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lese.maus

Bewertungen

Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 10.10.2011
Am Tag und in der Nacht
Macpherson, Camilla

Am Tag und in der Nacht


ausgezeichnet

Bilder einer Ausstellung

Claire wünscht sich nichts sehnlicher als ein Kind, als sie erfährt, dass sie schwanger ist, freut sie sich mit ihrem Mann Rob. Aber sie verliert das Baby nach einem Überfall, für das Paar bricht eine Welt zusammen. Claire macht ihren Mann dafür verantwortlich, da sie zu diesem Zeitpunkt auf ihn gewartet hat, sie entfernt sich emotional von ihm. Plötzlich tauchen Briefe von Robs Großmutter auf. Es ist ein Briefwechsel zwischen der Großmutter und ihrer Cousine Daisy, sie erzählen vom Leben während des 2. Weltkrieges. In der Londoner Nationalgalerie wird während des Krieges jeden Monat ein Bild ausgestellt, Daisy beschreibt jeden Monat dieses Bild in einem Brief.
Nun begibt sich Claire auf die Spuren Daisys und schon nach kurzer Zeit wird sie eine sehr gute Freundin für Claire. Die Briefe helfen Claire über den Verlust des Babys hinweg und die gemeinsame Spurensuche führen Claire und Rob wieder zusammen.

Der Roman ist sehr einladend gestaltet. Das Cover macht neugierig und läd zum Lesen ein. Auf der Rückseite des Covers sind die Bilder, die in den Briefen thematisiert werden, abgedruckt.
Das Buch ist sehr spannend und emotional gestaltet und verbindet das Schicksal zweier Frauen, die in zwei unterschiedlichen Jahrzehnten leben. Die Briefe sind das Fenster zur Vergangenheit und somit die Verbindung zweier starker Frauen. Des Weiteren eröffnen die Beschreibung Daisys und die Sicht Claires auf die Bilder ganz neue und nachvollziehbare Sichtweisen. Beide machen sich ihre Gedanken und ziehen interessante Parallelen zwischen dem Abgebildeten und ihrem eigen Leben und schöpfen somit wieder Hoffnung.
Das Buch eröffnet völlig neue Sichtweisen auf die Bilder und informiert nebenbei noch über die Künstler.
Es ist sehr empfehlenswert und garantiert sehr schöne Lesestunden für jede Frau, die romantische und emotionale Geschichten liebt.

Bewertung vom 29.08.2011
Und wieder Februar
Moore, Lisa

Und wieder Februar


sehr gut

Ein tragischer Unfall auf der Ölplattform im Februar 1982 verändert Helens Leben, denn ihr Mann war Teil der Besatzung, die bei dem Unglück ums Leben kam. Von nun an steht die dreifache Mutter, die zu dem Zeitpunkt des Unglücks mit dem vierten Kind schwanger ist, alleine da. Auf dem einzigen Sohn John lastet seitdem eine immense Verantwortung, er ist jetzt der einzige Mann im Haus.
Die nach außen starke Helen unternimmt alles um ein geregeltes Leben führen zu können, doch innerlich will oder kann sie sich nicht mit dem Tod ihres Mannes auseinandersetzen, um diesen zu verarbeiten.
Streng genommen besteht die Handlung aus zwei Handlungssträngen. John wollte nie Verantwortung übernehmen, daran scheiterten auch seine wenigen ernsten Beziehungen. Doch als eine flüchtige Bekanntschaft ein Kind von ihm erwartet, übernimmt er Verantwortung.
Bei Helen löst die Nachricht der Schwangerschaft Ungeahntes aus. Sie kann nach vielen Jahren endlich den Tod ihres Mannes verarbeiten und sich auf einen neuen Mann einlassen.
Helens Leidensweg fängt mit dem Tod ihres Mannes im Februar 1982 an und endet mit einer Hochzeit im Februar 2009.

Die Autorin besticht mit Nüchternheit, viele andere würden dieses Thema mit viel Kitsch und überschwänglichen Gefühle behandeln. Trotz dieser Nüchternheit kann man sich gut in die Situation hineindenken. Das Buch enthält nicht viel Handlung, vielmehr werden der Verlust eines geliebten Menschen und der Umgang mit diesem aus verschiedenen Perspektiven beschreiben. Die Handlung wird oft von Rückblicken unterbrochen, dies geschieht meist in den Gedanken der Charaktere. Die Gedanken und wörtliche Rede sind nicht durch entsprechende Satzzeichen gekennzeichnet, so kann man manchmal den Gedankensprüngen nicht so einfach folgen.

Das Buch behandelt ein sicher nicht ganz einfaches Thema, aber Lisa Moore versteht es mit diesem Thema ohne großen Kitsch und Übertreibung angemessen umzugehen. Keine einfache Lektüre, aber es lohnt sich sie zu lesen und sich damit auseinander zu setzten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.