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Sophia
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Stuttgart

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 22.10.2018
Vom Urknall zur Neuen Welt
Müller, Eberhard

Vom Urknall zur Neuen Welt


ausgezeichnet

Was wohl noch nie geschrieben wurde: ein Buch, das einen derartig weiten Bogen spannt, vom Urknall-Anfang bis hin zum Schöpfungsziel - der „Neuen Welt“. Alles im Weltall gehört zusammen, alles ist Teil eines großen Projektes! Bis zu unserer Gegenwart sind die Argumente im Buch noch nachvollziehbar. Danach war der Autor wohl oder übel auf astrophysikalische Spekulationen und auf biblische Visionen angewiesen. Man kann über sein Werk denken was man will, plausibel scheinen seine Darlegungen aber dennoch - sie geben dem „Weltgetriebe“ einen Sinn. Manche weltanschaulichen oder auch schweren persönlichen Fragen können darin einen vernünftigen Lösungsansatz finden. Nach Gottfried Wilhelm Leibnitz (1646 – 1716) entsteht alles Übel aus dem endlichen Wesen der Welt. Ergänzend wird im Buch die Endlichkeit auch positiv als Lehrmeister dargestellt, die z. B. den Menschen zwingt Überlebensstrategien zu entwickeln. Der speziell hergerichtete Planet Erde ist dabei so etwas wie ein Trainingslager. Die Menschheit wird hier mit allen annehmbaren Unfällen konfrontiert um ihren künftigen Ewigkeits-Job gewachsen zu sein. Das Praktikum verläuft dabei im Angesicht des Universums, das sich zur Neuen Welt wandelt.

Von der Steinzeit bis zur Gegenwart hat die Menschheit bereits so ziemlich alles durchgemacht, was an Katastrophen, Kriegen und Unfällen möglich ist. Sie kennt neben allen Lebenslagen mittlerweile auch alle Systeme, von der Sklavenhaltergesellschaft bis zur Demokratie mit all ihren Schwächen und Eigenarten. Bei ihrer Grundausbildung auf der Erde hat das Kollektiv Menschheit einen ungeheuren Erfahrungsschatz angehäuft, der den von Engeln und anderen außerirdischen Wesen bei weitem übersteigt. Die Erde erweist sich dabei als „Zauberplanet“, auf dem sich in grotesker Weise Glück und Unglück miteinander mengen. Die Menschheitsgeschichte wird darauf einerseits mit Blut und Tränen geschrieben, andererseits erwächst aus den widerstreitenden Kräften eine Entwicklung, aus der nicht nur Kunst, Wissenschaft und Technik entsteht, sondern letztlich ein neuer Mensch aufersteht, der einst die Neue Welt bebauen und bewahren wird.

Selbst wenn jemand die angebotene Darstellung als illusorisch empfindet, so bekommt er doch für ein paar Euro eine großartige Vision, die das Leben etwas über die tägliche Tretmühle des Verhängnisses erhebt und einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft gibt.

Bewertung vom 02.07.2012
Vom Schießpulver zur Elektromobilität
Müller, Eberhard

Vom Schießpulver zur Elektromobilität


sehr gut

Das Buch ist eine interessante und leicht lesbare Kurzdarstellung der Technikgeschichte seit dem Mittelalter. Zur besseren Anschauung hätten vielleicht weitere Bilder noch gut getan, aber insgesamt ist die Zusammenstellung faszinierend. Der Autor hat aus dem großen Repertoire die wesentlichen Erfindungen herausgepickt und sie in drei Evolutionslinien dargestellt. Bei dem Kapitel „Eisenbahn“ merkt man, dass er dort beruflich zuhause ist, denn da werden Details aufgeführt, die allgemein sonst nicht so bekannt sind.

Das Erstaunliche dabei ist, dass jede dieser Entwicklungslinien, seit der Erfindung der Buchdruckkunst, sich entsprechend einer mathematischen Kurve entwickelt hat (e-Funktion). Der Verfasser wagt es sogar die Kurven in die Zukunft gehen zu lassen, was eigentlich eine unerlaubte Extrapolation ist. Nach seinem Diagrammen haben z. B. sowohl die Dampferzeugungsanlagen in Kraftwerken wie die Verbrennungsantriebstechnik zur Jahrtausendwende ihren Höhepunkt erreicht. Die Anwendung der Verbrennungsmotoren wird bereits im Jahr 2100 bedeutungslos werden, während die Stromgewinnung „durchs Wasserkochen“ noch ins 23. Jahrhundert währt.

Der Autor stellt aber nicht nur die Gesetzmäßigkeit der Entwicklungslinien heraus, er versucht auch einen Hintergrund zu finden. Er stellt die Fragen nach dem Woher? Warum? und dem Wohin? Er lässt zwar die Hintergrundsfrage letztlich offen, da er keine Beweise aufführen kann. Aber aus seinen Ausführungen lässt sich schon erkennen, dass er an so etwas wie einen „Schöpfergeist“ glaubt, der hinter allem steht.

Nun ja, zum Nachdenken regt das Buch jedenfalls an. Es ist m. E. auch für Schüler und Auszubildende technischer Berufe geeignet, da es nicht nur punktuell Erfindungen bespricht sondern auch eine Gesamtschau vermittelt. Der Kauf dieses Buches dürfte bei dem relativ günstigen Preis keine Fehlinvestition sein.

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