstenortes, die die Geschehnisse aus ihrer Perspektive kommentieren. Das ist interessant.
Die Handlung ist mitreißend und man will wissen, wie es mit Brendan und Declan weitergeht und ob sich die Konflikte irgendwann lösen lassen.
Ich kann mir das einfache Leben in den 1970er-Jahren in einem irischen Küstenort gut vorstellen – so anschaulich wird die Handlung durch Szenen und Gedanken beschrieben.
Ich vergebe fünf Sterne.

Bewertung vom 22.06.2025
George, Nina

Die geheime Sehnsucht der Bücher


gut

Es plätschert dahin

Worum geht es in dem Buch?
Die Geschichte um das Bücherschiff von Monsieur Perdu in Paris geht weiter. Er empfiehlt in seiner „Literarischen Apotheke“ nicht die Bücher, die die Leute haben wollen, sondern die Bücher, die die Leute brauchen.
Wenn die Leute nicht auf sein Schiff kommen können oder wollen, beliefert seine 17-jährige Auszubildende und Assistentin Pauline Bücherliebende. Sie fährt mit ihrer Vespa herum und händigt Bücher aus – gegen Barzahlung. In eine Gegend fährt sie nicht besonders gerne – fühlt sie sich doch an eine Liebe erinnert, die zu Ende ist, aber immer noch schmerzt. Und zwischen dieser Liebe und der Liebe zu Emile ist sie hin- und hergerissen.
Weiterhin lernt die Leserin/der Leser noch Françoise kennen. Sie ist 12 Jahre alt und liest leidenschaftlich gerne Bücher. Ihre Mutter zeigt ein distanziertes Verhalten und erzählt ihr kaum etwas über ihre Familie. Françoise lernt ihren Vater erst spät kennen – einen schönen Mann, charmant. Ihre Bücherliebe macht Françoise anfällig für Attacken in der Schule. Dennoch lässt sie sich vom Lesen nicht abbringen und hat die Idee, dass ihre Mutter das Bücherschiff von Jean Perdu besuchen sollte, um dort von ihren Problemen und ihrer Distanziertheit geheilt zu werden.
Marie zählt zu den „Büchermädchen“, die Pauline auf dem Bücherschiff unterstützen. Sie lesen beide gerne Kindern aus Büchern vor.

Meine Meinung zu diesem Buch:
Die Autorin hat einen guten und literarisch gekonnten Schreibstil. Sie erschafft Weisheiten über Bücher, die man sich merken sollte. Auch die Buchempfehlungen, die immer wieder gegeben werden, gefallen mir.
Die Idee, dass Bücher „heilen“ können, ist gut – und nicht neu. Sie erinnert mich an den „Buchspazierer“, über den es ebenfalls ein Buch gibt. Der Buchspazierer gefällt mir besser als Monsieur Perdu, Pauline, Françoise – und all die anderen Figuren in „Die geheime Sehnsucht der Bücher“. Die Handlung plätschert, nach meinem Empfinden, oft dahin, es gibt wenig Spannung und wenig Interessantes.
Die Tatsache, dass in der Erzählweise zwischen den einzelnen Hauptpersonen hin- und hergesprungen wird, hat mich Einlesezeit gekostet. Irgendwann fand ich aber in das Buch und in die Handlung. Die Handlung ist oft langatmig – und manchmal auch überzogen. So halte ich es für zu übertrieben, wie es Françoise in der Schule ergeht, weil sie Bücher mag.
Gegen Schluss gibt es eine interessante Erkenntnis für einen der Charaktere, aber auch das macht für mich das Buch nicht besonders lesenswert. Für mich bleibt die Geschichte nett – mehr aber nicht.
Ich vergebe drei Sterne.

Bewertung vom 14.06.2025
Hall, Clare Leslie

Wie Risse in der Erde


ausgezeichnet

Berührender Familienroman

Worum geht es in dem Buch?
Beth lebt mit ihrem Mann Frank auf einer Farm irgendwo in den USA. Vor einigen Jahren haben sie ihren einzigen Sohn Bobby durch einen tragischen Unfall verloren. Sie sind immer noch dabei, diesen Verlust zu verarbeiten. Da trifft Beth Gabriel wieder – den Mann, in den sie vor Jahren sehr verliebt war. Er ist geschieden, hat einen Sohn, namens Leo, mit dem sich Beth anfreundet.
Auch die Liebe zwischen Beth und Gabriel entflammt erneut – und Beth muss sich entscheiden zwischen Frank und Gabriel. Frank ist eifersüchtig – und sein Bruder Jimmy, der gerade geheiratet hat, ist wütend auf Beth.

Meine Meinung zu diesem Buch:
Der Roman ist aus der Ich-Perspektive von Beth im Präsens (Gegenwart) geschrieben. Es gibt viele Zeitsprünge. Die Leser erfahren beispielsweise, wie es war, als sich Beth als Teenager in Gabriel verliebte – und langsam wird man an die Ereignisse herangeführt, als Bobby geboren wurde, wie er sich entwickelte und wie er starb. All das ist mitreißend und berührend.
Auch wenn ich die Handlungen und Beweggründe von Beth nicht immer verstehe, bleibt sie dennoch eine sympathische und starke Frau, deren Geschichte ich gerne gelesen habe. Ebenfalls ist Gabriel sympathisch und Bobby ist ein überaus liebenswerter Charakter. Frank und Leo sind eher Nebenfiguren.
Die Ereignisse berühren und driften auf einige dramatische Ereignisse zu. Den Schluss finde ich überraschend – in mancher Hinsicht aber auch unrealistisch. Dennoch vergebe ich fünf Sterne, weil mich das Buch gut unterhalten hat.

Bewertung vom 13.05.2025
Johnsrud, Ingar

Echokammer / Ein Fall für Benjamin & Tong Bd.1


sehr gut

Vielschichtig – und teilweise verwirrend

Worum geht es in dem Buch?
Die Handlung spielt in Norwegen vor einer Parlamentswahl. Christina Nielsen ist stellvertretende Vorsitzende der Arbeiterpartei, Parteichef ist Waldemar Geger. Natürlich wollen sie die Wahl gewinnen.
Jens Meidell ist Witwer, arbeitet bei der Polizei und hat einen Job als polizeilicher Berater von Christina bekommen.
Doch es gibt Terroristen, die ein junges Paar entführt haben. Die schwangere Heike de Klerk und ihr Partner Farouk Kaag bewirtschafteten einen Bauernhof, waren beide sehr aktiv auf Social Media – und sind auf einmal verschwunden.
Die Ermittlerin Liselott Benjamin und der Informant Martin Tong versuchen, auf die Spur der Terroristen zu kommen und die Entführten zu finden. Besonders gefährlich wird es, als drei Personen ermordet werden.
Liselott und Martin überlegen, recherchieren, agieren, während die Zeit unaufhaltsam weiterschreitet.

Meine Meinung zu diesem Buch:
Wer sich auf dieses Buch einlässt, muss sich mit vielen Personen, vielen Handlungen und vielen Überlegungen auseinandersetzen. Man muss da schon konzentriert sein und sich gegebenenfalls während der Lektüre einige Notizen machen. Denn die Kapitel springen von einem Schauplatz zum nächsten, von einer Handlung zur nächsten. Ein Thriller ist das lange nicht – dafür oft verwirrend.
Rassismus und Migranten spielen eine Rolle in dem Roman, genauso wie Terroristen, die man sucht. Und natürlich die Politik.
Wie wird sich das alles lösen lassen – und wer gewinnt die Wahl? Das genau sind die Fragen, die man sich als Leser:in stellt und warum man dieses Buch liest. Ich vergebe vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 13.05.2025
Retsch, Lynn K.

Damals im Lila. Life is a Story - story.one


sehr gut

Medium-Story mit Tapeten-Look

Das Buch spielt in den 1920er-Jahren. Die Ich-Erzählerin Charlotte ist erwachsen, aber noch jung – und muss sich von ihrem Vater bevormunden lassen. Er weiß offenbar, was gut und richtig ist – zum Beispiel, dass man als Frau einen Rock trägt und keine Hose. Oder, dass man mit Kopfbedeckung aus dem Haus geht.
Was der Vater ebenso nicht mag, ist, dass seine Tochter ein Medium trifft. Das bekannte Medium Gustav Jansen ist im Etablissement „Lila“ tätig. Mit Hilfe einer Lüge schafft es Charlotte, das Medium zu sehen. Das ist etwas, was neugierig macht.
Vom Thema her ist das kein Buch für mich – ich will nichts über ein Medium lesen, das ist mir zu esoterisch. Aber die Story ist gut erzählt, man kann sich die Handlung und die Gegebenheiten in den 1920er-Jahren vorstellen. Die Bilder sind ebenfalls gelungen.
Das Leseerlebnis wird getrübt durch einige Satzzeichen- und Rechtschreibfehler. Wenn beispielsweise über einen Teller beim Mittagessen gesprochen wird und man einen zweiten Teller haben will, wird das Wort „zweiten“ klein geschrieben. Oder einmal steht da: „… da sie mir ein ziemlich weiter Schritt voraus war.“ Richtig heißen muss es: „… da sie mir einen ziemlich weiten Schritt voraus war.“ Auch bei der Erzählzeit gibt es manche Unsicherheit.
Das Cover ist Geschmackssache. Einerseits lässt es keine Rückschlüsse auf die Handlung zu, da es neutral wirkt. Andere Leser werden sich an Tapetenmuster aus den 1970er-Jahren erinnern. 4 Sterne.