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Benutzername: 
Neumann Erich
Wohnort: 
Worms

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 19.12.2021
Scheherazades Kinder
Naziri, Barbara

Scheherazades Kinder


ausgezeichnet

In einer immer oberflächlicher werdenden Zeit, welche ihre Menschen mit einer Informationsfülle überflutet fehlt es am Wesentlichen.

Fällt der Begriff Iran, sind die Assoziationen Embargo, unterdrückte Frauen- und Menschenrechte, Gewalt, Krieg, Mullahs, Öl, Rückständigkeit, vergessen wir, dass Persien bereits Hochkultur war, von der wir weltweit bis in die Gegenwart profitieren, als die Germanen noch auf den Bäumen saßen.

Scheherazade ist uns bekannt vom Zauber der Märchen aus Tausendundeiner Nacht.

Auf den Spuren der Märchenerzähler des Orient wandelt Barbara Naziri und spürt nach, was vom sagenumwobenen Morgenland geblieben ist, es uns auch heute noch geben und so dringend nötiges Seelenlicht bringen kann.

So verwebt die unermüdliche Menschrechts-Aktivistin in ebenso berührenden, als erschütternden Betrachtungen die vor Allem politische Gegenwart ihres Heimatlandes mit der dortigen Erzählkunst, welcher sie längst ihren ganz persönlichen Stempel aufgedrückt hat.

In der ihr eigenen Art öffnet sie so Augen und vor Allem Herzen ihrer Leserschaft für die reiche Kultur, welche trotz aller Gräuel von Krieg und Gewalt nicht nur lebt, sondern sogar blüht.

In Nichts stehen dem neuerlich literarischen Hochgenuss aus bewährter Feder einer so unendlich wichtigen Gegenwarts-Autorin die Illustrationen von Schirin Khorram nach.

Die beiden befreundeten Künstlerinnen haben über ihre deutsch-iranische Abstammung sowohl Wissen um die Vergangenheit als auch die bedrückende Gegenwartssituation des Iran: kennen die großen kulturellen Werte des alten Persiens.

Ähnlich dem durch den Asphalt zum Sonnenlicht durchbrechenden Löwenzahn, weit mehr, als nur ein Hoffnungsschimmer und gerade zu bevorstehenden Weihnachtszeit sowohl beste Geschenkidee, als auch Gelegenheit sich selbst Gutes zu tun!

Barbara Naziri ist Doppelstaatsbürgerin und kommt aus einer multikulturellen Familie.
Ihre Wurzeln reichen von Haifa über den Iran und die Krim bis nach Dänemark, woher der Großvater stammt. Darum nennt sie sich eine jüdische Pflanze in persischer Erde, die für den Frieden blüht.
In ihrer Familie spielten Musik und Malerei eine große Rolle. Aber keiner hat diese Kunst so wirklich zu seinem Beruf gemacht, außer Großvater und Sohn. Im Gegensatz zu Eltern und Bruder, die mehrere Musikinstrumente beherrschten, spielte sie Klarinette, d. h. malträtiert diese ziemlich, obwohl vom Instrument selbst absolut verzaubert. Sehr gerne sang sie auch und zeichnete, das aber eher halbherzig.
Das Schreiben jedoch liebte sie bereits seit frühester Kindheit, Kurzgeschichten und Gedichte wurden bei jeder Gelegenheit geschrieben, denn es verschaffte die Möglichkeit, mit Worten zu spielen und Gefühle zu Papier zu bringen. Mit 14 Jahren, schrieb sie ein Theaterstück für ihre Klasse: Die Schule gestern, heute, morgen. Doch dauerte es noch Jahrzehnte, bis sie mit ihren Texten an die Öffentlichkeit trat. Menschenrechtsverletzungen die sie mitunter selbst auf Grund der Herkunft zu spüren bekam, waren es die sie dazu trieben. Erst beteiligte sie sich an Anthologien, was jedoch bald danach als unbefriedigend empfunden wurde und zum Entschluss führten, nur noch eigene Werke zu veröffentlichen. So schrieb sie die Geschichte Der Drachentöter (aus: Naziri, Vor unserer Tür) für die Auschwitz-Überlebende und Freundin Esther Bejarano und Herbstgeflüster (gleichnamiges Buch mit Peter Reuter).
Zum Anderen bewogen Ereignisse im Leben, Randnotizen zu machen. Das betraf besonders die alte Heimat. Wenn sie dorthin reiste, schickte sie per e-Mail Berichte an Freunde, die ständig baten, doch endlich mal ein Buch darüber zu schreiben. So entstand 2011 Grüner Himmel über schwarzen Tulpen, eine schmerzliche Liebeserklärung an Iran und damit eine Brücke zwischen Orient und Okzident.
Danach konnte Barbara Naziri die Finger nicht mehr vom Schreiben lassen. Es folgten viele Lesungen und ein wunderbarer Austausch mit dem Publikum, was ihr tiefe Freude bereitete und immer noch bereite

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.12.2021
Ungeborene Hoffnung
López, Elodie

Ungeborene Hoffnung


ausgezeichnet

In einer immer oberflächlicher werdenden Zeit, welche ihre Menschen mit einer Informationsfülle überflutet fehlt es dennoch am Wesentlichen.
Die Diskussion um Abtreibung wird – sofern es überhaupt jemals erfolgte – keineswegs konstruktiv geführt, sondern verfängt sich immer mehr in erbitterten ideologisch geprägten Lagerkonfrontationen.
Dahinter völlig im Verborgenen bleibt das Schicksal der Menschen, deren sehnlichster Kinderwunsch nicht erfüllt wird: Unfruchtbarkeit gilt als ejnes der vielen, für unsere angeblich so aufgeklärte Epoche unverständlichen Tabuthemen.
Davon direkt Betroffene brauchen Erfahrungsberichte um das eigene Leben entlastend gestalten zu können, wie sie auch den Weg an die Öffentlichkeit finden müssen, damit diese dafür sensibilisiert, besser damit umgehen kann, wenn im Umfeld mit derartiger Grausamkeit konfrontiert.
Elodie López hat anfänglich in ihrem Blog @indomablejulieta und nun mit diesem Buch ihren und ihres Mannes Egar – der als ganz wichtiger Aspekt auch selbst zu Wort kommt, so Berührungsängste nimmt – Lebens- und Leidensweges verarbeitet, der selbst eine Trennung beinhaltet.
In schonungsloser Offenheit gibt sie Einblick in ihre Gefühlswelt, die vielen Enttäuschungen und Partnerschaftsbelastungen, macht in ihrer Authentizität pragmatisch und glaubwürdig Mut.
Ein Mut, von dem sich auch in vielen anderen Lebensschieflagen partizipieren lässt!
Nicht der Modernismus und seine medizinischen Errungenschaften sind der Weg, gegen Unbill der Natur anzugehen, sondern vielmehr, das stete in sich hineinhören, der ehrliche Austausch mit dem Partner und Geduld, sowie die Gnade das Leben auch in derartigen Belastungssituationen als Geschenk sehen zu können, ist das, was wirklich zählt!

Elodie López wurde in Frankreich geboren, ihre Mutter ist Französin, ihr Vater Spanier.
Bald nach der Geburt übersiedelte die Familie nach Blanes in der Provinz Girona.
Nach Berufserfahrungen verschiedener Art entdeckte die Autorin ihre Begabung für die Fotografie, womit sie sich eine Zeit lang beruflich beschäftigte. Sie veröffentlichte ihre Bilder, aber auch Texte in sozialen Netzwerken und gewann damit eine große Anhängerschaft: ihre vielen Follower auf der Seite La sonrisa de Julieta (Julietas Lächeln).

Wie Unfruchtbarkeit das Leben nachhaltig verändert – die wahre Geschichte einer jungen Bloggerin. Das Leben besteht nicht nur aus Glitzer und Zuckerwatte, das müssen Elodie und Egar lernen, als sie sich ihren sehnlichsten Wunsch erfüllen wollen – ein eigenes Kind. Als "unbezwingbare Julieta" berichtet Elodie auf ihrem Blog mit emotionaler Offenheit davon, wie durch Unfruchtbarkeit ihre Welt aus den Fugen gerät. Sie verschweigt dabei Nichts: den Neid auf das Familienglück anderer, die Wut auf den gesellschaftlichen Druck, ihre Sorgen hinsichtlich künstlicher Befruchtung und die Belastung der Beziehung. Und doch schafft es Elodie dabei immer wieder, ihren Followern Hoffnung zu schenken und mit der Erkenntnis umzugehen, dass manchmal der größte Traum im Leben genau das bleibt: ein Traum.
Erich Neumann, freier investigativer Journalist www.cmp-medien.de
über Kavalaris International Press Organisation https://kavalaris.press
Medienunternehmer im Gesundheits- und Justizbereich
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