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adel69
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Baden-Württemberg

Bewertungen

Insgesamt 128 Bewertungen
Bewertung vom 22.06.2025
George, Nina

Die geheime Sehnsucht der Bücher


gut

Es plätschert dahin

Worum geht es in dem Buch?
Die Geschichte um das Bücherschiff von Monsieur Perdu in Paris geht weiter. Er empfiehlt in seiner „Literarischen Apotheke“ nicht die Bücher, die die Leute haben wollen, sondern die Bücher, die die Leute brauchen.
Wenn die Leute nicht auf sein Schiff kommen können oder wollen, beliefert seine 17-jährige Auszubildende und Assistentin Pauline Bücherliebende. Sie fährt mit ihrer Vespa herum und händigt Bücher aus – gegen Barzahlung. In eine Gegend fährt sie nicht besonders gerne – fühlt sie sich doch an eine Liebe erinnert, die zu Ende ist, aber immer noch schmerzt. Und zwischen dieser Liebe und der Liebe zu Emile ist sie hin- und hergerissen.
Weiterhin lernt die Leserin/der Leser noch Françoise kennen. Sie ist 12 Jahre alt und liest leidenschaftlich gerne Bücher. Ihre Mutter zeigt ein distanziertes Verhalten und erzählt ihr kaum etwas über ihre Familie. Françoise lernt ihren Vater erst spät kennen – einen schönen Mann, charmant. Ihre Bücherliebe macht Françoise anfällig für Attacken in der Schule. Dennoch lässt sie sich vom Lesen nicht abbringen und hat die Idee, dass ihre Mutter das Bücherschiff von Jean Perdu besuchen sollte, um dort von ihren Problemen und ihrer Distanziertheit geheilt zu werden.
Marie zählt zu den „Büchermädchen“, die Pauline auf dem Bücherschiff unterstützen. Sie lesen beide gerne Kindern aus Büchern vor.

Meine Meinung zu diesem Buch:
Die Autorin hat einen guten und literarisch gekonnten Schreibstil. Sie erschafft Weisheiten über Bücher, die man sich merken sollte. Auch die Buchempfehlungen, die immer wieder gegeben werden, gefallen mir.
Die Idee, dass Bücher „heilen“ können, ist gut – und nicht neu. Sie erinnert mich an den „Buchspazierer“, über den es ebenfalls ein Buch gibt. Der Buchspazierer gefällt mir besser als Monsieur Perdu, Pauline, Françoise – und all die anderen Figuren in „Die geheime Sehnsucht der Bücher“. Die Handlung plätschert, nach meinem Empfinden, oft dahin, es gibt wenig Spannung und wenig Interessantes.
Die Tatsache, dass in der Erzählweise zwischen den einzelnen Hauptpersonen hin- und hergesprungen wird, hat mich Einlesezeit gekostet. Irgendwann fand ich aber in das Buch und in die Handlung. Die Handlung ist oft langatmig – und manchmal auch überzogen. So halte ich es für zu übertrieben, wie es Françoise in der Schule ergeht, weil sie Bücher mag.
Gegen Schluss gibt es eine interessante Erkenntnis für einen der Charaktere, aber auch das macht für mich das Buch nicht besonders lesenswert. Für mich bleibt die Geschichte nett – mehr aber nicht.
Ich vergebe drei Sterne.

Bewertung vom 14.06.2025
Hall, Clare Leslie

Wie Risse in der Erde


ausgezeichnet

Berührender Familienroman

Worum geht es in dem Buch?
Beth lebt mit ihrem Mann Frank auf einer Farm irgendwo in den USA. Vor einigen Jahren haben sie ihren einzigen Sohn Bobby durch einen tragischen Unfall verloren. Sie sind immer noch dabei, diesen Verlust zu verarbeiten. Da trifft Beth Gabriel wieder – den Mann, in den sie vor Jahren sehr verliebt war. Er ist geschieden, hat einen Sohn, namens Leo, mit dem sich Beth anfreundet.
Auch die Liebe zwischen Beth und Gabriel entflammt erneut – und Beth muss sich entscheiden zwischen Frank und Gabriel. Frank ist eifersüchtig – und sein Bruder Jimmy, der gerade geheiratet hat, ist wütend auf Beth.

Meine Meinung zu diesem Buch:
Der Roman ist aus der Ich-Perspektive von Beth im Präsens (Gegenwart) geschrieben. Es gibt viele Zeitsprünge. Die Leser erfahren beispielsweise, wie es war, als sich Beth als Teenager in Gabriel verliebte – und langsam wird man an die Ereignisse herangeführt, als Bobby geboren wurde, wie er sich entwickelte und wie er starb. All das ist mitreißend und berührend.
Auch wenn ich die Handlungen und Beweggründe von Beth nicht immer verstehe, bleibt sie dennoch eine sympathische und starke Frau, deren Geschichte ich gerne gelesen habe. Ebenfalls ist Gabriel sympathisch und Bobby ist ein überaus liebenswerter Charakter. Frank und Leo sind eher Nebenfiguren.
Die Ereignisse berühren und driften auf einige dramatische Ereignisse zu. Den Schluss finde ich überraschend – in mancher Hinsicht aber auch unrealistisch. Dennoch vergebe ich fünf Sterne, weil mich das Buch gut unterhalten hat.

Bewertung vom 13.05.2025
Johnsrud, Ingar

Echokammer / Ein Fall für Benjamin & Tong Bd.1


sehr gut

Vielschichtig – und teilweise verwirrend

Worum geht es in dem Buch?
Die Handlung spielt in Norwegen vor einer Parlamentswahl. Christina Nielsen ist stellvertretende Vorsitzende der Arbeiterpartei, Parteichef ist Waldemar Geger. Natürlich wollen sie die Wahl gewinnen.
Jens Meidell ist Witwer, arbeitet bei der Polizei und hat einen Job als polizeilicher Berater von Christina bekommen.
Doch es gibt Terroristen, die ein junges Paar entführt haben. Die schwangere Heike de Klerk und ihr Partner Farouk Kaag bewirtschafteten einen Bauernhof, waren beide sehr aktiv auf Social Media – und sind auf einmal verschwunden.
Die Ermittlerin Liselott Benjamin und der Informant Martin Tong versuchen, auf die Spur der Terroristen zu kommen und die Entführten zu finden. Besonders gefährlich wird es, als drei Personen ermordet werden.
Liselott und Martin überlegen, recherchieren, agieren, während die Zeit unaufhaltsam weiterschreitet.

Meine Meinung zu diesem Buch:
Wer sich auf dieses Buch einlässt, muss sich mit vielen Personen, vielen Handlungen und vielen Überlegungen auseinandersetzen. Man muss da schon konzentriert sein und sich gegebenenfalls während der Lektüre einige Notizen machen. Denn die Kapitel springen von einem Schauplatz zum nächsten, von einer Handlung zur nächsten. Ein Thriller ist das lange nicht – dafür oft verwirrend.
Rassismus und Migranten spielen eine Rolle in dem Roman, genauso wie Terroristen, die man sucht. Und natürlich die Politik.
Wie wird sich das alles lösen lassen – und wer gewinnt die Wahl? Das genau sind die Fragen, die man sich als Leser:in stellt und warum man dieses Buch liest. Ich vergebe vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 13.05.2025
Retsch, Lynn K.

Damals im Lila. Life is a Story - story.one


sehr gut

Medium-Story mit Tapeten-Look

Das Buch spielt in den 1920er-Jahren. Die Ich-Erzählerin Charlotte ist erwachsen, aber noch jung – und muss sich von ihrem Vater bevormunden lassen. Er weiß offenbar, was gut und richtig ist – zum Beispiel, dass man als Frau einen Rock trägt und keine Hose. Oder, dass man mit Kopfbedeckung aus dem Haus geht.
Was der Vater ebenso nicht mag, ist, dass seine Tochter ein Medium trifft. Das bekannte Medium Gustav Jansen ist im Etablissement „Lila“ tätig. Mit Hilfe einer Lüge schafft es Charlotte, das Medium zu sehen. Das ist etwas, was neugierig macht.
Vom Thema her ist das kein Buch für mich – ich will nichts über ein Medium lesen, das ist mir zu esoterisch. Aber die Story ist gut erzählt, man kann sich die Handlung und die Gegebenheiten in den 1920er-Jahren vorstellen. Die Bilder sind ebenfalls gelungen.
Das Leseerlebnis wird getrübt durch einige Satzzeichen- und Rechtschreibfehler. Wenn beispielsweise über einen Teller beim Mittagessen gesprochen wird und man einen zweiten Teller haben will, wird das Wort „zweiten“ klein geschrieben. Oder einmal steht da: „… da sie mir ein ziemlich weiter Schritt voraus war.“ Richtig heißen muss es: „… da sie mir einen ziemlich weiten Schritt voraus war.“ Auch bei der Erzählzeit gibt es manche Unsicherheit.
Das Cover ist Geschmackssache. Einerseits lässt es keine Rückschlüsse auf die Handlung zu, da es neutral wirkt. Andere Leser werden sich an Tapetenmuster aus den 1970er-Jahren erinnern. 4 Sterne.

Bewertung vom 05.05.2025
Fantini, Carla Romana

Jade & Echo: Love Lost in Transmission. Life is a Story - story.one


sehr gut

Betrachtungen über die Liebe in englischer Sprache

Das Buch ist in englischer Sprache verfasst. Es ist kein Roman, eher ein Lebenshilfe-Buch. Es fordert dazu auf, über die Liebe nachzudenken. Man kann Liebe unterschiedlich betrachten – so tun es auch es auch Frau und Mann. Die Frau in dem Buch ist Jade, der Mann ist Magnus. Echo ist die Eule, der Fragen gestellt werden, die sie beantwortet.
Man sollte schon einige Jahre Englisch gelernt haben, um alles in dem Buch zu verstehen. Wenn man allerdings mit Konzentration bei der Lektüre bleibt, eröffnen sich Sichtweisen, die logisch erscheinen und über die man nachdenken sollte. So haben Frauen und Männer beispielsweise unterschiedliche Sichtweisen über einen Sonnenuntergang. Und so ist es mit der Liebe auch.
In dem Buch gibt es keine Bilder oder Fotos, wie in vielen Story-One-Büchern üblich, sondern Gedanken oder Leitsätze, die in diesem Buch aufgegriffen und erläutert werden. Das finde ich in Ordnung. Ob das Buch von wissenschaftlicher oder psychologischer Seite her in Ordnung ist, kann ich nicht beurteilen, da mir hier die entsprechenden Kenntnisse fehlen.

Bewertung vom 05.05.2025
Beierlein, Florian

Das Loch in der Strumpfhose. Life is a Story - story.one


ausgezeichnet

Ein Buch wie eine ruhige Bahnfahrt

Der Ich-Erzähler beleuchtet den Ist-Zustand seines Lebens. Alles läuft geordnet ab, täglich dasselbe Einerlei, eigentlich könnte er zufrieden sein. Jeden Tag eine Bahnfahrt zur Arbeit. Jeden Tag dieselben Reisfelder, alte Häuser und Tempel, die er sieht, wenn er gerade nicht liest. Er ist höflich, fast unauffällig, zwischen Menschen. Und am 13. November passiert etwas. Nichts Spektakuläres, einfach ein Fund in einem Shinto-Schrein. Aber er verändert etwas.
Meine Meinung: Mir gefällt das, was ich lese. Es entspannt so schön. Das Geschehen findet offenbar in Japan statt. Der Schreibstil ist gut, fast lyrisch, die Bilder sind faszinierend. Man fährt als Leser:in in diesem Zug, begleitet den Ich-Erzähler auf seinen Reisen, in seine Gedanken, in den Job in einem Verlag – und man betrachtet die wunderbaren Bilder. Ein Buch wie eine Insel der Ruhe im hektischen Alltag. Auf jeden Fall eine Empfehlung.

Bewertung vom 05.05.2025
Tomaschitz, Stefan

Teddybär sucht Weihnachtsmann. Life is a Story - story.one


gut

Sehr schöne Bilder, aber…

Eine Weihnachtsgeschichte – eine gute Idee. Die Bilder des Buches bestechen, sie sind zauberhaft und animieren, das Buch zur Hand zu nehmen.
Was mich an dem Buch allerdings stört, sind einige Rechtschreib- und viele Satzzeichenfehler. So wird beispielsweise statt „und sie hat ihn dabei erwischt“ „unsere sie hat ihn dabei erwischt“ geschrieben. Auch „2 Jahre älter wie sie“ stimmt nicht. Es muss „zwei Jahre älter als sie“ heißen.
Die Satzzeichensetzung nach wörtlicher Rede ist ebenfalls mangelhaft. Statt „Oh, danke!“, murmelte der Teddy verlegen, steht hier: „Oh, danke!“ Murmelte der Teddy verlegen. Das ist falsch – und nur ein Beispiel. Gerade Kinder im Grundschulalter sollten in der Schreibweise eines Buches, das auch für Kinder geschrieben wurde, ein Vorbild finden – und das ist mit diesem Buch leider nicht gegeben.
Für vier Sterne weist mir das Buch zu viele Fehler auf. Deswegen drei Sterne.

Bewertung vom 05.05.2025
Joo, Dustin

Freiwillige Feuerwehr 112% Einsatz. Life is a Story - story.one


gut

Ein wichtiges Buch mit Fehlern

Die Arbeit der freiwilligen Feuerwehr ist wichtig, und jeder macht einen tollen Job, der sein Leben einsetzt, um Brände zu löschen und Menschen zu retten. Dustin Joo erzählt hier einige Einsätze, die sich spannend lesen lassen. Wichtig ist auch, dass man sich emotional nicht zu sehr von den Ereignissen mitreißen lässt und zu Hause wieder abschalten kann.
Was mich an dem Buch stört, sind viele Kommafehler, die Verwechslung von „sie“ und „Sie“ sowie einige sprachliche Fehler, beispielsweise heißt es „in Worte fassen“ und nicht „in Worte beschreiben“. Bei diesem Buch wäre ein Lektorat eine gute Idee gewesen.

Bewertung vom 05.05.2025
Diener, Johanna C.

Die Relativität zweier Herzen. Life is a Story - story.one


ausgezeichnet

Düster – aber ziemlich gut

In einer Kiste entdeckt Anja alte Briefe der Hexe Blythe Caldwell. Sie wundert sich darüber. Als sie ziemlich traurig ist, weil sie an die verflossene Beziehung zu Marzia denkt, schreibt sie einen Brief an diese Hexe.
Hier handelt es sich um ein Fantasy-Buch, das etwas unheimlich ist. Aber wirklich gut geschrieben! Auch die Bilder, die die Autorin auf jeder vierten Seite bringt, sind originell und passend. Das Buch ist vom Thema her nicht „meins“, aber wer gerne etwas über Hexen lesen will und sich etwas gruseln möchte, kommt hier auf seine Kosten. 5 Sterne.

Bewertung vom 05.05.2025
Meiwandi, Zahra

Die Heimat, die nie sein durfte. Life is a Story - story.one


sehr gut

Einblicke in eine oft unbekannte Welt

Die Autorin mit afghanischen Wurzeln lebt in Deutschland. In dem Buch hört sie in sich hinein, sie beschreibt das Leben mit ihrer Familie und sie versucht zu ergründen, was und wo ihre Heimat ist. Geboren ist sie in Deutschland, jedoch fühlt sie sich oft als Afghanin.
Gut beschreibt sie diese Gefühle, und das Leser:in wird man sofort mitgenommen in Familienleben und Traditionen.
Das Cover dieses Buches gefällt mir ebenfalls sehr gut – es fängt eine gemütliche Atmosphäre ein. Die Idee der Autorin, einige Textabschnitte mit ChatGPT bearbeiten zu lassen, war eine gute Idee. Leider ist ChatGPT noch nicht perfekt – einige Kommas fehlen. Und manchmal werden Wörter verwechselt. So kennt ChatGPT nicht den Unterschied zwischen „in dem“ und „indem“ – den Ausdruck „wie denn auch“ ebenfalls nicht.
Ich vergebe vier Sterne.