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Benutzername: 
Kristina Angelle
Wohnort: 
Saarland

Bewertungen

Insgesamt 6 Bewertungen
Bewertung vom 08.07.2009
Tilda Apfelkern - Ich denk an dich!
Schmachtl, Andreas H.

Tilda Apfelkern - Ich denk an dich!


ausgezeichnet

Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein großes Buch. Doch wenn man an der rot-weiß karierten Schleife zieht und die vorliegende Geschenkbox (25,3 x 25,3 cm) öffnet, finden sich darin keine beschrifteten Seiten, sondern allerlei wundervolle Tilda Apfelkern-Artikel.

Da wäre zunächst das Eintragbuch für Geburtstage der Liebsten, das auf der rechten Seite in eine stabile Vorrichtung aus Motivpappe eingesteckt ist. Der durchgehend farbige Geburtstagskalender mit immerwährendem Kalendarium sowie Adressverzeichnis beinhaltet warmherzige und detailverliebte Illustrationen aus der Feder von Andreas H. Schmachtl, die wie gewohnt ihren ganz eigenen nostalgischen Charme versprühen.

Auf der linken Seite der Box befindet sich schließlich ein Pappschuber mit vielen bezaubernden Klappkarten. Die liebevoll gestaltete Grußpost mit 24 unterschiedlichen Motiven ist für ganz unterschiedliche Anlässe geeignet: Geburtstage, Weihnachten, Valentinstage, Hochzeiten, für Liebesbekundungen und viele weitere Ereignisse. Abgebildet sind Protagonisten der Tilda Apfelkern-Geschichten wie etwa Igel, Hase, Eichhörnchen, Rotkehlchen und natürlich die holunderblütenweiße Kirchenmaus höchstpersönlich in lustigen, verrückten oder liebevollen Szenen. Passend zu den Karten finden sich in dem Schuber 24 roséefarbene verzierte Umschläge. Ein Stickerbogen mit hochwertigen Aufklebern, die sich wunderbar zum Verschönern der Grußpost eignen, vervollständigt das Set.

Es gibt keine schönere Art, Freunden einen Gruß zukommen zu lassen, als mit diesen Karten. Die Box als solche eignet sich außerdem wunderbar zum Verschenken. Für Fans der kleinen weißen Maus ein absolutes Muss. Auffallend ist das gute Preis-Leistungs-Verhältnis.

Von 6-99 Jahre.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.07.2009
Die Leiden des jungen Werther
Goethe, Johann Wolfgang von

Die Leiden des jungen Werther


ausgezeichnet

Der monoperspektivische Briefroman, in dem Goethe seine unglückliche Liebe zu Charlotte Buff verarbeitet, gibt uns einen chronologischen Einblick in die letzten 1 ½ Jahre des Protagonisten. Das Werk ist in zwei Teile gegliedert. Der erste Teil, der den Zeitraum von Mai-September 1771 umfasst, enthält Briefe Werthers an seinen Freund Wilhelm. Der Ich-Erzähler, der davon träumt Künstler zu werden und seine Heimatstadt beruflich frustriert verlassen hat, berichtet von den Menschen und seinem neuen Leben auf dem Land. Er sucht die Nähe zu der Natur, die für ihn ein Refugium vor der Stadt repräsentiert. Auf einem Ball verliebt sich Werther leidenschaftlich in Lotte. Doch Lotte ist bereits vergeben. Auf das berufliche Unglück folgt das private. Lottes Verlobter Albert befindet sich auf einer Geschäftsreise und Werther trifft die junge Frau häufiger. Als Albert von seiner Reise wiederkehrt, freunden sich die beiden Männer zunächst an. Doch Werther wird bewusst, dass seine Liebe aussichtslos ist. Der zweite Teil des Romans (Oktober 1771-Dezember 1772) enthält neben Werthers Briefen den Bericht eines fiktiven Herausgebers, der die letzten beiden Wochen in Werthers Leben mit dem Ziel der Katharsis schildert. Der Protagonist kehrt in seine Heimatstadt zurück, in der er eine neue Anstellung erhalten hat. Doch schon bald sucht er wieder die Nähe zu Lotte, da er sie vermisst. Als sich Lotte und Werther näher kommen, bittet sie ihn jedoch, Abstand zu ihr zu halten. Sie ist inzwischen mit Albert verheiratet. Werther ist zutiefst verzweifelt. Er erschießt sich an seinem Schreibtisch mit der Pistole Alberts.

Das „Werther“-Hörbuch aus dem HörGut!-Verlagsprogramm wird von dem renommierten Musik- und Schauspieltalent Marek Harloff gelesen, der durch eine Vielzahl von Fernseh- und Kinoproduktionen einem breiten Publikum bekannt sein dürfte und mit seiner Band TempEau die Charts eroberte. Der Lesung liegt die zweite „Werther“-Fassung aus dem Jahre 1787 zugrunde. Harloff, zu dessen Markenzeichen seine einfühlsame Stimme zählt, ist prädestiniert für diese Lesung. Mit Sensibilität und Tiefgang empfindet er gleichsam Werthers Euphorie und tiefsten Schmerz.

Das vorliegende Hörbuch umfasst vier CD’s und ist schon alleine aufgrund des hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnisses zu empfehlen. Neben der ungekürzten Lesung enthält es außerdem eine gesprochene Biografie Johann Wolfgang von Goethes (1749-1832) sowie den Gesamttext inklusive Worterklärungen als computerlesbare PDF-Datei. Marek Harloffs Authentizität und der Taschengeldpreis lassen die Produktion zur momentan besten und günstigsten „Werther“-Lesung werden. Besonders für alle Schüler und Studenten, die sich mit der monologischen Form des „Werther“ abmühen, wird die charismatische Lesung eine große Erleichterung sein.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.07.2009
Hexenspruch und Echsenspeck, schwuppdiwupp, der Neid ist weg! / Frida, die kleine Waldhexe Bd.1
Langreuter, Jutta;Dahle, Stefanie

Hexenspruch und Echsenspeck, schwuppdiwupp, der Neid ist weg! / Frida, die kleine Waldhexe Bd.1


ausgezeichnet

Die chaotische aber liebenswerte kleine Hexe Frida mit dem schönen roten Haar wohnt mit ihrem Kater Pumpernickel, Kröte Quax, Riesenwaran Albert, ihrer Echsensammlung und ein paar neunmalklugen Spinnen in einem kleinen Häuschen mitten im Wald. Das Hexenleben könnte so idyllisch sein. Doch bald findet der große Zauberwettbewerb statt, an dem Frida teilnehmen möchte und sie ist gar nicht vorbereitet. Ihre Hexensprüche wollen einfach nicht funktionieren und selbst mit dem Termin hat sie sich vertan. Als ob das noch nicht genug wäre, bekommt sie einen Schnupfen (erkältete Waldhexen verfügen über miserable Zauberkräfte) und muss sich mit drei äußerst missgünstigen Hexen auseinandersetzen, die noch mehr an ihr auszusetzen haben als die Spinnen… Ob das gut gehen wird?

Stefanie Dahle, eine der jüngsten, kreativsten und erfolgreichsten Kinderbuchillustratorinnen Deutschlands, hat die warmherzige sowie pädagogisch wertvolle Geschichte voller kleiner Weisheiten über Eifersucht und Selbstbewusstsein von Jutta Langreuter wie gewohnt in grandiosen Bildern zum Leben erweckt. Ihre Gemälde bestechen insbesondere durch traumhafte Farben, eine verspielte Linienführung, originelle Ideen mit hintergründigem Witz und Detailverliebtheit. Sie laden ihr Gegenüber zum Träumen und Verweilen ein. Bei jedem neuen Betrachten entdeckt der Leser etwas, das er zuvor noch nicht bemerkt hat.

Bunte Glanzeffekte auf jeder (!) Seite, wie sie in allen Bilderbüchern Stefanie Dahles aus dem Arena-Verlag zu finden sind, machen das vorliegende Werk zu einer wahren Augenweide.

Positiv hervorzuheben ist auch das Layout. Während der Text vieler Kinderbücher in steriler Standardschrift abgedruckt ist und sich nicht so recht in die Bilder integrieren möchte, harmoniert hier alles sehr schön miteinander.

„Frida, die kleine Waldhexe“ ist sehens-, lesens- und verschenkenswert.

Wir dürfen uns auf weitere bibliophile Kostbarkeiten aus der Feder von Frau Dahle freuen, die bis 2011 einen Exklusivvertrag bei Arena unterschrieben hat. Wenn das kein Grund zur Freude ist…

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.07.2009
Herr Jemineh hat Glück
Janisch, Heinz;Soganci, Selda Marlin

Herr Jemineh hat Glück


ausgezeichnet

Herr Jemineh betrachtet sich als Glückspilz. Auf den ersten Blick ist er jedoch eher ein Pechvogel. Ständig passieren kleine Unglücksfälle: Herr Jemineh stolpert die Treppe hinunter, stürzt ins Meer, verliert seinen Koffer mitsamt allen Kleidern. Außerdem zerstört ein Tier sein Kunstwerk und der Blumentopf, der aus einem Fenster fällt, landet mitten auf seinem Kopf. Eigentlich ein Grund zum Ärgern, doch im Gegensatz zu seiner Frau ist der Protagonist der vergnüglichen Bilderbuchgeschichte aus der Feder von Heinz Janisch ein Optimist. Herr Jemineh vertraut in sein Schicksal und siehe da, er hat tatsächlich Glück: der Hund, der seine Sandburg vernichtete, ist zu seinem geliebten Haustier avanciert und durch den Zwischenfall mit dem Blumentopf hat er seine jetzige Frau – die Unfallverursacherin – kennengelernt.

Illustriert wurde „Herr Jemineh hat Glück“ von der renommierten Künstlerin Selda Marlin Soganci, deren doppelseitige Gemälde angenehm originell aus der Masse der Bilderbuchillustrationen hervorstechen– und das nicht nur aufgrund ihrer Opulenz, Farbenfreude und Detailversessenheit. Statt auf Papier oder Leinwand malt Soganci auf Holz. Die oftmals durchscheinende Struktur sowie Maserung verleiht ihren Bildern einen ganz besonderen Zauber. Sämtliche Brauntöne, Farben der Körperpartien und alles, was in der Geschichte aus Holz ist – wie etwa der Boden der Schiffe, Stühle und Tische – werden von der natürlichen Farbe des Materials gebildet, was man einfach einmal gesehen haben muss. Trotz ihrer modernen Gestaltung scheint in den Kunstwerken eine ganz eigenständige Nostalgie konserviert zu sein, die etwas an Bilder aus tschechischen Märchen erinnert, aber keineswegs kitschig oder altmodisch wirkt.

„Herr Jemineh hat Glück“ ist ein wunderbares Plädoyer für den Optimismus und ein Fest für die Augen. Winziger Wermutstropfen ist die Verwendung einer sterilen Standardschriftart, die sich nicht so recht den warmherzigen und fantasievollen Gemälden anpassen möchte.

Auch die übrigen Bilderbücher der Künstlerin Selda Soganci, wie etwa das Tierbilderbuch „Weitersagen“ und die poetische Freundschaftsgeschichte „Schenk mir Flügel“, welche 2004 mit dem Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien ausgezeichnet wurde, können mit gutem Gewissen weiterempfohlen werden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.