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marielu
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Mainbernheim

Bewertungen

Insgesamt 205 Bewertungen
Bewertung vom 10.09.2025
Bretzinger, Otto N.

Der große Erbschaftsratgeber (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Hilfreiche Tipps für die Nachlassregelung

Niemand beschäftigt sich gerne mit seinem eigenen Tod, doch wie schnell kann alles vorbei sein und dann? Streit ums Erbe, wer erhält was?

Von Vorüberlegungen für die richtige Vermögensnachfolge bis zur Erbschafts- und Schenkungssteuer ist alles gut beschrieben. Dieses Buch ist für mich gerade jetzt aufgrund eines Todesfalles in der Familie besonders interessant. Denn ich kann nachlesen, was auf mich zukommt, und jetzt schon die richtigen Überlegungen als Erblasser anstellen. Wie gestalte ich mein Testament und welche möglichen Formen gibt es? Musterformulare kann man sich herunterladen und in Ruhe durcharbeiten, um später bei seinem Testament nichts zu vergessen. Erben und Vererben ist nicht einfach und es gibt dabei viel zu beachten, um sein Erbe in die gewünschten Hände zu geben.
H. Bretzinger hat in diesem Buch gesetzliche und wirtschaftliche Gestaltungsmöglichkeiten umfangreich und verständlich aufgezeigt. Da ich dieses Buch bisher als E-Book besitze, werde ich es mir allerdings noch als Buch kaufen, damit ich mich intensiver damit beschäftigen kann und um einzelne Passagen schneller nachzulesen.

Fazit:
Empfehlenswerter wichtiger Ratgeber zur Nachlassregelung,

Bewertung vom 10.09.2025
Georg, Miriam

Die Verlorene (eBook, ePUB)


gut

Dramatische Vergangenheit

Zum Inhalt:
Laura fühlte sich, anders als ihre Mutter Ellen, mit ihrer Großmutter Änne verbunden.
Doch ihre Großmutter hat nie viel aus ihrer Vergangenheit erzählt, einzig das sie auf dem Pappelhof in Schlesien aufgewachsen ist. Beim Ordnen ihres Nachlasses finden Laura und Ellen ein halbes Bild, auf dessen Rückseite der Name Louise steht, die Frau auf dem Foto sieht ihrer Großmutter sehr ähnlich. Lauras Neugier ist geweckt und sie möchte mehr über den Pappelhof in Schlesien und das Leben ihrer Großmutter wissen. Sie begibt sich auf Spurensuche und findet eine tragische Familiengeschichte, die alles infrage stellt.

Meine Meinung:
Gegenwart und Rückblenden wechseln sich ab. Die Abschnitte sind jedoch nicht gesondert gekennzeichnet oder haben einen größeren Absatz und zunächst dachte ich manchmal, da passt jetzt aber was nicht zusammen, daran musste ich mich zunächst erst gewöhnen.
Der Schreibstil ist bildgewaltig, vor allem was die Beschreibung des Pappelhofes angeht und auch die Geschehnisse auf dem Hof, während und nach dem Krieg. Das Leben war nicht einfach, trotzdem hat die Familie zusammengehalten und ihre Angestellten sowie Zwangsarbeiter gut behandelt. Natürlich gab es auch damals schon ein großes Geheimnis und dies führte auch zu einer Katastrophe mit ungeahnten Folgen.
Die Geschichte ist geprägt von Kriegsgeschehen, Heimatverlust, Traumata und Identitätsfindung, dementsprechend begleitete mich eine melancholische Stimmung, die sich durch das ganze Buch zog. Lauras Neugier und die Suche nach ihrer Herkunft konnte ich nachempfinden und die Vergangenheit auf dem Pappelhof war für mich spannend und bewegend, doch leider fand ich zu den Protagonistinnen keinen richtigen Draht.
Die Auflösung zum Schluss hat mich teilweise überrascht und erschüttert, ungeachtet dessen, konnte ich nicht ganz verstehen, weshalb das Verhältnis zwischen Ellen und Änne in ihrer neuen Heimat nicht besser war. Letztendlich hat mich die Geschichte zwar gut unterhalten aber nicht ganz abgeholt.

Fazit:
Ein Generationenroman mit dramatischen Geheimnissen, der mich bedauerlicherweise nicht ganz abgeholt hat.

Bewertung vom 25.08.2025
Kaufmann, Claudia

Das Haus der Goldmanns


sehr gut

Dunkle Familiengeheimnisse

Zum Inhalt:
Britta ist gerade im Begriff, einen beruflichen Neuanfang in Hamburg zu beginnen, als sie von der Polizei aus München angerufen wird. Ihre Mutter irrte hilflos in Hamburg umher. Als einziges Kind muss Britta nun die Verantwortung für ihre demenzkranke Mutter übernehmen. Die Rückkehr in die Villa ihrer Kindheit sieht sie mit gemischten Gefühlen entgegen, da sie zu ihrer Mutter Margit nie ein gutes Verhältnis hatte. Um für die Kosten einer Heimunterbringung aufzukommen, erwägt sie den Verkauf der großen Villa, doch Margit weigert sich mit den Worten, sie habe ihrer Mutter versprochen, dieses Haus nie herzugeben, denn es sei schon seit Jahrhunderten im Familienbesitz. Doch ihre Nachforschungen, die zurückführen in die Zeit des Nationalsozialismus und zu ihren Großeltern Karl und Elisabeth, ergeben ein anderes Bild. Welches erschütternde Geheimnis umgibt ihre Familie?

Meine Meinung:
Der Anfang des Buches erinnerte mich zunächst an ein anderes Buch, das so ähnlich beginnt, doch die Geschichten sind völlig anders. Authentisch stellt die Autorin dar, wie das junge Ehepaar Karl und Elisabeth voller Glück in die Großstadt zieht und sich den Lebensunterhalt als einfache Leute verdient. Der Beginn des Nationalsozialismus bringt für Karl den großen Aufstieg. Verführt durch die falsche Ideologie voller Hass, ermöglicht es sein unmenschliches Handeln. Für Elisabeth jedoch birgt es emotionale Qualen, die bis in die dritte Generation reichen. Mich hat vor allem Elisabeths Schicksal tief berührt, auch wenn ich zuerst nicht begriffen habe, warum sie, nachdem sie so einiges erfahren hatte, keinen besseren Kontakt zu ihrer Tochter aufbauen konnte. Später war es für mich nachvollziehbar und ich spürte förmlich, in welche zusätzliche Verzweiflung dies Elisabeth stürzte.
Aber auch Margit hat es nicht leicht. Die ersten Jahre, aufgewachsen und erzogen im nationalsozialistischen Sinn, zerbricht ihre Welt am Ende durch die Wahrheit, die auch das Verhältnis zu ihrer Tochter Britta überschattet. Erst durch die beginnende Demenz von Margit gelingt es Britta, das Schicksal ihrer Familie zu ergründen, und sie beginnt, ihr eigenes Leben zu überdenken und sich mit ihrer Mutter auszusöhnen.
Zwar ist dies ein fiktionaler Roman, doch genauso könnte es gewesen sein.
Das Er-Leben dieser Frauen wurde so realistisch dargestellt und hat mich emotional stark eingebunden, sodass mich die unterschiedlichsten Gefühle während des Lesens begleitet haben.
Eine Geschichte, die an die bisher dunkelste Zeit Deutschlands und ihre Folgen erinnert und die ich gerne weiterempfehle, um Bewusstsein zu schaffen, dass so etwas nie wieder passieren darf.

Fazit:
Ein Roman, der auffordert sich stets unserer Vergangenheit und Verantwortung bewusst zu sein und menschlich zu bleiben.

Bewertung vom 21.07.2025
Marie, Annette

Ein Cookie für den Dämon (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein gefährlicher Kontrakt

Zum Inhalt:
Um an ihr Erbe heranzukommen, zieht Robin bei ihrem Onkel Jack ein. Der macht, als Nachlassverwalter aber keinerlei Anstalten Robin ihr Erbe zu übergeben. Nach und nach kommt sie hinter Jacks gesetzeswidrigen Verhalten und wird prompt mit dem Dämon Zylas konfrontiert. Der Zufall bringt einen ungewollten Vertrag zwischen Robin und Zylas zustande. Nun müssen beide versuchen das Beste aus ihrem Vertrag zu machen. Doch auch andere haben ein großes Interesse den Dämon Zylas, aus einem bisher unbekannten Haus, unter ihre
Fittiche zu bekommen und so kommt es, das sich Robin in ständiger Gefahr befindet.

Meine Meinung:
Annette Marie hat mich bisher schon mit der Guild Codex Spellbound-Reihe begeistert und so musste ich den 1. Teil aus der 4-teiligen Demonized-Reihe unbedingt lesen. Die Autorin hat mich mit dieser flotten, mystischen Story nicht enttäuscht und präsentiert besonders einen Dämon von einer ganz anderen Seite. Robin schließt man mit ihrem schüchternen Verhalten schnell ins Herz und möchte ihr gerne unterstützend unter die Arme greifen.
Begeistert registrierte ich, dass es auch Berührungspunkte mit den Protagonisten aus der Spellbound Reihe gibt. Das Geplänkel zwischen Robin und Zylas macht Spaß und natürlich gibt es auch wieder magische Kämpfe. Auf 284 Seiten wurde ich gut unterhalten und die Seiten flogen nur so dahin und viel zu schnell war die Story mit einem Cliffhänger beendet.
Neugierig wie die Charaktere der Demonized- und der Spellbound-Reihe miteinander harmonieren, hoffe ich, dass die Folgebände nun ziemlich schnell erscheinen werden.

Fazit:
Annette Marie sorgt mit dieser Reihe wieder für kurzweiliges Lesevergnügen

Bewertung vom 17.07.2025
Jackson, Holly

Not Quite Dead Yet (eBook, ePUB)


sehr gut

Wettlauf mit dem Tod

Zum Inhalt:
Die 27-jährige Jet hat in ihrem Leben bisher noch nichts richtig beendet. Wozu auch, sie hat ja noch so viel Zeit.
Doch dies wird an Halloween bei einem Überfall auf Sie beendet. Sie erwacht mit einer Kopfverletzung im Krankenhaus und sie muss sich entscheiden, für eine sofortige Operation mit 0,01%-tiger Überlebenschance oder noch 7 Tage Zei,t bis sie stirbt. Doch Jet hat noch einiges zu erledigen, vor allem muss sie herausfinden, wer sie umgebracht hat. Ihr zur Seite steht Billy, ein Freund aus Kindheitstagen, denn selbst ihrer Familie kann sie nicht mehr trauen. Wird Jet es in 7 Tagen schaffen, ihren Mörder zu finden?

Meine Meinung:
Der erste Erwachsenen-Roman aus der Feder von Holly Jackson, die bisher mit ihren Jugendromanen brillierte. Doch so manches Verhalten von Jet, ihre Aussprache und ihre Art gaben mir eher das Gefühl, dass es sich hier um Young Adult handelt.
Der flüssige Schreibstil sowie die rasante Handlung lassen die Seiten nur so dahin fliegen, auch wenn einiges nicht realistisch erschien und eine gewisse Tiefe fehlte. Mit Billy an der Seite deckt Jet rücksichtslos so manches Geheimnis auf und ihre Familie scheint mitten drinzustecken. Holly Jackson bietet geschickt verschiedene mögliche Täter und ich konnte munter rätseln, wer es denn nun letztendlich auf Jet abgesehen hat. Die Autorin hat mich mit den letzten Seiten doch noch emotional eingebunden und ich musste nach dem letzten Satz erst einmal, wie die Autorin am Anfang ihres Schlusswortes schrieb. „Tief durchatmen“. Auch wenn es für mich ein paar Mankos gab, so hat mich die Story durchweg gut unterhalten.

Fazit:
Eher ein rasanter Young Adult Thriller, mit einigen Mankos, aber dennoch gute Unterhaltung.

Bewertung vom 17.07.2025
Stava, Sophie

Eine falsche Lüge - Wird es ihre letzte sein? (eBook, ePUB)


sehr gut

Wenn das eigene Verhalten zur Gefahr wird

Zum Inhalt:
Sloane ist eine notorische Lügnerin und so gibt sie sich kurzerhand als Krankenschwester aus, als sie den gutaussehenden Jay im Park kennenlernt, dessen Tochter Harper von einer Biene gestochen wird. Schon bald lernt sie Jays Frau Violet ebenfalls im Park kennen. Violet und Caitlin/Sloane werden zu Freundinnen und so springt Sloane schnell ein, als Violet ein Kindermädchen für Harper sucht. Schritt für Schritt drängt sich Sloane in die Familie, nicht ahnend, dass nicht alles so ist, wie es scheint, denn auch ihre neuen Freunde haben ihre Geheimnisse.

Meine Meinung:
Mit seinem kräftigen Rot am Rand und dem düster wirkenden Haus im Hintergrund zog das Cover meinen Blick auf sich und der Klapptext musste unbedingt gelesen werden, und schon war meine Neugier geweckt.
Einfache und kurze Sätze bieten einen zügigen Lesefluss. In ihrem Drang unbedingt zur Familie zu gehören, wirkt Sloane auf mich in ihrer exzessiven Art unbekümmert, wenn nicht gar etwas naiv. Die Einführung mit ca. 190 Seiten wird aus der Ich-Perspektive von Sloane, mit wenig Spannung und vielen kleinen Details erzählt, eher wie ein Roman als ein Thriller und hat mich in meinen Erwartungen schon etwas enttäuscht.
Erst mit dem Perspektivwechsel, in dem nun aus der Sicht der raffinierten Violet erzählt wird, wurde es für mich langsam spannend. Obwohl ich ahnte, wie sich das Ganze entwickeln wird, konnte mich die Autorin Sophie Stava zum Schluss mit den Wendungen in diesem Thriller-Debüt doch noch überraschen.
Für zwischendurch kann ich diesen leichten Thriller empfehlen, und ich bin sehr gespannt, wie die Autorin sich mit ihren eigenen Büchern weiterentwickeln wird.

Fazit:
Ein leichter Thriller für zwischendurch, der langsam beginnt, aber sich zum Ende hin spannend entwickelt.

Bewertung vom 03.07.2025
Kim, Angie

Happiness Falls (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Spannungsroman mit Tiefgang


Zum Inhalt:
Eine faszinierende Geschichte über die Familie Parkson, bestehend aus den 20-jährigen Zwillingen Mia und John, dem 14-jährigen Eugene und ihren Eltern.
Eugene kann sich mit seiner Autismus-Spektrum-Störung seinen Mitmenschen nicht mitteilen. Nach einem Ausflug mit seinem Vater Adam kehrt er alleine völlig verstört zurück. Wo ist Adam? Die Polizei macht sich auf die Suche nach dem Vermissten, lenkt aber schnell aufgrund der Aussagen von Wanderern ihr Augenmerk auf Eugene, mit dem Verdacht, dass er seinem Vater etwas angetan hat. Während Mutter und Bruder John sich auf die Suche machen, durchforstet Mia Unterlagen und Computer des Vaters und macht dabei eine ungeheuerliche Entdeckung. Wie viele Geheimnisse hatte ihr Vater?

Meine Meinung:
Nach Miracale Creek wartete ich voller Spannung auf den nächsten Roman von Angie Kim.
Endlich konnte ich nach 5 Jahren ihren neuesten Roman Happiness Falls in den Händen halten und ich muss sagen, die Autorin hat mich nicht enttäuscht. Geschickt werden sensible Themen aufgegriffen und wundervoll und interessant in die Geschichte eingebunden, dabei wird ein konstanter Spannungsaufbau beibehalten.
Der Roman erzählt aus der Perspektive von Mia, die analytisch die Geschehnisse und ihre Nachforschungen angeht. Ihre Entdeckungen ergeben ein komplexes Bild, in dem mit Tiefgang auf die Autismus-Spektrum-Störung von Eugene eingegangen wird und welche Fortschritte Adam mit Eugene gemacht hat. Auch wenn es manchmal etwas nüchtern erscheint, so konnte ich die Emotionen, vor allem bei Eugene, sehr gut nachempfinden, seine Freude, seine Begeisterung, die in Enttäuschung und Wut umschlägt.
Die Entdeckungen der Familie, sowie die Aussagen einiger Wanderer lassen mich stets meine Meinung ändern und die Frage bleibt: „Hat Eugene Adam etwas angetan oder war es nur ein bedauerliches Unglück?“ Dies muss jeder Leser für sich selbst entscheiden.
Buch aufschlagen und eintauchen in einen Roman, der Spannung verspricht und in seiner besonderen Art brilliert.

Fazit:
Ein Spannungsroman der anderen Art für mich eine Lesehighlight.

Bewertung vom 25.04.2025
Ventura, Luca

Grünes Gold / Capri-Krimi Bd.6 (eBook, ePUB)


gut

Ruhiger Capri-Krimi

Zum Inhalt:
Zur falschen Zeit am falschen Ort oder ein gezielter Mord? Ein junger Mann kommt eines Morgens tot im Sessellift auf dem Monte Solaro an. Die Inselpolizisten Enrico Rizzi und Antonia Cirillo beginnen mit ihren Ermittlungen, dabei stellt sich die Frage, ob es sich hier um einen Jagdunfall handelt oder gezielt auf diesen Mann geschossen wurde? Da die Identität des Mannes vorläufig nicht klar ist, muss zunächst erst diese ermittelt werden, denn der Mann ist kein Einheimischer und könnte somit seine Probleme mit auf die Insel Capri gebracht haben. Eine erste Spur führt zur Trattoria der Schwestern Graziella und Claudia und ihrem Olivenhain. Bei weiteren Ermittlungen stoßen Rizzi und Cirillo auf extravagante Ideen rund um kostbares Olivenöl - und auf einen Baum mit einer Olivensorte, die es nur hier auf Capri gibt, hat dies mit dem Mord an dem jungen Mann zu tun?

Meine Meinung:
Das Cover weckt die Sehnsucht nach Urlaub, allerdings hätte es zum Inhalt besser gepass,t wenn ein Olivenbaum statt einer Kaktusfeige im Vordergrund wäre.
Ich hatte keine Ahnung, dass es sich hierbei um eine Reihe mit den beiden Ermittlern handelt, konnte mich aber mühelos in den 6. Band einfinden. Luca Ventura beschreibt die Landschaft so gut, dass man geistig in dem Olivenhain spazieren geht, den Fahrtwind auf der Vespa sich um die Nase wehen lässt oder die Sonnenstrahlen auf seiner Haut spürt. Da die Ermittlungen teilweise in einem Olivenhain stattfanden und ich gutes Olivenöl liebe, war es für mich natürlich interessant, etwas über die Olivenbäume und das Olivenöl zu lesen, denn Capri bietet tatsächlich eine Vielfalt an Olivenbäumen.
Das Privatleben der Ermittler wird gut in die Geschichte eingebaut. Da ich die ersten 5 Bände leider nicht kenne, fehlte mir evtl. etwas, um Rizzi und Cirillo näherzukommen. Antonia Cirillo ermittelt manchmal, ohne ihren Kollegen zu informieren, wo sie sich gerade befindet, was mich zunächst etwas irritierte, denn es könnte ja etwas passieren. Da aber der Kriminalroman mehr in die ruhige Ermittlungsebene geht, war meine anfängliche Befürchtung unbegründet. Große Spannungsmomente gab es zwar nicht, dennoch erreichte der Autor in seinem flüssigen Schreibstil, dass ich bis zum Schluss nicht wusste, weshalb Alessandro erschossen wurde.
Insgesamt betrachtet wurde ich gut unterhalten, hätte mir aber etwas mehr Spannung gewünscht.

Fazit:
Guter Kriminalroman mit Urlaubsflair, der ruhig etwas mehr Spannung vertragen hätte.

Bewertung vom 08.04.2025
Sampson, Freya

Ms Darling und ihre Nachbarn (eBook, ePUB)


sehr gut

Bewegende Geheimnisse

Zum Inhalt:
Die 77-jährige Dorothy Darling lebt zurückgezogen in Ihrer Wohnung im über 100-jährigen Shelley House, das insgesamt mit sechs Mietparten bewohnt wird. Wachsam beobachtet sie das Treiben ihrer Nachbarn und spricht schon mal ein Machtwort, wenn Regeln nicht eingehalten werden. Argwöhnisch beobachtet sie eines Tages, wie die 25-jährige Kat bei ihrem Nachbarn Joseph zur Untermiete einzieht und befürchtet das Schlimmste. Dorothy sowie Kat wollen keinen Kontakt zu den Nachbarn, doch ein Unfall und die Tatsache, dass die Räumung droht zwingt die beiden dazu, miteinander zu reden, und schneller als gedacht sind sie aufeinander angewiesen.

Meine Meinung:
Liebevoll ist das Cover mit dem Shelley House, Ms. Darling hinter dem Fenster und Kat auf der Dachbalustrade sitzend, gestaltet. Freya Sampson hat mich bisher mit ihren Büchern gut unterhalten und so war ich natürlich auf ihre neue Geschichte gespannt. Abwechselnd wird aus der Sicht von Dorothy und Kat erzählt, dadurch erhält man einen Einblick in deren Leben, das jedoch mit einigen Geheimnissen aufwartet. Kein Wunder, dass man unbedingt wissen will, was den beiden wohl widerfahren ist. Kat, die einst in dieser Stadt öfters ihren Großvater besucht hat und nun seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihm hat und Dorothy, die sich einst ein Versprechen gab und ihren Nachbarn Joseph hasst. Was mag da wohl passiert sein? Wie bei Freya Sampson üblich nähert man sich den beiden Hauptprotagonistinnen nach und nach an und schließt sie mit all ihren Macken ins Herz. Beide sind von Schuldgefühlen geplagt und haben wenig Vertrauen zu ihren Mitmenschen. Dorothy wirkt wie der neugierige Drachen einer Hausgemeinschaft, die alles und jeden kritisiert, kein Wunder, dass Kat mit ihren roten Haaren und den Tattoos ihr suspekt vorkommt. Die weiteren Figuren in der Hausgemeinschaft sind facettenreich und wirken dabei genauso realistisch wie Dorothy und Kat, darüber hinaus bietet die Autorin ihren Charakteren genügend Raum, sich zu entfalten.

Die Geschichte um die skurrilen Bewohner zeigt, wie leicht man über Menschen urteilt, ohne sie näher zu kennen und die Gründe für ihr Verhalten versteht. Mangelnde Kommunikation, vor allem in deren Vergangenheit, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle.
Geschickt werden Themen aufgegriffen und mit den Bewohnern des Shelley House verbunden und entfachten in mir ein Wechselbad der Gefühle.

Fazit:
Ein tolles Buch, das mich mit seinen Charakteren und Themen sehr bewegt hat.

Bewertung vom 18.03.2025
Clarke, Lucy

The Surf House (eBook, ePUB)


gut

Spurlos verschwunden

Zum Inhalt:
Bea verlässt überstürzt ihre Arbeit als Model, um sich selbst wiederzufinden. Allein in den Straßen Marrakeschs verläuft sie sich und gerät in einer Gasse in die Falle von Straßenräubern. Marnie kommt ihr zu Hilfe, dabei beginnt ein Kampf mit dem Straßenräuber, der nicht gut endet. Da Bea nun ohne Geld und Pass ist, nimmt Marnie sie kurzerhand mit in ihr Strandhotel Surf House. Die beiden freunden sich an und Bea hilft Marnie mit den Gästen. Zunächst fühlt sich Bea dort wohl, doch als ein neuer Gast auftaucht und seine verschwundene Schwester sucht, fallen Bea immer mehr Widersprüche auf.

Meine Meinung:
Lucy Clark führt den Leser dieses Mal nach Marokko in ein Surferparadies. Dies ist mein viertes Buch der Autorin, und sie konnte mich bisher immer gut abholen.
In einem recht lockeren Schreibstil begleitet man Bea bei ihrem neuen Leben und ihrer Suche nach der verschwundenen Savannah. Zunächst erlebt Bea natürlich etwas Ungeheuerliches und dadurch trifft sie auf Marnie, die sie unter ihre Fittiche nimmt.
Dies wirkt zunächst spannend, doch diese Spannung lässt leider bald nach, denn Bea geht zu locker mit der Situation um. Auch wie sie das benötigte Geld so einfach zusammenbekommt, wirkt nicht sehr realistisch und ich hatte das Gefühl, dass es so vor sich hinplätschert. Die Surf-Szenen sind sehr gut beschrieben und die Autorin gibt sich Mühe, das Gefühl der Surfer zu vermitteln. Bedauerlicherweise kann ich mit Surfen nichts anfangen. Beas Ermittlungen hätten noch etwas Spannung vertragen, die fehlte mir hier durchweg nach dem guten Start. Erst zum Schluss kommt es zu einem spannenden Showdown. Da ich jedoch schon sehr bald einen Verdacht hatte, wer dahintersteckt, konnte mich die Auflösung nicht wirklich überraschen, auch wenn die Autorin versucht, den Leser auf eine andere Fährte zu locken. Insgesamt betrachtet hätte dieses Buch ein gutes Stück mehr Spannung im Schreibstil vertragen können, deshalb würde ich es nicht unbedingt als Thriller bezeichnen.
Wer das Meer und das Surfen liebt, wird mit diesem Kriminalroman und seinem lockeren, flüssigen Schreibstil gut unterhalten. Im Endeffekt wurden meine Erwartungen dieses Mal leider nicht erfüllt.

Fazit:
Eher ein guter Kriminalroman als ein Thriller, jedoch konnten meine Erwartungen nicht ganz erfüllt werden.